Charakterdatenblatt[/size]

Charakterbild



Tu nicht mehr als du tun musst, immer so viel, wie du brauchst und niemals weniger als du willst.

Persönliches

Nachname: Jokuta (Eigentlich Fubuki, allerdings sowohl für Neva, als auch Metalicana unbekannt.)
Vorname: Nevasca (Was so viel wie Schneegestöber/Fall/Sturm bedeutet.)
Spitzname: Neva(-hime), Amaya (Eigentlich ihr richtiger Name, da sie aber als Neva Jokuta aufgewachsen ist, nicht relevant und so wie so nur ihrem Bruder bekannt)
Geburtstag: 25. November
Alter: 16
Größe: 1,72 m
Gewicht: 59 kg
Haarfarbe: Haselnussbraun
Augenfarbe: Bräunlich-grau
Geschlecht: Weiblich
Gilde: Lamia Scale
Gildenzeichen: Innenseite des rechten Unterarms (Am liebsten wäre ihr eine Stelle gewesen, an welcher man es im Normalfall nicht zu Gesicht bekam, da es ab und an aber doch notwendig war, seine Gildendazugehörigkeit zu beweisen, fiel das für sie flach.)
Geburtsort: Kamakun, ein kleines verschneites Dorf auf einem Berg, irgendwo in der Nähe von Oak Town.
Wohnort: In einer kleinen Wohnung am Rande Hosenka Towns, zusammen mit ihrem Mitbewohner Hijoku.

Erscheinungsbild: Neva würde sich selbst vom Aussehen her, nicht mehr als durchschnittlich bezeichnen. Nicht unbedingt als durchschnittlich hübsch, sehr wohl aber als nicht sonderlich auffällig. Man könnte sich durchaus als Gegnerin schriller Farben, übertriebener Haarschnitte und zu dick aufgetragener Schminke benennen. Wenn sie früh am Morgen etwas länger im Badezimmer benötigt, dann nicht etwa, weil Lippenstift und Wimperntusche nicht das tun, was sie sollen, sondern sie sich dem warmen Wasser und wohlig duftenden Seifen nicht entziehen kann. Ja, kommt sie schon mal in den Genuss von Luxus, kostet der kleine Wildfang solche Momente auch aus. Aber das ist ein anderes Thema, kommen wir also auf das Erscheinungsbild der jungen Dame zurück. Wie bereits angedeutet, sticht sie nicht sonderlich aus der Masse hervor, versteht sich eher Teil dieser zu werden, was ganz klar für ihre Tätigkeiten von Vorteil ist.
Ihre braunen Augen sind blass eher braun, irgendwie grau und manchmal sogar bläulich. Sie sind definitiv nicht der Spiegel einer harmoniebedürftigen, emotionalen Person, eher könnten sie zu einer abgekochten Auftragskillerin gehören, als zu einer kleinen Magierin. Wobei klein an dieser Stelle ziemlich untertrieben ist, denn mit einer Körpergröße von 1,72 m ist sie nicht nur ziemlich groß, sondern schlank obendrein. Es gibt immer jemanden der dünner ist als man selbst, Neva nimmt allerdings keine Rücksicht darauf, wie viel Fett sich nun an ihre Knochen schmiegt oder nicht. Solange sie sich wohlfühlt und ihre körperliche Fitness auf einem für sie akzeptablen Level verweilt, kann es auch mal das eine Sahnetörtchen mehr sein. Hat man sie schon einmal trainieren gesehen, so weiß man, dass Fett in den seltensten Fällen überhaupt eine Chance hat, sich anzusetzen. Dem Genuss sind an dieser Stelle also keine Grenzen gesetzt. Trägt Neva zur Abwechslung mal etwas Kürzeres, oder gar eng Anliegendes, sind Muskeln zu erkennen, die eindeutig sportliche Aktivitäten bezeugen. Zu ihrem Leid, wie sie findet, sind sie an manchen Stellen weniger ausgeprägt, als sei im Rahmen des Trainings sein müssten, aber es gab eben solche und solche Menschen. Die einen machten täglich 20 Liegestütze und verwandelten sich von einer Frau in einen Mann, manche wiederum behielten trotz intensivem Trainings ihre Grazie und volle Weiblichkeit. Nicht dass dies nicht schlecht wäre, ein wenig ernster würde man sie aber sicherlich nehmen, wenn man auch etwas von dem harten Training sehen würde.
Weiter im Text, ihr Gesicht besitzt zarte Züge, wenngleich auch hier eine eher ausdruckslose Mimik dominiert und selbst ihrem Lächeln gelegentlich eine unschöne Kühle verleiht. Dass dies aber nicht ihre Absicht ist, abschreckend, arrogant, überheblich oder gar kalt auf andere zu wirken, ist den meisten nicht klar, lässt sich aber mit ihrer persönlichen Einstellung zu euphorischen Grinsebacken erklären, dazu später mehr. Eingerahmt werden Stupsnase, wohlgeformte, blasse Lippen und Haut, von schulterlangem, haselnussbraunem Haar. Ihre Haare an sich scheinen einen eigenen Willen zu besitzen. Nach dem Aufstehen zeigen sie nicht etwa in alle Himmelsrichtungen, sondern fallen glatt über die Schultern und genauso wie sie sich gegen ihren unruhigen Schlaf und das Kopfkissen wehren, machen sie jeden Versuch diese zu wellen oder gar zu locken zunichte. Hochstecken kommt gar nicht infrage, lediglich ein Pferdeschwanz lässt sich vereinbaren. Dafür sind sie an sich recht pflegeleicht, glänzen seidig auch ohne Chemie und schneiden ist nur nötig, wenn der Pony etwas zu lang wird. Ja Neva ist da eher unkreativ. Sie mag lange Haare und eben nur lange Haare, ebenso wie ihre Haarfarbe, warum also etwas verändern.
Kein Schmuck, keine Schminke und auch in ihrem Kleidungsstil setzt sich das Schlichte, traditionsgebundene fort. Passend zu japanischem Familiennamen und Katana, trägt sie am liebsten Kimonos, ja wirklich wahr! Sie glänzen nicht nur durch Einfachheit, sondern sind neben Bequemlichkeit und Kampftauglichkeit, im richtigen Augenblick auch Eleganz und für Besuche bei der gehobenen Gesellschaft sind sie allemal tauglich. Doch Kimono impliziert hier nicht Strohschuhe, hier behält sie sich das Recht vor mit festem schwarzem Schuhwerk aufzutauchen. Passend zu diesen sind ihre Kimonos vorrangig schwarz und grünlich gehalten, ganz besonders mag sie allerdings auch weiße.
Neben Kimonos, die sie eher zum Training und auf Missionen trägt, befinden sich natürlich auch noch die einen oder anderen normalen Sachen in ihrem Kleiderschrank, nicht zuletzt kurze(!) Hosen, Tops und T-Shirts, sondern auch dicke Winterjacken und Stiefel.

Besondere Merkmale: Es ist immer so eine Sache, wenn man einen Gegenstand zu besonderen Merkmalen hinzufügt, sei es der Schmuck, den die Mutter einen kurz vor ihrem Tod schenkte, ein Zeichenblock, gefüllt mit Erinnerungen, Aufzeichnungen, Gefühlen und Gedanken des Charakters, oder aber einem Schwert, wie in diesem Fall. Neva ist kein Typ, der irgendwelche Emotionen an einen Gegenstand bindet, im Gegenteil. Sie erkannte früh, dass Dinge dazu verleiteten, sowohl die eigene Aufmerksamkeit, als auch die anderer Personen auf dies zu lenken. Wird dieser Gegenstand beschädigt, zerstört, oder geht er verloren, ist automatisch auch das Gleichgewicht der eigenen Gefühle gestört. Andere verleitet es zu Nachfragen, man wird angreifbar, erpressbar. Neva mied solche Dinge stets, alles, was wichtig ist, trägt sie in ihrem Herzen, sie sind als Erinnerungen verschlossen, unsichtbar und unantastbar, nur ihr Katana spielt hier die Ausnahme. Sogar einen Namen besitzt es, Yoruha, was so viel bedeutet wie Abendklinge. Ziemlich treffend für ein magisches Metallstück, dass zu Trainingszwecken vorrangig zur späten Stunde, im Schatten des Mondes geführt wird. Dieses war ein Geschenk Metalicanas, zum Ende ihrer Ausbildung hin. Parallel zu der eigentlichen Ausbildung zum Dragonslayer, trainierte sie mit billigen Schwertern darauf hinaus, auch ihre Kräfte verbergen zu können. Man musste flexibel sein und Mensch wusste nie, wann es denn nun mal nötig werden würde oder nicht. Ob nun Metalicana diese Klinge fertigte, oder zumindest daran beteiligt war, ist unbekannt, aber es ist der einzige Gegenstand, welcher in ihrem Leben nicht nur einen praktischen Zweck erfüllte. Der Drache überreichte ihr Yoruha damals mit den Worten „Dies wird dir vielleicht eines Tages mal das Leben retten.“ Und er hatte verdammt recht damit.
Die Klinge des Katanas ist mit den japanischen Schriftzeichen für den Namen jenes verziert, die Saya ist schlicht schwarz und bei genauer Betrachtung schlängelt sich ein Drache über diese. Im Gegensatz zu den meisten ist die Saya aus sehr leichtem aber widerstandsfähigem Metall gefertigt, was wiederum gleich mehrere Zwecke erfüllt.
Eine weitere Auffälligkeit ist eine schmale Narbe, die sich ihren rechten Unterarm, knapp neben dem Gildenzeichen entlangschlängelt. Sie ist das einzige Überbleibsel einer Zeit, an welche sie nicht die geringsten Erinnerungen hat. Was es mit dieser auf sich hat, kann sie nicht sagen, aber dies ist der Beweis, dass sie eben doch nur ein Mensch wie jeder andere ist. Ein Mensch, dem sich zwar ein Drache annahm, aber eben doch nur ein Mensch, sehr zu ihrem Leid.


Charakter

Benehmen: Nevas Auftreten ist stets von einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein geprägt, welches sich speziell durch eine aufrechte und gleichzeitig recht entspannte Haltung äußert, während sie nicht selten mit begrenzten Interesse und leicht gehobenem Näschen, an ihren Mitmenschen und Teamkollegen vorbeischreitet. Ihrer Körperkontrolle ist sie sehr wohl bewusst, entsprechend grazil sind ihre Bewegungen. Eleganz scheint etwas Angeborenes für sie zu sein. Im Allgemeinen, wenn Neva nach dem ersten Eindruck beschrieben wird, fallen stets Eigenschaften wie ruhig, leicht unterkühlt, ernst, vor allen aber unglaublich flexibel. Tatsächlich lassen sich eine Reihe weiterer Eigenschaften hinzufügen, welche in ihrer Gesamtheit schon beinahe für zwei Personen reichen würde. Neva verhält sich sehr stimmungsbezogen, was die Vielfältigkeit und spielerische Wechselhaftigkeit ihrer Aktionen und Reaktionen begründet. Sie macht kein Geheimnis daraus, wenn sie genervt ist und ein neutraler Gesichtsausdruck dominiert in den meisten Fällen, was es wiederum schwierig macht, wirklich einzuschätzen, was denn nun wirklich in ihr vor sich geht. Höflichkeit ist etwas, dass sie nur dann an den Tag legt, wenn ihr wirklich danach ist. Einen guten Morgen einer Person zu wünschen, die sie eigentlich nicht mag, fällt für sie aus. Die Wahrheit ist etwas, womit sie die Menschen in ihrer Umgebung in den seltensten Fällen verschont, egal wie diese auch aussehen mag. Dabei ist Wahrheit als ein recht subjektiver Begriff zu werten, wenngleich sie sich um Objektivität bemüht. Notlügen sind ihr zuwider, man wird es auch kaum erleben, dass sie eine solche jemals verwenden würde. In Sachen Beliebtheit bringt ihr das natürlich eher weniger Punkte, sie besitzt allerdings auch ihre Mittel und Wege, um solchen Situationen aus dem Weg zu gehen, sei es ein süßes Lächeln, oder einfaches schweigen.
Neva entspricht charakterlich ihrem Namen tatsächlich in vielen Punkten, ihre Wechselhaftigkeit, die Fähigkeit der Ruhe und Harmonie, allerdings auch der schnelle Umsprung zu einem tosenden Blizzard, der mit eisigen Nadeln um sich schießt und es wahrlich faustdick hinter den Ohren hat. Gelegentlich also ein echtes Temperamentsbündel. Stolz und Ehre stehen wie bereits angedeutet im Vordergrund, auch ist sie eher ein realistisch denkender Mensch mit einem gewissen Hang zum Zweckpessimismus. Und noch etwas schreibt sie ganz groß und sollte man ihren ein charakteristisches Wort zuschreiben, dann wäre es Folgendes: Rationalität. Und genau mit dieser rationalen Einstellung in so gut wie allen Lebensbereichen, entgegnet sie allen, besonders ihren Liebschaften. Ob offensichtlich, oder unter einem Schleier verborgen. Spaß, Freiheit und Unabhängigkeit, ist das, wofür sie lebt. Etwas, dass sie sich niemals nehmen lassen würde und was sie eben vehement beschützt. Das erklärt übrigens auch ihr Problem mit Autoritäten. Metalicana ist das einzige Wesen auf Erden, welchem sie sich tatsächlich freiwillig unterordnet und welches sie auf kurz oder lang, auch nicht dieser drei Dinge berauben würde.

Persönlichkeit: Die Jokuta ist an sich ein recht vielseitiger und vor allen vielschichtiger Mensch. Wo bei manchen schon nach 'harte Schale, weicher Kern' Schluss ist, beginnt bei ihr ein Verwirrspiel mit Prinzipien, die vorhanden sind und andererseits auch wieder irgendwie nicht. Ganz oben und für alle sichtbar, steht Neva als Mensch, der Ehre und Stolz bis zum Tod verteidigt, ja sogar den Selbstmord einem schandhaften Tod vorziehen würde. Sie mit völliger Hingabe gegenüber der Realität und Wahrheitsfindung, ein Leben am Ufer der Rationalität angesiedelt, scheint nicht mehr für sie zu zählen als Freiheit, Unabhängigkeit und der ungezähmte Spaß an einer kunterbunten Welt. Selbstbewusst schreitet sie durch die Welt und legt ein hohes Maß an Selbstständigkeit sowie Flexibilität an den Tag. Ihr Wille ist beeindruckend. Versucht man sie zu analysieren trifft man auf eine pompöse Mauer, die letztlich nur einen kleinen Teil ihres wahrhaft beeindruckenden Selbstschutzmechanismus bildet, ein Mechanismus, der das pochende Herz ihrer Psyche ist, das einzige was alles so im Rahmen hält, wie es sich gehört und je mehr man dieses Ding hinter sich lässt und weiter hinab taucht, findet man so einige interessante Sachen. Letztlich auch die Steuerzentrale, in dem Fall mit dem Gehirn zu vergleichen. Etwas Kleines und Simples lebt tief im Inneren der kleinen Jokuta, die Angst vor der Isolation, der treibende Motor und alles drumherum stellt im Anbetracht, dessen, nicht mehr als den riesigen Mantel dar, eine viel zu große, unpersönliche Hülse in dessen Inneren etwas so menschliches wohnt. Diese Angst hält sie fest im Griff und drängt sie zu haufenweise Kompensationsversuchen. Niemandem dürfte es gelingen so tief in sie hineinzuschauen, dazu bedürfte es wohl mehr als nur einer psychologischen Ausbildung, nämlich, dass Neva selbst Informationen über sich preisgibt. Etwas, dass hinter dem Selbstschutzmechanismus verborgen liegt. Dieser Mechanismus impliziert aber nun einmal das Verweigern solcher Informationen. Warum sie tut, was sie tut, ergibt für die meisten Menschen keinen Sinn und so soll das auch bleiben, denn er genießt nicht gern Aufmerksamkeit, für welche man nicht einmal arbeiten muss.

Vorlieben: Die Vorlieben des Mädchens sind an sich recht vielseitig. An oberster Stelle steht auch hier wieder ein rational gefasstes Ziel, Training. Die Schulung von Körper und Geist empfindet sie einerseits als wichtig um Neugier und Wissensdurst zu befriedigen, wiederum war es auch ein Teil, der ihr im zukünftigen Leben nur Vorteile bringen konnte. Als Bushido der alten Samurai ebenfalls ein wichtiger Bestandteil und nicht zuletzt dank dieser Tatsache, in seinem Wert gestiegen. Das körperliche Training hält sie meist um die Abendstunden ab. Programm ist der allgemeine Aufbau der Fitness, Technik, Taktik mit dem Katana und sonstigen Waffen, natürlich auch ihr Fähigkeiten als Dragonslayer (weshalb sie penibel darauf achtet, ihr Training allein abhalten zu können). Auch erhalten ihre Sinne ein spezielles Trainingsprogramm, ob Geruchsinn oder die Fähigkeit des Sehens. Essenziell ist auch die Kontrolle von Dreh- und Lagesinn. Das Gleichgewicht und die Orientierung sind im Rahmen ihrer doch schon interessanten Sprungtechnik, wesentlich.
Zur Schulung des Geistes dienen meist Bücher als Informationsquelle, allerdings werden auch gern kitschige Liebesromane gelesen. Neva besitzt eine recht ausgeprägte Vorstellungskraft, was sich unter anderen in Tagträumen als sehr nützlich erweißt. Doch auch ihre normalen Träume sind recht klar und lebhaft, weshalb das Schlafen ein Stück weit auch zu ihren Vorlieben gehört. Ganz besonders dann, wenn das Training richtig anstrengend war.
Nevas liebste Jahreszeit ist der Winter, immer dann, wenn es richtig schön kalt ist und der Schnee meterhoch und unberührt die Landschaft bedeckt, sieht man von der jungen Frau nicht weniger als ein dickes, fettes Grinsen. Zu dieser Zeit beginnt eine recht infantile Ader zu pochen und sie ist die erste Woche kaum bis gar nicht wiederzuerkennen. Training findet dann natürlich draußen statt, ob die zarten Fingerchen frieren und die Lippen blau anlaufen oder nicht.
Die letzte und wohl ungewöhnlichste Vorliebe stellt für sie das Fliegen dar. Sie kann sich nichts Schöneres vorstellen, nichts kommt dem puren Freiheitsgefühl näher, als mit Metalicana durch die Lüfte zu schweben und den Wind im Gesicht zu spüren. Man trotzt den Naturgesetzen und fühlt das Kribbeln des freien Falls sowie die Kraft der Beschleunigung.
Naja okay das war gelogen, es gibt etwas, das wirklich ungewöhnlich ist, diesmal auf eine andere Art und Weise, ihre Essgewohnheiten. Wie später in der Geschichte angedeutet, stellte dies anfangs ein hohes Maß an Überwindung für sie dar. Metall sollte zu ihrer absolut favorisierten Mahlzeit werden, am liebsten leicht angewärmt, um das kalte Gefühl im Bauch zu minimieren. Man stellt sich also vor, wie Neva in den nächstgelegenen Baumarkt stürmt und sich mit drei Packungen Muttern an die Kasse stellt, nur um diese nach dem Bezahlen, wie Popcorn aufzureißen und zu verspeisen. Neva erntet nach wie vor für dieses Verhalten ab und an verwirrte Blicke. Gelegentlich tut sie dies zum Spaß, meist aber dann doch hinter vorgehaltener Hand. Es ist schwer nachzuvollziehen wie so etwas tatsächlich verdaulich sein soll, aber wie man sieht, nichts ist unmöglich...

Abneigungen: Zum Thema Abneigung, sind abermals vorrangig Dinge zu benennen, die sich rund um das Thema "Isolationsangst" drehen. Ihr größtes Desinteresse gilt dem Thema Beziehungen. Ob im Bezug auf sie selbst, oder die anderer, es interessiert sie einfach NICHT. Sie will es selbst nicht, wird auch darauf achten dies um jeden Preis zu vermeiden, denn Beziehungen implizieren Einschränkungen. Etwas, dass sie nun wirklich nicht ab kann. Menschen die einen einschränken können natürlich auch Freunde sein, diese befinden sich in ihren Augen aber nicht in der Position so etwas zu bestimmen und müssen mit Nevas Ablehnung in der Hinsicht also umgehen können, oder eben aus der Akte "Freunde" aussortiert werden. Einschränkungen führen in ihren Augen unausweichlich zum Verlust der Freiheit, das muss man tatsächlich so drastisch ausdrücken. Und wenn die Freiheit passé ist, dann sagt die Abhängigkeit hallo. Kurzum: Beziehungen widersprechen ihr grundlegend.
Eine weitere Abneigung gilt dem Gegenspieler des tiefen Winters, dem Hochsommer. Warme Temperaturen sind nicht so ihrs, auch empfindet sie die seltsamen Brauntöne und Abdrücke, die Sonne und Kleidung in Verbindung miteinander nun einmal hinterlassen, als sehr störend. Dann lieber blasse Haut, als sich die Mühe machen zu müssen, nackt irgendwo Stunden sinnlos herumzuliegen und das Hautkrebsrisiko vielleicht noch zu erhöhen. Zumal sie es nicht als sonderlich angenehm empfindet in der Sonne zu schmoren.
Es ist an dieser Stelle nach wie vor sinnvoller, die Vorlieben der netten Dame aufzuzählen, denn auf dieser Welt gibt es einfach viel zu viele unschöne Dinge, als es die Hälfte überhaupt wert wäre, hier benannt zu werden. Ganz besonders hat sie aber etwas gegen Menschen, die versuchen über Drachen zu urteilen, irgendwelche Märchen verbreiten, oder gar behaupten einen getötet zu haben. Etwas in ihr schreit dann immer nach Vergeltung und nur mit Mühe erspart sie den Menschen in ihrer nächsten Nähe ein Blutbad, das seines Gleichen wohl noch sucht.
Vielleicht noch etwas, Neva hatte in ihrer Vergangenheit genügend Gelegenheiten, in die Ungerechtigkeit zwischen Mann und Frau hineinschnuppern zu dürfen. Immer wieder fiel es ihr auf die Füße ein Mädchen zu sein, man könnte es als insgeheim Wunsch betrachten, dass sie mit der Möglichkeit, als Magier groß rauszukommen versucht, ein Stück weit die Ungerechtigkeit, vor allen aber die Unterschiede, die zwischen den einzelnen Geschlechtern gemacht werden, zu eliminieren. Hinsichtlich dieses Gebietes ist sie sogar bereit jede Herausforderung anzunehmen, um schließlich nicht nur zu beweisen, dass sie ein besserer Mann wäre, als es manch einer jemals sein könnte, sondern auch um die Ehre der Frau ein Stück weit zu bewahren.
Eine Abneigung konnte sie sich allerdings nie richtig erklären, die gegen Alkohol und Drogen. Nach dem ersten Versuch sich zu betrinken, ließ sie das Ganze schnell wieder sein. Fortan beobachtete sie die Persönlichkeitsveränderung, die sich bei jedem Individuum mit jedem Schluck mehr und mehr einstellte, mit Argwohn. Warum entfremdeten Menschen sich von sich selbst? Weil sie nicht mit sich zufrieden waren? Dann waren sie alle nicht mit sich zufrieden? Sie war da Kind eines Drachen. Neva hob die Nase und beschloss die Finger von so etwas zu lassen. Es war nicht schön, es war peinlich, wirklich beschämend für jeden Einzelnen.

Stärken: Neva ist ein Dragonslayer, es wäre also ein großer Fehler ihre Fähigkeiten an dieser Stelle nicht zu erwähnen, denn sie sind tatsächlich das, womit sie nun einmal am besten umgehen kann. Zum einen ihre Immunität gegenüber dem eigenen Element, in Schwertkämpfen liegt sie also stets ganz vorn und sie genießt es gern, ihren Gegner in dem Glauben zu lassen, er habe die Oberhand in einem Match. Sie verbirgt ihr wahres Potenzial gern und animiert den Gegner dazu, an seine eigenen Grenzen zu gehen, während er immer den Sieg direkt vor Augen hat. Die Schrecksekunde, in welcher ihm dann klar wird, dass seine Angriffe keinen Effekt haben, ist dann immer das Schönste und wie in einem guten Drama, ein würdiges, unerwartetes Ende.
Neben dieser netten kleinen Überraschung ist Neva ebenfalls in der Lage Kraft durch den Verzehr von Metall zu beziehen. Die meiste bekommt sie natürlich aus magischem Metall, ein Leckerbissen, den sie sich selten entgehen lässt. Ihr unglaublicher Geruchsinn bildet unterdessen den letzten coolen Effekt, den ein Dragonslayer von Haus aus mit sich führt. Dieser wiederum bringt Vor- sowie Nachteile, denn die Welt besteht nicht nur aus unglaublich wohligen Gerüchen, selbst ein Mensch kann zu einer Unerträglichkeit werden, wobei, gerade der. Wundert es also, dass ihr liebster Aufenthaltsort die Natur ist? Fernab jeglicher Zivilisation?
Etwas das eher weniger mit ihrem Ziehvater zu tun hat, sondern tatsächlich genetisch begünstigt ist, sind ihre guten Augen. Nicht sonderlich überdurchschnittlich, aber immerhin braucht sie keine Brille, oder plagt sich mit Kopfschmerzen, von welchen sie nicht weiß, woher sie kommen. Im Kampf erweißt sich so etwas immer von Vorteil, gerade in Kämpfen, in welchen es auf die Geschwindigkeit ankommt, ist es verdammt wichtig den Überblick zu behalten.
Eine weitere Stärke liegt ebenfalls unweigerlich im kämpferischen Bereich, ihre Selbstdisziplin verhilft ihr, den Umgang mit Waffen recht schnell zu meistern, der Wissensdrang ermöglicht ihr wiederum eine große Vielfältigkeit und Variabilität. Ihre Kenntnis reicht vom klassischen Kampf mit einem Katana, über den allgemeinen Umgang mit Schwertern, bis hin zu einem Kampfstil, den sie sich in Verbindung mit ihrer Magie aneignete. Alles Weitere, ob Pfeil und Bogen, Dolche oder Fächer, hat sie zumindest mal in der Hand gehabt. Mit etwas Arbeit aber sicherlich etwas, dass sie sich auch recht schnell aneignen könnte. In der Hinsicht scheint sie ebenfalls ein recht großes Verständnis zu besitzen.
Die nächsten Stärken beziehen sich auf die charakterliche Ebene. Neva ist und bleibt ein Einzelgänger, dass dieser Fakt auch Nachteile mit sich bringt, ist klar, es ist daher schwierig zu entscheiden, ob es nun eher Stärke oder Schwäche ist. In jedem Fall unterstützt es ihr Verlangen nach Unabhängigkeit, wird begünstigt durch ihre Flexibilität und ist Teil von Rationalität und somit ihrer ungeschriebenen Prinzipienstruktur.

Schwächen: Wie bereits erwähnt, besitzt auch alle Stärke eines Einzelgängers so seine Nachteile, in Nevas Fall gestaltet dies sich tatsächlich als ein Problem, für welches es früh galt eine Lösung zu finden. Sie hat panische Angst vor Einsamkeit, widersprüchlich, dass sie sich dennoch um jeden Preis Freiheit und Unabhängigkeit bewahrt. Sie meidet Beziehungen, dabei wären jene doch genau das, was sie letztlich brauch. Für Neva ist aber klar, so etwas würde sie ungewollt in eine Abhängigkeit treiben, welche sie schließlich zu vermeiden suchte. Die junge Frau sah schließlich ihre einzige Chance darin, dies zu vermeiden, sich gar nicht erst in die Versuchung zu bringen. Stets in Bewegung zu sein, niemandem nachzutrauern. Alles, was sie brauchte, hatte sie in Metalicana und in sich selbst. Mehr brauchte sie nicht. Alles andere Kompensierte sie mit anderen männlichen Wesen. Wohl nicht unbedingt die Art von Sicherheit und Nähe, die sie wirklich brauche, immerhin aber eine unkomplizierte, gute Alternative, wie sie fand. Etwas das jede Menge Spaß brachte, manchmal allerdings auch recht nervig wurde, wenn sich der Gegenpart zu ihr Gefühle entwickelte. Die Männerwelt war es eben nicht gewohnt von Frauen verarscht zu werden, um es mal ganz krass auszudrücken. Ihre Angst spiegelt also etwas wider, dass wirklich massive Probleme birgt und so ziemlich ihr gesamtes Leben bestimmt. Etwas ohne das sie aber nicht sie wäre. Man könnte also in das genauso wieder etwas Positives hineininterpretieren. Im Laufe der Zeit musste Neva auch feststellen, dass sie eine große Begabung im kämpferischen Bereich hatte, alles andere hingegen, war eher schwierig. Einen Alltag, eine Wohnung, ein geregeltes Leben, war bisher etwas, dass sie nicht hatte.
Eine weitere massive Schwäche ist es in ihren Augen, ein Mensch zu sein und einfach viel zu viel mit ihnen gemeinsam zu haben. Etwas, dass sich leider nur akzeptieren lässt. Dennoch wehrt sie sich gegen eines ganz besonders, wie ein typischer Mensch zu riechen. Wie ihr das gelingt? Viel duschen, in der Natur rumtreiben und sich von anderen Menschen fernhalten. Diesen Geruch empfindet sie in der Tat als unglaublich störend. Der Geruch von Fortschritt. Gummi, Plastik, Deo, künstliche Aromen und das alles in der Kombination mit körperlichen Ausdunstungen...lecker.


Ziel: Oberstes Ziel ist es nach wie vor für sie, Spaß, Unabhängigkeit und ihre Freiheit zu wahren. Ihre gesamte Lebensstruktur ist nach diesen Zielen ausgerichtet und selten macht sie Ausnahmen, wenn es um diese geht. Der Drache Metalicana bildet in diesem Fall eine und stellt selbst eine Art zweites Ziel dar. Neva fühlt sich einerseits ihm verpflichtet, da er ihr da Leben rettete, andererseits ist er ihr Ziehvater, welchen sie mit Stolz erfüllen möchte. Sein Wunsch war der Eintritt Nevas in die Gilde und auch nur für ihn tat sie dies. Metalicanas Ziel soll dabei selbst bald zu Nevas eigentlich und wohl größtem Ziel in ihrem Leben werden. Auch sie wird irgendwann der Ehrgeiz packen und auf eine sanfte Art in die "richtige" Richtung drängen. Ein weiteres Ziel ist die Aufklärung ihrer Vergangenheit, zwar hat sie keine Ahnung, wie sie das anstellen soll, da sie weder Anhaltspunkte noch die Möglichkeit hat, an Hinweise zu kommen, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Wenn sie von Dorf zu Dorf und Stadt zu Stadt reiste, hoffte sie immer, eines Tages schon Hinweise zu finden, dem war bisher aber nicht so. Manchmal stellte sie sich auch die Frage, ob es überhaupt gut war, etwas beleuchten zu wollen, von was ihr schließlich nicht mehr als eine Narbe am rechten Unterarm blieb. Ob sie ihren Wissensdrang und Neugier jemals besänftigen könnte, war fraglich.


[size=150]Familie und Bekannte

Familie:

Mutter: Zuki Fubuki (mit 34 verstorben)
Neva lernte ihre Mutter nie kennen und auch von ihren Problemen wird sie wohl nie etwas erfahren. In früher Jugend rutschte Zuki in den Drogensumpf, aufgrund ihres doch schon sehr zweifelhaften Umfeldes aus Schule und Freizeit. Doch konnte sie sich glücklich schätzen, eine solch sorgsame Familie zu haben. Nach einer Therapie von über zwei Jahren, schaffte sie es irgendwie sich zu rehabilitieren. Nach einigen Männergeschichten traf sie schließlich auf Inari, heiratete ihn und Hisoka ließ auch nicht lange auf sich warten. Tatsächlich war geplant, ihn als Einzelkind aufzuziehen, doch als Zuki acht Jahre später mit der Neuigkeit kam, sie sei Schwanger, war Inari dennoch erfreut. Nachdem sie heiratete, ließ sie die Männergeschichten niemals sein. Ob Inari etwas ahnte oder nicht, spielte dabei für sie nicht die geringste Rolle. Tatsächlich war Neva nicht Inaris Tochter, sondern vielmehr die Ryokus, mit welchem sie unter anderen seit über 2 Jahren etwas am Laufen hatte.
Schließlich brach die Familie unter dramatischen Umständen zusammen, Zuki gab sich erneut dem Genuss von Alkohol hin und schließlich beschwör sie ihren Tod mit Drogen herauf. Nachdem Hisoka und Neva verschwanden. Einen Verlust, den sie nicht einmal bemerkte. Den Goldenen Schuss setzte sie schließlich mehr aus Unachtsamkeit. Das erste mal seit zwei Wochen Entzug hielt sie wieder etwas Stoff in ihren Händen. Dies wurde ihr schließlich zum Verhängnis. Trotz das Neva vier Jahre alt war, besaß sie keinerlei Erinnerungen an ihre Mutter.

Vater: Ryoku Hiboshi (46 Jahre)
Ryoku ist an sich ein einfacher Geschäftsmann, glücklich verheiratet und im Gegensatz zu Zuki bekam seine Frau niemals Wind von seiner Affäre. Nachdem rauskam, dass Neva sein Kind war, brach er schließlich jeglichen Kontakt ab und meldete sich nie wieder. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Neva ihn jemals kennenlernen würde.

Stiefvater: Inari Fubuki (mit 34 verstorben)
Inari wurde als Kind in die Familie eines reichen Rechtsanwalts geboren. An Geld mangelte es wieder seiner damaligen Familie, noch als er mit Zuki zusammen war. Er selbst ergriff schließlich den Beruf als hohes Tier in einer Sicherheitsfirma. Die Sache mit Zukis Affäre, die unzähligen weiteren Probleme und der schließliche Rückfall seiner Frau, zerstörten so ziemlich alles. Er als hoffnungsloser Choleriker verlor schließlich seinen Job, machte seiner Tochter die Hölle heiß. Er hasste sie wie die Pest, gerade als sich schließlich herausstellte, dass sie nicht seine Tochter war. Er gab ihr die Schuld für das Unglück, welches über die Familie hereingebrochen war. Sie war natürlich noch zu jung, um das alles zu verstehen. Die Narbe an ihrem Arm würde dennoch nie verblassen. Auch an ihn verlor Neva jegliche Erinnerung. Als er eines Tages nicht mehr nach Hause zurückkehrte, blieb ebenfalls das wichtige Geld weg und der Ehemann, der seine geliebte Ehefrau bis dahin den Konsum ermöglichte, kam plötzlich nicht mehr wieder. Eigentlich wurde er aufgrund seiner illegalen Machenschaften eines Tages zur Rechenschaft gezogen, natürlich vor dem Gesetz des Untergrunds.

Bruder: Hisoka Fubuki (heute 24 Jahre alt)
Hisoka musste so etwas wie der Schutzengel der kleinen Neva aka Amaya-hime sein. Er stand so ziemlich den gröbsten Anfangsteil ihrer dramatischen Geschichte durch. Sein Handeln bescherte ihr die Möglichkeit des Kennenlernes mit Metalicana. Natürlich besaß sie auch an ihn keinerlei Erinnerungen, er an sie dafür umso mehr. Er schwor die Rache allen Drachen seiner Schwester zuliebe. Er würde sie alle töten, denn er ging davon aus, der Drache habe sie getötet. Heute ist er ein hochgewachsener junger Mann, ein Magier und recht angesehen. Sein Potenzial wurde schon damals von Metalicana entdeckt, allerdings war er viel zu alt. Unter anderen Umständen wäre also nicht Neva, sondern er sein Schüler geworden. Heute ist er einer der Menschen, die jede Menge über Drachen wissen und irgendwann einen töten wird, koste es, was es wolle.

Ziehvater: Metalicana (alt genug)
Eine unglaubliche Geschichte, wenngleich es den Egoismus des guten Drachen ziemlich stark unterstreicht. Besser hätte ein Vater dennoch nicht für die junge Neva sein können. Er lehrte sie alles, schaffte einen unglaublichen Menschen. Er rettete sie und machte ihr schließlich das größte Geschenk auf Erden, wenngleich sich die Anfänge als etwas schwierig gestalteten, denn Neva war die erste Schülerin seit Langem, die Metalicana wieder an sich nahm. Metalicana, seine Geschichte war wohl in der Lage eine ganze Bibliothek zu füllen, viel zu viel das alles hier darzulegen, sein Verhältnis zu seiner Ziehtochter, war aber gewiss mal wieder etwas Besonderes. Mit Spannung würde er ihre Entwicklung verfolgen und insgeheim hoffte er, sie würde den anderen Drachschützlingen ordentlich in den Hintern beißen.

Freunde: Bekanntschaften ja, Menschen die es wert wären als Freunde bezeichnet zu werden? Vielleicht schon. Nur ist der Kontakt eher eingeschränkt möglich.

Feinde: Menschen die Neva nichts gutes wünschen, gibt es genug, aber um diese als Feinde zu bezeichnen reicht es leider nicht aus.


Geschichte

Am 5.2. um 6:23 Uhr erblickte Neva das Licht der Welt in einer bitterkalten, sternenklaren Nacht. An dieser Stelle sei verraten, dass Nevasca bzw. das Kürzel "Neva", unter welchem sie in Zukunft im ganzen Land bekannt werden sollte, nicht das geringste mit der hügeligen, schneebedecken Landschaft Kamakuns zutun hatte. Ihren eigentlich Namen, den sie selbst als ihren richtigen bezeichnet, erhielt sie erst sehr viel später. Zu diesem Zeitpunkt war sie Amaya Fubuki, nicht mehr und nicht weniger. Ein schreiender Säugling in den Armen einer Mutter, die ihr Kind nie mit der Liebe segnen würde, die sie verdiente. Zumindest zu dieser Zeit schien das Familienglück perfekt und würde man heute Nevas Tante fragen, wie sie als Mutter von vier Kindern diesen Augenblick in Erinnerung hatte, so würde sie antworten: "Ich habe sie alle noch nie so glücklich gesehen. Es gab keine Anzeichen für Probleme in der Familie, beim besten Willen nicht. Zuki war eine wundervolle Mutter, hübsch und mit einem reichen Mann an ihrer Seite."
Nur leider war zu diesem Zeitpunkt schon der Wurm drin, die Gefühle verblasst, alles mehr ein öder Trott, ein Leben ohne Sinn und Zweck, ohne Probleme und Bewältigung. Den kompletten Wandel beschwor schließlich Zuki, denn ihre gut geheim gehaltene Affäre mit Inaris ehemals besten Freund, flog wenige Monate nach Nevas Geburt auf. Ganz klassisch, der Mann kommt zu früh von der Arbeit und erwischt beide gemeinsam im Bett. Inaris Gesichtszüge entglitten ihm vollkommen, ganz zuschweigen von seiner Kontrolle. Zum ersten Mal legte er jene cholerische Ader an den Tag, die Neva in Zukunft nicht nur einmal zuspüren bekommen sollte. Er schmiss den Kerl hochkant aus dem Haus, schlug seiner Frau ins Gesicht und schaffte es schließlich noch mit viel Gebrüll, den Küchentisch mit einem Hieb "abzuräumen". Teller, Gläser und Besteck schlugen auf dem Boden auf und zersprangen an dem weißen Steinboden. Zuki schrie, Inari schrie, Neva schrie. Lediglich Hisoka bemühte sich zumindest Neva zu beruhigen. Es ist sicher gut vorstellbar, was in Inari vor sich ging, sicherlich waren seine Zweifel an der Vaterschaft Nevas gegenüber gerechtfertig. Zuki hatte mit Sicherheit auch ihre Gründe für eine Affäre die weit über 2 Jahre ging, doch eine Sache war ganz gewiss unpassend, nämlich die, in welcher Inari nach den Überresten eines gesplitterten Glases griff und diese ziemlich hart in die Richtung des Kleinkindes warf. Und wie sollte es anders sein? Natürlich traf er. Das Glas zersplitterte vollends und schnitt den kleinen Arm des Kindes auf brutalste Art und Weise auf. Ein Abend in der Notaufnahme und alles, was blieb, war eine Narbe, die bis heute ihren rechten Unterarm zierte. Es war nicht unbedingt einfach gewesen, dem Arzt erklären zu müssen, wie diese Wunde entstanden war und schon gar nicht den kleinen Hisoka zu besänftigen. Neva hatte an dieser Stelle eindeutig Glück im Unglück gehabt, und auch wenn sie heute nicht weiß, um was es sich dabei handelt, ist es dennoch irgendwie das Einzige, dass sie an eine Vergangenheit erinnert, die sie tatsächlich einmal hatte.
Im Verlauf der nächsten Wochen schien sich alles wieder einigermaßen zu normalisieren. Zuki entdeckte den Alkohol so langsam für sich, zuerst nur einige Gläschen mit Freunden, schließlich konnte sie nicht mehr ohne. Dringlichst suchte sie nach einem geeigneten Mittel Frust und Probleme des Alltags zu kompensieren, mit der Folge, ein Sklave des Alkohols zu werden. Parallel dazu begann Inari die Chancen seiner neu entdecken Kraft zu analysieren. Cholerische Anfälle bedeuteten, dass seine Mitarbeiter kuschten, als fast-Chef seiner Firma konnte er sich dies durchaus erlauben, zumindest ging es auf diese Art und Weise eine Weile lang gut. Er verschaffte sich tatsächlich Respekt, natürlich nur indem er grob gesagt, Angst und Schrecken verbreitete. Es brach eine Zeit an, in welcher beide Kinder vernachlässigt wurden und beide Elternteile mehr und mehr ihr eigenes Ding machten. Es dauerte nicht lang und Zuki befand sich in einem Dauerrausch. Hisoka erkannte seine Mutter kaum wieder und ähnlich wie sein Vater, neigte auch sie zu Gewalt. Es ist möglich, dass Nevas Abneigung gegen Alkohol und Drogen im Allgemeinen aus der beobachteten Persönlichkeitsveränderung ihrer Mutter herrührte. Es stellt sich aber ernsthaft die Frage, ob ein Kind in diesem Alter, so etwas schon bewusst wahrnehmen kann? Fraglich also, ob dies tatsächlich die Ursache ist, sicherlich aber nicht unmöglich. In der Familie Fubuki war Geld niemals ein Thema gewesen, doch als Inari schließlich seinen Job verlor und der Vaterschaftstest zu allem Übel auch noch ergab, dass er NICHT der Vater war, Zuki dieser Fakt am Arsch vorbei ging und lieber alte Freunde zu sich einlud, zerbrach die Familie in ihre Einzelheiten. Die einst so angesehene Familie Fubuki wurde von allen Seiten mit Abscheu betrachtet, Inaris Eltern wollten nichts mehr mit ihr zu tun haben und Inaris Verwandtschaft befürchtete eine soziale Herabstufung. Gefangen in einem Kreislauf der systematischen Selbstzerstörung, war so gut wie jede Hoffnung verloren. Während Zuki nun auf alte Bekannte, ihre geliebten Rauschmittel zurückgriff, versuchte Inari in seiner nach wie vor bedingungslosen Liebe ihren Drogenkonsum mit ebenfalls nicht ganz legalen Jobs zu finanzieren.
Eines Tages lehrte Inari nicht mehr nach Hause zurück, was genau ihm zugestoßen ist, wusste niemand, Hisoka glaubte fest daran, dass er noch lebte und das ganze Treiben zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten hat. Wie das nun wirklich war, wusste niemand. Mit Inaris Abwesenheit blieb schließlich auch das Geld aus. Es ist an dieser Stelle wohl eher unnötig Zukis Phase zu beschreiben, die sie durchmachte und wie sie ihren Entzug an den Kindern auslebte. Es war so extrem, das Hisoka beschloss sich mit den nun vierjährigen Neva alias Amaya-hime auf den Weg zu machen und das alte Leben weit weit hinter sich zu lassen. Ihr großer Bruder war dabei selbst nicht älter als zwölf, bewies aber damals schon immer ein hohes Maß an Einfallsreichtum und Willen gesteckte Ziele auch zu erreichen. Die Welt draußen war natürlich wieder etwas vollkommen anderes. Die erste Woche verlief an sich gar nicht so schlecht, im Nachbardorf bekam Hisoka die einen oder anderen Nebenjobs, und auch wenn er den ganzen Tag arbeitete, so reichte es gerade so für zwei kümmerliche Mahlzeiten. Neva fristete ihre Zeit derweile bei Freunden von Hisoka. Natürlich nicht für ewig und auch ihr Bruder wollte, nachdem er etwas Geld zusammenhatte, mit seiner Schwester so weit es geht von Kamakun weg. Bewundernswertes vorhaben, doch je mehr es auf den Herbst zuging, die Tage kälter wurden und die Nächte immer länger, das Geld knapp war und er gezwungen war, Neva zum Arbeiten mit sich zu nehmen, drohte das Vorhaben schließlich zu scheitern. Als sich die kleine Fubuki schließlich eine Grippe einfing, schien das Ende nah. Hisoka gab sein Letztes für seine kleine Schwester, doch selbst das sollte nicht genügen. Um in die nächstgrößere Stadt zu kommen, galt es einen Wald zu durchqueren, natürlich lag es an Hisoka seine Schwester zu tragen, das ging an sich auch wieder eine Weile gut, aber irgendwann war einfach die Luft raus. Er brach halb zusammen und auch Neva stürzte zu Boden. Sie wären jämmerlich zugrunde gegangen, Neva an dem Fieber und ihr Bruder, weil er ihr um nichts in der Welt von der Seite gewichen wäre. An dieser Stelle tauchten zum ersten Mal Drachen im Leben der jungen Dame auf. Es wäre gelogen, hätte Metalicana behauptet, sein Erscheinen sei rein zufällig gewesen. Im Gegenteil, kurz nach der Flucht aus Kamakun war er den beiden schon auf den Fersen. Nun ja, sie liefen ihm eigentlich nur eine Woche nach der ersten Begegnung über den Weg und ihn erstaunte es, dass die beiden noch nicht ausgeraubt, verletzt, gefressen, oder getötet wurden. Sein Interesse war geweckt, aber nicht an einem Schüler, zu was es ja schließlich kam, sondern vielmehr an einer Art Unterhaltung, die ihm vielleicht mal wieder etwas Abwechslung in seinem schnöden Drachenleben brachte. Er tippe auf keine zwei Wochen, die beide weiterhin überleben würden, tatsächlich schafften sie es aber länger. Metalicana war zu diesem Zeitpunkt zutiefst von dem kleinen Hisoka beeindruckt, leider war er in seinen Augen schon viel zu alt um die Magie der Drachen zu erlernen. Ziemlich schade, wie er fand, und entschloss sich weiter zu ziehen, wäre da nicht plötzlich dieser Zwischenfall mit Nevas Erkrankung gewesen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Drache gelegentlich auch ein richtiger Sadist sein konnte, gerade da er sich eigentlich prinzipiell nie in die Angelegenheiten der Menschen einmischte, wenngleich er ihnen oft näher war, als sonst irgendwer und somit genug vom Leid dieser mitbekam. Für Hisoka erwies sich Nevas Erkrankung schließlich als unlösbare Herausforderung. Für Metalicana gab es schließlich nur drei Möglichkeiten, weitermachen wie bisher, oder diesmal Gnade walten lassen und die Kinder erlösen, oder aber Hisoka sein Laster nehmen und ihm die Möglichkeit zu geben, sich seinen Weg durch die Welt selbstständig zu bahnen. Der Drache wurde sicher nicht von dem einen Tag auf den anderen mitfühlend und weniger egoistisch, als er es so schon war, aber sollte die kleine Neva auch nur im Ansatz den Willen und Mut ihres Bruder entwickeln, so hätte er sich keinen besseren Schüler vorstellen können, als sie. Fressen konnte er sie notfalls immer noch.
Aus Hisokas Blickwinkel betrachtet, war Metalicanas Erscheinen das so ziemlich unglaublichste und ausschlaggebendste Erlebnis, das er jemals hatte. Urplötzlich stand diese gewaltige Echse vor beiden, vom Boden aus blickte er erschöpft auf und erstarrte im selben Atemzug. Ein bedrohliches Fauchen entfuhr der majestätischen Kreatur und während Hisoka nicht in der Lage war sich aus seiner Position zu lösen, nahm er Neva an sich und schritt erhaben an dem Jungen vorbei. Als es dem Jungen schließlich gelang den Kopf zu wenden und er im Begriff war ihn anzugreifen, war er bereits verschwunden, mitsamt seiner Schwester. An diesem Tag schwor er sich ewige Rache den Drachen, wie neu belebt, suchte er den gesamten Wald ab und vergaß in dieser Nacht zum ersten Mal Tränen. Er wäre der zukünftige Drachentöter, sie haben ihm seine geliebte Amaya-hime genommen, so würde er sie alle umbringen und nur dann Ruhe geben, wenn keiner mehr lebte.
In dieser Nacht fiel das erste Mal seit langer Zeit wieder Schnee und in dieser Nacht erhielt der kleine Engel seinen Namen. Nevasca Jokuta feierte ihre Auferstehung, es war der 25. November, der Tag an welchem sie in Zukunft nun auch immer ihren Geburtstag feiern würde. Eigentlich war es ein Datum, dass nur sie und Metalicana teilten, dem Rest teilte sie dieses niemals mit, nicht weil es nicht ihrem richtigen entsprach, im Gegenteil, dieses Datum bedeutete ihr eine Menge. Sie wollte lediglich die Menschen in ihrer Umgebung davon abhalten, ihr gezwungener Maßen, wie es in der heutigen Gesellschaft üblich war, notgedrungen Geschenke zu kaufen. Geschenke sollten von Herzen kommen, erst dann bedeuteten sie doch wirklich etwas, aber das ist ein anderes Thema, weiter im Text. Neva empfand die gesamte Reise als unglaublich beruhigend, harmonisch. Metalicana durfte ihr Vertrauen von Anfang an genießen, trotz das er eine riesige Echse war und Hisoka nicht mehr in ihrer Nähe war. Während des Fluges war es fast so, als würde alles was sie bis zu diesem Zeitpunkt erlebte vom Wind hinfort getragen. Es war alles mehr ein Fiebertraum, dessen Echtheit sie mit ihrem Erwachen am nächsten Morgen im Grunde vollkommen abschüttelte. Sie erinnerte sich an rein gar nichts mehr, nur an Metalicana, nicht einmal ihr Name blieb übrig, nichts, nur die Narbe an ihrem Arm. Übrigens, ob das Fieber nun dank des Drachens verschwand, oder es Nevasca tatsächlich selbst war, bleibt wohl bis heute ein Geheimnis.
Ein komplett neuer Lebensabschnitt begann nun, sowohl für Metalicana, als auch seinen Schützling. Wer von beiden sich nun dämlicher im Umgang mit dem anderen anstellte, ist ebenso eine Frage, die man bei viel Zeit und Langerweile vielleicht mal zu beantworten versuchen sollte. Der Drache hatte anfangs Probleme mit den Gewohnheiten der Menschen, fünf Stunden Flug waren für die schwache Blase eines kleinen Kindes eben zu viel, auch aß ein Mensch, besonders Neva wohl wesentlich häufiger, als er es in Erinnerung hatte. Im Gegensatz dazu musste Neva lernen, wie man sich auch bei hohen Geschwindigkeiten auf dem Rücken des Drachen hielt und nicht aus Versehen unterwegs verloren ging. Auch das Essen entsprach größtenteils nicht ganz ihren Vorstellungen und forderte anfangs tatsächlich Überwindung. Mit Metalicana zusammen erlebte sie tatsächlich unglaublich viel und ihr Ziehvater erwies sich auch als der beste Ersatz für Hisoka. Das Training begann natürlich schon im frühen Kindesalter, der ständige Ortswechsel, den das Duo vollzog, führte dazu, dass Nevas einzige Bezugsperson ein Drache wurde, während sie sich selbst in Flexibilität und Unabhängigkeit von anderen übte. Es war schwierig, ein Aufenthalt in der Nähe eines Dorfes dauerte nie länger als im Höchstfall zwei Wochen. Anfangs war es schwierig neu gefundene Freunde wieder gehen lassen zu müssen, meist bot sich nicht einmal die Gelegenheit sich von ihnen zu verabschieden. Neva lernte dies schnell und kam erstaunlich gut damit klar, ja, achtete sogar penibel darauf sich jeglicher Verantwortung zu entziehen und ihre Freiheit über alle Maßen zu wahren. Unterdessen erzog der Drache sie zu einem eitlen und stolzen Geschöpf, welches sich seiner Fähigkeiten schon bald bewusst wurde und vor Selbstbewusstsein nur so strotzte. Die Überheblichkeit trieb er ihr aus, was blieb, war ein bodenständiges Wesen mit realistischen Ansichten ihrer Umwelt gegenüber, der rationalen Schiene vollkommen ergeben und ihr Ziehvater die einzige Autorität, die nicht infrage gestellt wurde.
Im Laufe der Zeit erwies sich die Namengebung sogar als ziemlicher Volltreffer, denn Schnee und Eis schien etwas zu sein, dass Neva wirklich sehr liebte. Auch ihre Training wurde ein großer Teil ihrer Person, wenn Metalicana sie entließ, schnappte sie sich einen Holzstock und trainierte. Später ersetzte sie diesen durch ein einfaches, billiges Schwert, schließlich erhielt sie mit acht ihr aller erstes Katana und verfeinerte den Umgang mit diesen nach dem Vorbild der Samurai. Abgeschnitten von der Außenwelt, bereitete sie sich mithilfe von Büchern auf die spätere Neueingliederung in die Gesellschaft vor. Den Samurai und ihrer Religion widmete sie dabei besondere Aufmerksamkeit. Kimonos trug sie so wie so schon immer am liebsten, nur bei den Schuhen weigerte sie sich tatsächlich. Metalicana war höchst zufrieden mit der Entwicklung seiner Ziehtochter, sie stand ihrem Bruder in nicht nach und legte einen unglaublichen Wissensdrang an den Tag. Bald schon verinnerlichte sie alle Techniken der Dragonslayer und bekam entsprechend Anerkennung. Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr blieb sie bei dem Drachen, er lehrte ihr so ziemlich alles, was sie wissen musste, bildete sie zu einer beinahe elitären Kriegerin aus, formte ihren Charakter und erschuf somit aus einem Mädchen, welches niemals eine Perspektive hatte, eine, welcher die Welt nun zu Füßen liegen sollte. Ein kleiner Wildfang, in der Natur zu Hause, frei wie der Wind, stark und auch sehr wohl in der Lage sich anzupassen. Sie war ein Dragonslayer und sehr wohl auch ohne diese Kräfte ein unglaublich besonderer Mensch. Mit ihren Kräften entwickelte sich alles was ein Dragonslayer haben musste, an dieser Stelle sei erwähnt, dass die Ausbildung ihres Geruchssinns sie tatsächlich ziemlich verwirrte. Auf dem Marktplatz, auf welchem sie üblicherweise Reiseproviant besorgte, stellte sie zum ersten Mal fest, wie unglaublich erbärmlich Menschen rochen, ein Geruch, den sie so schnell auch nicht mehr los wurde.
Neva die sich an ihre Vergangenheit bis zu ihrem vierten Lebensjahr nicht mehr erinnerte, versuchte immer wieder Informationen über diese von Metalicana zu erhaschen, dieser beteuerte immer wieder, er wisse rein gar nichts über sie. Anfangs glaubte sie er lüge, um sie zu schützen, schließlich glaubte sie ihm das aber. Es war nicht gelogen, er wusste nichts über sie, weder, dass ihr Vater bei einer Schießerei ums Leben kam, noch, dass ihre Mutter sich den Goldenen Schuss setzte. Die Existenz ihres Bruders verschwieg er ihr dennoch. Jener war bereits ein angesehener Magier und machte tatsächlich jagt auf Drachen und den dazugehörigen Dragonslayern. Sein ganzes Potenzial hatte er nie ausschöpfen können, dass einzige was er Neva voraushat, ist also sein Alter und die Erfahrung im Kampf. Auf kurz oder lang würde sie ihn übertrumpfen und vielleicht war es besser so, wenn sie ihn bedingungslos töten würde. Dass sie sich jemals wiedererkannten, war eine Unmöglichkeit.
Nevas Ausbildung fand schließlich ihren Abschluss, dass einzige was Metalicana ihr mit auf dem Weg gab, war ein unglaublich schönes Katana, Yoruha, den Wunsch seinerseits, sie solle sich der Gilde Lamia Scale anschließen und einem Versprechen, man würde sich irgendwann noch einmal wiedersehen. Er würde ihre Entwicklung mit Argusaugen verfolgen. Es gab viele Dragonslayer, insgeheim wünschte er sich, sie würde eines Tages die Magierwelt aufmischen und es sich zur Aufgabe machen, andere ihrer Art herauszufordern. Einen gewissen Konkurrenzkampf gab es natürlich zwischen den einzelnen Drachen, wer ein Kind an sich nahm und trainierte, nahm Fehlschläge natürlich nicht einfach so hin. Sie waren Kämpfer und Metalicana war sich sicher, Neva würde erkennen, dass dies das einzig Richtige war, was sie letztlich tun konnte.
Mit zwölf machte sie sich also auf und abermals brach ein vollkommen neuer Lebensabschnitt für sie an, der mit den vorherigen kaum mehr etwas gemeinsam hatte. Punkt eins, welcher sie unglaublich missmutig stimmte, war die eingeschränkte Reisegeschwindigkeit. Fliegen war unglaublich und sie hätte nie geglaubt, dass sie es mal so schnell vermissen würde. Ersatz war übrigens recht schnell gefunden. Erst sprang man von kleinen Mauern, dann mittelgroßen Häusern, schließlich perfektionierte man eine Fortbewegungsart, die dem Fliegen, vom Gefühl her zumindest ansatzweise nahe kam. Quer über Häuserdächer, runter und wieder hoch. Ob Fortbewegung durch Großstädte, Wälder oder bergige Landschaften. Es machte alles ziemlich viel Spaß und fand schließlich sogar Einzug in ihren persönlichen Kampfstil. Es war recht kraftaufwendig und benötigte ziemlich viel Ausdauer, an sich war man aber zu unglaublichen Kunststückchen fähig und schaffte es mit interessanten Manövern den Feind zu verwirren. Doch nicht nur das Fliegen fehlte ihr, der Drache an ihrer Seite, ihr Schutz, ihr aller Liebstes war einfach weg. Sie fühlte sich allein, auch wenn er sagte, er sei immer in ihrer Nähe, das konnte er doch gar nicht, oder?! Isolation kristallisierte sich als eine unglaublich große Angst heraus, die erste Schwierigkeit die überwunden werden musste, war zu lernen mit dieser umzugehen. Sie war nach wie vor immer unterwegs, von Stadt zu Dorf und weiter in die nächste Stadt. Neva begann zu kompensieren. Die Männerwelt interessierte sich in einem recht hohen Maß für den Dragonslayer mit traditionell japanischem Touch. Genau das begann sie zu nutzen. Um in dieser Welt zu bestehen, schaffte sie sich Prinzipien, nämlich keine Prinzipien zu haben. Neva legte sich nicht fest, war ein spontaner Mensch und präsentierte sich so auch der Öffentlichkeit. Niemals die eigene Freiheit einschränken. Auch wird ihr zum ersten Mal klar, wie besonders es tatsächlich war, einem Drachen überhaupt begegnet zu sein. Anfänglich versuchte sie dies den einen oder anderen Menschen noch zu erklären, so wirklich wollte ihr allerdings niemand glauben. Sie hätte es beweisen und damit ihre Fähigkeiten aufzeigen müssen, doch das wollte sie nicht, nur im äußersten Notfall. Ihr Umgang mit Yoruha war vortrefflich, dennoch wollte sie ihr Katana ohne jegliche Stilvermischungen führen können. Die reine Kunst, wie sie auch die Samurai erlernten. Nach einigen Wochen des Umherziehens entschied sie sich also einen Meister zu suchen und diesen, um eine Ausbildung zu bitten. In Onokoro fand sie einen, einen verdammt Guten sogar, das Problem war, dass er lediglich Jungs ausbildete und von diesen ebenfalls nur die Besten der Besten. Samurais waren alle männlich, doch Neva wollte so schnell nicht aufgeben. Mit eisernem Willen und natürlich der Verführung des Sohnes, welcher sich im Endeffekt auch für sie einsetzte, bestätigte der Schwertmeister unter einer Bedingung: er würde keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen machen. Gesagt getan. Takato bereute es nicht, dieses Mädchen in seine heiligen Hallen gelassen zu haben. Kurzerhand kristallisierte sie sich als eine unglaublich gute Schülerin heraus, lernte schnell und schickte sie alle nach einem Monat auf die Matte, alle bis auf den Sohn Takatos. Ohne Vorkenntnisse wäre dies natürlich nicht so einfach gewesen, die Schwierigkeit bestand aber nach wie vor darin, diesen Stil sauber zu erlernen und eben nicht mit irgendwelchen Sprüngen oder sonst was zu kombinieren. Die Beine blieben fest am Boden, anfangs ungewohnt für Metalicanas Schützling. Wie es so kommt, wenn sich ein Mädchen unter viele Jungs begibt, verliebte sich die kleine Neva in den Kerl, den sie unter normalen Umständen einfach nicht schlagen konnte. Aus ein wenig nebenher wurde also tatsächlich etwas, dass mit einer Beziehung vergleichbar war und das Ganze wäre ja wirklich toll gewesen, Neva war auch glücklich, wenn da nicht das Verbot Takatos war. Je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto weicher wurde sein Widerstand in den trainingsüblichen Kämpfen, sehr zum Bedauern Nevas. Natürlich viel dies aus Takato auf, und bis er sie beide entlarvte verging, nicht viel Zeit. Prompt landete sie unsanft auf der Straße und tat besser daran dem Meister nicht erneut unter die Augen zu treten. Da die Stadt relativ klein war, blieb ihr nicht sehr viel mehr übrig als zu gehen. Es viel ihr schwer und ihr wurde bewusst, dass sie ja doch irgendwie abhängig von Takatos Sohn geworden war. Weshalb sonst verweilte sie schon über zwei Monate in dieser Stadt?! Sicher nicht, weil sie ihn unbedingt schlagen wollte, das hätte sie im Grunde schon lang. Sie raffte sich auf und verließ die Stadt, niemals wieder ein Blick zurück, kein Gedanke mehr an ihn. Wie sie dies kompensierte war natürlich klar. Tjaja und so einfach war es übrigens nicht, aber wir wollen da mal nicht weiter ins Detail gehen, immerhin schreiben wir hier die Geschichte eines zukünftigen Helden...oder so.
Einige Wochen später erfuhr sie von einem Schwertkampfturnier ganz in der Nähe ihres derzeitigen Aufenthaltsortes. Problem an der Sache war, dass wiedereinmal nur Jungs zugelassen wurden, für sie allerdings Erstrecht ein Grund dieses Turnier zu bestreiten. In besagtem Städtchen angekommen, richtete sie sich für die nächsten zwei Wochen relativ häuslich ein. Wer viel rumkam, lernte auch entsprechend viele Menschen kennen, knüpfte Bindungen und erhielt wertvolle Mitstreiter. Über einige "Freunde" gelang es ihr für besagten Zeitraum, bei Bekannten derer unterzukommen. Im Wald schlafen entfiel für die junge Jokuta natürlich lange schon weg, dafür war ihr ein gewisser Grad Luxus zu wichtig, wenngleich sie die Natur liebte. Aber zurück zum Thema. Ironischerweiser konnte sie es nicht lassen mit dem Favoriten rumzubeißen, natürlich wusste sie das zu dem Zeitpunkt noch nicht. Das Turnier an sich entwickelte sich schließlich zu einem totalen Desaster. Es ging über mehrere Tage, um den Kämpfern eine gewisse Zeit zu bieten, sich zu erholen. Über diesen Zeitraum entwickelte sich auch zwischen diesen beiden wieder eine gewisse Art von Zuneigung, die immer stärker wurde. Als man sich schließlich im Kampf gegenüberstand, erkannte er sie, welchen sie daraufhin zu Boden schickte. Er war immerhin so fair und gewährte ihr den finalen Kampf. Ihr Gegner spielte mit ziemlich unfairen Tricks, war ihr körperlich um einiges Überlegen, schneller, kräftiger, kurzum: sie hatte keine Chance. Vielleicht war das auch so etwas wie Kaitos Rache, da er sicherlich wusste, so wie sie kämpfte, gab es keine Möglichkeit den Kampf für sich zu entscheiden. An dieser Stelle überkam sie der Ehrgeiz, sie pfefferte das Katana wutentbrannt zur Seite (wohlgemerkt, nachdem sie das dritte Mal Dreck ins Gesicht geschleudert bekam) und schickte ihn á la Dragonslayer eindrucksvoll zu Boden. Eine Disqualifikation war unausweichlich, sodass Kaito nicht einmal erwähnen musste, dass sie ein Mädchen war, er tat es dennoch. Irgendwie sickerte es so langsam durch und Neva verstand allmählich, dass es besser war, wenn man so wie so nicht an Ort und Stelle blieb, Mensch entsprechend aufpassen sollte, dass so etwas wie Gefühle gar nicht entstanden. Natürlich auch wieder leichter gesagt als getan. Und noch etwas wurde ihr bewusst, dass das ihre Kräfte als Dragonslayer so ziemlich das größte Geschenk war, dass Metalicana ihr hätte machen können. Er rettete damals nicht nur ihr Leben, sondern gab diesem auch einen Sinn. Sie hatte genug von dem sinnlosen Umherziehen. Neva sah alles und noch viel mehr, als ein normaler Mensch in seinem Leben jemals sehen würde. Es war Zeit seine Erfahrungen vielleicht einmal anderweitig anzubringen und mit dem, was sie am besten konnte, Geld und Ruhm ernten. Dass sie sich dafür einer Gilde anschließen musste, passte ihr überhaupt nicht. Aber es war eine Bitte ihres Ziehvaters und es war das Mindeste dieser nachzukommen, nachdem was er alles für sie getan hatte. Lamia Scale würde vorläufig ihr neues Umfeld bilden, so lang, bis sie eine Alternative fand. Die würde hoffentlich nicht lang auf sich warten lassen, denn bei Gott, selbst Blue Pegasus wäre besser gewesen, als diese Typen, mit ihrem blöden Ehrenkodex und Regeln über Regeln.
Neva trat also die Reise nach Hosenka Town an, die erste wirklich große Stadt die sie in ihrem Leben sah. Normalerweise mochte sie es lieber naturnah, aber für ihr neues Ziel würde sie wohl das eine oder andere Opfer bringen müssen. Welches Ziel eigentlich?! Ach ja...Geld und Ruhm. Eine der ersten Personen die Neva in Hosenka Town kennenlernte war Zuko, einer der Menschen, mit dem sie nie nie niemals etwas anfangen würde, nicht zuletzt da der gute schwul war. Zuko war irgendwie anders und er suchte eine billige Wohnung, irgendwie passte es einfach, und auch wenn sie sich gerade mal seit 2 Wochen kannten, zogen sie gemeinsam in eine Wohnung ganz am Rande der Stadt. Warum? Zuko hatte es gern ruhig und Neva einen Wald in der Nähe. Natürlich stellte sich Neva auch gleich bei Lamia Scale vor und wurde zum ersten Mal mit einem außergewöhnlich hohen Maß an Wertschätzung empfangen, dass erste Mal wieder, seit sie Metalicana verlassen hatte. Keiner der Menschen in dieser Gilde zweifelte auch nur im Ansatz an der Echtheit ihre