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#191 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Vayne 04.12.2013 21:43

Teilnahmslos beobachtete er das Gespräch zwischen Naomi und ihrem Cousin, indem sie ihn bat, ihr den nötigen Proviant doch bitte zum Bahnhof zu bringen, von dem sie aus ihre Reise antreten würden. Anscheinend gab es hier nicht mehr viel für ihn zu tun, mit einem Nicken tat er die Aussage der Kagekami ab und machte sich nun selbst auf den Weg. „Bis später dann.“ Ein letzter Blick auf den seltsamen Aufpasser und schon hatte er sich von der kleinen Gruppe abgewandt und befand sich auf dem Weg Richtung Ausgang. Auch der Fice würde seinem Heim noch einen kurzen Besuch abstatten, ehe er sich mit seiner Partnerin am Bahnhof traf, um noch ein wenig Proviant einzupacken. Immerhin hatte ja keiner mit einer Quest rechnen können, bei der sie in gefährliche und kriminelle Organisationen eingeschleust wurden und dort einige Zeit leben würden. Aufgrund seines engen Zeitplans blieb dem jungen Mann jedoch nichts anderes übrig, als das nächste Gebäude zu erklimmen und seinen Weg über die Dächer der Stadt zu seinem Heim zu finden. Es wäre viel zu anstrengend gewesen, sich durch die Massen der Menschen in den Gassen mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen. Hier kam ihm immerhin keiner in den Weg.
Und ehe er es sich versah, befand sich der Schwertkämpfer schon im vertrauten Heim und packte pfeifend seinen Reisebeutel zusammen. Nun ja, um genauer zu sein ergänzte er ihn lediglich um einige wenige Sachen, da der Beutel an sich immer reisefertig war. Schließlich war es so weit und er hatte alles beisammen, sogar das Geld – weniger als nötig und seiner Meinung nach mehr als ihm lieb war. „So, dann wollen wir mal.“, redete er mit sich selbst und ging auf die Tür zu. Doch bevor er die Türklinke greifen und die Tür öffnen konnte, verharrte er aufgrund des Klopfens, welches erklang. „Herr Fice, ich weiß, dass Sie da sind. Sie sind mit der Miete nun schon seit mehreren Monaten im Rückstand und heute ist endlich Zahltag!“ Oh verfi … verflixt und zugenäht aber auch. Es war der Vermieter! Dem durfte der Fice keinesfalls über den Weg laufen, sonst war es aus. Ganz abgesehen davon, dass er bei Weitem nicht genügen Geld da hatte, um seine Miete für diesen Monat zu bezahlen, geschweige denn der Miete für die Anderen. Blieb nur noch die Flucht durch das Fenster, dachte er sich, während es wieder an der Tür klopfte. „Ich weiß, dass Sie da sind, ich habe sie kommen sehen und gerade gehört. Stellen Sie sich nicht taub und zahlen sie endlich!“ *Nichts wie weg hier.* Und mit diesem Gedanken öffnete Maenor das Fenster und sprang die Straßen hinunter. Kaum angekommen, flitzte er so schnell er konnte in Richtung Bahnhof, in dem festen Wissen, dass der Alte sowieso nicht mit ihm mithalten konnte und er sich mit ihm für einige Wochen nicht mehr herumschlagen musste.
Am Bahnhof angekommen, suchte er schnell das richtige Gleis heraus, von dem sie abfahren mussten. *Ahh, noch eine Viertelstunde!*, erkannte der junge Mann mit Blick auf die Uhr. Da hatten sie ja noch massig Zeit. Trotz allem tauchte die gute Naomi kaum 2 Minuten später auf, sodass sie sich schon in aller Ruhe in den Zug begeben und Plätze sichern konnten. Nachdem Maenor alles an seinen rechten Ort verstaut hatte, konnte er sich endlich Zeit für die Magierin nehmen. „Ich habe mich mal erkundigt und herausgefunden, dass die Fahrtzeit etwa dreieinhalb Stunden beträgt. Ich hoffe doch, dass du nicht schnell reisekrank wirst?“ Nicht, dass er es mit einem Krankheitsfall zu tun hatte, der ihm dann die ganze Kabine vollko… Naja. „Seit wann hast du denn eigentlich einen Aufpasser oder Beschützer?“, fragte der Schwertkämpfer beinahe beiläufig. „Beim letzten Mal hattest du den noch nicht, wenn ich mich recht entsinne.“ Jetzt war er aber wirklich gespannt, ob ihm die junge Frau auch antworten würde.

#192 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Naomi 04.12.2013 22:56

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Auf dem Bahnsteig fand sie dann endlich Maenor mit dem sie sich in eines der Zugabteile setzte. Es waren solche wo man sich zu sechst setzen konnte und dann eine kleine Tür zuschob und etwas Ungestörtheit genießen konnte. Doch ihr Gildenkollege würde natürlich nicht die ganze Fahrt über schweigen und alles einfach so passieren lassen. In ihm hatte sich eine Frage gebildet, welche das Mädchen gut verstehen konnte, aber eigentlich wollte sie nichts Genaues darüber preisgeben. Wie also sollte sie sich ihm gegenüber ausdrücken ohne etwas wirkliches zu verraten. Es könnte ihn in Gefahr bringen zu wissen, was hinter den Mauern des schönen Hauses vor sich ging. Also machte sie es sich erst mal bequem, bevor sie ihrem Kollegen in die Augen blickte und etwas zu der Situation sagte, in der sie lebte. "Ich habe einen Aufpasser, seit mein Vater damals verunglückte und ich im Haus meines Onkels wohne. Er steht wohl nicht so auf die typische Nanny, auch wenn ich der Meinung bin, dass ich so etwas nicht mehr brauche." Das war wirklich eine nette Erklärung für das was Hauro war. Doch das war eben etwas, was Naomi mit Maenor teilen konnte, ohne sich unsicher zu fühlen, nun allerdings musste sie das Thema wechseln, damit er sich nicht weiter darin verrannte.
Doch was sollte sie ihn fragen, oh genau sie wusste etwas: "Wie ist eigentlich damals das Turnier ausgegangen und wo hast du gesteckt, wieso warst du nicht beim Examen, ich hätte erwartet, dass ich dich dort treffen würde. Blue Pegasus war wirklich stark vertreten. Was wohl die anderen Gilden an Nachwuchs haben, dass dies so Mau ausfiel." Es war in der Tat erschreckend wie wenige Magier aus anderen Gilden angetreten waren. Mit Ihr, Souta, Seraphim und Sylvana waren es vier Magier ans Blue Pegasus und vier aus anderen Gilden. Wie es wohl beim nächsten Mal aussehen würde blieb ein Rätsel, aber wahrscheinlich würde sie wieder dabei sein. Dabei sein war bekanntlich alles, oder? Nun gut vielleicht nicht ganz, aber es war auf jeden Fall ein guter Plan. Dieser Fenix von Talos war ein recht bekannter Mann, ob er auch mit Gideon bekannt war, er pflegte gerne Kontakt mit berühmten und bekannten Leuten, weil dies den Familienstatus hob, aber ob jemand vom magischen Rat sich mit so einer Ratte abgeben würde? Nun diese Ratte konnte sich gut verstellen, wahrscheinlich ahnte keiner, was für ein Ekel er sein konnte, der Grund weshalb noch niemand mal versucht hatte hinter die Fassade des Hauses zu sehen. Ihr Blick ging aus dem Fenster hinaus.

#193 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Vayne 08.12.2013 17:27

Man musste sagen, dass Maenor ein wenig enttäuscht von dem war, was er von Naomi hörte. Eigentlich hatte er nämlich aufmerksam und gespannt darauf gewartet, dass sie ihm irgendeine dramatische Geschichte ihres Lebens auftischte und möglicherweise unter Beobachtung stand und viele Probleme hatte, die sie alleine nicht bewältigen konnte. Aber ihre Erklärung, dass sich ihr Onkel Sorgen um sie machte, nachdem ihr Vater verunglückt war, gab durchaus Sinn. Kein Wunder also, dass sie einen Aufpasser hatte, auch wenn es ein wenig seltsam war, dass sie ihn um Erlaubnis fragen musste, wie lange sie denn nun wegbleiben durfte. Aber da der Fice nicht die Hintergründe des Unfalls ihres Vaters kannte, nahm er einfach mal an, dass es damit zu tun hatte. Vielleicht lebte sie ja ein ähnliches Leben wie er und wurde verfolgt, weshalb sich ihr Onkel Sorgen um sie machte und sie nicht aus den Augen ließ. Natürlich freute sich der Schwertkämpfer für die junge Frau, dass es nichts Ernstes mit der ganzen Situation auf sich hatte – oh was für eine Ironie – aber irgendwie war er unbefriedigt. „Ja, da hast du recht. Ich glaube der hätte nicht so eine beruhigende Wirkung bei einer guten Nacht Geschichte wie eine gewöhnliche Nanny.“, witzelte er ein wenig herum und musste lachen. Kurz daraufhin verstummte er wieder und schaute Naomi ernst an. „Mein aufrichtiges Beileid wegen deines Vaters.“ Mehr konnte er nun auch nicht sagen. Tolle Stimmung mal wieder.
Zu seinem Glück setzte sich der Zug in diesem Augenblick allmählich in Bewegung, sodass sie zumindest aus dem Fenster schauen und sich an der Szenerie der Landschaft erfreuen konnten. Als ihn Naomi auf das Turnier in Oshibana Town ansprach, schmunzelte Maenor unbewusst als Reaktion hin, was damals alles passiert war. Für jene, die sich nicht mehr erinnern, hatte er dort Lia zum ersten Mal geküsst, auch wenn es mehr Unfall als Absicht gewesen war. Trotzdem war alles gut gelaufen, sodass er ziemlich zufrieden damit war, wie sich alles daraufhin weiter entwickelt hatte. „Das Turnier wurde noch richtig kompliziert, da die Auftraggeberin von Lia Meuchelmörder ausgesandt hatte, um unseren eigenen Auftraggeber zu beseitigen. Zum Glück haben ihre Teammitglieder den Komplott verhindern können, sodass ihm nichts passiert ist. Das Turnier habe ich dann am Ende gewonnen.“ Dass Lia dabei jedoch aufgegeben hatte, weil sie nicht gegen ihn hatte kämpfen wollen, ließ er einfach mal unerwähnt. Nichtsdestotrotz war er ziemlich stolz auf die Trophäe, die sich in seinem Haus befand, auch wenn er sie ziemlich leicht gewonnen hatte. Über den Grund, warum er nicht zum Examen eingeladen worden war, grübelte Maenor selbst schon eine ganze Weile. „Um ehrlich zu sein, war ich in letzter Zeit ziemlich viel unterwegs und nicht oft in der Gilde. Möglicherweise bin ich ja nicht bekannt genug oder Meister Ryce nicht genügend aufgefallen, um eingeladen zu werden, ich weiß es nicht.“ Auch wenn es ziemlich schade war, immerhin hätte er seine Kräfte gerne gegen andere gemessen, um zu wissen, wie es um seine Fähigkeiten stand, jetzt, wo seine Ausbildung endlich geendet hatte. „Aber wie war das Examen denn aufgebaut? Du hast doch dran teilgenommen, nicht wahr? Wie waren die Magier der anderen Gilden? Wie viele haben das Examen denn bestanden?“ Fragen über Fragen für Naomi, ob sie ihm wohl alle beantworten konnte? Der Fice wusste durchaus, dass sein beeester Freund in den Rang eines Sephirot erhoben worden war, doch war er auch ziemlich interessiert an den Magiern der anderen Gilden und wie es um deren S-Rang Mitglieder aussah.

#194 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Naomi 08.12.2013 19:22

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In der Tat, alles Gelogen und kaum ein Hauch Wahrheit, manchmal war die Wahrheit eben doch ein wenig zu trostlos. Eigentlich wollte sie sehr gerne glauben, dass es Hauro nur zu ihrem Schutz gab, weil sich Onkel Gideon wirklich um sie sorgte. Angst hatte, dass sie nicht zurückkehren würde und deshalb ein Limit angab, nach dem er beginnen würde nach ihr zu suchen. Doch dem war nicht so. Gut also, dass der Kollege auf den Themenwechsel ansprang. Scheinbar war alles auch ohne sie ganz gut verlaufen, wer hätte das gedacht. Überraschend war eigentlich nur, dass der Blue Pegasus Magier berichtete er habe das Turnier gewonnen, aber vielleicht war er auch einfach nur stärker gewesen als Lia. Immerhin sollte man ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen nicht wahr? Das wollte sie auch nicht und deshalb wollte sie damit erst gar nicht beginnen. Dennoch war es doch recht unglaublich, aber vielleicht hatte die Feuerspuckerin einfach einen schweren Tag gehabt? Alles war möglich und deshalb zeigte es nur wieder, dass die besten Magier sich in Blue Pegasus befanden, ihrer Gilde und sie war einer von ihnen, auch wenn sie eher eine harmlose Version von dem war, was die Mauern zu bieten hatten. Dennoch ein Grund sehr stolz darauf zu sein dieses Gildenzeichen tragen zu dürfen, welches sie sich momentan mit einer Binde hatten abbinden müsste, damit es nicht ausversehen entdeckt wurde.
Nun allerdings erkundigte er sich nach dem Examen. Peinliche Erinnerungen die in ihr aufkochten, aber so war es eben. "Nun es waren vier von Blue Pegasus vertreten. Seraphim, Souta Sylvana und meine Wenigkeit. Dann Akay Minoru Minato und noch jemand aus Fairy Tail und Sinikka Schmied aus Lamia Scale. Die anderen Gilden waren wirklich schwach vertreten, besonders weil ich zumindest Minato schon etwas öfter getroffen hatte und ihn nicht als wirklich starken Kämpfer kennengelernt, aber nun gut seine Gilde hat vor Kurzem Dragonslayer Sylvana an uns abgetreten aus einem Grund den ich nicht kenne, aber damit haben die wohl ihr Ass an uns verschenkt. Ich mag sie nicht, ich finde es wirklich nicht tragbar, dass man eine Gilde einfach im Stich lässt, wobei wir haben auch Souta-chan, der ist auch ein Gildenwechsler. Ich denke ich habe persönliche Differenzen, weil ich Sylvana überreden musste sich nicht von mir verprügeln zu lassen", leicht wanderte ihr Blick durch den Raum, sie sah sich um. "Nun ja es waren Rätselräume gefolgt von Räumen der Entscheidung. In Teams von zwei mussten wir durch dieses Schloss. Der Erste Raum war zumindest für mich und Minato das Finden eines Schlüssels, nicht wirklich schwer. Danach ein Raum den vier Betreten und nur zwei wieder verlassen. Zu dumm das Seraphim einen aus dem Fenster geworfen hat und ich nicht schneller bin als er. Danach war für mich Ende und ich musste zurückkehren. Tja meine eigene Dummheit", sie zuckt mit den Schultern. So war es eben: "Am Ende haben Seraphim und der eine Fairy Tail Kerl den S-Rang verliehen bekommen und nächstes Mal geht es weiter", ob sie das nächste Mal noch dabei war? Momentan war das eher fraglich, aber sie würde sich überraschen lassen, immerhin wollte sie noch einiges erreichen.

#195 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Vayne 08.12.2013 21:56

Begierig sog der Schwertkämpfer alle Informationen in sich auf, die seine Teampartnerin da von sich gab. Es war eine Sache in der Gilde zu erfahren, dass einer der ihren das Examen bestanden hatte und eine ganz andere Sache, wenn man alle aus erster Hand erfuhr. Immerhin hatte die junge Frau selbst am Examen teilgenommen und konnte ihm somit Informationen liefern, die ihm bisher keiner hatte verraten können. Von ihr erfuhr er zum ersten Mal auch, dass einige der Teilnehmer vorher in anderen Gilden tätig gewesen und erst vor Kurzem nach Blue Pegasus gewechselt waren. Einer davon hieß Souta, doch aufgrund der knappen Erzählung über ihn, schien er nicht wirklich interessant zu wirken und wurde sofort in eine Schublade in seinem Gedächtnis archiviert. Die zweite Person klang schon viel interessanter, immerhin handelte es sich bei ihr um einen Dragonslayer. Und man wusste ja, welch besondere Beziehungen er zu verschiedenen Dragonslayern hatte. Sylvana hieß sie und sie war vorher in Fairy Tail als Magierin eingeschrieben. Bedeutete das etwas, dass sie und Lia sich kannten? Falls Maenor jemals auf sie treffen sollte, würde das ganz bestimmt interessant werden. Dennoch, was Naomi ihm da gerade über sie mitgeteilt hatte, dass sie sie hatte überreden müssen, sich nicht von der jungen Frau vor ihm verdreschen zu lassen, ließ nur zwei Möglichkeiten offen: Entweder war Sylvana nicht sonderlich stark oder Naomi hier hatte weit mehr auf dem Kasten, als der erste Eindruck zu schließen ließ. Dass sie sehr fähig sein musste, das wusste der junge Mann, immerhin hatte man sie zu dem Examen eingeladen. Aber wie groß ihre Fähigkeiten nun wirklich waren, das konnte er nun überhaupt nicht einschätzen. Lediglich ein einziger weiterer Name brachte ihn zum Lächeln, als er sich an diese Person erinnerte. Akay Minoru, der Seite an Seite mit ihm bei dem Aufstand der Puritisten gekämpft hatte. Am Liebsten wollte er fragen, wie er sich denn geschlagen hatte, hielt sich jedoch damit zurück. Das war jetzt nicht Zeit und Ort nach jemandem zu fragen, der in einer anderen Gilde war. Vielmehr spitzte er weiter die Ohren und lauschte nun den Erzählungen der Kagekami über den Aufbau des Examens sowie die Aufgaben, welche die Teilnehmer zu bewältigen hatten. Anscheinend musste man sich in Zweierteams durch eine Art Schloss kämpfen und musste als Erstes ein Rätsel lösen und als Nächstes gegen ein anderes Zweierteam kämpfen. So wenig er Seraphim auch mochte, so sehr wusste er, dass er es faustdick hinter den Ohren hatte und seine Gegner sicherlich nichts zu lachen hatten, als sie auf ihn trafen. Kein Wunder also, das ab diesem Punkt für Naomi aus gewesen war.
„Klingt echt spannend.“, sagte er sehnsüchtig und stellte sich kurz vor, wie es denn gewesen wäre, wenn er selbst daran teilgenommen hätte. Er würde sich ab jetzt noch viel mehr ins Zeug legen, als er es sowieso schon vorgehabt hatte, einfach um nächstes Mal auf jeden Fall teilnehmen zu können. „Denke ich auch.“, stimmte er ihr zu. „Das nächste Mal läuft es bestimmt besser!“
„Nächster Halt, Hargeon Town!“, ertönte es aus den Lautsprechern. Na das ging ja flott, die Züge in Richtung der Hauptstadt und den Großstädten ließen sich ganz und gar nicht mit den üblichen lahmen Enten vergleichen, in denen man sonst immer fuhr. „Warst du eigentlich auch damals bei dem Puritistenaufstand dabei?“ Der Small Talk ging weiter, immerhin gab es noch einen Haufen interessanter Themen, die man anschneiden konnte. „Wenn ja, was für eine Aufgabe wurde euch denn zugeteilt?“ Was das Thema anging, war der Fice sichtlich neugierig, immerhin wollte er das Ganze mit den Ereignissen vergleichen, die er selbst hatte durchleben müssen. Anschließend würde er sich mit ihr auf die Aufgabe vorbereiten müssen, bezüglich falscher Identitäten und Ähnliches, falls Naomi das nicht zuerst ansprach. Er wusste nicht ob ihr Auftraggeber das bereits für sie entschieden hatte, doch es schadete keinesfalls, vorbereitet anzukommen.

#196 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Naomi 09.12.2013 18:18

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Die Antwort zu Maenors nicht gestellter Frage war ganz einfach. Sylvana hatte noch nicht allzu viel gelernt und Naomi war inzwischen etwas besser geworden. Es war also von beiden Vermutungen ein bisschen. Immerhin konnte man nicht sagen, dass jemand der beim Examen teilnahm keine guten Fähigkeiten besaß, aber das erste Mal als Naomi auf Sylvana gestoßen war, hatte diese noch nicht sehr davon profitieren können, dass sie eine Dragonslayerin war. Doch so war es eben und er hatte Recht, das nächste Mal würde es besser laufen. Es war gruselig gewesen, dass Naomi unter den Anwesenden jene gewesen war mit den zweitstärksten magischen Fähigkeiten, gleich nach Seraphim. Das war doch recht schmeichelhaft gewesen. Es würde allerdings noch etwas brauchen, bis sie sich wirklich auf seinem Niveau bewegen konnte. Doch sie arbeitete daran, wann immer sie konnte, wie zum Beispiel jetzt. Eine Quest war immer ein guter Weg sich zu verbesser, vielleicht konnte man von Maenor auch noch etwas lernen, was sie vorher noch nicht wusste. Dennoch war es schade, dass sie keinen der üblichen Leute gefunden hatte, mit denen sie ging, doch vielleicht war es auch besser so. Der letzte hatte ihr einen so bösartigen Blick zugeworfen, dass sie geflohen war. Geflohen aus Angst vor dem verletzten Stolz eines Gildenmitgliedes, eines Magiers den sie eigentlich doch sehr mochte. Nun so war die Welt.
Hargeon, hier war Naomi in der Tat noch nie gewesen, vielleicht würde sie auch dort irgendwann mal aufräumen. Dann schlug ihr Begleiter ein anderes Thema ein. Der Puristenaufstand? Ihre Hand wanderte an ihre linke Seite, sie war dort gewesen und hatte mit ihren damals noch recht dürftigen Fähigkeiten eindeutig auf dem Zahnfleisch gekaut. "Ich war wieder mit Seraphim unterwegs und man hatte unserer Gruppe noch Minato aus Fairy Tail zugeteilt", und eigentlich noch Mumie Chum, aber der war plötzlich weg gewesen, "Erst sollten wir Demonstranten bewachen, das war einfach bis diese Puristen aufgetaucht sind. Die haben blind in die Menge geschossen, nun gut die meisten haben wir wohl getötet. Aus den anderen war nicht viel herauszubekommen. Danach mussten wir in den Turm des magischen Rates einbrechen, weil man den gefangen genommen hatte. Gut, dass Seraphim fliegen konnte, wir sind oben durch ein Fenster eingestiegen. Auch nicht sehr glücklich, denn der ganze Turm war voller Fallen und die Leute hatten sich unten im Keller verschanzt, aber so hatten wir zumindest keinen zwei Fronten Kampf." Das wäre noch ungünstiger gewesen, als das was sie im Keller erwartet hatte, denn dort war die Feuerschleuder gewesen.
"Unten im Keller war dann eine wirklich mächtige Feuermagierin. Vielleicht war sie auch eine Dragonslayerin, auf jeden Fall waren ihre Kräfte unglaublich gigantisch. Die hätte uns beinahe gegart. Irgend so eine Supertruppe hat sie abgelenkt während wir die Geiseln befreit haben. Leider mussten wir am Ende rausfliegen und mussten einige Geiseln zurücklassen, sonst wären wir alle verbrannt. Der Turm ist eingestürzt und sie ist wohl begraben worden." Ihre Augen glitten erneut hinaus. Sie hatte noch die Familie der Leute gesucht, die hatten unten bleiben müssen. Einige von ihnen hatten sich sogar freiwillig geopfert. Leise seufzte sie. Das Bild eines kleinen Mädchens, welches durch die Reihen von befreiten Geiseln ging und diese dezimierte, das war wirklich gruselig, aber so war es gewesen. Seraphim konnte nicht alle tragen und Naomi war dankbar gewesen, dass er sie niemals hätte dort unten lassen wollen. War sie doch sowieso die Leichteste gewesen. "Wie war deine Aufgabe gewesen?" Wenn sie hier schon aus dem Nähkästchen plauderte, konnte er doch auch ein wenig was erzählen, oder etwa nicht?

#197 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Vayne 09.12.2013 20:23

Es war doch schon recht erstaunlich, wie oft Seraphim in Geschichten vorkam, die er hören wollte. Zuerst das Examen und nun der Puritistenaufstand. Hätte Maenor es nicht besser gewusst, so hätte er sich schon ein wenig verfolgt vorgekommen. Aber das traute er dem Dragonslayer nicht zu, auch wenn dieser ihn viel zu oft für seinen Geschmack triezte und auf die Palme brachte. Oh, hätte der Schwertkämpfer nur gewusst, wem er es zu verdanken hatte, dass seine Verfolger praktisch vor seiner Tür aufgetaucht waren. Zugegeben, vielleicht hatte er selbst ja auch nicht ganz fair gespielt, indem er dem ollen Schleimbeutel die Tour bei Lia vermiest hatte, doch er bereute es kein bisschen. Nicht nur, dass das Weißhaar mit sowieso viel zu viel ungeschoren davon kam, bei dem Gedanken daran, was hätte sein können, wenn er sich nicht eingemischt hätte, wurde ihm ein wenig mulmig. Nun ja, aber zum Glück war es nicht so gekommen, deshalb war alles gut. Doch nicht nur der gute Seraphim konnte in der Geschichte von Naomi gefunden werden, denn ein weiterer Name tauchte auf, der bereits im Examen vorgekommen war: Naomis Partner, ein gewisser Minato aus der Gilde Fairy Tail. Sie hatte ja bereits gesagt, dass sie ihn schon vorher kannte und nun wusste der Fice auch ganz genau, wo sich die beiden wohl kennen gelernt hatten. Interessant an der Geschichte der jungen Frau war jedoch eine ganz andere Sache, nämlich die Parallelen zu seiner eigenen. Ihre eigene Gruppe unter der Führung von Lia hatte zunächst nämlich auch patrouillieren müssen, ehe die Puritisten die zunächst noch friedlich demonstrierende Menschenmasse angegriffen hatte. Und dafür hatten sie sich eigens als Magier verkleidet, um das Ganze den Magiern in die Schuhe zu schieben, die ja eigentlich für die Sicherheit der Demonstranten hatten sorgen müssen. Als Naomi schließlich erzählte, dass man ihre Gruppe auf die Befreiung des magischen Rates angesetzt hatte, war er schon ziemlich beeindruckt. Das war sicherlich keine leichte Aufgabe gewesen, und als er erfuhr, mit was sie es zu tun hatten, stellten ihm sich die Nackenhaare auf. Oh nein, das war keinesfalls der Feuer Dragonslayer gewesen, mit dem sie da konfrontiert wurden. Immerhin handelte es sich bei der Valencia um diesen und warum zum Teufel sollte eines der Drachenkinder sich herabwürdigen und gemeinsame Sachen mit antimagischen Extremisten machen? Wenn, dann waren sie bei den Puritisten noch mehr verhasst als die gewöhnlichen Magier. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren sie auf einen der Godslayer getroffen, mit denen sie selbst in der Zukunft zu tun gehabt hatten. Und wenn man ihren Erzählungen Glauben schenken durfte, handelte es sich bei diesem Exemplar um die Feuer Godslayerin. Sie selbst hatten es in der Zukunft mit dem eisigen Vertreter dieser Spezies zu tun gehabt. Als sie ihre Geschichte dann geendet hatte, konnte er seine eigenen Erfahrungen zu Worte bringen. „Ich wurde einer Gruppe zugeteilt, in welcher sich noch Lia befand, Akay Minoru und noch jemand. Wir mussten zunächst auch patrouillieren und wurden von Kindern angegriffen, die von den Puritisten wohl gegen uns aufgehetzt worden waren. Zum Glück konnte man sie verscheuchen, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Danach wurde es brenzliger, als die Puritisten das Feuer auf die Demonstranten eröffneten und alle in Panik verfielen. Um die haben wir uns dann auch recht schnell gekümmert, verraten konnten sie uns nichts mehr.“ An dieser Stelle pausierte der junge Mann einen kurzen Moment und versuchte sich zu erinnern, was danach geschehen war. *Ah, jetzt weiß ich es wieder.* “Als nächstes passierte ein richtiges Unglück, als einer der zehn hohen Magier vor laufender Kamera ermordet wurde. Daraufhin wurden wir und eine weitere Gruppe angewiesen, das Hauptquartier der Puritisten zu stürmen und ihren Anführer auszuschalten. Einer nach dem anderen wurde ausgeschaltet, doch am Ende ist es uns gelungen, ihn auszuschalten, indem ich ihn verwundet habe und Lia ihm anschließend den Gnadenstoß verpasst hat. Auch wenn ich mich nicht mehr wirklich daran erinnere, da ich bewusstlos war.“ Die eigene Schwäche war ihm peinlich, weshalb er an dieser Stelle verschämt lächelte und sich mit der rechten Hand am Hinterkopf kratzte. Wie das Duell gegen dieses Monster wohl heute, mit seinen jetzigen Fähigkeiten verlaufen wäre? Das war in der Tat eine ziemlich interessante Frage.
„Sag mal.“, fing Maenor wieder an und sprach das nächste wichtige Thema an. „Hast du dir schon irgendwelche Gedanken zu falschen Persönlichkeiten gedacht, die wir wohl oder übel annehmen müssen, wenn man uns da einschleust?“ Er selbst hatte noch keine wirklichen Ideen, da würde er noch ein wenig grübeln müssen.

#198 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Naomi 10.12.2013 18:43

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Aufmerksam hatte Naomi ihm gelauscht und immer mal wieder aufmerksam genickt, damit er wusste, dass sie ihm auch gut zuhörte. In der Tat schien er ebenfalls eine knifflige Aufgabe gehabt zu haben. Wahrscheinlich waren an diesem Tag einige Leute sehr an ihre Limits gegangen. Ihn hatte es auch eine Weile Bewusstlos gemacht. Keine wirkliche Schande, sie selbst hatte eine bösartige Narbe davon getragen. Auch wenn sie Seraphim bei sich gehabt hatte, der sich sogar dazu herabließ ihre Nase zu heilen, nachdem diese angeschlagen worden war. Doch alles konnte er nun auch nicht. Dies war auch absolut in Ordnung und nachvollziehbar. Dann kam es zu einem Thema zu dem sich das Mädchen bereits erschreckend viele Gedanken gemacht hatte. Immerhin würde sie wahrscheinlich eine neue Identität brauchen, wenn sie es je schaffte von dem Heim, welches sie momentan hatte, wegzulaufen. Damit man sie nicht fand, also hatte sie sich schon einige wirklich ernsthafte Gedanken gemacht, doch jetzt war die Frage welche ihrer Ideen würde sie umsetzen. Mit ihrem Ellenbogen lehnte sie sich gegen das Fenster und stützte ihr Kinn in ihre Handfläche. Kurz blickte sie aus dem Fenster und nickte dann mehr zu sich selbst als zu ihrem Begleiter, aber es markierte eine Entscheidung die sie getroffen hatte. Ein Blick auf den Ring von Ciel, welcher einen Teil in diesem Spiel, spielen würde.
"Nun ich habe mir in der Tat eine Art Plan. Der Name wird Lyraci Hampstead, ich werde mich aber generell wohl eher mit Ci vorstellen, es muss auch nicht jeder den vollen Decknamen kennen. Ich war verlobt, aber mein Verlobter ist verstorben, weil irgend so ein versnobter Kerl die Medizin bekommen hat, die für ihn eigentlich Lebenswichtiger war. Deshalb habe ich ein Problem mit angeblich so blaublütigen Familien, es war auch mein Grund mich von allem abzuwenden, von meiner Familie und Freunden, einfach allem", tragische Story, doch ihre eigene wäre sicher um einiges besser gewesen. Doch hatte sie nicht auch ihren Liebsten verloren? Nun gut, dieser hatte sie nie wirklich zurück geliebt und war nicht tot, sondern hasste sie jetzt, aber es war wahrscheinlich schlimmer von jemandem gehasst zu werden, den man liebte, als jemanden zu verlieren den man liebte. Doch Moment, sie hatte nicht gerade endlich mal jemand um sich mit vielleicht etwas besserer Erfahrung, der sie vielleicht nicht sofort auslachen würde? Es war als hätte Maenor gerade diesen kleinen Goldenen Schein um sich, der sagte: Ich bin die Chance, die du dir nicht entgehen lassen möchtest, du musst nur zugreifen. Also sah sie ihn ernst an.
"Maenor, ich muss dir mal eine Frage stellen. Sie wird vielleicht etwas merkwürdig sein, aber du bist wahrscheinlich der einzige, der mich dafür nicht auslacht oder verspottet", das war leider der Fall. Wie sollte sie es verpacken, mit Namen? Nein besser nicht, vielleicht kannte er ihn am Ende noch. "Ich bin verliebt", das erste Statement setzt ihren Umstand klar, dann allerdings noch etwas hinterher: "Es ist aber nicht Seraphim", was bei dieser Gilde auch nicht selbstverständlich war. "Dieser Jemand hat allerdings eine große Menge an Stolz und diesen habe ich schrecklich verletzt, weil ich in einen Kampf eingegriffen habe, bei dem ich nicht absehen konnte, dass er ihn lebendig übersteht", ihr Blick senkte sich, "Ich wollte ihn doch nur nicht verlieren, doch er hasst mich wohl deswegen, ich bekomme ihn auch nicht mehr wirklich zu Gesicht. Kann ich das irgendwie, wieder gutmachen?" Mit den Bernsteinaugen guckte sie ihren Mitmagier an, wie ein kleiner Dackel, der beim Toben den Hausschuh seines Herrchens zerbissen hatte.

#199 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Vayne 11.12.2013 22:49

Das klang gut und schlüssig, verdammt gut. „Nicht schlecht!“, lobte Maenor seine Partnerin beeindruckt. „Ich selbst werde noch ein wenig an meiner Geschichte feilen, werde aber versuchen mit die Option freizuhalten, sie zumindest ein wenig an deine anzupassen, falls wir nun zusammen oder getrennt eingeschleust werden.“ So weit so gut, damit hatten sie immerhin das Thema der falschen Identitäten abgehakt. Während der mehrstündigen Fahrt sollte es dem Fice auch gelingen, sich etwas auszudenken und dann konnte man sich ein wenig entspannen, wenn sie zu ihrem Auftraggeber kamen. Damit würden sie auch nicht mehr wie völlige Idioten dastehen, sollte er sie fragen, welche falsche Geschichte sie zum Unterwandern der Unterwelt nutzen würden.
Als Naomi ihm schließlich mitteilte, dass sie ihm eine Frage stellen wollte, spannte er sich ein wenig an. Ob sie ihn – wie alle anderen, mit denen er auf Quest ging – fragen würde, warum er sich ständig verkleidete? Sofern er sich recht entsann, hatte sie ihn ja bereits bei ihrer letzten Aufgabe darauf angesprochen und lustigerweise angenommen, er sei krank. Das hatte er zuvor auch noch nie zu Ohren bekommen. Auf jeden Fall konnte der Schwertkämpfer seiner Partnerin nicht über seine Vergangenheit aufklären. Hätte sie das gewusst, so wäre sie sicherlich eine der wenigen Personen gewesen, die das vermutlich hätten nachvollziehen können – wenn man daran dachte, dass auch sie eine komplizierte Vergangenheit hatte und sich nur wenigen Menschen anvertraute. So etwas war nur menschlich, weshalb keiner der beiden dafür verurteilt werden konnte.
Im Nachhinein war es jedoch total unnötig, dass sich Maenor solche Sorgen über die Frage gemacht hatte, denn es kam anders, als er zunächst dachte. In Wirklichkeit handelte sie nämlich von einem Thema, mit welchem er selbst in letzter Zeit ziemlich vertraut war. Doch ob er ihr da auch antworten und helfen konnte? Das blieb abzusehen, nachdem die Frage gestellt worden war. *Moment mal!* Für einen kurzen Augenblick stockte der Fice, denn er hatte eine üble Befürchtung. Wenn dem wirklich so war, dann konnte der jungen Frau keiner, aber wirklich keiner mehr helfen. *Sie ist doch nicht etwa in …* Nein, zum Glück war sie nicht in Seraphim verliebt. Wie zwei Dumme, die denselben Gedanken hatten, setzte sie sofort nach, dass es sich bei jener Person eben nicht um den Dragonslayer handelte. Das beruhigte den Schwertkämpfer von Herzen, denn so unwahrscheinlich war es ja nicht, wenn man bedachte, was für eine Wirkung der Gute auf das weibliche Geschlecht zu haben schien. In fieseren Momenten unterstellte er dem Weißhaar, irgendeine Magie auf Pheromonbasis zu benutzen, um den Frauen zu gefallen. Doch wenn er ehrlich war, handelte es sich dabei wahrscheinlich einfach nur um Können, so ungerne er es auch zugab. Naja, unwichtig, zurück zum Thema. Aufmerksam hörte er Naomi zu und schaute sie aufmunternd an, während sie ihm von ihren Gefühlen für eine bestimmte Person erzählte – es fiel ihr sicherlich nicht leicht, weshalb es die einzig richtige Geste in einer solchen Situation war. Nachdem sie ausgeredet hatte, fing nun der Schwertkämpfer an zu sprechen. „Das hört sich nach einer wirklich komplizierten Situation an.“ Das war es auch. Der Stolz einer Person war eines der wertvollsten Sachen, die man haben konnte. Und wenn man das zerstörte – selbst unabsichtlich –, dann war es selbstredend, dass einen so etwas verletzte. Dennoch gab es eine Möglichkeit, die ganze Situation zu bereinigen. Ob es jedoch Erfolg haben würde, ging letzten Endes an eben jener Person und an der Kagekami selbst. „Lass ihm einfach ein wenig Zeit und halte Abstand, ehe du ihn über die Situation aufklärst und ihm sagst, dass du dir nur Angst und Sorgen gehabt hattest, ihn zu verlieren und dich dann deshalb eingemischt hast.“ Daraufhin erfolgte eine kurze Atempause, ehe Maenor die Rede fortsetzte. „Ich selbst musste vor nicht allzu langer Zeit über meinen Schatten springen und letzten Endes hat es sich gelohnt.“, gab er ehrlich zu. Dabei spielte er auf die Situation mit Lia an, in welcher er jeglichen vorhandenen Mut zusammen genommen und sie einfach geküsst hatte. „Doch auch wenn es nicht geklappt hätte, bin ich zumindest mit mir selbst im Einklang, dass ich es versucht habe. Im Grunde genommen ist das Leben nämlich ziemlich einfach: Man trifft Entscheidungen und blickt dann nicht mehr zurück. Mit dem, was im Endeffekt herausspringt, muss man leben, das ist der Lauf der Dinge.“ Ziemlich philosophisch klingende Worte, ob sie der jungen Frau was brachten? „Ist er denn auch in Blue Pegasus tätig?“ Ihre Geschichte klang nämlich ganz so, als hätte sie sich während einer Quest abgespielt hätte. Er selbst kannte nur wenige Gesichter in der Gilde, insofern war er gespannt, ob er die Person kannte oder Naomi ihm die Frage überhaupt beantworten würde.

#200 RE: Blue Pegasus Gildenhaus von Naomi 13.12.2013 20:00

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Witzig, dass Maenors erste Sorge in der Tat die war, dass es Seraphim war, in den sich das Mädchen so unglücklich verliebt hatte. Doch nein, das war nicht der Fall. Klar liebte sie auch den Dragonslayer sehr, doch auf eine viel unschuldigere Art und Weise, die auf keinen Fall einen so schrecklichen Impact hatte. Klar hatte sie sich auch schon geärgert, dass er seine Zeit scheinbar viel lieber mit Souta verbrachte und sie darüber vergas, aber das war eben so. Doch wenn es zu Ren kam, war es etwas anderes. Was er wohl gerade tat? Ob er sich gut erholt hatte? Doch da fing der andere mit seiner Erklärung an. Das war er zu sagen hatte klang logisch, aber Zeit lassen? Wer wusste ob sie noch so viel Zeit hatte, um ihn wieder zu sehen. Es war schon sehr deprimierend, dass der Kampf ums Überleben zu Hause nicht aufhörte. Er wusste doch, dass sie ihn liebte, wie viel er ihr bedeute. Das hatte sie ihm Verbal und durch Aktionen schon oft klar gemacht. Ein Bett mit ihm geteilt, sich eng an ihn gekuschelt und er mochte sie doch auch, er sag damit sie schlafen konnte, aber nicht so wie sie ihn liebte. Doch das war eben so, wahrscheinlich gingen von ihr so viele negative Gefühl aus, dass man sie nicht lieben konnte.
Nun sah sie zu Maenor, sollte sie es ihm sagen oder nicht? Was änderte es, wenn sie von ihrer Liebe zu ihm erzählte? Würde es ihm schaden? Vielleicht nicht, aber vielleicht war es ihm peinlich, dass er gemocht würde. Klar würde sie ihm nicht erzählen, was wirklich etwas bedeuten könnte und dennoch: "Ja, er arbeitet für die Gilde, ein recht riesiger Kerl mit langen dunkelblauen Haaren und einer sehr merkwürdigen Einstellung zum Leben, aber er hat einen wirklich guten Kern." Mit einem Seufzen ließ sie ihr Gesicht gegen das Fenster sinken und blickte wieder ihren Gegenüber an. "Tja Chibi-chan, aufwachsen ist doof, ich hätte lieber für immer das unschuldige kleine Köpfchen eines niedlichen blonden Mädchens behalten, das würde mir einiges an Ärger ersparen oder nicht?", leicht stupste sie ihn mit dem Fuß an und lächelt, "Nur ein Witz, wieso eigentlich Chibi?" Ihr Blick wanderte aus dem Fenster wo die Landschaft einfach so vorbeirauschte, wie das Leben was sie bisher geführt hatte. Einfach in einem Wimpernschlag vorbei und da lag weiter hinten ein Leben, eine Kindheit, die geendet hatte, als sie Alleinverdiener der Familie wurde. "Du wurdest eben so weiß im Gesicht, bevor ich gesagt habe, dass es nicht Seraphim ist, schlechte Erfahrungen?" Wer hatte das nicht?

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