Hoch über dem Meer, umgeben von nichts als Luft und Wolken, schwebt ein geisterhaftes Etwas von monströser Größe. Überall in Fiore blicken Leute hinauf und fragen sich, was dieser Koloss ist, der sich langsam um das Land herum bewegt, doch kaum jemand wird es erkennen. Auch aus der Nähe werden es nur wenige Leute sehen – acht Leute, um genau zu sein. Diese acht Personen stehen nun auf dem Vorplatz des fliegenden Schlosses, welcher in Form eines Kreuzes vor dem großen Eingangsportal liegt, das noch immer verschlossen ist. Hinter ihm erheben sich deutlich sichtbar die Türme, insbesondere der mittlere, dessen Stockwerke sich wie eine Kaskade nach unten hin immer weiter verbreiten, um in einem einzelnen Raum zu gipfeln. Acht entschlossene Magier warten nun darauf, Einlass zu erhalten zu den großen Hallen über dem Meer, um endlich ihre große Chance wahrnehmen zu können: Ihre Chance darauf, von einem gewöhnlichen Magienutzer zu einem Magier des S-Ranges zu werden, um ihrer Gilde Stolz und sich selbst Ansehen zu bringen!
Plötzlich, ein lautes Geräusch, ein Knirschen. Nach einigen Sekunden wird klar, was es ist: Das Tor öffnet sich langsam, aber stetig. Noch ehe der Spalt breit genug ist, um hindurch zu kommen, erklingt eine laute, grollende Stimme aus dem Nichts und hallt in den Köpfen der Teilnehmer wieder: „Tretet ein, Adepten! Tretet ein und seht eurer Zukunft entgegen!“ Die bedrohliche Stimme verstummt wieder, und das Portal bleibt stehen. Es ist weit genug offen, dass eine Person hindurch gelangen kann... offenbar müssen die Teilnehmer nacheinander eintreten.

Ein langer, dünner Gang führt vom Eingang mitten ins Herz des Schlosses, doch es könnte schwerlich enttäuschender sein: Es ist nichts weiter als eine runde, hohe Halle, kahl und steinern. Bis auf dem Pfad, auf welchem die Magier hinein gelangten, sind nur vier Ausgänge sichtbar: Treppen, die in höhere Stockwerke führen, beschriftet mit je einem Buchstaben. S im Nordwesten, A im Nordosten, B im Südosten und C im Südwesten. In der Mitte des Raumes befindet sich ein schwebendes Objekt, wie eine offene Schale, die eine blaue Kugel als Zentrum hat. Sie glüht leicht, und man spürt eine magische Aura um sie herum. „Das Objekt, welches ihr vor euch seht“, erklingt die grollende Stimme erneut, „Ist ein Magic Power Finder. Es schätzt die Stärke von euch als Magier ein und wird darüber entscheiden, mit welchem Partner ihr auf welchen Wegen wandeln dürft, bis ihr aus dem Examen entfallt. Nun tretet vor, einer nach dem anderen, und zeigt mir, was eure Magie zu bewirken weiß!“

(Setzt bitte je einen kurzen Post, in dem euer Charakter einen Zauber auf den MPF abfeuert und dieser euer Ergebnis anzeigt. Ob ihr euch mit dem Weg ins Schloss befasst, ist eure Sache und wird nicht bewertet. Außerdem ist es, je nach Magie, möglich, einen Zauber zu wirken, während man den MPF berührt, oder einen offensiven Zauber auf ihn zu feuern – es beeinflusst die Wertung nicht.
Punktzahl: (Klasse der Magie + Willenskraft + Manavorrat + Zauber) * 10
Bsp.: [Klasse III (130) + Willenskraft Level 6 (130) + Manavorrat Level 5 (95) + Zauber Klasse III (30)] * 10 = 3850)

Noch immer war Sylvana ganz sprachlos, dass sie sich an diesem magischen Ort aufhalten durfte. Es war nicht nur die Architektur dieses fliegenden Schlosses, welches in seiner ganzen Größe einfach nur überwältigend war und einen förmlich zu erschlagen drohte, während man mit dem Kopf im Nacken versuchte die oberste Ebene mit seinen Augen zu erreichen. Auch nicht die Wolken, welche manchmal so nahe an ihnen vorbeizogen, dass man mit ihnen hätte kuscheln können – wenn dies überhaupt möglich war. Es war einfach nur die Tatsache, dass, obwohl sie seit so kurzer Zeit erst ein Mitglied von Blue Pegasus war, direkt die Chance erhielt, sich den Titel des Sephirot erkämpfen zu dürfen. Ein unglaubliches Privileg, waren es doch nur eine geringe Menge an Magiern, die sich in der Geschichte der Gilde mit diesem Titel schmücken durften und deren Namen für alle Ewigkeiten in den Annalen von Blue Pegasus stehen würden. Irgendwann wollte sie sowieso versuchen, sich in diese Liste an Namen einzureihen, aber nie hätte die Dragonslayerin gerechnet, dass sie schon so früh ihre Chance erhalten würde. Es würde nicht einfach werden, aber Sylvana war fest entschlossen, dass sie alles in ihrer Macht stehende dafür geben würde, um Sephirot zu werden. Wäre ja auch komisch, wenn dem nicht so wäre…
Neben ihr waren es sieben andere Magier aus den drei großen Gilden Fiores, die sich hier versammelt hatten. Vier von ihnen kannte die Dragonslayerin bereits, einer aus ihrer jetzigen Gilde, Souta war sein Name gewesen, und drei aus der Gilde, die sie früher ihr Zuhause genannt hatte. Akay, Minato und Kazuya. Das sie ausgerechnet hier Kazuyas verfluchtes Gesicht sehen musste, verführte die Dragonslayerin beinahe dazu, zur Begrüßung ihre Faust in sein Gesicht zu rammen. Nein, sie hatte immer noch nicht vergessen, wie der pinkhaarige Dragonslayer ihr den ersten Kuss förmlich gestohlen hatte. Dennoch wollte sie nicht gegen irgendeine ihr nicht bekannte Regel verstoßen und grüßte Kazuya somit nur mit einem verachtenden Blick, während sie Akay und Minato nur einmal zunickte. Was Minato von ihrem Gildenwechsel dachte interessierte sie nicht wirklich. Dafür hatte sie einfach zu wenig miteinander zugehabt. Viel wichtiger waren aber die drei Personen, deren Gesichter ihr unbekannt waren. Zum einen war da dieser weißhaarige, junge Mann, dessen Ausstrahlung ihr kalte Schauer über den Rücken jagte. Dann ein relativ zartes, blondes Mädchen, ein wenig kleiner, als es Sylvana war und… Die Dragonslayerin schluckte, als sie ihren Kopf nach oben heben musste, um in das Gesicht der schwarzhaarigen jungen Frau schauen zu können. Bei den Drachen, die musste als Kind ja ganze Schweine verdrückt haben, dass sie jetzt so riesig war. Wie die Luft da oben wohl war? Wie auch immer, im Rückblick waren es also eine Magierin aus Lamia Scale, drei Magier aus Fairy Tail und mit ihr eingeschlossen vier Magier aus Blue Pegasus. Und immer noch grübelte sie über diesen weißhaarigen Magier. Ihn sollte sie eindeutig im Auge behalten…
In der Halle angekommen fiel ihr Blick auf das komische Objekt, welches als Magic Power Finder vorgestellt wurde. Der Erklärung dieser mysteriösen Stimme nach würde also entschieden werden, mit welchem der sieben anderen Magier sie die Prüfung gemeinsam durchstehen würde. Na hoffentlich war das Schicksal kein Arsch und würde ihr Kazuya zulosen… Wie auch immer, es war Zeit, dass sie dieses Teil angriff. Kurz überlegte sie, ob es ein harmloser oder ein etwas stärkerer Zauber sein sollte. Sie entschied sich für den stärkeren Zauber. Da niemand vortrat, setzte sie den ersten Schritt. Zwei Schritte nach vorne, den rechten Arm mit gestrecktem Zeige- und Mittelfinger in Richtung des MPF gerichtet, einmal tief eingeatmet und das Mana aus dem Inneren ihres Körpers gebündelt. Die ersten kleinen Blitze funkten um ihren Arm herum, windeten sich in Richtung ihrer beiden gestreckten Finger.
”Lightning Dragon's Lightning Shot!” Kaum war der letzte Blitzfunke verschwunden, schoss ein greller Blitz auf den MPF und traf das Objekt direkt in seinem Zentrum. Kurze Stille, dann blinkte eine Zahl auf. 1950. Ehrlich gesagt… Sylvana hatte weder eine Ahnung, was diese Zahl bedeutete, noch ob sie hoch oder niedrig war. Was es bedeutete würde sich früh oder später zeigen.

Sicher, es war eine wahre Ehre hier oben stehen zu dürfen. Dieses fliegende Schloss war wahrlich prachtvoll und dem Anlass entsprechend, doch es gab da nur ein klitzekleines Problem. Es flog. Wieso konnte man nicht in einer unterirdischen Höhle, auf einer Insel oder seinetwegen in einer Wüste diesen dämlichen Test abhalten? Aber nein, sie mussten natürlich in den Himmel, den Ort, der dem Wasser Dragonslayer am wenigsten behagte. Dass er sich gerade nicht übergab lag nur daran, dass sein Magen absolut leer war, sein Frühstück und das Abendessen von letzter Nacht waren schon auf dem Hinweg wieder nach draußen gelangt und ließen den Dragonslayer gerade im Stich. Knurrenden Magens, wohl darauf bedacht bloß nicht nach unten zu sehen, machte der Junge einen wackeligen Schritt nach vorne, bevor er sich die anderen Anwesenden besah.
Wie erwartet kannte Kazuya nicht jeden der anwesenden, wobei ihm die Vertreter seiner eigenen Gilde nicht fremd waren. Neben ihm waren auch der junge Stellarmagier Akay und die nervtötende Donnerbüchse Minato auf dieser fliegenden … Schon wieder wurde Kazuya schlecht. Hoffentlich würde es drinnen weiter gehen, denn wenn schon der Gedanke an diese Höhe Probleme machte, würde es ganz sicher Kazuya als erstes treffen und er würde versagen und ausscheiden. Nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, besah er sich lieber die anderen Leute, die hier waren, ein weißhaariger Mann, der irgendwie nach Frische? roch und ein blonde Mädchen, dass eher niedlich, als gefährlich wirkte. Dazu noch ein rothaariger junger Mann mit Augenklappe und die altbekannte Amazone. 'Kein Hirn und nur Muskeln bringen einen also auch zu so einer Veranstaltung. Warum denke ich dann überhaupt noch?' Zu guter Letzt fiel sein Blick auf die Person, die er am wenigsten und gleichzeitig am meisten sehen wollte. Sylvana. Ihr braunes Haar war noch schöner, als an dem Tag, an dem er sie küsste, ihr Körper war perfekt, wie eh und je und ihr Duft … himmlisch. Doch gleichzeitig hatte er auch etwas Schiss vor ihr. Er hatte schon so eine Ahnung, dass sie ihn grillen würde, sollte er sich mal alleine mit ihr hier irgendwo aufhalten. Aber war das so schlimm? Es bedeutete immerhin Aufmerksamkeit und sie betrachtete den Kuss als einschneidendes Erlebnis und nicht nur als Lapalie. … Man musste sich halt alles schön reden.
Kaum hatte Kazuya seien Neugier fürs erste gestillt, erklang eine Stimme aus dem Off, die einer Person gehörte, die scheinbar hinter dem Tor stand. Leider konnte Kazuya nichts sehen, ja nicht einmal riechen, blockierte irgendjemand ihren Geruchssinn oder lag hinter dem Tor etwas ganz anderes? Neugierig wollte Kazuya den ersten schritt machen, wurde jedoch von der schönen Dragonslayerin auf den zweiten Platz verbannt. Erst nachdem die Brünette durch das Portal geschritten war, konnte er ihr folgen. Durch einen engen Gang lief er ihr hinterher und starrte ihr nur wenige Male auf den Po. Zum Glück bemerkte sie es nicht, denn sonst hätte sie nur noch einen Grund mehr den Wasser Dragonslayer zu elektrisieren. Nach einigen Windungen des Ganges erreichten sie eine Halle, in deren Mitte ein merkwürdiges Objekt schwebte. Neugierig betrachtete Kazuya die Apparatur, die als Magic Power Finder vorgestellt wurde. 'Wir sollen also das Teil da attackieren und wir werden dann mit jemandem zusammen gelegt?' Na das konnte ja etwas werden, wenn er Pech hatte würde er jemanden als Partner bekommen, der absolut inkompetent war und wenn es absolut schlimm kam, war es Sylvana. Während sich Kazuya noch dem Kopf über mögliche Teamzusammenstellungen zerbrach, sah er, wie Sylvana vortrat und einen kräftigen Blitz auf das gerät abfeuerte. Die 1950 war also ihre magische Stärke.
Absolut nicht aufschlussreich.
Leise seufzte Kazuya, dann würde er sich eben als nächstes diese Blöße geben, dann hatte er es hinter sich. Langsam konzentrierte er sein Mana in der rechten Faust und legte somit eine Schicht Wasser um seine Hand, die sie einem Handschuh ähnlich genau mit seinen Finger bewegte. Nur wenige Schritte von dem gerät entfernt blieb Kazuya stehen und konzentrierte sich ein letztes Mal, der Schlag musste sitzen, denn immerhin wurde ihm gerade hier ein Partner zugeteilt, nach welchen regeln auch immer. Endlich hatte sich genügend Mana in seiner Hand gesammelt und er war bereit. Mit einem Schlag, der scheinbar ins Nichts ging, schoss Kazuya seine Faust aus Wasser ab und traf damit das gerät Water Dragon's Splash Fist Noch während er sich wieder aufrichtete, zeigte das Gerät bereits eine weitere Zahl an, seine Zahl. '2550? Mehr als bei Sylvana, aber ist das ein guter Wert?' Das musste der Vergleich zeigen, ohne einen Grundwert oder Vergleich konnte man das nicht sagen.

Da war er nun auf diesem fliegenden Schloss, von dem er schon so viel gehört hatte und dessen Anblick ihm kurz den Atem raubte. Es war ein überwältigender Anblick, wie ein mächtiger Berg ragte es vor ihm empor und Minato konnte es kaum erwarten, zu sehen, wie es wohl von innen aussah. Doch wusste er auch, warum er hier war, er war hier, um seiner Gilde Ehre zu machen und er würde alles geben, damit sie Stolz auf ihn sein konnte. Der Fairy Tail Magier hatte hier nun die Chance etwas zu erreichen, wovon viele andere Magier nur träumen konnten und es machte ihn Stolz, dass man ihm diese Chance einräumte. Die Chance ein S-Rang Magier zu werden, dafür würde er alles geben.
Doch er war ja nicht allein, wie ihm gerade mal wieder so nebenbei auffiel. Es waren ja noch sieben andere Magier hier, die das gleiche Ziel hatten wie er. Und einer von ihnen viel ihm sofort ins Auge und sein Blick verfinsterte sich, als er dessen weißes Haar erkannte. 'Also ist er auch hier dieser Luftikus von Blue Pegasus, der sich ja für so toll hält', dachte er grimmig. Minato konnte diesen Seraphim einfach nicht ausstehen und hätte ihn am liebsten gleich vom Schloss geworfen, wenn er nicht genau wüsste, dass dieser wieder hochfliegen würde. Sich weiter umschauend erkannte er auch Kazuya und Akay aus seiner Gilde und sie ... Sylvana. Noch vor einiger Zeit war sie eine von ihnen gewesen, eine Magierin aus Fairy Tail. Doch zog sie es vor die Familie zu verlassen um bei Blue Pegasus anzuheuern und das konnte Minato bis heute einfach nicht verstehen. Dennoch nickte er zurück, als sie ihm zunickte. Von den weiteren Personen erkannte er nur noch das kleine blonde Mädchen aus Blue Pegasus, Naomi. Den Rothaarigen und auch die sehr große Frau hatte er noch nie zuvor gesehen und war gespannt, was sie wohl so drauf hatten.
Er atmete noch mal tief durch, da die Luft hier oben doch etwas dünn war, als eine Stimme erklang und sich das Portal daraufhin öffnete. Es öffnete sich jedoch nur so weit, das immer nur eine Person hindurchgehen konnte. Minato stellte sich also hinten an und erreichte kurz darauf mit den anderen das Innere.
Es stellte sich als eine große, runde Halle heraus, die sehr schmucklos wirkte. Sie hatte nichts von der Ausstrahlung, die das Schloss nach außen hin verkörperte. Nur in der Mitte des Raumes schien etwas zu schweben. 'Hm, was das wohl ist?', fragte er sich und als hätte man seine Gedanken gelesen, ertönte wieder diese Stimme und erklärte ihnen, was es mit dem schwebenden Etwas auf sich hatte. 'Soso ein Magic Power Finder also ... verstehe. Die wollen wissen, was wir so drauf haben. Na das können sie haben'. Der Donnermagier wollte gerade vorangehen, als Sylvana und kurz darauf auch Kazuya ihm zuvor kamen. 'Die müssen sich auch immer vordrängelt', schmollte er etwas und krempelte schon mal seine Ärmel hoch. Mit den Werten die dieser MPF anzeigte konnte er noch nicht viel anfangen. Sollte dieser wirklich die magische Kraft messen, so war Kazuyas Kraft wohl etwas höher als die von Sylvana, oder bedeutete es doch etwas anderes? 'Na gut, jetzt aber ich', sagte er zu sich und trat vor das Gerät. Minato stellte sich einen Meter entfernt vor dem Gerät so hin, das er mit der Rechten zuschlagen konnte, und sammelte Mana in dieser. Langsam schlängelten sich kleine Blitze um seinen Arm und er konzentrierte sich voll auf diesen Angriff. 'Jetzt gilts', dachte er noch, ehe er den Zauber murmelte: "Lightning Blast." Ein breiter Blitzstrahl flog dem Ding entgegen und traf genau ins Schwarze. Die Zahl, die es daraufhin anzeigte, veranlasste ihn kurz zu Sylvana zu schauen, denn die Zahl kannte diese bereits ... 1950. Aber was das bedeuten würde, das wusste er noch nicht.

Sinikka stand auf einem kreuzförmigen Weg und blickte sich um. Sie war allein. Also nicht direkt, es standen noch sieben andere Magier auf dem Weg, aber keiner davon gehörte zu ihrer Gilde. Das Mädchen war ehrlich überrascht niemanden sonst aus Lamia Scale zu sehen. Das hatte man ihr nicht gesagt und so rätselte die junge Frau nun, ob die anderen auch "alleine" da waren oder ob es auch welche gab, die der gleichen Gilde angehörten. Nungut, da Sinikka bisher niemanden zum Reden hatte, guckte sie sich das große Schloss an, soweit es vom Vorplatz aus ging. Also genug Platz für alle möglichen Prüfungen gab es hier garantiert, auch ohne die Inneneinrichtung zu kennen. Durch den Palast würde man sie aber noch genug scheuchen, darum warf Sinikka mal einen neugierigen Blick auf die anderen sieben Teilnehmer. Keiner kam ihr bekannt vor, außer der arrogante, rothaarige Dragonslayer. Ihn überging sie schnell und guckte sich lieber die anderen Sechs an. Sie schenkte Sylvana ein freundliches Lächeln, als diese sie anguckte. Während Sinikka sich erfolglos versuchte zusammenzureimen, was hinter den Personen steckte, öffnete sich das große Portal vor ihnen und lies sie eintreten.
Dabei ging es aber äußerst spärlich auf. Wollte der Besitzer des Schlosses, dass sie sich auf dem Weg nach drinnen um einen Platz prügelten? Ging das Tor nicht weiter auf? Und wieso begrüßte man sie mit so einer "mysteriösen" Stimme ohne Person dazu? Also an der Gastfreundschaft sollte man hier noch arbeiten. Adepten? Seht eurer Zukunft entgegen? War Sinikka hier falsch? Nein, sie war sich ziemlich sicher, dass hier das S-Rangexamen war. Nach dieser Begrüßung dachte sie aber nochmal darüber nach. So fingen diese Prüfungen an? Unweigerlich entstand für das große Mädchen die Frage, ob sowas Absicht war oder einfach nur eine Vorliebe für besondere ... Empfänge war. Sinikka ging mit durch das große, wenig geöffnete Tor und fand sich kurz darauf in einer steinernen Halle wieder. "Zeigt mir, was eure Magie zu bewirken weiß" ? Wieso ihm? Er oder sie war nicht da... Sinikka beschloss all diese Dinge vorerst zu ignorieren und sich auf die Aufgaben zu konzentrieren. Die Momentane war wie gemacht für sie! Ein Magietest. Sinikka konnte gerade mal die Grundmagie und da wollte man sehen, was ihre Magie so anrichtete? Das könnte sie auch so sagen: Nichts. Sie hatte nichtmal offensive Zauber.
Die Ersten fingen an ihre Magie zu nutzen. 1950 und 2550. Zweimal Blitz mit identischen Werten, einmal Wasser. Sinikka war zugegebenermaßen extrem gespannt, was noch alles dabei war, doch vorher wollte sie den anderen noch eine atemberaubende Show bieten! Das Mädchen ging zu dem MPF, einen Angriff hatte sie wie erwähnt nicht, und nahm ihr Schwert vom Rücken. Ihre Hand wanderte auf das Gerät, sie musste sich stark anstrengen das Ding nicht einfach mit ihrer Rüstung abzuwerfen, und sie lies ihre Rüstung (Snow Armor) erscheinen, zum Leidwesen der anwesenden Jungen und jungen Männer. 700. Wow, doch soviel für das einfache beschwören anderer Kleidung! So weit war 700 nicht von 1950 entfernt. ... nur fast das Dreifache. Sinikka nahm nicht an, dass kleine Zahlen hierbei gleichbedeutend mit stark waren. Das Mädchen ging zurück, nahm ihr Schwert wieder auf den Rücken und genoß die Show der verbleibenden vier Magier.

Soutas Leben würde vielleicht bald eine interessante Wendung nehmen. Heute morgen war er noch mit weißen Haaren in den Augen aufgewacht, und nun bot sich ihm ein nicht unbedingt hübscherer, aber ungleich pompöser Anblick. Ein fliegendes Schloss, das majestätisch in den Lüften hing, getragen von einer magischen Kraft, die gewaltig sein musste. Sein smaragdgrünes Auge war groß und erstaunt, während er sich die Gesamtheit der Festung reinzog, schließlich hatte er etwas Derartiges noch nie zuvor gesehen. Er stand auf einem Vorplatz, und das war auch ganz gut, denn die Anreise war ein wenig schwierig geworden, als er erfahren hatte, dass sie über dem Meer schweben würden, was ja eigentlich sein erzfeind war und ihm leichte Übelkeit bescherte. Solange er nicht sah, wie sich die blaue Masse mit gierigen Fingern nach ihm verzehrte, konnte er es gut ausblenden, also tat er genau das und nahm den wahnsinnig coolen Anblick in sich auf, bis er sich sattgesehen hatte, damit er irgendwann die verbleibenden sieben Magier betrachten konnte, die sich für das Examen eingefunden hatten. Am nächstem bekannt war ihm natürlich Seraphim, schließlich war das nicht nur sein Quasi-Mitbewohner, sondern auch sein bester Freund. Hoffentlich konnten sie dieses Abenteuer hier zusammen bestreiten, denn wie sich bereits gezeigt hatte, waren sie trotz ihrer vollkommen unterschiedlichen Ansichten ein wirklich gutes Team. Andererseits würde er sich bestimmt die ganze Zeit Sorgen machen, wenn sie getrennt wurden, wie es damals bei den Aufständen der Fall gewesen war. Damals hatte er ihn geküsst, vor allen Leuten. Wäre gut, wenn er es diesmal lassen würde ... Sein Blick glitt nur widerwillig von dem Weißhaarigen weg zum Rest der Mannschaft, von denen er spontan Naomi, das kleine blonde Mädchen und Sylvana, die größer und dunkelhaariger war, erkannte. Mit einer von ihnen hatte er quasi die Welt gerettet, mit der anderen hatte er im Gras gelegen und gekuschelt. Zusammen waren sie schon einmal zu viert, was bedeutete, dass Souta ungefähr die Hälfte der Gruppe zumindest nicht als Erzfeinde zählen würde. Der Rest war ihm unbekannt, aber es störte ihn nicht, neue Leute zu treffen, solange sie ihm nicht gleich an die Gurgel gingen. Da war eine unglaublich riesige Frau, die selbst ihn als nicht gerade kleinen Mann überragte. Sie machte ihm ein wenig Angst, aber da sie doch ganz freundlich lächelte, war sie vielleicht nicht so schlimm, wie man erwarten mochte? Dann waren da noch ein paar Jungs, deren Namen er nicht einmal kannte, doch auch das konnte sich ändern. Erst einmal öffnete sich die Tür, was von allen Anwesenden bereits sehnsüchtig erwartet worden war, und eine etwas klischeehafte, körperlose Stimme bat sie herein. Trotz der Lächerlichkeit des Ganzen lief dem Rothaarigen ein Schauer über den Rücken und er war froh um seine Peitsche und die Schwertscheide, die er lässig auf dem Rücken trug. Im Gänsemarsch ging es durch den langen, dunklen Gang, und er erwartete beinahe, dass er aus Versehen auf irgendjemanden steigen würde, doch als er in die spärlich eingerichtete Halle danach trat, schienen alle heil angekommen zu sein. Stirnrunzelnd betrachtete Souta erst einmal das schwebende Objekt in der Mitte des Raumes, das ihm vollkommen unbekannt war. Gerade, als er die Frage in den Raum stellen wollte, was das denn für ein Teil war, erhob sich erneut die ominöse Stimme und erklärte ihnen, dass sie nun anhand ihrer magischen Leistungen einem Partner zugeteilt werden würden. Augenblicklich sank sein Herz in die Hose. Wenn man wollte, dass die Partner ungefähr auf einem Level waren, dann hatte er schon einmal verloren. Er erinnerte sich an ein ganz ähnliches Gerät, mit dem ein verrückter Wissenschaftler in seinen Bauch gepiekst hatte und spürte unwillkürlich wieder den stechenden Schmerz und den bitteren Geschmack des Versagens. Er hatte keine magische Kraft ... Kraft, ja, aber er konnte ja schlecht das Ding durch die Gegend kicken. Ein einziger Zauber, den er beherrschte, würde alle Möglichkeiten auslöschen, mit seinem bestem Freund zusammengelost zu werden. Na ja. Es sollte wohl offenbar nicht sein, wieso sich also miesepetrig benehmen, wenn er auch die anderen dabei beobachten konnte, wie sie ihre Zauber loswurden? Erst etwas über tausend, dann plötzlich gerade einmal 700. War irgendwie zu erwarten gewesen, bei der Statur, aber hey. Vielleicht würde er ja nicht soviel schlechter abschneiden. Er konnte ja unmöglich sowenig Kraft haben, dass es bei 0 verharren würde, oder? Leicht eingeschüchtert, aktivierte der Kettenmagier mit ein wenig Anstrengung den einfachsten Zauber in seinem Arm, den er hinbekam und schoss, als er dran war, eine Kette auf den Orb in der Mitte des Gerätes ab, welches zu zählen begann und dann die mickrige Zahl 650 ausspuckte. Okay. Ehm. Der Zauber verblasste und er trat zurück, erwartete gespannt, was das denn nun für ihn bedeutete. Es war ziemlich sicher ziemlich schlecht, wer würde also sein Partner werden und würde er sich mit ihm verstehen?

Alleine dieser Anblick war atemberaubend, wie das Schloss förmlich aus den Wolken stieg. Allerdings war die Frage, ob die ganze Arbeit, die nun folgen würde, diesen Anblick wirklich lohnenswert machte. Während sein Blick über die anderen Magier schweifte, den bekannten nickte er zu, wenn diese es nicht schon zuerst taten, blieb er auf dem Magier mit weißem Haar hängen. Man konnte seine magische Energie schon spüren, ohne dass er etwas dafür tat. Auf ihn wollte Akay sicher nicht treffen. Eigentlich wollte er auch gar nicht hier sein, wieso war er es dann nochmal? Ach richtig, Meisterin Fiona. Er wusste immer, dass sie für jeden Spaß zu haben war, jedoch fand er diesen hier immer unlustiger. Er war nämlich eigentlich nur aus Interesse ins Gildenhaus gekommen, um zu sehen, wer zum S-Rang Examen zugelassen wurde, als jene ausgelassen auch seinen Namen rief. Blieb ihm da eine Wahl? Etwas abrupt wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als ein ohrenbetäubendes Geräusche vom Schloss her kam. Es schien sich um die Tür, oder viel eher das Tor, zu handeln, welches sich gerade öffnete. War es zu spät um jetzt noch zu gehen? Vermutlich. Zu seiner Verwunderung hatte es sich nur ein klein wenig geöffnet, entweder, um sie nacheinander eintreten zu lassen, oder, weil es so alt war, dass sie einfach nicht weiter auf gehen konnte. Solange sich dieses Gebäude nicht spontan dazu entschied einzustürzen, war Akay jedenfalls beruhigt. Plötzlich hallte eine Stimme in seinem Kopf, er konnte nicht zuordnen, ob sie nicht doch aus dem Tor kam, die ihnen praktisch befahl, ins Innere Einzutreten. Adepten? Nettes Wort. Ob er es sich auf seine Visitenkarte schreiben könnte? Da sich die Magier nun in Bewegung setzten, entschied auch er der Menge zu folgen. Es konnte immer nur einer nach dem anderen eintreten und so schritt er nach ein paar ihm Bekannten und einer großen Frau ins Schloss ein. Am liebsten wäre Akay schon in diesen Gängen geblieben, um sich an der Architektur zu ergötzen, aber er hatte eine Ahnung, dass er lieber der Gruppe folgen sollte, wenn er dieses „Rennen“ nicht verlieren wollte. Die Halle, die sie als nächstes betraten, war schon wieder ernüchternd und alles andere als spektakulär. Von Interesse war hier noch nicht mal die Treppen mit Buchstaben, sondern eine Gerätschaft, die sich in der Mitte des Raumes befand. Akay hatte eine Ahnung, was dies sein könnte, doch erneut sollte die ominöse Stimme für Aufklärung sorgen. Ein Magic Power Finder? Wozu werden diese Dinger konstruiert? Erleichtert atmete er aus, als die Stimme mitteilte, dass sie in Gruppen von 2 Leuten dieses Examen bestreiten würden. Das Problem an der Sache war nur: Es war nicht der Plan bzw. die Absicht, dass jeder hier den Titel erhielt geschweige denn, dass die Partner in völliger Harmonie zusammenarbeiten würden. Ein ganz abgekartetes Spiel, seiner Meinung nach. Es half alles nichts, denn schon die ersten gingen zum Gerät um ihre Kraft messen zu lassen. 1950, 2550, 1950… 700...650? Etwas überrascht schaute er der großen Frau nach, die wieder ihren Platz unter den anderen einnahm. Das war nicht viel, möglicherweise war das jedoch auch ihre Taktik. Denn ihrem Aussehen nach, war mit dieser Frau nicht zu spaßen. Das gleiche Gefühl hatte er auch bei dem Jungen. Da er nach ihm in das Gebäude gekommen war, entschied sich Akay nun dazu, sich selbst einmal dem Test zu unterziehen. Mit der rechten Hand berührte er das Gerät während er mit seiner Linken zu einem der Schlüssel griff. "Gate of Crater, I open thee!" murmelte er als sich die Magie bereits entfaltete und der blonde Knabe erschien. Akay nickte ihm dankend zu und so verschwand der Stellargeist so schnell wie er gekommen war. Gleichzeitig fing das Gerät an zu arbeiten und spuckte eine Zahl aus: 3250. Damit hatte er wohl vorgelegt… sehr zu seinem Leidwesen. Woher kommt denn diese ganze Energie!? Etwas frustriert reihte er sich wieder zu den anderen ein und hoffte inständig, dass ihn jemand überholen würde.

Seraphim empfand die Architektur um die kleine Gruppe herum als störender, als er zugegeben hätte, wenn man ihn gefragt hätte. Er hatte irgendwie mehr erwartet von der Eingangshalle einer der wichtigsten und begehrtesten Ereignisse, die die magische Welt zu bieten hatte und alles, was sie bisher vom Inneren des Schlosses gesehen hatten, war dermaßen schlicht, dass es auch das Wartezimmer eines Arztes hätte sein können - nur ohne die Jahrzehnte alten Hefte und neonfarbenen Plastikstühle. Das schwebende Schloss an sich war natürlich erste Sahne, seiner Meinung nach, weil es fast all das verkörperte, was der Dragonslayer an Bauwerken schätzte: Es war etwas besonderes und zeigte das auch, auf eine nicht allzu protzige, aber doch atemraubende Art, ganz so, wie er das von dem Austragungsort eines S-Rang-Examens erwarten würde. Einer Prüfung, die aus normalen Magiern die Elite ihrer Gilden machte - und die er selbstverständlich bestehen würde. Zwar war es objektiv keinesfalls sicher, dass gerade er mit dem wunderbar zu seinem Namen passenden Titel nach Hause gehen würde, aber für ihn persönlich war das klar. So lax seine Einstellung seinen Pflichten gegenüber in manchen Fällen auch sein konnte (und ja, diese Fälle beinhalteten überproportional oft schöne Frauen), war er doch bezüglich seiner Gilde eine ganz andere Person: Seraphims primäres Ziel auf Quests oder ähnlichen Aufgaben war es, seiner Gilde mehr Ansehen zu verschaffen. Das lag ganz sicher nicht an den Menschen, die dort arbeiteten, denn für die meisten hatte er nicht allzu viel übrig, sondern eher an der grundsätzlichen Idee selbst. Blue Pegasus war bei vielen Leuten mehr als Sekte denn als Gilde bekannt, irgendwelche komischen Drachenkultisten, die den geschuppten Echsen mehr Ehrungen entgegen brachten als anderen Wesen. Für ihn, der von einer Drachendame erzogen worden war, bedeutete das viel, weil er der Meinung war, man müsse den Drachen gefälligst die Ehrerbietung entgegen bringen, die sie verdienten - und das war eine ganz schön große Menge. Dementsprechend war es für ihn glasklar, dass er dieses Examen, diesen Wettkampf, für Blue Pegasus gewinnen würde, komme was wolle. Er war in solchen Fällen nun einmal sturköpfig.
Neben ihm waren noch sieben andere junge Männer und Frauen erschienen, von denen er nur einen Bruchteil kannte. Zu seinem großen Erstaunen hatte man Naomi eingeladen, ein kleines Mädchen aus seiner Gilde, mit der er gut befreundet war. Sie sah mit ihren blonden Haaren und großen, braunen Augen wirklich überaus niedlich aus, verhielt sich aber für ein so junges Ding reichlich erwachsen. Das war auch der einzige Grund, warum er sie nicht auf ihrer ersten gemeinsamen Quest erschlagen und in einem Straßengraben liegen gelassen hatte, denn eigentlich konnte er Kinder nicht ausstehen. Er hätte erwartet, dass sie noch nicht stark genug für eine solche Strapaze sein würde, aber offenbar hatte sie in letzter Zeit vieles dazu gelernt, sonst würde sie wohl kaum hier stehen.
Der Magic Power Finder war bisher von sechs Personen genutzt worden und hatte unterschiedliche Ergebnisse ausgespuckt, meist Zahlen in den Tausendern, mit knapp über 3000 als bisher bestes Ergebnis. Dieses hatte zu einem schwarzhaarigen Jungen mit blauen Augen gehört, den er nicht kannte. Auch wenn er eine einigermaßen passable Körpergröße vorweisen konnte, sah er irgendwie noch fast wie ein Kind aus, wenn man ihn fragte, was unter anderem dazu beitrug, dass Seraphim ihn nicht interessant fand. Er sah irgendwie durchschnittlich aus, ganz normal und sicherlich war auch seine Persönlichkeit ebenso langweilig. Nur seine Magie, die sich als Stellarmagie entpuppte, brachte Leben in seine Gestalt. Niemand hatte dem Weißhaarigen je Freundlichkeit oder positive Einstellung vorgeworfen.
Noch eine bekannte Person, die er ebenso wenig erwartet hatte, die aber immerhin seine Lippen kurz zu einem fiesen Lächeln verzogen hatte, war Minato. Der braunhaarige Donnermagier aus Fairy Tail hatte ihn auf einer der bisher wichtigsten Abenteuer begleitet, das er hatte bestehen müssen... ach was, behindert traf es mehr. Seiner Erfahrung nach konnte er wenig, blies sich gerne auf und hielt sich zu allem Überfluss auch noch für einen Helden, was eine Kombination war, die seine violetten Augen gerne einmal gen Himmel sehen ließ. Er hatte etwas von einem kleinen Hündchen, fand er, einem richtigen kleinen Kläffer, der sein Halsband eingebüßt hatte, aber schnell genug den Schwanz einzog, wenn er bemerkte, dass er keine Chance gegen mächtigere Magier hatte - so wie ihn. Wahrscheinlich juckte es ihn immer noch in den Fingern, hm? Dumm nur, dass er wahrscheinlich nach wie vor besser an sich hielt, wenn er keinen Ärger haben wollte, denn seine Punktzahl war auch mehr als durchschnittlich.
Nicht einmal die zweitausend hatte er erreicht, womit er gleichauf mit einer jungen Dame zog, die Seraphims Interesse deutlich besser auf sich zu ziehen vermochte: Sie war eigentlich ganz hübsch. Gebräunte Haut, blaue Augen und eine wirklich vorteilhafte Figur trugen dazu bei, dass der Dragonslayer sich vornahm, wenigstens herauszukriegen, wer sie war. Man musste immer die Augen nach Möglichkeiten und Optionen offen halten und diese hier war zwar offenbar nicht allzu stark, aber immerhin schön. Das würde ihr hier wahrscheinlich nicht viel helfen, auch gegen Seraphim nicht, aber es setzte sie schon einmal auf seine Liste. Ebenso wie Minato schien sie Donnermagie zu beherrschen, was schon zwei Magier dieser Art machte... Himmel, besonders kreativ waren die Guten heutzutage auch nicht, oder?
Dann war da noch ein wirklich unglaublich männlicher junger Mann mit der maskulinsten Haarfarbe, die man sich vorstellen konnte: Rosa. Im Ernst? Seraphims Augenbraue hob sich nur ganz kurz, als er in anblickte, bevor sein Blick weiterschweifte. Vielleicht waren sie ja gefärbt und der Junge war schwul, das wäre noch die interessanteste Begründung, denn wenn das Natur war, war er nur zu bemitleiden. Er schien etwas wie Wasser oder eine andere Flüssigkeit um seine Hand zu legen, als er den MPF berührte, der ihn als magisch begabter als die beiden Donnermagier auswies. Na immerhin.
Das bisher mit Abstand niedrigste Ergebnis erzielte Souta, was Seraphim nicht wunderte, ihn aber auch nicht beunruhigte. Der Kontakt, den er zu dem rothaarigen Kettenmagier aus seiner Gilde pflegte, war eng genug, um zu wissen, dass Magie nun einmal nicht die Stärke des jungen Mannes war, er aber dafür so schnell wie ein Blitz war und wahrscheinlich stärker als drei der anderen Teilnehmer zusammen. Wenn das denn mal genügte. Er wusste nicht, wie sie die Teams zusammen stellen würden, aber da er sich selbst eine Menge zutraute, wenn es um Magie ging, könnte es durchaus angehen, dass er die Liste anführen und Souta sie abschließen würde, was sie entweder trennte oder vereinigte - das würde man ja sehen. Solange er sich nicht verletzte, war alles okay, denn sollte ein Teilnehmer ihm schaden, würde er sich wohl oder übel mit einem miesgelaunten Himmels Dragonslayer anlegen müssen, wenn er es denn erfuhr.
Nur ganz knapp über Souta landete eine Dame, deren Ausmaße jeden Rahmen des guten Geschmacks sprengten. Sie war nicht übergewichtig oder ähnliches, aber dafür einfach so gigantisch, dass auch ihr guter Körperbau oder die hübschen Gesichtszüge etwas retten konnten. Welcher Mann würde so ein... ein... Riesenweib begehren? Seraphim ließ sich von ihrem niedrigen Ergebnis nicht täuschen: Wahrscheinlich war dasselbe mit ihr los, was auch Souta von einem hohen Punktestand abhielt, sie hielt einfach nicht besonders viel von Magie. Dazu passte es natürlich auch gut, dass sie eine Art Rüstung beschwor. Ein Nahkämpfer also. Sollte er sie treffen, würde er auf Distanz bleiben, wer wollte schon von diesen abstrus großen Händen zermatscht werden?
Nun war es also an ihm, dieses Gerät seine magischen Fähigkeiten testen zu lassen... und er plante, diesen Gang zu etwas besonderem zu machen. Der Himmels Dragonslayer gab durchaus gerne mit seiner Magie an, aber es würde nicht den gewünschten Effekt erzielen, wenn er nun einen gewaltigen Wirbelwind auf die Sphäre schießen würde, nicht wahr? Einen so großen Zauber vom Stapel zu lassen wäre sicherlich eindrucksvoll, aber ein hohes Ergebnis war danach nicht mehr allzu überraschend. Ganz davon abgesehen natürlich, dass er nicht sicher war, in einem so engen Raum nicht auch noch andere zu treffen, was ihm sicherlich Abzüge in der B-Note geben würde. Er entschloss sich also, keinen Klasse III Zauber auf den MPF loszulassen, sondern auf ganz andere Weise Eindruck zu schinden. Was wäre denn, wenn er auf die Sphäre zuschlendern würde, so in etwa, seine langfingrige Hand ausstreckte, ungefähr so und sie auf die blaue Kugel legte, ohne Druck, ohne besonderen Effekt? Cyrus konzentrierte sich und leitete Mana in seine Hand, um den Zauber einzusetzen, der der mehr oder minder gescheiterte Versuch war, sich in Heilmagie fortzubilden: Der Massagezauber ließ seine Hand leicht glühen und die Anzeige veränderte sich, passierte Minatos Wert, dann den des rosahaarigen Jungen, den des Stellarmagiers und blieb erst bei einem Wert hängen, der mit deutlichem Abstand bisher der höchste war: 5950. "Na bitte~" Seraphim lächelte zufrieden, trat zurück und überließ mit einem leisen, glucksenden Kichern der letzten Teilnehmerin das Feld. Wie sich wohl Naomi schlug?

Hier stand sie nun, zusammen mit einige anderen Magierin vor diesem fliegenden Schloss, bereit am S-Rang-Examen teilzunehmen. Die meisten Gesichter die hier anwesend waren kannte sie und die meisten von ihnen gehörten zu Blue-Pegasus. Da war Sylvana, sie war eigentlich mal in Fairy Tale gewesen, hatte aber einen Wechsel vollzogen, wieso bloß? Aber es interessierte Naomi nicht besonders, denn sie hatte Silvana schon im Kampf gegenüber gestanden. Es war ein Training gewesen, in dem sich das kleine blonde Mädchen nicht sehr geschickt angestellt hatte, diesmal konnte sie keinen Schonen und die einzigen zwei Menschen, die sie schonen würde brauchten es nicht. Ren, weil er nicht mitmachte und Seraphim, weil sie davon ausging, dass er ihr im Zweifel einfach den Wind aus den Segeln nehmen würde. Ein schweifender Blick bestätigte sie, dass auch Minato anwesend war, als Vertreter von Fairy Tale. Der Junge war ein guter Mensch, aber war er bereit für so etwas? Naomi bezweifelte es einfach konsequent. Als einzige Vertreterin von Lamia Scale war da eine groß gewachsene junge Dame, die hoffentlich genauso gut zauberte wie sie aussah, sonst würde sie ihrer Gilde wohl wenig Blumen bringen. Doch was erwartete eine Gilde, die nur einen Teilnehmer entsenden konnte, es war wirklich recht schade drum.
Auf ein kleines schwebendes Gerät sollte nun ein Zauber gewirkt werden, oder irgendwas aktiviert werden, während man die Hand darauf hielt. Damit suchte man sich wohl seine Klassifizierung aus. Eigentlich hatte Naomi sich für die Zahlen der anderen nicht besonders interessiert, immerhin war es egal gegen wen sie antrat, sie würde alles geben um zu gewinnen und wenn dieser jemand sie dennoch schlug, würde es egal sein, ob er das tat weil er bessere Magie beherrschte oder weil er einfach besser aufpasste. Doch dann tauchte da ein roter Schopf auf, es war Souta, wie erkannte ihn sofort wieder und nun war sie doch ganz aufmerksam. Das Ergebnis jedoch war lächerlich, wieso kam er her, wenn er nicht Zaubern konnte. Doch im gleichen Moment berichtigte sie sich. Hauro konnte auch nicht zaubern und steckte sie dennoch spielend in die Tasche und das egal mit welcher Hand, er war enorm stark und damit konnte sie nicht mithalten. Nach Seraphim, der wahrscheinlich das höchste Ergebnis erzielte stellte sie sich vor das Gerät und legte ihre kleine Hand darauf ab. Wenn er schon nicht hier war, wollte sie dieses Event mit etwas beginnen, was sie wegen Ren gelernt hatte. ~Dark Sky: Satan Soul~ Aus dem Rücken des Mädchens sprossen die ledrigen Flügel einer Fledermaus und das Gerät spuckte die Zahl 4200 aus.
Sie nahm ihre Hand von dem kleinen Ding herunter und blickte kurz zurück zu Seraphim. Die zweithöchste Nummer hatte sie erzielt und dennoch war er noch so weit von ihr entfernt wie eh und je. Wenn sie Pech hatte traf sie früher oder später auf ihn, eventuell nun früher als später, aber so war es eben. Kurz lächelte sie: "Ich bin groß geworden oder Seraphim-sama?" Eine rein rhetorische Frage, sie war kaum gewachsen und hatte in den letzten Monaten eher abgenommen. Auf ihrer Schulter brannte das Mal, welches Gideon ihr eingebrannt hatte und die Brandwunde an ihrer Seite war ebenfalls noch unangenehm, doch das alles musste sie heute hinter sich lassen und so gut sein wie es eben ging.

Einer nach dem anderen treten sie also vor und zeigen, was ihre Magie zu bewirken weiß. Jeder Zauber wird bewertet, und so steht am Ende eine Liste:

1. 5950 (Cyrus Seraphim)
2. 4200 (Naomi Kagekami)
3. 3250 (Akay Minoru)
4. 2550 (Kazuya Taizu)
5. 1950 (Sylvana Rose Fernandez)
6. 1950 (Minato Arashi)
7. 700 (Sinikka Schmied)
8. 650 (Itasa Soutanobu)

Kaum ist die Bewertung beendet, erscheinen Worte in der Luft, inmitten des Raumes, und trotz ihrer Zweidimensionalität von allen Seiten lesbar:

Team 1: Cyrus Seraphim, Sylvana Rose Fernandez
Team 2: Naomi Kagekami, Minato Arashi
Team 3: Akay Minoru, Sinikka Schmied
Team 4: Kazuya Taizu, Itasa Soutanobu

Einige Sekunden lang blieb es in dem Raum still, ehe es weiterging. „Nun... wenigstens scheint einer von euch... Potenzial zu besitzen“, erklingt die Stimme erneut, diesmal weniger allumfassend, mehr, als käme sie von oben. Und klang sie... enttäuscht? „Nun dürft ihr eure Wege wählen... selbstverständlich ein Team nach dem anderen. Nummer eins, Nummer zwei, Nummer drei, Nummer vier...“ Mit einem Mal stoppt die Stimme, und ein lautes Geräusch zerreißt die Stille, kaum, dass sie sich senken konnte. Schnell wenden sich die Blicke zur Mitte des Raumes, in der vom Magic Power Finder nichts mehr zu sehen ist – an der Stelle, an der er stand, klafft nun ein rundes Loch im Boden, an dessen Ränder noch immer kleine, langsam immer größere Brocken herabfallen. Nach einigen Momenten hört man die Stimme wieder, dieses mal erscheint sie noch weiter über den Köpfen der Magier zu liegen, doch sie hat erstmals einen amüsierten Klang in sich: „Ich würde euch raten, euch zu beeilen... es könnte luftig werden dort unten. Wer von euch es nach hier oben schafft, bekommt eine tolle Überraschung... Und nun wähle, Cyrus.“

(Die Charaktere, die die Plätze 1-4 erlangt haben, dürfen bestimmen, welchen Weg ihre Gruppe geht – in dieser Reihenfolge. Ich erbitte also nacheinander je einen Post von Seraphim, Naomi, Akay, in dem ihr sagt, welchen Weg euer Charakter wählt; es reicht völlig, wenn ihr einfach A, B, C oder S postet, es muss kein ganzer Post sein. Dann öffne ich den Weg zum jeweiligen Raum.
Da der Zugang zu den Treppen durch Gitter versperrt wird, sobald eine Gruppe sie betreten hat, kann man nicht wählen, was schon gewählt wurde, somit entfällt die Wahl für Gruppe 4. Sobald alle vier Räume geöffnet wurden, werden die zwei Wochen gezählt, die ihr Zeit habt, bis euch euer Geschoss unter den Füßen wegbröckelt.)