Nur sehr schwer konnte sich Erin auf Katsus Verfolgung konzentrieren, Neon lenkte sie permanent mit dem, was er sagte, ab. Allerdings konnte sich nicht anders, als sich mit der Handfläche gegen die Stirn zu klatschen, so wie es sich für einen ordentlichen Facepalm ziemte, da Neon wieder einmal die gesamte Situation falsch auffasste und Katsu sogar dafür schalt, dass dieser mit den Mädchen ‚spielte‘. Fangen oder so, nahm Erin einfach mal an und kaute auf ihrer Unterlippe herum, weil sie zusehends aufgeregter wurde. Zu viel Adrenalin war bereits in ihrem Blutkreislauf unterwegs und machte sie immer hibbeliger – wie sehr wollte sie Katsu eins auswischen!
Gesagt, getan, schnell folgten noch knappe Aufforderungen in einem harschen Befehlston, weil eine Jungfrau in Not gerettet werden musste. Erin machte sich sogleich auch auf die Socken, hörte noch, wie Neon das Zirkusmädchen zurechtstutzen wollte, dann aber – sehr zu seinem ‚Leid‘ - von eben jenem Mädel zurechtgestutzt wurde. Als Erin schon einige Meter gesprintet war, fiel ihr auf, dass sie gar nicht von ihren Gefolgsleuten verfolgt wurde, woraufhin sie sich etwas dämlich vorkam. Hatte sie sich denn nicht klar ausgedrückt?! Ein verärgerter Laut entstieg ihrer Kehle, sodass sich die Schwertkämpferin missmutig umdrehte, um zurückzulaufen und nachzusehen, was los war. Vielleicht – Erin hoffte dies nicht – hatte das Zirkusmädchen ihre Kollegen ja auch überwältigt… Was eigentlich etwas weit hergeholt war. Wenn überhaupt war das Mädchen erneut weggelaufen und Claire und Neon folgten ihr möglicherweise. Oder auch nicht. Ganz sicher nicht. Eher würde Neon hinter Erin herrennen, ihr Bescheid geben und dann auffordern das Mädel zu verfolgen, wobei Claire an Ort und Stelle warten würde. Oder so? Wie auch immer. Bitte nicht!, rief Erin in Gedanken und befürchtete das Schlimmste, als sie wieder bei der Dreierkonstellation ankam, die immer so da stand, wie sie es vor wenigen Sekunden auch getan hatten. Das einzige, was anders war, war Neon, der auf dem Boden saß und weinte. Ob Claire sich nun um den Kleinen kümmerte, bekam Erin vor lauter Schock nicht mit, so sehr wurde sie in dem Moment von Neons Tränen beeinflusst.
Langsamen Schrittes ging sie auf ihren jungen Kumpel zu, als würde sie sich vorsichtig einem scheuen Rehkitz nähern, und hockte sich neben ihn. Sanft fasste sie ihn an der Schulter und fragte: „Neon, Kleiner, was ist los?“ Daraufhin erklärte Neon ihm schluchzend, was vorgefallen war, Claire gab die Situation hingegen richtig wieder.
Gemächlich stand die burschikose Schwertkämpferin auf, tätschelte dem kleinen Jungen den Kopf und sendete einen blitzenden Blick aus ihren funkelnden blaugrauen Augen hoch in die Äste. Das Mädchen verstand sofort und stotterte irgendwelche Entschuldigungen, die eher an Erin gerichtet waren – aus Angst vermutlich – statt an Neon, wie es eigentlich hätte sein sollen.
„Ich rate dir wirklich mir zu folgen, damit wir deiner Schwester helfen. Und wenn du nicht willst, dass deine Schwester das Opfer eines Perverslings wird, wirst du dich mir SOFORT anschließen, ist das klar?!“, meinte sie in einem sehr ernsten Ton zu der Akrobatin, die nur als Antwort hastig nickte und schon einmal zum nächsten Ast sprang. Abschließend wandte sich Erin noch an Claire: „Kommst du mit Neon nach? Es wäre nett, wenn du dich kurz um ihn kümmern könntest, dann kann er wieder mit vollem Einsatz dabei sein. Ich glaube, du wirst das ganz gut meistern.“ Mit vollem Einsatz war natürlich Neons besondere Art und Weise des vollen Einsatzes gemeint, aber naja.
Mit ihrem Katana in der Hand drehte sich die junge Frau erneut um und nahm mit der Akrobatin, die etwas weiter über ihr den Weg über die Äste zurücklegte, die Fährte von Katsu auf. Was für eine Wendung… Eigentlich sollten die Mädchen eingefangen werden, aber nun musste der braunhaarige Lustmolch herhalten. Missmutig presste Erin ihre Lippen zusammen, während sie noch ohne großartige Mühen die kleine Strecke zu den Zielobjekten zurücklegte.
Auch wenn Katsu bereits einige Zeit wie ein Irrer vorgelaufen war und das auch noch in einem Tempo, dass hinter ihm den Staub aufwirbeln ließ, konnte Erin ihn einholen, weil sie scheinbar um einiges schneller laufen konnte als er. Oder er war einfach nicht so ausdauernd, wer wusste das schon.
Kaum hatte die tugendhafte Swordsmaiden ihren braunhaarigen Widersacher erspäht, schon brüllte sie bereits seinen Namen, um ihm unmissverständlich klar zu machen, dass ihm eine ordentliche Tracht Prügel drohte.

Na, wenigstens eine Person in Form von Erin war zum einen willens und zum anderen in der Lage, sich der Situation um einen durchgeknallten Katsu, einen Crossdresser-Neon mit einer erstaunlichen Abhebung von der Realität und natürlich einer recht initiativelosen Claire zu meistern, in dem sie zumindest *etwas* tat. Sie übernahm die Führung, schlug die Hand in schöner Facepalm-Manier gegen die Stirn und ließ sich permanent von den Irrungen und Wirrungen aus Neons Luftikus-Labyrinth von einem Hirn ablenken. Auch das Zirkusmädchen muckte auf, während Claire ihrerseits gerade in Mitleid für Katsu zerfloss und dies kompensierte, indem sie den ersten Lutscher ihres Lebens verkonsumierte. Der Vorschlag Neons, doch bitte alle Freunde zu werden und Coolness von Erin zu lernen wäre in einer normalen Situation bei ihr auf recht fruchtbaren Boden getroffen, aber sie war noch recht mitgenommen, was Katsu anging. Und dass Erin scheinbar mit Gewalt gegen ihn vorgehen wollte, fand sie ehrlich gesagt auch nicht so cool, aber das behielt sie erst einmal für sich. Fest stand, dass sie jetzt um ihrer selbst willen irgendwie handeln sollte, des Teams, der Quest und natürlich der beiden Zirkusmädchen, die anscheinend aus irgendeinem Grund stiften gegangen und ihrem Zuhause den Rücken gekehrt hatte. Ach, verflucht, wie konnte so etwas denn passieren? War sie die einzige, die nicht nur wegen der Höschengeschichte, sondern auch aufgrund dieses Umstandes Mitleid für die werten Akrobatinnen empfand?
Ernsthaft, es musste einen Grund gegeben haben, warum sie weggelaufen waren. Sie zu fragen stand jetzt aber erstmal hintenan, zunächst wollte sie sehen, ob Erin wirklich so wutschnaubend und gefährlich, wie sie aussah, Katsu behandeln wollte und würde dann überlegen, ob sie sich dazwischen werfen, zuschauen und lernen oder doch lieber Option Nummer drei bis vierundzwanzig entwickeln wollte.
"Alles wird gut." Das zumindest war ihr einhelliger Glaube, als sie wie kleines Kind sowohl Neon, als auch das Zirkusmädchen an die Hand nahm und einmal tröstend drückte, nur um dann wie Prinzessin Peach im Schweinsgalopp, im Wahnsinnstempo und dennoch ohne Stolpergefahr durch langes Kleid hinter Erin hinterhereilte.

Die Augen des Jägers waren Blutunterlaufen, mehr Rot als Weiß zierte den Augapfel, welcher mit heftigen und ruckartigen Bewegungen der Beute folgte. Die Nasenlöcher des Jägers waren geweitet, sie nahmen den Geruch der Beute war und füllte sich damit, gierig schlangen sie das Aroma ein, als würden sie schon ein Vorkosten unternehmen wollen. Der Mund des Jägers war voller Geifer, gierig leckte die Zunge über die Lippen, als würden sie bald einen Bissen genießen…
Mehr Tier wie Mensch lief Katsu immer noch Nami hinterher, da sie so häufig die Richtung wechselten, Nami öfters Zuflucht bei Bäumen suchte, Katsu diese mit unglaublicher Geschwindigkeit erkletterte, sie wiederum den Baum wechselte, er dann runtersprang und zum nächsten Baum ging… Es waren so vieles an Bewegungen, dass trotz der Schnelligkeit es insgesamt länger dauerte…
Genau das war der Grund, warum man ihm trotz des Vorsprungs noch einholen konnte, denn Katsu strotzte vor Kraft, das innere Feuer verbrannte alles an Emotionen und wandelte sie in Energie um, während die unbegrenzte Lust… nun, unbegrenzt war.
Sie waren schon ziemlich tief im Wald, hier rauschte ein Fluss, welcher die Baume sauber in zwei Hälften teilte, es war kein großer, aber auch kein kleiner Fluss, der Strom war auch ziemlich stark. Doch über das Rauschen hörte Katsu seinen Namen… eine Frau sprach seinen Namen aus, das konnte nur eines bedeuten… sie wollte ihn!
Als hätte man den Tiermodus mit Hilfe eines Baseballschlägers als Home Run rausgeschlagen, verschwand das Blut in den Augen, die Nasenlöcher wurden kleiner, die Speichelproduktion wurde auf den Normalzustand reduziert. Dagegen wandte er sich mit einem strahlendem Gesicht, zur Sprecherin um, während er plötzlich stehenblieb, als hätte man einen Schalter umgelegt. Es war Erin: „Erin!“, freute er sich und er hob die Hand, als würde er sie noch einmal grüßen: „Kein Grund eifersüchtig zu sein, ich komme gleich zu dir, vorher habe ich noch…“ *Platsch* Katsu wandte sich um und sah, dass Nami in den Fluss gefallen war!

Wie konnte das passieren? Um es kurz zu fassen: Wegen Katsus Ablenkung wollte Nami schnell den Fluss überqueren, sie hatte gesehen, dass ein paar Bäume im Fluss standen und somit als Brücke dienen konnten, indem sie von Ast zu Ast sprang. Doch…
Es hatte heute geregnet und deswegen war sie beim dritten Baum abgerutscht, als sie auf den Ast gelandet war, die Rinde war zu glitschig!

„Nami!“, schrie Katsu. Er lief zum Fluss und zeigte eine Kunst, die jeder gesunde Mann in der Pubertät sich aneignen musste: Sich im Laufen auszuziehen, auch wenn er die Unterhose anbehielt (immerhin war das eine das eine und das Retten von Jungfrauen in Nöten das andere, für das eine wäre später noch Zeit). „Ich rette dich!“ Mit einem Ruf und einem Gesicht gleich eines Helden, sprang Katsu in den Fluss und schwamm auf Nami zu…
Sie wiederum – „NEEEEEIIIIN!“ – schwamm weg, als wollte sie fliehen. Sie wich dabei den Felsen und den Baumstämmen auf dem Weg aus… Katsu folgte ihr so gut wie es ging, er war ein guter Schwimmer, was an der Liebe zu Schwimmhallen und anderen Wasserparadiesen lag.
War das nur Einbildung, oder wurde das Rauschen gerade stärker? Auch die Strömung war stärker, Katsu könnte nicht mal mehr zurückschwimmen, wenn er es wollte, es gab nur noch eine Richtung. „Bedeutet das nicht…“ Ja, das bedeutete Wasserfall… „Welcher Idiot setzt einen Wasserfall in einen Wald?!“ Es schien da weit runterzugehen, man konnte keinerlei Bäume dahinter sehen, also mindestens umdie zehn Meter. Wenn Nami da herunterfallen würde… „Nami, versuch dich irgendwo festzuhalten, Hilfe ist in Anmarsch!“, rief Katsu, kurz danach musste er wegen eindringendem Wasser blubbern…
Ja, Hilfe wäre echt gut!

Er vernahm Stimmen. Stimmen die auf ihn einredeten, aber verstand kaum was sie sagten. Er sah durch seine von Tränen verquollenen Augen eine Erin... eine Erin, die auf ihn einredete, aber durch das Schluchzen und Schniefen verstand er kein Wort. Auch die Worte des anderen Mädchens verstand er absolut nicht, allerdings schienen sie eh kaum in seine Richtung gerichtet zu sein. Langsam aber sich ließ der Strom seiner Tränen nach und er musste feststellen, dass Erin einfach ohne ihn weggegangen war. Gerade wollte er in den nächsten Tränenschauer übergehen, als er spürte, wie seine Hand ergriffen wurde und er im nächsten Moment von Claire gedrückt wurde. Bisher konnte er sich ja kaum ein Bild von dieser Dame machen, aber jetzt war er so unglaublich gerührt, dass er wusste, dass Claire Erin in nichts nachstand. Sie hatten halt beide ihre eigenen Seiten: Erin war die coole Schnetzelfrau, während Claire die anmutige, wohlerzogene Lady war. Gäbe es doch bloß eine Möglichkeit diese beiden Personen miteinander zu vereinigen. Zum Beispiel eine... Vereinigung! Die daraus entstehende Person musste ja so unfassbar unglaublich sein, dass Neons Kopf schon die Vorstellung kaum aushielt und ihm ein wenig schwummrig wurde. „Alles wird gut.“ An diesen Worten konnte er, wenn sie aus dem Mund von dieser Frau kamen, gar keinen Zweifel haben. Claire konnte gar nicht lügen, zumindest war Neon fest davon überzeugt, denn dafür sah sie ihm einfach zu nett aus. Nun, aber sie hatten einen Auftrag zu erledigen, weshalb Neon eilig aufsprang, die Faust in die Luft streckte und schrie: „VORWÄRTS! Wir müssen das andere Mädchen einfangen und Katsu sagen, er soll aufhören zu spielen!“ Eilig schritt er in die Richtung, die auch Claire vorgab und ignorierte dabei mal wieder, dass eigentlich alles nur wegen ihm so langsam voranging, da er auf dem Boden heulen musste.

Als sie Erin eingeholt hatten, standen sie an einem Fluss, vor dem sie Halt gemacht hatte und das andere Mädchen und Katsu zusammen schwammen. Wieso durfte dieser Junge eigentlich immer den ganzen Spaß machen und Neon musste wie eine Anstandsdame danebenstehen und sagen, dass für all diese Kindereien Zeit war, nachdem sie diese Zirkusmädchen gefasst hatten. Doch nun war für Neon das Maß voll, er schritt an Erin vorbei, stellte sich an den Rand des Flusses und fing ebenfalls an, sich zu entkleiden „Katsu, ich will auch mitschwimmen!“, sagte er, während seine Hände langsam an den Rand seiner rabanastrischen Männertracht wanderten. Hoffentlich war das Wasser nicht zu kalt heute.

Graziös kam die Schwertkämpferin einige Meter vor Katsu stehen, nachdem sie vor Schreck ein Stückchen über den mit Laub übersäten Waldboden schlitterte, weil ihr braunhaariger Kollege sich plötzlich zu ihr umdrehte und seine Libido scheinbar ein wenig gedrosselt wurde. Empört musste die burschikose Dame auf Katsus mit Wiedersehensfreude gespickter Aussage nach Luft schnappen – Erin und eifersüchtig? Worauf denn?!
Ohne sich weiter darüber Gedanken zu machen, sondierte sie die Gegend nach der flüchtenden Akrobatin, die sich etwas weiter weg von Katsu befand, woraufhin ein Platschen zu hören war. Augenblicklich drehte Erin alarmiert ihren Kopf in die Richtung; Katsu hingegen lief bereits zu Nami, die in den Fluss gefallen war, zog sich dabei aus und wollte sie retten. Ein weiterer missmutiger Klang entrang sich Erins Kehle, sogleich sprintete aber auch sie dem Schürzenjäger hinterher, um seine Rettungsaktion unter Beobachtung halten zu können.
Als die anderen drei bei Erin ankamen, quietschte sie erschrocken auf, denn die Strömung, in der sich Katsu und Nami befanden, mündete direkt in einem Wasserfall! „Neon, was machst du denn da? Zieh dich ja nicht aus, wir müssen den beiden aus dem Wasser helfen!“, tadelte sie ihren kleinen Helfer, der ihr momentan nicht so behilflich schien, weil er ans Spielen und Schwimmen und an Unmengen von Spaß dachte, während sie sich nach Claire und dem anderen Zirkusmädchen umsah. „Wir werfen das Seil zu Katsu und Nami und ziehen sie gemeinsam heraus, schnell!“, forderte sie ihre drei Begleiter auf, damit diese ebenfalls an dem Seil mitanpackten, nachdem es ins Wasser geworfen worden war. „Katsu, Nami! Haltet euch an dem Seil fest!“, rief sie den beiden Unglücklichen zu, die in Sekundenschnelle auf den Wasserfall rasten und bedeutete anschließend ihren Helfern, alle gemeinsam bei Drei zu ziehen.
Es lag nun ganz bei Katsu, ob er dem Mädchen – und sich selbst – aus dem Wasser helfen konnte. Oder wahlweise bei dem Mädchen, wie auch immer. Wenn die beiden mit den Wassermassen herunterstürzten… war die Quest sowas von im Eimer. Das konnte sich eine Gruppe von Lamia Scale-Magiern nicht leisten! Also tat Erin etwas, um Katsu anzuspornen: Sie feuerte ihn an!
„Na los, Katsu, du schaffst das, zeig was du drauf hast, Mann!“ Sogleich drehte sich die mittlerweile richtig aufgeregte Schwertkämpferin zu Namis Schwester und Claire, meinte zu ihnen, dass sie Katsu ruhig auch anfeuern können, damit er hoffentlich wieder unglaubliche Kräfte entwickelte, um aus dem Wasser zu kommen – und Neon durfte natürlich auch mitmachen!

Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, Claire hätte sich zusammen mit Neon zu Begeisterungsstürmen hinreißen lassen, was die Führungsqualitäten der Schwertkämpferin anging. Aber jetzt gerade, als sowohl Katsu als auch das Zirkusmädchen zu ertrinken drohten, kam es nicht etwa zu leuchtenden Augen und Seufzern der Bewunderung, sondern zu Hilflosigkeit auf ihrer Seite. Das hier war Adrenalin in ihren Venen, das kannte sie gar nicht! Vermutlich produzierte es ihr Körper das erste Mal in ihrem Leben und man konnte eigentlich froh sein, dass sie sich noch so gut zusammenriss und nicht albern kichernd durch die Gegend hopste wie ein Flummi auf Koks. Aber als Neon sich dann auch noch anschickte, holte sie tief Luft, um ein entsetztes "Das geht doch nicht!" von sich zu geben. Erin war schneller, effizienter und kürzte die Sache unglaublich ab, denn die kleine Dame in Rosa hätte erst einmal angefangen zu diskutieren, hinterfragen und möglichst nett zu überreden. Wie gut, dass zumindest einer hier einen Kopf auf den Schultern trug.
Mit ihren langen Ärmeln griff sie ebenfalls nach dem Seil, um mitzuziehen, musste aber zum einen feststellen, dass sie Erin und den Lolli der Überschäumenden Freude aka Neon wahrscheinlich dabei eher behindern würde (was sie traurig stimmte), nein, sie musste auch noch bemerken, dass sie zum Cheerleader degradiert worden war. Ein Grund, traurig zu sein? Nein, keinesfalls! Anfeuern und die Moral steigern war eine höchst wichtige Aufgabe und Claire für ihren Teil war stolz, diese erfüllen zu dürfen. Aber wie konnte sie Katsu davon überzeugen, sich selbst jetzt zu Höchstleistungen anzuspornen und zu schwimmen, wie er noch nie geschwommen war? Sie hatte einmal ihren Bruder angefeuert, und als sie ihm einen Keks versprochen hatte, konnte er auf einmal strampeln und turboschwimmen, was unter anderem daran lag, dass er Kekse liebte und sie eigentlich nur bekam, wenn irgend jemand sie für ihn stibitzte. Aber was wollte Katsu? Kekse? Nein ... er hatte aber eine ungesunde Faszination für Damenhöschen gezeigt, aber allein daran zu denken trieb Claire schon die Schamesröte ins Gesicht. Wenn es nicht um Höschen ging, dann vielleicht ... vielleicht wollte er ja eigentlich nur wie Neon Mädchenkleidung tragen und war deswegen so versessen darauf? Das würde Sinn machen, auch wenn es komisch war. Aber Neon war als Lolli der Überschäumenden Freude auch nett und anständig, warum konnte Katsu es nicht auch sein? Und war es denn eigentlich so schlimm, jetzt ein Kleidungsstück zu opfern, damit sie Katsu ordentlich anfeuerte?
Gedacht, getan.
"Katsu! Du darfst eines meiner Kleider haben, wenn ihr beide überleeeheeeebt!"

Die Strömung war stark, Katsu schmiss sich in ihren Strom, während er seine Hand nach Nami ausstreckte, diese jedoch war in gewisser Weise in einem Widerstreit… warum nur?! „Weil sie einerseits nicht den Wasserfall runterfallen möchte und andererseits versucht dich so gut wie möglich zu meiden?“[/size] Das… Das… Nami, du bist so gemein! Salzwasser mischte sich mit dem Fluss, direkt aus Katsus Augen.
Aber jetzt war nicht die Zeit für Tränen, es war die Zeit zum Handeln und das bedeutete… Schwimmen als würde das Leben davon abhängen! Er hörte die Anfeuerungsrufe seiner Kameraden: „Na los, Katsu, du schaffst das, zeig was du drauf hast, Mann!“ Von diesen Worten angefeuert überbrückte er die halbe Distanz zum Mädchen, die dehnbaren Muskeln streckten sich und er schrie seinen Eifer heraus. "Katsu! Du darfst eines meiner Kleider haben, wenn ihr beide überleeeheeeebt!"
*GAAAAAARGL* Bei den Worten musste Katsu fast ertrinken, denn sie haben seinen ganzen Rhythmus durcheinander gebracht! Was hatte sich Claire dabei nur gedacht, wieso hat sie nur… Warte mal… Wenn ich mir eines ihrer Kleider wünschen kann, kann ich mir nicht auch die an ihrem Körper wünschen? Und sie würde dann…
Eine Wasserfontäne schoss um den ertrinkenden Katsu herum in die Höhe, dann teilte sich das Wasser… fast! In Wirklichkeit schoss nur der junge Mann wie ein Torpedo durch das Wasser Richtung Nami, die physikalischen Gesetze ignorierend, und dabei zog er eine klare Linie durchs Wasser, schnappte sich dann Nami, die… „Hände weg, fass mich nicht an!“
„Sei ruhig und lass dich retten!“, schrie er ihr ins Gesicht und sie… schaute weg, murmelte etwas und war nun still… Vor ihnen lag das Seil, welches sie retten würde, er griff danach… und dann begannen seine Kameraden daran zu ziehen… Aber der Strom war stark, weswegen Katsu akut sich selbst mit nach oben zerrte…
„A-achtung!“ Nami deutete stromaufwärts und da… steuerte ein Baumstamm geradewegs auf sie zu…
Katsu musste Nami retten, wenn er es schaffte, dann hat sich Claire bereit erklärt, ihm alles zu zeigen (eigentlich nicht, aber subjektive Erinnerung), weswegen er unbedingt sie retten musste… Wenn er seine momentane Stärke (deutlich erhöht durch das Versprechen) richtig einschätzte, könnte er Nami ans Ufer werfen, dann ohne das Gewicht über den Baumstamm kommen (indem er sich an diesem mit den Fuß abfederte und somit einen Halt für einen Sprung hatte) und sich mit Leichtigkeit an dem Seil hochziehen.
„Aufpassen Nami, ich werde dich auf jeden Fall retten. Vertrau mir!“ Die Angesprochene schaute mit einem unerklärbaren Ausdruck auf ihren Gesicht auf Katsu, der nun mit den Arm ausholte und sie warf… Ihr jahrelanges Training als Akrobatin half ihr, sofort sich in der Luft vernünftig zu drehen und neben ihrer Schwester am Ufer zu landen.
Doch bei genau dieser Drehung passierte etwas… Katsus Augen weiteten sich und sein Gesicht nahm einen Ausdruck reinster Erfüllung an, als er direkt in den geöffneten Rock schaute, den er nur aus seinen Winkel heraus sehen konnte.
Dann schlug der Baumstamm gegen den abgelenkten Magier, der aus Schock das Seil losließ und dann „WAAAAAAHHHHHHHH[size=80]HH…“ den Wasserfall runterstürzte.

Und das war das Ende von Katsu, er ist gestorben wie er gelebt hat: Mit perversen Gedanken. Doch sein Tod war nicht vergebens, er hatte es geschafft ein Mädchen zu retten, nicht aus den besten Motiven heraus, aber man soll über die Toten… „Claire!“ Woher kam das? Etwa… wenn man über die Klippe schaute, konnte man sehen wie Katsu wie eine Kakerlake es nicht nur verpasst hatte, zu sterben, sondern auch die Felswand hochkraxelte. Scheinbar war er viel motivierter gewesen als man ahnen könnte, da die Aussicht Claire im nicht jugendfreien Bereich zu sehen, ihn am Leben hielt.
Er zog sich die letzten Meter hoch, atmete schwer wegen der starken Anstrengung und stand mit blutunterlaufenen Augen vor Claire, während er nur sagte: „Claire, zieh dich aus!“

Irgendwie ging das Neon alles ein wenig zu schnell. Nicht nur, dass Erin ihn anbrüllte, dass er sich nicht ausziehen sollte, als er schon seinen Männerrock ausgezogen hatte und seine wunderschönen Unterhöschen präsentierte. Süße kleine Schlüpfer zierten seinen Unterleib, wobei vorn ein riesiger Teddybärkopf abgebildet war, der fröhlich in die Runde starrte. Scheinbar durfte er wieder nicht. Nie durfte er denselben Spaß haben, wie Katsu ihn immer hatte. Das war so ungerecht! Klar, Erin würde ihre Gründe haben, wieso sie ihn so erziehen wollte, aber hatte Neon denn gar kein Recht auf Spaß? Als er schmollend schaute, wie die beiden lustig plantschten, obwohl er sie eigentlich einfangen sollten und immer weiter in Richtung des Wasserfalls schwammen. Moment... In Neons unmittelbarer Entfernung konnte man ein Uhrwerk rattern hören, welches langsamer nicht sein konnte. „ERIN, KATSU IST IN GEFAHR!“ Schnell wollte er losrennen, stolperte aber auch prompt über seinen Rock und klatschte kopfüber in den reißenden Fluss. Er versuchte sofort schockiert zu schreien, bemerkte aber auch hier wieder, dass er ja mit dem Kopf unter Wasser war. Zwar stiegen Bläschen auf, allerdings machten diese keinen Laut und somit würden die anderen, wenn sie nicht gerade direkt neben ihm standen kaum mitbekommen, was sich abspielte. Doch Neon musste einfach nur zurück ans Ufer schwimmen, was keinesfalls ein Problem war, wenn sich nicht sein männliches Kleidungsstück um seine Beine gewickelt hätte und ihn damit am Schwimmen hinderte. Dass er generell sowieso gar nicht schwimmen konnte, war in dieser Situation eher von nachhaltiger Bedeutung, denn selbst wenn seine Beine nicht gefesselt wären, könnte er sich mit hektischem Strampeln wenigstens über Wasser halten. Doch so langsam ging ihm die Luft aus und eine seltsame Schwärze überkam seine Augen. Wurde es dunkler? „Neon, du bist so dumm...“ Eine seltsame Mädchenstimme sprach zu ihm, während er immer noch nur verwirrt in die Schwärze starren konnte und sich dort sein Spiegelbild abzeichnete. Wenn man allerdings genau hinsah, konnte man deutlich weiblichere Züge erkennen. „Dieses Mal rette ich dich noch, doch nächstes Mal höre lieber auf diese Erin.“ Danach konnte sich Neon an nichts erinnern.

Dass seine andere Seite wieder die Kontrolle übernahm und mit der Wucht eines Darkness Dragon's Sinister Outburst ihn aus dem Fluss katapultierte und an den Strand schoss, bekam er gar nicht mehr mit. Auch dass Katsu das Mädchen rettete, dabei selbst beinahe umkam und die Quest damit erfolgreich absolvierte blieb vorerst unbekannt. Historiker, die sich noch heute an diesen heroischen Tag erinnern, berichteten hierbei von einem schwarzen Schimmer über den Augen des kleines Jungen, während er sich aus dem Wasser schoss.

Der kleine Junge jedoch konnte sich an nichts mehr erinnern, was nach dem Entkleiden passiert war und lag mit einem friedlichen Gesichtsausdruck am Rande des Flusses und murmelte zusammenhangloses Zeug. „Erin... spannen...“

Was sich da vor Erins Augen abspielte, konnte man beinahe schon als Anime-reifen Manga bezeichnen, denn sowohl Dramatik als auch Humor waren auf irgendeine unerklärliche Weise miteinander verknüpft (Mal ehrlich: In dieser Welt gab es alle möglichen Magiearten, aber einen Kerl, der vor Übermut die physikalischen Gesetze ignorierend durch das Wasser sauste, hatte Erin tatsächlich noch nie in ihrem Leben zuvor gesehen.). Und natürlich durfte man die ‚zufälligen‘ Ausrutscher, die in jedem Film oder Comic und Manga niemals fehlten durften, genauso mitverfolgen, weil sich der mädchenhafte Begleiter der Schwertkämpferin lieber doch auszog, um irgendwie auf irgendeine Weise wunderbar hinderlich zu sein, sodass Erin nur noch das verzweifelte Hin- und Herblicken zwischen ihm und den anderen beiden im Wasser blieb.
„Neon, was tust du da? Raus aus dem Wasser!“, rief Erin unter mittlerweile größtem Kraftaufwand, denn schließlich musste sie noch verkrampft ein Seil festhalten, damit die beiden Wasserratten nicht weiter noch mehr von der Strömung fortgerissen wurden. Und als hätte die momentane Sachlage nicht schon gereicht, setzte ein auf Nami und Katsu zurasender Baumstamm die Sahne oben drauf.
Erschrocken zog Erin scharf die Luft durch ihre zusammen gebissenen Zähne ein, doch es bestand kein Grund zur Sorge. Noch nicht.
Irgendwie schaffte Katsu es das Mädchen aus dem Wasser zu eskortieren, sodass diese durch die Luft flog und mehr oder minder graziös auf dem Boden unweit der Dreiergruppe an Mädels landete. „Nami!“, rief ihre Schwester vor Glück überschäumend, ließ das Seil los, wodurch Erin kurz zusammenzuckte, und rannte mit strahlendem Gesicht zu der Geretteten. Erin hingegen wandte sichtlich mehr Kraft auf, um das Seil fester im Griff zu haben, doch der Baumstamm hinderte Katsu daran sich weiter fest zu halten, denn mit einem dumpfen Schlag knallte dieser gegen das hiesige Stück Holz (Mal ehrlich… Erst tauchte ein Wasserfall wie durch einen Zufall auf und jetzt auch noch ein Baumstamm… Das war doch äußerst… klischeehaft für solche Situationen…)!
Dadurch, dass plötzlich kein Gegengewicht mehr vorhanden war und Erin nur noch in die Leere zog, taumelte sie kurz nach hinten, fiel aber nicht hin, sondern konnte in letzter Sekunde durch das starke Hin- und Herwedeln ihrer Arme noch auf den Beinen halten. Alles, was um sie herum geschah, blendete sie aus – nur noch Neon, der gefolgt von einem schwarzen Strahl aus dem Wasser katapultiert wurde und Katsu, der den Wasserfall hinunterstürzte (Und hierbei handelte es sich um die nervigen Patzer, die es wirklich in jedem Film gab und ohne die es scheinbar gar nicht ging. Es fehlte nur noch, das Katsu doch nicht tot war, sondern irgendwo wieder hochkraxelte, um sein Dasein weiterzuführen…).
„Neon!“ Katsu plötzlich außer Acht lassend, widmete sich die Schwertkämpferin an ihren kleinen Freund, der im Inbegriff war auf den sandigen Bereich des Flussufers zu knallen, als Erin einen kurzen Sprint hinlegte, nach vorne mit ausgestreckten Armen sprang und Neon in letzter Sekunde auffangen konnte. Vorsichtig legte sie den Jungen auf den Boden, dieser faselte etwas von ihr und ‚Spannen‘ – als war vor allem eines klar: Erin musste Neon von Katsu fernhalten, denn dieser übte schon jetzt einen schlechten Einfluss auf den Burschen! (Und falls es irgendeinem aufgefallen ist: Wir haben vorhin die überaus heldenhafte Szene miterlebt, die auch in fast jedem Streifen verewigt ist! Freund fängt Freund auf und rettet ihn somit!)
Nachdem sie schnell kontrolliert hatte, ob alles mit Neon in Ordnung war, wandte sie sich von ihm ab, um sich zu vergewissern, ob Katsu gestorben war oder nicht. Kurz wanderte ihr Blick zu den beiden Zirkusmädchen, die sich immer noch in den Armen hielten, doch dann lenkte ein Häufchen Elend, dass tatsächlich der braunhaarige Perversling die Felswand hochkletterte. Der Schwertkämpferin wurde sofort klar, warum Katsu noch am Leben war: Er wollte Claire nackt sehen!
„HALT!“ Vor Wut überschäumend flitzte die burschikose Dame zu ihren beiden Kollegen, blieb erneut schlitternd vor dem Braunhaarigen stehen und giftete ihn mit ihrem gesunden Auge böse an. „Du perverser Mistkerl! Lass das endlich mal sein!“, grummelte Erin und ließ daraufhin instinktiv ihre Faust auf seinen Kopf niedersausen, sodass dieser wieder einmal zu Boden fiel und vor Schmerzen herumzuckte.
Biestig wandte sie sich von ihm ab, vergewisserte sich, dass es die anderen vier alle okay waren und wandte sich wieder an Katsu.
Wer hatte bloß das Drehbuch zu diesem Ereignis geschrieben? Es war echt unglaublich, sicherlich würde ihr niemand glauben, was sie an dem heutigen Tag miterlebt hatte.
Und wenn die Erin die Tugendhafte nicht gestorben war, dann würde sie logischerweise immer noch leben, aber sehr wahrscheinlich nicht bis in alle Ewigkeit (Wenn sie weitere solcher Quests in Anspruch nahm, würde die Ewigkeit in weiter Ferne rücken...). Vielleicht sollte sie in die Annalen der Gilde aufgenommen werden oder es sollte eine Statue für sie errichtet werden, damit die Nachwelt ihr huldigen konnte oder so. Immerhin hatte die Schwertkämpferin es irgendwie gedeichselt bekommen diese Truppe um sie herum zusammen zu halten. Das war auch eine Kunst.
Mit gemischten Gefühlen blickte Erin nun auf ihren braunhaarigen Kollegen herab, und dachte sich vor allem, was er heute alles abbekommen hatte. Mittlerweile war der imaginäre Zähler des ebenso imaginären Katsumeters gestiegen und zeigte nun ‚Katsu Owned Count: 4‘ an. Erin schüttelte missbilligend den Kopf. Dieser Junge schien gar nichts dazu zu lernen!

Name: Katsu. Hobby: Frauen. Lernerfolg: Keine Daten. Als langsam das ungesunde Rot der Schmerzen nachließ, schüttelte Katsu erst einmal den Kopf… keine gute Idee, das Rot wurde schwarz, viel zu schwarz! „Eieieieieiei.“ Noch ein paar Zuckungen auf dem Boden, langsam wurde die Sicht wieder klarer… Bin nur ich das oder höre ich in letzter Zeit immer mal einen Signalton, wenn ich bewusstlos wäre?
„Wenn es deine Einbildung ist, dann höre ich sie ebenfalls.“[/size], sprach die im Grunde imaginäre Stimme: „Was heißt hier imaginär?! Suchst du Streit mit mir? Respektiere mich gefälligst etwas… und jetzt stellst du dich auf taub, ignoriere mich nicht, du Balg!“ In letzter Zeit scheinen die Einbildungen stärker und penetranter zu werden, er sollte mal vielleicht einen Arzt aufsuchen. „Das tust du nur, um mich zu ärgern! Na wenn das so ist…“
Folgende Szenerie ist für den Leser ohne einen eisernen Magen nicht geeignet, weswegen sie schon gekürzt und zensiert worden sind. Ist man dagegen sogar mit einem leichten Gemüt ausgestattet, so wird dringend empfohlen, den kursiv geschrieben Teil einfach zu überspringen und an Blumen und Wiesen zu denken.
Stellt euch mal einen heißen, heißen Sommertag vor. Der Schweiß klebt an der Haut, die Luft steht still und stickig, man ist in einem kleinen Raum ohne Klimaanlage oder Ventilator ausgestattet, in dem munter die Sonne scheint, aber die Fenster sind alle zu. Dort sitzt man auf Holzstühlen an Holztischen, die die Wärme nicht nur solange aufgenommen haben, dass man sich Hintern und Arme anbrät, wenn man sich hinsetzt, sondern auch schon einen leichten Kokelgeruch abgeben.
Man schaut nach vorn und sieht ein Spektakel vor sich… zwei Männer die miteinander rangen: Einer war ein Mann von gut 192cm Körpergröße mit einem starken, muskulösen Körper, jemand dem man ansah, dass er die übelsten Triathlon-Wettbewerbe gewann, ein Mann mit einem Gesicht aus Eisen. Ihm gegenüber ein Mann mit dunklen Teint, Armen so breit wie eine Frauenhüfte, beide rammten zuerst gegeneinander, sodass sie zu Boden fielen… aber der mit den Teint verwechselte Wrestling mit Judo und nahm den Arm des Triathlonläufers in einen Haltegriff, doch spannte sich der deutlich kleinere, dafür umso durchtrainiertere Bizeps an und vermied es, gestreckt zu werden, weswegen der Dschungelmann seine Taktik mit diesem Manöver änderte…
Jetzt nehmt ihr den kleinen Einblick, den ihr bekommen habt und stellt euch vor, dass Magen Drake das alles gerade in Katsus Kopf mit vielen Details erzählte, während Andeutungen von Gedankenbildern hin und wieder zu den Jungen zuckten… „Der Schmerz…“, stöhnte er fast ohne Stimme. „Der Schmerz…“
Natürlich würde ein Außenstehender denken, dass Katsus Schmerzen dadurch begründet waren, dass er gerade eine Klippe heruntergefallen sind, aber seien wir mal ehrlich: Klippenstürzen ist Kinderkacke verglichen mit dem, was Magen Drake alleine mit einer Erzählung gerade an Qualen verursachte. Tatsächlich sprudelte Katsu sogar etwas Schaum aus dem Mundwinkeln, während er zwanghaft versuchte nicht die Augen zu schließen, aus Angst dass sich ein unerwünschtes Bild auf die Innenseite seiner Augenlider brennen würde.
„Ende“, schloss Drake ab: [size=80]„Von Teil eins.“ Es gibt ‚ne Fortsetzung?! Entsetzen und Angst waren in Katsus Gesicht geschrieben, er stand plötzlich auf und begann wild umherzuschauen…
Da war Nami, sie hatte gute Brüste. Da war Yoko, sie hatte auch schöne Brüste. Da war Erin, sie hatte einen tollen Hintern, da war Claire, die noch immer etwas mitgenommen war und Neon beruhigte einfach das Gemüt… Er war nicht in der schwitzigen Männerhölle, er war im Paradies auf Erden… und nach einem tiefen Atemzug, konnte sich Katsu wieder sammeln.
Drake hatte nicht fortgeführt, aber Katsu spürte, wie sich sein Lehrmeister gerade selbst gratulierte. Diesmal hatte er gewonnen! Aber nächstes Mal… „Hm… Dann sind wir fast fertig!“ Er schenkte den Mädchen ein Lächeln, es war ein wahres Lächeln und scheinbar ohne perverse Hintergedanken: „Jetzt müssen wir nur noch den Wald aufräumen! Immerhin können wir den Müll nicht liegen lassen.“

Im gestrigen Lager der Zwillinge räumten Magier und Akrobatinnen auf. Yoko zeigte viel Widerwillen und beschwerte sich, Nami schien ruhig zu sein, aber dass sie Katsu wieder mied, stimmte ihn traurig. Neon arbeitete gerade neben Katsu, das bedeutete zumindest Neon würde mit ihm reden, denn Claire und Erin waren auch gerade etwas kalt… Wasser sammelten sich in den Augenwinkeln, da die Welt einfach so verdammt gemein war! „Du brauchst dich nicht so zu hinzuknien, da wird doch nur dein Rock nass.“ Das war die Besorgnis eines älteren Bruders. „Am besten spießt du nur die groben Dinge auf und überlasst das Schmutzige dem Mann hier!“ Er griff nach seinem Bizeps, als ob er gerade etwas Cooles, Männliches gesagt hatte, auch wenn die Muskeln da nicht gerade die besten waren. „Mädchen wie du und Claire sollten besser auf eure Kleidung achten!“ Erin war eher der natürliche Typ, weswegen sie auch attraktiv wirkte, wenn sie körperlich arbeitete. Die Damen dagegen konnten es leichter angehen.