Charakterdatenblatt[/size]

Charakterbild


»Schonmal bemerkt, dass die Geschichte aus der Perspektive der Sieger berichtet wird?
Versagst du, wirst du in Vergessenheit geraten, gehst du als Stärkste aus allem hervor, dann wirst du Geschichte schreiben.«

Persönliches

Nachname: Ilia
Vorname: Aurora
Spitzname: Aura (Im Allgemeinen gibt es aber recht wenige, die es wagen, dem Mädchen einen Spitznamen zu verpassen.)
Geburtstag: 4. Juli (Krebs)
Alter: 16 Jahre alt
Größe: 161 Zentimeter
Gewicht: 50 Kilogramm
Haarfarbe: Blauviolett
Augenfarbe: Rot / Violett
Geschlecht: Weiblich
Gilde: Lamia Scale
Gildenzeichen: Rechtes Schulterblatt
Geburtsort: Oak Town
Wohnort: Hosenka Town

Erscheinungsbild: Zierlich und klein, so müsste man die Silhouette des Mädchens beschreiben. Sie ist zwar in letzter Zeit zu ihrer Freude ein wenig gewachsen, aber als Riese kann man sie immer noch nicht beschreiben, wenn auch weibliche Rundungen gerade im kommen sind. Das sind aber auch die einzigen Fettpolster, die ihr Körper aufweist, denn ansonsten kann man bei genauer Musterung feststellen, dass ihre schlanken Gliedmaßen durchaus mit Muskeln ausgestattet sind, die aber zum Glück nicht besonders hervortreten. Das wäre ja auch hinderlich, da es erstens nicht besonders hübsch wäre und ihre bevorzugte Tarnung ein wenig zunichte machen würde. Ihre Haut ist gepflegt, ihre blauvioletten Haare stets gewaschen und nur wenn man ihre Hände ein wenig genauer unter die Lupe nimmt, kann man feststellen, dass diese kleinere Verletzungen wie Prellungen oder wunde Knöchel aufweisen können. Andere Macken hat sie aber trotz ihrer offensichtlich sportlichen Betätigung nicht wirklich, denn dazu müsste sie sich ja ungeschickt anstellen oder sich gar treffen lassen. Die Haare hat sie sich etwa schulterlang geschnitten und steckt sie jeden Tag wieder hoch, damit sie ihr nicht im Weg sind. Auch wenn es immer wieder dasselbe ist, so kann einem auffallen, dass sie durchaus einige Zeit damit verbringt, zumindest zeugen Details wie der aufwendige Zickzackscheitel dafür. Das, was den meisten Beobachtern dennoch als erstes ins Gesicht springt, ist die Tatsache, dass das niedliche Mädchen genau ein Auge hat, das einem weich, sanft, kühl oder aber auch einschüchternd zornig entgegen blicken kann. Es ist von einer bläulich violetten Färbung und passt so optisch gut zu ihren Haaren, während das andere durch eine schwarze Augenklappe verdeckt wird, die mit einem silbernen Totenkopf verziert ist. Entgegen der natürlichen Annahme, dass das Mädchen ihr Auge verloren habe, ist es aber noch voll funktionstüchtig und ruht nur unter dem Leder, vor der Welt abgeschirmt. Anders als das linke ist die Iris allerdings blutrot und verbirgt das größte Geheimnis der Ilia, das dunkelste Kapitel unter einem Totenkopf.
Für diese Symbole scheint sie aber ein wirkliches Faible entwickelt zu haben, da sie immer wieder auftauchen, auch auf ihrer Kleidung. Diese ist vor allem nach zwei Kriterien ausgewählt, die sich allerdings ein wenig beißen, weswegen ein Kompromiss gefunden werden musste. Zum einen muss sie sich natürlich frei bewegen können, da sie nicht gerade körperlos kämpft, zum anderen aber versucht sie trotz allem seriös zu bleiben, da man sie gefälligst ernst zu nehmen hat, auch wenn sie sicherlich nicht gerade Furcht einflößend erscheint. Dabei war vor allem ersteres wichtig, da sie sich ja öfter auf Quests befindet, als dass sie repräsentativ tätig sein muss. Insgesamt lassen sich zuerst einmal zwei Tatsachen festmachen: Aurora bevorzugt dunkle Pastelltöne, am besten violettblau, welches sich gut mit ihren Haaren verträgt oder aber dunkles olivgrün, welches man ebenso gut als Tarnfarben bezeichnen könnte. An manchen Tagen trägt sie sogar rein schwarz, aber das kommt eher selten vor. Zudem handelt es sich bei der jungen Ilia trotz ihrer Abneigung allem sexuell angehauchten gegenüber um eine Stoffsparerin. Meistens kann man sie in leicht militärisch anmutenden Uniformjacken antreffen, die allerdings schon knapp über dem Bauchnabel abgeschnitten sind, dazu trägt sie meistens Miniröcke, die auch schon ein ganzes Stück über dem Knie enden und ihre ohnehin schon langen Beine noch etwas strecken. Zu erklären ist dies aber nicht, weil sie unbedingt Haut zeigen will, sondern weil sie so einfach mehr Beinfreiheit hat. Das Schuhwerk der Ilia wiederum besteht fast das ganze Jahr über aus beinahe kniehohen, schwarzen Absatzstiefeln, die sie ein wenig größer erscheinen lassen sollen, als sie ist. Diese sind, ebenso wie der Gürtel, der den Rock an Ort und Stelle hält, mit den Totenköpfen verziert, die dem Image eines niedlichen, freundlichen Mädchens einen leicht makaberen Beigeschmack geben, vor allem, wenn man mit ansehen darf, wie sie jemanden in Grund und Boden prügelt.
Zu besonderen oder feierlichen Anlässen kann man sie auch schon einmal in einem kurzen Kleid bewundern, das sie aber noch deutlich jünger wirken lässt, ebenso besitzt sie auch eine Augenklappe, die Sterne als Muster besitzt. Wenn die Situation es erfordert, kann sie sich allerdings auch in wenigen Sekunden umkleiden und sich beispielsweise auf Leggins oder eine anliegende Jeans herablassen – beispielsweise wenn sie irgendwo rumkrabbeln muss. Verspielt wirkt das, was sie trägt, aber wirklich nur dann, wenn sie es darauf anlegt, was selten der Fall ist.

Besondere Merkmale: Eigentlich ist Aurora eine ziemlich durchschnittliche Gestalt, wenn man einmal von diesem Stück Leder in ihrem Gesicht absieht. Es ist sicherlich nicht normal, dass man schon mit neun Jahren offenbar ein Auge verloren hat und die leere Augenhöhle zu verbirgt. Da sie aber tatsächlich zwei funktionstüchtige Augen besitzt, ist diese Aktion sogar noch weniger verständlich. Wirklich Sinn ergibt das erst, wenn man ihre Geschichte erfährt, da dieses rote Auge nämlich den ihres Vaters wie ein Ei dem anderen gleicht. Und da sie den anderen in ihrer Gilde nicht zeigen möchte, dass sie mit diesem schwarzen Magier verwandt ist, versteckt sie das Auge eben. Da sie sich allerdings gerne mal einen Scherz mit jemandem erlaubt, hat sie das ganze recht offensichtlich gemacht, indem sie sich für einen Totenkopf als Verzierung entschied, sodass ihr dunkelstes Geheimnis beinahe offensichtlich angekündigt wird – auf die richtige Interpretation dieses Symbols ist aber noch niemand gekommen.
Ansonsten lässt sich noch das rote Gildenzeichen auf ihrem Schulterblatt beschreiben, welches sie wie alle Magier ihrer Gilde als Erkennungszeichen auf ihrem Körper trägt. Da ihre Magie sie ihre Bekleidung in Sekundenschnelle wechseln lässt, stört auch die relativ schlecht zugängliche Körperstelle niemanden; erklärbar ist sie jedoch dadurch, dass sie ihre Gilde eher verachtet und deren Zeichen deswegen sicherlich nicht für alle Welt sichtbar tragen will. Narben oder ähnliches besitzt Aurora kaum, die einzige Ausnahme bildet eine etwa zehn Zentimeter lange, allerdings recht gut verheilte ehemalige Verletzung an ihrer rechten Wade, die allerdings die meiste Zeit unter dem Schaft ihres Stiefels verborgen bleibt. Sieht man sich die Ilia so an, wird wohl die berechtigte Frage aufkommen, was für ein Moster es wohl geschafft hat, ihr diese zuzufügen; die Antwort darauf kommt dem doch recht nahe: Der Übeltäter war ein Lich, ein Untotenfürst, dem Yuuki und sie selbst auf einer Quest den Garaus gemacht haben – allerdings ist dieser ein Grund für ihre Abneigung gegen Finsternismagie.


Charakter

Benehmen: Man wird es kaum glauben können, aber Aurora schafft es immer wieder, ihre Mitmenschen am laufenden Bande zu täuschen. Ihre Gilde legt vor allem Wert auf Eigenschaften wie Verlässlichkeit und Pflichtbewusstsein, weswegen sie eben diese vorspielt. In den Augen der meisten, die sie nicht richtig kennen, ist sie ein freundliches Mädchen, das – auch wenn es einen etwas gewöhnungsbedürftigen Kleidergeschmack hat – eher zurückhaltend ist und erst recht mit keinem männlichen Wesen in irgendeiner Weise anbandelt, sondern eher mit heftiger Ablehnung darauf reagiert. Sie behandelt ihre Mitmenschen mit einem gewissen Grundrespekt, versucht sich nicht vom Aussehen der Leute beeinflussen zu lassen und erledigt eigentlich jede Quest mit einer recht hohen Erfolgswahrscheinlichkeit, das alles auch noch, ohne allzu viel zu zerstören, auch wenn sie wohl die Kraft dazu hätte. Über eben jene – von der man munkelt, dass ihre Schläge wohl richtig weh tun würden – wird allerdings tatsächlich nur geflüstert, weil man sie sie im Alltag kaum hat anwenden sehen. Sie scheint meistens auf Gewalt zu verzichten und versucht erst einmal alles verbal und nach Möglichkeit auch diplomatisch zu lösen, hackt nicht auf Schwächen herum und stellt keine gemeinen Fragen. Ein freundliches Lächeln ziert ihre Lippen und auch wenn sie nicht überbordend höflich, sondern eher bodenständig und direkt ist, so kann man ihr kein schlechtes Benehmen vorwerfen. Somit lässt sie sich wohl als ein loyales und beinahe perfektes Zahnrad im Getriebe der Gilde klassifizieren, was sie wohl auch in gewissem Maße vertrauenswürdig macht und wohl niemanden auf die Idee kommen lässt, dass genau dieses Mädchen vielleicht eine tickende Zeitbombe sein könnte. Interessanterweise bemerkt irgendwie niemand, dass dieses Wesen wohl fast ein wenig zu perfekt und zu glatt ist, als dass es der Wahrheit entsprechen könnte und die meisten verstehen eben auch die kleinen Hinweise – Brüche – in ihrem Verhalten nicht wirklich. So zum Beispiel die Tatsache, dass sie niemandem erzählt, was mit ihrem Auge passiert ist, dass sie nicht gerade sanft mit ihren Gegnern umzugehen pflegt und natürlich ihre sehr seltenen Ausbrüche, die sie allerdings auf ihre Ängste schiebt. Das ist dann meistens auch der Fall, aber trotzdem würde man von der gespielten Aurora wohl eher Panik erwarten, wenn sie jemand angräbt, nicht aber eine instant Kastration mit ihrem berüchtigten Dreizack.
In Kampfsituationen scheint sie vor allem auf Effizienz zu achten. Man kann oft kaum schnell genug gucken, da hat sie dem Gegner bereits eine scheinbar tonnenschwere Axt irgendwo hereingeschlagen und ihn damit wahrscheinlich lebensgefährlich verletzt. Aurora spielt nicht, sie sieht aber trotzdem die Notwendigkeit, ihre Fähigkeiten nicht allzu offen zur Schau zu stellen, sodass sie – wenn sie nicht gerade wirklich schnell sein muss oder jemanden einschüchtern will – nur einen Bruchteil ihrer körperlichen Kräfte zur Schau stellt. Aurora kann Bäume entwurzeln, ja, aber das heißt nicht, dass sie es am laufenden Bande tut. Dennoch versteckt sie im Kampf eine ihrer Eigenschaften nicht: Skrupellosigkeit. Man hat ja auch nichts gegen ein loyales Gildenmitglied, welches grausam gegenüber deren Feinden ist, nicht wahr?
Ansonsten ließe sich noch betonen, dass erst die Menschen, die sie mag und denen sie vielleicht sogar ein bisschen vertraut, einen kleinen Blick in ihr wahres Wesen erhaschen können. Das äußert sich vielleicht anfangs kontraproduktiv, weil sie zu Freunden und solchen, die es vielleicht mal werden könnten, meistens offener und auch etwas ruppiger ist – sich mal über sie lustig macht oder sie aufzieht – aber insgeheim heißt das nur, dass sie sie mag. Natürlich darf man daraus in keinem Falle den Umkehrschluss ziehen und behaupten, dass Aurora die Menschen mögen würde, die sie schlecht behandelt; das ist auch nicht wahr, da sie gegenüber ihren Gegnern deutlich fies und auch einschüchternd werden kann.

Persönlichkeit: Eigentlich ist Aurora ein recht schlichtes Mädchen, nicht dumm, aber auch nicht besonders kompliziert. Da sie mit ganzem Herzen an dem einzigen ihr verbliebenen Familienmitglied hängt, hat sie selbstverständlich viele der Ansichten ihres Vaters übernommen, was vor allem dazu führte, dass sie eine recht ungesunde Einstellung zu Stärke besitzt. Bei Enea Aili selbst handelt es sich um einen der grausamsten und stärksten Schwarzmagier ganz Fiores, der zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht davon war, dass Aurora ein Mädchen geworden ist. Deswegen erzog er sie eigentlich mehr wie einem Jungen und redete ihr ein, dass die Gesellschaft eigentlich nur Schwäche hervorbringe. Vergleichbar mit dem Trend, dass immer mehr Menschen auf Brillen angewiesen sind, meinte er, dass in freier Natur Menschen mit zu großen und hinderlichen Schwächen aussterben würden und somit nicht noch schwächere Nachkommen in die Welt setzen könnten. Sie hingegen müsse alles daran setzen, dass sie zu den Stärkeren gehöre, nicht nur, weil die Gesellschaft um sie herum sie aufgrund von sozialen Verbindungen und Status zu etwas starkem mache, sondern rein von ihren Fähigkeiten her. Dazu gehöre natürlich körperliche Fitness, aber auch eine gewisse Überlegenheit des eigenen Geistes. Muskelprotze ohne jeglichen Verstand seien auch nicht das, was im Allgemeinen die Zeiten überlebt, viel mehr sei eine gesunde Kombination aus beidem dazu nötig. Aus diesem Grunde geht Aurora eben dies über alles. Sie ist darauf trainiert, stark zu sein und sich keinerlei Schwäche anmerken zu lassen, als sei sie ein Fels, den man nicht spalten könne. Ihr wurde beigebracht, dass das Zeigen von Schwäche eine Blamage sei, dass es dazu führe, dass die dekadente Gesellschaft um sie herum davon Wind bekäme und sie besiegen könne, sie einfach eingliedern könne. Deswegen tut sie stets alles dafür, dass sie als die Gewinnerin aus etwas herausgeht, um ihrem Vater und seinen Lehrmethoden gerecht zu werden. Was Enea dabei allerdings wohl übersehen hat, ist, dass Aurora eigentlich auch nur ein kleines Mädchen ist, welches sich manchmal Schutz und Geborgenheit wünscht und welches zwar unwahrscheinlich stark ist, aber dennoch einen zerbrechlichen Körper besitzt.
Auroras familiäre Situation ist schon immer ein wenig angespannt gewesen, einfach schon deswegen, weil sie nie so etwas wie echte Eltern gehabt hat. Zwei Menschen, die in Liebe einander zugewandt waren, und sich um den Spross ebendieser kümmerten, hat es in ihrem Leben nie gegeben. Ihr Vater hat viel Mühe in ihre Ausbildung investiert, aber nicht, damit sie sich geborgen fühlte, sondern damit sie die Ideale annahm, die er ihr vorspielte. Er bildete sie zu einer willigen Kampfmaschine aus, nicht zu einem netten Mädchen. Ihre Mutter währenddessen nimmt eigentlich überhaupt keinen Platz in ihrem Leben ein, da sie sie schon recht bald in ein Waisenhaus brachte und zuvor nicht gerade besonders sensibel mit ihr umging. Ein Kind ist in ihrem Beruf wohl als Arbeitsunfall zu betiteln und als ebensolchen behandelte sie sie auch; diese Erfahrung löste in Aurora eine tief schürfende Abneigung gegen Prostituierte und generell alles aus, was auch nur annähernd mit Sex zu tun hat. Problematisch insofern, dass ihr Kleidergeschmack nicht gerade das ist, was man als gedeckt oder konservativ beschreiben würde und doch objektiv gesehen zu genau dazu auffordert. Neben ihrer Cybridophobie leidet die Ilia auch noch unter einer zweiten Angst, Klaustrophobie nämlich, auch wenn sie diese in letzter Zeit schon in so weit hat bekämpfen können, dass sie wenigstens in Zügen fahren kann, ohne Panikattacken zu bekommen. In jedem Falle ist es doch fast schon ein wenig albern, dass eine Person, die so auf körperliche und mentale Festigkeit fixiert ist, gleich zwei krankhafte Ängste besitzt. Deswegen muss man bei Aurora auch höllisch aufpassen, inwiefern man es wagt, sie mit diesen zu konfrontieren: Da ihr gelehrt wurde, dass ihre eigene Stärke über alles gehen muss, reagiert sie extrem offensiv gegenüber ihren Ängsten – mit anderen Worten ausgedrückt, versucht sie im Idealfall, sie zu zerstören. Ist das nicht möglich, dann reagiert sie meistens über und wird etwas unberechenbarer.
Ansonsten ließe sich noch ihre anarchistische Ader erwähnen, eine Eigenschaft, die man ihr nicht ansehen und auch nicht nachsagen kann, die aber eindeutig vorhanden ist. Regeln – und im Besonderen die Regeln ihrer eigenen Gilde – sind ihr ein Graus, engen sie ein und machen sie bewegungsunfähig, zumindest hat sie immer das Gefühl. In absolutem Chaos, in dem sie sich nur auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen könnte und die der anderen nicht heranziehen müsste, würde sie sich bedeutend wohler fühlen. Deswegen ist sie auch eigentlich kein Teamspieler, da sie sich nur ungerne auf andere verlässt – sich von Gesellschaft helfen zu lassen, ist ja wie schon erwähnt ein absoluter Sakrileg unter Opferung der eigenen Stärke. Dennoch kann man auch nicht sagen, dass sie egoistisch sei, ganz im Gegenteil nämlich, stellt Aurora ihr Ziel über ihre eigene Existenz, ebenso die ihres Vaters über ihre. Letzten Endes ist sie ein sehr selbstloser Mensch, auch wenn sie wohl eindeutig den falschen Idealen huldigt; würde ihr eine Person jedoch ebenso wichtig werden, wie ihr Vater das für sie ist, so würde sie wohl auch für diese alles in ihrer Macht stehende tun. Was andere Menschen anbelangt, die diesen Status nicht erreicht haben, so ist sie unterdessen skrupellos und würde sie ohne zu zögern für das Gelingen ihrer Sache opfern.

Vorlieben: Bei dem jungen Mädchen handelt es sich erwiesenerweise um eine echte Waffennärrin, die ein gewaltiges Sammelsurium aus unterschiedlichsten und in den richtigen Händen allesamt tödlichen Waffen besitzt. Nicht nur dass die schönsten, wertvollsten und gemeinsten Waffen bei ihr Zuhause an der Wand hängen, nein, natürlich benutzt sie die meisten auch, indem sie sie aus ihrer Taschendimension beschwört und damit um sich schlägt. Zwar kann sie eigentlich allem metallisch-scharfem etwas abgewinnen, aber ohne Beschönigung und Übertreibung lässt sich feststellen, dass sie wohl ein Faible für besonders große Waffen besitzt. Nicht nur, dass sie einen ausfahrbaren Dreizack besitzt, auch die meisten ihrer Schwerter haben ein wenig Übergröße, ebenso wie einige Äxte und Hellebarden. Es scheint wohl tatsächlich so, dass sie ein wenig unter Komplexen leidet, dass sie nicht gerade besonders groß ist und es dadurch zu kompensieren sucht – ob das wohl eine Folge der Erziehung als Junge ist?
Des weiteren ist Aurora körperliche Ertüchtigung besonders wichtig. Schon als kleines Mädchen wurde sie darauf trainiert, sich fit zu halten, um nicht einmal in eine Situation kommen zu können, in der sie vielleicht den Kürzeren ziehen würde. Sie macht eigentlich alles Mögliche, von Joggen über Schwimmen bis hin zu Kampftraining, welches sie nicht nur täglich betreibt, sondern auch sehr ernst nimmt. Dazu hat sie vor allem die Stadtwache Hosenka Towns eingespannt, mit denen sie ihr Training abhält. Da sie inzwischen zu stark geworden ist, dass sie noch fair gegen einen ausgebildeten Soldaten kämpfen könnte, hat sich das zu Battle Royales „Alle gegen Aurora“ entwickelt, wobei auch hier der Gewinner oft schon von Anfang an feststeht. In jedem Falle hilft es ihr, sich zu verbessern und auch die Soldaten der Stadt sind deutlich tüchtiger geworden, allerdings eher, um nicht mit ihr in den Ring steigen zu müssen. Besonders wichtig ist es ihr, dass man auch ohne Magie zu Leistungen in der Lage ist, weswegen sie reine Magier schon fast wieder verachtet und es gut heißt, wenn man Magie nur als unterstützendes Element nutzt – wie sie selbst eben.
Eine weitere Vorliebe des Mädchens ist vollkommen untypischerweise die Geschichtenerzählerei. Sie hat überhaupt kein Talent in der Richtung und bringt nicht einmal einen Witz gut über die Lippen, aber dafür hört sie anderen gerne zu, wenn sie erzählen. Am besten gefallen ihr reale Ereignisse aus der Vergangenheit, da sie so zusätzlich noch aus ihnen lernen kann, aber auch zu erfundenen Geschichten sagt sich sicherlich nicht nein. Wenn man sie mit etwas einlullen kann, dann wohl damit, am besten noch an einem Lagerfeuer mit Stockbrot. Sie bewundert Menschen mit der Fähigkeit, ihren Geschichten Spannung zu verleihen, einfach deswegen, weil sie so unbegabt darin ist. Büchern wiederum misst sie keine höhere Bedeutung bei, sie lässt sich den Inhalt lieber erzählen oder auch mal vorlesen, als sie selbst zu lesen – soll aber nicht heißen, dass sie des Lebens nicht mächtig ist, sie mag es einfach nicht über die Maßen. Ebenso unverständlich ist da wohl Auroras Bewunderung den Vögeln gegenüber. Alles was fliegen kann, gefällt ihr eigentlich recht gut, sie würde prinzipiell auch mal gerne dem Boden entfliehen und sich einfach in den Wolken treiben lassen. Diese Vorliebe äußert sich wohl vor allem dadurch, dass sie immer eine derjenigen Personen ist, die Vogelfutter im Winter ausstreuen und verletzten Exemplaren dieser Gattung zu helfen versuchen. Das erweist sich mit einer Kraft, die Bäume versetzen kann, zwar manchmal als schwierig, aber ihr bestes gibt sie in jedem Falle. Zuletzt ließe sich noch ihre Vorliebe für den süß-sauren Geschmack von Ananas erwähnen und für vegetarische Kost im Allgemeinen.

Abneigungen: Ein Mädchen, was so extrem auf die eigene und Stärke generell fixiert ist, muss selbstverständlich eine Abneigung gegenüber Schwäche haben. Zum einen natürlich gegen ihre eigene Schwäche, die bei Aurora natürlich recht ausgeprägt ist, immerhin leidet sie gleich unter zwei unterschiedlichen Phobien, von denen mindestens eine manchmal ganz schön hinderlich sein kann. Sie hasst es schlichtweg, wenn sie bemerkt, dass sie an ihre Grenzen stößt, wenn sie feststellen muss, dass sie sich nicht mehr unter Kontrolle bekommt, nur weil sie sich in einer recht engen Höhle befindet. Überreaktion und das Verlangen danach, die Störfaktoren zu beseitigen, ist dann meistens angesagt; im Falle ihrer Claustrophobie würde sie also entweder versuchen, die umgebende Masse weg zu schieben – und wenn das nicht möglich ist, weil die Höhle dann einstürzen würde oder weil sie das Mobiliar eines Klienten zerstören würde, würde sie zwanghaft versuchen, sich ihre Schwäche nicht anmerken zu lassen. Wird es allerdings zu viel, dann fällt sie in einen tranceartigen Starrezustand, der einfach eine Überlastung der Systeme darstellt und aus dem sie nur schwer ohne fremde Hilfe wieder herauskommt. Auch die Schwächen anderer Personen möchte sie eigentlich nicht tolerieren, sie möchte ihnen prinzipiell eigentlich zeigen, dass sie sie gefälligst zu überwinden oder zu schlucken haben. Schwächlinge sind bei ihr in Wahrheit recht schnell unten durch, ebenso kann sie reinen Magiern nichts abgewinnen, auch Dummköpfe und lebensferne Menschen kann sie nicht leiden.
Dann sind da natürlich ihre Phobien selbst, nicht nur die Abneigung gegen ihre eigene Reaktion darauf: Claustrophobie und Cybridophobie, zwei vollkommen unterschiedliche und dennoch beide auf Aurora zutreffende irrationale Ängste. Die erste davon schlägt zu, wenn sich das Mädchen gezwungenerweise in einem engen, geschlossenen Raum aufhält. Aus diesem Grunde bewohnt sie ja auch einen gesamten, hohen Dachboden ohne jegliche Trennwände. Sie wurde in ihrer Anfangszeit als Magierin in einer Höhle verschüttet und erst viele Stunden danach gerettet, was bei ihr eben jene ausgelöst hat. Damit geht auch eine geringe Abneigung gegenüber Körperkontakt einher, sie ist zwar in der Lage, allen Menschen die Hand zu schütteln, aber zu mehr lässt sie sich sicherlich nicht herab. Lustig eigentlich, dass sie im Kampf überhaupt keine Probleme damit hat, jemanden zu erwürgen oder mit ganzem Körpereinsatz zu Boden zu drücken; vergeht der Eifer des Gefechts dann aber, wird sie schnell das Weite suchen. Die zweite ihrer Ängste erwuchs aus ihrem frühkindlichen Umfeld, das sicherlich alles war, nur nicht kindergerecht. Schon vor ihrer Geburt wurde versucht, ihrem Leben ein Ende zu setzen, aber die Abtreibung hat schon einmal nicht funktioniert. Wirklich kümmern konnte und wollte sich ihre Mutter wohl auch nicht um das kleine Kind mit der Heterochromatie, weswegen sie ihre ersten Jahre ohne Namen zwischen Prostituierten, Zuhältern und Freiern fristete, bis sich ihre Mutter wenigstens insofern ein Herz fasste, dass sie sie in ein Heim brachte. Dort gab man ihr dann auch wenigstens einen Namen.
Zudem kann Aurora Finsternismagie leider überhaupt nicht leiden. Der Grund dafür liegt in dem Verursacher der einzigen Narbe auf ihrem gesamten Körper, dem Lich, über den Yuuki und Aurora einst stolperten. Im Verlauf des reichlich unfairen Kampfes, den sie auch nur aufgrund eines heiligen Schwertes und des heldenhaften Opfers des Hauptmannes der Stadtwache für sich entscheiden konnten, erwischte der Untotenfürst, dem klischeehafterweise die Kräfte der Finsternis Untertan waren, Aurora mit einem seiner Zauber und ließ sie unter Schmerzen und relativ hilflos in der Luft baumeln. Da sie genau diese Hilflosigkeit hasst, hat sich der Hass auf die Magie des Fürsten ausgebreitet. Weiterhin hasst Aurora, wie schon mehrfach erwähnt, einengende und verbindliche Regeln, da sie viel lieber in einer anarchisch, also eigentlich nicht besonders organisierten Welt leben wollen würde. Deswegen kann sie ihre eigene Gilde auch nicht besonders leiden, die genau diese erstellt und der sie nur beigetreten ist, um sie von innen zu zerrütten. Zuletzt mag Aurora kein Fleisch, lebt also vegetarisch.

Stärken: Aurora ist ein zierliches, eher kleines Mädchen, das augenscheinlich kein Wässerchen trüben kann und wahrscheinlich körperlich leicht zu überwältigen sein müsste. Daher erscheint sie doch prinzipiell als das ideale Opfer aller möglicher Verbrechen, angefangen mit Raubüberfällen, bis hin zu durch ihre Kleidung provozierten sexuellen Straftaten. Deswegen ist es wohl für solche Menschen umso überraschender, dass das kleine niedliche Mädchen einen Laternenpfahl als überdimensionierten Schlagstock verwenden kann, um ihn ihnen über den Schädel zu ziehen. Gemeint ist natürlich der Überraschungseffekt, den die fehlende Kongruenz von Auroras Aussehen und ihren Fähigkeiten mit sich bringt. Er ist bei dem Mädchen wohl ziemlich ausgeprägt vorhanden und ungemein hilfreich dabei, ihr feindlich gesinnte Menschen zu übertölpeln oder generell einen Vorteil daraus zu ziehen.
Insbesondere die körperliche Kraft des Mädchens ist nicht zu unterschätzen, sie ist viel mehr darauf ausgelegt, möglichst große Gegenstände wuchten und als Waffe missbrauchen zu können, als mit diesen besonders geschickt umgehen zu können. Sicherlich ist das eine sehr banale Art zu kämpfen, aber nichtsdestotrotz wird sie in Kombination mit der hohen Geschwindigkeit des Mädchens zur tödlichen Waffe. Zusätzlich ist natürlich eine der größten Stärken eines Magiers seine Magie, so auch bei Aurora. Obwohl sie sich nicht um die Verbesserung ihrer magischen Fähigkeiten kümmert, so ist es eine große Unterstützung, wenn sie auf einmal aus dem scheinbaren Nichts eine Waffe beliebiger Größe hervorholen kann, um diese gegen ihre Feinde zu verwenden. Außerdem hat ihre Magie auch sehr praktische Seiten, denn sie erlaubt ihr ebenfalls, ihre Kleidung in Bruchteilen eines Augenblicks zu wechseln, was besonders praktisch ist, wenn man normalerweise mit Rock herum rennt und auf einmal klettern muss. Leider ist Aurora in diesem Punkt ungewöhnlich unsensibel und vergisst diesen Umstand einfach meistens. Wer trotzdem spannt, kriegt eine auf die Fresse.
Des weiteren muss man wohl oder übel auch die Skrupellosigkeit Auroras als eine ihrer Stärken verbuchen. Ihr ist das Leben nicht insofern heilig, dass sie es also einfach mal auslöschen kann, ebenso knüpft sie innerlich kaum Bande zu anderen Personen, was es ihr rein emotional möglich macht, auch mal ihren Verbündeten böse in den Rücken zu fallen. Da sie in Wahrheit sowieso nur ihrem Vater Treue geschworen hat und ihr die Gilde nichts bedeutet, würde es ihr im Zweifelsfalle sogar noch Spaß machen. Sie hält sich selten mit moralischen Grundsatzdebatten auf und kann so ohne Probleme auch mit einer eiskalten Grausamkeit gegen Menschen vorgehen, die ihrer Aufgabe im Weg stehen.
Zudem führt sie geistig emsig Buch darüber, welche Personen wann welche Fähigkeiten zur Schau gestellt haben, sodass sie beinahe ein Register von Karteikarten der Menschen erstellt hat. Es ist also beinahe unmöglich, vor ihrem Auge etwas zu tun und es sie vergessen zu lassen, ebenso merkt sie sich jede Handlung über den wohl wahrscheinlich dahinter steckenden Charakterzug, um ihre Umgebung genau zu analysieren und ihre Schwächen herauszukristallisieren. Dies hilft ihr natürlich vor allem, um eine adäquate Taktik zu erstellen, wie sie gegen jene Personen vorgehen würde, denn trotz allem ist Aurora kein Mensch, der ohne Plan einfach mal draufhaut – sie überlegt sich erst etwas und schlägt dann unvermittelt plötzlich und kräftig zu.

Schwächen: Natürlich wären da zum einen die Phobien der jungen Ilia, die ihr immer wieder zu schaffen machen: Es ist ihr fast nicht möglich, in engen Räumen den Verstand zu behalten, ebenso wenig, Menschen, die sie mit dem falschen Worten beleidigen, nicht ins Koma zu schlagen. Davon aber abgesehen sind vor allem zwei Dinge erwähnenswert:
Dadurch, dass Aurora beinahe der gesamten Welt ein anderes Ich vorspielt, ist sie sehr misstrauisch jedem anderen gegenüber geworden. Wenn sie es schafft, recht überzeugend anderen weiß zu machen, dass sie eine niedliche, liebe und loyale Magierin ist, dann müssten andere das doch auch können, nicht wahr? So kommt es, dass sie hinter jedem Menschen erst einmal jemanden vermutet, der ihr potenziell böses will und auch wenn dieses anfängliche Misstrauen verschwunden ist, dann öffnet sie sich rein aus Prinzip niemandem. Das bedeutet, dass sie auch nicht besonders schnell echte Freunde findet, nur selten haben Menschen zwar etwas gegen sie selbst, aber als echte Freunde kann sie auch nur wenige bezeichnen. Wenn man jedoch ohne Vertrauen lebt, ist man eigentlich öfter ruheloser, als man es selbst zugeben würde und auch Aurora geht es nicht viel anders.
Zudem ist die Ilia, auch wenn sie gegenteiliges vorspielt, in Wahrheit keine gute Teamspielerin. Sich in einer Gruppe zusammenzurotten und voneinander zu profitieren, widerspricht ihrer Vorstellung von einer Gerechtigkeit, in der jeder auf sich allein gestellt überleben können muss. Es ist ihrer Meinung nach ungerecht, wenn man aufgrund von anderen künstlich am Leben gehalten wird, zudem sieht sie gar nicht ein, warum sie sich auf Menschen verlassen soll, von denen sie nicht genau wissen kann, inwiefern sie auf ihrer Seite sind und wie stark sie eigentlich wirklich sind. Menschen sind nicht durchsichtig und die Kunst, sie zu hundert Prozent zu durchschauen ist noch nicht entwickelt worden, sodass das Risiko, in einer Gruppe Schiffbruch zu erleiden, weil ein Glied der Kette zu schwach war, zu hoch ist.
Eine weitere Schwäche des Mädchens ist ihr eigener Vater. Eigentlich müsste sie ihn aufgrund seiner Eigenschaften hassen, ist er doch jemand, der sich mit schwächeren Untergebenen umgibt, sie ausnutzt und zudem eine recht lockere Einstellung zu seiner eigenen Sexualität hat – sie selbst ist da wohl der beste Beweis. Dennoch verdankt sie diesem Mann so viel, dass sie wohl ohne zu fragen für ihn sterben würde, einfach nur auf seine Anweisung hin. Hätte er sie nicht aufgenommen, so würde sie immer noch in einem Waisenhaus in Oak Town leben oder von irgendeiner verweichlichten Familie adoptiert worden sein, so ist ihr jetziges Leben doch um einiges vorteilhafter. Problematisch ist diese Einstellung natürlich deswegen, weil sie eigentlich ein Feind ihres eigenen Vaters sein müsste, schließlich ist er ein Schwarzmagier und sollte deswegen von den rechtmäßigen Magiern gejagt werden.

Ziel: Auroras wahres Ziel ist wohl einmalig in ihrer ganzen Gilde, da sie nämlich deren Untergang plant. Sie wurde von ihrem Vater nur aus einem einzigen Grund in die Gilde geschickt, die ihn einst verbannte und das ist zum Zwecke ihrer Zerstörung. Um jedoch ein fest etabliertes System zu hintergehen, muss man es am besten von Innen anknabbern, bis die Stabilität so weit in sich zusammen gesunken ist, dass sie einfach zu zerbrechen ist. Deswegen ist es ein erster Punkt auf ihrer To-Do-List der, zur Ace aufzusteigen, also den S-Rang eines Magiers der Gilde zu erreichen. Diesen wird mehr Bedeutung beigemessen und als solche hätte sie entsprechend mehr Einfluss, welchen sie benutzen könnte, um in die innersten Kreise vorzudringen. Wenn die Gilde erst einmal der Anarchie anheim gefallen ist, geht es weiter damit, die Vorstellung ihrer idealen Gesellschaft in die Welt hinaus zu tragen, in der Hoffnung darauf, dass sie auf ihre besondere Art und Weise gerechter wird.


[size=150]Familie und Bekannte

Familie:


Vater: Enea Aili, 36 Jahre alt
Der Mann, der ohne Zweifel als Auroras Vater erkannt werden muss, gehört zu den gefährlichsten und unberechenbarsten Schwarzmagiern ganz Fiores. Der Mittvierziger mit den stechend blutroten Augen war einst Mitglied der Gilde Lamia Scale, bis er in einem gescheiterten Versuch die Leitung zu übernehmen versuchte. Danach verbannte man ihn und erklärte ihn zum Schwarzmagier, nachdem es den Magiern nicht gelungen war, seiner habhaft zu werden. Das Ziel des Mannes ist recht einfach definiert: Weltherrschaft, eigentlich möchte er, dass alle nach seiner Pfeife tanzen und ihn vergöttern, weswegen er auch seine Tochter zu sich holte. Gemäß der Devise, dass Blut dicker als Wasser sei, erzog er sie dazu, vor allem dem Gesetz des Stärkeren zu folgen und ihm aufs Wort zu gehorchen; ebenso lehrte er ihr eine Magie, die ihr hoffentlich dabei helfen sollte, die Gilde, die ihm einst durch die Lappen gegangen war, wieder zurück zu erobern. Auch wenn Aurora diesen Mann über alles liebt und für ihn ohne zu Zögern ihr Leben geben würde, so bedeutet sie ihm schier gar nichts. Das weiß sie nicht, aber es entspricht der Wahrheit, da Aurora für ihren Vater nur ein einfaches Werkzeug ist, das – wenn es nutzlos wird – seine Existenzberechtigung verloren hat.

Freunde:


Yuuki Grynder, 17 Jahre alt - „Yuuki-kun“
Der einzige Mensch außer ihrem Vater, der weiß, was sich unter der Augenklappe des Mädchens verbirgt ist der um ein Jahr ältere Yuuki, den sie schon kennt, seit sie in die Gilde eingetreten ist. Der Rotschopf mit der traurigen Vergangenheit und dem melancholischen Gehabe ist der wohl beste Freund der jungen Ilia und auch wenn sie ihn, wenn es denn nötig werden würde, ebenso wie alle anderen rücklings erstechen würde, so mag sie ihn doch recht gerne. Zudem besitzt er einen Magieausleger, der dem ihren aufgrund seiner Anziehungskräfte auf Metall gefährlich werden oder sie ziemlich gut unterstützen kann und kann zu allem Überfluss auch noch toll Geschichten erzählen. Zudem hat er sie vor der finalen Attacke des Lich gerettet, sodass sie nur eine Narbe davon getragen hat, nicht aber ihr Leben geben musste. Insgeheim tut ihr der Junge ein wenig dafür Leid, dass er eine so schwierige Vergangenheit hatte und sie hofft, dass er das Mädchen, welches er offenbar geliebt hat und das in einem Feuer ums Leben gekommen sein scheint, irgendwann wird vergessen können.


Shikkari Ren, 18 Jahre alt - “Ren-kun”
Oh, und den hier kennt sie eigentlich noch nicht besonders lange, dennoch ist er diesen Eintrag mehr Wert, als viele, mit denen sie öfter zu tun hat. Der blauhaarige Riese mit den wenig vorhandenen Manieren ist ein Mitglied der drachenfanatischen Gilde Blue Pegasus und dennoch gar nicht so fanatisch, wie man meinen könnte. Er ist der Ilia einfach darum sympathisch, weil sie vor seinen Augen eine Hand voll Männer KO geschlagen hat und er dennoch vollkommen normal mit ihr umgegangen ist. Zudem hat er offenbar eine gesunde Einstellung zu seinem Körper, gehört nicht zu der Fraktion der Spanner und Perversen und – Aurora mag ihn einfach ziemlich gerne. Das einzige, was sie immer wieder an ihm stört ist die Tatsache, dass man nicht drum herum kommt, sich in seiner Anwesenheit kleiner zu fühlen, als man in Wirklichkeit ist.

Feinde: ---


Geschichte

Bereits vor ihrer Geburt waren mehrere Attentate auf das Leben der ungeborenen Aurora versucht worden, da sie nun wirklich alles andere als ein Wunschkind war. Genauer gesagt handelte es sich bei dem im Leibe ihrer Mutter heranreifenden Kind um einen Arbeitsunfall einer Prostituierten, die aus irgendeinem unbekannten Grund doch von einem ihrer Freier schwanger geworden war und nun vor dem Problem eines ungewollten Kindes stand, welches ihr nicht nur Arbeit machen würde, sondern sie auch in große Schwierigkeiten brachte, was ihren Beruf anging – immerhin ließ sich der Körper einer Schwangeren sicherlich nicht besonders gut verkaufen. Der Mann, dem sie dieses Würmchen zu verdanken hatte, war ihr wohl wenig geheuer gewesen und sie hatte ihn nicht einmal als besonders angenehmen Kunden in Erinnerung, in jedem Falle schaffte sie es trotz mehrfacher ernst gemeinter Versuche nicht, das Kind abzutreiben, sodass an einem ungewöhnlich schwülen Sommertag ein Mädchen geboren wurde. Normalerweise ist die Geburt eines Kindes ein Grund zur Freude, aber in diesem Fall eindeutig nicht, da das Neugeborenen nicht einmal einen Namen erhielt. Zudem schien es zwar die meisten Gene von der Mutter abbekommen zu haben, aber das rechte Auge erstrahlte in einem absolut untypischen blutrot, welches sie wohl vom Vater erhalten hatte. Die ersten Jahre des Mädchens sind wohl die Zeit, die am unschönsten waren, da ihre Mutter gar nicht einsah, sich mehr um das Baby zu kümmern, als unbedingt nötig, um es am Leben zu erhalten. Sie hätte es auch sicherlich umgebracht, aber dazu war sie wohl schlichtweg zu feige, da es ja eine Straftat gewesen wäre und man sie dafür hätte belangen können. Also behielt sie das Kind eben, nur um es mal hier zu vergessen und mal da alleine zu lassen und vor allem, ohne dem Mädchen je einen Namen zu geben. Erst als es langsam anfing, weg zu krabbeln und sich bewegungstechnisch selbstständig zu machen, konnte eine ihrer Kolleginnen sie dazu überreden, das Kind ins Heim zu geben, da es ihr doch sowieso nichts bedeutete.
Man fand das Kleinkind also in einer Pappbox, in eine Zeitung eingewickelt, auf deren Titelseite ein Bild der Nordlichter abgebildet war, zusammen mit einer Artikelankündigung zu der „Schönheit der Aurora“. Nicht einmal ein Brief oder ähnliches war beigelegt worden, ebenso wenig wie irgendwelche persönlichen Gegenstände, also gab es keine Möglichkeit, die Mutter des Kindes ausfindig machen zu können. Die Leiterin des Waisenhauses nahm das Kind in die Kartei ihrer Kinder auf und gab ihr der Einfachheit halber den Namen Aurora, da er sich geradezu anbot. Die Zeit im Heim war auch keine der schöneren Zeiten für Aurora, da es finanziell nicht besonders gut versorgt war und es eigentlich an allem mangelte, an Personal, Heizöl, Decken, Essen. Nicht selten kam es vor, dass die Kinder, die in der internen Hackordnung besonders tief standen, hungrig ins Bett gehen mussten und da Aurora nur bis zu ihrem vierten Lebensjahr dort blieb, war sie nie eine der besonders durchsetzungsfähigen. Dennoch bemerkte sie irgendwann, was sie zu tun hatte, sich nämlich an eines der größeren Kinder zu halten und darauf zu hoffen, dass dieses für sie dafür sorgen würde, dass sie genug zu Essen bekam. Tatsächlich fand sich immer jemand, der das Kleinkind fütterte, auch wenn es dafür das Anhängsel desjenigen spielen musste – das war es wohl allemal Wert. In jedem Falle begann sie zu begreifen, dass Konkurrenz wohl etwas alltägliches sein musste und dass man sich, wenn man nicht hungrig sein wollte, durchsetzen musste.
Eines Tages jedoch stand auf einmal ein Mann vor der Tür des Waisenhauses in Oak Town und erklärte ohne mit der Wimper zu zucken, dass das kleine Kind mit den zwei unterschiedlich farbigen Augen das seine war und dass er vorhatte, es mit sich zu nehmen. Tatsächlich glaubte ihm die Heimleiterin zuerst überhaupt nicht, da er ihr ehrlich gesagt einfach nur unheimlich war, mit den strähnigen, blonden Haaren und den stechend roten Augen; aber er brauchte nicht besonders lange, um sie vom Gegenteil zu überzeugen, nicht nur, weil ihr rechtes Auge den seinen wie aus dem Gesicht geschnitten aussah, sondern auch, weil er dazu bereit schien, Gewalt anzuwenden, wenn man seinem Wunsch nicht entsprach. Zusätzlich bedeutete ein Kind weniger mehr Geld für jedes der anderen, sodass sie schließlich mehr oder minder gezwungen zustimmte und Aurora in die Hände ihres Vaters gab. Um diesen handelte es sich tatsächlich und er hatte eine Menge Zeit dafür aufgewendet, sein einziges leibliches Kind zu finden, hatte seine Kontakte und Spitzel genutzt, nur, um es zu sich holen zu können. Die Frage blieb aber, warum er so etwas freundliches tun sollte, denn er war nun einmal weder ein besonders netter, noch ein gütiger Mensch und er hatte das Mädchen sicherlich nicht aus kommender Armut und sehr ungewissen Zukunftsaussichten befreit, um es nun väterlich großzuziehen. Nein. Dass er Aurora zu sich geholt hatte, war einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass er vor kurzem der Gilde Lamia Scale hatte entfliehen müssen, weil er versucht hatte, sich selbst an deren Spitze zu putschen, aber am gesammelten Widerstand der Magier gescheitert war. Da er allerdings nicht nur hartnäckig und ein Sturkopf war, sondern auch noch rachsüchtig obendrein, hatte er beschlossen, dass er die Gilde dann eben auf andere Art und Weise zu Fall bringen musste, nämlich, indem er einen Zerstörer hineinschmuggelte, der ihm von innerhalb helfen sollte. Und da Blut schon immer dicker als Wasser gewesen war, hatte er sich eben dazu entschlossen, seine eigene Tochter zu eben jenem Zerstörer auszubilden. Auch wenn es ihm besser gefallen hätte, wenn sie männlichen Geschlechts gewesen wäre, erzog er sie eben einfach wie einen Jungen, flößte ihr Ideale ein, die ihm hilfreich sein würden und band sie so an sich. Aurora bekam das erste Mal in ihrem Leben ungeteilte Aufmerksamkeit und genoss diese in vollen Zügen, begann ihren Vater zu lieben und gehorchte ihm natürlich aufs Wort. Es kam Enea sehr gelegen, dass seine Tochter beinahe komplett nach ihrer Mutter kam und ihm so nicht ähnlich genug sah, dass man sie als seine Tochter würde identifizieren können, wenn man mal vom rechten Auge absah. Natürlich hätte er, um ein Wiedererkennen zu verhindern, auch ein vollkommen fremdes Kind als sein eigenes großziehen können, aber er war sich sicher, dass es dem Mädchen schwer fallen würde, gegen ihren eigenen Vater zu revoltieren.
Er brachte die junge Aurora also in die dunkle Gilde, die sich heimlich in Oak Town angesiedelt hatte und der er gezwungenermaßen beigetreten war und begann dort, sie in all dem zu unterweisen, was er als wichtig erachtete, um sie auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Zuerst also lernte sie, sich auch gegen die anderen Mitglieder durchzusetzen, wenn auch nur dadurch, ihren Willen nicht brechen zu lassen, auch wenn die anderen größer und stärker waren. Aurora hatte ja immerhin einen starken und unberechenbaren Vater im Hintergrund zu haben, der schon drauf aufpasste, dass seiner Tochter nichts geschah. Man konnte das Kind also nicht angreifen und musste sich deswegen auf Worte beschränken, was irgendwann richtiggehend schwer wurde. Zusätzlich begann er Aurora spielerisch dazu zu ermutigen, sich sportlich zu betätigen, damit ihr Körper nicht von Anfang an klein und weich blieb, sondern zu einem starken Werkzeug werden konnte. Sie turnte, lief mit anderen um die Wette und begann auch Unterricht im Waffenkampf zu bekommen. Parallel dazu verklärte ihr Vater, der sie übrigens sehr gut behandelte, um sie mit seinem wahren Wesen nicht abzuschrecken, die „Gildenrevolution“, wie er sie nannte und erzählte ihr immer öfter davon, wie man ihn aus der Gilde vertrieben hatte, der er doch eigentlich nur eine gerechtere Gesellschaft hatte bescheren wollen. Statt den Drachen und mystischen Fabelwesen, von denen er zu erzählen pflegte, wurde das Thema immer mehr sein Leben und sein ach so hartes Schicksal. Er schürte einen Hass in dem Mädchen, den er später dazu nutzte, um ihr vorzuschlagen, mit ihm gemeinsam diese eine Gilde zu stürzen, um ihr zu zeigen, dass sie falsch gehandelt hatte. Natürlich war sie sofort Feuer und Flamme, da sie nicht davon ausging, ihr Vater, der sie doch so gut behandelte und sie zu sich geholt hatte, könnte sie belügen. Auf die Idee kommt ein Kind im Grundschulalter wohl kaum.
So schlossen Klein-Aurora und ihr Vater einen Pakt, wenn auch spielerisch, aber natürlich mit Hintergedanken des Vaters: Er würde sie so ausbilden, dass sie in der Gilde aufgenommen werden würde, sie würde sich soweit hochkämpfen, dass sie die Gilde einfacher übernehmen könnten. Mit ganzem Herzen war Aurora dabei und trainierte härter denn je, während eben dieses Training immer mehr zum Drill wurde und schlussendlich den spielerischen Faktor vollends verlor. Zudem arbeitete der Vater mit seiner Tochter immer weiter an dem Plan und brachte sie irgendwann absolut dazu, seinen Einflüsterungen Glauben zu schenken. Auch wenn er strenger wurde und nicht mehr alles tolerierte, was sie falsch machte, so ertrug Aurora all das mit Freude, weil sie ja nun das ziel kannte und wusste, dass es sich lohnen würde. Es hatte alles einen für sie nachvollziehbaren Grund erhalten. Als Enea sich sicher sein konnte, dass seine Tochter ihm gehorchte und auch ansonsten vollkommen nach Plan erzogen worden war, brachte er ihr eine Magie bei, von der er sicher war, dass sie ihr bei ihrer Art zu kämpfen helfen würde: In „The Knight“ fand er etwas, was ihre waffentechnischen Fähigkeiten unterstützte und gleichsam stark und praktisch war. Auch wenn er ihr nur die Grundzüge dieser Magie beibrachte, so reichte es dennoch aus, um sie in eine Magiergilde einschleusen zu können, bevor er sie mit neun Jahren jedoch nach Hosenka Town schickte, schenkte er ihr eine Augenklappe, um das mehr als verräterische, rote Auge zu verdecken.
Die neue Stadt gefiel ihr nicht besonders, da sie alles durch ein von ihrem Vater manipuliertes Auge sah, sie sah nur die Schattenseiten der Gesellschaft, ebenso wie ihr die Gilde nicht besonders sympathisch war. So bedeutete es ihr auch nichts, als sie das Gildenzeichen Lamia Scales erhielt, sie konnte nur daran denken, was hier noch alles geändert werden müsse, bis sich eine Gesellschaft ergab, die sie als gerecht betiteln könnte. In ihrer Gildenzeit lernte sie viele neuen Menschen kennen, aber behielt sie alle auf freundlicher Distanz, da ihr Vater sie ebenso gelehrt hatte, sich nicht von der Freundlichkeit anderer täuschen zu lassen. Im Gros fand sie sie also alle abschreckend und mochte sie nicht besonders, vielleicht mit Ausnahme eines rothaarigen Jungen namens Yuuki, mit dem sie viel unternahm und der zu einem ihrer besten Freunde wurde. Ein Rückschlag für das vielleicht ein wenig gefasste Vertrauen in die Gilde war zudem, als sie während einer Routinequest in einer Höhle verschüttet wurde und stundenlang nicht daraus befreit werden konnte. Daraus erwuchs eine deutlich einschränkende Claustrophobie, die Aurora nur noch mehr Hass gegen ihre Gilde spüren ließ, da sie sich zu viel Zeit mit der Rettung gelassen hatte und sie nun sogar umziehen musste, um nicht das Gefühl zu haben, die Wände würden sie erdrücken.
Auch weitere Abenteuer kamen hinzu, so jagte sie nach überlebensgroßen Wölfen, assistierte Yuuki beim Erschlagen eines Lich – eines gefährlichen Untotenfürsten -, hob ein Nest sadistischer Spieler mit Menschenleben aus, bewahrte eine Familie vom totalen Auseinanderbrechen und suchte eine Feige in den Weiten der Wüste. Dabei lernte nicht nur Yuuki, dass sich ein rotes Auge unter der Augenklappe verborgen hielt, sondern auch Aurora, dass es Mächte in Fiore gab, die offenbar weit über die eines Dragonslayers hinaus gingen, auch wenn sie einen solchen bewusst noch nie getroffen hatte. Auch übte sie sich in Selbstkontrolle und schafft es heutzutage sogar schon weitaus besser, ihre Enge Angst im Zaum zu halten.


Schreibprobe

Wirklich gut ging es ihr tatsächlich nicht, wie sie da im Zauber des Lichs fest hing und sich nicht frei bewegen konnte, das einzige, was ihr Körper noch wirklich an Bewegungen hinbekam, waren unwillkürliche Zuckungen, die aus der Finsternis um sie herum resultierten. Es war fast, als stoße ihr eigenes Lebenslicht sich an dieser dunklen Macht und versuchte, gegen sie anzukämpfen, allerdings ohne großen Erfolg, da die Dunkelheit einfach stärker war. Oder ihr eigener Lebenswillen war zu schwach, je nachdem, wie man es drehte und wendete. So oder so war sie hier oben ziemlich verloren und wurde wahrscheinlich nur noch von dem Schwert in ihrer schwächer werdenden Hand vor dem schlimmsten bewahrt. Allerdings konnte sie Valnox nicht hier behalten, denn es war die einzig effektive Waffe gegen den Lich und somit unerlässlich, um zu gewinnen... aber konnten sie das eigentlich überhaupt noch, gewinnen? Für das Mädchen fühlte es sich nicht gerade so an, als habe sie noch Hoffnung, denn der schwarze Strang zog sich immer stärker zu, schnürte ihr die Luft ab... Sterne tanzten in ihrem Blickfeld, erschwerten die Konzentration... war das das Ende? Der Lich jedenfalls schien das zu glauben, da er bereits die Hand hob, um einen weiteren Zauber auf sie abzuschießen, sobald das Schwert ihren kraftlosen Händen entglitt. Hatte er etwa vergessen, dass sie Kyratil irgendwo versteckt hielt und er sich nicht sicher sein konnte, dass er es wieder bekommen würde, sobald sie starb? Wahrscheinlich war er einfach viel zu wütend auf das Mädchen, dass es gewagt hatte, so scham- und anstandslos mit ihm zu reden, als dass er sich darüber Gedanken machte. Aber hatte er denn nicht recht? Er war nun einmal stärker als Aurora, da gab es einfach keinen Weg dran vorbei - und der Schwächere starb nun einmal, das war der Lauf der Dinge, so wie er sein sollte. Aurora hatte sich stets darum bemüht, dass sie der Stärkere war - und hatte versagt. Nun würde sie hier sterben und die Stadt mit ihr, Yuuki mit ihr...
Bis sie plötzlich seine Stimme vernahm, Yuukis Stimme, wie sie etwas von Schwert und Fallenlassen sagte... Das ergab Sinn. Das schmerzgepenigte Gehirn der Ilia konnte sich gerade noch einen Reim darauf machen, ehe sie den Anweisungen des Rotschopfes irgendwo unter ihr folge leistete und Valnox mit letzter Kraft dem Jungen entgegenwarf, die Spitze zum Lich gerichtet, der Yuuki gar nicht beachtet hatte und stattdessen mit einem Lachen ein Geschoss aus Finsternis auf Aurora abschoss.
Und das war genau der Moment, in dem er besser keine Rache an ihr geübt hätte.
Der Moment, in dem er besser auf den Jungen geachtet hätte.
Der Moment, den er ungenutzt verstreichen ließ, anstatt die Klinge, die in rasendem Tempo auf seine Brust zu schoss, abzuwehren.
Dieser eine, kleine Moment sollte sein Untergang sein.
Als Aurora von dem komprimierten Geschoss getroffen wurde und der erneute Schmerz ihr endgültig das Bewusstsein raubte, spürte auch der dunkle Fürst etwas, das er gefürchtet, aber schon längst nicht mehr für möglich erachtet hatte. Tief in seiner Brust begann sich ein alles überwältigendes Gefühl auszubreiten, ein Stechen und Ziehen, als die heilige Macht der Klinge ihn durchströmte. Valnox hatte sich tief in seinen Leib gebohrt, seine blaue Haut durchschlagen und das Zentrum seines Unlebens berührt. Er war unachtsam gewesen, hatte einen Fehler gemacht. Der Energieschub des Jungen mit den roten Haaren hatte die Waffe direkt neben Herz getrieben, es gestreift hatte, und er spürte bereits die unendliche Leere, die sich in ihm auszubreiten begann, Leere, die sein Unleben beenden würde und ihm die Chance auf einen erneuten Höhepunkt seiner Macht verwehrte. Einst war auch er ein Mensch gewesen, aber schon lange stand er weit über diesen - wie konnte so ein Rotzbengel es wagen?! Wie konnte er es wagen, ihn, den Herrn der Finsternis, zu besiegen?! Die Fratze des Untoten hatte sich in eine schmerz- und wuterfüllte Grimasse verwandelt, während er das Heft mit einer Hand umfasste und daran zog, während sich die andere Klaue auf Yuuki richtete und seine Stimme, höher und kreischender noch, erneut ertönte: "Freu dich nicht zu früh, elender Wurm... Dunkle Energie sammelte sich um die skelettartigen Finger und ließ einen Speer aus Finsternis entstehen, der direkt auf Yuukis Gesicht gerichtet war. "Wenn ich sterbe...", kreischte der Lich und seine Stimme ging in ein fanatisches Lachen über, bevor er die Hand zu Aurora schwenkte, die wie eine Puppe leblos in seinem vorherigen Zauber gefangen hing, "Stirbt deine kleine Freundin mit mir!" Der Speer schoss direkt auf Aurora zu, die ihm nur dann würde ausweichen können, wenn der schwarze Strang sie frei gab, aber das würde wohl erst geschehen, wenn der Lich sie frei gab... oder er den Zauber nicht mehr aufrecht erhalten konnte.
Was nun, Yuuki? Da steckte doch ein heiliges Schwert fast im Herzen des Lich... wie viel Kraft würde es wohl brauchen, dieses einen Zentimeter nach rechts zu verschieben? Jedenfalls hing jetzt vor allem Auroras Leben von dem Grynder ab, der Lich würde so oder so nicht mehr lange leben, dafür war er zu sehr verwundet. Der Speer aber sah aus, als könne er das Mädchen problemlos durchbohren.