Charakterdatenblatt[/size]

Charakterbild



Ein Edelstein kann die Welt bedeuten!

Persönliches

Nachname: Dranen
Vorname: Sorria
Spitzname: Lia
Geburtstag: 21.10.
Alter: 13
Größe: 148 cm
Gewicht: 42kg
Haarfarbe: Lapislazuli
Augenfarbe: Umbra
Geschlecht: weiblich
Gilde: Fairy Tail
Gildenzeichen: rechts am Hals
Geburtsort: Usuyukisou
Wohnort: kein fester Wohnsitz

Erscheinungsbild: Wer Sorria zum ersten Mal sieht ist sich nicht sicher, ob sie ein Junge oder ein Mädchen ist. Breitbeinig steht sie vor einem, die Hände in die Hüften gestemmt, Brust raus, Bauch rein. Eine Aura um sich, die es niemandem erlaubt sie aufgrund ihrer geringen Größe zu übersehen. Wie ein selbstbewusster, frecher kleiner Junge. Doch dann treten ihre weiblichen Merkmale ins Auge des Betrachters. Das tiefblaue, glänzende Haar, dessen Locken es an den Spitzen auf Kinnhöhe nach außen abstehen lassen. Im Sonnenlicht schimmert es wie frisch gefärbte Seide. Ihr ist nicht bewusst, welchen Effekt ihre großen, braunen Rehaugen auf die Menschen in ihrer Umgebung haben. Ein unkoordinierter Blick und die Männerwelt verfällt in den Drang, sie auf Händen zu tragen und sie mit dem eigenen Leben zu beschützen. Einmal den Kopf verständnislos schief gelegt und Frauen kümmern sich um sie, als wäre Sorria ihr eigenes Kind. Dabei hasst Sorria es, von Fremden – vor allem Männern – umsorgt zu werden. Die Einzige, die das darf, ist Thalasy. Ihr zierlicher Körper macht ihr sehr zu schaffen. Vor allem die Tatsache, dass ihr Körper mit jedem Tag weiblicher wird, macht sie verrückt. Wenn es nicht so furchtbar wehtun würde, sie trüge ein Brustband, um ihren Busenansatz zu kaschieren. So ist sie gezwungen, ihre Weiblichkeit unter einem langen, dunkelgrauen Hemd mit kurzem Stehkragen zu verbergen, das bis zum Brustbeinende zu knöpfen ist. An den ellenbogenlangen Ärmeln hat sie Dekolaschen angebracht, um die goldenen Knöpfe als Halterungen für Edelsteine nutzen zu können. Um ihr Bewegungsfreiheit zu lassen, ist das Hemd um die Hüften an den Seiten geschlitzt. Am oberen Ende der Schlitze hat sie goldenen Broschen angebracht, ebenfalls für Edelsteine. Über dem Hemd trägt sie einen beigefarbenen Pullunder mit V-Ausschnitt. Die Borten des Ausschnitts und der Ärmel sind dunkelblau. An der Spitze des Ausschnitts befindet sich auch eine goldene Brosche für Edelsteine. Um zu verbergen, wie dünn ihre Beine sind, trägt Sorria eine weite, mittelbraune Hose, die bis zu den Knien geht und hat auch hier wieder an der Außenseite Dekolaschen mit goldenen Knöpfen angebracht, aus dem gleichen Grund wie an den Hemdsärmeln. Eine solche Lasche findet sich auch noch an den Umschlägen ihrer Stiefel, die die Farbe von ungebranntem roten Ton haben. Nur die Umschläge und die Laschen sind etwas heller im Farbton. Um ihre Knöchel herum und durch die Lücken zwischen Sohle und Absatz hat sie dunkelblaue Bänder gebunden, die sowohl an der Bindestelle außen, als auch innen mit goldenen Broschen zusammengehalten werden. Auch wenn Sorrias Augenmerk hauptsächlich auf der Kaschierung ihrer weiblichen Merkmale liegt, so achtet sie doch sehr auf Stil und farbliche Abstimmung. Sie würde niemals weibliche Farben wie rot oder gar pink tragen. So etwas tun Jungs nicht! Wer sie nicht kennt, denkt allerdings nicht nur durch die vielen Broschen, dass sich irgendwo in ihr noch ein normales Mädchen verbirgt. Sie schließen dies allein aus dem Schmuck, den sie trägt, jeweils einem dunkelblauen Armband mit goldenem Anhänger an jedem Handgelenk, großen goldenen Ohrringen an den Ohrläppchen und einem Halsband mit goldenem Medaillon. Doch auch hier trügt wieder der Schein. Wenigstens wird sie nicht für kränklich, ja sogar schwach gehalten. Die Energie, die sie bei allem an den Tag legt und ihr gesunder, von der Bergsonne gebräunter Teint lassen alle Vermutungen in diese Richtung im Keim ersticken.

Besondere Merkmale: Das Erste, was an Sorria auffällt, sind ihre Haare. Ein so tiefes, intensives blau ist selten. Es hat die Farbe eines Edelsteins namens Lapislazuli. Sehr passend, für eine Edelsteinliebhaberin wie Sorria. Sie liebt ihre Haare, ist aber von ihrer Haarstruktur genervt. Wenn sie zu lang werden, fangen die Spitzen an, sich nach außen zu biegen. Die groben Locken liegen in der Familie ihres Vaters und sie ist die Einzige unter ihren Schwestern, die sie geerbt hat. Wenn die Temperaturen über 25 Grad Celsius klettern, fangen ihre Haar an, sich aufzurollen wie ein eingeschnittener Löwenzahnstängel, den man in Wasser geworfen hat. Kühlt die Luft ab, legt sich das Phänomen jedoch wieder. Schneidet sie die Haare kürzer, hat sie einen Haufen kleiner Locken auf dem Kopf, was in ihren Augen zu lächerlich für einen Jungen aussieht. Also lässt sie es immer auf Kinnlänge stutzen. Nicht zu weiblich, noch eine akzeptable Länge für einen Jungen.
Die großen braunen Augen sind ein Männermagnet. Sie wecken beim anderen Geschlecht den Eindruck, dass Sorria Schutz- und hilfebedürftig ist, wie ein kleines Rehkitz. Ihr Effekt ist genau das Gegenteil von dem, was Sorria erreichen will. Sie tut alles, um als starker Junge anerkannt zu werde, doch ihre Augen sorgen dafür, dass diese Bemühungen fehlschlagen. Doch das es an ihren Augen liegt begreift sie nicht.
Das Leben in den Höhen der Berge hat Sorrias Haut tief gebräunt. Stundenlang suchte sie in Steinbrüchen nach Edelsteinen, ohne Schutz vor der Strahlung der Höhensonne, häufig nur mit dem nötigsten bekleidet. Wenn sie sich unbeobachtet gefühlt hat, lief sie auch gerne nur auf Unterhose durch die Berge. Kleidung störte sie eh beim Klettern. Die Sonnenbrände ihrer Jugend sind unzählbar. Doch hat sie sich nie von ihnen Aufhalten lassen und ist weiter unter der blanken Sonne unterwegs gegangen. Inzwischen hat sich ihr Hautbild unter dem Einfluss des Sonnenlichts so sehr verändert, dass die Bräune von Dauer ist und selbst im Winter, wenn sie nicht so oft draußen ist, nicht mehr verschwindet.
Trotz ihrer zierlichen Gestalt ist Sorria nicht schwach. Immer wieder hat sie sich als Kind in die Mienen geschlichen, um den Männern bei der Arbeit zu helfen. Im Umgang mit den schweren Werkzeugen hat sie Muskeln aufgebaut, die ihr auch das Klettern in den Bergen erleichtert haben. Daher hat sie auch nie Probleme, den großen Rucksack mit Utensilien zur Edelsteinsuche den ganzen Tag hindurch zu tragen. Da sie auf täglicher Basis wandert, klettert und nach Edelsteinen gräbt nimmt ihre Stärke nicht ab, aber auch nicht zu. Dank dem Erbgut ihrer Großmutter, die sehr schlank und zierlich war, kommen die Muskeln kaum zum Vorschein und werden auch größtenteils von Sorrias Kleidung verdeckt.
Von ihrer ersten Begegnung mit Thalasy hat sie ein hässliches Andenken an ihrem Körper davon getragen. Eine Brandnarbe erstreckt sich über ihren gesamten rechten Handrücken. Während eines Banditen Angriffs sah sie, wie ein Pferd mit einer jungen Frau in die Minenschächte galoppierte. Diese hatten die Angreifer jedoch in Brand gesetzt und die Schächte begannen instabil zu werden, da dass Stützwerk aus Holz verbrannte. Um die junge Frau zu retten, rannte Sorria ohne nachzudenken hinter dem Pferd her. Während ihrer Suche stürzte ein brennender Balken um, den sie noch eben so mit dem Handrücken abwehren konnte. Die Haut verbrannte so stark, dass sie sich ablöste. Sorria ist stolz auf ihre Narbe. Es ist in ihren Augen ein Zeichen ihres männlichen Heldenmuts. In den Augen anderer Menschen ein Symbol für Leichtsinn. Aber von denen lässt Sorria sich nicht von ihren Ansichten abbringen.
An verschiedenen Stellen ihrer Kleidung trägt Sorria goldene Broschen, Knöpfe und Anhänger. Was für andere wie Schmuck aussieht, ist für sie nur ein praktisches Medium. Es sind Fassungen für Edelsteine, die an jedem wichtigen Ort angebracht sind, denn manche Edelsteine nutzen nur an bestimmten Stellen des menschlichen Körpers. Sorria hütet die Halterungen wie ihren Augapfel, denn sie sind aus echtem Gold und entsprechend wertvoll. Da es jedoch vorkommt, dass ab und zu doch eine verschwindet, hat sie immer Ersatz im Gepäck. Dennoch ist jeder Verlust ein Weltuntergang für sie, denn da Thalasy keinen Sinn für den Umgang mit Geld hat dauert es lange, bis sie die nötigen Finanzen für neue Halterungen und Edelsteine beisammen hat. Thalasys sparsamer Lebensstil kommt ihr da zugute, solange ihre beste Freundin die Geldvorräte in ihrem Rucksack nicht entdeckt.



Charakter

Benehmen: Sorria ist in einer Männerwelt aufgewachsen. Daher hat sie keinerlei Zurückhaltung und Scham gegenüber Jungen und Männern. Sie sieht sich selbst als eine von ihnen, denn ihr größter Wunsch ist es, ein Junge zu sein. Schon als Kind schlich sie sich heimlich in die Minen ihres Heimatdorfes, um den Männern und Jungen bei der Arbeit zu helfen. Ihr verhalten ist arglos, aber nicht naiv. Sie erwartet von den Männern, als Junge angesehen zu werden. Wenn Thalasy sie nicht aufhält, geht sie auch in Männerumkleidekabinen, wobei sie der Anblick der nackten Männer nicht stört. Sie hat keine Schwierigkeiten, auf Männer zuzugehen. Sie sind für sie die Quelle für Wissen, weswegen sie Fragen immer nur an Männer stellt. Das kommt daher, dass in ihrem Dorf nur Jungen in der Schule unterrichtet wurden. Dafür geht sie den Männern mit ihrer Fragerei so lange auf die Nerven, bis sie zufrieden mit der Antwort ist oder Thalasy sie stoppt. Sorria mischt sich auch ohne Rücksicht auf die Gefühle der Anderen in Gespräche ein, die unter Männern geführt werden. Wird sie nicht beachtet, macht sie solange Blödsinn, bis die Aufmerksamkeit auf ihre liegt. Sorria hasst es, wenn sie ignoriert wird. Besonders, wenn Männer sie ignorieren.
Was Frauen angeht, hat sie die allgemeine Meinung der Männer in ihrem Dorf übernommen. Diese lautet: „Frauen haben starke Jungen zu bekommen und den Haushalt zu führen. Eine Frau, die aufbegehrt wird nicht benötigt.“ Da sie sich selbst nicht als Frau sieht, hat sie den Spruch nie auf sich selbst bezogen. Ihre Meinung, dass Frauen nichts zu sagen haben, gibt sie auch ohne zu Zögern in aller Öffentlichkeit kund. Wenn eine Frau ihr etwas sagt, gibt sie nichts auf deren Meinung. Egal, ob sie diese unterstützen würde. Meistens versucht sie, Frauen komplett zu ignorieren. Dies ändert sich erst, wenn Sorria von der Kompetenz der Frau überzeugt ist. Auch wenn das Erreichen dieses Status bei Sorria sehr schwer ist. Die einzige Frau, die sie respektiert, ist Thalasy. Nicht einmal mit ihren blutsverwandten Schwestern empfindet sie so viel Verbundenheit, wie mit der Frau, die Sorria einst aus einem Feuer befreit hat. Sie ist auch die einzige Frau, die Einfluss auf Sorria hat, auch wenn deren Versuche Sorria mädchenhafter zu machen kläglich scheitern. Thalasy gegenüber benimmt Sorria sich gerne kindisch und egoistisch. Es gefällt ihr, von ihrer Freundin umsorgt und verwöhnt zu werden. Auch lässt sie sich körperlichen Kontakt gefallen, den sie sonst bei Frauen scheut. Manchmal spielt sie Thalasy Streiche, wenn sie das Gefühl hat, die Aufmerksamkeit der jungen Frau läge nicht mehr voll auf ihr. Dies kann ein vorgetäuschter Absturz in eine Schlucht sein oder eine vorgespielte Krankheit oder Verletzung. Dafür hört sie ihrer Freundin aber auch geduldig zu, wenn diese etwas auf dem Herzen hat und es sich von der Seele reden muss. Dann zeigt sie Verständnis und bietet eine Schulter zum anlehnen. Wenn sie mit Menschen interagieren, ist es Sorria, die mit den Personen spricht. Sie vermittelt auch zwischen der gegenüber Fremden zurückhaltenden Thalasy und ihrer sozialen Umgebung. Dabei versucht sie auch immer wieder, Thalasy mit Männern zu verkuppeln, denn deren Zurückhaltung und Abneigung gegenüber dem starken Geschlecht stört Sorria sehr. Immerhin sind Männer den Frauen in allen Punkten überlegen.

Persönlichkeit: Sorria hasst es, als Mädchen geboren zu sein. Viel lieber wäre sie ein Junge, der sich von niemandem etwas sagen lassen muss und der kräftig mit anpacken kann, als mit ihrem zierlichen Körper gestraft zu sein. Darum tut sie auch alles, um von den Männern Aufmerksamkeit zu erhalten. Wenn sie jemand für einen Jungen hält, freut sie sich unheimlich und ist stolz auf sich selbst. Wird sie sofort als Mädchen erkannt, schürt das ihren Selbsthass. Sie empfindet es als unerträglich, als Mädchen geboren zu sein. Frauen findet sie von Grund auf abstoßend. Dies hat seinen Ursprung in einem Trauma, dass sie als Kind durchlitten hat. Als sie gerade drei Jahre alt war, erkrankte sie in einem sehr harten Winter schwer an einer Grippe. Das Wetter hatte einen reichen Reisenden in ihrem Dorf eingeschlossen. Anstatt sich um ihr krankes Kind zu kümmern, umschwärmte ihre Mutter den Fremden, brannte mit ihm bei der ersten Gelegenheit durch und wart nie mehr gesehen. Durch die Pflege ihrer damals erst achtjährigen ältesten Schwester überstand Sorria die Krankheit, entwickelte aber eine tiefe Abneigung gegen Frauen und alles, was weiblich ist. Denn nachdem sie wieder fit war, kümmerte sich niemand mehr um sie. Ihre Schwestern kümmerten sich nur noch um ihre eigenen Belange. Die einzige Ausnahme ist Thalasy. Sorria ist süchtig nach Aufmerksamkeit und Thalasy gibt ihr ohne, dass Sorria sich groß anstrengen muss die Aufmerksamkeit, die sie sich einst von ihrer Mutter gewünscht hat. Sie genießt es, umsorgt und verwöhnt zu werden. In ihrem Heimatdorf haben ihre Schwestern früh von ihr erwartet, erwachsen zu sein. Bei Thalasy darf sie Kind sein. Denn tief in ihr drin möchte sie gerne sie selbst sein. Von klein auf hat sie versucht, die Aufmerksamkeit ihres Vaters auf sich zu ziehen, indem sie der Sohn wurde, den er nie hatte. Doch wurden ihre Bemühungen nie belohnt. Dennoch gab sie nie auf – ein Zeichen ihres Starrsinns. Wenn Sorria sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat ist es fast unmöglich, sie von ihrem Vorhaben abzuringen. Sie zieht ihre Ideen durch, ohne Rücksicht auf Verluste. So ist sie auch einfach mit Thalasy weggegangen, ohne irgendjemandem im Dorf auch nur eine Nachricht zu hinterlassen. Der Gedanke, ein Junge zu sein hat sich inzwischen so sehr in ihrem Kopf festgesetzt, dass sie eher sterben würde als zuzugeben, dass ihr manche weiblichen Dinge, wie zum Beispiel Schmuck und schöne Kleider, doch gefallen.
Aus der Missachtung ihres Vaters hat sich ein Minderwertigkeitskomplex gebildet, den sie sich selbst nicht eingesteht. In ihrem innersten überspielt sie es mit Hochmut, ohne ihre Gedanken je auszusprechen. So bemängelt sie im Stillen die Menschen um sich herum, sucht nach Fehlern im Aussehen und im Charakter, ohne ihre eigenen zu erkennen.
Sorria ist sehr gesellig und ungern allein. Ohne Thalasy an ihrer Seite wäre sie sehr einsam. Aber es fällt ich auch nicht schwer, neue Bekanntschaften zu schließen. Wer einmal Sorrias Herz gewonnen hat, der hat einen treuen Freund für alle Zeit gefunden. Auch wenn niemand ihr je wichtiger als Thalasy sein könnte. Diese weckt in ihr den Beschützerinstinkt. Die Abweisung der jungen Frau gegenüber fremden Menschen interpretiert Sorria als Unbeholfenheit und sieht sich in der Rolle der Vermittlerin. Werden die Männer zu aufdringlich, geht Sorria dazwischen und jagt sie mit allen Mitteln fort. Dies können sowohl verbale als auch körperliche Angriffe sein. Sie möchte zwar, dass ihre Freundin Männern gegenüber auftaut, doch wird sie dafür nicht deren Sicherheit aufs Spiel setzen.
Generell denkt Sorria praktisch und kapitalistisch. Alles was wieder- oder weiterverarbeitet werden kann wird aufbewahrt und zu Geld gemacht. Da Thalasy nicht mit Geld umgehen kann – da diese keinen Sinn in Geld sieht – verwaltet Sorria sämtliche Finanzen. Sobald Thalasy Geld in die Finger bekommt entreißt Sorria es ihr sofort und packt es in ihr eigenes Portemonnaie. Wer weiß, wozu man das Geld noch brauchen kann.
Auch wenn manche ihrer Taten für gutmütig gehalten werden, dienen sie immer nur einem praktischen Zweck. So gibt sie Überreste an andere Menschen weiter, damit sie diese nicht weiter mit sich herumschleppen muss. Was sie in der einen Stadt nicht verkaufen kann, wird sie in der nächsten mit Sicherheit auch nicht los. Mitleid mit unbekannten Menschen ist für sie ein Fremdwort. Generell ist sie sehr gleichgültig und genügsam, weswegen sie auch nur wenige Vorlieben und Abneigungen hat.
Ihre ungeheure Neugier auf alles, was ihr unbekannt ist, lässt sie häufig zur Nervensäge werden. Der Wissensdurst gibt jedoch keine Ruhe, bis sie das „Wie“ und „Warum“ nicht zu ihrer Zufriedenheit ergründet hat. Ein einfaches „Nein“ wird sie niemals akzeptieren.

Vorlieben: „Liebe geht durch den Magen.“ Dieser Spruch trifft voll und ganz auf Sorria zu. Ein gutes Essen kann sie in jeder Situation gnädig stimmen. Am liebsten isst sie das, was Thalasy für sie zubereitet. Ihre Begleitung schafft es immer wieder, selbst die unappetitlichsten Fundstücke aus der Natur in Leckerbissen zu verwandeln. So isst Sorria auch mit Vorliebe Insekten, Kröten und Schlangen, wenn Thalasy sie ordentlich gewürzt hat. Besonders von Fleisch ist sie angetan und hat auch bei der Jagd keinerlei Mitleid mit den Tieren. Sie ist es gewohnt, denn in ihrem Heimatdorf ist die Jagd essenziell zum Überleben. Besonders gerne isst sie Bärenfleisch, dass über offenem Feuer gebraten wurde.
Sehr gerne ist Sorria handwerklich tätig und verwendet dafür, was sie auf ihrer Reise findet, ebenso wie die Überreste von gejagten Tieren. Bei den Jägern ihres Dorfes hat sie sich abgeguckt, wie man Tierfelle haltbar macht. Wenn sie abends mit Thalasy gemeinsam am Feuer sitzt schnitzt sie aus den Knochen Anhänger und Perlen. Diese werden dann in der nächsten Ortschaft verkauft oder gegen Lebensmittel und Materialien eingetauscht. Was sie nicht loswird, verschenkt sie an bedürftige Familien und Kinder, denen sie auf der Straße begegnet.
Sorria bevorzugt bei allen ihren Besitztümern erdige Farben, besonders braun und grau. Ihre Lieblingsfarbe ist jedoch dunkelblau. Dies trägt sie aber nur als Borten oder Accessoires.
In Gesellschaft hält sie sich am liebsten bei Männern auf, da sie in einer Männerwelt aufgewachsen ist. Die Gespräche der Männer sind für sie viel aufschlussreicher als das Getratsche der Frauen. Weltliche Diskussionen – als was sie jedes Männergespräch sieht, egal worum es geht – interessieren sie mehr.

Abneigungen: Das größte Schreckgespenst für Sorria ist Wasser. Mit dem nassen Element verbindet sie Einbrüche von Wasseradern in Minenstollen, die schon vielen tapferen Bergarbeitern das Leben gekostet haben. Aus Mangel an Übungsorten kann sie auch nicht schwimmen. Daher nähert sie sich einem fließenden Gewässer nur sehr ungern und solange Thalasy sie nicht reinzieht geht sie auch in stehende Gewässer nie weiter ans bis auf Knöchelhöhe. Wasser ist nur zum Waschen und trinken da.
Die einzige Speise, die Thalasy Sorria nicht schmackhaft machen kann, sind fliegende Fische. Auch wenn Thalasy der Ansicht ist, dass ihre Zubereitungsart unwiderstehlich lecker ist, so wird Sorria doch bereits bei dem Geruch übel. Sie nimmt es Thalasy auch krumm, dass sie diese lästigen bissigen Viecher für das Abendessen fangen muss. An Abenden, an denen Thalasy fliegende Fische serviert geht Sorria generell hungrig ins Bett.
Den Kontakt mit Frauen – abgesehen von Handelspartnern und Thalasy – meidet sie. Die Gesprächsthemen der Frauen findet die langweilig und das weibische Gekicher, Klatsch und Tratsch nerven sie. Auch den unnötigen Aufwand, den Frauen für ihr Aussehen an den Tag legen ist in ihren Augen sinnlos. Weiblichkeit ist für Sorria ein Buch mit sieben Siegeln.


Stärken: Sorria hat einen sehr guten Orientierungssinn, der ihr schon auf mancher Klettertour den Weg nach Hause gezeigt hat. Dabei sucht sie sich markante Punkte und baut sich in ihrem Kopf eine imaginäre Karte. Als Naturkind kennt sie die Merkmale der Berge, die die Himmelsrichtungen anzeigen. Dies erlaubt ihr, sich in Höhenlagen einen sicheren Weg zu suchen. Im Flachland ist sie jedoch aufgeschmissen, da die Wälder, Wiesen und Felder dort für sie alle gleich aussehen.
Sie ist sehr wagemutig. Alles Neue wird ausprobiert und ergründet, auch wenn es für sie selbst gefährlich wird. Manchmal grenzt ihr Mut an Leichtsinn, doch verfolgt sie immer geradeheraus ihr Ziel.
In fast allem, was andere als Müll betrachten, findet Sorria einen Weg zur Wiederverwendung. Mit einem Auge für Stil und Kunst stellt sie aus Fundstücken sowohl praktische als auch hübsche Dinge her. Die Ergebnisse haben nicht selten die Reisekasse des Duos erheblich aufgestockt.

Schwächen: Leichtsinn ist ein Wort, das in ihrem Repertoire nicht vorkommt, Sorria aber hervorragend beschreibt. Sie denkt nie groß darüber nach, was sie tut. Stürzt einfach drauf los. Hinzu kommt ihr Starrsinn. Wenn es keinen Weg weiter gibt, schafft sie sich halt einen, auch wenn ihr Rückweg dadurch versperrt wird. Sie hat feste Meinungen und weicht nur schwerlich von ihnen ab.
Hinzu kommt, dass sie sehr geizig ist. Hat sie mehr als fünftausend Jewel im Portemonnaie bringt sie es zur Bank, um es dort anzusparen. Auch wenn sich dadurch bereits ein hübsches Sümmchen angespart hat, würde sie niemals jemandem etwas abgeben. Das Geld wird nur verwendet, wenn Thalasy oder sie dringend irgendwelche Utensilien benötigen. Für Geld würde sie alles tun, auch als Mädchen herumlaufen.

Ziel: Sorria ist der festen Überzeugung, dass es irgendwo einen Zauber geben muss, der aus ihr einen Jungen machen kann. Darum sucht sie Landauf und Landab unerschütterlich nach einer Aufzeichnung dieses Spruchs, der ihr erlauben würde, ihren Lebenstraum erfüllt zu bekommen.

[size=150]Familie und Bekannte

Familie:
Vater Vertus Dranen (lebendig)
Vertus Dranen ist ein sehr konservativer Mensch, der nach den Richtlinien und Gebräuchen seines Dorfes lebt. Als Führer der Dorfgemeinschaft in fünfter Generation hat er eine Ehre zu verteidigen. Seine Frau wählte er bedächtig unter den heiratsfähigen Mädchen aus: kräftig, große Oberweite, breite Hüften. Die perfekten Voraussetzungen um starke Jungen zu gebären. Er sieht es als persönliche Beleidigung, dass Samira ihm nur Töchter schenkte. Mit jeder Tochter ging er abweisender und brutaler mit ihr um. Seinen Töchtern schenkte er nie viel Beachtung. Frauen waren eh nur für den Haushalt gut, aber fünf Frauen sind zu viel des Guten. Wenn das Haus nicht ordentlich genug war, obwohl so viele weibliche Personen dort lebten, ließ er seine Wut an seinen Kindern aus. Auch wenn er sie nie schlug, quälte er sie mit Essensentzug, kalten Bädern und Nächten im Stall bei den Schweinen. Besonders Sorria war ihm ein geliebtes Opfer, da diese sich ohne Scham gab und die Regeln des Dorfes offensichtlich missachtete. Die Schande, die seine Töchter ihm vor den Augen der Dorfbewohner brachten, war für ihn unverkennbar. Sein Wunsch nach einem würdigen Sohn wuchs mit jedem Tag. Doch nach der Flucht seiner Frau war es ihm verboten, sich eine neue Gemahlin zu suchen, denn der Bund der Ehe war nie vom Dorfpriester gelöst worden. Als Sorria Usuyukisou verließ war es für ihn, als wäre eine große Bürde von seinen Schultern gefallen. Ein Sorgenpunkt hatte sich von selbst erledigt. Noch immer betet er täglich dafür, dass Sorria nie wieder zurückkehren würde.

Mutter Samira Dranen (vermutlich lebendig)
Samira Dranen war es von klein auf gewöhnt, volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Als Einzelkind wurde sie verwöhnt, denn ihr Vater konnte nach einem Minenunfall keine weiteren Kinder zeugen. Als sich mit der Pubertät bei ihr alle Merkmale abzeichneten, die in ihrem Dorf als „schön“ angesehen wurden, lagen ihre die heiratsfähigen Männer zu Füßen. Sie wählte Vertus Dranen unter ihnen aus, da er als Sohn des Dorfvorstehers eine sichere Zukunft versprach. Eine Zweckehe ohne Liebe. Diese stellte sich jedoch als Hölle heraus, als sie nur Töchter gebar. Und auch wenn ihre Kinder ihr eigen Fleisch und Blut waren konnte sie diese nicht lieben. Als dann eines Tages im Winter ein reicher Händler ihr Dorf besuchte, der ihr auch noch den Hof machte, nutze sie die Gelegenheit, sagte sich von ihren Kindern und ihrem Mann los und verschwand mit dem Mann, der ihr ein so viel besseres Leben bot über alle Berge. Seit dem hat niemand mehr etwas von ihr gehört.

Schwestern:
Sarra Dranen (lebendig)
Nach dem Verschwinden der Mutter hat Sarra als älteste Tochter die Rolle der Frau im Haushalt übernommen. Am Anfang hat sie viel von ihrem Vater erdulden müssen, da sie den Haushalt mit acht Jahren noch nicht zu seiner Zufriedenheit führen konnte. Von Nachbarinnen lernte sie kochen und wie man sauber macht. All das, was ihre Mutter ihr nie beigebracht hat aber im Dorf überlebensnotwendig ist. Neben dem Haushalt hatte sie keine Zeit, sich um ihre Schwestern zu kümmern. Über Sorria hat sie sich häufig geärgert, denn der kleine Wirbelwind konnte ihre Mühen, das Haus ordentlich zu halten, innerhalb von wenigen Sekunden vernichten. Es war eine Erleichterung für sie, als Sorria das Dorf verließ. Hatte sie doch nun viel weniger zu tun und konnte sich endlich auf die Suche nach einem geeigneten Ehemann machen.

Serrika Dranen (lebendig)
Sorrias zweitälteste Schwester Serrika hat kein Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen. Alles was sie braucht, sind ihr Zeichenblock und eine gute Aussicht. Frühmorgens verschwindet sie still und heimlich und kehrt erst zum Abendessen zurück. Ihr würde es nicht im Traum einfallen, Sarra bei der Hausarbeit zu helfen. Aber da ihr Vater den ganzen Tag über arbeitete, merkte dieser nie, dass Serrika sich nicht an den Haushaltspflichten beteiligte. Ihre Landschaftsbilder verkauft sie an reisende Händler, die das Dorf aufsuchten, und hat schon manchen guten Preis ergattert. Das Geld spart sie, um eines Tages an einer Kunstakademie in Krokus studieren zu können um, eine berühmte Malerin zu werden. Sowohl das Verschwinden der Mutter, als auch Sorrias hat sie nicht berührt, denn sie hatte eh nie Interesse an ihrer Familie.

Sirrona Dranen (lebendig)
Das dritte Kind von Vertus und Samira liebt schöne Sachen mehr als alles andere. Je mehr Schmuck und Rüschen an ihrem Körper sind, desto wohler fühlt sie sich. Sie ist die einzige der Schwestern, die Augen wie Sorria hat. Im Gegensatz zu ihrer kleinen Schwester weiß Sirrona diese zielgenau einzusetzen. Auch ihr Vater ist ihrem Blick verfallen und würde niemals seinen „kleinen Engel“ strafen. Vor dem Vater spielt sie das liebe Mädchen, dass alles tut, was er sagt. Wenn es weg ist, wälzt sie ihre Aufgaben auf die hart arbeitende Sarra ab. Da Vertus seiner ältesten Tochter eh nicht glaubte wagt diese es gar nicht, sich zu beschweren.


Freunde:
Thalasy McCloud
Thalasy ist Sorrias Partnerin. Nach einem Abenteuer in einer brennenden Mine ist Sorria der Grünhaarigen gefolgt. Es ist sehr selten, dass man die Beiden getrennt antrifft.

"Omi" (verstorben)
Omi war eine Edelsteinmagierin, die sich gegen die Gesetze Usuyukisous aufgelehnt hat und verbannt wurde. Sorria traf sie auf einem STreifzug durch die Berge und lernte von der alten Dame Talismanmagie. Doch noch vor dem Ende von Sorrias Ausbildung verstarb Omi an einer Krankheit. Sie hinterließ jedoch ein Buch, in dem sie alles wissenswerte über Talismanmagie für Sorria aufgeschrieben hat.


Feinde: ---


Geschichte
Kapitel 1: Das Dorf Usuyukisou
Vor dreizehn Jahren wurde Sorria als vierte Tochter von Vertus und Samira Dranen geboren. Nachbarn berichten, dass Vertus aus Wut über eine weitere Tochter die gesamte Inneneinrichtung ihres massiven Holzhauses zertrümmert hat. Die Traditionen des Dorfes Usuyukisou schätzten Jungen mehr als Mädchen, denn diese konnten besser in den tiefen Minenschächten arbeiten.
Die Winter in den Bergen sind hart und das Dorf wird jedes Jahr für mehrere Wochen von der Außenwelt abgeschnitten. Als Sorria drei Jahre alt war, verirrte sich ein reicher Händler in ihr Dorf, am Tag, bevor der Pass zuschneite. Ihm blieb nichts anderes übrig, als das Gasthaus des Dorfes für lange Zeit in Anspruch zu nehmen. Auf einem Spaziergang durchs Dorf erblickte er Samira Dranen. Eine stolze, weibliche Frau, die trotz der Geburt von vier Kindern nicht aus der Form geraten war. Der Händler wurde von ihr in den Bann gezogen und er sprach sie an. Da Samiras Mann den ganzen Tag in der Mine arbeitete hatten die Zwei freie Bahn, eine Affäre aufzubauen. Samira vernachlässigte dabei ihre Kinder mehr und mehr. Kurz vor beginn der Schneeschmelze erkrankte Sorria an einer schweren Grippe. Samira verfluchte diese zusätzliche Arbeit, denn es nahm ihr die Zeit, sich mit ihrem Liebsten zu treffen. Da kam ihr der Vorschlag des Händlers, mit ihm das Dorf zu verlassen sobald der Schnee begann zu schmelzen nur recht. Es würde großartig werden, alles hinter sich zu lassen, was sie an dieses verfluchte Dorf band. Kein jähzorniger Ehemann mehr. Keine schreienden, Dreck machenden Kinder mehr. Es würde das werden, was sie verdient hat. Noch während Sorria mit der Krankheit kämpfte verschwand ihre Mutter mit allem, was sie je besessen hatte aus dem Dorf und wurde nie wieder gesehen.
Das Verhalten des Vaters gegenüber seinen Töchtern verschlechterte sich seit diesem Tag drastisch. Seinen gesamten Frust ließ es an seinen Kindern aus. Sorria, die nur dank der Medizin einer Nachbarin die Grippe überstand verstand nicht, was geschehen war. Sie fragte immer wieder nach ihrer Mutter und wurde jedes Mal dafür bestraft. Bäder in eiskaltem Gletscherwasser aus dem Bach hinterm Haus standen an der Tagesordnung. Wenn sie weiter schrie, bekam sie kein Essen. Vertus herrschte über seine Kinder durch Terror und Schrecken. Immer wieder schimpfte er über das unfähige Weib, das ihm keinen Jungen hatte gebären können. Warum Sorria denn kein Junge sei. Dann hätte er wenigstens einen Nachfolger. Vor allem, da er sich ohne gültige Scheidung keine neue Frau suchen konnte.
Der Wunsch ihres Vaters, einen Jungen zu haben hat Sorria sehr geprägt. Sie begann, sich bei den Jungen im Dorf deren Verhalten abzugucken in dem glauben, den Wünschen ihres Vaters zu entsprechen. Dieser geriet nur mehr in Rage, da Sorria die althergebrachten Traditionen und Rollen missachtete und in Frage stellte. Diese dachte jedoch, dass sie einfach noch nicht jungenhaft genug sei und bemühte sich nur noch mehr, sich männlich zu benehmen. Die Missgunst des gesamten Dorfes beachtete sie nicht. Um männlicher zu werden, verschwand sie seit ihrem siebten Lebensjahr regelmäßig in die Berge, um stärker zu werden. Hierbei traf sie auf eine alte Einsiedlerin. Das Dorf hatte sie verstoßen, da auch sie sich nicht den Gesetzen des Dorfes beugen wollte. Es entstand ein gutes Verhältnis zwischen den beiden und Sorria durfte die Frau sogar „Omi“ nennen. Von ihr lernte Sorria lesen und schreiben. Fähigkeiten, die im Dorf den Jungen vorbehalten waren.
Die alte Frau war eine Talismanmagierin. Sorria war sehr beeindruckt von dem, was ihre Omi mit diesen kleinen Steinen alles anstellen konnte. Vorher wollte sie unbedingt die Erdmagie lernen, die in ihrem Dorf an die Jungen weitergegeben wurde. Doch die funkelnden Edelsteine hatten sie in ihren Bann gezogen. Als Sorria neun Jahre alt war begann Omi, dem kleinen Mädchen diese Magie zu lehren. Doch nur wenige Monate nach beginn des Trainings wurde die Einsiedlerin krank. Sorria versuchte Hilfe im Dorf zu bekommen, doch niemand wollte mit dem nutzlosen Weib etwas zu tun haben. Sie verteufelten die Alte dafür, dass sie der eh schon aufmüpfigen Sorria noch mehr Flausen in den Kopf gesetzt hatte. So sehr Sorria sich auch anstrengte, sie hatte kein Wissen über Heilkräuter. So starb Omi nach wenigen Wochen Krankheit. Sie schlief mit einem seligen Lächeln ein und wachte nie mehr auf. Doch vor ihrem Tod gab sie Sorria ein Buch und ein Paar Edelsteine. „Sie sollen dir den Weg in die Zukunft weisen.“, waren die setzten Worte der netten alten Dame.
In dem Buch stand alles Wissenswerte über Talismanmagie. Handschriftlich hatte Omi in ihren letzten Tagen alles aufgeschrieben was Sorria wissen musste, um die Steine zu meistern. Es wurde Sorrias größter Schatz und sie musste ihn gut verstecken, damit ihr Vater ihn nicht fand.
Sie wusste, dass die Minen ihres Dorfes der Edelsteingewinnung dienten. Die Berge um sie herum waren voll mit den funkelnden Steinen. Immer wieder schlich sie sich in die Minen, um auch nach den Kostbarkeiten zu suchen. Wenn sie von einem der Männer erwischt wurde, schmissen diese sie aus dem Stollen. Doch davon ließ sie sich nicht abbringen und ging immer wieder tief ins Berginnere. Schon bald kannte sie jeden Stollen und jeden Lüftungsschacht wie ihre Westentasche. Sie brauchte kein Licht um sich zurechtzufinden. Der Berg wurde zu ihrer Heimat.

Kapitel 2: Thalasy
Als Sorria 11 Jahre alt war überfielen Banditen ihr das Dorf Usuyukisou. Die Warnungen ihrer Schwestern ignorierend, stürzte Sorria sich in den Kampf. Sie hoffte, ihren vater von sich überzeugen zu können. Ohne nachzudenken wählte sie den erstbesten Banditen als Ziel. Dieser hatte eine junge Frau bei sich auf dem Pferd. Der beschworene Feuerball flog am Ziel vorbei, erschreckte jedoch das Pferd, welches in Panik in die Minen rannte. In diesen hatten die Angreifer Feuer gelegt und die Stützbalken brannten lichterloh. Sorria kam der Gedanke, dass die junge Frau vielleicht gar nichts mit den Banditen zu tun hatte und selbst nur ein Opfer sein könnte. Panisch über ihren Fehler rannte sie in die Minen, um die Grünhaarige zu retten. Während sie sich den Weg durch das Flammenmeer bahnte, stürzte ein Balken auf sie, den sie nur knapp mit dem Handrücken abwehren konnte. Die Verbrennung war so schlimm, dass sich die Haut ablöste und nur verbranntes Fleisch zurück blieb. Ihre Schmerzen ignorierend suchte Sorria weiter nach der jungen Frau. Als sie diese fand, rührte sie sich nicht. Sorria tat alles, um die junge Frau aufzuwecken und es gelang ihr dann auch. Gemeinsam suchten sie einen Ausgang, denn der Hauptstollen war bereits eingestürzt. Letztendlich entkamen sie über einen Lüftungsschacht. Als sie endlich an der frischen Luft ankamen ging gerade vor ihnen die Sonne auf. Erleichtert, mit dem Leben davon gekommen zu sein stellte sich Sorria der Fremden vor. Diese antwortete mit ihrem eigenen Namen: Thalasy McCloud.
Nach diesem Ereignis warf Sorrias Vater seine Tochter aus dem Dorf. Seit dem reist sie mit Thalasy umher. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, einen Zauber zu finden, der aus ihr einen Jungen machen konnte. Nach zwei Jahren ziellosem Wandern entschied sie sich dazu, einer Gilde beizutreten, um besser an Informationen zu kommen. So wurden sie und Thalasy Mitglieder der Magiergilde Fairy Tail.


Schreibprobe
Sie hatte so schön geschlafen. Tief und ohne Unterbrechung. Träume, frei von den Grenzen der Realität. Beim Graben war sie auf eine Diamantader gestoßen. Massenweise Diamanten in allen Formen. Dieser wundersame Edelstein, der Alleskönner der Edelsteinmagie. In ihrem Traum badete sie in den Edelsteinen – bis diese von einer Welle eiskalten Wassers weggespült wurden. Mit Händen und Füßen tretend erwachte sie in der Höhle, in der sie mit Thalasy übernachtete hatte. Hustend und prustend versuchte sie, ihre Atemwege von dem Wasser zu befreien, das Thalasy ihr als Weckruf ins Gesicht gegossen hatte.
„Du hast sie doch nicht mehr alle!“, schnaufte Sorria, als sie endlich wieder normal atmen konnte. „Ein Junge braucht seinen Schlaf, um groß und stark zu werden!“ Wütend kramte sie ein Handtuch aus ihrem Rucksack und rubbelte sich damit über ihr Gesicht. Wenigstens waschen brauchte sie sich an diesem Morgen nicht mehr. Unheil ahnend sah sie zu ihrer Reisebegleitung hinüber. Dieses „Ich kann kein Wässerchen trüben“-Lächeln auf Thalasys Gesicht ließ nichts Gutes ahnen.