Wer sich an einem ganz bestimmten Nachmittag zu einer ganz bestimmten Zeit, in diesem Falle am späten Nachmittag an einem noch sehr frühfrühlingshaften Tag, durch die Wälder nahe Oak Towns streifen, der konnte durchaus den Krach wahrnehmen, der ganz offensichtlich und gut zu hören von einer kleinen, runden Lichtung mitten in eben jenen Wäldern kam. Die Lichtung war zwar nicht fernab jeder Zivilisationen, immerhin konnte man das dortige Treiben problemlos von einem nicht allzu fernen Waldweg belauschen, jedoch trotzdem fern ab genug, um von dort aus nicht beobachtet zu werden. Für die wenigen Besucher, die zu dieser Jahreszeit in die Wälder kamen - dort, wo das Licht den Waldboden seltener erreichte, lag noch Schnee und auch sonst war er gerade erst geschmolzen - wäre der Marsch vom Weg zur Lichtung glücklicherweise zu beschwerlich, zumindest für die meisten. Zumindest eine Person, oder irgendein vergleichbar rumorendes Wesen, musste sich ja immerhin dorthin durchgeschlagen haben, um jetzt einen derartigen Radau verursachen zu können.
Nun, wer dieses Wesen war? Zu aller Überraschung war es weder irgendein wildes Tier noch ein zwei Meter großer Hüne. Nein, stattdessen war es eine junge Frau, wohl gerademal als erwachsen einzustufen. Blond war sie, von durchschnittlicher Größe und zwar recht gut trainiert, für die dargebotene Situation aber eindeutig zu schwach. Denn sie beliebte nichts anderes als einen ausgewachsenen, frisch gefällten und feinsäuberlich von allen Ästen gesäuberten Baumstamm auf den Schultern zu balancieren. Es gab wohl nur eine Frau, die sowas inmitten des ausklingenden Winters tun würde: Kabane Yureiko. Natürlich! Wer auch sonst? Bei genau jenem Gedanken ertappte sie sich ebenfalls. Wer außer ihr war denn bitte so bescheuert als sich bei diesem absolut ekelhaften Wetter alleine in den Wald zu stellen um einen verdammten Baumstamm zu stemmen? Mit Sicherheit kein anderer, so viel war ihr selbst klar, aber irgendwie war ihr die Idee einfach wahnsinnig gut vorgekommen. Wahnsinnig gut! Langsam aber sicher begann die Magierin nicht nur ihre Ideen, sondern auch sich selbst mit diesen Worten zu beschreiben. Die Betonung lag dabei auf keinem von beidem. Es war einfach der gesamte Klang dieser Konstruktion, der auf erschreckende Art und Weise zu ihr zu passen begann. Leider auch in ihrem Kopf, seit sie wieder Zuhause gewesen war. Lange hatte sie es dort ja nicht ausgehalten, obwohl sie ihre Heimat und ihr Labor und ihren Garten noch genauso sehr liebte wie immer. Aber sie hatte dort raus gemusst. Es war nicht so gewesen, als hätte sie woanders hin gewollt, nein, sie hatte einfach dort weg müssen. Beklemmend war es gewesen, nicht unbedingt das Haus, nicht mal die Einsamkeit, denn in die hatte die Zauberin sich auch jetzt wieder zurückgezogen. Dort waren einfach zu viele Erinnerungen gewesen, an ihre Eltern, an ihre übrige Familie und auch an ihren Cousin, dem sie wohl nie wieder trauen würde. Sie würde immer wieder das Gefühl haben ihm gleich gegenüberzustehen, sobald sie einen Raum betrat. Deswegen war sie nun hier. Deswegen hatte sie sich ein Zelt gekauft, Vorräte eingepackt und einen verdammten Baum gefällt, den sie nun auf ihren Schultern trug. Es war zum Kotzen. Überaus nützlich, denn die Übungen würden sie stärken, aber dennoch im höchsten Grade zum Kotzen. Mit einem frustrierten Aufschrei schleuderte die Kabane den Baum über ihren Kopf in hinweg in noch nicht wieder ergrüntes Gras. Das einzige Glück war, dass sie ihren Gedanken hier nicht nachhängen müssen würde. Die Übungen mit dem Stamm würden ihren Geist noch leeren, da war sie sicher. Um diesen Prozess zu beschleunigen begann sie sofort die nächste. Um den Baumstamm an der Seite besser halten zu können hatte die Alchimistin mit einem Handbohrer auf jeder Seite nahe der Basis fünf Löcher gebohrt, ähnlich wie in eine Bowlingkugel. In diese steckte sie nun ihre Finger um das selbstgefertigte Übungsgerät ein weiteres Mal hochzustemmen, nur um es Augenblicke später mit aller Kraft wieder auf den Boden zu schmettern. Dann hob sie es wieder auf. Und schmetterte. Und hob. Und schmetterte... Yureiko schwitzte stark. Neben einem Stirnband trug sie auch um der Kälte Rechnung zu tragen etwas dickere Kleidung als üblich, die aber dennoch weit geschnitten und natürlich schwarz war. Dazu aus Praxisgründen ein Paar schlichte Lederstiefel. Natürlich begann man zu schwitzen, wenn man so angezogen war und dabei Baumstämme durch die Gegend warf. Was sollte man auch sonst tun? Es war also kein Wunder, genauso wenig, wie es einen wohl verwundern dürfte, wenn der Lärm dieser doch ein wenig bizarren Situation nicht trotz allem den einen oder anderen Besucher anlocken dürfte.

Objektiv gesehen gab es kein schlechtes Wetter. Jegliche Beschreibungen der momentanen Beschaffenheit der Natur und ihrer Launen war von Menschenhand gemacht und damit auf höchst subjektive Art von demjenigen abhängig, der sie betrachtete. Viele Menschen konnten beispielsweise keinen Regen leiden, obwohl er für das Wachstum der Pflanzen und Pilze, die die Wälder bedeckten, essenziell war. Schnee gehörte zwar für die Kinder, die an ihm Formen ihrer Schöpfungswut und ihres Einfallsreichtums auslebten, zu den Freuden des Winters, aber die meisten Erwachsenen nannten ihn in einem Atemzug mit kalten Füßen, verstopften Nasen und gebrochenen Knochen. Seraphim war relativ egal, was seine Mitmenschen für einen Schwachsinn aus vollkommen natürlichen Phänomenen machten, solange sie ihn damit verschonten. Schon oft hatte man den Dragonslayer vollkommen durchnässt im Regen spazieren gehen sehen, ebenso wie die Glastür, die sein Schlafzimmer mit der Dachterrasse verband, eigentlich immer geöffnet war, ob es draußen nun schneite oder regnete. Die relativ kalte Durchschnittstemperatur in diesem Zimmer störte ihn eher selten, wo er doch sehr effektive Wege kannte, um sich warm zu halten, aber hinter geschlossenen Türen und Fenstern fühlte er sich nun einmal nicht wohl. Nicht nur seine Magie nahm ab, wenn die Luft um ihn herum zu stickig wurde, auch sein Geist fühlte sich eingeschränkt und verlangte nach der Freiheit, die er sich selbst teilweise entziehen musste, wenn er unter Menschen lebte. Die Kultur hatte ihm große Freuden beschert, wie zum Beispiel Theateraufführungen, Opern oder Frauen, aber es tat ihm ab und an gut, sich ein wenig aus ihr zurück zu ziehen. Wenn man ihn traf, erwartete man, dass jemand wie er innerhalb weniger Stunden der Natur oder seiner eigenen Unfähigkeit fernab von Menschen zum Opfer fallen müsste, doch im Grunde genommen war er dort heimischer als in jeder Stadt dieser Welt. Er konnte sich perfekt orientieren, jagen, Wasser finden, all das eben, was man wissen musste, um auch weit außerhalb zu überleben - auch wenn er heute nicht ganz so weit in der Wildnis steckte, wie man vielleicht gedacht hätte.
Seraphim hatte sich zu einem ausgedehnten Spaziergang entschieden, den er in Oak Town begonnen hatte, weil er dort die Nacht verbracht hatte, bei einer Frau, deren Name ihm schon wieder entfallen war. Sie hatte eine geradezu sündige Figur gehabt und wunderschöne, schwarze Locken, in denen man ganz fantastisch seine Finger vergraben konnte, auch wenn ihre Stimme ein wenig nervig gewesen war. Das war einer der Gründe gewesen, weswegen er nicht gewartet hatte, bis sie aufgewacht war, sondern sich einfach lautlos von ihr verabschiedet hatte und verschwunden war. Dementsprechend gut drauf war auf dem Weg in den düsteren Nadelwald nahe der Stadt geschlendert, um schon bald vom Pfad abzukommen und in den dichteren Teil des Waldes vorzudringen. Zwar hätte es ihm nichts ausgemacht, durch den Matsch am Boden zu waten, doch stattdessen hatte er sich dazu entschlossen, seinen Spaziergang aufregender zu gestalten und ihn eine Etage höher zu verlegen: Warum wie ein Wurm am Boden herumkriechen, wenn man auch von Ast zu Ast springen und dabei die wunderbar frische Luft genießen konnte. Zugegebenerweise schummelte er dabei ziemlich, da er mehr schwebte als sprang, aber das machte das daraus resultierende Gefühl wahrlich nicht schlechter. Erst, als das dumpfe Rumsen stumpfer, unsachlich verwendeter Gegenstände an seine Ohren drang, gemischt mit dem Geruch eines ganz und gar nicht tierischen Lebewesens, hielt er darin inne und blieb auf einem hoch gelegenen Ast stehen. Neugierig pirschte er sich näher heran, bis er schließlich ein sowohl seltsames, als auch denkwürdiges Spektakel beobachtete: Da stand eine dick eingemummelte Frau und schlug mit einem Baumstamm um sich, der obgleich sie nicht unbedingt zierlich war, ihre eigene Körpergröße um ein Vielfaches übertraf. Trotz des ungewohnten Stirnbandes und der vollkommen anderen Umgebung dauerte es nicht lange, bis er sie identifiziert hatte: Ihr Name war Kabane Yureiko, Amateurorganistin und Hobbyvampirbraut - die es zu seinem Missfallen geschafft hatte, sich noch unvorteilhafter zu kleiden als bei ihrem letzten Zusammentreffen. Nicht, dass ihr diese Klamotte nicht auch irgendwie stand, schließlich war sie ja recht hübsch, aber sie hätte wahrscheinlich in einem Neoprenanzug mehr Haut gezeigt! Man zog doch Kleidung nicht nur an, damit einem warm war, man versuchte sie doch ebenso als ein Mittel zu nutzen, sein eigenes gutes Aussehen zu unterstreichen...
Schließlich, als er ihr lang genug dabei zugesehen hatte, wie sie den Erdboden ramponierte, lehnte er sich lässig gegen den Stamm des Baumes, auf dem er gerade knapp zehn Meter über dem Boden stand. Der Mantel, dessen Hellgrau sich kaum von der aktuellen Farbe des Himmels abhob, flatterte locker um seine Gestalt. Der feinmaschige Pullover, die helle Jeans und die beigen Stiefel waren nur eine Nuance dunkler, sodass die einzigen farbigen Akzente von seiner Tätowierung und dem langen violetten Schal gesetzt wurden, den er um seinen Hals gewickelt hatte. "Was hat dir der Wald getan, Kabane-san, dass du deine Wut an ihm auslässt?" Seine Stimme schallte leicht, aber dennoch sollte sie bei ihr angekommen sein. Würde sie ihr hübsches Köpfchen heben, würde sie ein aufmerksames Lächeln auf seinen Lippen und einen amüsierten Blick in seinen Augen vorfinden - wenn sie es denn von da unten sehen konnte.

Wieso war Yureiko nochmal alleine in diesen Wald gekommen, fernab von ihrem Zuhause? Und wieso hatte sie den ganzen Weg alleine zurückgelegt und campierte nun hier draußen? Und um die Frage des weißhaarigen Störenfrieds aufzunehmen: Wieso drosch sie alleine mit dem Baumstamm auf den Waldboden ein? Richtig, es gab ein Wort, dass aus all diesen Fragen herausstach. Dem aufmerksamen Leser mag demnach wohl aufgefallen sein, dass dieses Wort weder "gemeinsam" noch "unter Menschen" - was zwar genauer gesagt zwei Wörter sind, aber wer wird denn dermaßen viele Haare spalten wollen? - waren. Ja, es war ein anderes Wort: Allein. Allein! Ein einfaches Wort, auf das man womöglich auch hätte kommen können, wenn man die Situation betrachtet und durchdacht hätte. Aber offensichtlich nur womöglich, denn der ungebetene Besucher, namentlich Seraphim, mehr wusste die Magierin ja nicht, war kaum auf diese Antwort gekommen. Oder er war darauf gekommen und fragte nur aus irgendeinem anderen Grund nach. Wie auch immer es nun war, diese Begrüßung verlangte nach einer passenden Antwort. "Nichts. Aber die Laternen in den Straßen auch nicht. Ich denke, dort wäre so etwas weit problematischer gewesen. Oder?", gab die Zauberin ein wenig atemlos zurück. Ihr Trainingstag war mittlerweile doch lang gewesen, das forderte nun doch seinen Tribut. Aber für eine Aktion hatte sie bei weitem noch genügend Kraft, ein wenig Zurschaustellung musste einfach sein, vor allem wenn sie daran dachte, wem sie "gegenüber" stand. Zum zweiten Mal sah sie auf - das erste Mal war gewesen, als sie die Stimme dieses wenig geliebten Bekannten gehört hatte - und funkelte ihn an. Der Blick war nicht direkt zornig oder wütend, nein, aber das gewisse gewaltbereite, nach Aggression verlangende Funkeln in den Augen der jungen Alchimistin, das sich dort so oft fand, würde ihm wohl kaum entgehen. Ja, sie wollte ihre Stärke demonstrieren. Sie musste sogar. Vor jemandem wie ihm konnte sie damit zwar keinen direkten Eindruck schinden, aber er würde gewarnt sein und sich vielleicht auch an die Verletzungen erinnern, die ihm sein Verhalten letztes Mal eingebrockt hatten. Also hob die Kabane den Baumstamm nochmal an. Trotz ihrer Erschöpfung bereitete ihr das noch immer keine Mühe, die kleine Sprechpause hatte als Regenerationszeit soweit ausgereicht. Mit beiden Händen schob sie den Baumstamm nach vorne von sich, zog dabei die Finger aus den Grifflöchern. Diese Bewegung ging nicht ganz simultan von statten, sie war eben keine professionelle Baumstammwerferin. Obwohl das Wurfgeschoss nun also etwas schräg daherkam, schaffte sie es, dass das Ding seinen Überschlag vollenden konnte und erst in ihrer Kraft würdigen Entfernung zum Liegen kam. Dann hob sie ihren Blick wieder an, richtete ihn direkt auf den Dragonslayer. "Was tust du eigentlich hier? Hier gibt es weder Musik noch Wein noch Glücksspiel", stellte Yureiko nun ihre Gegenfrage. Dass es natürlich zumindest einen theoretischen Mitspieler gab unterschlug sie absichtlich. Sie musste ihn ja nicht selbst provozieren einen Fehler zu machen.

Seraphim brauchte keine Demonstration ihrer Stärke um Kabane Yureiko nicht zu unterschätzen. Bei ihrem letzten und ersten Treffen hatte er ihr ihren Vornamen bei einem Kartenspiel entrungen und sie ihm fast die Hand gebrochen, was ihm klar gemacht hatte, dass bei dieser Frau ein gewisser Abstand ziemlich gesund sein konnte. Eigentlich war er ja sonst eher jemand, der versuchte, Differenzen mit solchen, die er herumkriegen wollte, zu vermeiden, damit er eben schneller an sein Ziel kam, aber bei dieser Blondine wäre das wahrscheinlich leicht suizidal. Wer ihm körperlich überlegen war, musste erst so weich gekocht werden, dass kaum noch Gefahr von ihm ausging, damit ihm nichts dabei passierte. Natürlich hatte er nach wie vor geplant, diese geradezu krankhaft starke und vor allem stolze Frau in ihrer Starrsinnigkeit zu brechen, aber das war anspruchsvoller, als bei den meisten anderen. Da konnte er nicht altbekannte, längst automatisierte Strategien fahren, sondern musste sich vollkommen neu auf sie einstellen. Das war zwar anstrengender, aber hatte genau deswegen auch einen besonderen Reiz, immerhin bewahrte ihn so etwas vor dem Einrosten. An sie musste er sich vorsichtig herantasten, weiterhin erkunden, wo ihre Interessen und Vorlieben lagen und dann über diese zu ihr vorstoßen, während er sich selbst keine Blöße geben durfte, weil er damit wahrscheinlich alles auf einmal verderben könnte. Es war schon ein Wagnis gewesen, sie das Kartenspiel verlieren zu lassen, sodass er nun darauf abzielen musste, ihr das Gefühl zu geben, ein schlechter Verlierer zu sein, wenn sie ihm grimm war. Gleichzeitig durfte er allerdings auch nicht an Authentizität verlieren, da er der festen Überzeugung war, dass man eine starke Persönlichkeit nur mit einer ebenso gefestigten ködern konnte. Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde breiter, wenn es auch einen leichten, spöttischen Anklang bekam und er sprang von dem Ast, auf dem er eben noch gestanden hatte. Mit wehendem, hellgrauen Mantel segelte er Richtung Waldboden, auf dem er leichten Fußes aufkam, als sei er ein welkes Herbstblatt und nicht ein kräftiger junger Mann. Er war immer noch knapp fünf Meter von ihr entfernt, das war fürs Erste weit genug, sollte sie auf die schlechte Idee kommen, ihn zu attackieren, aber nah genug, um sich zu unterhalten. Die langfingrigen Hände in den Taschen des Mantels vergraben, blickte er sich einen Moment um, atmete tief durch und wandte sich dann wieder seiner Gesprächspartnerin zu. Hatte sie ihn gerade ernsthaft gefragt, was er in einem Wald machte, nachdem er ihr bei ihrem ersten Treffen offenbart hatte, dass er in einem solche groß geworden war? Sie war entweder vergesslich oder legte es drauf an, ihn zu ärgern... wobei zweites wahrscheinlicher war, wenn man ihr Alter bedachte. "Ich bin in einem ähnlichen Wald aufgewachsen, Yureiko-san.", erklärte er mit einem belustigten Funkeln in den Augen, spreizte die Arme und wandte das Gesicht zum Himmel, "Es tut gut, ab und an den Wirren der Stadt zu entfliehen und in der Natur zu sich selbst zurückzufinden." Sein Lächeln wurde schmaler, als er wieder zu Yureiko blickte. Sie schien das scheinbar auch nötig zu haben, denn einen anderen Grund als Aggressionsabbau gab es für ihr Verhalten wohl nicht. Den Auslöser dafür hätte er sehr gerne erfahren, immerhin war das ein nötiger Schritt in Richtung des Verständnisses, das er für sie aufbauen musste, wenn er sie herumkriegen wollte... Natürlich hätte er sie nun direkt fragen können, aber bisher hatte er die Erfahrung gemacht, dass er bei ihr alles um fünf Ecken ertasten musste, damit sie ihn nicht als unhöflich oder dreist abstempelte. Also wurde aus einer Frage, die eine Unterstellung enthielt, ein Satz, der sie beide in eine Schublade packte, der seinem Hauptziel, ihr klar zu machen, dass sie nicht viel unterschied, sehr entgegen kam. Mit weitestgehend ernster Miene meinte er: "Auch du scheinst diese Abgeschiedenheit zu brauchen. Dürfte ich den Grund dafür erfahren?"