Charakterdatenblatt[/size]

Charakterbild


In der Vergangenheit liegt der Schlüssel für die Zukunft.

Persönliches

Nachname: Mel Mata
Vorname: Nia
Spitzname: Aufgrund der Kürze ihres Namens, wird sie meist nur mit den unterschiedlichsten Verniedlichungsformen angesprochen.
Geburtstag: 2. September
Alter: 16 Jahre
Größe: 1,67 Meter
Gewicht: 53 Kilogramm
Haarfarbe: Dunkelblond
Augenfarbe: Grün
Geschlecht: Weiblich
Gilde: Blue Pegasus
Gildenzeichen: Das hellblaue Emblem von Blue Pegasus findet sich mittig, leicht versetzt nach außen, auf dem rechten Oberschenkel wieder.
Geburtsort: Magnolia Town
Wohnort: Oshibana Town

Erscheinungsbild:
Nia kann man getrost als das süße Mädchen von Nebenan bezeichnen. Obgleich sie natürlich viel mehr als das ist, lässt ihr Aussehen auf den ersten Blick keinen anderen Schluss zu. Die großen runden Augen in der Farbe frischen Grases ziehen mit ihrem freudigen Glanz den Betrachter unweigerlich in ihren Bann. Das meist ungeschminkte Gesicht wird zudem von den rosigen Wangen, der kleinen Stupsnase und den eher schmalen, roséfarbenen Lippen, die oft zu einem Lächeln geformt sind, komplettiert. Ummalt wird das Ganze dann noch von den dunkelblonden, schulterlangen Haaren, in denen oft ein Haarreif ausgewählter Farbe steckt. Ihre übrige Gestalt hat eine ganz ähnliche Ausstrahlung. Wie es bei einem Mädchen ihres Alters erwartet wird, hat ihr Körper nämlich eine zarte Figur in entsprechend heller Hautfarbe durch die vermehrten Aufenthalte in einer Bücherstube. Man sieht ihr einfach deutlich an, dass sie überhaupt nicht physisch trainiert ist. Gleichzeitig bedeutet dies jedoch nicht, dass Nia bei jedem kleinsten Windhauch sofort umfallen würde. So filigran und zerbrechlich ist sie dann schließlich doch nicht. Die dazugehörigen weiblichen Rundungen an Brust und Po fallen ebenso eher zaghaft bis mittelprächtig aus, sind bedingt durch ihr Alter aber natürlich noch im Wachstum. Anstatt jedoch hinderlich zu wirken, unterstreichen diese Merkmale nur weiter die Unschuld der Magierin und runden so das Gesamtbild von ihr ab.
Was nun die Kleiderwahl von Nia betrifft, ist diese stets wohlbedacht und dem Anlass entsprechend gewählt. Anders gesagt ist sie deutlich wählerisch in dieser Beziehung, was aber nicht unbedingt ein großes Problem darstellt. Ihre Mutter hatte sie selbst noch kurz vor ihrer Abreise nach Oshibana Town stets mit einer ganzen Bandbreite unterschiedlichster Kleidung eingedeckt, wodurch ihr Schrank reich gefüllt ist. Nichtsdestotrotz besitzt die hellhäutige Blondine natürlich auch einen eigenen Geschmack. Generell bevorzugt sie helle Farben, wie Babyblau, Weiß oder ein seichtes Rosa. Sie unterstreichen einfach ihren Charakter. Beim Schnitt setzt sie zudem eher auf geschlossene Oberteile, obgleich sie sich nicht scheut ordentlich Haut zu zeigen. Neuerdings zieht sie nämlich gerne kurze Röcke oder Hotpants mit passenden, kniehohen Strümpfen an. Seitdem Meister Ryce ihr das Gildenzeichen auf den Oberschenkel gedrückt hatte, versucht sie dieses möglichst gut in Szene zu setzen. Was nützt denn schon ein solches Emblem, wenn es die meiste Zeit von Stoff bedeckt ist? Nichts. Dabei soll doch jeder sehen, dass sie nun zu Blue Pegasus gehört. Um aber noch konkrete Beispiele für ein paar Outfits zu nennen: Für ihre archäologischen Expeditionen nutzt Nia meist einen braunen Anzug mit halbhohen Hosen mit vielen Taschen. Im Alltag setzt sie jedoch mehr auf eine weiße, offene Robe mit schwarzen Ornamenten, die bequem am Körper sitzt.

Besondere Merkmale:
Die außergewöhnlichen Erkennungsmerkmale des Mädchens sind weder ihr Aussehen, noch unbedingt ihre Persönlichkeit. Vielmehr sind es die Dinge, die sie ständig bei sich trägt. Zuallererst wäre da eine größere Umhängetasche aus orangegefärbtem Leder zu erwähnen, die die meiste Zeit an ihrer Seite baumelt. Diese allein genommen ist natürlich noch nicht wirklich besonders, allerdings kommt es auch mehr auf den Inhalt dieser an. Neben allerlei Krimskrams, welchen wohl jedes Mädchen in diesem Alter mit sich führt, und einem kleinen Set für die Archäologie, bestehend aus Hämmerchen und Pinseln, finden sich noch zwei magische Gegenstände in den Untiefen der Tasche wieder. Das Erstere, was durchaus häufig bei Mädchen dieses Alters Verwendung findet, ist ColorS Magic. Dieses kleine Utensil in Form eines Buches, obwohl es ohne Frage keins ist, erlaubt es dem Anwender die Farbe seiner Kleidung zu wechseln. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn Nia in der nächsten Minute plötzlich in einer andersfarbigen Kleidung dastehen würde. Meistens benutzt sie diese kleine Spielerei aber nur um sich der natürlichen Umgebung anzupassen. Das zweite Item in ihrem Besitz hat indessen einen spezielleren Nutzen. Die Gale-Force Reading Glasses erlauben ihr es nämlich Bücher in einer weit höheren Geschwindigkeit zu lesen, was wirklich hilfreich bei ihrer Art von Hobby ist. Aufgrund der minderen Qualität ihres Paars ist die Lesegeschwindigkeit allerdings nur achtzehnmal höher als normal.

Charakter

Benehmen:
Unter der Voraussetzung, dass Nia nicht zu legere Kleidung trägt, kann sie auf den ersten Blick durchaus die Erscheinung einer Adeligen machen. Der gemeine Betrachter bemerkt nämlich vornehmlich ein gut gekleidetes, höfliches und junges Mädchen. Hinter dieser Fassade verbergen sich jedoch auch gewisse Eigenheiten, die ein unzertrennlicher Teil ihres Verhaltens geworden sind. So gibt sich die Magierin gegenüber anderen Personen, vor allem bei Fremden, zumeist ruhig und schüchtern. Hinter diesem Gebaren steckt aber nicht nur der wahre Charakter von ihr, sondern auch ein gewisses Kalkül, das sich mit der Zeit entwickelt hat. Sie beobachtet nämlich gerne Menschen, besonders jene, mit denen sie mehr oder weniger zu tun haben wird. Manche würden diese Marotte wohl ausspionieren nennen, Nia hingegen nutzt ihre gewonnen Informationen einzig und allein um ihren Gesprächspartner besser einschätzen zu können. Durch ihre große Besonnenheit versucht sie nämlich dadurch gewisse Fettnäpfchen zu vermeiden, in die sie andernfalls grandios hineintreten würde. Sie hat einfach eine Begabung dazu. In der Theorie also ein guter Plan um die Menschen in ihrer Nähe mit Worten nicht unwissentlich zu verletzen, allerdings hapert es dennoch an der Ausführung desselben. Besser gesagt, Nia macht immer noch die gleichen Fehler wie zuvor. Wahrscheinlich ist dies sogar ein Grund dafür, dass sie noch ein anderes Verhaltensmuster zeigt. Nachdem sie, trotz all ihrer Tollpatschigkeit, nämlich endlich einen wirklichen Freund gefunden hat, der sie in all ihren Facetten akzeptiert, wird sie gegenüber diesem ziemlich anhänglich. Das klingt erst mal seltsam, vor allem weil die Blondine nicht unbedingt der Typ Mensch ist, der viel Körperkontakt sucht. Nichtsdestotrotz nimmt diese Anhänglichkeit fast schon extreme Züge an sich. Selbst das Geschlecht ihres Gegenübers ist dabei unerheblich. Ob Junge oder Mädchen, Nia wird sich unweigerlich an die Person anschmiegen, sie umarmen oder mit ihr knuddeln wollen. Allerdings sind diese Annäherungen noch harmlos im Vergleich dessen, was sich das Mädchen noch traut. Dazu gehört zum Beispiel sich spontan auf den Schoß von jemanden zu setzen oder ein gemeinsames Schlafgemach zu benutzen.

Persönlichkeit:
Man könnte vielleicht vermuten, dass all diese Freundlichkeit, die Nia vermehrt nach außen hin abstrahlt, eine reine Fassade ist, um das Vertrauen der Leute zu erhaschen. In Wahrheit wäre sie ein verschlagener und hinterhältiger Mensch, der allein darauf aus ist andere zu hintergehen und für sich selbst auszunutzen. Auf manche Personen mag diese Beschreibung tatsächlich zutreffen, nicht jedoch auf das so höfliche Mädchen. Abstrakt gesehen könnte man ihren Charakter nämlich mit einem einzigen Wort beschreiben: Sonnenschein! Wenn man nämlich in die Seele Nias hineinblicken könnte, würde man mit ziemlicher Sicherheit eine weite, grüne Wiese an einem lauen Sommertag sehen. Natürlich ziehen hin und wieder ein paar Schauer oder sogar Stürme auf, dennoch herrscht die meiste Zeit einfach ein angenehmes, mildes Klima. Übersetzt bedeutet dies einfach, dass sie sich kaum verstellt und genauso gibt, wie es ihr Benehmen jemanden vermuten ließe. Größtenteils spiegelt diese fröhliche Persönlichkeit natürlich ihre Erziehung wieder. Ihre Mutter hatte sie in ihrer Kindheit sprichwörtlich mit Liebe überschüttet. Es mangelte ihr nie groß an irgendwelchen Dingen, weswegen sie mit der Zeit ziemlich harmoniebedürftig wurde; eine Eigenschaft, die positive wie auch negative Seiten hat. Einerseits versucht Nia meist nach der erlernten Prämisse ‘Die Rüstung einer Dame ist die Höflichkeit.‘ zu handeln; sie engagiert sich also als Streitschlichter und ist selber ziemlich umgänglich und zurückhaltend, auch wenn man ihr grob unhöflich entgegentreten würde. Andererseits basiert dieses Verhalten auf viel zu träumerischen Vorstellungen der Welt. Tief in ihrem Inneren ist die Blondine nämlich immer noch ein Stück weit Kind geblieben. Sie glaubt einfach noch zu sehr an die strahlenden Ritter und edlen Prinzen aus der Vergangenheit, sodass sich in Kombination mit ihrem Einfühlungsvermögen eine gefährliche Leichtgläubigkeit entwickelte. Das gleiche Problem existiert auch beim überschwänglichen Optimismus der Magierin. Nia vergisst allzu leicht die Schwere einer Situation, während sie damit beschäftigt ist ihre Freunde aufzumuntern, wodurch sie in manchen Fällen in noch größere Not gerät. Ihre Anhänglichkeit hat indessen einen anderen Hintergrund. Da ihr als Kind die totale Liebe zeitweise durch eine ebenso deutliche Strenge ersetzt wurde, reagiert sie seitdem etwas ungehaltener auf die Bestätigung durch Bekannte.

Vorlieben:
Die größte Vorliebe der Blondine ist es ihren Wissensdurst nach den Ereignissen und Fakten der Vergangenheit zu stillen; nichts befriedigt sie mehr. Davon ausgehend spalten sich auch die zwei größten Interessensgebiete von ihr ab. Das Erste sind Bücher in jeglicher Form und Art. Größtenteils liest Nia einfach querbeet, besondere Aufmerksamkeit bekommen trotzdem geschichtliche Berichte, auch über den schrecklichen Krieg und Theorien über verlorene Magien und Schriften. Sie kann sich problemlos stundenlang in den weißen Seiten verlieren. Schon als Kind war das geschriebene Wort ihr größter Freund. Es hat sie nie im Stich gelassen, war immer da, wenn sie Beistand brauchte, und hat sie zudem aufgemuntert. Aus diesem Grund trägt sie ein Buch auch stets bei sich. Dieses ist aber kein Normales, sondern ein Tagebuch. Sie nutzt es, um all ihr Erlebtes aufzuschreiben, auch die Erkenntnisse von ihren Erkundungstouren. Nia hat mit der Zeit nämlich eine deutliche Neigung zur Archäologie entwickelt. Warum sollte man auch nur dauernd über gewisse Dinge lesen, wenn man doch in der Lage dazu ist, eigene Erfahrungen zu sammeln. Die Expeditionen in das Unbekannte einer verfallenen Ruine haben zusätzlich ihren ganz eigenen Nervenkitzel und sind weit interaktiver als ein einfaches Buch. Leider kam die Magierin jedoch noch nicht in den Genuss großer Entdeckungen, weswegen sie wie versessen darauf ist, irgendeinen großen Fund zu machen. Diese Leidenschaft geht sogar so weit, dass sie ohne Kompromisse jede Höhle, der sie begegnet, erkunden muss. Immerhin könnte sich vielleicht in der Dunkelheit ja ein Schatz – im übertragenen Sinne – befinden. Abseits dieser zwei Themengebiete bleibt nicht mehr viel übrig. Einzig das verträumte Beobachten von Sonnenauf- und untergängen kann man dem Mädchen noch als lieb gewonnene Marotte anlasten.

Abneigungen:
Auch wenn man es aufgrund ihres sonnigen Gemütes kaum glauben mag, gibt es doch Dinge, welche Nia eindeutig verabscheut, meidet oder schlicht nicht mag. Immerhin ist sie auch nur ein Mensch. Grundsätzlich kann man daher sagen, dass sie Chaos weder in materieller, noch in charakterlicher Form tolerieren kann. Die Magierin besitzt zwar keinen ausgeprägten Putzfimmel, aber sie handelt gern nach der Prämisse, dass in sauberen vier Wänden ein gesunder Mensch lebt. Während jedoch die Unordnung im Zimmer noch zu bekämpfen ist, ist sie im Kopf einer Person unmöglich aufzuräumen. Von dieser traurigen Tatsache zweigen sich deswegen auch weitere Unliebsamkeiten Nias ab. Eines dieser Dinge wäre zum Beispiel die Gewalt. Natürlich kann es vorkommen, dass eine Person eine positive Art von Chaos in sich trägt, in den meisten Fällen ist dieser Energie jedoch nur auf die Zerstörung ihrer Umgebung aus. Besonders unnötige und übertriebene Gewalt sind ihr ein Graus, egal von welcher Seite diese ausgehen mag. Wahrscheinlich ist dies auch mit ein Grund dafür, dass sie eine Magie erlernt hat, die größtenteils keinen Wert auf Kampf legt und mehr auf nützlichen Gimmicks aufbaut. Die Blondine hasst diese sogar so sehr, dass sie persönlich jeglicher Anwendung davon entsagt, wobei das nicht mit einer pazifistischen Lebensweise zu vergleichen ist. In manchen Situationen kann man nämlich doch nicht darauf verzichten, einfach um selbst nicht in Gefahr zu kommen. Außerdem wäre noch zu erwähnen, dass sie ebenso eine Abneigung gegen eine vulgäre Ausdrucksweise hegt, dabei muss diese noch nicht mal böse gemeint sein. Durch ihre Erziehung ist sie schließlich anderes gewohnt. Zusammengenommen lässt sich also sagen, dass Nia also keine unhöflichen und unordentlichen Rüpel mag. Zusätzlich dazu kommt natürlich noch ihre Ängstlichkeit und damit auch Antipathie in Bezug zu jeglicher Elektrizität. Gleichermaßen ist dies auf große Höhenunterschiede zu beziehen.

Stärken:
Man möchte fast meinen, dass Nias Magie – Solid Script – das Resultat einer ausgeprägten künstlerischen Ader der Magierin ist. Leider falsch gedacht. Es hört sich im ersten Moment vielleicht seltsam an, aber sie verfügte nie über solch ein Talent. Warum sie sich trotzdem aus der ganzen Bandbreite der Magie für diese Art von Zauber entschieden hat? Womöglich ist es einfach ihrer Vorliebe zu Wort und Schrift zu verdanken. Schon seit Klein auf hat Nia ihre Nase in Bücher gesteckt und basierend darauf ein paar Fähigkeiten antrainiert. So kann sie zum Beispiel innerhalb weniger Minuten mehrere Zeilen auswendig lernen und diese selbst nach Stunden noch Wort für Wort wiedergeben. Einfach formuliert verfügt sie über ein sehr gutes Gedächtnis. Das ist jedoch nicht alles. Auch ihre Beobachtungsgabe, das logische Denken und Auffassungssinn sind weitaus ausgeprägter als bei einem durchschnittlichen Bürger Fiores. Es wäre zwar vermessen sie als Genie zu bezeichnen, doch eine überdurchschnittliche Intelligenz ist ihr trotzdem anzusehen. Eine weitere starke Seite von Nia ist durchaus ihr Hang zum Optimismus. Getreu dem Motto ‘die Hoffnung stirbt zuletzt‘ glaubt sie selbst in die Ecke gedrängt noch an eine Lösung des Problems. Es geht sogar so weit, dass sie ihre Freunde, Verwandte und Bekannte durchaus mit Worten oder Taten zu motivieren weiß, obwohl dies keine generelle Charaktereigenschaft von ihr ist. In brenzligen Situationen sprudelt dieser Tatendrang jedoch einfach aus ihr heraus. Ebenso erwähnenswert wäre zudem noch ihr Drang nach Wissen und dadurch eine hohe Lernbereitschaft. Zwar hatte der alte Capricorn damals den Grundstein mit seinen Unterrichtsstunden gelegt, was danach folgte, hatte sich die Sechzehnjährige allerdings ganz allein angeeignet; allem voran die Magie. Sie hatte keinen Lehrmeister aus Fleisch und Blut, der ihr die Wunder der Zauberei näherbrachte. Einzig und allein die Bücher und der flackernde Schein einer Kerze erfüllten diese Rolle; den Rest hatte sie selbst dazu beigetragen. Zuletzt wäre außerdem noch ihr gutes Händchen für den Haushalt zu erwähnen. Besonders in der Küche kann die Magierin durch die Lehren ihrer Mutter einige fantastische Gerichte zaubern, streikt aber ebenso nicht vor dem Putzlappen. Kurz gesagt wäre sie wohl für einige junge Männer die perfekte Freundin oder Gemahlin, setzte das männliche Geschlecht doch meist voraus, dass sich die Frau um das Innenleben des Hauses kümmerte. In diesem Sinne konnte das Mädchen also nicht enttäuschen.

Schwächen:
Jeder Mensch, wie groß seine Gestalt oder auch Name sein mögen, besitzt irgendwelche Schwachpunkte. Bei Nia ist es nicht anders. Neben der Physis, die eine unübersehbare Schwäche der Magierin im Kampf darstellt, besitzt sie zusätzlich noch einige charakterliche Makel, wobei dies Außenstehende bei ihr nie vermuten würden; immerhin scheint sie recht unbefleckt auf der Erde zu wandeln. Gerade diese Unbeflecktheit ist im erweiterten Sinne aber schon als eine Schwäche zu bezeichnen. Die Güte und Unschuld der Sechzehnjährigen sind natürlich nicht als solches bösartig, allerdings ergibt sich aus diesen Eigenschaften eine Gutgläubigkeit bei ihr, die sie sehr beinflussbar macht. Nia vertraut blind darauf, was andere Leute ihr sagen, ist es nun das Geschwätz einer alten Frau oder die offensichtliche Lüge eines hinterlistigen Gauners. Sie glaubt zu sehr ans Gute im Menschen, um jemanden etwas zu unterstellen, das nicht zu beweisen ist. Wahrscheinlich ist das auch eine Folge davon, dass sie nicht der geselligste Mensch in ihrer Kindheit war. Festzuhalten bleibt außerdem, dass dieser Charakterzug sie zu einer schrecklich schlechten Handelspartnerin macht. Meist wird sie bei einem Geschäft übers Ohr gehauen. Weiterhin hat das Mädchen noch Höhenangst. Es hört sich kurios an, wenn man doch Ruinen erkundet, aber sie traut sich kaum an tiefe Abgründe oder an steile Höhen heran. Manchmal scheut sie selbst das Besteigen einer langen Leiter; ihrer Leidenschaft des Erkundens unbekannter Gebiete tut das aber keinerlei Abbruch. Nia weiß ja nicht mal selbst, woher diese Unfähigkeit kommt, im Gegensatz zu einer anderen Schwäche. Durch ein Ereignis in ihrer Kindheit hat die Sechzehnjährige panische Angst vor Blitz und Donner, selbst Blitzmagie lässt sie erschrecken. Sie bekommt dann meist das dringende Bedürfnis sich irgendwo oder bei irgendwem davor verstecken zu müssen. Obwohl sie das Geschehene nämlich durchaus überstanden hatte, kehrt die vage Erinnerung beim Knistern der Elektrizität wie automatisch zurück und lässt sie verzweifeln. Abgerundet werden die Schwächen dann noch mit einem gewissen Hang zur Tollpatschigkeit. Zwar ist die junge Magierin nicht wirklich ungeschickt, dennoch besitzt sie einfach das Unglück in bestimmte Fettnäpfchen zu treten.

Ziel:
Aufgrund der Vorlieben Nias dürfte es nicht schwer zu erraten sein, welche großen Ziele sie im Leben hat. Im Gegensatz zu den meisten anderen Magiern hat sie es nämlich weder auf Macht, noch auf Berühmtheit oder jeglichen anderen Ruhm abgesehen. Sie hat viel speziellere Interessen. So ist eines ihrer kleineren Ziele zum Beispiel in den Besitz von Gale-Force Reading Glasses der höchsten Qualität zu kommen. Im direkten Zusammenhang damit steht eine andere Lebensaufgabe des Mädchens: Alle Bücher Fiores lesen. Ohne ein magisches Hilfsmittel sicherlich unmöglich in einem Leben zu schaffen. Anderweitig wären da noch das Entdecken und Erkunden einer unberührten Ruine, wahrscheinlich ein unerfüllbarer Traum, das Meistern einer längst vergessenen Sprache und Magie vergangener Tage bis ins kleinste Detail zu erforschen. Ohne Zweifel wird sie, wie jedes Mitglied des weiblichen Geschlechts, eines Tages außerdem den Wunsch nach einer Familie und eigenen Kindern verspüren, momentan liegt dieses verborgene Verlangen allerdings noch in weiter Ferne. Vielleicht würde sie dies ja in einem höheren Alter überdenken, wenn sich der Großteil ihrer Wünsche schon erfüllt hätte.


[size=150]Familie und Bekannte

Familie:

Vater: Jade Mel Mata [41]
Den Vater der Magierin kann man mit drei kurzen Worten beschreiben: hart aber gerecht. Er hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er lieber einen Sohn gehabt hätte, dennoch verschmähte er seine Tochter natürlich nicht, sondern erfüllte pflichtgerecht seine Rolle als Familienoberhaupt. Immerhin konnte Nia ja nichts dafür mit dem falschen Geschlecht auf die Welt gekommen zu sein. Trotz seines guten Bestrebens, schwang in jedem seiner Taten und Worte aber immer dieses Verlangen unbewusst mit. Hinzu kam, dass er ihr nie so viel Liebe geben konnte wie seine Ehegattin. Er war mehr ein allgegenwärtiger, strenger, aber auch freundlicher Lehrer für das Mädchen. Er versuchte sie auf diese Art auf die harte Welt dort draußen vorzubereiten. Dies hatte jedoch zur Folge gehabt, dass nie ein dickes Band zwischen beiden entstanden war. Nachdem Nia schließlich mit dem Erwachsenwerden ihren Wohnort wechselte, zerbrach diese schwache Verbindung vollständig. Der kalt aussehende Mann mit seinen kurzen, braunen Haaren und den schwarzen, kleinen Augen versuchte daran aber auch nichts zu ändern. Vielmehr floh er sich in seine Existenz als Geschäftsführer. Er hatte den großen Laden mit all seinem magischen Krimskrams mit eigenen Händen in Magnolia Town aufgebaut und schwor sich diesen nicht ebenso an die Welt zu verlieren.

Mutter: Chloe Mel Mata [38]
Chloe ist fast das komplette Gegenteil ihres Ehemanns. Sie hatte immer nur das Beste im Sinn für ihr kleines, hilfloses Mädchen. Gerne hätte sie Nia tagein tagaus spielen geschickt und mit Freunden herumtollen lassen. Nach einigen Meinungsverschiedenheiten mit Jade musste die schlanke Frau mit dem braunen, langen Haar jedoch eingestehen, dass diese Dinge ihrer Tochter später nicht helfen würden ein gutes Leben zu führen; genau das, was sie als besorgte Mutter wollte. Zähneknirschend hatte Chloe also die Anwesenheit von Magister Capricorn in ihrem Haus geduldet. Es war ein Opfer, welches sie bringen musste und doch fühlte sie eine gewisse Leere in sich, wann immer der alte Mann ihre Tochter in das Unterrichtszimmer entführte. Ihre Verzweiflung ging sogar so weit, dass sie ihrem armen Mädchen noch mehr Stunden aufbrummte, nur um mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Die Entscheidung ihrer Mutter hatte nur allzu oft einen faden Beigeschmack in ihrem Mund hinterlassen. Im Gegensatz zu Jade, hatte diese Entwicklung jedoch nie einen negativen Effekt auf die Beziehung zwischen ihnen. Selbst als ihre Tochter schließlich ihren eigenen Weg wählte und von Zuhause fortzog, brach der Kontakt nicht ab. Stattdessen herrscht auch jetzt noch ein reger Briefverkehr zwischen den beiden Angehörigen des weiblichen Geschlechts in dem Nia detailliert ihre Sorgen, Ängste, aber ebenso ihre erlebten Freuden beschreibt.

Freunde:
Es wäre viel zu hart zu sagen, dass Nia keinerlei Freunde in den bisherigen Lebensjahren gemacht hat. Natürlich hat auch sie mit der Zeit Leute getroffen, mit denen sie sich verstand und auch gern Zeit verbrachte, allerdings sind aufgrund ihrer zwei großen Interessen noch keine echten Freundschaften daraus entstanden.

Feinde:
Da Nia nicht gerade der geselligste Mensch ist und zudem noch generell ein freundliches Äußeres aufweist, ist sie bis jetzt nicht in die Verlegenheit gekommen, sich groß irgendwelche Feinde gemacht zu haben.

Geschichte
Es war später Abend in Magnolia Town. Die Sonne war schon fast völlig hinter dem Horizont verschwunden, als Nia das Licht der Welt erblickte. Oder besser gesagt, das Licht eines kleinen Kreißsaals. Ihre Mutter hielt die Hand ihres Mannes fest, während sie kam, beide Elternteile waren also im Raum anwesend und warteten gespannt auf das Ergebnis. Die Geburt selbst verlief glücklicherweise ohne Komplikationen, reibungslos, und es kam ein gesundes Kind zur Welt. Eine völlig normale Geburt mit völlig normalem Verlauf und ohne jedes Problem für ein Mädchen, das völlig normal erschien, obwohl das Schicksal dafür sorgen würde, dass sie eines Tages ein ganz besonderer Mensch werden wird.

Aller Anfang ist schwer...?
In den nachfolgenden Jahren blieb Nia ein Einzelkind. Es war nicht so, dass ihre Eltern es von vornherein geplant hatten, aber es ergab sich einfach. Auf jeden Fall war dieser Umstand nicht zum Nachteil des noch jungen Mädchens. Durch das Dasein als einziges Kind der Familie bekam die zukünftige Magierin nämlich alle Fürsorge und Liebe ihrer Mutter ab, wodurch sie gut behütet aufwuchs. Zu gut, das war zumindest die Meinung ihres Vaters. Er hatte sich seit jeher einen Sohn gewünscht, um ihm das Geschäft vererben zu können, dennoch lastete er dieses Verlangen nicht seiner Tochter an. Auch er war überglücklich über ihre Geburt, selbst wenn sie das falsche Geschlecht hatte. Warum er trotzdem diese gegenteilige Einstellung hatte? Nun, er sah die Gefahr, dass Nia wegen all dieser Aufmerksamkeit total verhätschelt und hochnäsig werden würde. Zwei Eigenschaften, die er nicht ausstehen konnte. Aufgrund dieser Differenzen war es also unausweichlich, dass es manches Mal zur Diskussion zwischen ihren Eltern kam. Jade und Chloe wären aber kein gutes Ehepaar gewesen, wenn sie diese Schwierigkeiten, die natürlich außerhalb der Hörreichweite ihrer Tochter stattfanden, nicht gelöst bekommen hätten. Nach nur wenigen Meinungsverschiedenheiten, einigten sich die beiden auf einen Kompromiss, der vorsah, dass ihr Mädchen gleichzeitig bestmöglich auf die harte Welt dort draußen vorbereitet werden sollte. In diesem Zusammenhang begannen erst ihre Mutter und später auch ihr Vater Nia schon relativ früh Wort und Schrift näher zu bringen, indem sie ihr abwechselnd aus verschiedensten Büchern vorlasen. Zwar lernte die Magierin erst in späteren Jahren das Lesen und Schreiben endgültig, die Hingabe zu diesen beiden Dingen entwickelte sich allerdings schon jetzt durch die vielen verschiedenen Geschichten, die natürlich noch mit einem Happy End aufhörten. Gleichzeitig hatte es allerdings den Effekt, dass sich die zukünftige Magierin mehr zu einer Stubenhockerin entwickelte als draußen mit anderen Kindern im Matsch rumzutollen.
So wunderschön und vorzeigehaft ihre frühe Kindheit aber auch war, ein negatives Erlebnis blieb Nia trotzdem nicht erspart. Im Alter von drei Jahren, es war ein Tag wie jeder andere, lungerte das Mädchen im Garten der Familie herum, als ein plötzliches Gewitter auftrat. Um Schutz vor dem Regen zu suchen, hatte sich die Blondine unter einem Baum geflüchtet, ohne zu wissen, dass kurze Zeit danach der Blitz in diesen einschlagen würde. Es war ein unglaubliches Getöse. Holz splitterte, Flammen loderten im kalten Regen auf dem Holz und doch war Nia völlig unbeschadet geblieben. Allein ein Trauma blieb von diesem Ereignis zurück. Ihre Mutter hatte sich alle Mühe gegeben diese Bilder aus ihrem jungen Kopf zu verbannen und dennoch reichte es nicht ganz. Seit diesem Tag kann die Brünette nicht anders als bei jedem Blitz, jedem Donner oder Gewitter sich unter dem Bett zu verstecken und in einer Ecke zu kauern.

Die Freuden des Erwachsenwerdens.
Die folgenden Jahre verliefen ziemlich ähnlich; Nia wuchs weiterhin gut behütet auf, durch ihre Eltern etwas abgeschieden von der Außenwelt. Was sich veränderte, waren nur die Lehrstunden, die ihr aufgebrummt wurden: je älter sie wurde, desto mehr würde sie auch lernen müssen. Zuerst einmal waren Lesen und Schreiben an der Reihe. Eigens dafür wurde ihr ein Privatlehrer an die Seite gestellt. Der alte Capricorn war ein etwas dicklicher, kleiner und leicht griesgrämiger Mann, verstand aber sein Handwerk perfekt. Der Magister mit den ausgebleichten Haaren und der Halbglatze hatte schon dutzende Kinder von Adligen unterrichtet; seine Behauptung war sogar einst einem König gedient zu haben. Nia hatte sich aber immer gefragt, ob das wirklich stimmte. Einzig die Nachricht, die er ihr durch diese Erzählungen vermitteln wollte, verstand sie nur allzu gut. ‘Du bist nur ein gewöhnliches Mädchen aus einem wohlhabenden Haus. Eigentlich bin ich viel zu gut für dich.‘ Einzig die Kontakte ihres Vaters und ein sehr wohlwollendes Angebot hatten ihn damals überzeugt, ihr Lehrer zu werden. Trotz der Umstände, erfüllte Capricorn seine Aufgabe über die Jahre aber ohne zu murren. Seine ersten Unterrichtsreihen enthielten detaillierte Einzelheiten zur Disziplin und dem Benehmen einer hohen Dame. Ein wirklich furchtbar langweiliges Thema. Später folgten dafür weitaus interessantere Themenbereiche. Nach den Ernährungswissenschaften und einer generellen Einführung in die Geschichte Fiores, lehrte ihr der alte Herr Sprachen, Geografie, die Interpretation alter Texte und damit verbunden die Archäologie; Dinge, die das junge Mädchen bereitwillig in sich aufsaugte. Damit war es jedoch noch nicht überstanden. Neben den zeitaufwendigen Unterrichtsstunden ihres eigenwilligen Lehrers, begann ihre Mutter sie im rechten Alter an die Pflichten einer Hausfrau heranzuführen, darunter gehörten natürlich Putzen, Kochen und gewisse andere Themen für Mädchen. Die nachfolgenden Jahre entschädigten Nia aber für die anstrengende Kindheit. Bedingt durch das angehäufte Wissen, entwickelten sich bei ihr im Laufe ihres Erblühens deutliche Vorlieben, worunter auch die Magie gehörte. Es dauerte zahllose durchgezechte Nächte bei Kerzenschein, vor allem weil sich die Blondine ganz allein, ohne jegliche Hilfe, an die Lehrbücher setze, schlussendlich hatte sie es aber im Alter von sechzehn Jahren geschafft. Sie hatte sich eigenständig das Wunder der Magie angeeignet: Solid Script.

Die Qual der Gildenwahl.
Schließlich war der lang ersehnte Tag gekommen. Nia sollte in ihrem noch jungen Alter ihre Selbstständigkeit erlangen. Nun war sie nicht mehr das kleine Mädchen ihrer Mutter, sondern eine erwachsene Magierin, die auf eigenen Füßen stand. Doch wohin sollte es sie verschlagen? Aufgrund ihres Heimatortes war es zunächst naheliegend, dass sie sich Fairy Tail anschließen und sich ein Zimmer im dortigen Wohnheim nehmen würde. Die Gilde war beliebt und hatte einen mehr oder minder guten Ruf. Dazu kam es jedoch nicht. Nein, ihre Eltern hatten ihr kein Verbot ausgesprochen, Nia hatte buchstäblich die freie Wahl. Warum es dennoch nicht Fairy Tail geworden ist, ist recht schnell erklärt. Chaos, Unordnung, Ärger und Zerstörung, trotz all der guten Reputation, waren das nur wenige Worte, die den zugehörigen Magiern anhangen und die Blondine wollte nun wirklich nicht in Verbindung mit diesen Attributen gebracht werden. Ihre nächste Wahl fiel daher logischerweise auf Lamia Scale. Dort besaß man einen Ehrenkodex, der strikt befolgt werden musste, wenn man länger als ein paar Tage Mitglied sein wollte. Das genaue Gegenteil zu Fairy Tail also. Aus einer Laune heraus entschied sich Nia aber auch gegen eine Mitgliedschaft bei dieser Gilde. Eigentlich mochte sie ja Regeln, sie hatten irgendetwas Beruhigendes und Sicheres an sich. Dennoch empfand sie gleichzeitig, dass eine gewisse Freiheit besonders aufgrund der Magie einfach dazugehörte, um sich frei entfalten zu können. Sie musste also irgendein Mittelmaß zwischen den beiden vorherigen Gilden finden. Diese Ausgewogenheit erkannte die Magierin schließlich in Blue Pegasus. Es gab kein heilloses Durcheinander und auch keinen ellenlangen Strafenkatalog. Von den äußeren Umständen her also der perfekte Ort für sie und trotzdem war das letztendlich nicht der einzige Grund, warum sie sich Blue Pegasus anschloss. Nia bekam nämlich mit, dass man sich dort mit Drachen beschäftigte, ja manche Mitglieder diese mystischen Wesen sogar verehrten. Zwar schlug sie nicht in die gleiche Kerbe, Drachen waren nur etwas mehr als eine Randnotiz für sie wert, ungeachtet dessen konnte sie vielleicht dennoch etwas von den Zauberern, Büchern oder jeglichen anderen Informationsquellen dort lernen, etwas über die im Dunkeln liegende Vergangenheit des Landes. Das war zumindest ihre Hoffnung. Immerhin waren die geflügelten Echsen fast selbst ausgestorben und der Anfang ihrer Geschichte lag dutzende Jahrhunderte zurück.
Ohne also noch groß Gedanken darüber zu verschwenden, zog Nia innerhalb weniger Tage nach Oshibana Town, mietete sich dort eine Wohnung und schloss sich Blue Pegasus an. Zudem nahm sie wegen der Unsicherheit über ihre kurzfristigen Einkommensverhältnisse einen Job als Bedienung in einem großen Café der Stadt an. Sicherlich hätte sie auch ihre Eltern in einer Notlage um Geld bitten können, doch ihr Vater würde ihr diesen Umstand nur wieder vorhalten.

Schreibprobe
Eine sanfte Brise umfuhr die Magierin, während sie auf einer dunkelgrünen Parkbank sitzend auf das Meer hinaus starrte. Trotz dem seichten Wind war es nicht kühl, hier zu sitzen fühlte sich sehr angenehm an. Die letzte Chance, die Schönheit des Tages einzufangen, war immer besonders hübsch anzusehen, und Nia nutzte sie in vollen Zügen aus, wollte keinen einzelnen Moment verloren gehen lassen. Lange würde die Nacht nicht mehr warten, denn das Licht der untergehenden Sonne tauchte das Wasser bereits in ein angenehmes Orange. Vielleicht war es auch ein Goldton, das konnte sie nicht sagen. Egal, wie oft sie sich dieses Wunder der Natur ansah, zwischen diesen beiden Farbtönen konnte sie sich einfach nicht entscheiden. Ein alltägliches Spektakel, das trotz seiner Normalität nichts von seiner Schönheit einbüßte. Untermalt wurde das Bild zusätzlich von hin und wieder brechenden Wellen, die kleine Schaumkronen auf dem Wasser zurückließen. Insgesamt erinnerte sie der Anblick seltsamerweise an orange Götterspeise, die mit gelegentlichen Sahnekleksen gesprenkelt war. Eine ziemlich merkwürdige Vorstellung, aber sie passte einfach. Konnte man dann überhaupt sagen, dass sie merkwürdig war? Wenn sich eine Vorstellung einfach so aufbaute, dann war sie doch vollkommen natürlich... Für einen Moment senkte Nia ihren Blick, atmete kurz die kühle Abendluft in ihre Lunge ein und blätterte mit einer kleinen Handbewegung zur nächsten Seite des Tagebuchs. Noch war sie leer, doch das würde sie nicht lange bleiben, der Stift in ihrer Hand würde schon noch dafür sorgen. Sie setzte an, schrieb, wollte ein Ergebnis abliefern, mit dem sie selbst zufrieden sein konnte. Nachdem das Mädchen auch diese mit ihren Erlebnissen gefüllt hatte, klappte sie das Buch zu, legte ihren Kopf in den Nacken und schaute zum Himmel hinauf. Auch die Welt dort oben wurde nicht vom Farbenspiel des schwindenden Himmelskörpers verschont. Vereinzelte Wölkchen flohen wie ferne Schafe vor dem Orangerot eines Waldbrandes. Zu gerne hätte sie ihnen eine hilfreiche Hand angeboten, auch wenn es ihr vollkommen bewusst war, dass es nur eine Einbildung, eine Illusion war.