Fairy Tail RPG » Große Städe Fiores » Hosenka Town » Das reichere Viertel von Hosenka Town

Schnell eilte Katsu zum Tisch, wo die Diener die Erfrischungen aufnehmen konnten und suchte dort nach einem Champagner, während er einen Satz Handschuhe aus der Tasche zog. Es waren schlichte weiße und gehörten mit zur Dienertracht, auch wenn Katsu immer wenn es ging versuchte, Handschuhe zu meiden. Denn wenn es mal einen köstlichen Unfall gab und er die Chance hatte, eine Frau etwas unsittlich zu berühren, dann sollte das Gefühl so unverfälscht wie möglich sein! Aber da diesmal keinen Fingerabdrücke gefragt waren...
„Hm... ein Grand Cru ist hier, ich denke er sollte der Dame gefallen.“[/size] Scheinbar hatte Drake ein großes Verständnis über alkoholische Getränke, aber wenn er doch dagegen war, sich erst bei Calseinica gutzustellen, wieso half er dann? „Wenn es schon keine Wahl gibt, sollte es zumindest schnell gehen!“
Nachdem das richtige Glas gewählt wurde und der Champagner auch zur richtigen Höhe gefüllt wurde... OK, woher weiß Drake das alles? [size=75]„Ich komme aus einer edlen Zeit, wo solche Dinge...“ Und somit haben wir eine Erklärung.
Katsu dackelte wieder zurück, wieder mit einem symbolischen wedelnden Hundeschwanz, doch als er Calseinica mit so finsteren Blicken sah: „Ein so finsteres Gesicht verzerrt deine Züge, ein Lächeln würde dir besser stehen.“ Katsu sagte es voller ernst und folgte ihren Blick: „Haben dir diese Frauen etwas angetan?“
Ivys Plan schien zu glücken, die Aufmerksamkeit von Koendanachi wanderte von ihm auf Zondersan, welcher wiederum den Blick mit einem peinlich berührten Lächeln erwiderte und sogleich diese Anschuldigungen abwies. Dies war vielleicht die ideale Gelegenheit schnell von der gesamten Misere sich zurückzuziehen.
Und eventuell war ihm das Glück auch hold, denn er konnte ein schrilles: „Oh, der Herr Baron von Fidelfeld, ich habe Sie schon immer kennenlernen wollen. Die Leute behaupten, Sie seien eine enorme Persönlichkeit, doch wie es aussieht, strafen Sie diese Behauptungen Lügen!“
Umgeben von einer Traube Menschen stand er da: Das wohl prächtigste Spanferkel des gesamten Raumes! Warte, es ist ein Mensch! ... Ein Wesen, halb Mensch und halb Schwein, welches in einer Hand anstatt eines Kelches lieber einen Humpen hatte und in der anderen noch eine Geflügelkeule! Und der wohl die grunzigste Lache hatte, die man auf ganz Earth Land hören konnte: „Grchr, Grchr, Grchr. Die Gerüchte über mich, werden meiner Person nicht gerecht! Und Sie sind?“

Enorm war er ja schon, dieser Baron von Fidelfeld, und damit für den vor Bulle und Co. geflüchteten Ivy auch nicht zu übersehen. Der gewaltige, massige Körper des Mannes war inmitten der magisch optimierten Körper der Adeligen so herausstechend wie ein Elefant inmitten von Atilopen, und somit erfüllte er alle Kriterien für die Rubrik “am Leichtesten zu beschatten”. Niemanden, der sich mit einer solchen Masse durch die – nun – Masse wuchtete, würde der ohnehin schon in der Beobachtung begabte Grünhaarige wieder aus den Augen verlieren, also schenkte er seiner Zielperson nur einen kurzen Blick, ordnete seine Position und das merkwürdig grunzende Lachen ein, welches er wohl überall wiedererkennen würde (und womöglich zusammen mit Bulles Grabschhand in seinen Träumen begrüßen durfte), ehe er sein Tablett abstellte und sich zur Küche hin umdrehte. Während er in seiner Pagenuniform ungesehen und noch viel weniger beachtet durch die Gäste kursierte, hatte er ein freundliches, nichtssagendes Lächeln aufgesetzt, was eine zusätzliche Taktik war, sich nicht verdächtig zu machen. Bei dem Goldenen hatte er schon versagt, als er wie ein Diener wirken wollte, aber wenn er immer nett lächelte und winkte, wie ein Pinguin, würde man ihn schon nicht aufhalten oder sich fragen, ob er etwas im Schilde führte. Man unterstellte ihm höchstens Blähungen, doch damit konnte er durchaus leben, ohne sich zu schämen. Eigentlich wäre es wohl auch klug gewesen, den beleibten Mann nach einer Bestellung zu fragen, doch er hatte das Gefühl, dass dieser wahrscheinlich sowieso alles essen würde, was einigermaßen schmackhaft aussah, denn so waren diese Gierschlunde doch, oder? Futterten und fraßen und wunderten sich am Ende, wo nur all die Kilos herkamen, die auf ihren Hüften saßen. Mit leicht ertapptem Gesichtsausdruck dachte der Griffin an seine letzte Dessertsession im Restaurant unter seiner Wohnung und berührte geistesabwesend seine Seite knapp oberhalb der Hüfte, die sich ein wenig herumdrücken ließ ... Na ja. Das bestätigte immerhin seine Regel, oder? Er sollte mal wieder anfangen, zu joggen oder so, aber das war so unendlich anstrengend, dass allein der Gedanke an einen Laufplan ihn schon fertigmachte, da aß er ja lieber weniger Pasta und Tiramisu ... Küche? Küche. Stirnrunzelnd trat er in die geschäftige Atmosphäre des Anwesens – er hatte bereits mit ein paar Köchen geredet und obwohl einige nicht sehr begeistert davon waren, dass er seine spezielle Geheimzutat in ihre Kunstwerke krümeln wollte, würden sie sich dagegen wohl kaum wehren können, das hieß, wenn er auf die Schnelle jemanden fand, den er in seinen Plan eingeweiht hatte. “Ich brauche einmal das spezielle Menü für Herrn Fidelfeld!”, rief er deshalb über das Geklapper von Pfannen und Töpfen und das Schnappen von Gemüse schneidenden Messern hinweg. Beeilung, Beeilung ...
Auch Katsu sollte sich wohl beeilen, denn obwohl er innerhalb kürzester Zeit mit der Bestellung der Dame zurückgekehrt war – hatte er eigentlich einen Plan, wie er sie bloßstellen wollte, oder war das schon wieder in den Hintergrund gerückt, wo er sich doch eher von ihr schikanieren ließ? - wartete sie schon mit ungeduldigem Blick und nahm ihm das Glas mit spitzen Fingern ab, so als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie etwas gegen ihren Pagen oder gegen das Getränk einwenden sollte, entschied sich aber dazu, ein ladyhaftes Schnäuberchen loszulassen, als dieser ihr eine Frage zu den Frauen stellte, die gerade angefangen hatten, kichernd über ihre Kleider zu streichen. Mit einem Schluck leerte sie ihr Glas und hielt es ihm hin, denn selbstverständlich lag es an ihm, das Teil wieder zu entsorgen. “Tze, diese jungen Hühner haben hier gar nichts zu suchen ... Sie sind nur hier, weil sie das menschliche Schoßhündchen für ihre reichen Männer spielen ... Ganz ähnlich wie du, nur etwas wertvoller. Du ... Wie kommst du eigentlich dazu, mich so direkt anzusprechen?” Tatsächlich, Katsu hatte sie nicht gesiezt, und diesen Umstand schien sie gerade ebenso übel zu nehmen wie diese jungen Dinger, weshalb sich der finstere Blick jetzt auf den Magier konzentrierte ...