Fairy Tail RPG » Große Städe Fiores » Magnolia Town » Minatos Hütte

Minato schien das Warten nicht besonders viel ausgemacht zu haben und erklärte Miyu, dass sie sich nicht immer zu entschuldigen bräuchte. "Lieber einmal zu viel entschuldigt, als das man jemanden verletzt oder verärgert hat",meinte sie darauf nur. Bisher war sie damit gut verfahren, auch wenn es hin und wieder Menschen gab, die total davn genervt waren, wenn sie sich zu viel entschuldigte. Aber so schätzte sie ihren großen Bruder nun mal nicht ein.
Nachdem der Donnermagier sein Wasser ausgetrunken hatte, machten sich die zwei auf zu seiner Hütte. Die Sonne schien vom Himmel und die Vögel zwitscherten, was bei Miyu und offensichtlich auch Minato für gute Laune sorgte. Allerdings stellte Miyu bald fest, dass ihr Bruder wohl ein ganz schönes Stück weg von der Gilde wohnte. Sie störte das zwar nicht besonders, aber sie war dennoch erstaunt, weshalb sie das auch anmerkte: "Deine Hütte ist aber ganz schön weit weg, Onii-Chan. Da bist du ja jeden Tag ganz schön unterwegs. Warum hast du sie nicht etwas näher an der Stadt gebaut, nyu?" Immerhin hätte er doch die Möglichkeit dazu gehabt. Und Miyu dachte sich, dass es gerade im Winter bestimmt anstrengend war durch den Wald und den Schnee zur Gilde zu laufen. Als sie dann allerdings in den kleinen Wald eintauchten, war Miyu hin und weg. "Oh wow, ich wusste gar nicht, dass das Wald hier so schön ist. Schau doch mal Onii-Chan, wie das Licht da durch die Zweige bricht",erklärte sie schwärmerisch und ihr Künstlerherz machte einen Satz. "Hier könnte man fast meinen, dass hier tatsächlich irgendwo Feen leben...",meinte sie dann noch und musterte ihre Umgebung mit staunenden Augen. "Ich glaub, ich besuch dich jetzt öfters und ich weiß jetzt auch, warum du hier deine Hütte gebaut hast." Dieser Ort war einfach zauberhaft und hatte eine sehr inspirierende Ausstrahlung auf Mi-Chan. "Ich muss das hier unbedingt einmal zeichnen",erklärte sie mit einem verklärten Blick auf ein paar Schmetterlinge die in den Sonnenstrahlen tanzten, die durch die Baumkronen brachen.
Miyu bewegte sich wie in Trance durch den Wald und als dieser sich lichtete und sie Minatos Hütte erblickte, konnte sie gar nicht anders als einen erfreuten Schrei auszustoßen. "Ohhh, Onii-Chan! Die ist ja toll! Die hast du wirklich ganz alleine gebaut,nyu?", rief sie verzückt und rannte um die Behausung ihres Bruders herum um sie von allen Seiten in Augenschein zu nehmen. Sie fand die kleine Hütte wirklich wunderbar und war sehr erstaunt darüber wie handwerklich begabt doch ihr Bruder zu sein schien. Allerdings hatte sie auch etwas zu bemängeln, als sie durchs Fenster spähte. "Ein paar Vorhänge würden das ganze noch hübscher machen. Ich näh dir welche, Onii-Chan, wenn du magst." Dabei vergaß die Kleine jedoch, dass sie nicht unbedingt zu den besten Näherinnen an der St. Alba gehört hatte. Trotzdem wollte sie gerne etwas zur Hütte ihres Bruders beisteuern und blickte ihn jetzt erwartungsvoll an, damit sie endlich die Behausung betreten konnte.


Der Donnermagier antwortete mit Absicht nicht sofort, auf Miyus Frage, warum er seine Hütte nicht näher an die Stadt heran gebaut hatte, denn sie würde es sicherlich selber gleich herausfinden und so kam es dann ja auch. Denn als sie durch den Wald schritten, konnte Minato das Leuchten in den Augen Mi-Chans sehen, genauso sah auch er damals aus, als er dieses keine Wäldchen bei seiner ersten Reise nach Magnolia Town durchquert hatte. Minato musste den ganzen Weg durch den Wald lächeln, während er der kleinen Magierin zuhörte, wie sie von der Schönheit des Waldes schwärmte. Als sie dann endlich bei seiner Hütte angekommen waren, schien Miyu nicht mehr zu halten zu sein und stürmte auf diese zu und rundherum und sah sich alles mit großen Augen an, ehe sie sich wieder an ihn wandte und fragte, ob er sie auch wirklich alleine gebaut hatte. Minatos Lächeln wurde Breiter eher schon zu einem stolzen Grinsen. "Ja habe ich Mi-Chan und es war gar nicht so einfach, das kannst du mir glauben." Jedoch bemängelte sie, dass er wohl keine Vorhänge hatte und Minatos musste sich eingestehen, dass er darüber nie nachgedacht hatte. "Gern darfst du mir welche machen, ich würde mich freuen", nahm er ihr Angebot gerne an. Der Donnerrmagier ging zu seiner Tür und schloss sie auf. "Dann wollen wir mal, willkommen in meinem zu Hause Schwesterchen", meinte er dann und öffnete die Tür um den Blick auf das Innere der Hütte freizugeben. Da sich auf der Rückseite der Hütte ebenfalls zwei kleine Fenster befanden, wurde der kleine, aber dennoch geräumige Raum von Sonnenlicht durchflutet. In der Mitte des Raumes lag ein großer, runder in Blautönen gehaltener Teppich. Darauf befand sich ein eben so runder Tisch mit einigen Sitzkissen drum herum. Auf dem Tisch stand eine kleine Vase mit einer einzelnen roten Rose. An der hinteren Wand, direkt unter den beiden Fenstern befand sich die kleine Küche mit einem Waschbecken, einem kleinen Kühlschrank und einem Regal genau an der Wand zwischen den beiden Fenstern, mit lauter Küchenzeugs. An der linken Wand befand sich ein längliches Sideboard mit allem möglich Zeug darauf, den Minato für wichtig hielt. An der rechten Wand stand ein großer zweitürieger Schrank, in dem Der Donnermagier seine Klamotten und sein essen verstaute. Hinten links in der Ecke befand sich eine Leiter die nach oben durch eine offene Luke in sein Schlafzimmer führte, wo sich sein Bett und ein Nachtisch befand. Der Magier trat ein und hänge erstmal seine Jacke an einem Hacken an der Innenseite der Tür. "So das wäre mein zu Hause Schwesterchen.", meinte er zufrieden, als er sah, dass er gestern doch noch aufgeräumt hatte. Viel musste er ja nicht machen, da er nicht oft zu Hause war. Aus dem beiden Küchenfenstern hatte man einen wundervollen Blick auf das Tal mit einem kleinen See, vor den Highlands von Magnolia Town. "So dann fühl dich ganz wie zu Hause und ich packe schon mal ein, was wir für die Reise brauchen." Minato nahm seine Tasche die ebenfalls an dem Hacken an der Tür hing und ging zu seinem Schrank um einiges zu Essen einzupacken und natürlich auch Wasser, das sich in Flaschen im Kühlschrank befand.

Während Minato seine Sachen packte nahm Miyu alles in Augenschein, was es in der Hütte gab. Neugierig wie sie war, öffnete sie hier einen Schrank und nahm das eine oder andere Ding in die Hand um es näher zu begutachten. Auch nach oben zu Minatos Schlafstätte kletterte sie und machte es sich auf seinem Lager gemütlich um zu testen, wie bequem es war. Sie fand die Hütte ihres großen Bruders toll und beneidete ihn ein wenig dafür. Gleichzeitig war es ihr aber auch zu einsam. Sie brauchte Menschen um sich herum, weshalb sie auch ins Mädchenwohnheim der Gilde gezogen war. Dort gab es genug Leute und wenn sie nicht alleine sein wollte, klopfte sie einfach an der nächsten Tür. Ob Minato wohl auch manchmal einsam war? Eine gute Frage, die nur er beantworten konnte. "Duuuuhuuuuu, Oniiiiiii-Chaaaaaaan", begann sie während sie die Aussicht aus dem hinteren Fenster bewunderte. "Bist du hier nicht manchmal sehr einsam, nyu?" Sie bezweifelte, dass sich besonders viele Menschen hier her verirrten. Aber vielleicht mochte er es ja auch so?
"Woher kommst du eigentlich ursprünglich, nyu?",fragte sie weiter. Denn auch wenn sie und Minato schon sehr vertraut mit einander waren, hatten sie beide doch kaum eine Ahnung über das Leben, was der andere vor Fairytail geführt hatte. Sie wusste nur, dass seine Eltern tot waren, aber die genaue Geschichte dazu kannte sie nicht. Allerdings wollte Mi-Chan auch nicht so unhöflich sein und ihn danach fragen, auch wenn sie sehr neugierig war. Er würde es ihr schon erzählen, wenn es soweit war. Ihr Blick fiel wieder auf den See, den sie vom Fenster aus sehen konnte und eine neue Frage blitze in ihrem Kopf auf. "Angelst du eigentlich, Onii-Chan, nyu?" Sie hatte zwar keine Angel gesehen, aber ein solches Gewässer lud doch geradezu dazu ein, wie sie fand.
Minato schien schließlilch alles eingepackt zu haben, was er wohl für die Reise gebrauchen konnte und schürrte gerade seinen Rucksack zu, als Miyu noch ein paar Dinge einfielen, die ihr großer Bruder besser nicht vergessen sollte. "Hast du an einen Sonnehut gedacht, nyu? Und an Sonnencreme,nyu? Und vielleicht noch eine Sonnenbrille,nyu?",fragte sie ihn, als sie dann noch einen weiteren Einfall hatte. "Ah und einen Kompass! Mein Paps hat mir mal erzählt, dass man sich in der Wüste leicht verlaufen kann, weil alles gleich aussieht. Da wäre ein Kompass bestimmt hilfreich!"

Minato beobachtete seine kleine Schwester ab und zu aus den Augenwinkeln, wie sie hier und dort sein kleines Reich erforschte und er musste öfters schmunzeln, wie interessiert Miyu doch war. Oder besser, sie war sehr neugierig, wie eine Katze, wenn man so wollte. Auch bombardierte sie ihn förmlich mit Fragen, die der Donnermagier er mal versuchen musste zu beantworten, so schnell vielen ihr wieder neue Fragen ein. Gleich ihre erste Frage aber, stimmt ihn nachdenklich und ja sogar etwas traurig. Natürlich fühlte Minato sich des Öfteren einsam, so alleine hier draußen, ohne Familie. Aber dann ging er meistens rüber zur Gilde, um sich abzulenken. Er sah Miyu ruhig und freundlich ins Gesicht. "Ja manchmal fühle ich mich schon einsam, aber dann denke ich an die Gilde, oder gehe ins Gildenhaus, dann ist es nicht mehr so schlimm. Und jetzt habe ich ja dich Mi-Chan, eine kleine Schwester, die mich bestimmt mal besuchen wird", lächelte er dann breit. Er packte weiter fleißig ein paar Dinge an, während Miyu weiter interessiert Fragen stellte. Es machte ihm nichts aus, ihr zu erzählen, wo er herkam, immerhin war sie ja nun seine Familie und das konnte man so etwas ruhig loswerden, soweit vertraute er ihr schon. "Stimmt ich habe dir nie erzählt, wo ich herkomme." Minato setzte sich auf dem Boden neben seiner Tasche und überlegte kurz, ehe er fortfuhr. "Also geboren wurde ich hier in Magnolia Town. Meine Eltern wohnten in einer Hütte in den Highlands, die du gerade aus dem Fenster sehen kannst. Sie starben leider beide, als ich acht Jahre alt war, als sie von Männern angegriffen wurden, die ebenfalls Magie benutzen. Leider waren sie in der Überzahl und meine Eltern konnten nichts ausrichten." Plötzlich kamen in Minato die grausamen Bilder wieder in den Kopf, wie er das grauenhafte Schauspiel mit ansehen musste. Für einen kurzen Moment wurde sein Blick vollkommen leer, als wenn er nicht mehr da wäre, sondern wieder an jenem Tag, an jenem Ort, der sein Leben auf so schreckliche Weise veränderte. Langsam erwachte er wieder aus der Starre. "Wo ... wo war ich stehen geblieben? Ach ja ... und kurz darauf bin ich zu Fairy Tail gegangen, da meine Eltern auch schon in der Gilde waren. Sie hat mir wirklich sehr geholfen." Minato atmete kurz durch und schüttelte sich kurz. Das, was gerade geschähen war, passierte ihm nur ganz selten und es war eines der wenigen Dinge, die er peinlich fand und erst recht wenn es vor anderen passierte, also wechselte er schnell das Thema. Zum Glück übernahm Miyu den Themenwechsel und fragte, ob er angeln würde. "Ich brauche keine Angel Mi-Chan, du weißt doch ich mag keinen Fisch, also warum Angeln?", meinte er dann lächelnd und wollte endlich seine Tasche zumachen, als seine kleine Schwester auch schon fragte, ob er alles dabei hatte. "Ja ich habe dran gedacht, nur einen Hut brauche ich nicht, dieser Wuschelkopf ...", dabei wuselte er sich mit der rechten Hand durch sein Haar. "... hält einiges aus." Dann stand er auf und sah sie an: "Und bist du bereit, für das große Abenteuer?"

Miyu hatte nicht beabsichtigt ihren Bruder die Stimmung zu vermiesen und ihr tat es leid, dass sie es dennoch getan hatte mit ihrer Frage. Aber zumindest konnte sie ihn beruhigen: "Natürlich werde ich dich besuchen kommen. Ganz oft und ich bringe meine Katzen mit. Die kennst du ja auch noch nicht. Die finden das hier bestimmt auch so toll wie ich."
Ja Ying und Yang und YlangYlang würden sich über so einen Ausflug ins Grüne bestimmt freuen. Auch wenn Minato seine Lebensmittel lieber gut wegräumen sollte, da YlangYlang die angewohnheit hatte alles weg zu fressen an das er dran kam. Es war also auch kein Wunder das die Katze im Vergleich zu Ying und Yang doppelt so groß und doppelt so schwer war wie die beiden Kätzchen. Fressen und Schlafen war schließlich scheinbar das einzige Hobby von ihm.
Minato derweile berichtete weiter von seinen Eltern. "Unglaublich das es Magier gibt, die so etwas Böses tun",überlegte Miyu laut und schaute deprimiert aus dem Fenster. "Mit Magie sollte man anderen helfen und sonst nichts... Es tut mir wirklich leid, Onii-Chan." Jetzt hatte sie ihn noch mehr betrübt. Aber zum Glück nahm er ihren Themenwechsel schnell an, weshalb sie auch nicht weiter wegen seiner Eltern nachbohren wollte. "Meinst du Angeln ist schwer, nyu? Ich weiß, du magst keinen Fisch, aber meine Kätzchen würden sich bestimmt sehr darüber freuen und ich mag Surimi in meinem Bento. Und frischer Fisch ist immer so teuer. Da kann ich doch mal versuchen hier zu angeln, wenn ich dich eh besuche. So schwer kann das doch nicht sein, nyu?" Sie blickte immer noch auf das funkelnde Wasser des Sees und stellte sich vor, wie sie einen riesigen Aal fangen würde, als Minato ihre Tagträume unterbacht und sie fragte, ob sie startklar sei. "Also von mir aus kanns losgehen!",erklärte sie vergnügt, als sie sich endlich vom Anblick des Sees losreisen konnte.

Minato merkte natürlich, dass seine Reaktion, Miyus Frage seine Eltern betreffend, sie etwas verunsicherte. Das war natürlich nicht seine Absicht gewesen, doch das Thema war zum Glück schnell gewechselt, was ihm wieder ein Lächeln entlockte. „Ja deine Kätzchen sind hier immer willkommen, und wenn du möchtest, kannst du natürlich auch versuchen zu angeln. Ich kenne das übrigens eine sehr effektive Methode, Fische zu fangen“, grinste er dann und erinnerte sich. Sein Vater hatte ihm damals gezeigt, wie es ganz einfach war, Fische zu fangen, ohne Angel. Dazu musste Minato nur seine Hand ins Wasser halten und leichte Stromstöße abgeben. Dadurch wurden die Fische kurz gelähmt und trieben zur Oberfläche, wo man sie dann nur noch einsammeln musste. Als Kind fand er den Trick seines Vaters natürlich ganz toll, auch wenn er selber dies nur noch selten tat, da er ja wie gesagt keinen Fisch aß.
Da Mi-Chan ebenfalls alles so weit fertig hatte, zog sich Minato wieder seine Jacke über, schulterte seinen Rucksack und gemeinsam machten sie sich auf in die Wüste. Minato war schon sehr gespannt, was die beiden Magier erwarten würde.
>> Die große Wüste