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Charakterbild



„Nur der Untod währt ewig.“

Persönliches

Nachname: Kabane
Vorname: Yureiko
Spitzname: Kabane-sama, Kabane-hime
Geburtstag: 31.10.
Alter: 17 Jahre
Größe: 1,72 Meter
Gewicht: 59 Kilogramm
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Gelb mit leichtem Grünstich
Geschlecht: Weiblich
Gildenzeichen: Das Gildenzeichen ist um den Bauchnabel eintätowiert.
Geburtsort: Ascendent-Moon-Manor, nahe von Hosenka Town
Wohnort: Yureiko besitzt zwar eine Ein-Zimmerwohnung mit Bad am Gang in Hosenka Town, diese ist aber mehr eine Alibiwohnung. Ihr eigentlicher Wohnsitz ist Ascendent-Moon-Manor, das alte Wohnhaus der Kabane-Familie eine ganze Weile außerhalbe der Stadt.


Erscheinungsbild: Kabane ist im Großen und Ganzen nicht unbedingt besonders. Sie ist eben eine junge Frau, die zwar etwas auf ihr Äußeres achtet, es dabei aber nicht übertreibt – quasi eine „Naturschönheit“, wenn man es denn so sehen möchte. Zu sehen ist das zum Beispiel an ihren blonden Haaren: Sie sind zwar meistens gut gewaschen, aber bis auf die beiden Zöpfe, die nach vorne hinunter hängen und sich dort auf Brusthöhe um einander zu winden beginnen, sind sie recht kurz gehalten und außer durch die Schwerkraft, die sie dazu bringt nach unten zu hängen, in keinerlei Form gehalten. Dieser Eindruck setzt sich auch im Gesicht fort: Die junge Frau verzichtet zu allergrößten Teilen auf Make-up, was den recht natürlichen Eindruck natürlich noch verstärkt. Auch ansonsten wirkt ihr Gesicht recht hübsch, obwohl der Blick ihrer Augen gerne mal als recht befremdend und wirr empfunden werden kann und auch ihr Mund oftmals auch ohne Worte die gleiche Sprache spricht.
Senkt man den Blick etwas, dann sieht man einen Körper, der nicht unbedingt trainiert ist, aber doch den Eindruck erweckt, dass Yureiko gut in Form und recht schlank ist. Passend dazu ist auch der restliche Körperbau: Ihre Brüste sind durchschnittlich groß und auch die Taille wirkt nicht so, als würde man einer Hungerleiderin gegenüberstehen – die Proportionen passen einfach. Auch ihre Gliedmaßen, also Arme und Beine, passen sich hervorragend in dieses Bild ein und runden das Bild einer hübschen und (zumindest körperlich) gesunden Person ab.
Yureikos Garderobe glänzt, zumindest was Farben angeht, nicht unbedingt durch Vielfalt. Das meiste ihrer Kleidung ist in schwarz gehalten und höchstens etwaige Ornamente oder Zeichen sind aus weißer Farbe und auch das wahrscheinlich nur, weil man es in schwarz eben nicht sehen könnte. Einzige Ausnahme in Sachen Farbe ist eine blaue Jeanslatzhose samt Strohhut für die Gartenarbeit und ein selten getragenes Festtagskleid, das aber dunkelblau ist und somit eigentlich auch beinahe wie schwarz aussieht.
Ihr Lieblings- und gleichzeitig Kampfoutfit besteht natürlich auch – wer hätte es geahnt – aus schwarzen Kleidungsstücken. An den Beinen trägt sie dabei meist eine weite Hose und an den Füßen ein dazu passendes schlichtes Paar Schuhe. Obenrum hat sie ein ärmelloses Oberteil mit einer schwarzen Kapuze an, auf der ein weißes Zeichen aufgedruckt ist. Abgerundet wird das ganze durch den vorne durch Goldknöpfe verschließbaren Kragen.
So gut wie immer trägt sie um ihr Handgelenk ein metallisches Armband, das die Form einer Sprungfeder hat.

Besondere Merkmale: Neben ihrem erwähnenswerten und vielleicht etwas gewöhnungsbedürftigen Blick gibt es noch einige andere Dinge an ihr – vor allem solche, die etwas im Kontrast zu dem sonst so natürlichen Eindruck stehen – die man anmerken sollte. Zuerst wären da ihre Tätowierungen. Diese schlängeln sich sowohl auf dem rechten als auch auf dem linken Arm in Form von schwarzen Punkten um den Arm nach oben, wo sie in einem Schlangenkopf enden, und eine dritte, nämlich das Gildenzeichen von Lamia Scale, befindet sich um den Bauchnabel herum. Das Zweite, was hier erwähnt werden sollte, sind ihre schwarz lackierten Fingernägel, die so sehr gut zu der Farbe passen, die ihre Kleidung meist hat.


Charakter

Benehmen: Vor allem Yureikos Auftreten kann man sehr simpel mit dem Wort arrogant beschreiben. Alleine schon die Art ihrer Vorstellung, wenn sie jemanden trifft, lässt auf einen gewaltigen Batzen an Selbstvertrauen schließen. Erstens verbietet sie dabei jedem, sie mit ihrem Vornamen anzusprechen und zweitens lässt sie sich von allem und jedem als –sama oder –hime bezeichnen, was vielen wohl gleich bei der ersten Begegnung sauer aufstoßen dürfte.
Ihre Art sich zu bewegen ist eigentlich ziemlich durchschnittlich: Nicht übertrieben weiblich, aber auch nicht so, als würde sie versuchen, sich zu verstecken. Allerdings ist ihr Gang immer enorm Aufrecht und auch die Nase trägt sie gerne hoch, was den negativen Ersteindruck wahrscheinlich noch verstärkt.
Ansonsten ist die junge Kabane überraschend gesprächig. Sie tauscht sich gerne über alles Mögliche aus, das sie interessiert und ist ab und zu sogar bereit, sich etwas mehr als das anzuhören, wenn sie jemanden mögen sollte. Allerdings sollte man sich bei Gesprächen mit Kabane auf den einen oder anderen Gedankensprung gefasst machen, es hat ab und zu den Eindruck, als wäre sie nicht ganz bei der Sache oder als würde sie absichtlich das Thema wechseln, weil es sie nicht interessiert. Beides ist allerdings nicht der Fall, sie hat schlicht und ergreifend des Öfteren etwas seltsame Gedankengänge.
Wenn es ans Kämpfen geht, wirkt ihre Persönlichkeit allerdings wie ausgewechselt. Aus dem sonst zwar etwas hochnäsigen aber manierlichen Mädchen wird dann binnen Sekunden eine Irre. Sie stößt vulgäre Flüche aus, lacht bei jedem Treffer, den sie landet, wie eine Wahnsinnige und auch ihre Bewegungen scheinen sich im Kampf zu verändern. Anstatt der normal kontrollierten Bewegung wirken ihre Schritte und Angriffe ruckhaft, als würde man bei einer Marionette an den Fäden ziehen.
Außerdem ist noch eine interessante Verhaltensauffälligkeit anzumerken. Wenn Yureiko etwas nicht mag und/oder von etwas anwidert ist, zeigt sie das nicht nur mit Worten, sondern auch mit einem erbosten und sichtlich angeekelten Heben der rechten Augenbraue.

Persönlichkeit: Die Persönlichkeit der Magierin ist von dem einen oder anderen Gegensatz gezeichnet. Zum Beispiel scheint sie nicht viel auf das zu geben, was andere von ihr oder überhaupt anderen Dingen halten, zum anderen aber versucht sie doch immer zu zeigen, was sie drauf hat und wie gut sie in allem möglichen ist.
Ebenfalls zu erwähnen sind Yureikos große Loyalität und Pflichtbewusstsein. Aufgaben die ihr zugeteilt sind erfüllt sie immer mit bestem Wissen und Gewissen und sie würde niemals auf die Idee kommen, einen Schwur oder einen abgeschlossenen Vertrag zu brechen – eines der wenigen Vermächtnisse ihrer Mutter. Auf der anderen Seite hat sie aber kein Problem damit Leute zu hintergehen, wenn sie sich ihnen nicht durch irgendetwas verbunden fühlt.
Insgesamt scheint sie ein recht lockeres Moralverständnis zu haben. Wer eine Schuld auf sich lädt, sollte sie zwar wieder gut machen, was aber für sie eine Schuld ist, dürfte von Situation zu Situation total unterschiedlich sein.
Große Angst scheint das Mädchen vor dem Tod zu haben. So sehr sie sonst auch furchtlos scheint, wenn es um ihren eigenen Tod geht, scheint sie eine beinahe schon irrationale Angst an den Tag zu legen. Sie versucht von vornherein schon jegliche Situation zu vermeiden, in der sie sterben könnte, paradoxerweise vernarrt sie sich oftmals so sehr in Kämpfe, dass sie sie unnötigerweise in die Länge zieht und dabei am Ende noch Gefahr läuft, diese zu verlieren.

Vorlieben: Yureiko hat eine Sache von ihrem Vater geerbt, die sie kaum abstreiten kann: Es gibt nichts, dass sie lieber tut, als wissenschaftlichen Tätigkeiten nachzugehen, zu experimentieren oder sich mit sonstigen, für andere Leute wahrscheinlich seltsamen, Dingen zu beschäftigen. Zu diesem Zweck nutzt sie das Labor der Familie im Keller, welches nur durch einen Geheimgang zu erreichen ist und allerhand Dinge enthält, die der durchschnittliche Alchimist eben gebrauchen kann – angefangen bei Reagenzgläsern und Bunsenbrennern bis hin zu Leichen. Gerade im Bezug auf letztere scheint sie ein immenses Interesse zu haben, das teilweise so weit geht, dass Außenstehende es vielleicht als Nekrophilie bezeichnen würden.
Die Ausgleichstätigkeit zu Forschung, Magie und Kampftraining betreibt die junge Alchemistin im Hof des alten Herrenhauses. Dort hat sie sich einen kleinen, überaus gut bestückten Garten angelegt, den sie mit aller Hingabe hegt und pflegt. Das Prunkstück dieses Gärtchens ist ein kleiner Goldfischteich mit Seerosen, ihr größter Stolz gilt allerdings einem weit weniger schönen Teil des Hofes: Ihrem über alles geliebten Gemüsegarten. Dieser ist an ihrer Ernährung auch maßgeblich beteiligt, Yureiko isst nämlich kein Fleisch, ausgenommen von Blutsuppe, um die lebenswichtigen Mineralien zu bekommen. Des Weiteren liebt die Kämpferin auch entspannende Bäder in heißen Quellen, weswegen sie diese auch so oft als möglich aufsucht.
Ein großes Hobby von Yureiko ist außerdem das Orgelspiel. Schon als Kind übte sie fast täglich an der großen Orgel im Wohnzimmer der Familie Kabane und obwohl sie nur durchschnittliches Talent besitzt, ist sie dank einiger Erfahrung zu einer ganz passablen Orgelspielerin geworden.
Nicht gerade wenig Zeit widmet die Magierin auch der Sternenbeobachtung und Deutung. Ihr Interesse an der Sternenbewegung ist allerdings diesmal nicht wissenschaftlicher Natur, sondern sie glaubt tatsächlich daran, mit Hilfe der Sterne Wissen über zukünftige Dinge oder zumindest einen Hinweis auf diese erlangen zu können. Eine besondere Stellung nimmt hierbei der Mond ein, ist dieser doch das Wappen der Familie Kabane.
Schlussendlich kommen die kämpferischen Fähigkeiten der jungen Kabane nicht von irgendwo. Sie steckt viel Zeit in die Verbesserung und das Training ihrer Transformationsmagie und der Verbesserung ihres Nahkampfvermögens.

Abneigungen: Die Liste der Dinge, die Yureiko nicht mag, ist ebenso lang wie die derer, die sie mag. Beginnen würde man diese wahrscheinlich bei Fleisch. Zum einen ist ihr der Geschmack schlicht zu wider und zum anderen hat wohl der häufige Anblick von geöffneten Leichen maßgeblich zu ihrem Ekel vor diesem Nahrungsmittel beigetragen.
Ein besonderes Problem scheint die Wissenschaftlerin mit jeder Art von Spaßvögeln oder Weiberhelden zu haben. Gerade Erstere sind für sie meistens Dummköpfe mit Aufmerksamkeitsbedürfnis und haben scheinbar keine andere Möglichkeit um dieses zu stillen, als sich selbst zum Affen zu machen. Die Zweiten jedoch sind für sie nur dann problematisch, wenn sie selbst mit ihnen in Berührung kommt: Diese Art von Menschen baggert wahllos Frauen an, hat kein Benehmen und spannt bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die andere Seite öffentlicher Bäder – in Yureikos Augen ein besonderes Sakrileg.
Außerdem mag die junge Frau Wolken absolut nicht, wobei „nicht mögen“ noch zu milde ausgedrückt ist. Sie hasst sie, sie verabscheut sie, sie ist geradezu angewidert von ihnen(wie auch von allem anderen, was sie nicht mag). Wolken stören einfach. Sie machen schlechtes Wetter, lassen es unter Umständen so viel Regnen, dass ihr Garten daran Schaden nimmt und stehlen ihren Pflanzen Sonne. Nicht zu vergessen: Sie verdecken die Sterne und den Mond, was einer Sternendeuterin natürlich nie und nimmer passen kann.


Stärken: Die ersten Stärken der hübschen Frau kommen direkt im Kampf zum Vorschein. Nicht nur, dass sie körperlich recht fit ist und mit ihrer Magie halbwegs gut umgehen kann, nein, sie scheint die geborene Kämpferin zu sein. Im Kampf ist sie bereit einfach alles zu geben, noch mehr zu riskieren und durch ihr Verhalten dürfte sie auf den einen oder anderen ängstlicheren Gegner durchaus eine einschüchternde Wirkung erzielen können.
Außerdem ist Yureiko – für ihr Alter gesehen – mit der Alchemie äußerst gut vertraut. Sie kann jetzt schon beinahe alle Familienerkenntnisse anleitungslos anwenden und ist in der Lage die meisten Experimente schnell und sauber durchzuführen. Vor allem ihr Umgang mit Leichen ist beeindruckend. Ziemlich routiniert ist sie schon in der Öffnung und Untersuchung toter Körper und auch das Einbalsamieren und Konservieren dieser versteht sie schon ausgezeichnet, was auch nicht unbedingt verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass ihre Hauptforschungsgebiete die Vermeidung des Todes, das Erlangen ewigen Lebens und der Untod sind.
Charakterlich ist wohl ihr großes Selbstvertrauen ein großes Plus. Das Wort "aufgeben" gibt es für sie nicht und den Gedanken, irgendetwas nicht schaffen zu können, lässt ihr riesiges Ego gar nicht erst aufkommen. Eine zweite Charakterstärke ist wohl ihre Loyalität: Unter keinen Umständen würde sie jemals eine Vereinbarung brechen, die sie eingegangen ist – und sie würde keine ernsthaft eingehen, wenn sie daran denken würde, sie zu brechen.

Schwächen: So eine große Stärke ihr Ego auch ist, so sehr kann man es ihr auch ankreiden. Der Umgang mit anderen erschwert sich dadurch nämlich erheblich, denn mehr als genug Menschen dürften Probleme mit Kabane-same oder ähnlichen Floskeln haben. Selbst wenn es zu ernsthaften Probleme führen könnte, würde sie nie davon abweichen, vor allem nicht von ihren Ansprachewünschen – dafür hasst sie ihren Vornamen einfach zu sehr. Welches vernünftige Wesen lässt sich auch freiwillig mit -ko, also Kind, ansprechen?
Aber auch im Kampf hat die Kabane ein gewaltiges Manko. Wenn sie sich zu sehr in einen Kampf hineinsteigert und zu viel Spaß daran hat, dann wird sie oftmals ZU selbstsicher und vergisst schlicht die Gefahren, die ein Kampf mitbringen kann. Sie zögert das Kampfende oft so weit hinaus wie möglich, nur um noch mehr und noch länger Spaß daran haben zu können.
Eine weitere ihrer Schwächen sind wohl oder übel ihre Gedankensprünge. Es ist nicht so, dass sie selbst Probleme damit hätte, aber Unterhaltungen mit ihr können sich öfters durchaus als schwierig erweisen, wenn man ihre seltsamen Schlüsse nicht nachvollziehen kann und das ist wohl beinahe unmöglich, wenn man sie noch nicht lange kennt.
Auch ein großes Problem ist ihre krankhafte Angst vor dem Tod, mit denen sie im Kampf zwar gerade noch umgehen kann, da sie die Möglichkeit zu sterben dort schlicht außer Acht lässt. Gerät sie aber zu anderen Zeitpunkten in potentiell tödliche Situationen, wird es problematisch. Panische Reaktionen sind dann nicht mehr zu vermeiden, ob sie dann aber zur Salzsäule erstarrt, sich aus dem Staub macht oder ihren Stolz vergisst und um ihr Leben fleht, hängt schlussendlich ganz von der Situation ab.

Ziel: Was die Kabane vor hat, lässt sich durchaus als irre, krank, größenwahnsinnig und unmöglich bezeichnen. Dieses Ziel ist schnell gesagt: Die komplette Meisterung der Alchemie. Was sie vorantreibt ist allerdings nicht die Suche nach Gold oder Ruhm, nein, viel mehr fühlt sie sich durch die Suche nach dem ewigen Leben und ihre Angst vor dem Tod motiviert. Ihrer Meinung nach ist das ewige Leben im klassischen Sinne nicht möglich, da Leben per Definition schon vergänglich ist und in Tod und Zerfall enden muss. Daher gibt es für sie nur eine mögliche Lösung: Das ewige Leben ist nur durch den Untod zu erlangen. Aus diesem Grund ist sie mit größtem Nachdruck daran, echte Untote zu erschaffen und schlussendlich selbst in diesen Zustand überzugehen.
Außerdem ist die junge Kampfmagierin zwei Geheimnissen auf der Spur: Zum einen die Suche nach dem Mörder ihrer Tante und ihrer Eltern, zum zweiten versucht sie das Rätsel um den Zugang zum Dachboden der Manor zu lösen.
Weit unwichtiger, kleiner und normaler ist Ziel Nummer drei: Yureiko möchte schlicht und ergreifend stärker werden, um ihrer Gilde möglichst nützlich zu sein.


[size=150]Familie und Bekannte

Verwandte:

Die Familie Kabane dürfte, für die Wenigen, die sie kennen, als Mysterium gelten. Keiner weiß was sie tun, keiner weiß woher sie irgendwann mal kamen und schon gar nicht weiß man, woher die Familie ihr Geld hat. Man weiß nur: Sie sind da. Aus diesem Grund wird der Familie – vielleicht nicht ganz zu Unrecht – nur von wenigen Seiten Vertrauen entgegen gebracht. Selbst das Anwesen der Familie ist von Geheimnissen umgeben, denn obwohl es einen Dachboden zu geben scheint, hat noch kein Besucher jemals eine Treppe gesehen, die in das obere Stockwerk führen würde.
Fakt ist: Die Familie verdiente sich ihr Vermögen hauptsächlich aus den Einkünften der Produkte ihrer alchemistischen Forschungen, was sie aber die Wenigsten wissen lassen, da dies nicht immer mit ganz rechten Mitteln vorging. Materialien wurden auf illegale Weise beschafft, wenn sie denn selbst legal waren. Darunter befand sich so ziemlich alles, was sich in einem Reagenzglas mischen lässt, vor ihrem Tod beschäftigten sich Susumu und Yurei sogar mit der Forschung an Leichen, bei deren Beschaffung man gegen Ende wohl auch nicht ganz zimperlich gewesen war.

Kabane Susumu (Vater, verstorben)
Dieser Mann ist nicht unbedingt das, was man einen Modelvater nennen würde: Von der Art her eher kühl legte er mehr Wert auf die Ausbildung und gesellschaftliche Erziehung seiner Tochter als auf eine glückliche Kindheit. Auch ansonsten war er mehr mit seiner Forschungsarbeit verheiratet, als mit seiner Familie an sich: Das stärkste Band zwischen ihm und seiner Frau war lange Zeit nur die gemeinsame Suche nach neuer Erkenntnis. Bei dieser Allerdings konnte er sein ganzes Potential entfalten, denn schon in recht jungem Alter konnte man durchaus davon ausgehen, dass er eines Tages der bedeutendste Forscher werden würde, den die Familie jemals hervorgebracht hatte, vielleicht von seiner eigenen Tochter abgesehen. Er dürfte es auch gewesen sein, der die Forschung an Toten in die Familie brachte, denn vor ihm gibt es keine Aufzeichnungen über solche Aktivitäten. Schlussendlich war ihm aber ein unglückliches Schicksal bestimmt: Er verstarb bei einem bis heute nicht aufgeklärten Mordfall, als seine Tochter 14 Jahre alt war.

Kabane Yurei (Mutter, verstorben)
Als Mutter hatte sie kaum mehr Feingefühl und Talent als ihr Mann: Also auch nicht besonders viel. Genau wie er war ihr die Ausbildung Yureikos am wichtigsten, allerdings schaffte sie es zumindest, Yureiko nicht ganz verwahrlosen zu lassen. Als Forscherin stand sie ihrem Mann dagegen doch etwas nach, was sie allerdings durch zumindest etwas vorhandenes magisches Talent ausgleichen konnte und immerhin ihre theoretischen Fähigkeiten an ihr Kind weitergeben konnte.
Ein langes Leben war allerdings auch ihr nicht vergönnt, denn sie starb bei dem gleichen Mordfall, bei dem auch ihr Mann verschied.

Kabane Choho (Tante, Geist)
Susumus jüngere Schwester war zu Lebzeiten sowas wie das schwarze Schaf der Familie. Nicht nur, dass sie sich nicht an der Forschung beteiligen wollte, nein, sie war auch noch eine höchst moralische Person und eine nicht ganz untalentierte Magierin, weswegen sie auch als erstes Mitglied der Familie von einer der Magiergilden aufgenommen wurde: Lamia Scale.
Allerdings hatte sie nicht viel mehr Lebensglück als ihr Bruder. Wenige Tage, bevor der mysteriöse Mordfall in Ascendent-Moon-Manor geschah, verschwand sie spurlos. Erst einige Tage danach tauchte sie nunmehr als Geist wieder auf und spukt seit dem im alten Familienanwesen, dass sie schon seit Jahren nicht mehr selbst bewohnt hatte. An die Umstände ihres Todes kann sie sich scheinbar nicht erinnern, weswegen dies aus der Grund dafür sein dürfte, aus dem sie immer noch in dieser Welt weilt.
Mit ihrer Nichte versteht sie sich trotz allem, sogar noch als Geist, besser, als sie es mit der restlichen Familie jemals tat, was wohl daran liegen könnte, dass sie eine gemeinsame Leidenschaft teilen: Die Magie. Außerdem verdankt Yureiko ihr jedes kleine bisschen Persönlichkeit und Werte, das sie besitzt, da sie für die junge Magierin beinahe mehr Bezugsperson war, als ihre Eltern.

Freunde: ---

Feinde: ---


Geschichte

In einer verregneten Herbstnacht wurde der bisweilen jüngste Spross der Familie Kabane geboren: Yureiko. Die Familie – besser gesagt die wenigen, die davon übrig geblieben waren – setzten schon von diesem Tag an ihre vollen Hoffnungen in das Mädchen, war sie doch die Tochter des genialsten Kopfes, den der aufsteigende Mond seit langem gesehen hatte und als solche war sie natürlich wie geschaffen dafür, eines Tages seine Forschungen zu übernehmen und weiterzuführen.
Man hätte auf Grund dieser Tatsache und des Umstandes, dass Yureiko das einzige Kind war, das ihren Eltern vergönnt war, annehmen, dass die jüngste Kabane verhätschelt und verzogen worden wäre. Die Realität sah aber anders aus. Schon früh legte man mehr Wert darauf, dass das Kind gesellschaftliche Umgangsformen und Schulbildung erlernte. Persönlichkeitsbildung und eine glückliche Kindheit standen dabei an zweiter Stelle, was aber nicht heißen soll, dass ihr jemals etwas angetan oder sie schlecht behandelt worden wäre – es wurde innerhalb der meistens Familie schlicht keinen Wert auf diese Dinge gelegt. Schon in diesen jungen Jahren zeigte sich aber, dass diese Methode gar nicht so schlecht funktionierte, zumindest im Bezug auf ihre Fähigkeiten, denn schon als Kind zeigte sie ein gewisses Talent für das Erkennen von Zusammenhängen und auch ein klein wenig Persönlichkeit schien sich zu entwickeln – allerdings war das nicht das Werk ihrer Eltern, sondern eher das ihrer Tante. Diese war zwar ein selten gesehener Gast im Hause ihres Bruders, wohl hauptsächlich wegen der eisigen Stimmung zwischen den beiden, aber dafür war sie bei ihrer Nichte umso beliebter und war wohl die einzige Person, die sich nicht nur darum kümmerte, wie schnell ihre Lernfortschritte waren. Schon zu dieser Zeit entwickelte sich die gute Beziehung zwischen Yureiko und Choho.
So wuchs die junge Kabane langsam zu einer Jugendlichen mit außerordentlichen Fähigkeiten und einer halbwegs stabilen Psyche heran, nicht zuletzt dank der Mithilfe ihrer Tante. Auch zu diesem Zeitpunkt noch hatte sich an der Familiensituation nicht viel geändert, doch bald sollte für die angehende Forscherin ein tiefer Einschnitt in ihr Leben folgen. Alles begann damit, dass Choho endlich mal wieder das Familienanwesen besuchen hätte sollen – aber sie tauchte niemals auf. Zeugen berichteten, dass die Dame Hosenka –Town verlassen hatte, auf dem Weg zum Anwesen hatte sie dann aber keiner gesehen. Von Seiten der Familie wurde die Suchaktion nur mäßig vorangetrieben, denn man hatte, wenn man ehrlich war, sowieso nie großes Interesse an dieser Verwandten gehabt und so machte es auch nichts aus, wenn diese verschwunden blieb. Die einzige, die der verloren gegangenen Choho nachtrauerte, schien Yureiko zu sein, so hatte sie doch immerhin ihre einzige echte Bezugsperson verloren.
Viel Zeit zum Trauern hatte die junge Magierin jedoch nicht. Es war eine verregnete Herbstnacht, ganz ähnlich der Nacht ihrer Geburt, als sich das bisher größte und schrecklichste Mysterium der Ascendent-Moon-Manor ereignete. Die Hausherren, Susumu und Yurei, schienen wie vom Erdboden verschluckt. Das einzige, was man vorerst finden konnte, waren zwei von innen verschlossene Türen.
Als man die erste aufbrach, offenbarte sich ein schreckliches Bild: Im Badezimmer des Hauses lag Susumu mit weit aufgerissenen Augen in einer Lache aus Blut. In seinem Kopf steckte, mittig in der Stirn, ein Bolzen, wie aus einer Armbrust, doch eine Armbrust konnte nicht gefunden werden. Das unglaublichste aber war, dass die Tür von innen abgesperrt worden war und da die Fenster des Hauses allesamt vergittert waren, konnte niemand in der Lage gewesen sein, das Zimmer zu betreten. Ähnlich war das Bild bei Yurei. Auch sie lag auf dem Boden eines Zimmers, welches ebenfalls abgesperrt worden war, und ebenfalls war sie mit einem Bolzen ermordet worden. Der Mord war einerseits schlicht unmöglich, andererseits war es so, dass man sowieso immer daran geglaubt hatte, dass es in diesem Herrenhaus nicht mit rechten Dingen zuging. Alle Gerüchte, die sich bis jetzt um das Haus und seine Bewohner gerankt hatten, sollten mit einem Mal wahr werden. Wo die Familie doch jahrelang erfolgreich versucht hatte, jegliche Aufmerksamkeit von sich zu lenken, war jetzt all dies mit einem Schlag vernichtet worden, ganz zu schweigen davon, dass die Familie binnen weniger Wochen beinahe vollständig ausgelöscht worden war und nur mehr ein jugendliches Mädchen übrig geblieben war – ein Mädchen, das gerade alle ihm nahestehenden Verwandten verloren hatte, ein Mädchen, das furchtbare Angst davor die nächste zu sein. Ja, sie hatte nun ihre größte Angst entdeckt, was scheinbar viel schwerer wog, als der Verlust ihrer Eltern, denen sie sowieso nie so nahe gestanden hatte.
So begann die Suche nach einem Ausweg, nach einer Flucht vor der Angst, möglichst sicher und möglichst schnell dem Tod – oder zumindest der Angst – entrinnen zu können. Vor allem die Flucht verlief sehr erfolgreich, denn die Vollwaise entdeckte eine neue Leidenschaft, die ihr die Ruhe gab, die sie brauchte, um nicht vollständig in Angst und Wahn abzudriften: Gartenarbeit! Die junge Kabane begann den maroden Innenhof des Anwesend auf Vordermann zu bringen. Sie pflanzte Blumen, legte den Teich an und errichtete den kleinen Gemüsegarten zur Selbstversorgung.
Allerdings dauerte es nicht lange, bis ihr der nächste Schock bevorstand, dieser war aber weit positiver, als die Dinge, die zuvor passiert waren, ein weiteres Mal sollten sich die Spukgeschichten um das Haus Kabane bewahrheiten: Chohos Geist tauchte im alten Herrenhaus auf. Obwohl sie sich nicht erinnern konnte, wie sie verstorben war, so war Yureiko doch froh, das Haus nicht mehr alleine zu bewohnen. Außerdem half die verstorbene Magierin auch dabei, ihre Todesangst zu bekämpfen und einen Weg aus der Misere zu finden. Mit Unterstützung des Geistes war es ihr möglich, die Forschungsergebnisse ihrer Eltern zum Thema „Ewiges Leben“ zu finden, diese zu studieren und fortzusetzen. Schon bald war ihr allerdings klar, dass es kein echtes ewiges Leben geben konnte. Die Lösung war sowohl wahnsinnig, als auch einfach: Das einzige, was nicht mehr sterben konnte, war schon tot. Der gesuchte Umstand war wohl der Untod. Genau diesem widmete die Forscherin nun ihr Bestreben.
Mit sechzehn Jahren gab Choho ihrer Nichte noch einen weiteren Rat, der ihr Leben verändern sollte. Von den magischen Fähigkeiten Yureikos sehr angetan, riet sie ihr, sich bei der örtlichen Magiergilde zu bewerben, wie auch sie es damals getan hatte – mit ähnlichem Erfolg. Nun ist auch sie ein Mitglied von Lamia Scale und hofft darauf, dort größtmöglichen Erfolg zu haben und zu beweisen, dass der Name Kabane für mehr als Horrorgeschichten steht.

Schreibprobe

Da lag sie nun also vor ihr, ihre neueste Errungenschaft. Ihr neuestes Experiment. Als sie noch gelebt hatte, war sie sicher eine schöne Frau gewesen, doch heute… heute war sie nicht mehr als jede andere Leiche, der jede Farbe aus dem Gesicht gewesen war. Zwei bis drei Wochen musste sie schon tot sein, aber das passierte nun mal, wenn man sich auf solche zwielichtigen Händler verließ. Er hatte gesagt, sie wäre an einer Krankheit verstorben und die Familie wäre froh gewesen, zumindest noch etwas Geld für ihre Tochter zu bekommen. Sie hatte irgendwie nicht das Gefühl gehabt, dass dieser Mistkerl die Wahrheit gesagt hatte, aber Abmachung war nun mal Abmachung und an solche hielt man sich eben.
Ja, sie musste wirklich hübsch gewesen sein, aber dennoch kein Vergleich zu heute. Diese noble Blässe, die farblosen Lippen, der langsam einfallende Körper. Es hatte etwas von Perfektion und Perversion gleichermaßen, sie wusste, wie irre diese Gedanken auf andere Menschen wirken würden, wenn sie davon wüssten und doch waren sie viel zu schön, um sich nicht darauf einzulassen. In Gedanken sah sie sich selbst, wie sie eines Tages so daliegen würde und schauderte. Sie würde es zu verhindern wissen. Mit Sicherheit würde auch sie mal diese Art der Schönheit erreichen, aber sie würde dabei nicht auf einem Seziertisch liegen, bereit, aufgeschnitten zu werden. Sie würde „leben“. Sie würde zwar nicht mehr atmen, nicht mehr sprechen, nicht mehr essen, doch sie würde in ewiger Schönheit leben. Für immer!
Mit vor Vorfreude zitternder Hand griff sie zum Seziermesser und setzt an der Bauchdecke an. Der Blick war wirr von den Gedanken, die sich in ihrem Kopf überschlugen. Wie war dieser Mensch wirklich gestorben? Und was würde sie tun, wenn er sie betrogen hatte? Sie konnte ihn nicht ans Messer liefern, immerhin hatte sie selbst die Leiche gekauft und würde sich selbst verraten. Sollte sie ihn umbringen? Und ihn dann dem selben Schicksal zuführen, dem er dieses arme Mädchen überlassen hatte? Es wäre nur gerecht ihn auch zu töten.
Die junge Magierin schüttelte sich kräftig. Es war Unrecht, zu töten. Wenn man sie erwischen würde, dann würde sie aus der Gilde geworfen werden. Und es würden noch schlimmere Dinge passieren, viel schlimmere Dinge. Langsam richtete sie den Blick auf ihre Hand. Sie hatte den ersten Schnitt gemacht, ohne es bemerkt zu haben. Sie durfte sich solche Aussetzer nicht zu oft leisten, sonst konnte das noch schlimme Folge haben…