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#11 RE: Auf den Spuren der Bestie von Aurora Ilia 03.03.2011 21:31

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So ein Pech aber auch... warum musste Yuuki nur so ein Vollpfosten sein? Verschlafen und verpennt wie immer hatte er ihren 'Witz' natürlich nicht einmal mitbekommen, wozu machte sie sich dann eigentnlich die Mühe.. alles umsonst. Mal wieder, aber dennoch konnte sie ihm nicht allzu lange böse sein. Diese Charakterschwäche seinerseits machte ihn irgendwie menschlich und immerhin konnte er sie im Notfall umgehen. Trotzdem leicht genervt trottete sie hinter ihm her in den Zug, wo er sich ein Abteil aussuchte, in das sie ihm notgedrungen folgte. Ein Kleinraumabteil, natürlich. Diese dummen Züge bestanden halt aus diesen Winzzellen, die nicht einmal groß genug waren, um hierin mit ihrer Lieblingswaffe herumzufuchteln... nervös blickte sie sich in dem Abteil um, während Yuuki es sich schon auf einem der Sitze bequem gemacht hatte. Ihre erste Aktion galt jedoch dem raschen Öffnen des Fensters, das zwar nicht groß genug, aber dennoch existent war. Ohne zusätzlichen Sauerstoff würde sie hier drin ersticken, da war sie sich sicher. Ihre Engeangst machte ihr schon jetzt zu schaffen, die Fahrt durch die Käffer würde sie wohl kaum überstehen, wenn sie sich hier hinsetzte... Kurzentschlossen stopfte sie ihren Kopf samt Oberkörper durch die Fensteröffnung und holte erst einmal tief Luft. Das war schon besser, auch wenn es von innen wahrscheinlich grotesk seltsam aussah. "Sorry Yuuki, ich glaube ich bleibe so...", entschuldigte sie sich bei dem Rotschopf, auch wenn sie sich nicht ganz sicher war, inwiefern er sie überhaupt verstehen konnte, da ihre Köpfe ja immerhin durch eine Zugwand voneinader getrennt waren. Unter normalen Bedingungen hätte sie sich gerne mit ihm über alles mögliche und unmögliche unterhalten, aber im engen Abteil würde sie nichtmal ein, zwei Minuten aushalten. Besser so als anders.

Yuuki hätte sich nun sicherlich gerne für die Alternative des Sekundenschlafes entschieden, wenn in diesem Moment nicht ein Mann das Abteil betreten hätte, dessen Gesicht so von Runzeln bedeckt war, dass seine Augen fast nicht zu erkennen waren und sich direkt gegenüber von ihm auf den Sitz gesetzt hätte. Er räusperte sich und starrte den Rotschopf an. Und starrte und starrte... und starrte. Sicherlich würde dem jungen Grynder das penetrante Dauerstarren auffallen, selbst in seiner geistigen Verfassung. Wieder hustete der Alte trocken und starrte Yuuki ins Gesicht, immer noch, fast ohne zu blinzeln, aus starren, schwarzen Augen.

#12 RE: Auf den Spuren der Bestie von Jacen Stark 03.03.2011 21:57

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Anstatt das Aurora gegenüber von ihm Platz nahm, öffnete sie das Fenster und streckte den Kopf heraus. Kurz fragte sich der Junge verwirrt, warum sie so etwas Komisches tat, ehe es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Stimmt ja, sie besitzt eine Engephobie. Wenn man sich lange kannte, dann fand man das eine oder andere über den anderen heraus. Dementsprechend nickte er ihr zu, schließlich würde er doch niemanden zwingen, etwas gegen seinen oder ihren Willen zu machen. Ist schon okay, dann kann ich wenigstens ein kleines Nickerchen machen. Zumindest hätte er dies gerne gemacht, wäre nicht in diesem Moment ein Mann in das Abteil getreten und hätte sich ihm gegenüber gesetzt. Er hatte etwas an sich, irgendetwas, dass den Yuuki ruhiger werden lies. Nicht dass er sich in seiner Nähe wohlfühlte, vielmehr war die sonstige Trägheit in seinem Verstand einer aufmerksamen Klarheit gewichen. Eigentlich sollte man keine Vorurteile haben, doch trotzdem, sicher war sicher. Zunächst versuchte der junge Grynder einfach zu schlafen und hielt den runzeligen Mann durch Augenschlitze im Auge, welcher ihn einfach weiterhin penetrant anstarrte. Runzelmann – so nannte ihn Yuuki in seinen Gedanken – wollte einfach nicht mit dem Starren aufhören. Kannte er ihn irgendwo her? War er ihm schon einmal über den Weg gelaufen? Nun, es gab nur eine einzige Möglichkeit, das herauszufinden. Mit einem Mal öffnete er die Augen, setzte sich gerade hin, während er sein Gegenüber nun ebenfalls direkt ansah. "Ja, was gibts? Kann ich dir irgendwie helfen?" Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an, um bei der kleinsten Bewegung oder dem kleinsten Manöver des Mannes reagieren zu können. Von dem trägen Jungen war nun keine Spur mehr zu sehen.

#13 RE: Auf den Spuren der Bestie von Aurora Ilia 04.03.2011 20:42

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Während sich der Zug langsam in Bewegung setzte und sich Aurora die frische Luft um die Nase wehen ließ, machte der alte Mann keinerlei Anstalten, dem jungen Grynder auf seine Frage zu antworten. Stattdessen starrte er einfach noch etwas weiter, mit leicht starren Augen. Eigentlich fehlte nur noch, dass sich eine Nickhaut über die schwarzen Iriden zog, so leblos war dieser Blick. Tatsächlich wirkte der Mann ein wenig abwesend...
Ein lautes Schnarchen ertönte. War der Kerl etwa mit offenen Augen eingeschlafen? Yuuki konnte sich gerne davon überzeugen, der Mann schlief tief und fest. Also schien sein Sekundenschlaf doch noch gerettet worden zu sein! Oder wollte er sich vielleicht die Mühe machen, den Herrn ein wenig genauer zu mustern? Er hatte ein wenig gehinkt, als er durch die Tür gekommen war und bei genauerer Betrachtung wurde auch schnell klar, warum: Er hatte ein Holzbein, das knapp unterhalb seines Knies befestigt sein musste, jedenfalls hatte er eine hölzerne Adlerkralle anstelle seines linken Fußes. Wie er den wohl verloren hatte? Vielleicht ein Unfall oder gar...? Erneut schnarchte der alte Herr ohrenbetäubend, nur um kurz darauf aus dem Schlaf zu fahren und den Grynder diesmal wirklich anzusehen. "Was guckst du mich denn so an, Junge? Noch nie einen invaliden Holzopa gesehen?", fuhr er Yuuki etwas schärfer an, wobei man dennoch bemerkte, dass er wohl Humor haben musste, wenn er sich selbst so nannte... In einen gemurmelten Monolog über die heutige Jugend vertieft, lehnte er sich zurück und vertiefte sich einen Augenblick in die Maserung seiner Holzklaue, bevor er seinen Blick zu Aurora wandte - beziehungsweise zu dem, was man von ihr erkennen konnte. "Oha...", er zwinkerte Yuuki verschwörerisch zu, auch wenn man das bei seinen Falten wohl nur erahnen konnte, "Deine Freundin, Junge? Also als ich noch jung war..."

Sehr geehrte Fahrgäste, in Kürze erreichen wir Toya. Wir verabschieden uns von allen Fahrgästen, die den Zug verlassen und wünschen Ihnen eine angenehme Weiterfahrt im Namen der Travel Company. Auf Wiedersehen., schallte die Durchsage durch den Zug. Noch vier Stationen also, bevor Aurora sich wieder in den Wagen hineinziehen würde...

#14 RE: Auf den Spuren der Bestie von Jacen Stark 05.03.2011 15:11

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Der Runzelmann starrte und starrte ihn einfach weiter an und machte überhaupt keine Anstalten, ihn von seinen penetranten Blicken zu verschonen. Trotzdem war irgendetwas seltsam, denn selbst, als er sich aufrecht gesetzt hatte, war sein Blick um keinen Millimeter gewichen. Aus diesem Grund beschloss der Junge, etwas zu testen. Er bewegte sich etwas nach rechts und lehnte sich an der Wand ab, doch nichts. Der Mann schaute einfach stur weitere gerade aus. Er ist doch wohl nicht ... ? Eine schnelle Handbewegung vor dessen Gesicht bestätigte die kurz vorher aufgekommene Vermutung: Der runzelige alte Mann war mit offenen Augen eingeschlafen. Trotz alledem verblieb die Körperhaltung des jungen Grynders weiterhin aufmerksam, denn er hatte Interesse an dem alten Mann gefunden. Zwar er nicht wirklich schön anzusehen, doch diese äußerst kuriose Fähigkeit machte ihn in Yuuki's Augen sympathisch. Der Grund dafür lag ganz klar auf der Hand, es wäre natürlich von Vorteil für den Rotschopf, wenn er mit offenen Augen schlafen könnte. Alle Welt würde denken, dass er zuhörte, während er in Wirklichkeit ein Nickerchen halten und seine Kräfte auffrischen konnte. Da er den alten Mann sowieso gerade beobachtete, konnte er ihn auch genauer unter die Lupe nehmen. Schnell fiel ihm die adlerförmige Holzkralle auf, die er statt seines linken Fußes besaß. Wie hatte er dieses verloren? Bei einem Arbeitsunfall? Oder vielleicht auf einem gefährlichen Auftrag? Hinter den ganzen Runzeln schien viel mehr zu stecken, als man auf den ersten Blick erahnen könnte. Plötzlich schnarchte der alte Mann noch mal auf, und erwachte anschließend von seinem Schlaf, wobei er den beobachtenden Yuuki im Blickfeld hatte. Und ihn sofort anmachte. Doch es war offensichtlich, dass er eine Art schwarzen Humor besaß, beinahe so wie Aurora, weshalb der Junge anfing zu lachen. Anschließend erblickte der alte Mann Aurora, oder zumindest das, was er von ihr erkennen konnte, und Yuuki verschwörerisch zuzwinkerte. Es schien ganz so, als ob der alte Mann zur Erkenntnis gekommen wäre, dass seine Partnerin seine Freundin war. Ehe er dem widersprechen konnte, fing der alte Mann auch schon an von seinen Jugendzeiten zu erzählen, in der er sich ganz klar als Weiberhelden präsentierte. Oh mann. Vielleicht sollte er es mal mit dem Schlaf mit offenen Augen versuchen? Würde auf jeden Fall netter sein, als sich einfach gelangweilt umzudrehen und einzuschlafen. In eben jenem Augenblick wurde der Zug merklich langsamer, ehe er vollends zum Stehen kam. Damit verbunden erwachte auch wieder die mechanische Box zum Leben und die blecherne Stimme erklang erneut. So wurde wenigstens die Erzählung von Runzelmann unterbrochen, der ebenfalls der Aussage zu lauschen schien. 4 Haltestellen blieben noch, was also tun? Besser schien es die Initiative im Gespräch zu ergreifen und sich einigen interessanteren Fakten zuzuwenden, als den langweiligen Geschichten des alten Mannes zuzuhören. "Wie sieht's denn eigentlich mit ihnen aus? Was sind sie denn von Beruf und wo müssen sie raus? Jemand mit so viel Erfahrung wie sie muss doch schon einiges von der Welt gesehen haben, oder?" Hoffentlich kam was Interessantes bei raus, während der junge Grynder seine Partnerin in diesem Moment beneidete. Sie musste sich nicht das Geschwätz eines alten Mannes geben. Hoffentlich bekam sie keine Ohrenentzündung von dem ganzen kalten Wind.

#15 RE: Auf den Spuren der Bestie von Aurora Ilia 07.03.2011 19:34

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Der alte Mann unterbrach seinen sich anbahnenden Redeschwall, als die Durchsage ertönte, die ihre jetzige Position ankündigte. Schon wenige Augenblicke später rumpelte die Bahn in den Bahnhof ein und Aurora konnte die Blicke der irritierten Fahrgäste, die sich auf dem Bahnsteig drängten, förmlich auf ihrer Haut spüren. Ja, natürlich hingen nicht alle Tage Leute aus den Fenstern, aber in diesem Falle hatte es halt sein müssen. Das Mädchen lächelte den verwirrten Menschen entgegen und zog sich die Mütze, die sie in der Zwischenzeit beschworen hatte, etwas mehr über die Ohren. Ohne das Kleidungsstück wäre sie wohl erfroren oder hätte im Anschluss auf diese Quest einen Besuch beim Arzt bitter nötig gehabt. Noch vier Stationen in dieser Kälte... könnten die sich wenigstens etwas beeilen?

Den schrulligen Alten auf seine Erfahrung anzusprechen war wohl das taktisch klügste gewesen, was Yuuki hätte machen können, ob er es nun beabsichtigt hatte oder nicht. Es erfüllte den Alten mit einer gewissen Befriedigung, dass die Jungend von heute die ältere Generation wohl doch noch zu schätzen wisse und bereit sei, etwas von ihr zu lernen. Ja, er konnte dem Jungen sicher etwas erzählen, wenn er ihn so respektvoll fragte... "Ich bin Tischler, mein Junge, Tischler. Rate mal, wer dieses Prachtstück da geschnitzt hat?", er deutete, während er die eindeutige Suggestivfrage stellte, auf seinen Klauenfuß und grinste, "Und ich muss ganz am Ende raus, in Kumamoto. Aber natürlich"- Betonung eindeutig auf natürlich - "habe ich auch schon viel anderes von der Welt gesehen... Damals zum Beispiel, in Magnolia..." Und wieder begann die Schwafelei über irgendwelche unwichtigen und vor allem unrelevanten Themen, als mache es dem Alten Spaß, nicht näher auf die Dinge einzugehen, die den Grynder vielleicht interessieren würden. Einige Minuten später beendete er seinen Monolog über einen wildgewordenen Stier mit den Worten: "Damals dachte ich auch noch, ich hätte ein Händchen für wildes Getier, aber irgendwie...", er legte die Hand auf sein halbes Bein und gluckste. "Und du, Kleiner, was hast du mit deiner Freundin vor? Romantischer Ausflug in die Stadt?"

#16 RE: Auf den Spuren der Bestie von Jacen Stark 09.03.2011 16:10

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Die Durchsage dauerte nicht lange, ehe sie wieder zu Ende war und sich der Zug von Neuem in Bewegung setzte. Das gab dem Runzelmann anscheinend ein unsichtbares Zeichen, dass er mit einem langen Vortrag weiter machen konnte. Immerhin erfuhr der Rotschopf auf diese Art und Weise, dass der alte Mann Tischler von Beruf war und er sein Holzbein selbst entworfen hatte. Wie er dieses verloren hatte, würde der junge Grynder noch im Nachhinein, am Ende des Vortrages erfahren. Plötzlich hörte er ein Wort, was Yuuki aufhorchen lies: Der alte Mann musste ebenfalls in Kumamoto raus. Na, wenn das kein Zufall war. Die ganze Zeit vorher hatte er sich sehnlichst gewünscht, entweder den Schlaf mit offenen Augen zu beherrschen oder die Plätze mit Aurora zu tauschen, doch das hatte sich jetzt geändert. Wer wusste schon, was man so alles von dem Runzelmann erfahren konnte? Seine Geduld sollte zunächst einmal auf die Probe gestellt werden, denn die nächste Viertelstunde durfte er sich Geschichten über die ganze Welt anhören. Nicht zum ersten Mal bereute es der Junge, den alten Mann nach seiner Erfahrung gefragt zu haben. Schließlich war es soweit, nachdem jetzt klar war, dass der Mann sein Bein wegen eines wilden Stiers verloren hatte, war er nun an der Reihe zu erzählen und fragen. "Ja, wir haben gehört, dass es ein sehr schönes Dörfchen sein soll, weshalb wir dort einige Tage verbringen wollen." Über den Fakt, dass sie Magier waren, verlor er noch kein Wort. Auch lies er den alten Mann im unklaren, ob Aurora und er liiert waren oder nicht. Sobald er genügend in Erfahrung über den alten Mann bringen würde, konnte er sich ja noch umentscheiden. Vorher gab es jedoch einige äußerst wichtige Fragen zu klären. "Es klingt ganz so, als ob sie schon mal in Kumamoto waren? Wie ist es denn da so? Können sie uns einige Tipps geben, was wir besuchen könnten und ähnliche Aktivitäten?" Und dann noch die letzte Frage, für den Augenblick. "Was ist denn eigentlich ihr Besuchsgrund?"
Mit einem Mal erwachte die Sprechanlage erneut zum Leben. Nächster Halt Oklahoma Town. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts.

#17 RE: Auf den Spuren der Bestie von Aurora Ilia 12.03.2011 16:49

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"Besuch ist gut, Kleiner... ich lebe da!", grinste der Alte und klopfte auf sein Holzbein, "Und ganz ehrlich, ein tolles Ausflugsziel ist das Dorf nicht gerade." Er grinste, obwohl dieser Ausdruck gerade eher einem Zähnefletschen gleich kam, "Es sei denn du stehst auf Schmerzen..." Er streckte seine Glieder und lehnte sich zurück, während er die Hände hinter dem Kopf verschränkte. "Hast du denn noch nichts von der Bestie dort gehört? Eigentlich sollten sich selbst junge Leute über die Gefahren des Ausflugsziels informieren, bevor sie einfach auf gut Glück in ihr Verderben rennen..." Der Alte grinste erneut und sah Yuuki fast schon herausfordernd an. "Hast du Angst vor wilden Tieren, Bürschchen?"
Aurora musste währenddessen ein Niesen unterdrücken, ebenso wie ihre Augen zu tränen begonnen hatten, der kalte Fahrtwind war eben doch nicht wirklich das wahre. Wahrscheinlich würde sie Zug auf den Augen kriegen und Gerstenkörner würden sich ausbreiten... so ein Mist aber auch. Davon mal abgesehen wurde ihr so langsam wirklich kalt... war es eine Option, wenigstens kurz in die Wärme der Kabine zurückzukehren um ein wenig Frost abzuschütteln? Mmmh.. Zumindest für sehr kurze Zeit bestimmt. Mit einem Ruck zog sie sich ins Innere der Kabine zurück und wäre fast mit dem Alten zusammengestoßen, von dessen Ankunft sie noch nichts mitbekommen hatte. "Oh... Ohayo?", fragte sie leicht irritiert und drehte sich fragend zu Yuuki um. Wer war dieser seltsame KErl mit den vielen Falten?

#18 RE: Auf den Spuren der Bestie von Jacen Stark 13.03.2011 11:47

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Wenn das mal wirklich kein Zufall war, der Runzelmann lebte sogar in Kumamoto. Und um das Ganze noch abzurunden, schien er auch wirklich über die Bestie, die das Dorf aufsuchte, Bescheid zu wissen. Kurz lies er den alten Mann weiterreden, während in seinem Verstand die Zahnräder auf Hochtouren arbeiteten. Wenn sie Glück haten, so hatten sie soeben einen Führer in dem Dörfchen gewonnen. Als sich ein Grinsen auf dem Gesicht des Alten bildete und dieser den Jungen ansah, unterbrach er seinen gedankengang, um seinen Worten zu lauschen. Angst, soso? Wollte er ihn möglicherweise etwas necken oder sogar provozieren? Es hatte ganz den Anschein, als ob er belustigt über die vermeintliche Leichtsinnigkeit der Jugendlichen wäre, mit der sie ihr Ausflugsziel ausgesucht hatten. Aber natürlich waren sie kein Paar, noch waren sie da um sich zu amüsieren und die Bestie war überhaupt der Grund, warum sie so ein abgelegenes Dörfchen aufsuchten. Jeder andere normale Jugendliche in seinem Alter hätte bestimmt vesucht sich aufzuspielen oder zumindest tapfer zu klingen, doch Yuuki lies sich nicht aus der Ruhe bringen. Wofür war er denn bitte Magier, um bei jede Nennen des Feindes vor Angst zu zittern? Wie beiläufig legte er die Hand auf sein Holster, sodass der Alte einen guten Blick auf die darin enthaltene Waffe werfen konnte. Ein wenig interessiert war der junge Grynder schon an der Reaktion des Runzelmannes, musste er zugeben. Naja, man würde sehen. "Nein, ich denke nicht. Aber ich würde dieser Bestie liebend gerne mal über den Weg laufen. Was wissen sie denn über das Viech?" Wusste der Mann, dass Kumamoto die Magier von Lamia Scale beauftragt hatte, um sich um das Bestienproblem zu kümmern? Wenn ja, dann wusste er jetzt wohl, wen er vor sich hatte. Die andere Frage war nur, ob er sie auch für voll nehmen würde, schließlich waren sie noch Jünglinge in seinen Augen. Ehe es also mit der Erzählung beginnen konnte, überraschte Aurora mit einer Bewegung, die sie wieder ins Waggonabteil beförderte, sodass sie beinahe mit dem alten Mann zusammengestoßen wäre. Verwirrt schaute sie ihn an, und verlangt wohl offensichtlich nach Aufklärung. "Hey Aurora, schon Frotsbeulen gesammelt? Das ist ... " Bei diesen Worten zeigte er auf den alten Mann und wartete ganz offensichtlich darauf, dass sein Gegenüber den Namen nannte.

Der Zug kam langsam, aber allmählich zum Stehen. "Sehr geehrte Fahrgäste, soeben haben wir Oklahoma City erreicht. Wir verabschieden uns von allen Fahrgästen, die den Zug verlassen und wünschen ihnen einen schönen Tag noch. Ein herzliches Willkommen an alle Neueinsteiger sowie eine gute Fahrt, wünscht die Travel Company. Abfahrt in 2 Minuten, danke für ihre Aufmerksamkeit."

#19 RE: Auf den Spuren der Bestie von Aurora Ilia 16.03.2011 17:44

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"Das Vieh... das Vieh ist ein wenig bissig, könnte man sagen." Er klopfte sich erneut auf sein Holzbein, eine Geste, die er sich offenbar angewöhnt hatte, und grinste Yuuki mit einem verschwörerischen Blick an, bevor er auch Aurora einen Blick zuwarf. "Ich war im Wald, damals, und habe Feuerholz gesammelt. Es war spät geworden, da es Winter war und das Vorkommen an geeignetem trockenen Reisig drastisch geschrumpft war. Weil es im Winter eh früher dunkel wird, war es also stockfinstere Nacht und ich war immer noch im Wald, mitten drin um genau zu sein." Offenbar hatte er vor, ein wenig Spannung aufzubauen, jedenfalls machte er diesen Anschein auf Aurora, die den Alten ein wenig... nennen wir es seltsam... fand. "Ich hab mich also auf den Rückweg gemacht und war schon relativ nahe am Dorf dran, als ich plötzlich ein Knurren gehört habe. Und was für ein Knurren! Ich bin natürlich sofort herumgewirbelt, aber da war es schon zu spät!" Er hatte die Hände zu Krallen geformt, als wolle er ein Monster imitieren. Aurora zog die Augenbraue hoch und blickte fragend zu Yuuki hinüber.
"Was war zu spät?", fragte Aurora skeptisch, auch wenn sie sich die Antwort schon fast denken konnte.
"Und plötzlich sprang mich ein dunkler Schatten an und verbiss sich in mein Bein!" Oh Wunder... wer hätte das jetzt erwartet...? "Den Rest könnt ihr euch ja denken." Ach echt? Der Alte grinste die beiden an und betonte noch einmal, was er ihnen sowieso schon geraten hatte: "Das Dorf ist kein schöner Platz, auch nicht mit zwei Pistolen." Anspielung auf Yuuki? Aber sicher doch. "Das ist ja alles schön und gut... aber haben sie das Monster auch gesehen?", fragte Aurora und sah dem Alten dorthin, wo sie seine Augen vermutete, denn zu sehen waren sie unter den Falten kaum.
Das Grinsen des Alten verschwand und er schüttelte den Kopf. "Das einzige, was ich gesehen habe, waren zwei glühend gelbe Augen. Und das Teil hatte vielleicht Mundgeruch, das könnt ihr mir glauben!"

#20 RE: Auf den Spuren der Bestie von Jacen Stark 16.03.2011 19:48

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Das Mistviech war also bissig? Und warum klopfte er bei diesen Worten auf sein Holzbein? Hatte der alte Runzelmann nicht vorhin noch erzählt, wie er es beim Bändigen eines wilden Stiers verloren hatte? Wie dem auch sei, diese Fragen galt es später, wenn überhaupt zu klären, denn sie waren nicht sonderlich wichtig. Was durchaus bemerkenswert war – und Yuuki nicht entging - , war die Tatsache, dass der Mann einen Angriff überlebt zu haben schien. Dementsprechend wurde Yuuki wieder aufmerksam und lauschte der Erzählung des alten Mannes, auch wenn nicht sonderlich viel Interessantes dabei raus kam. Alles in allem wurde er enttäuscht. Statt knallharten Fakten musste er sich eine Gruselgeschichte anhören sowie den kämpferischen Fähigkeiten, ohne die der alte Mann wohl nicht mehr hier wäre. Zumindest hatten sie nun einige Ideen, um was es sich handeln könnte. Dass es Zähne hatte, deutete wohl daraufhin, dass es sich um irgendein Raubtier handeln musste. Und das der alte Mann überlebt hatte, musste auch bedeuten, dass es nicht sonderlich stark war. Landraubtier wahrscheinlich. Doch es gab viel zu viele Klassen, um alleine aus der Geschichte herauszufinden, um was es sich handelte. Sie mussten sich wohl einfach überraschen lassen. Aurora führte währenddessen ein Gespräch mit dem alten Geschichtenerzähler und versuchte wohl einige Informationen aus ihm herauszukitzeln. Weit gefehlt. Das Einzige, was sich die beiden anhören durften, war seine Geringschätzigkeit gegenüber den Waffen des jungen Grynder und einen nicht passenden Humor. Schlechter Mundgeruch? Ist ja ein Wunder, dass du das Viech mit deinem Gesicht nicht zu Tode erschreckt hast. Naja, genug dazu, er war nicht so dumm, um diese Worte laut auszusprechen. Zeit für ein paar weitere Fragen. "Wie sieht es eigentlich aus? Wie lange existiert diese Gefahr schon? Immerhin waren sie ja außerhalb von Kumamoto, also muss es schon einige Zeit her gewesen sein, nicht wahr?" Und dann die Zweite, essenzielle Frage, die den Jungen interessierte. "Wenn sie nicht damit zurechtkommen, haben sie schon mal daran gedacht, Hilfe oder professionellere Leute anzufordern?"

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