Fairy Tail RPG » Große Städe Fiores » Oshibana Town » Hanibis Café
Naja nun nicht die Reaktion die sich Taya erhoffte, allerdings wäre das auch zu einfach gewesen. Hätte das geklappt, wäre der Spaßfaktor nur noch halb so stark vertreten wie er es im Moment noch war. Taya strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und kritzelte weiter. Folgende Zeichnung wurde aber nachdem sie halbfertig war bis zur Unkenntlichkeit übermalt. Sie war unzufrieden. Da Souta sich zu langweilen schien, schlürfte sie noch etwas von ihrem Kaffee und begann dann so langsam ihren Zeichenkram wieder zu verstauen. „Dann sing mir etwas vor.“ An dieser Stelle sei angemerkt, dass Taya eher nicht so für schmalzige Liebeslieder zu gewinnen war, zumindest wenn sie von jemandem geschmettert wurden, den sie im Grunde null kannte. Peinlich im Endeffekt weniger für ihn, da Souta einfach wieder verschwinden konnte, im Gegensatz zu ihr. „Wenn es dir lieber ist, kannst du auch draußen trällern.“, sie grinste, stand auf, leerte ihren Kaffeebecher und wartete nicht wirklich darauf, dass Souta folgte. Die Tasse wurde anstandshalber auf dem Tresen abgestellt – so war das nun mal, der Service war ihr relativ egal, immerhin hatte sie hier schon oft genug Aushilfe gespielt.
Vor der Tür angekommen drehte sie sich noch einmal zu Souta um. „Also, irgendwelche besonderen Wünsche?“ Oshibana Town hatte eine Menge zu bieten und so war es wirklich schwer die richtige Entscheidung zu treffen, vor allen wenn man sein Gegenüber kaum bis gar nicht kannte. Bei so einem wundervoll sonnigen Wetter doch sicher kein Thema da etwas zu finden. Der Markt lief um diese Uhrzeit auf Hochtouren und bot eigentlich immer eine Menge Abenteuer, je nachdem was man unter Abenteuer verstand…
Als ganz besonders anziehend empfand sie Oshibana Towns unzählige Seitengässchen, verwinkelt, historisch und geprägt durch jede Menge unscheinbare Dinge, Details, versteckte Inspirationen. Der Kaffee hatte den Tatendrang in der Kurosawa geweckt, Zeit etwas zu unternehmen, egal was solang man sich bewegen konnte.

Ein goldenes Licht durchbrach die Decke des Cafés, Vogelgezwitscher ertönte, ebenso wie ein Knabenchor. Im Licht tanzten zarte Rosenblüten, pastellfarben umspielten sie Taya bei jedem Schritt. Der Hintergrund, Tische, Stühle verblasste, um eine rosarote Kulisse zu bilden, in der funkelnde Goldsterne ihre Großartigkeit gelobten. Dieses Mädchen hatte gerade durch einen einzigen Satz Soutas Symphatieschwelle überschritten und sich direkt auf Kurs einer Prinzessin begeben, der er jeden Wunsch erfüllen musste. Natürlich existierte dieser kitschige Flair nur in seinem Kopf, doch die Tatsache, dass man mit der hübschen, künstlerischen Rose auch noch Spaß haben konnte, ließ ihn vergnügt lachen. Auch er stellte seine Tasse ab, zwinkerte der Bedienung zu und machte sich daran, ihr zu folgen. Hoffentlich wusste sie, worauf sie sich gerade einließ. Sie hatte die Büchse der Pandora geöffnet, und nun war es an ihr sie wieder zu schließen, oder die ganze Stadt würde in Mitleidenschaft seines entfesselten Wirbelsturmes der zügellosen Freude gezogen werden. Sie erkundigte sich, ob er besondere Wünsche habe, während er hinter ihr die Tür durchschritt und tief die Luft eines sonnigen Tages einatmete. "Ich habe keine Ahnung, was es hier so gibt - aber eigentlich ist es mir auch egal! Irgendwo, wo wir Spaß haben können!"Das von einem Siebzehnjährigen zu hören mochte eigenartig klingen, anzüglich, doch Souta sagte es weniger wie jemand, der sein Gegenüber gerne flachlegen würde, als vielmehr wie der fünfjährige Junge, der ganz wild darauf ist durch die Wiese zu tollen oder Pirat zu spielen. Sein Grinsen war voller Vorfreude, sein Schritt schon jetzt ungeduldig, man sah ihm an, dass er am liebsten direkt loslaufen würde! Es scherte ihn nicht die Bohne, ob die Passanten ihn auslachen würden, und nicht nur, weil er neu in der Stadt war. Es hätte ihn auch nicht gejuckt, wenn er in Hosenka Town gewesen wäre, direkt vor Kabane-samas Wohnung. Okay, das hätte er vielleicht nicht überlebt - aber er hätte sich dann erst später darum gekümmert.
Der junge Mann hätte gerne Tayas Handgelenk gegriffen und sie mitgezerrt, aber er kannte leider den Weg nicht, also ließ er sich führen und ging neben ihr her, indem er die Hände zu beiden Seiten seines Körpers schwingen ließ und ein wenig nachdenklich in den Himmel starrte, bevor er sich an den Text eines alten Liedes erinnern konnte. Einige Passanten drehten sich um, als sie hörten, wie der Wuschelschopf aus dem Nichts anfing ein fröhliches Lied zu singen. Seine Stimme war klar und ehrlich, wie auch wenn er sprach, unterschied sich eigentlich kaum davon, bis darauf, dass er die ohnehin schon melodische Art seiner Stimme jetzt in einer etwas geordneteren Variante präsentierte. Er war zugegeben kein Profi, und hätte wohl auch nicht nur aus Spaß singen dürfen, um einer zu werden, doch dennoch klang es gut und war in dieser Art überhaupt keine peinliche Vorstellung. Ohne sich groß anstrengen zu müssen hielt er die Töne, freute sich dabei einen ab und schaute interessiert die Stadt und deren Bewohner an, die ihn verwundert oder genervt musterten. Dabei schienen sie für ihn nicht einmal zu existieren...
Irgendwann war das Lied dann auch vorbei, er pfiff noch etwas die Melodie hinterher, doch letzendlich verstummte er wieder, doch nur um die Arme hinter dem Rücken zu verschränken und mit engelsgleichem Lächeln "Wie war's?" zu erfragen.
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Wie sich seine Stimme anhört - das Lied singt er nicht unbedingt...
„Irgendwo, wo man Spaß haben könnte.“, wiederholte Taya gedanklich noch einmal und hoffte auf eine spontane Eingebung. Souta schien große Erwartungen zu hegen so hibbelig und freudig er umhertänzelte. Ein 17-jähriger junger Mann der lieber Pirat spielte, als wirkliche Hintergedanken bei jungen Damen zu hegen? Der bereit war die Blicke und das Gelächter aller Passanten auf sich zu ziehen? Das hatte man wahrlich nicht alle Tage und Taya musste sich eingestehen, sie wäre am liebsten losgestürmt und hätte durch die Menschenmasse etwas wie „Wer zu Letzt da ist, ist ein stinkender Straßenköter!“ gebrüllt. Was dagegen sprach? Souta kannte sich hier nicht aus, sie hatte noch immer kein Ziel vor Augen und irgendwie wollte der nette Herr ihr noch etwas vorsingen. Passend zur Stimmung, dem Wetter und seiner Stimme begann er ein Lied zu singen. Schon nach den ersten paar Tönen war klar, dass der Pirat ein wirkliches Naturtalent war. Hier zeigte sich nicht die Arbeit, kein Gesangsunterricht, sondern vielmehr eine Stimme wie Gott sie gab und die Freude aus tiefstem Herzen, die Leidenschaft zu singen. Souta besaß also neben seines hinreißenden Aussehens, Geschmacks, Chamres, magischen Fähigkeiten, Wirbelwindcharakters und seiner kindlichen Ader auch noch eine wunderschöne Stimme. Die Kurosawa war begeistert und als er endete erhielt er auch entsprechenden Applaus von ihr. „So viel zum Thema singen.“, sie grinste und legte den Kopf leicht schief. "Du besitzt eine unglaublich schöne Stimme und ein zu großes Maß an falscher Bescheidenheit.“, ein Zwinkern. Einige der Passanten schienen dies ähnlich empfunden zu haben und schauten mit aufgehellter Miene herüber, während andere im typischen Alltagstrott, mit gesenktem Kopf weiter liefen. Probeweise begann Taya ein Lied zu summen, eines von dem sie glaubte, der Text könne ihm auch bekannt sein. Sie blieb stehen, sah ihn an und begann die Melodie immer lauter zu Summen. Aus dem Summen wurde Text und aus dem Text ein Lied. Erwartungsvoll und zugleich voller Elan, haftete ihr Blick an dem jungen Mann, während sie sich sanft im Takte des Gesungenen bewegte. Die Passanten wurden unfreiwillig zum Publikum des Duetts und durften sich an einer wunderschönen Kombination zweier hinreißender Stimmen erfreuen. Na wenn da der Tag mal nicht gerettet war. Jene die sich bis eben noch gewaltsam entziehen konnten, sollten spätestens jetzt keinen Grund mehr für Frust und schelchte Laune haben.
[Out: ich überlasse dir das Eröffnen eines neuen Threads ]
Tbc: Die Straßen von Oshibana Town

cf: Die Straßen von Oshibana Town
Also handelte es sich bei Souta ganz offenbar um einen Menschen, der so weit von seinem eigenen Licht(-lein) geblendet war, dass er Cyrus nicht zu verstehen vermochte. Zumindest wurde ihm dieser Schluss nahe gelegt, da er den Plüschtiermagier offenbar nicht richtig einordnen konnte - nämlich als Wink, dass er noch nie etwas von Souta gehört hatte und er ihn nicht mehr als die Steine dieser Straße interessierten, wenn überhaupt. Ohne die Steine hätte er es nämlich nicht so bequem, Souta wiederum war gänzlich ersetzbar. Immerhin allerdings schien er Verdacht zu schöpfen, als er das "Souta-chan" vernahm - daran würde er sich wohl oder übel gewöhnen müssen, Cyrus chante grundsätzlich jedes weibliche und eben auch manche männlichen Wesen, vor allem jene, auf die er es abgesehen hatte. Ob das bei Souta der Fall war? Momentan noch nicht, allerdings schien es seinen Übereifer wenigstens etwas zu bremsen und das war in diesem Moment allein schon Gold wert. Auch der Einäugige legte den Kopf schief und schien nachzudenken, vielleicht ja darüber, ob er sein Gegenüber vielleicht missverstanden hatte? Wäre nämlich mal langsam Zeit für eine solche Eingebung, momentan schien er nämlich dermaßen im Dunkeln zu tappen, wie es kaum jemand anderes vor ihm geschafft hatte. Die meisten merkten nämlich recht schnell, dass Cyrus weniger als die Hälfte seiner Worte ernst meinte und die andere selten freundlich war – Mitglieder von Blue Pegasus hätten es allemal gewusst. Wo er gerade dabei war… ob diese beiden niederen Lamia Scale Magier wohl wussten, wem sie hier gegenüberstanden? In seiner Gilde wurden die Drachen verehrt und diejenigen, die in den Genuss einer Ausbildung eines solch erhabenen Geschöpfs gekommen waren, hatten schon immer eine Art Sonderstatus gehabt, zumindest, so lange er sich erinnern konnte. Das mochte nicht viel heißen, lebte er doch auch erst seit zwei Jahren wieder unter Menschen, aber immerhin etwas.
Unsanft wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als der Clown meinte, er könne dieselbe Tour, die er vorhin mit seinem reichlich durchgeschüttelten Freund abgezogen hatte, noch einmal versuchen und die beiden in Höllentempo durch die Straßen ziehen. Leider würde aus diesem Vorhaben nichts werden, da Cyrus fast automatisch seine Hacken in den Boden stemmte und Souta so zurückzog. Dazu musste er nicht einmal kräftiger sein, da sich bei diesem Versuch das Gewicht der Anhängsel des Einäugigen mehr als verdoppelt hatte und der Widerstand zumindest des einen deutlich zu stark war. Wenn sie in irgendein Café gehen würden, dann in seinem Tempo, da hatte sich der Kettenmagier (Was auch immer das sein sollte) wohl oder übel zu fügen. “Da es eh nicht weit ist, müssen wir ja auch nichts überstürzen, Souta-chan~“, kommentierte er seine Handlung und richtete seinen Blick auf das Geschäft der gesuchten Sorte, das ihrem jetzigen Standpunkt am nächsten war. Hanibis Café… nun ja, die Gesellschaft da drinnen war zumindest ein wenig mehr nach seinem Geschmack – manchmal jedenfalls. Viel interessanter daran war, dass sich hier Leute zu treffen pflegten, bei denen die Wahrscheinlichkeit, ihn zu kennen, eindeutig höher war, als draußen. Viele gerade jüngere Gildenmitglieder verbrachten auf diese Weise gerne ihre Freizeit und fast alle kannten ihn als einen der wenigen Dragonslayer der Gilde, wie konnte es auch anders in einer so drachenversessenen Stadt sein? Wahrscheinlich beneideten sie ihn alle insgeheim dafür, dass er von Grandine gefunden worden war und sie niemals in ihrem unwichtigen Leben eines dieser Geschöpfe zu Gesicht bekommen würden, so sehr sie danach strebten. Denn diese hielten sich versteckt und empfingen nur ungerne Besuch – es sei denn, man wurde von ihnen gefunden oder gar eingeladen.
Die Tür wurde dermaßen vehement aufgetreten, dass sie gegen die dahinterliegende Wand schlug und Cyrus sie mit seiner soutafreien Hand vor dem Zurückschnappen hindern musste. Er war natürlich schon oft hier gewesen, in dem Café mit dem Graffiti an der Wand, das noch gar nicht so lange dort angebracht war. Ob es ihm gefiel? Nicht über die Maßen, nein. Aber darüber machte er sich auch gar keine Gedanken, der Besitzerin schien es zu gefallen, sonst hätte sie es schon längst wieder entfernen lassen. Zielstrebig übernahm er die Führung und steuerte einen der Tische zu, der noch nicht von irgendwelchen Typen blockiert war, die ihn sogar noch weniger als die beiden Magier interessierten. Einen Stammplatz hatte zwar auch er – aber dieser war nicht dafür da, um sich mit zwei seltsamen Fremden zu unterhalten, sondern eher, um… aber das tat hier nichts zur Sache! “Setzen wir uns doch hier hin…“, schlug er fürs Protokoll vor, eine andere Meinung würde er allerdings nicht akzeptieren. Deswegen würden sie sich hier wohl hinsetzen müssen. “Wart ihr beide schon einmal hier in Oshibana Town?“, fragte er gleich nachdem er sich hingesetzt hatte und stützte die Ellbogen auf die Tischplatte, bette das Kinn hinein und sah zwischen den beiden hin und her.

Das war mal wieder einer der Glückstage, die einen hier oder da mal wieder einholten. Er musste nicht nur mit einem aufgedrehten Souta herumlaufen, nein, er wurde auch noch wild hinter ihm hergezogen. Hatte dieser Witzbold etwa vergessen, dass nicht jeder über dieselben körperlichen Eigenschaften verfügte, wie er selbst? Anscheinend schon, denn zwar konnte Yuuki anfangs noch mithalten, aber er wurde doch, um ehrlich zu sein, mehr gezogen, als er selbst rannte. Viel cleverer war es einfach zu springen und sich von Souta ziehen zu lassen, anstatt irgendwann das Tempo nicht halten zu können, stolpern und möglicherweise noch mit irgendwelchen Leuten zusammenrempeln. Zum Glück erreichten sie bald eine etwas dichtere Menschenmenge, sodass der Kettenmagiersein Tempo drosseln musste. Endlich, schoss es ihm durch den Kopf, seine Beine hatten langsam einen Krampf bekommen, aufgrund der plötzlichen Aktivität und der nicht vorhandenen Aufwärmung der Muskeln. Was allerdings nicht ganz so erfreulich war, war die Tatsache, dass sie den nächsten komischen Vogel aufsammelten. Irgendwie hatte dieser nämlich die Vorstellung, dass Souta und er liiert waren. Natürlich folgte sofort eine grandiose Vorstellung seitens Souta, bei dem er sein Ego wieder als den Mittelpunkt der Welt darstellte. Manch einer wäre bestimmt nicht sonderlich erfreut von diesem Verhalten gewesen, doch auch wenn sie sich nicht wirklich gut kannten, so hatte er genügend Zeit mit ihm und in seiner Nähe verbracht, um zu wissen, wie der Rotschopf tickte. Von daher fügte er einfach nur noch etwas hinzu, in der Hoffnung, dass Souta weitersprach und sie nun ihren Weg fortsetzen konnten. "Hey, ich bin Yuuki." Das Gespräch ging kurz weiter, ehe es eine nicht sehr erfreuliche Wendung nahm, denn Souta lud den Unbekannten ebenfalls zum Kaffeetrinken ein. Na toll, das konnte ja mal was werden. In der Tat, der Grynder war nicht eben bester Laune und alles, was er wollte, war einfach von hier zu verschwinden. Ein tiefer Seufzer folgte nun, er hätte einfach verschwinden sollen, als er die Möglichkeit dazu gehabt hatte.
Wie dem auch sei, so kam es, dass sie sich kurze Zeit später in einem üppig gefüllten Café niederließen, wobei der Neue – namentlich anscheinend als Seraphim bekannt – die Richtung angab. Na sollte er doch, so musste er weniger nachdenken. Auf seine erste Frage ergriff der Grynder die Initiative, ihm war gerade eine blendende Idee gekommen. "Nein, war ich nicht. Was Souta angeht, kann ich das aber nicht mit Bestimmtheit sagen. Übrigens entschuldigt mich einen kurzen Augenblick, ich muss kurz weg." Mit diesen Worten stand er auch schon auf und begab sich zur nächsten Bedienung, in der Hoffnung, dass diese ihm den Weg zur Toilette verriet. Schnell wies sie ihn zur hintersten Ecke des Cafés, wo er auch schon die Tür für die Männlein fand. Dort drinnen fand er auch, was er hoffnungsvoll gesucht hatte: Ein Fenster zum Hinterhof. Irgendwie musste er einfach weg, doch Souta hatte zu viel Adrenalin und Koffein im Blut, als dass er ihn einfach gehen lassen würde. Wenn er schließlich sagte, dass er sich nun aus dem Staub machen wollte, würde er ihm dies verwehren. Also entschied er sich für die weniger auffällige Möglichkeit, denn indem er sich hier aus dem Staub machte, würde er die beiden nicht bei ihrem Gespräch stören. Mit diesen Gedanken öffnete er das Fenster und schwang sich hinaus. Jetzt nur noch zum Bahnhof und schon war er weg. Hoffentlich eilte ihm sein Pech nicht hinterher und lies ihn auf irgendeine andere Person treffen, die ihn ebenfalls totschwatzen würde.
[Ooc: Sorry für diesen miesen Post, aber ich hab gerade ne ordentliche Schreibblockade, weshalb ich mich jetzt einfach aus dem RPG entfernt habe, um euch nicht aufzuhalten.]

An sich war es natürlich ein Frevel, regelrecht Blasphemie, dass man Souta die Führung verweigerte und ihn sogar zurückzog. Das wäre es zumindest gewesen, wenn der Kettenmagier neben seiner überdurchschnittlich ausgeprägten Selbstachtung auch noch arrogant gewesen wäre. Das war er glücklicherweise jedoch nicht, also juckte ihn Seraphims Geste überhaupt nicht. Er ließ sich zurückziehen, lachte dabei, beeindruckt davon, dass er endlich einmal jemanden gefunden hatte, der sich nicht wehrlos dirigieren ließ (neben seiner großen Liebe gab es erstaunlich wenige Personen, die dem attraktiven jungen Mann nicht sofort das Kommando verweigerten). Dass sein neugewonnener Freund nun auch noch einen Tisch vorbestimmte war nicht unbedingt so schrecklich, wie es vielleicht gewesen wäre, wenn Souta nicht vorgehabt hätte, daselbe Ziel anzustreben. Außerdem...wenn er es wirklich gewollt hätte, wäre er fünfmal die Strecke gelaufen und immernoch vorher angekommen. Er war nun einmal schnell. Der Rotschopf setzte sich also gehorsam Seraphim gegenüber und löste den Knoten seines Mantels um die Taille, um diesen hinter sich auf die Stuhllehne zu hängen. Aufmerksam betrachtete er seine Sitzpartner mit auf die Handballen gestütztem Kinn und wollte soeben zu sprechen ansetzen, als ihr weißhaariger Kumpel auch schon eine Frage stellte. Und sich zufällig genauso hinsetzte wie Souta. Er ging wieder nach oben, um die Arme in lässiger Manier zu verschränken und trippelte stattdessen mit seiner Ferse einen Rhythmus auf dem Boden. Kurz bevor er antworten konnte, meldete sich Yuuki zu Wort und verschwand auch schon. Irritiert blinzelnd verfolgte ihn Soutas Blick, doch schließlich zuckte er nur mit den Schultern. Der würde schon wieder auftauchen! "Nein, ich war auch noch nie hier. Es war eine spontane Entscheidung herzukommen. Und woher kommst du, Seraphim? Wohnst du hier?" Wieder dieses Lächeln.

Ach, einer der beiden ergriff schon die Flucht? Lag das an ihm oder an dem rothaarigen Clown-Piraten-Mischling, der durch seine Aufgedrehtheit sicherlich recht abschreckend wirken konnte? Vielleicht suchte er aber auch wirklich nur eine Toilette, schließlich schienen die beiden bestimmt schon irgendetwas getrunken zu haben - oder Souta stand immer so unter Droge. *Wer weiß... vielleicht kann sein Körper auch Bioaufputschmittel produzieren... oder er kann einfach kein Koffein abbauen.* Das hatte ja schließlich etwas mit der Gewöhnung an solche Stoffe zu tun, beispielsweise wurde er selbst nicht genauso schnell betrunken wie Menschen, die noch nie in ihrem Leben Alkohol zu sich genommen hatten. Das wusste er einfach aus Erfahrung. Er hatte sich noch nie wirklich darum geschert, was den Menschen am Leben hielt, wenn dieser Mensch nicht er selber war. Er wusste, dass Grandine ihm hätte noch mehr Heilmagie beibringen können, aber er hatte es nie für nötig gehalten, denn mal ehrlich... Wen würde er damit denn schon heilen? Um selbst wieder zu Kräften zu kommen musste er sich nur in einen Sturm stellen und dort ein wenig Wind zu sich nehmen, eine der Fähigkeiten, weswegen die Dragonslayer so beneidet wurden. Das konnten Menschen nämlich nicht, einfach von den Urkräften der Natur zehren. Deswegen hatte er sich eigentlich immer mehr für die kämpferische Seite seiner Magie interessiert, so viel dazu. Jedenfalls war er nun alleine mit dem grünäugigen Piraten, der seine Augenklappe wahrscheinlich gar nicht gebraucht hätte, um aus der Masse zu stechen. Allerdings war es sehr interessant, mit anzusehen, wie er sich sofort anders hinsetzte, als er zufälligerweise exakt dieselbe Haltung wie Cyrus annehmen wollte. Hatte er etwa einen Hang zur Individualität? Da wäre er jetzt nie im Leben drauf gekommen - prinzipiell sprach nämlich alles an ihm dafür, von den Schuhen bis zu den Ohrringen. Er konnte und wollte wohl nicht akzeptieren, dass er auch nur ein stinknormaler Mensch war, oder?
Aber der stinknormale Souta antwortete ja tatsächlich auf seine Frage, nachdem sein Kumpel abgehauen war. Er war zum ersten Mal hier? Ach du je, wie konnte man zum ersten Mal in dieser wunderbaren Stadt sein? Allein schon der Drachenkult der Gilde waren so überragend, dass man sie einfach einmal besucht haben musste! Er selbst hatte sich natürlich sofort dazu entschlossen, diese Menschenstadt als seine Residenz zu erwählen, nachdem Grandine ihm verkündet hatte, dass sie ihn zurück schicken würde. Außerdem glaubte er, dass er hier vor dem Tag gewohnt hatte, an dem sich sein Leben so gewandelt hatte. *Nicht daran denken...* Das war nicht gut, er mochte diesen Tag nicht besonders - würde ihn aber ebenfalls niemals vergessen können, es sei denn er würde seinen Rücken verbannen und beschließen, dass er ab heute nicht mehr zu seinem Körper gehöre. Zurück zum Thema... er selbst war natürlich schon einmal in Hosenka Town gewesen, dort wo sich das Gildenhaus Lamia Scales befand. Drinnen war er zwar nicht gewesen, nicht so sein Ding, dafür aber im Theater der Stadt. "Jaaa~", antwortete er gedehnt, "Ich wohne hier... seit zwei Jahren wieder, wäre das nicht der Fall würde sich alles ein wenig schwieriger gestalten." Ja, das würde es allerdings. Es war wohl sinnlos, ein Magier der Gilde des Ortes zu sein und dann nicht dort zu wohnen. Und ganz außerhalb jeglicher Zivilisation zu leben war wohl auch nicht gerade das Wahre dafür. "Pff... wäre ja auch wenig vorteilhaft, so weit von seinem Arbeitsplatz entfernt zu wohnen, nicht wahr?" Während er den letzten Satz sprach, war sein Blick schon lange nicht mehr bei Souta, sondern schweifte kurz über die Anwesenden, ob er irgendwen davon kannte oder ob irgendjemand unter ihnen war, für den es sich lohnen könnte, länger hier zu bleiben.

"Hm, ja, das wäre wohl vermutlich eher hinderlich. Ist sehr schlau von dir, dass du so praktisch denkst." In der Hoffnung, die eher gelangweilte Stimmung mit einem Kompliment etwas aufzulockern, grinste Souta ziemlich blöd und trippelte mit seinen Fingern auf seinem Arm herum, auf der mentalen Suche nach einer großartigen Idee. Es war nicht so, dass ihm nichts einfallen würde. Ganz im Gegenteil. Im koffeinbeschleunigten Denken des Rotschopfes erschien ein toller Plan nach dem anderen, doch alle waren entweder nicht ganz jugendfrei, gesetzeswidrig oder beides. Manno, warum musste es in Fiore auch Gesetze geben! Souta war nach Oshibana Town gekommen, um Spaß zu haben. Nun, eigentlich, um Kaffee zu trinken, aber jetzt wo er schon da war und eindeutig unter der Droge namens " mehrere Zuckertütchen plus Koffein" stand, wollte er sich austoben! Er wollte durch die Stadt rennen, mit Sachen werfen, Tanzen, Singen! Er wollte...er wollte Kaffee. Dafür waren sie ja hier. Und Souta hatte eingeladen, also würde er bezahlen. Blitzschnell krallte er sich die Karte und überflog sie. Als er zu den angebotenen Eisspeisen kam, weitete sich sein Auge. Klar, der Kettenmagier hatte immer Hunger. Und ein Eis war die ultimative Krönung für seinen Tag. Mhh...das Wasser lief ihm schon im Mund zu sammen. "Hey, hey, Schönheit! Könntest du uns vielleicht zweimal einen großen Kaffee und diesen Eisbecher bringen?" Ein wenig genervt darüber, dass ein Wildfremder sie so unverblümt in seiner Bestellung angrub, drehte sich eine der Bedienungen um, damit sie ihn zusammenstauchen konnte. Und erwischte die volle Breitseite von Soutas strahlenden Zähnen, die geradezu aus seinem Lächeln zu blinken schienen. Die Sonne, die durch das Cafèfenster flutete, schien nur für ihn zu scheinen (weil er sich in diese Position gerückt hatte...) und tauchte ihn in einen schemenhaften Goldglanz. Während eine Hand lasziv durch seine Haare fuhr, hob er die andere und winkte ihr zu. Eindeutig betäubt von dieser Wirkung, begann sie zu kichern. Gebieterisch und höchst amüsiert, wandte er den Kopf zu Seraphim und stütze das Kinn auf eine Hand, während er mit der anderen die Lehne seines Stuhles hielt. Somit waren sie natürlich direkt auf Augenhöhe und nicht gerade weit voneinander entfernt. Das war durchaus beabsichtigt, um sich noch mehr an den Reaktionen seiner Mitmenschen erfreuen zu können. "Und was nimmst du, Seraphim~?"

Sein Kopf schnellte wieder zu Souta herum, als dieser etwas von Kaffee redete und das auch noch in einem Ton, der etwas von einer Bestellung hatte. Also ob er das zulassen würde. Den sowieso schon hyperaktiven Jungen mit diesem Mittel zu versorgen hätte wohl denselben Effekt, wie eine Bombe zur Rushhour in einer vollgestopften Einkaufsstraße zu zünden. So normalerweise hätte Cyrus nur wenig dagegen, wenn ein paar Menschen als Kollateralschaden drauf gingen, aber er war momentan derjenige, der am nächsten an der tickenden Koffeinbombe saß und als erster Schaden nehmen würde. Insofern konnte er gar nicht anders, als den armen kleinen Kaffeejunkie von dem braunen Gold zu trennen. Der Weißhaarige mit dem Tattoo unter dem linken Auge zog die dazugehörige Augenbraue hoch und lächelte Souta beinahe verständnisvoll an, nachdem dieser die Bedienung mit einem sicherlich sehr... interessanten Lächeln davon abgebracht hatte, ihm eine überzubraten. "Gomen, Kaori-chan~", rief er Souta direkt hinterher und drehte sich ebenfalls zu der Bedienung um, deren Namen er natürlich kannte - sowas nannte man wohl Heimvorteil. "Kein zusätzliches Koffein für Souta-chan hier, sonst werde ich Mühe haben, ihn davon abzuhalten, auf dem Tisch zu tanzen... aber für mich auch einen Eisbecher, ja? " Nun stand es wohl Wunsch gegen Wunsch, aber Cyrus war sich sicher, dass Kaori auf ihn hören würde, schließlich... hatte er wie schon gesagt einen Heimvorteil. Nicht nur, weil er hier lebte, sondern auch weil er in dieser drachenfanatischen Stadt einen gewissen Respekt genoss - und er sie kannte, sie und ihre Vorliebe für gewisse Dinge... Kurzum: Souta hatte einen übermächtigen Gegner vor sich, zumindest, was dies hier anging. Die Bedienung blickte zuerst ein wenig unschlüssig, nickte dann jedoch und lächelte über ihre Schulter, bevor sie sich hinter die Theke zurück zog. Es hatte also doch Vorteile gehabt, es sich damals nicht komplett mit ihr zu verscherzen, ganz eindeutig. Zufrieden lächelnd drehte er den Kopf wieder zu Souta zurück, gespannt darauf, wie dieser wohl reagieren würde. *Niedlich*
"Aww~ Souta-chan... dein Eis bekommst du ja immer noch, nicht traurig sein.", schnurrte er und weidete sich an dem wirklich wahnsinnig niedlichen Anblick des Einäugigen. Wie alt er wohl war? Mmhh.. das fragte er lieber erst gar nicht, es wäre schade, wenn er sich dann als jünger herausstellte, als er es gerade noch tolerieren konnte. Insofern... Unwissenheit mochte vor Strafe nicht schützen, aber sie war immer noch ein Vorwand, wenn auch nur für sein zu schwach ausgeprägtes Gewissen. So oder so, putzig war er in jedem Falle.

Auf dem Tisch tanzen wäre doch eigentlich schon ziemlich coo...Halt. Hatte sein Gegenüber etwa gerade den gigantischen Fehler begangen, dieselbe Frau wie Souta anzumachen? Und das auch noch erfolgreicher?! Verdammter Heimvorteil aber auch. Hätte er sie persönlich gekannt, hätte Seraphim sicher keinerlei Chance gegen ihn gehabt. Außerdem strengte er sich ja auch nicht wirklich an...also halb so wild, zurück in die Box mit seiner alamierten Männlichkeit. Was dem Rotschopf nun aber wirklich sauer aufstieß war die Unverschämtheit, mit der sein neuer Kumpel ihn einfach um den Kaffee brachte. Zu allem Überfluss brachte er die Kellnerin tatsächlich dazu, seine Bestellung zu verstümmeln. Um es ihm heimzuzahlen, reagierte Souta darauf natürlich auch direkt. Wenn es schon Charme gegen Charme stand, so würde er eben sehen, wann Cyrus aufgab. Schließlich konnte niemand - NIEMAND - dem Kettenmagier das Wasser reichen, wenn es darum ging, hübsche Frauen anzugraben. Schon gar nicht so ein Weißhaarfutzi aus Oshibana Town. Hatte dieser Souta etwa tatsächlich angenervt? Eigentlich ein Kunststück, wofür mindestens eine Medaille herausspringen musste. Leider hatte er es nicht wirklich geschafft das Bündel an guter Laune und unerschöpflicher Motivation auch nur geringfügig von der rosaroten Wolke zu schubsen, auf der es gerade schwebte. Es war die Zeit für Rache gekommen. Ganz, ganz langsam streckte Souta die Finger aus, welche sein Kinn hielten. Die andere Hand gesellte sich dazu, als er sich aufsetzte und die Hände ineinanderfaltete, um sie in vollkommen unschuldiger Manier beinahe andächtig an seine Brust zu drücken. Der junge Mann machte einen Schmollmund, wobei seine Unterlippe begann zu zittern, als würde er gleich losheulen. Dazu gesellte sich sein Auge, das plötzlich sein ganzes Gesicht auszufüllen schien und tränennass glänzte. Gab es etwas Niedlicheres als Soutas Welpenblick? Konnte man ernsthaft so jemanden sein Koffein verwehren?!
Seraphim konnte es. Er umgarnte ihn mit dem Trost, dass er sein Eis immernoch bekommen würde. Und tatsächlich hob sich Soutas Laune noch mehr! Genau, ein Eis! Das war doch viel besser als ein Kaffee. Es war kalt, schmackhaft...außerdem konnte Souta Dinge mit einem Eisbecher anstellen, denen selbst Seraphims Heimvorteil nicht gewachsen war. Also schüttelte der Kettenmagier theatralisch den Kopf, wischte sich eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel und seufzte dramatisch. "I-ich...du hast Recht, ich verstehe...", meinte er und schniefte noch einmal. Sie mussten gar nicht lange auf ihr Eis warten, da sich die Kellnerin wohl aus irgendeinem Grund sehr beeilte - warum nur? War es das bezaubernde Lächeln, welches sie von Souta ernte, oder etwa schon wieder Seraphim? Wie auch immer, vor den beiden stand nun ein gewaltiger Eisbecher - der Rotschopf hatte natürlich nicht irgendetwas bestellt, sondern den größten mit Schlagsahne, Zuckerstreuseln und Kirsche obendrauf. Begeistert betrachtete er die verschiedenen Sorten, die sich zusammen mit einigen Früchten darauf tummelten und eine Geschmacksexplosion versprachen, wie er sie selten erlebt hatte. Vorsichtig durchstieß er mit dem Eislöffel die Sahnehaube und führte das Besteckstück zu seinem Mund. Seine Lippen pflügten seine Lieblingsform von Milch vom Metall, während er den Löffel in seinem Mund drehte und er mit der Zunge den letzten Rest herausschleckte. Das machte Souta natürlich absichtlich - er wollte es Seraphim beweisen, dass er ihm in keinster Weise nachstand! Und ihn ärgern, natürlich. "Hmmm, himmlisch. Schokolade. Süß und zart wie Samt, wie sie in deinem Mund schmilzt...die Art, wie das Karamell sich verhärtet, wenn es gekühlt wird, aber sich der Wärme der Lippen, der Hitze der Zunge öffnet, indem es weich wird...die Süße in solch gefügiger, geschmeidiger Hingabe gewährt...Hach ja, ich liebe Schokoladeneis...." Grinsend wie ein verkrampftes Frettchen leckte er sich die Lippen. Na, was hielt sein neuer Freund da wohl dagegen?