Bahnhof von Hosenka Town

Mit heraushängender Zunge und dem letzten bisschen Willenskraft, das er noch hatte verhinderte Kazuya, dass er nach seiner Wasserflasche griff, er konnte sein Wasser nicht schon bei der Anreise verschwenden und abgesehen davon war einer der Trinkschläuche bereits geleert. Dieses Ödland schien kein ende zu nehmen, die Weiten des trockenen, braunen Bodens waren einfach nur eintönig. Eintönig und heiß. Die pralle Sonne schien vom Himmel herunter und heizte den Boden ungemütlich auf, nur gut, dass niemand hier barfuß unterwegs war. … Halt, das war er ja. Er wusste schon gar nicht, wie viele Brandblasen er sich geholt hatte, aber es waren genügend, das war klar. Selbst in diesem Gebiet, das noch nicht einmal nahe an eine Wüste heran kam, war er schon so gut, wie aufgeschmissen. Hoffentlich waren sie bald da, den der Marsch ging schon wieder über eine Stunde, die Mittagshitze war unerträglich und irgendwie hatte Kazuya auch das Gefühl beobachtet zu werden. Leider nahm er nichts wahr, als er die Nase in die Höhe streckte, er konnte nur Noctis, die kleine Gruppe Kämpfer und jede Menge Staub riechen. Seufzend setzte er seinen Weg fort und gab dem Drang etwas zu trinken nach. Mit dem Daumen löste er den Verschluss seines Trinkschlauches und führte die Öffnung in die Nähe seines Mundes. Doch er setzte nicht an sondern sog das Wasser regelrecht, seiner Magie geschuldet, aus dem Gefäß hinaus. Um zu verhindern, dass r alles, auch wenn er es unbedingt tun wollte, trank, schob er den Verschluss schnell wieder auf das Gefäß und hängte den Schlauch wieder an seinen Gürtel.
Selbst dem unsozialen Kazuya ging das Schweigen langsam auf den Keks, er hatte es ausgehalten Noctis einige Stunden nicht wirklich zu beachten, aber irgendwann war Schluss …. und ihm war auch langweilig. „Sag mal Noctis, weswegen hast du dich entschlossen an dieser Quest teilzunehmen?“ Nicht, dass es Kazuya brennend interessierte, aber er wollte endlich ein Gespräch führen und die Kämpfer, die sie eskortierten waren alles andere, als redselig. Gelangweilt kickte Kazuya einen Stein vom „Weg“ und folgte dann dem kleinen Kriegergrüppchen. Ob Noctis zu einem Gespräch aufgelegt war?

Sorry, dass es solange gedaurt hat.

Die Gruppe war schon eine Weile durch das Ödland marschiert und die Hitze wurde immer unerträglicher. Die schwarze Kleidung, die er trug und den Effekt der Wärme noch mehr verstärkte, konnte er nicht mal ablegen, sonst hätte er nicht mehr genug Schutz vor der glühenden Sonne und er würde sich seine Haut verbrennen. Noch einmal kramte der Schwarzhaarige in einer seiner kleinen Tasche an seinem Gürtel. Eine Wasserflasche von Dreien war schon leer, die er mitgenommen hatte und es war schwer zu sagen, ob die zwei restlichen Flaschen für die Quest noch ausreichten. Das Wasser war sicher schon vollkommen warm, doch machte dies im Großen und Ganzen nicht viel aus, außer, dass es nicht mehr sonderlich genüsslich schmeckte. An dem Ort, wohin sie marschierten, wahrscheinlich das Hauptquartier des Kriegertrupps, konnte er sicher seinen Vorrat wieder auffüllen, also machte sich der Schwarzhaarige keine weiteren Gedanken. Trotz allem war ihm schon ziemlich heiß in seiner Kleidung. Es war wohl doch keine gute Idee auf dieser Quest schwarze Kleidung zu tragen, aber woher sollte er denn auch wissen, dass es in ein Ödland geht, wo nichts wächst, außer ein paar kleine Pflänzchen und die Hitze ihn erdrückt. Schließlich stand keinerlei Information auf den Zettel, nur das ein Anführer mit strategischer Begabung gesucht wurde. Der Caelum wischte sich den Schweiß von der Stirn und plötzlich erklang wieder eine altbekannte Stimme. Die Stimme des Pinkschopfs war es, er hatte sich wohl wieder eingekriegt und fragte den Donnermagier warum er diese Quest angenommen hatte. Noctis vernahm die Worte von Kazuya und antwortete ihm relativ kühl und abweisend: „Ich bin ein sehr guter Stratege, deswegen habe ich diese Quest angenommen.“ Eigentlich hatte er keine Lust mit ihm zu sprechen, schließlich hatte er auf seine Frage an der Strasse auch nicht geantwortet, doch war auch er an Kazuyas Grund interessiert. Vielleicht hatte er ja doch was drauf und ist einfach ein Typ der leicht eingeschnappt ist, so wartete er einen kleinen Moment und fragte Kazuya: „Warum bist du hier?“ Die knappe Frage sollte reichen, um etwas mehr über ihn herauszufinden und vielleicht konnte er ja doch mit ihm ein interessantes Gespräch führen. Ob der „Spaziergang“ durch das heiße Ödland noch lange gehen würde? Denn die Kräfte des Caelum waren schon hart an seinen Grenzen, dies ließ er sich aber natürlich keinesfalls anmerken. Denn er zeigte nie Schwäche, sein Stolz würde das niemals zulassen.

Er hielt sich also für einen Strategen? Na wenn das nicht einmal eine Übertreibung gewesen war, das konnte ihm nämlich ganz schnell den Hintern kosten. Ein Fehler in seiner Strategie und es konnte aus sein und eine Sache war schon einmal von Anfang an klar, Kazuya würde ihm nicht zur Hilfe eilen und seinen Hintern aus irgendwelchen Schlamasseln ziehen. Dafür war er weder der Typ, noch aufgelegt. Wer so große Töne spuckte, musste auch selbst klar kommen, alles andere war nur peinlich. Dann hätte er es auch nicht verdient ein Mitglied von Fairy Tail zu sein. Aber noch musste Noctis beweisen, dass etwas hinter seinen Worten steckte, da war Kazuya auch irgendwie gespannt drauf. Doch jetzt war es an Kazuya seinen Grund für den Trip ins nirgendwo zu nennen. Er hatte ja selbst das Gespräch gewollt, damit musste er rechnen, aber was sollte er sagen? Er hatte es nicht wegen des Geldes gemacht, auch nicht wegen der Gilde, ja nicht einmal wegen der Reise an sich. „Mmh, schwierig, hab eigentlich nichts Besseres vor gehabt. Ja, Langeweile trifft es am Besten.“ Kein sonderlich guter Grund, aber so war es nun einmal, Kazuya hatte gerade nichts zu tun gehabt und die Quest gesehen, fertig. Es hätte jede andere Aufgabe treffen können, das hier war eben Zufall. Schlechter Zufall, aber immer noch Zufall. Leise seufzte Kazuya, als er in die Ferne blickte. Eine Wüstenrose bahnte sich in der Ferne ihren Weg durch die freie Landschaft und wirbelte etwas Staub auf. Schon der Anblick alleine ließ Kazuyas Hals trocken werden. Gerade wollte er zum Trinkschlauch greifen, als die Gruppe Krieger vor ihnen stehen blieb. “Wir sind da! Dies ist unser Heim und für die nächste Zeit auch eures.“ Verwirrt blickte sich Kazuya um, mehr als eine große Steinformation konnte er nicht erkennen. War das ein Scherz? Erst jetzt folgte Kazuyas Blick dem Arm des Gruppenanführers zum Fuße der Formation. Eine kleine, teilweise eingestürzte Mauer schien aus dem Stein zu wachsen und besaß ein großes, metallenes Tor. Dort war wohl der Eingang.
Nachdem das große Tor geöffnet worden war konnten die beiden Magier auf einen großen Platz, der sich am Fuße der Felsformation breit machte, blicken. Frauen, Kinder und Handwerker und Krieger gingen emsig ihren Aufgaben nach und schienen sich nicht sonderlich, um die Neuankömmlinge zu sorgen. Ihre alltägliche Arbeit schien wichtiger zus ein. Ohne auf die Fremden zu achten rannten zwei Kinder zwischen Kazuya und Noctis hindurch, gejagt von einem fröhlich kläffenden Hund. Um den freien Platz waren einige simple Hütten aus Ziegeln und Ton errichtet worden, einige sahen sehr alt und ausgebessert aus, andere neu und irgendwie unpassend, doch das war bei weitem sicherlich nicht genug, um alle Anwesenden zu unterhalten. Nein, so voll, wie es hier war, musste es mehr Häuser geben. Und dafür gab es nur einen Platz. Langsam blickte Kazuya zu der Felsformation hinüber und konnte erkennen, wo wohl ein großer Teil der Leute hier wohnte. In die Felswände waren Stufen, Höhlen, Gänge und ganze Wohnungen eingeschlagen worden. Überall waren Öffnungen von Fenstern zu sehen und so wie alles behauen war, schien es, als habe jede Wohnung ihren eigenen privaten Balkon und einen tiefer legenden öffentliche Eingang. Innerlich kreuzte Kazuya bereits die Finger. 'Bitte lass uns nicht nach ganz oben müssen.' Irgendwie liebte das Schicksal es wohl Kazuya zu ärgern, denn der violetthaarige Mann packte den Dragonslayer am Arm und zog ihn auf die Treppe zu. “Kommt! Ich begleite euch zu unserem Anführer. Ach übrigens, ich bin Largo, oberster Krieger unserer Stadt. Die Höhle unseres Anführers ist die dort ganz oben.“ 'Typisch.' Dennoch musste sich Kazuya dem Zug des Mannes beugen, bei den Oberarmen hätte der Dragonslayer sowieso keinen Widerstand geben können. Noctis hatte Glück nicht so freundlich begleitet zu werden.

Er war also hier, weil er Langeweile hatte, was für ein armseliger Grund. Er hätte Abertausende Sachen machen können, aber musste sich unbedingt eine Quest aussuchen, auf der auch noch ein Kerl mit war, der Hilfe nicht mal ansatzweise schätzte und auch nach seiner Ansicht nicht brauchte. So sah der Schwarzhaarige dem Pinkschopf schon jetzt als Klotz am Bein. Am besten er bringe einfach diese Quest zu Ende und würde ihn einfach in Ruhe seine Arbeit machen lassen. Was will jemand hier, dem einfach langweilig ist und jegliches strategisches Talent, sowie ausgeprägtes Führungsvermögen fehlt? Aber vielleicht konnte er wenigstens einfache Befehle ausführen. Noctis blickte mit seinen dunkelblauen Augen in das karge Land und sah sich die verschiedenen Felsformationen an, plötzlich blieben seine Augen bei einer ungewöhnlichen Formation stehen und die laute Stimme des Kriegers mit der schweren Breitaxt erklang, und verkündete, dass sie angekommen waren. Also hatte er sich doch nicht geirrt. Die Felsformation vor ihm war eine Stadt. Auf den ersten Blick wirkte sie wie eine ganz normale Siedlung, mit einer Mauer, die schon einige Risse hatte und an einer Stelle eingestürzt war, sowie Häusern, die von der Mauer eingeschlossen waren. Doch die eingestürzte Stelle war eine große defensive Lücke und machte dem Caelum etwas stutzig. Sie gefiel ihm nicht, wenn schon eine Mauer, dann bitte heile, schließlich baut man eine Mauer nicht einfach so. Nach kurzer Zeit befand sich die Gruppe auch schon vor dem Tor der Felsenstadt. Langsam schob sich das große Metalltor nach oben und der Sand wirbelte sich auf. Danach verschwand der Trupp hinter diesem und landete auf einem großen Platz. Es herrschte ein ganz normaler Alltag, wie er in jeder beliebigen Stadt zu beobachten war, nichts Besonderes. Die Häuser waren von simpler Konstruktion, aber taten wohl ihren Zweck. Noch ein Mal blickte Noctis die Felswand hoch, die er von der Ferne schon bemerkte. Fenster pflasterten die raue Felswand und die meisten Bewohner lebten wohl dort. Einige der Menschen die in Felswänden wohnten saßen auf ihrem Balkon oder hängten dort auf langen Wäscheleinen, die sich über die Felswand streckten ihre Wäsche auf. Zwei Kinder und ein Hund stürmten an Noctis vorbei und lachten. Es schien wirklich nicht viel anders zu sein, als in Magnolia. Auch Treppen schlängelten sich die Felswand hoch und Noctis ahnte es schon. Wahrscheinlich war der Anführer ganz oben auf dem Felsen oder mindestens ziemlich hoch angesiedelt und so war es zum Bedauern der Magier auch. Der Schwarzhaarige blickte die Felswand zum letzten Mal hoch, der Felsen sah von unten noch viel höher aus, als von der Ferne. Mit seinem üblichen kalten Blick wanderte er dann wieder in Richtung des Trupps und sah wie Kazuya vom Hüne hochgezogen wurde. Ein leichtes Lächeln fiel über die Lippen des jungen Donnermagiers und auch er machte einen Schritt auf die Treppe mit seinen schwarzen Stiefeln. So kraxelte die Truppe die Treppe hoch und ausnahmsweise hatten sie wohl mal ein wenig Glück. Der Schatten des Felsens war auf ihrer Seite, doch trotz allem war es noch immer ziemlich warm und trocken. So zückte Noctis schnell seine Wasseflasche und trank noch ein paar Schlücke. Hoffentlich waren sie bald angekommen und er würde endlich mehr Informationen über die Quest bekommen.

Seufzend und mit hängendem Kopf folgte Kazuya dem hochgewachsenen Krieger zur Treppe. Auch wenn er es nicht gern tat, er würde diese Treppe hochsteigen, ja das würde er tun. Den ersten Schritt noch etwas vorsichtig setzend, begann er nach und nach Mut zu fassen. Zwar hatte Kazuya keine Angst vor Höhen, aber Probleme bereitete es ihm schon so weit über dem Boden zu sein. Jeder Meter machte es schlimmer und es begann schon früh schlimm zu werden. Er vertrug es einfach nicht, kaum verließen seine Füße den eben Grund stieg ein flaues Gefühl ins einem Magen hoch. Auch dieses mal spürte er schon auf den ersten paar Stufen, dass sich etwas in seinem Magen umdrehte. Noch schaffte er es zu verdrängen, aber ob der Dragonslayer bis ganz oben kommen würde? Fraglich. Stufe für Stufe stieg Kazuya die Treppe hinauf, ließ sogar Noctis vorbeiziehen, er wäre so oder so der langsamste auf der Treppe. Mit jedem einzelnen Schritt fiel Kazuya weiter nach hinten, der Schweiß lief ihm über das Gesicht und sein Magen rebellierte. Stur blickte er auf die nächste Stufe, sollte er auch nur einen Blick nach unten wagen, wäre alles vorbei, deswegen sah Kazuya nichts als die nächste Fuge vor seinen Augen. Schritt für schritt. Endlich endete die Treppe, erleichtert atmete Kazuya auf, doch er hatte sich zu früh gefreut, also wirklich absolut zu früh. Anstelle der Spitze der Felsformation war er gerade einmal einige Meter über dem Boden auf einem Felsvorsprung, zehn Meter hoch, wenn man großzügig schätzte. Und genau dort lag der Fehler, Kazuya nahm sich heraus überhaupt schätzen zu können. Leider reichte ein Blick und schon war es passiert. Fast wie bewusstlos kippte Kazuya nach vorne über und blieb auf dem Felsvorsprung liegen, direkt vor dem Höhleneingang einer Frau, die gerade einen Korb hinaus trug. Von Noctis oder dem Krieger war schon nichts mehr zu sehen, sie waren um eine Windung der Treppe verschwunden. Daher lag hier nur ein einsamer Kazuya, der eine Frau gerade zu Tode erschreckte. „Iieek!“ Kreischend ließ die leicht mollige Frau ihren Korb fallen und eilte zu Kazuya hinüber. „Geht es dir gut? Brauchst du etwas? Ich bring dich lieber rein, kannst du gehen.“ Noch von Übelkeit geschüttelt, war Kazuya nicht in der Lage sich dazu zu äußern, sondern wurde einfach hilflos in die Höhle geschleppt. Die Luft war stickig, aber nicht so stickig, wie Kazuya es erwartet hatte, außerdem war es angenehm kühl. Ein sanfter Lufthauch ging durch den Eingangsraum … ähm, den gesamten Raum, der Höhle und brachte Kazuya irgendwie wieder zu seinen Sinnen. Erst als er de Kopf hob, konnte er sich richtig umsehen, so wie es aussah gab es nur einen Raum, der Wohnraum, Schlafzimmer und Küche war, eine kleine Höhlenöffnung schien in ein Bad oder so zu führen. Die Frau brachte den Jungen, so gut es eben ging, zum Sofa, einem aus kurzen zweigen gewobenem Korbsofaverschnitt, und legte ihn darauf. Danach reichte sie ihm einen Becher aus Ton und setzte sich lächelnd neben ihm auf die Sofakante. „Hier trink! Dann geht es dir gleich viel besser.“ Das ließ sich Kazuya nicht zweimal sagen, gierig schluckte er das Wasser herunter. Zwar war es nicht viel, aber er fühlte sich schon sehr viel besser. „Vielen Dank! Sagt, gibt es einen schnellen Weg, wie ich zur Höhle des Dorfvorstehers komme, ohne die Außentreppe hoch zu müssen? Ich habe da so ein paar kleine Probleme mit Höhe.“ Unverständlicherweise begann die Frau zu kichern, was war denn so komisch an der ganzen Situation? „Tut mir leid, das ich lache, aber mein Mann kommt gleich, dann kann ich erklären.“ Hilfreich, wirklich hilfreich. Innerlich verdrehte Kazuya bereits die Augen.

Noctis war schon an Kazuya vorbeigezogen und ein mattes Lächeln zog sich über seine Lippen. Wie er es vermutet hatte, er war wohl doch nur ein Schwächling, doch die Felsentreppe war auch für ihn ziemlich anstrengend. Sie waren nun schon fast oben angekommen und Noctis blickte kurz über seine linke Schulter nach hinten, um den Pinkschopf etwas zu ärgern. Doch Kazuya war nicht mehr da, er war verschwunden. Dies störte den Schwarzhaarigen nicht, er sah es sogar als Glück an, dass Kazuya nicht mehr da war. „Ein Problem weniger.“ Jedoch konnte sich der Caelum nicht erlauben, die Quest zu unterbrechen und Kazuya zu suchen. Er würde es schließlich auch alleine schaffen die Quest zu beenden, Kazuya war für ihn nur ein Hindernis, was wohl aus dem Weg geräumt wurde, war ihm Recht. „Sollten wir den Jungen nicht suchen“, fragte Largo, der seine Breitaxt auf seine Schulter geschwungen hatte. „Wir fahren mit unserer Aufgabe fort“, antworte der Schwarhaarige kalt und blickte ernst in die Augen des Axtschwingers, drehte sich wieder und ging weiter. Nach nur wenigen Schritten war die Gruppe oben angekommen. Vor ihnen war eine große Höhle und Noctis marschierte geradeaus darauf zu. Largo bat den Rest der Krieger draußen zu warten und trat mit dem jungen Donnermagier in die Höhle ein. Sie war groß, sehr groß und hatte eine sehr gute Einrichtung. Doch vor den Beiden stand nicht etwa der Anführer der Felsenstatd, sondern eine Frau, ob es seine Ehefrau war? Mit einem Besen machte sie etwas sauber und sang etwas vor sich hin. „Entschuldigen sie, wir suchen den Anführer“ Noctis stand nun vor der Frau, diese schreckte auf und blickte ängstlich in die dunkelblauen Augen des Caelum. „W-wer s-sind sie?“ Kurz verdrehte Noctis die Augen, das habe ihm gerade noch gefehlt, eine ängstliche Frau. Natürlich konnte man es ihr nicht verdenken, wenn zwei Personen hereinplatzen, die schwere Waffen auf ihrem Rücken tragen und nicht gerade ungefährlich aussehen. „Wir sind der Kriegertrupp und wollten mit dem Anführer sprechen.“ Er versuchte freundlicher zu klingen als sonst, um der Frau nicht noch mehr Angst zu machen, aber so wirklich, gelang ihm das nicht so ganz und die Frau wirkte noch nervöser. „K-k-kriegertrupp? I-ich bin nur d-die Putzfrau, a-aber ich g-glaube, H-herr S-sabaku ist n-nicht hier.“ Plötzlich fing Largo an zu reden: „Wir sollten vielleicht die Wohnhöhle von Herr Sabaku aufsuchen, diese ist gleich um die Ecke.“ Noctis nickte und wandte sich von der Frau ab. „J-ja, das ist g-gute Idee", bemerkte die Putzfrau, ehe sie sich wieder an ihre Arbeit machte. Largo lächelte die verängstigte Frau noch freundlich an: „Vielen Dank für ihre Hilfe.“ Dann folgte er Noctis Richtung Ausgang. „Gehen wir“, forderte der Schwarzhaarige mit ernster Stimme, die Gruppe auf. Die Krieger nickten und auch Largo, es schien so, als ob Noctis langsam der Anführer wurde, da der Hüne allen seinen Anweisungen folge leistete. So machten sie sich weiter auf den Weg zu der Wohnhöhle, um Herr Sabaku, den Anführer zu treffen. Kazuya war verschwunden und das machte dem Caelum die Arbeit um einiges leichter. Vielleicht war er gegangen, da ihm die Quest zu anstrengend war, oder doch nicht?

Schlürfend genoss Kazuya gerade einen Tee, den die nette Frau bereitet hatte, obwohl er sie gar nicht darum gebeten hatte. Das milde Aroma von Lavendel stieg aus der Flüssigkeit nach oben. Doch trotz des Geruchs schmeckte das Getränk eigenartig, eher nach Brennnessel, aber es war nicht ganz der Geschmack. „Der Tee schmeckt sehr gut, aber darf ich fragen, was für ein Tee dies ist? Es scheint mir keine übliche Teesorte zu sein.“ Mit einem freundlichen Lächeln drehte sich die Frau, die gerade in der Küche stand, um und deutete mit dem Finger auf eine grünliche Pflanze, die auf dem Küchentisch lag. „Das ist Kaktuslavendel. Es wächst nur hier in der Region und hat angeblich magische Eigenschaften. Auf jeden Fall ist es ein beruhigender und wohlschmeckender Tee. Gäbe es mehr von den Pflanzen wäre es sicher schön, wenn wir den Tee auch in die Städte verkaufen könnten, ein wenig Geld für unsere kleine Siedlung machen. … Oh, mein Mann kommt gerade.“ Neugierig blickte Kazuya zur Tür, die gerade aufgeschoben wurde. Ein recht junger Mann mit dunklem schwarzen Haare betrat die Höhle und musterte erst Kazuya und dann seine Frau. „Besuch? Das ist ungewöhnlich. Ich bin Toshiro Sabaku, Anführer des Dorfes, sehr erfreut dich kennen zu lernen. Wie lautet eigentlich dein Name?“ Stimmt Kazuya hatte sich bisher noch gar nicht vorgestellt, weder bei der Frau, die ihn irgendwie gerettet hatte, noch bei dem Man, dessen Sofa er gerade besetzt hatte. Auch wenn es schon ein großer Zufall war, dass er in der Höhle des Anführers gelandet war. … Moment, sollte die nicht ganz oben sein? „Ähm, ich bin Kazuya. Eigentlich bin ich mit einem Freund in diese Gegend gekommen, denn wir sind Magier von Fairy Tail. Scheinbar sind Sie unser Auftraggeber, doch sollte ihre Höhle nicht ganz oben sein?“ Kazuya glaubte nicht wirklich, dass der Mann log, immerhin waren die Leute hier so freundlich und so familiär, dass es kaum einen Sinn machte etwas vorzuspielen, aber die Fakten sagten nun einmal, dass die Höhle des Anführers ganz oben war. Ohne etwas zu sagen warf sich der junge Mann neben Kazuya auf das Sofa und begann, ganz offen, mit dem Dragonslayer zu reden. „Stimmt, die Höhle ist oben, aber sieh sie eher als eine Art Rathaus. Manche Anführer haben dort gewohnt, als sie im Amt waren, aber ehrlich, wer will schon ständig die ganzen Stufen hoch laufen müssen, wenn er ein Problem hat?“ Bemerkenswert offen der Kerl, immerhin sollte er ein ganzes Dorf, naja fast eine Stadt, beaufsichtigen, dafür ging er aber locker an die Sache heran. Aber bisher war noch kein einziges Wort über die Aufgabe gefallen, immerhin waren der Dragonslayer und Noctis nur deswegen in dieser gottverlassenen Gegend gelandet. Nach einem weiteren Schluck aus der Teeschale, die sich auf wundersame Weise, wahrscheinlich die Ehefrau, gefüllt hatte, wandte sich Kazuya an den Anführer, der gerade ebenfalls genüsslich an einem eigenen Tee schlürfte. Die Frau war schnell. „Warum wurden wir eigentlich gerufen? Her scheint doch alles wunderbar zu laufen, keine Banditen in der Nähe oder gefährliche Monster.“ Mit geschlossenen Augen genoss der Mann noch seinen Tee, erst als er die Schale ausgetrunken hatte drehte er sich völlig zu Kazuya um und öffnete ein auf, um den Magier anzusehen. „Du hast recht. Das ist auch nicht der Grund, weswegen wir euch gerufen haben. Es geht um einen Wettstreit. Wir und die nächste Siedlung, Kaoshan, halten jährlich einen Wettbewerb an, um zu bestimmen, wer das Jahr über die einzige fruchtbare Ebene in der Gegend bewirtschaften darf. Seit Jahren verlieren wir immer wieder und deswegen sollt ihr uns helfen. Früher kämpften wir bis aufs Blut, aber seit ein paar Jahren haben wir magische Gerätschaften, die es viel einfacher machten. Aber das erzähle ich euch lieber, wenn ihr alle da seid.“ Damit führte der Mann seine wieder gefüllte Schale an den Mund und schwieg. Verlegen schwieg Kazuya und griff nach der Schale, nur um sie ebenfalls wieder gefüllt vorzufinden.