Pfeifend schlenderte Maenor durch den Raum, vorbei an den vielen Küchenutensilien und verschiedensten Zutaten, die überall fein geordnet aufgestapelt worden war. Dabei hantierte er mit einem besonders scharf aussehenden Exemplar eines Messers und … Momentchen Mal! Wo befand sich unser guter Schwertkämpfer überhaupt? Um das zu verstehen, muss man die Zeit ein wenig zurückdrehen und vergangene Ereignisse aufrollen, damit man auch nachvollziehen kann, was der Fice in diesem für ihn ungewohnten Terrain trieb.
Vor einigen Monaten hatte es erneut einen Angriff seiner Familie gegeben. Nicht dass er mit so etwas nicht gerechnet hatte – aufgrund seiner paranoiden Ader sah er in alles und jedem eine potenzielle Gefahr, besten Dank an dieser Stelle mal an seine netten Verfolger. Nur dass sie dieses Mal nicht gegen ihn, sondern eine ihm nahe Person und dessen Familie gegangen waren, um ihn aus der Deckung zu locken: Lia Valencia. Genau an dem Tag, an dem er sich eigentlich mit ihr hatte treffen und ihre Familie kennen lernen wollen, war sie entführt worden. Daraufhin hatte er sich selbstverständlich in die Höhle des Löwen begeben, um sie zu befreien. Und was machte man mit einer Falle, die eigens für jemanden wie ihn gestellt worden war? Richtig, man löste sie aus! Und in der Verwirrung war es ihnen schließlich gelungen, ihre Verfolger abzuschütteln und den einen oder anderen derart zu demolieren, dass er für eine lange Zeit nicht mehr laufen konnte. Anschließend war dem jungen Mann bewusst geworden, in was für einer akuten Gefahr sich Lia wegen ihm befand, weshalb er eigentlich den Schlussstrich hatte ziehen wollen – doch da hatte er die Rechnung ohne die junge Frau gemacht. Sie wollte nämlich nicht und meinte, sie würde mit jedem fertig werden, der sich ihnen in den Weg stellte, also könnten sie sich ruhig weiter treffen. Anschließend gab es noch einige Sachen, die geschehen waren, doch die brauchte man nicht genauer zu erörtern.
Das erklärte jedoch nach wie vor nicht, warum sich Maenor scheinbar als Besucher eines Kochkurses entpuppt hatte. Das Ganze hatte den Ursprung mit einer von Lias Aussagen, nämlich, dass der gute Schwertkämpfer mal für sie kochen konnte. Leider beherrschte er diese Kunst nicht und wollte sie wenn möglich perfektionieren, weshalb er einen Kochkurs besuchen musste, statt sich alles langsam selbst beizubringen. Nur wie besuchte man etwas, das einen Haufen Geld kostete, wenn man mehr als nur blank war? Miete schon wieder im Rückstand, in seinem Kühlschrank sah es auch nicht gerade rosig aus und von Luxusgütern wollen wir gar nicht erst anfangen. Alles in allem schien die Situation völlig aussichtslos zu sein, doch gerade in solchen Momenten hatte man manchmal Glück im Unglück. Und genau das war auch in Maenors Fall so, welcher schon mit seinem Traum abgeschlossen hatte, einen Kochkurs zu lernen und sich stattdessen Kochprospekte … geborgt hatte. Und in einem von ihnen hatte er etwas gefunden, dass sein Herz hatte höher springen lassen: Ein Coupon für einen mehrtägigen Kochkurs in „Hayama Culinary Resort“! Übernachtung inklusive.
Und aus diesem Grund befand er sich nun hier, in einer der renommiertesten Kochschulen Fiores, ganz erpicht darauf, dass der Unterricht endlich begann und er das Kochen meistern konnte. Er war derart in Gedanken versunken, dass er die junge Frau vor sich völlig übersah und sie zu Boden stieß. Erschrocken zuckte Maenor zusammen und sofort stellte er eine entschuldigende Miene zur Schau. Gott, war das wieder peinlich, das konnte natürlich nur ihm passieren. „Tut mir wirklich leid, dass ich in dich rein gerannt bin, ich war völlig in Gedanken versunken.“ Passend zu seiner Entschuldigung hielt er ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen, ehe er stutze. Kannte er diese Person nicht etwa? Kohana war doch ihr Name gewesen, wenn er sich recht entsann. „Kohana? Was machst du denn hier?“

Ein Kochkurs… Schon vor dem Eingang dieses prunkvollem Gebäudes war sich die Eismagierin aus den Bergen ein wenig fehl am Platz vorgekommen. Nichtsdestotrotz musste sie dieses unangenehme Gefühl überwinden, denn sie hatte sich etwas vorgenommen. Kohana wollte unbedingt in diesem Kurs das Kochen lernen! Man könnte sich nun fragen weshalb sie das möchte… Immerhin ist die Eismagierin eine Persönlichkeit, die es vorzieht Essen roh zu sich zu nehmen oder ein kühles Dessert einer warmen Hauptspeise vorzieht. Obwohl Kohana ein recht egozentrisches Weltbild hat, gibt es doch Dinge, welche selbst die etwas weltfremde Magierin interessieren… Oder sollte man eher sagen, dass es Personen waren? Natürlich würde sie das niemals zugeben! Dazu war sie zu stolz und es war zu peinlich. Das Einzige, was man als Kochen bezeichnen könnte, was sie von ihrem Vater gelernt hatte, war ein paar rohe Fische über offenem Feuer zu garen, aber das war’s dann auch schon. Was das Essen anging, war Kohana ja ohnehin noch nie sonderlich wählerisch gewesen. Sie aß was auf den Tisch kam, selbst wenn es sich um Insekten oder nicht gerade um ihre Leibspeise handelte. Das allerschlimmste wäre es ohnehin, wenn man Essen verschwenden oder verderben lassen würde! All diese Punkte sprachen so sehr dagegen, dass die Blauhaarige über diese Türschwelle in das teure Gebäude eintrat und dennoch tat sie es… Sie war aufgeregt und schämte sich schrecklich. Viele Küchengeräte könnte sie mit Sicherheit nicht einmal benennen. Da würde sie sich maßlos blamieren vor all den Köchen hier… Die ganzen letzten Tage hatte sie sich auf den Kurs vorbereitet, um nicht komplett planlos zu sein. Mit einigen Begriffen hatte sie sich anfreunden können, aber so manch anderer war schon wieder aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Aber sie wollte das so unbedingt! Kohana war es ganz egal wie sehr sie sich blamieren oder wie schlecht sie sich anstellen würde… Sie musste das lernen! Die Magierin hatte nämlich in einer Zeitschrift gelesen, dass es üblich war für einen festen Freund zu kochen als Frau… Und wenn man das von ihr erwartete… Was sollte sie schon anderes tun? Sie war mutig und stark! Da konnte doch beim Kochen wohl kaum irgendwas bedrohlich werden, oder etwa doch? Außerdem hatte sie lange gespart um sich das leisten zu können, weshalb da sicher nicht nachlassen würde!
Und nun stand sie da schon… Man hatte sie freundlich begrüßt, ihr die nötige Kleidung für die Arbeit gereicht und sie angewiesen in einen bestimmten Raum zu gehen, wo sie erfahren würde, was sie machen sollte. Aufgeregt stand sie da, blickte sich um und wartete darauf, dass sie jemand in Empfang nahm. Doch offensichtlich wussten die meisten hier schon was gemacht wurde und was sie dafür vorbereiten mussten. Sie überlegte kurz, ob sie jemanden fragen sollte und vor allem wie sie sich hier verhalten würde… Doch all diese Gedanken würden ihr in wenigen Sekunden von jemandem abgenommen werden… Denn da trat ein junger Mann an sie heran, von hinten, ohne dass sie es im Blickfeld hatte, und schubste die junge Magierin so stark, dass sie tatsächlich das Gleichgewicht verlor und auf ihrem Hintern am Boden landete. Als wäre sie nicht schon eingeschüchtert genug, fühlte sie sich nun umso unwohler in diesem Raum. Sie fühlte sich, als wären deshalb alle Blicke auf sie gerichtet. Hatte sie im Weg gestanden? Als sie jedoch eine bekannte Stimme hörte, nahm ihr dies ein ganzes Stück von der Last, die sie trug, von den Schultern. Sie seufzte leise und blickte hinauf. Wie war sein Name noch mal? Kaum hatte er einen Satz gesagt, blickte sie ihn fragend an. Was sie hier machte? „Eh… Einen… Kochkurs?“ War das nicht ziemlich offensichtlich? Sie lachte und nahm seine Hand, um sich daran hochzuziehen. „Alles in Ordnung, nix passiert. Hallo Chibi-kun. Schön dich zu sehen!“, sagte sie freundlich und grinste ihn an. „Ich nehme an du bist auch nicht zum Messerwerfen hier, hm?“ Naja, das Exemplar, welches er in der Hand hielt, könnte sicher auch jemandem den Kopf abschlagen, aber das war wohl kaum Sinn der Sache… Wenigstens war Maenor ein kleiner Held für die Magierin. Immerhin hatte sie ihre Aufregung dadurch vorerst vergessen.

Man musste sagen, dass es sich hierbei um ein wirklich komisches Wiedersehen handelte. Maenor erlebte gerade ein sogenanntes Déjà-vu, immerhin erinnerte die Begegnung hier ungemein an das erste Treffen zwischen den beiden Magiern, bei welchem der junge Mann die ahnungslose Kohana über den Haufen gerannt und im gleichen Atemzug ihr ganzes geliebtes Eis über den Boden verteilt hatte. Aufgrund ihrer mehr als nur ein wenig traurigen Reaktion, hatte ihr der geizige Magier angeboten, ihr ein Eis auszugeben - und das sollte in Maenors Fall schon was heißen! Leider hatten sie verschiedene Vorstellungen besagter gefrorener Milchspeise gehabt: Der Fice hatte an ein simples Vanilleeis gedacht, Kohana hatte hingegen einen Tropic Eisbecher bestellt. Das klang nicht nur teuer, das war es auch. Allein bei dem Gedanken daran tat ihm immer noch das Herz weh.
In so tollen Erinnerungen schwelgend, zog er die junge Frau hoch und musste über ihre Aussage lachen. Natürlich war sie ebenfalls hier, um kochen zu lernen, so eine blöde Frage aber auch. Das lag einfach an der Überraschung sie hier zu sehen, da er keinesfalls damit gerechnet hatte, ein mehr oder weniger bekanntes Gesicht zu sehen. Auf ihre Frage bezüglich des Messers hin musste er grinsen, während er es mehrmals in die Luft warf. „Eigentlich nicht, auch wenn es scharf genug wäre, um Schaden anzurichten.“ Apropos, die Qualität dieser Küchengeräte war doch wirklich ausgezeichnet. So etwas brauchte er auf jeden Fall auch daheim, wenn er wirklich gut kochen wollte. Möglicherweise … wenn niemand hinsah …
Bevor der junge Mann das Gespräch weiterführen konnte, trat eine ältere Person um die 50 ein und ließ die versammelten Leute jäh verstummen. Obwohl der Mann äußerlich nicht viel hergab, so erkannte man bereits nach einigen Sekunden, dass der Schein trug. Zwar schien es nur so, als ob er den Blick über den Raum schweifen ließ, doch eine erfahrene Person wie den Fice konnte die wirkliche Schärfe in seinen Augen nicht trüben. Hätte er nicht gewusst, dass es sich bei der Person vor ihm um einen Koch oder Lehrer handelte, so wären ihm gewiss einige gefährlichere Berufe eingefallen, zu denen er besser gepasst hätte. Der Mann räusperte sich einen kurzen Moment, ehe er seine Rede begann. „Wie es aussieht, haben sich eine Menge junger und vielversprechender Leute hier versammelt. Ich heiße euch herzlich im „Hayama Culinary Resort“ willkommen. Er wird für die nächsten Tage euer Zuhause darstellen und ich hoffe, dass ihr euch voll und ganz auf eure Studien konzentrieren werdet.“ *Ehh, Studien? Ich dachte wir wären zum Kochen hier?* In diesem Augenblick war der Schwertmagier ziemlich verwirrt, und wenn man sich im Raum umsah, konnte man erkennen, dass er nicht der Einzige war, dem es so erging. „Mein Name ist Dr. Prof. Aji und ich bin der Leiter des Hayama Institut für Aromen und dessen Anwendung beim Kochen. In den nächsten Tagen werdet ihr lernen, was es heißt, ein Koch zu sein! Doch zunächst wird eine kleine Tour über das Gelände folgen, immerhin sollt ihr euch hier zurechtfinden und keinesfalls zu spät kommen.“ Während er die gesamte Zeit über eine freundliche Ausstrahlung gehabt hatte, schlug diese bei Erwähnung der Verspätung sofort um. „Oh oh, bei dem will ich aber nicht zu spät kommen.“, flüsterte Maenor Kohana zu.
Einige Minuten später folgte die ganze Gruppe dem Professor und lauschten seinen Erzählungen bezüglich der verschiedenen Gebäude und deren Bedeutungen. Manche spielten eine große Rolle für sie selbst, da man sie noch im Verlauf des Kurses besuchen würde, andere fanden lediglich Erwähnung in Geschichten. „Sag mal Kohana, wieso willst du denn Kochen lernen, wenn man fragen darf?“ Um sie herum schwätzten die anderen Lehrlinge auch munter, insofern schien es dem Fice sicher zu sein, ebenfalls ein wenig zu schwätzen. Irgendwie fühlte man sich wie in einer Schule. „Und hier befinden sich die Wohnhäuser, links für die jungen Männer, rechts für die Damen.“

Tatsächlich wurde Kohana auch erst nach einigen Sekunden bewusst, dass die beiden sich auch beim ersten Mal auf diese Art und Weise getroffen hatten. Der junge Mann vor ihr schien ein Händchen dafür zu haben andere Leute einfach zu überrennen… Vielleicht waren es auch nur Frauen oder noch besser nur Kohana… Aber naja. Sie war da nicht allzu nachtragend und so lang es keine schwerwiegenden Verletzungen gab, konnte sie auch damit leben. Es sprach nur nicht unbedingt für die herausragende Aufmerksamkeit und Konzentration des Fice, dass er stets und ständig das kleine, blauhaarige Mädchen umrempelte. Auch er schien ihre Aussage mit Humor zu nehmen und so hatte dieses Treffen doch bisher einen guten Anfang gefunden. Nun wo Kohana hier jemanden hatte, den sie sogar kannte, fühlte sie sich nicht ganz so fehl am Platz. Die Frage war jedoch, ob ihr dies was nützen würde…
Bevor sie sich weiter darüber unterhalten konnten, kam ein älterer Herr herein. Kohanas Menschenkenntnis war mehr als gering und so erkannte sie den Mann im ersten Augenblick gar nicht als eine wichtige Persönlichkeit an. Doch plötzlich verstummten alle Gespräche im Raum und auch die zuvor deutlich hörbaren Geräusche der Küchengeräte waren verklungen. Alle Blicke waren auf den Mann gerichtet, weshalb auch Kohana ihn musterte. Sie konnte ihn weder zuordnen noch einschätzen, weshalb sie lieber ihr vorlautes Mundwerk schloss. Seine Stimme war jedoch laut und streng, weshalb Kohana schnell davon ausging, dass er hier etwas zu sagen hatte, was auch seine Worte verlauten ließen. Ein Professor und Doktor? Für Kohana war der Doktor jemand mit dem Stethoskop und dem Fieberthermometer… Aber doch nicht ein Mann, der kochen konnte… Und auch Professor klang eher nach einem Pädagogen, als nach einem Koch… So wie er über die Zubereitung von Nahrung sprach, definierte er es ganz eindeutig als Wissenschaft. Na das konnte ja was werden… Als Maenor durchblicken ließ, dass man sich bei ihm wohl eher nicht verspäten sollte, nickte Kohana stumm. Sie hatten wohl beide ganz eindeutig erkannt, dass dieser Mann dezent unheimlich war…
Ein Rundgang also. Gespannt betrachtete Kohana die unterschiedlichen Gebäude und das Gelände sehr genau. Dem Mann hörte sie dabei nur selten zu, da die Eismagierin doch sehr leicht zu faszinieren war… Wobei sie wohl nicht die einzige Person hier war, die sich nicht ganz und gar auf die Lektüre des Professors konzentrierte. Maenor stellte der Eismagierin nämlich eine interessante Frage… Naja, mehr oder weniger. Genau in dem Moment wurde Kohana bewusst, dass sie sich keine Gedanken über dieses wichtige Thema gemacht hatte. Wie konnte sie das vergessen haben?! Nachdenklich blickte sie auf ihre Füße, wurde ungeduldig und nervös… Sie hatte nicht damit gerechnet sich vor jemandem rechtfertigen zu müssen. Aber niemals könnte sie zugeben, dass… Schnell musste eine Notlüge her! Und wer die Magierin kannte, wusste, dass sie nicht gut darin war sich herauszureden. „Eh…Ehm… Wieso? Nun…“, stammelte sie zunächst und wurde ein wenig rot im Gesicht. „I-Ich habe gehört, dass…“ Ja, was eigentlich? „Man mit einer besonderen Magie wie meiner gut kochen kann und da ich das überhaupt nicht kann, muss ich das erst lernen, um es zu verknüpfen, weißt du?“ Diese Worte ratterte sie unglaublich schnell herunter und guckte Maenor dabei nicht in die Augen. Typische Muster für Lügner… Fast schon zu leicht um wahr zu sein. Die Magierin lachte leise und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Kochen mit Eismagie… Ob das funktionierte? Schnell davon ablenken! „Wieso möchtest du denn kochen lernen, Chibi-kun?“ Plötzlich wandte sich jedoch der Professor um und warf den beiden einen ausdruckslosen, aber faszinierenden Blick zu. War ihm die Unruhe etwa unangenehm? Vielleicht sollten sie wenigstens flüstern… Kohana bekam natürlich nicht mit wo sich welches Gebäude befand… Hoffentlich merkte sie das später noch… Sonst lief sie noch blind und naiv, wie sie eben war, in den Herrenbereich…

Mit hochgezogenen Augenbrauen durfte Maenor beobachten, wie Kohana rot wurde und anfing, vor sich hin zu stottern. Wie hatte die ursprünglich angenehme Atmosphäre nur so seltsam werden können? Dabei hatte er sie doch lediglich nach dem Grund gefragt, warum sie sich hier angemeldet hatte und kochen lernen wollte. Während sie da etwas von plapperte, dass man mit einer Magie wie der ihren gut kochen konnte, nickte der Fice einfach unbeteiligt und immer noch darüber grübelnd, was sie ihm da genau verzapfen wollte. Natürlich ergab es Sinn, dass man Eismagie zum Kochen benutzen konnte – wenn auch nur, um Sachen frisch zu halten, Eis herzustellen oder das Essen für die nächsten Tage einzufrieren. „Ah ja, natürlich verstehe ich das.“, teilte er ihr mit. „Ergibt Sinn.“ Nein, ergab es nicht, aber es brachte nichts, weiter darüber zu grübeln. Auf die Frage hin, warum er denn selbst kochen lernen wollte, musste er sich ebenfalls erst mal sammeln. Bei dem Gedanken an Lia und jemandem erzählen zu müssen, was für ein besonderes Verhältnis sie zueinander hatten und dass er deshalb hier war, um seine Fähigkeiten zu verbessern, wurde ihm auch ein wenig unwohl. *Warum reagierst du nur so seltsam? Sag doch einfach, was Sache ist!* Leichter gesagt als getan. Wie sollte er denn das alles am besten umschreiben? „Ich .. äh, also, ich habe seit kurzer Zeit jemanden Besonderes, eine Freundin. Und deshalb will ich kochen lernen. Und wenn ich schon dabei bin, dann kann ich das Ganze auch auf das höchstmögliche Level bringen, weshalb ich mich an der renommiertesten Kochschule des Landes eingeschrieben habe!“ Das alles kam wie aus der Kanone geschossen, hoffentlich hatte ihn sonst niemand anders gehört.
Aber anscheinend hatten sich die beiden Magier doch nicht ganz so leise unterhalten, wie sie angenommen hatten, da sie die Aufmerksamkeit einer ganz bestimmten Person auf sich gezogen hatten. Und bei dieser speziellen Person handelte es sich keinesfalls um einen der anderen Schüler, oh nein. Der Professor höchstpersönlich schaute sie nämlich einige Sekunden lang an, ehe er räusperte und zu ihnen sprach. „Da scheinen sich aber zwei wirklich gut zu verstehen. Vielleicht möchtet ihr ja später in meinem Unterricht den anderen Schülern ein Vorbild sein und ihnen die Arbeitsschritte vormachen, ja?“ Oh man, wo hatten sie sich da nur wieder reingeritten? Es war selbstverständlich, dass es sich dabei nicht wirklich um eine Frage, sondern vielmehr um eine Aufforderung handelte. „Ich hoffe doch, dass ihr euch genauso geschickt mit euren Fingern anstellt, wie ihr es mit eurem Mundwerk könnt.“ Autsch, das war aber kein netter Seitenhieb. Vielleicht sollte man die Unterhaltungen auf später verschieben? Das ging in diesem Moment jedem der Anwesenden durch den Kopf, da keiner das Schicksal von Kohana und Maenor teilen und als Strafe vorführen wollte. Lass uns später weiterreden, flüsterte der Fice der anderen Magierin zu und lauschte daraufhin aufmerksam den Erzählungen des Professors. Wie er sein Glück kannte, wurden sie bestimmt noch ausgefragt, weshalb er ab jetzt lieber gut zuhören sollte!

Eine gute halbe Stunde später hatte der Rundgang schließlich geendet und die Gruppe befand sich nun in einer Klasse. Auf jedem Tisch befanden sich Unmengen an Küchenutensilien, angefangen von einem gewöhnlichen Küchenmesser bis hin zu Geräten, die er noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Zufall oder nicht, doch am Nachbartisch befand sich Kohana, sodass sich das Gespräch von vorhin endlich weiterführen ließ. „Ich bin echt gespannt, wer uns jetzt unterrichten kommt.“ Das Thema, um was es gehen würde, stand fett an der Tafel geschrieben. „Küchenutensilien: Ihre Bedeutung und ihre Nutzung.“

Meistens war Kohana eine richtig gute Lügnerin. Sie war überzeugt davon, dass es viele Gründe gab, aus denen man lügen könnte. Beispielsweise um jemanden dazu zu bringen, dass man sie mag, damit sie ihre Vorteile daraus ziehen kann, um den eigenen Hintern zu retten oder die Schuld auf andere zu schieben, da ihre großen Kulleraugen niemand dazu in der Lage sah zu lügen… Ja, es gab wirklich so viele Gründe, dass Kohana sie sicher gar nicht alle aufzählen könnte… Aber aus purer Verlegenheit heraus zu lügen, wenn es doch eigentlich gar nicht zwingend notwendig war, war doch mehr als irgendwie merkwürdig. Und vor allem so unvorbereitet… Maenors Frage hatte sie ziemlich unerwartet getroffen, doch was nun folgte, war noch schlimmer. Sie hatte seine Frage erwidert, eigentlich eher um von sich selbst abzulenken, aber seine Antwort glich für Kohana einem Tritt in die Weichteile. Seine Reaktion war ihrer zunächst recht ähnlich, doch im Gegensatz zu ihr schien der Junge den Mumm zu haben zu sagen was er hier wirklich tat. Das hätte sie niemals geschafft… Umso betroffener machte es sie, dass irgend so ein dahergelaufener Bengel mehr Mut hatte als sie. Dabei war sie doch eine großartige Dragonslayerin verdammt! Das erinnerte sie an Kabuto… Der sagte auch immer schrecklich peinliche Dinge, ohne mit der Wimper zu zucken… Zumindest kam es ihr so vor. Wahrscheinlich hatten die einfach weniger Verstand als sie… Männer! Gerade wollte Kohana sich eine Antwort dafür überlegen, als sie von jemand ganz bestimmten davon abgebracht wurde…
Der Professor, der sie über das Geländer führte, schien nicht allzu begeistert davon zu sein, dass die beiden sich unterhielten. Kohana empfand es als unsinnig da zu zuhören. Was interessierte sie schon wie es hier genau aussah? Wichtig war zu wissen wo was stand und das hatte sie auch neben dem Gespräch grob auffangen könnten. Also wo lang das Problem? Das war nur ein spießiger, unzufriedener, alter Mann, der seine Frustration an anderen auslassen musste! Wo sie gerade noch bockig war, schwenkte ihre Stimmung ganz schnell um, als er vorschlug, dass doch die beiden etwas vormachen könnten. Was? Sie? Kohana war sich doch nicht mal sicher in welcher Hand man das Messer am besten hielt! Ja, einmal hatte sie sogar versucht mit der stumpfen Seite zu schneiden … Von Geschick konnte da wohl kaum die Rede sein… Das wäre doch herzlos sie so vorzuführen! Blöder, alter Mann… Kohana war bockig und hörte noch weniger zu. Stattdessen lauschte sie lieber der Stimme in ihrem Kopf, die darüber fluchte, dass man sie hier ärgerte …

Zurück im anderen Raum stand die Magierin vor einem Tisch voller rätselhafter Gegenstände. Zum einen kannte sie die Namen vieler der Gegenstände nicht… zum anderen hatte sie einige davon noch nie gesehen. Und damit sollte sie nun arbeiten? Sie war doch völlig unfähig… Aber glücklicherweise war Chibi nicht weit entfernt von ihr. Im Fall der Fälle könnte sie einfach bei ihm abgucken und das was er tat nachahmen. Dazu war nicht einmal Kohana zu ungeschickt! Hoffentlich… Als dieser jedoch verkündete, dass er gespannt darauf war, wer zu nun zu ihnen kommen würde, setzte Kohana kurz ein genervtes Gesicht auf: „Wenn es der Typ von eben ist, haben wir ein Problem…“, murmelte sie leise, als sich jedoch die Tür mit einem Knall öffnete und man Schritte vernehmen konnte. Allerdings waren Maenor und Kohana so weit hinten in den Reihen, dass sie nicht sehen konnten was sich dort bewegte. Dort waren Schritte zu hören und die Blicke waren gen Boden gerichtet, aber durch die vielen Tische und Menschen vor ihnen, konnte Kohana mit allem guten Willen nicht erkennen. Dann hüpfte lediglich ein Hut auf das Podest, auf dem sich das „Lehrerpult“ befand. Tatsächlich. Es sah als würde der Hut über dem Pult schweben… Neugierig legte Kohana den Kopf schief und betrachtete dieses Phänomen. Dann hörte man jedoch etwas über den Boden rutschen, bevor der Hut nach oben schoss und das Gesicht eines kleinen, dicken Mannes sichtbar wurde. Ach herrje… Der war so winzig, dass er selbst auf dem Podest noch einen Hocker brauchte. Die Dragonslayerin musste sich stark das Lachen verkneifen. Noch dazu sah er ziemlich kauzig aus… Er war klein und dick, hatte eine beachtliche Knollnase und darunter einen grauen, gezwirbelten Schnauzer. Das war zum Schießen! Dann wurde es ganz leise im Saal, als der Mann sich räusperte. Er klang auch noch wie ein alter Mann und nuschelte ganz schrecklich… „Herzlich willkommen in eurer ersten Unterrichtsstunde! Vor euch seht ihr möglicherweise viele unbekannte Geräte, aber keine Panik. Das hier ist der absolute Anfängerkurs und niemand wird euch den Kopf abhacken, wenn mal etwas nicht wisst. Seid ihr bereit etwas zu lernen?“ Die Klasse antwortete in einem Ton mit Ja. Der Typ schien mehr eine Art Animateur als Lehrer zu sein… Aber immerhin hatte er nicht so einen großen Stock im Arsch wie der von eben…

Auch andere Schüler fragten sich, welcher Lehrer sie zuerst unterrichten würde und fingen untereinander an, Vermutungen anzustellen, um wen es sich dabei handeln könnte. Falls es sich dabei tatsächlich um Dr. Prof. Aji – Alias „Der-mit-dem-Stock-im-Arsch“ – handelte, dann hatten Kohana und Maenor ein ganz schönes Problem. Sicher war auf jeden Fall, dass dieser Professor nicht danach aussah, als ob er die Beiden und ihr Geschwätz so schnell vergessen würde und sie auf die eine oder andere Weise für ihr Verhalten bloßstellen würde. Sei es, dass er ihnen schwere Fragen vor der ganzen Klasse stellte, die sie unmöglich beantworten konnten oder doch einen komplizierten Vorgang vorführen. Sicher war auf jeden Fall, dass es kein Zuckerschlecken für die Magier werden würde. Aber wer konnte auch wissen, dass der Kerl so ein gutes Gehör besaß und sich die Beiden vorknöpfte? *So unfair, dabei haben doch auch andere geredet!*, dachte sich der Fice, während er ungeduldig auf ihren Professor wartete und nebenbei den Worten seiner Bekannten lauschte. Er schien das Karma wieder auf seiner Seite zu haben, die nächsten Tage würden bestimmt auch nicht besser werden. „Da hast du ganz recht. Dem will ich so schnell nicht wieder begegnen!“, stimmte er ihr trocken zu.
In diesem Augenblick verstummte das Getuschel der Klasse, auch wenn Maenor auf den ersten Blick nicht erkennen konnte, woran das lag. Alles, was er von seinem Platz aus sah, war, dass sich die Spitze eines Hutes in Richtung des Lehrerpultes bewegte und anschließend hinter diesem verharrte. Was war denn jetzt los, dachte er verwundert und hob eine Augenbraue skeptisch an. Des Rätsels Lösung ließ auch nicht lange auf sich warten, schon hatte sich der Träger des Hutes als extrem winziger und knollennasiger alter Mann erwiesen. *Und der soll uns unterrichten?* Zugegeben, auf den ersten Blick machte er nicht wirklich was her und es hätte den Fice wirklich verwundert, wenn es sich bei der Person vielmehr um den Hausmeister als um einen Lehrer geschweige denn einen Meisterkoch gehandelt hätte. Sein erster Eindruck erwies sich jedoch als falsch, sobald der Winzling zu sprechen begann. Leider handelte es sich bei ihm nicht gerade um die Autoritätsperson, welche diese Klasse benötigte, weshalb bald überall wieder Gespräche anfingen. Gegen den Lärm der Klasse ankämpfend, versuchte sie der winzige Lehrer mit „interessanten“ Fakten über diverse Küchenutensilien zurückzugewinnen. Dafür zeigte er auf jeweils einen der Gegenstände auf seinem Pult – anfangs hatte er sie zur allgemeinen Erheiterung versucht hochzuheben, jedoch ohne Erfolg – und fragte die Klasse, wer von ihnen denn wüsste, um was es sich dabei handelte. In diesem Augenblick meldete sich ein kleiner Schüler mit dicker Hornbrille, und ratterte etwas vor. „Bei dieser leicht gewölbten Metallplatte handelt es sich um eine „Sac“, mit der man köstliches Fladenbrot herstellen kann … Sir.“, fügte er noch schleimerisch in die Runde feixend hinzu. Hurra, und damit hatten sie auch den Stereotyp des besserwisserischen Strebers in der Klasse. Der Junge dort vorne hatte bisher alle Fragen sofort beantwortet und keinem anderen die Chance gelassen, selbst zum Zuge zu kommen. Maenor hatte sich mit kaum einem der Utensilien ausgekannt, aber bei denen über die er Bescheid wusste, hätte er auch gerne etwas gesagt. „Richtig mein Lieber.“, antwortete ihm der Winzling und warf ihm einen liebevollen Blick zu. „Und nun zu etwas Spannenderem, den magischen Kochutensilien. Hier haben wir eine Eismaschine zur Herstellung von Eis.“ Dabei zeigte er auf ein komplex aussehendes Gerät mit einem Griff und einer Schüssel mit Deckel. „Sofern man über die richtigen Fähigkeiten verfügt, ergreift man den Griff und lässt seine Magie einwirken, sodass Eis entsteht. Haben wir denn vielleicht einen Eismagier unter uns, der uns einen praktischen Versuch zeigen kann?“ Dabei schaute er strahlend in die Klasse, deren Mehrheit ihm überhaupt nicht zuhörte.

Die junge Eismagierin war für ihre bissige Persönlichkeit doch recht umgänglich was den Lehrkörper anging. Zugegebenermaßen war es ihr eigentlich fast ziemlich egal wer da vorn stand, so lang er sich die Zeit und all die Mühe dafür auf sich nahm ihr etwas beizubringen. In ihrem Leben hatte die Dame nur einen Lehrer gehabt und das war ihr strenger Drachenvater gewesen. Im Vergleich zu ihm waren alle anderen Lehrmeister wohl harmlos, sogar Mr. Stock im Hintern. Abgesehen davon, dass sie von dem Aussehen des Mannes fasziniert und amüsiert zugleich war, hatte sie also kein Problem damit. Nachdem sie den typischen Smalltalk mit Chibi hinter sich gebracht hatte, war sie auch wieder bereit zu zuhören. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Schülern im Raum. Wieso zahlte man so viel Geld für eine teure Schule, um sich dort zu unterhalten und den ganzen Stoff zu verpassen? Das war Kohana ein Rätsel. Aber es hatte sie nicht zu interessieren was andere taten. Sie konnte den nuschelnden Mann dort vorn zwar kaum sehen, aber man konnte ihn hören, weshalb sie versuchte sich auf seine Worte zu konzentrieren. Es erschien recht schwierig für ihn einen richtigen Start zu schaffen, da ihm ein Großteil der Klasse alles andere als aufmerksam folgte. Noch dazu hatte der kauzige Kerl offensichtlich Probleme mit einigen Küchengeräten... Nichtsdestotrotz hatte Kohana das Gefühl, dass er Ahnung von dem hatte, was er erzählte. Umso mehr nervte sie der Klugscheißer im Raum, der sich selbst so darstellte, als wüsste er alles und hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen, während er sich über den Lehrer amüsierte. An sich störte sie sich nur wenig daran, dass der Lehrkörper aufgezogen wurde, geschah dies jedoch von einem Schüler, der das Ganze hier ins Lächerliche zog, weil er es ohnehin draufhatte, machte sie das stinkig. Vielleicht versteckte sie ihm in einem unbeobachteten Moment einen rutschigen Boden unter den Füßen...
Doch gerade in dem Moment, als sie darüber nachdachte, nahm der Lehrer ein besonders interessantes Gerät in seine Hände. Nur wenige Sekunden später erklärte er es und wenige Worte genügten um Kohana vor lauter Neugier fast zum Platzen zu bringen. Schon als er das Wort Eismaschine gesagt hatte, war die Magierin ein ganzes Stück nach vorn gerückt und hatte sich quasi auf den Tisch gebeugt, um es ordentlich erkennen zu können. Umso besser war es doch, dass dieses Ding mit Eismagie funktionieren sollte. Kaum hatte er seine Frage ausgesprochen, streckte Kohana den Arm so weit gen Decke, dass man sie vor lauter Aufruhr kaum mehr übersehen konnte. Allerdings war ihr Arm nicht der Einzige, der sich gen Decke gehoben hatte. Eine weitere Schülerin, einige Reihen weiter vorn hatte sich ebenfalls gelangweilt zu ihrer Magie bekannt. Da Kohana jedoch auch auf den Lehrer deutlich motivierter erschien, rief er die Dragonslayerin nach vorn. Ungeduldig stolperte sie nach vorn zum Pult, vorbei an der anderen Eismagierin. Diese wagte es sich jedoch den Mund für die Verhältnisse der stolzen Eis Dragonslayerin zu voll zu nehmen: „Ich hatte ohnehin keine Lust auf solchen Unsinn...“, zischte sie in verachtendem Ton in Richtung Kohana. Diese ließ dies nicht lang auf sich sitzen und warf ihr einen eiskalten Blick zu: „Deine lumpige Eismagie wäre ohnehin kein Vergleich zu meiner.“, gab sie ihr direkt zurück was sie mit ihrem vorlauten Maul herausgeplappert hatte. Ein wenig verdattert blickte die Schülerin Kohana kurz an, welche sich jedoch schon lang abgewandt und zum Lehrerpult begeben hatte...
Vorn stand sie neben dem kauzigen, alten Mann, der ihr noch einmal kurz die Instruktionen dafür gab. Neugierig beäugte sie zunächst die Maschine, hörte mal wieder kaum dem Mann zu, der ihr gerade eine wichtige Information mitgeben wollte... Er mahnte sie, dass sie sich zusammenreißen musste, denn wenn sie zu viel Magie da hereinsteckte, konnte dies das Konstrukt vernichten. „Jaja!“, sagte sie ungeduldig und nahm den besagten Griff gespannt in die Hand. Es machte ein leises Klickgeräusch und die Schüssel vor dem Gerät ergoss sich massig Speiseeis. Stolz bestaunte die Magierin das Resultat, während der Lehrer sie lobte. Allerdings hatte Kohana den Teil mit der Vorsicht schon wieder vergessen und wollte mehr Speiseeis produzieren, um der anderen Eismagierin ihre Macht vorzuführen. Mit einem schelmischen Grinsen ließ sie etwas mehr Magie in die Maschine laufen... Jedoch etwas mehr, als sie erwartet hatte. Das Klickgeräusch von zuvor ertönte erneut, jedoch deutlich lauter und massenhaft Eis schoss stoßartig aus dem Gerät heraus, sodass sich die ganzen vorderen Reihen an einem mehr oder weniger unfreiwilligen Eissegen überall an ihrem Platz und Körper erfreuen konnten. Bevor Kohana noch die ganze Klasse mit Eis flutete, nahm der Lehrer ihre Hand von dem Gerät und schüttelte den Kopf. Nach einigen verlegenen Entschuldigungen läutete der Lehrer eine kurze Pause ein und alarmierte die Reinigungskräfte... Seufzend kehrte Kohana zu ihrem Platz zurück. Da hatte sie wohl Glück, dass es kein anderer Lehrer war. Er schien ihr diesen Fauxpas nicht so übel zu nehmen. Allerdings folgte ein bissiger Kommentar der anderen Eismagierin: „Herausragende Leistung.“ Wütend ging Kohana an ihren Platz und genehmigte sich einen eiskalten Schluck Wasser. „Ich bring sie um.“, war der sicherste Gedanke, während sie zornig beobachtete wie die Schülerin den Raum verließ. Das waren vermutlich gar nicht mal leere Worte bei einer Irren wie der Dragonslayerin ...