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#11 RE: Straßen von Hosenka Town von Aurora Ilia 21.07.2011 18:39

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So gesehen fand Aurora es wirklich gut, dass Yuuki der Meinung war, er müsse seinen Horizont ein wenig erweitern, da sie das Metall Herumgeschupse des Jungen zwar als ziemlich hilfreich und effektiv empfand, es aber dennoch nicht wirklich mochte. Sie war anders erzogen worden, als das wahrscheinlich mit Yuuki passiert war, der noch dazu einen sehr seltenen und wahrscheinlich eigentlich verlorenen Magieausleger praktizierte. Er hatte wahrscheinlich gelernt, dass Magie eine recht vorzeigbare, saubere und zudem effektive Art zu kämpfen war, während Aurora eigentlich nur ihre Magie erlernt hatte, um in der Magiergilde aufgenommen zu werden, die ihr Vater zum Zusammenbrechen bringen wollte. Daher waren ihre magischen Fähigkeiten auf einem lächerlich tiefen Niveau, weil sie sie einfach nicht trainierte und sich daran auch nicht störte. Klar, irgendwie sahen diese Rüstungen durchaus schick aus und sie schützen durchaus gegen Angriffe, aber was sollte sie dann weiter daran arbeiten, bessere Panzerungen beschwören zu können, wenn sie auch mit so wenig Aufwand genug Schutz bekam? Denn offensive Fähigkeiten hatte ihre Magie jetzt nicht, zumindest hatte sie noch keine entdeckt. Würde sie diese aufweisen, so wäre das eine ganz andere Geschichte... aber zurück zu Yuuki, der offenbar trainiert hatte, nicht nur geistig, sondern auch körperlich. Ob man ihm das anmerkte... ein bisschen vielleicht. Vielleicht sollte sie ihn zu einer Runde Armdrücken herausfordern! Aber das müsste dann wenn im Zug geschehen, hier fand sich kein vernünftiger Platz zum Sitzen.
"Wir können ja ein Trainingskämpfchen veranstalten, dann wüsstest du, wie effektiv du nun bist...", meinte sie gedehnt, doch keine zwei Sekunden später fuhr auch schon der Zug - überpünktlich, wo hatte man das je gesehen? - in den Bahnhof ein.
"Wobei, offenbar doch eher später...", entschuldigte sie sich und machte die Tür des Zuges auf. Enge schlug ihr entgegen und die scheinbar Einäugige holte tief Luft, bevor sie entschlossen Fuß in den Zug setzte, das Gesicht ernst, als würde sie jetzt einem hochhausgroßen Monster entgegentreten, das es zu bezwingen galt. Um ehrlich zu sein, würde sie lieber besagtem Monster die Stirn bieten, aber vielleicht würde es auch so gehen. Mit konzentriertem Gesichtsausdruck machte sie die paar Schritte bis zu einem leeren Abteil, öffnete die Schiebetür und setzte sich dann in einen der Sitze, nachdem sie das Fenster aufgerissen hatte. Das musste nun einmal sein. Anschließend atmete sie erneut tief ein und legte die Unterarme auf die Armstützen, allerdings konnte sie sich davon abhalten, die Hände zu verkrampfen, indem sie sich vorstellte, dass das sicherlich mordmäßig verspannt wirken würde. Stattdessen überschlug sie die Beine - das bot sich bei kurzen Röcken generell an und lehnte den Kopf zurück. Wuh! Erste Hürde genommen, oder?

#12 RE: Straßen von Hosenka Town von Jacen Stark 23.07.2011 12:34

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Während der Grynder also im Waggon saß und darauf wartete, dass der Zug endlich anfuhr und sie ihre Reise beginnen konnten, dachte er über das Angebot der Ilia nach. So ein Trainingskampf mit ihr, das wäre doch was. Sie war die Spezialistin schlechthin, was den Nahkampf und den Umgang mit Waffen anging, dadurch konnte er bestimmt sehen, wie gut oder schlecht es um seine neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten stand. Wie gut oder schlecht er sich schlagen würde, das wusste er nicht, doch er hoffte um seinetwillen, dass sich Aurora im Griff hatte. Zumindest besser im Griff, als es gegen Ende ihres letzten Auftrags gewesen war, indem sie einem Söldner ihren Dreizack voll in die Weichteile gepfeffert hatte. Mit den Spitzen voran! Wenn sie das bei ihm auch machen würde, dann sollte er sich doch lieber gegen so ein Kämpfchen unter Freunden entscheiden, grübelte er. Mit Aurora gingen sowieso in letzter Zeit einige komische Dinge vor, ob das an ihr alleine lag, an den Umständen, in denen sie sich befunden hatte oder weil sie sich ihm nun langsam öffnete, vermochte der Rotschopf aber nicht zu sagen. Yuuki würde sie einfach weiterhin im Auge behalten, vielleicht wurde er ja dann wirklich irgendwann schlau aus der jungen Frau. Mit einer Hand strich er sich durch sein kürzer geschnittenes Haar, während er laut gähnte und seinen Mund mit seiner anderen, freien Hand verdeckte. Es war endlich mal Zeit für einen ordentlichen Besuch beim Friseur gewesen, und man musste sagen, dass er durchaus zufrieden mit dem Ergebnis war. Zwar war es noch etwas ungewohnt, wenn er sich in Spielgen sah oder auf die Reaktionen der Leute achtete, doch das würde hoffentlich bald vergehen. Ob Aurora schon seine neue Frisur bemerkt hatte? Bestimmt, doch hatte sie Anstand genug besessen, sie nicht zu kommentieren. Oder war sie ihr etwa doch nicht aufgefallen, was der wahre Grund für ihr Schweigen diesbezüglich war? Ja, die Wahrscheinlichkeit war viel höher, dachte er innerlich kopfschüttelnd.
Da er ja gerade schon bei seiner Partnerin war, in diesem Augenblick merkte er erst, dass sie sich immer noch im Abteil befand. Was daran seltsam war? Nun ja, für gewöhnlich hätte sie schon das Fenster aufgerissen und ihren Kopf herausgestreckt, um sich ja nicht im Abteil befinden zu müssen. Der Grund dafür war ihre Engephobie, was übrigens vermutlich auch der Auslöser für ihren Ausraster damals auf der Insel vor Hargeon Town gewesen war. So zumindest dachte der Rotschopf über die ganze Angelegenheit. Unter keinen Umständen wusste er, dass dies eigentlich der wahre Charakter der Ilia war, noch wusste er über ihre destruktiven Pläne bezüglich Lamia Scale. Ob er, hätte er dies gewusst, einfach tatenlos zugeschaut und sie ihr Werk verrichten hätte lassen? Unter keinen Umständen, vielmehr wäre es zu einem Duell gekommen, bei welchem er versucht hätte, sie von diesem schlechten Weg abzubringen. Ob er Erfolg gehabt hätte, war jedoch eine ganz andere Frage. Wie dem auch sei, Aurora befand sich immer noch im gleichen Abteil wie er, auch wenn sie nicht ganz sie selbst zu sein schien. Zwang sie sich etwa, im Waggon drinnen zu bleiben, dachte er ungläubig? Das konnte doch nicht sein, es musste sich um einen Irrtum handeln! "Sag mal Aurora, hast du denn nicht was vergessen?" Bei dieser Frage zeigte Yuuki auf das Fenster. "Du musst doch deinen Kopf aus dem Fenster stecken, weißt du nicht mehr? Geht es dir denn gut?" Empathisch wie eh und je, was für ein Held.

#13 RE: Straßen von Hosenka Town von Aurora Ilia 24.07.2011 10:29

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Oh ja, Yuuki war wirklich ein echtes Talent, wenn es um solche Dinge ging, beinahe so schlimm wie Aurora. Er hätte ja auch einfach fragen können, warum sie denn nicht, wie man es von ihr gewohnt war, ihren Kopf in offenere Gefilde steckte und ob sie etwa ihre Klaustrophobie überwunden habe. Aber nein, irgendwie schien das nicht so sein Fall zu sein. Stattdessen gab er ihr an, was sie eigentlich tun müsse, um sich wohl zu fühlen, was eindeutig der falsche Ansatz war. Dafür, dass es sich bei Yuuki um einen eigentlich herzensguten Menschen handelte, war er eindeutig zu trampelig. Auroras Innerstes war kalt, Yuukis nicht und dennoch teilten die beiden die Schwäche, nicht mit Menschen umgehen zu können. Vielleicht war das bei dem Rothaarigen aber auch darin begründet, dass er offenbar ein traumatisches Erlebnis mit einer früheren... Liebe? Freundschaft? gehabt hatte und nun wahrscheinlich nicht mehr richtig wusste, wie weit er sich den Leuten öffnen konnte, ohne sich selbst erneut zu verlieren. Jaja, traurige Sache eigentlich, was nichts daran änderte, dass Aurora die Formulierung nicht mochte.
"Ich muss schonmal gar nichts, würde ich sagen.", erklärte sie mit immer noch angespannter Körperhaltung, darum bemüht, die Hände nicht um die verdammten Lehnen zu krampfen, während sie kontrolliert ein- und ausatmete. "Aber da ich versuche, meine Klaustrophobie mal langsam loszuwerden, muss ich halt üben. Das in der Höhle damals ging nämlich gar nicht, wenn man recht bedenkt. Es kann nicht sein, dass ich bei jeder noch so kleinen Verengung des Luftraumes nicht mehr zurechnungsfähig werde - das beißt sich ein wenig mit dem professionellen Ruf unserer Gilde, findest du nicht auch?", fragte sie, darauf bedacht, ein Gespräch zu beginnen, damit sie sich nicht auf ihre Umgebung konzentrieren musste. "Deswegen versuche ich jetzt einfach mal, die ganze Fahrt über im Wagen zu bleiben. Was meinst du eigentlich zu dem Typ in der Höhle, der am Ende die gesamte Insel eingefroren hat? Was meinst du, was dieser Kerl war? Ich meine... ein Elementareismagier kann das schlecht gewesen sein, oder? Selbst die werden doch nicht so mächtig, nicht wahr? Ich habe schon überlegt, ob es vielleicht einer dieser ominösen Dragonslayer sein könnte, aber ich meine mich zu erinnern, dass eine der beiden anderen Gilden einen solchen in ihren Reihen hat. Und es hat glaube ich noch nie zwei Dragonslayer desselben Elements parallel gegeben, nicht wahr?" Ja, man bemerkte, dass die Ilia mehr als sonst redete, da sie merkte, dass es ihr gut tat, wenn sie sich auf etwas anderes, sei es auch so etwas banales, wie ein Gespräch, konzentrieren musste.

#14 RE: Straßen von Hosenka Town von Jacen Stark 25.07.2011 13:44

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Man musste sagen, dass der junge Grynder ziemlich von der Reaktion der Ilia sowie ihrer Aussage überrascht war. Wer hätte denn gedacht, dass sie beide das Gleiche über sich dachten und deshalb trainieren mussten? Während es sich bei ihm um körperliches Training handelte, um seinen Körper im Kampf zu stählen und dort bestehen zu können, musste Auroras Geist gefestigt werden. Ihre größte Schwäche schien ihre Engephobie zu sein, weshalb sie nun wohl angefangen hatte, dem entgegen zu arbeiten. Sie mussten beide einfach stärker werden, um sich gegen zukünftige Gegner auch erfolgreich behaupten zu können. Je schwieriger die Aufträge wurden, desto gefährlicher wurden auch die Gebiete, in welche sie geschickt wurden. Und wenn er weiterhin ein erfolgreiches Team mit ihr bilden wollte, dann musste Aurora wohl oder übel gegen enge Höhlen gewappnet sein. Erst vor Kurzem hatte er einen Blick auf eine S-Rang Quest werfen können, ehe die Tür zu dem Bereich der Ace zugegangen war, doch was er da aus der Entfernung hatte lesen können, hatte ihn keineswegs beruhigt. Einen Halbdrachen, genauer gesagt eine Hydra, terrorisierte die Gegend um einen Vulcan im Norden, weshalb er ausgeschaltet werden musste. Die Belohnung, die darauf stand, hatte ihm beinahe die Augen ausfallen lassen, solch eine große Menge an Geld konnte er sich gar nicht vorstellen. Genau für solche Quests mussten sie bereit sein, auch wenn sie noch ein paar Jährchen vor sich hatten, ehe es so weit war. Doch zurück zu Aurora, die nicht wirklich freundlich auf seine Aussage reagiert hatte. Ob er die Situation wohl wieder verschätzt hatte? Bestimmt. "Tut mir leid, wenn ich irgendwas gesagt haben sollte, was dich beleidigt oder verletzt hat. Ich dachte nur irgendwie, dass es dir nicht sonderlich gut ging und du es vergessen hattest, weshalb ich dir Bescheid geben wollte, ehe du dich wieder mit Druck und Stress herumschlagen musst." Ja ja, eigentlich hatte er es doch nur gut gemeint, doch da unser kleiner, unempathischer Stein keine Ahnung von so etwas hatte, war eben folgendes Ergebnis bei rausgekommen. "Du hast recht, wenn wir unserer Gilde Ehre und Ruhm machen wollen, müssen wir unsere Schwächen meistern." Aber jetzt galt es schnell das Thema zu wechseln, damit sie nicht weiter auf ihn und sein Ungeschick eingehen konnte. Ihre nächste Aussage brachte Yuuki ernsthaft zum Grübeln, weshalb er sich unbewusst mit der Hand über sein Kinn strich. So glatt bemerkte er in diesem Augenblick. Hoffentlich hatte seine Partnerin das nicht gesehen, sonst konnte er sich wieder auf eine dumme Bemerkung gefasst machen. Ob die Rötung in seinem Gesicht vielleicht endlich verschwunden war? Hör auf dich abzulenken, schalt er sich selbst, ehe er seine Gedanken erneut auf ihr Gespräch konzentrierte. Eine durchaus interessante Frage, wer war diese unbekannte und unheimlich mächtige Person gewesen? Ein Eismagier auf jeden Fall, das ließ sich unter keinen Umständen abstreiten. Nur was für einer. Allein an dem Gedanken in der Höhle, bei dem sie kurz vor dem Tod standen, brach ihm der kalte Angstschweiß aus. Es war wirklich eine Fügung des Schicksals gewesen, der sie wohl vor dieser gnadenlosen Person gerettet und ihre Macht stattdessen auf Velcan umgeleitet hatte. Irgendwie bemitleidete der Rotschopf den toten Gangsterboss nicht, diese Strafe geschah ihm recht. Ob er wohl der Eis Dragonslayer war, wie Aurora riet? Wohl eher nicht, denn wie sie bereits kurz darauf ebenfalls sagte, befand sich der Eis Dragonslayer in Fairy Tail und schien wohl um einiges jünger zu sein, als ihr Gegner. Hätte Yuuki schätzen müssen, so hätte er gesagt, dass er mindestens zwanzig Jahre alt war. Die Stimme hatte sich auf jeden Fall erwachsen und kalt angehört, solch eine Stimme vermochte kein Kind oder Jugendlicher zu haben. "Nein, so weit ich über Drachen und ihre Schützlinge Bescheid weiß, so haben sie jeweils immer nur einen einzigen. Ich habe auch noch nie gehört, dass es zwei dieser mächtigen Magier des gleichen Elements geben soll. Aber ich könnte mich selbstverständlich auch irren, da ich mich nicht sonderlich gut in dieser Hinsicht auskenne. Meinst du nicht, dass jemand wie Meister Gale zu so einer Tat in der Lage wäre? Oder irgendein anderer Gildenmeister, der vielen Gilden, die es hier gibt? Ich habe auch gehört, dass die Mitglieder des magischen Rates wirklich mächtige Magier sein sollen." Ja, das klang auf jeden Fall sinnvoll. Doch was an dem Rotschopf nagte, war der Fakt, dass sich diese Person mit jemandem wie Velcan zusammengetan hatte. So etwas würde ein Mitglied einer legalen Gilde niemals tun, und was hatte das bedeutet, was er am Ende zu dem sterbenden Boss gesagt hatte? "Hmm, aber wenn wir annehmen, dass das niemand von diesen Leuten ist, dann hätten wir ein großes Problem. Denn das würde bedeuteten, dass da jemand wirklich Mächtiges da draußen herumläuft, der bestimmt nicht alleine ist. Kannst du dir einen Reim auf das machen, was er Velcan am Ende gesagt hat? Kurz bevor er ihn ... getötet hat?" Oh ja, die Erinnerung an den kaltblütigen Mord ließ ihn wieder erschaudern. Kein Wunder, dass die andere Person Eismagier war, so kalt, wie sie gehandelt und zu ihnen gesprochen hatte.
Nachdem sie den Sturm erfolgreich überstanden hatten, war der junge Grynder sofort zu den Behörden gestürmt und hatte ihnen mitgeteilt, was sich nur Stunden zuvor in der Höhle abgespielt hatte. Sofort wurden mehrere Beamte dorthin geschickt, doch sie fanden nichts. Nichts, aber rein gar nichts war von dem blutigen Massaker zurückgeblieben, was dort stattgefunden hatte. Es handelte sich für die Behörden nur um eine stinknormale alte Insel. Kein Wunder, bestimmt spielten sich solche Ereignisse immer kurz vor starken Stürmen ab, damit das Meer am Ende die Insel säubern und damit alle Beweise vernichten konnte. Nur war es dieses Mal Velcan auch zum Verhängnis geworden, und es würde niemanden geben, der ihn rächen konnte oder würde.

#15 RE: Straßen von Hosenka Town von Aurora Ilia 25.07.2011 15:09

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Lamia Scale Ruhm und Ehre machen? Na ja, eigentlich war es nicht wirklich das, worauf die Ilia aus war. Zwar mochte man von ihr glauben, dass sie der Gilde beigetreten war, weil sie deren Werte teilte und ihnen deswegen zur Vollendung helfen wollte, aber das Gegenteil traf schon eher zu. An dem Tag, an dem das kleine, einäugige Mädchen, das so gerne mit Waffen herumfuchtelte, in die Gilde eingetreten war, waren die Tage dieser gezählt gewesen, da sie eine Art humanoide Zeitbombe war, die unaufhörlich tickte, genährt vom Hass und der Verachtung ihres Vaters auf die Dekadenz dieser Magier. Sie benutzte diese Gilde sozusagen nur als Sprungbrett um ihre Kräfte zu verstärken und dann als tödliches Geschoss wieder zu Boden zu gehen und dabei Lamia Scale in Schutt und Asche zu legen. Wenn sie erst einmal S-Rang-Magier sein würde, würde es ihr sicherlich einfacher fallen, die Gilde langsam aber sicher zu unterhöhlen und ihrem Vater damit wieder Zutritt zu verschaffen. So lange würde sie gerne weiter das pflichtbewusste, freundliche und aufrichtige Mädchen spielen, damit man auch ja nicht vorgewarnt wäre. Nur Yuuki hatte vielleicht einen etwas anderen Blick auf die Dinge und auf ihr Innerstes, da sie sehr oft mit ihm zusammen war, aber sie war nicht der Ansicht, dass Yuuki jemals auf die Idee kommen würde, was Aurora da eigentlich plante. Wie würde man darauf auch kommen - und obwohl er ihr rechtes Auge gesehen hatte, so konnte er dieses doch unmöglich mit ihrem Vater in Verbindung bringen, oder?
Also war auch Yuuki der Meinung, dass das kein Eis Dragonslayer gewesen sein konnte und auch die Möglichkeit, eines der Gildenoberhäupter könne sich mit einem kriminellen, perversen Geschäftsmann zusammengetan haben, erschien ihm nicht besonders wahrscheinlich. Ihr auch nicht, war es doch die Aufgabe der Gilden, gegen solche Menschen vorzugehen. Nicht, dass sie diese Wohltäterei besonders toll fand, aber so war es nun einmal Gesetz. Wer also würde die Stirn haben, einer Gilde zum Trotz zu arbeiten...? Natürlich, eine Dark Guild, die gab es ja auch noch! Sie würde in naher Zukunft mal ihren Vater fragen, ob der etwas von einem verteufelt starken Eismagier wusste. Denn wenn es jemanden gab, der sich abseits des Gesetzes der Magier auskannte, dann er. "Ja, vielleicht war es einfach ein dunkler Magier, der extrem stark und gut trainiert war. Es scheint ja beinahe, als habe er etwas organisieren wollen, etwas größeres vor. Wobei, es waren ja offenbar mehrere, nicht wahr?", fragte sie und starrte krampfhaft geradeaus. Nur nicht daran denken, dass sie sich hier in einem kleinen, klitzekleinen Raum befand, nicht dran denken...

#16 RE: Straßen von Hosenka Town von Jacen Stark 25.07.2011 19:11

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Was ein Zufall, Aurora hegte die gleichen Gedanken wie er. Oder war es überhaupt ein Zufall? Schien es nicht vielmehr Beweis dafür zu sein, dass sie beide als ausgebildete Magier die gleichen Schlüsse zogen? Durchaus, ein Lob an ihre Ausbildung, konnte man nur sagen. Denn es stimmte, es waren wirklich mehrere Personen gewesen, einerseits, die Person, die als Hologramm zur unbekannten Person gesprochen hatte, andererseits hatte diese – kurz bevor sie sich von Velcan entledigt hatte – eben zu jenem gesagt, dass "sie" ihn nicht mehr bräuchten. Damit hatte er von einer Mehrzahl von Personen gesprochen, und nicht etwa sich und diese andere Person gemeint. Sonst hätte er ja auch genauso gut sagen können, dass sein Partner und er ihn nicht mehr bräuchten. Verdammt, also liefen da wirklich noch eine ganze Menge anderer mächtiger Leute herum? Das konnte nur böse enden. Doch wie kam es, dass sie niemals zuvor von denen gehört hatten? "Ja, das kann nichts Gutes bedeuteten. Aber das, was er zu Velcan gesagt hat, hat mich irgendwie nachdenklich gemacht. Dass sie ihn nicht mehr bräuchten, weil sie sich alles unter den Nagel gerissen hätten. Was meinst du, was das wohl zu bedeuten hat?" Irgendwie verspürte er ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, wenn er an die möglichen Folgen einer solchen Gruppierung dachte. So etwas konnte doch nur schief gehen, Magier, die ihre enormen Kräfte dazu ausnutzen, um sich selbst zu bereichern und anderen Leuten ihren Willen aufzudrängen. Wenn er jemals auf einen dunklen Magier treffen sollte, würde er keinerlei Gnade walten lassen. Lustig nur, was hätte der Rotschopf wohl dazu gesagt, wenn er erfahren hätte, dass vor ihm eben so eine Person saß? Und das ihr Ziel Lamia Scale war? Wer konnte schon voraussagen, wie der junge Grynder darauf reagiert hätte. Wahrscheinlich hätte er es für einen weiteren grausamen Schicksalsschlag gehalten, der ihm einen seiner wenigen und guten Freunde wegnahm. Ob er das Zeug hatte, gegen sie kämpfen zu können, war eine ganz andere Sache. Dabei ging es nicht um die Fähigkeiten, sondern vielmehr den Willen, ob er Lamia Scale über Aurora zu stellen vermochte. Wo war Ryo nur, wenn man ihn brauchte? Er hätte gewiss eine Lösung für ihr Rätsel gehabt. Es war schon ziemlich lange her, dass er etwas von seinem großen Bruder gehört hatte. Hoffentlich war ihm nichts zugestoßen, Yuuki hatte sich immer an der Hoffnung festgeklammert, dass er eines Tages zurückkommen würde. Und bis vor einigen Monaten hatte auch noch Briefkontakt zwischen den Beiden geherrscht, doch dieser war zurzeit versiegt. Nachdenklich biss sich der junge Mann auf die Unterlippe, während er aus dem Fenster schaute. Da gab es etwas, was ihm schon lange durch den Kopf schwirrte. Sobald er stark genug wäre, spielte er wirklich mit dem Gedanken, sich auf die Suche nach seinem Bruder und seinen Eltern zu machen. Dank den Briefen seines Bruders konnte er sich auch einen guten Reim machen, in welche Richtung seine Reise gegangen war. Für einen Grynder sollte es doch wohl ein Klacks sein, solch einer einfachen Spur zu folgen, oder etwa nicht?
Währenddessen ging die Fahrt weiter und es geschah nichts wirklich Spektakuläres, denn Yuuki versuchte lediglich, eine Unterhaltung mit Aurora zu führen, um diese von ihrer Engeangst abzulenken. Mit mäßigem Erfolg würde er sagen. Nach einer ganzen Weile ertönte schließlich die Sprechanlage und teilte den Passagieren mit, dass sie ihr Ziel erreicht hätten. Nun konnte es los gehen, es immerhin galt es, einen potenziellen Mörder zu fassen. Schließlich konnte es wirklich so weit gehen, wenn der Verfasser dieser Drohbriefe "ernst" machte.

#17 RE: Straßen von Hosenka Town von Aurora Ilia 26.07.2011 16:09

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Och, noch war Aurora ja keine dunkle Magierin, nicht wahr? Noch folgte sie brav allen Gesetzen, die man ihr auferlegte, noch erledigte sie zugunsten der Gilde Aufträge, noch war sie ein mustergültiges Mitglied. Da die Gedanken frei waren und man sie im Allgemeinen nicht lesen konnte, war die Wahrscheinlichkeit, dass man davon Wind bekam, was sie plante, extrem gering, vor allem, da Aurora sehr darauf achtete, dass man ihre seltenen Treffen mit ihrem Vater nicht mitbekam. Dieser hatte außerdem Kontrolle über eine Art der Magie, die dies enorm vereinfachte, sodass es beinahe unmöglich schien, ihnen auf die Schliche zu kommen. Es war gut so, vor allem vorteilhaft für Yuuki, der - wenn er ihr im Weg stehen würde - dem Tode geweiht sein würde. Entweder durch ihre Hand, wenn ihre Tarnung auffliegen sollte oder durch die ihres Vaters. Wahrscheinlich würde sich der Junge mit den roten Haaren ein wenig wie gegenüber dem Lich fühlen - ohne Corta und Zauberschwert natürlich. Allerdings stimmte es wohl, dass in der Seele des Mädchens etwas lauerte, was diesen ganzen dunklen Magiern eindeutig das Wasser reichen konnte, wenn es um Grausamkeit und schlimme Gedanken ging. Leider war sie noch nicht dazu in der Lage, ihr Innerstes nach Außen zu kehren, das konnte man sich in ihrer Gilde höchstens dann leisten, wenn man ein Ace und generell komplett außerhalb der Reichweite der anderen war. Also musste sie darauf hinarbeiten, eines zu werden, das hieß leider, ihre Verkleidung noch zu verdichten! "Keine Ahnung", lächelte sie, als Yuuki ihr die Frage stellte, was zum Teil gelogen war, da sie durchaus ihre Theorien dazu hatte, zum anderen Teil einfach deswegen geschehen war, damit sie sich nicht damit beschäftigen musste. Es war schwer genug, einfach im Zug zu sitzen und sich nicht aus dem Fenster zu lehnen... da musste sie sich nicht auch noch mit so etwas schwerem befassen! Zumal sie sich einfach keine Verschwörungstheorien basteln würde, bis sie ihren Vater mal gefragt hatte, um was es sich bei diesem Magie wohl gehandelt hatte. Zum Glück mussten die beiden sich auch nicht besonders lange anschweigen, da die Zugfahrt schon bald ihr Ende hatte. Für die Ilia war es allerdings so gewesen, als wären ganze Jahre vergangen, da sie jeden Atemzug gezählt hatte, um nicht von Panik übermannt zu werden - aber es hatte sich gelohnt: Der erste Schritt in Richtung Besserung war getan!

Tbc: Dr°Hbr!eF3...und andere Hässlichkeiten

#18 RE: Straßen von Hosenka Town von Lia Valencia 07.03.2012 18:13

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Und nun stand sie da, mitten in einer Stadt, in der sie sich nicht auskannte. Und was machte sie da? Sie suchte jemanden, von dem sie keine Ahnung hatte, wer er eigentlich war und ihn nur in älterer Ausgabe kannte. Und wieso das Ganze? Weil sie vergessen hatte, diesen verdammten Ring Zero zu geben, damit sie sich darum kümmern konnte, dass er wieder zu seinem Besitzer zurückkam. Als Lia Valencia von diesem Abenteuer in der Zukunft zurück nach Hause kam und am späten Abend noch ein Bad nehmen wollte, da bemerkte sie es. Ihre Mutter hatte immer gesagt, sie sollen die Taschen ihrer Kleidungsstücke prüfen, damit sie auch leer waren, bevor sie gewaschen wurden. Und weil Lia artig auf ihre Mutter hörte, suchte sie auch die Taschen ihrer Weste ab, wo sie ihn fand: Den Ring von Yuuki, der sich geopfert hatte, damit sie, Zero, Chibi und Seraphim wieder nach Hause kamen. Erst wusste Lia gar nicht, was sie mit diesem Ding anfangen sollte. Zero geben? Sie war doch auch in Lamia Scale, warum also diese Umstände? Dann könnte sie ihn gleich diesem Yuuki geben. Wenn er vielleicht gerade nicht da war oder so, dann konnte man ja immer noch auf jemand anders zurückkommen, der sich darum kümmern sollte, aber ansonsten würde Lia das wohl in die Hand nehmen müssen. Eigentlich hatte der Pinkschopf ja kein Problem damit, Fremde anzusprechen, aber das Problem lag einfach darin, was sie sagen würde. „Hey! Du! Ich kenne dich.. aus der Zukunft!! Ach, das gehört übrigens dir.“ Bei dem Gedanken schüttelte Lia den Kopf und seufzte. Am besten, sie würde erst mal diesen Typ suchen, bevor sie sich noch um entschied, weil ihr nichts Gescheites einfiel. Immer wieder suchten ihre grünen Augen ihre Umgebung ab, doch große Hoffnungen hatte sie nicht. Ob sie in der Nähe der Gilde suchen sollte? Aber irgendwie scheute Lia diesen Ort ein wenig, es kam ihr so vor, als hätte sie dort einfach nichts verloren. Andererseits, sie würde ja nicht einfach reinspazieren und lauthals nach Yuuki verlangen. Dort konnte man ihr vielleicht sogar sagen, wo er wohnte. Langsam setzte das hübsche Mädchen einen Fuß nach den anderen, denn noch behagte ihr diese Idee nicht ganz, aber eine andere Möglichkeit schien es nicht zu geben. Zumindest dachte sie das. Denn plötzlich, was für ein Zufall, half ihr das Glück auf die Sprünge und ein Rotschopf, dessen jüngeres Gesicht enorme Ähnlichkeit mit dem des Älteren hatte, bog um die Ecke. Erst konnte Lia gar nicht glauben, dass sie so viel Glück hatte, dann hob sie ohne zu überlegen die Hand und rief ein verunsichertes: „Hey!“, in seine Richtung. Der Junge schien erst etwas überrascht zu sein, dass eine Fremde ihn ansprach, doch als sie ihn so durchdinglich musterte, war er sich sicher, dass er gemeint war. Zögerlich ging Lia auf ihn zu und fragte ihn, ob er Yuuki sei. Erleichtert stellte sie fest, sich nicht geirrt zu haben. Aber nun stand sie erst mal da und überlegte, was sie sagen sollte. Das kam nun davon, dass sie sich nicht vorher Gedanken darüber gemacht hatte! Nach den richtigen Worten suchend, hielt sie ihm erst mal hilflos lächelnd den Ring hin. „Der gehört dir.“, murmelte sie. Dann begann wieder der Kampf mit sich selbst, wie sollte Lia das sagen? „Mein Name ist Lia Valencia. Es ist so.. Vor einigen Tagen hatte ein magischer Kristall ein paar andere Magier und mich in die Zukunft befördert. Das klingt jetzt verrückt, aber du warst da, fünf Jahre älter. Dabei hast du den Ring verloren.“ Bewusst erzählte sie ihm nicht, dass er gestorben war. Würde er sie jetzt für verrückt halten? Was sollte sie bloß sagen? Oh man, bestimmt würde er gleich loslachen. Doch dann kam die glorreiche Idee: „Du kennst Zero, oder? Sie hatte dich auch wiedererkannt. Frag sie einfach.“ Zufrieden mit ihrer getanen Arbeit nickte sie einmal, ehe sie sich von Yuuki verabschiedete. Es war Zeit, wieder zu gehen, schließlich wollte sie nicht den ganzen Tag verschwenden. „Vielleicht sieht man sich mal, soll unter Magiern vorkommen.“ Und mit diesen Worten wandte sie sich um und verließ Hosenka Town.

#19 RE: Straßen von Hosenka Town von Jacen Stark 07.03.2012 19:21

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Als Yuuki diesen Morgen sein Haus verließ, hätte er nicht gedacht, dass es so ein ereignisreicher und überraschender Tag werden würde. Auf dem Weg der Gilde schaute er noch kurz beim Bäcker vorbei, da er schon seit zwei Minuten im Rückstand mit seinem Frühstück war. Das war schon hart an der Grenze, warum war ihm auch das Essen zu Hause ausgegangen? Und ein deftiges und pikantes Steak wollte er zum Frühstück bestimmt nicht aufgetischt haben, da geduldete er sich lieber noch einige Minuten und gönnte sich dann etwas Passenderes. Mit einer ganzen Tüte voll herzhaftem Gebäck und einem halben Buttercroissant im Mund ging der junge Mann weiter seines Weges in Richtung des prachtvollen Gildenhauses von Lamia Scale. Die letzten Tage waren auch wirklich aufregend gewesen, da mehrere Leute auf den Plan getreten waren, die behauptet hatten, durch einen seltsamen Gegenstand verschieden weit in die Zukunft geschickt worden zu sein. Dabei begrenzte sich das Ganze natürlich nicht nur auf seine eigene Gilde, auch von Blue Pegasus und Fairy Tail hörte man ähnliche Geschichten. Das Kuriose an der Angelegenheit war aber, dass er einige der Zeitreisenden sogar persönlich kannte, darunter Souta – der ein recht guter Freund von ihm war – und Soul Axe, der, wie er mitbekommen hatte, in der Zukunft sein Leben gelassen hatte. Damit war es ihm aber anscheinend möglich gewesen, das Überleben seiner Kameraden zu sichern, eine Aktion, die eines Lamia Scale Magiers mehr als nur würdig war. Yuuki würde ihn sicherlich nicht so schnell vergessen und spielte sogar mit dem Gedanken, ihm ein Grab im Friedhof zu machen, wenn das schon sonst niemand anderes tat. Dort befand er sich sowieso ziemlich oft, also hatte er auch die nötige Zeit dafür. Und die Letzte im Bunde, die er ebenfalls kannte, war die kleine Zero. Auch sie war in der Zukunft gewesen und hatte ihm erzählt, dass sie ihn und eine erwachsene Aurora gesehen hatte. Interessant, zu gerne hätte er auch einen Blick auf sein älteres Ich geworfen oder sogar gerne mit ihm geredet. Aber das wäre so oder so wohl nicht möglich gewesen, denn wäre er selbst in der Vergangenheit verschwunden und in die Zukunft geschickt worden, so würde er ja dort gar nicht mehr existieren. Ahh, wie kompliziert das alles doch war! Aber um es mal zusammenzufassen und auf den Punkt zu kommen, all diese Erzählungen waren ganz bestimmt der Grund dafür, dass er die folgende junge Frau nicht für verrückt erklärte und einfach ab tat. Als nach ihm gerufen wurde, blickte er kurz auf und schaute sich die junge Frau an. Er kannte sie nicht, also nahm er einfach mal an, dass sie jemanden hinter ihn meinte. Als er sich jedoch umdrehte, um seine These untermauern und weiter gehen zu können, erblickte er niemanden. Er war also gemeint? Was mochte die Gute von ihm wollen? Als sie sich schließlich danach erkundigte, ob es sich bei ihm um Yuuki handelte, war sein Interesse vollends geweckt. Interessiert betrachtete sie der Rotschopf, während er sich fragte, woher sie ihn nur kannte. "Ja der bin ich. Was kann ich für dich tun?" Und anschließend erzählte sie ihm die Geschichte von der Zukunft und dass auch sie ihn getroffen hatte und einen Ring besaß, der seinem zukünftigen Ich gehört hatte. Dann war sie also auch eine der Zeitreisenden, die sogar mit Zero unterwegs gewesen war! Sicherlich, das kleine Mädchen würde er auch noch mal fragen, aber ansonsten sah er keinen Grund, warum er dieser Lia Valencia nicht glauben sollte. Was hatte sie schließlich davon, ihm so eine Geschichte aufzutischen und ihm einen Ring anzudrehen. Lediglich einen kleinen Moment zögerte er, ehe er den Ring doch schließlich entgegen nahm. Was der Dragonslayerin sicherlich nicht bewusst war, alleine schon mit dieser Aktion veränderte sie den Fluss der Zeit. Irgendetwas muss es mit dem Ring auf sich zu tun haben, sonst hätte sie ihn mir nicht gegeben, dachte er sichtlich interessiert an dem Schmuckstück. Dass es sich dabei auch wirklich um den Ring eines Grynders handelte, konnte man ganz deutlich an der Familiengravur erkennen. "Danke und bis bald.", rief er der anderen Magier hinterher, während er sich nun voll und ganz auf den Ring konzentrierte. Als Yuuki ihn anzog, spürte er, wie ihn ein seltsames Gefühl überkam. Etwas ... rief nach ihm! Was war hier nur los? Statt zur Gilde zu gehen, machte er kehrt und nahm wieder Kurs auf sein Haus. Oberste Priorität war nun herauszufinden, was es mit diesem Familienstück auf sich zu tun hatte.

#20 RE: Straßen von Hosenka Town von Emaru 28.10.2012 00:15

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Relativ uninspiriert schlenderte Emaru durch die Straßen Hosenka Towns. Das eröffnete natürlich die Frage: Was machte Emaru in Hosenka Town? Der Arbeit wegen war er nicht hier, heute hatte er sich mal wieder einen Tag frei genommen. Zugegeben, wenn er die Gildenaktivitäten weiterhin so oft schleifen ließ, würde es wohl noch ziemlich lange dauern, bis er sich endlich sein eigenes Heim leisten konnte, aber er war nun einmal ein fauler Mensch, der sich nicht jeden Tag mit irgendwelchen Quests beschäftigen wollte. Abgesehen davon gab es in diesem Fall mildernde Umstände. Hierher zu reisen war nämlich eine Entscheidung gewesen, die er in dem Moment getroffen hatte, in dem ihm einer seiner Gildenkollegen von einer Begegnung mit James Dargin berichtet hatte. James Dargin, der große Bruder von Emaru und Jin Dargin, war ihm wohl auf einer Quest in der Umgebung um Hosenka Town begegnet, war auf dem Weg gewesen hierher, an den Ort, an dem sich jetzt sein kleines Geschwisterchen aufhielt... Nur leider war das jetzt schon vier Tage her, und erst heute war die Nachricht zu dem jungen Dargin gelangt. Den Informationen nach, die der Weißschopf erhalten hatte, hatte James nur zwei Tage hier verbracht und war mitten in der Nacht des vorigen Tages verschwunden, ohne jemandem zu sagen, wohin er als nächstes gehen würde... nicht einmal eine Richtung hatte er angegeben. Mit seinen geographischen Kenntnissen hätte Emaru aus den geringsten Informationen etwas machen können, ein Ziel feststellen, dass sein Bruder wahrscheinlich zu erreichen versuchte, doch mit gar keinen Informationen konnte selbst er nichts anfangen. Auch das große Genie aus Blue Pegasus, dem das Stilbewusstsein aus jeder einzelnen Pore strömte, war nicht Gott, konnte nicht Etwas aus Nichts erschaffen. Aber wenn er schon hier war, dann konnte er den Tag ja auch genießen...
Es war schon sehr lange her, dass Emaru Hosenka Town zuletzt gesehen hatte, ein Jahr sicherlich. Das letzte Mal hatte er zwei Magier aus Lamia Scale und einen aus Fairy Tail kennen gelernt, war auf ziemlich verrückte Art durch die Zeit gereist und musste sich behaupten gegen God Slayer und Magierjäger. Eine ziemlich blöde Geschichte war das gewesen und glauben würde ihm sowieso keiner, er hatte also nicht vor, es je weiterzuerzählen. Das alles änderte aber nichts daran, dass die Onsenstadt ziemlich schön war, für Touristen geeignet und angefüllt mit ein paar wirklich netten Leuten und schönen Geschäften. An eben jenen Geschäften lief der Dargin gerade vorbei, mitten durch die Straßen der Stadt, schlenderte hindurch, als wäre er der unbekümmerteste Mensch der Welt, auch wenn er sich noch immer wünschte, er hätte seinen Bruder getroffen. Das Leben lief nicht immer nach Wunsch, das wusste ja gerade das Weißhaar sehr gut, also war es nicht so schwierig, diese Niederlage zu akzeptieren und seinen Weg zu gehen. Besagter Weg führte ihn ziemlich nah an den Wänden entlang, auf die Suche nach einem Ort, wo er sich ein wenig ausruhen und etwas essen könnte, wie ein Café oder ein kleines Lokal oder auch eine Bar, wenn es sein musste. Außerdem führte er vorbei an einem ganz bestimmten, schicksalhaften Laden, in dem Schmuck verkauft wurde. Glitzernde Edelsteine schienen durch das Schaufenster, strahlten Emaru geradezu an, sodass er gar nicht anders konnte, als seinen Blick zur Seite zu wenden. Gefangen hielt sich sein Blick auf einem besonders glänzenden Saphir, wollte sich gar nicht mehr abwenden, bis eine kleine Unebenheit auf dem Gehweg sich entschied, ihm diesen Wunsch nicht zu erfüllen. Stattdessen wurde der wie immer unaufmerksame Magier unsanft aus seinem Schrittrythmus gerissen, einen Moment lang von der Erde gehoben, ehe ihn die Schwerkraft unsanft dahin zurückbeorderte – aber leider nicht nur seine Füße. Einfach gesagt, stolperte er und fiel lang hin, konnte gerade noch den Kopf hochziehen, um so seine Nase zu schützen vor dem Aufprall. Trotzdem wich ihm die gesamte Luft aus den Lungen, sodass er, kaum dass er sich auf die Ellenbogen stützen konnte, schwer zu atmen begann. Na, das war ja mal ein toller Tag...

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