<- Erdgeschoss des Lamia Scale Gildenhaus

Katsu hatte sich irgendwann erholt und so schritt die Gruppe Richtung Wald: „Also, es ist passiert als ich gerade im Wald war um zu spannen-“, er hörte schlagartig auf, als er merkte, was er gerade sagen wollte und versuchte sein letztes Wort weiter auszufüllen: „-den Gilden…aufgaben… zu kommen, damit ich sie erledigen kann!“ Gut gerettet! „Der Rest verlief ungefähr so…“

Schwer hing mir der Atem durch, doch da ich nicht den direkten Weg kommen durfte, war ein Bogen nötig, um meine heilige Queste zu erfüllen. Ich sah schon von weiten die weißen Schwaden, welche mein Ziel markierten und während ich ohne zu Zögern darauf zuging, musste ich mich von Busch zu Busch schleichen, damit auch ja nicht einer mich sehen konnte, der sich hierher verirrte. Diese Aufgabe war eine derer, wo das Nichtgesehenwerden als das absolut Wichtigste kennzeichnete, ich war wie ein Spion oder ein Geheimagent: Informationen sammeln ohne bemerkt zu werden.
Als ich also langsam meinen Weg fand, habe ich plötzlich etwas in der Luft gerochen… es war… ein sehr vertrauter Geruch. Wie hypnotisiert ging ich in die Richtung und entdeckte Fußabdrücke auf dem Boden. Ich folgte ihnen und sah eine Art Lager, wahrscheinlich für zwei Leute, die ich aber nicht entdecken konnte, doch sah ich ihre Fußabdrücke überall.
Ich habe eine halbe Stunde gewartet, jedoch wusste ich, dass ich niemals zum Span- ähm- spannenden Teil der Quest kommen würde, wenn ich mich nicht langsam beeilte, doch ich schwor mir, wieder zurückzukehren.

„Die Sachen im Lager waren typische Zirkusdinger, so was wie diese Kegel, mit denen sie jonglieren, dazu sah man das Logo des Zirkus auf ein paar Taschen, also habe ich mit der Information, dass die Zwillinge verschwunden waren, sofort alles zusammengeführt. Nennt mich gerne Mardock Calm!“ Er stemmte stolz die Hände in die Hüfte und hob die Nase etwas. Das musste Eindruck gemacht haben!
„Was wurde aus der Mission?“, fragte die kleine Neon.
„Zu meiner Schande…“, begann er mit Tränen in den Augen: „Habe ich versagt, ich habe es erreicht, aber wurde erwischt und dann…“ ein Schauer.
Erin jedoch zeigte kein Mitleid, sondern ein unleserliches Gesicht: „Du hast also gestern versucht durch die Waldroute ins Frauenbad zu spannen?“
*Schluck!* „Ähm…“ Seine Augen wanderten im hohen Bogen und suchten vergeblich einen Ausweg: „Ja.“ Immer diese Ehrlichkeit! Im nächsten Moment lag er kaum bei Bewusstsein an einem Baum, eine dicke Beule am Kopf.

"Isst man so etwas nicht nur zum Nachtisch?" Nicht, dass Claire irgendwie ein Spielverderber sein wollte oder so, aber sie wollte sich nicht gleich an ihrem ersten Tag vollkommen daneben benehmen, nicht wahr? Ihre Frage war übrigens so unschuldig wie ernsthaft. In ihrem Haushalt wurde Süßes nur als Nachspeise oder zum Nachmittagskaffee gereicht. Der Gedanke, aus diesem Trott auszubrechen, kam der jungen Dame gar nicht. Aber Neon war schon wieder drei Schritte weiter, und während sie Katsu verblüfft ihren Schirm anbot und ihn aufspannte, war die Knutschkugel des Grauens auch schon dabei, volle Karacho und mit Schmackes die Pfützen unsicher zu machen.
Der Wasserschwall kam, sah und siegte - obwohl die Lichtmagiern den Schirm aufgespannt hatte, war sie nicht in der Lage gewesen, diesen Angriff zu sehen und bekam daher eine Wasserladung ab, die sich gewaschen hatte - man verzeihe das Wortspiel. Da stand sie nun, Kleidchen nass und Wasser vom Gesicht tropfend, aber irgendwie versäumte es die feine Dame es irgendwie, empört aufzuschreien und über ein bisschen Wasser zu jammern und zu wehklagen. Stattdessen fand sie die Sache - warum auch immer - unglaublich komisch und unterdrückte ein mädchenhaftes Kichern. Katsu war zwar offenkundig besorgt und Erin angefressen, aber das würde sich schon irgendwie geben. Die Dinge neigten an einem Tag wie diesem einfach dazu, zu klappen, wie sich nur deutlich zeigte - immerhin hatte Katsu auch gleich eine Idee, wie man diese Quest anging. Es ging also um verschwundene Zirkusmädchen, soso.
Anscheinend kam sie heute aus dem Gelächter nicht mehr heraus - vielleicht war es aber auch der Sonnenschein, den sie wahrnahm, der sie diesen Stunt Neons einfach mal vergessen ließ.
"Oh, die Sonne scheint." Mit diesen Worten klappte sie gut gelaunt den Regenschirm zu. In der Sonne würde ihr Kleidchen schon früh genug trocknen. Das erklärte allerdings keinesfalls, warum der junge Bursche jetzt zusammenbrach und verzweifelt auf den Boden hieb. Der Junge war komisch. Fragend blickte sie zu Erin, dann zu Neon, beugte sich dann zu Katsu herab und fragte - eher in die Richtung der anderen beiden als zu dem nicht ansprechbar wirkenden Burschen am Boden: "Ist er krank?"
Die Frage blieb unbeantwortet, als sich Katsu irgendwann wieder aufrappelte und sodann wieder um der Quest zuwendete - übrigens kannte Claire das Wort "spannen" nicht. Erstens war ihre Muttersprache eine ganz andere, zweitens war sie mit umgangssprachlichen Begriffen nicht wirklich vertraut und konnte daher nicht wirklich einen Zusammenhang sehen. Auf der anderen Seite war ein Spann eine Maßeinheit oder eine Fertigung. Katsu hatte etwas ausgemessen? Abgemessen? Erstellt? Sie hatte keine Ahnung und widmete sich daher den Informationen. Zwillinge waren aus dem Zirkus verschwunden und sie - die Gruppe - sollten sie wiederfinden? Sehr verantwortungsbewusst, immerhin war die freie Natur ein gefährliches Pflaster, wie ihr Bruder Tristan ihr immer wieder erklärt hatte. Erin schien ein kluges Mädchen zu sein, also konnte sie diese doch gleich fragen, was spannen überhaupt bedeu ... oh. Und da klebte Katsu auch schon auf dem Boden und war um eine schmerzhafte Beule reicher. Claire wiederum sah dies mit schreckgeweiteten Augen, sah zwischen der Amazone und dem Jungen hin und her und traute sich auf einmal nicht mehr, nach dem Wort zu fragen. War ja auch nicht so wichtig, sie würde es einfach nachschlagen. Oder so.
So folgte Claire nur kleinlaut und ein wenig eingeschüchtert, als die Gruppe den von Katsu beschriebenen Pfad einschlug, um sich das von ihm genannte Lager anzusehen. Tatsächlich war es eine kleine Lichtung, die als Lager gedient haben musste. Reste eines improvisierten Lagerfeuers war zu seinen, eine zerschlissene Plane hing noch am Baum und - oh Graus - Reste von Nudelsuppenpackungen lagen am Boden. Ganz klar, hier hatte jemand ein Lager aufgeschlagen, aber durch den Regen war der Boden aufgeweicht. Gras und Blätter bedeckten jenen Boden, der eben nicht getränkt war, und somit war nicht zu erschließen, wo die beiden Mädchen sich hinbegeben hatten - zumindest für Claire nicht.

Neon war ja so blöd, hoffentlich hatte niemand noch im Gedächtnis, dass er gerufen hatte, dass sie zum Bahnhof reiten sollten. Wieso hörte Neon auch nie zu? Wollte er denn echt, dass Erin ihn irgendwann für abscheulich nervig hielt, weil sie ihm immer alles dreifach erzählte? Nein, das würde er niemals zulassen! Erin war seine allerbeste Freundin und das würde er nicht einfach... Wieso haute sie Katsu schon wieder? Spannen? Was war das? Wieso haute man ihn dafür? Was hatte Neon wieder einmal nicht mitbekommen, als er mal wieder viel zu beschäftigt mit seinen eigenen Gedanken war? Moment, Katsu war bestimmt einfach zu alt und zu unbekannt, weshalb es einfach unhöflich war, dies zu tun, aber Neon kannte Erin ja schon sehr lange und gemeinsam waren sie durch dick und dünn gegangen. Diese etwas falsche Anschauung sorgte dafür, dass Neon direkt an Erin gewandt fragte: „Erin, darf ich bei dir spannen?“ Wahrscheinlich blamierte man sich und andere ein wenig damit, weshalb die burschikose Dame so außer sich war. Messerscharf kombiniert, doch vielleicht sollte er doch lieber einmal nachfragen, was es war, damit er nicht auch eins auf die Mütze bekam. „Du Erin?“, fing er an und zog an ihrer Kleidung, um erneut auf sich aufmerksam zu machen. Er schaute ihr nicht direkt ins Gesicht, um nicht zu zeigen, dass es ihm ein wenig peinlich war, sein Unwissen zuzugeben. „Was ist spannen eigentlich? Kannst du es mir beibringen?“ Damit sollte Erins Welt gerettet sein und der Eindruck, dass Neon ein kleiner, perverser Lüstling war, sollte endgültig vom Tisch sein. Ihr Weg führte sie direkt in Wälder hinein, die für Neon so verlockend waren, wieder durch die Schatten zu hüpfen, aber er musste seriös wirken, da er ein Magier einer angesehenen Gilde war und diese gerade auf einer Quest vertrat. Doch wenn er frei hätte... Hach, was wäre das für ein Spaß! Als sie an einer Lichtung auf eine Menge Müll stießen war es klar, dass hier ein paar echte Umweltverschmutzer ihr Unwesen treiben mussten. Wenn er nicht auf einer Quest wäre, würde er ihnen jetzt einfach folgen. Den Geruch, den die Übeltäter hinterlassen hatten, konnte er dank seiner geschulten Dragonslayernase noch klar verfolgen. Jedoch war es nicht von Belang, da sie ja eine ganz andere Aufgabe hatten. Wussten sie denn nicht, dass sich dieses Plastikzeug der Umwelt schadete, wenn man es nicht ordnungsgemäß entsorgte? Klar, hier war kein Mülleimer weit und breit, aber man konnte doch wohl erwarten, dass man sich eine Mülltüte mitnahm und seinen Müll nach einem Picknick wieder aus dem Wald herausbrachte. Selbst Neon war, trotz seiner langen Abwesenheit in der Ödnis so gut erzogen, dass er dies machen würde. „Was für Rüpel, dass sie hier alles verschmutzen!“

Während Katsu seine Version der Geschichte erzählte, hielt Erin ihre dunkelblauen Augen geschlossen, die Lippen dabei zu einer schmalen Linie gepresst. Dabei massierte sie sich mit Zeigefinger und Daumen entnervt ihren Nasenrücken, um irgendwie den leichten Schmerz zu verdrängen, der sich genau an dieser Stelle gebildet hatt und zudem instinktiv einen klareren Gedanken zu verschaffen. Vielleicht sollte sich die junge Schwertkämpferin angewöhnen nicht jedes Mal die Augenbrauen so weit zusammen zu ziehen, dass die Falte, die sich bildete, sich in ihre Stirn zu bohren schien... Denn genauso fühlte es sich nämlich an. Aber daran trug ja auch wieder Katsu Schuld. Dieser Perversling. Von wegen Mission! Er wollte die Mädels bespannen...
Schon das zweite Mal an diesem Tag holte Erin aus, diesmal mit ihrer Faust, und ließ diese auf Katsu Kopf niedersausen, sodass dieser mit einer Beule auf dem Boden landete. Ob er krank war? Seufzend ignorierte Erin Claires Frage. War sich die prinzessinnenhafte Dame eigentlich bewusst, was der junge Braunhaarige da von sich gab? Selbst sein lüsternes Vorhaben schien sie ignoriert zu haben, als Katsu sich versucht hatte unter ihren Regenschirm zu schleichen.
Als Erin - Claire und Katsu erst einmal nicht weiter beachtend - sich an Neon wandte, weil dieser ihren Namen gerufen hatte, konnte sie nach seiner Frage nicht anders, als den Kopf zu schütteln und tief Luft für eine Erklärung zu holen. Irgendwie bekam sie es doch hin ihrem inneren Schweinehund Einhalt zu gebieten, sodass dieser nur... innerlich ausrastete. "Spannen ist etwas-" Unglaublich Schlechtes, jeder der dies tut, sollte verdammt und in die Hölle geschickt werden! Diese untugendhaften Mistkerle, die ihre Blicke nicht von den unbekleideten Leibern unschuldiger Mädchen lassen können! Nieder mit diesen Unholden, werft sie in Kerker und blendet ihre Augen! Vernichtet sie am besten! ALLE! "-nicht so Gutes, denn dabei beobachten-" Perverslinge! "-böse, böse Männer hilflose Mädchen und Frauen, wenn diese beispielsweise sich irgendwo umziehen und zwischenzeitlich nichts anhaben. Spannen ist etwas ganz Schlimmes und ich werde dir das nicht beibringen, weil du nämlich so ein toller Junge bist, dass du das ganz sicher nicht tun wirst, stimmt's?", erklärte die Schwertkämpferin ihrem kleinen Freund und hoffte, dass sie es so rübergebracht hatte, dass Neon in Zukunft nie den Versuch wagen würde, doch so ein Perversling wie Katsu zu werden. "Und Böse bist du auch nicht.", meinte Erin mit einem leichten Lächeln und tätschelte sanft Neons Kopf.
Viel Zeit zum Trödeln blieb aber nicht, denn irgendwo warteten die Ausreißer auf die Gruppe von vier unterschiedlichen Magiern, sodass Erin begann die Umgebung zu sondieren. Ungeduldig stieß sie mit der Spitze der Schwertscheide in Katsus Rippen und bedeutete ihm aufzustehen. "Wir müssen langsam mal weiter...", grummelte sie in seine Richtung, ehe sie sich abwandte, um die Gruppe um sie herum weiterzuführen. Nach einiger Zeit hatten sie einen zugemüllten Platz im Wald erreicht. Ein Rastplatz der Zirkusmädchen? Schon möglich. "Ich glaube, die Mädchen sind hier irgendwo in der Nähe...", murmelte die Schwertkämpferin mehr zu sich selbst, als zu den anderen und schaute hoch in die Äste der Bäume. Dabei erinnerte sie sich an etwas, das vielleicht helfen könnte. Da war doch etwas mit Neons Geruchsinn, oder?
"Neon? Kannst du vielleicht die Fährte der Mädels aufnehmen?" Im Haus der Fake-Oma hatte er den penetranten Geruch von Weihrauch sehr stark wahrgenommen, im Gegensatz zu Erin. Es war erstaunlich, wie fein die Nase des Burschen war. Hoffentlich konnte er weiterhelfen.

Aber... Aber... Was sollten Männer davon haben, wenn sie Mädchen beim Umziehen oder Baden beobachteten? Neon wussten wie nackte Männer und Frauen aussahen, schließlich war er schon oft an den heißen Quellen des hiesigen Ortes gewesen. Dass man ihn dabei meist in die Seite der Frauen schickte und er somit gezwungen war zusammen mit barbusigen Damen zu baden, störte ihn nicht. Die meisten dieser Weibchen trugen meist ein Handtuch um ihre edelsten Körperpartien, so wie auch er es tat und so konnte und selbst wenn nicht, konnte er nicht wirklich verstehen, wieso man diese beobachten sollte. „Du, Erin?“, fing er laut an, sodass wohl die Gruppe mitbekommen würde, was er nun fragen würde. „Wieso zeigst du Katsu nicht einfach deinen Busen? Dann hört er vermutlich damit auf und wird zu einem guten Mann.“ Wieder einmal kombinierte Neon messerscharf, denn Katsu war bestimmt nur neugierig und wollte einfach nur wissen, wie so etwas aussieht. Wahrscheinlich würde Erin jetzt total beeindruckt von ihm sein, zumal der kleine Mann auch wusste, was das Wort Busen bedeutete. Ein Lexikon war schon eine tolle Sache – wenn man denn auch darin las. Vielleicht konnte man auch diese sehr damenhafte Claire dazu überreden, auch wenn er nicht sehen konnte, an wem von beiden man Katsu besser zeigen konnte, was ein Busen war.
Doch zurück zum eigentlichen Thema, welches Neon viel mehr beschäftigte, als die Busen der beiden reizenden Damen: die umweltverschmutzenden Halunken, die diesen Unrat zurückgelassen hatten. Erin zeigte mal wieder, dass er sich nicht umsonst sie als Vorbild ausgesucht hatte, denn nur, indem sie die Sachen hier ansah, konnte sie sagen, dass es Mädchen waren, die hier eine wilde Waldverschmutzerorgie gefeiert hatten. Doch was war ein Held, oder in diesem Falle eine Heldin, ohne einen treuen Gefährten, der ihr mit Rat und Tat zur Seite stand und schon die letzte Quest fast im Alleingang löste? Richtig, nichts! Und das wusste auch Erin, denn sofort holte sie sich seinen Rat ein und fragte, wo sich die Mädchen hinbewegten. Neon war klar, dass dies hier eine schlimme Angelegenheit war, aber konnte das nicht bis nach der Mission warten? Er zeigte in die Richtung, wo er die Damen erschnüffelt hatte, musste Erin dann aber wirklich rüffeln. „Erin, ich weiß, dass Umweltverschmutzung schlimm ist, vor allem, wenn es nicht bioklonisch abbaubar ist, aber das muss bis nach der Mission warten!“ Er hätte ihr jetzt gern aufmunternd auf die Schultern geklopft, aber leider war er so klein, dass er leider nur ihren Ellbogen erreichte und sie sich damit zufrieden geben musste.

Katsu spürte ein paar stumpfe Stiche in den Rippen, weswegen er langsam wieder in diese Welt kam. Er war wie ein Stehaufmännchen, auch wenn es an jahrelanger Erfahrung in Bereich des Verprügelnswerdens lag. Er richtete sich auf und blinzelte mehrfach, er musste die Situation wieder neu erfassen.
Und dann hatte die herzensgute Neon einen wunderbaren Vorschlag, den sie gerade Erin unterbreitete: „Genau, Erin!“, pflichtete er Neon bei: „Wenn du mir deinen Busen zeigst, dann ist meine Neugierde vorerst gestillt!“ Er verzog die Lippen lüstern. Er wäre mit Gucken aber nicht lange zufrieden, er musste sie anfassen! Es war zwar bei Erin nicht so viel, aber dennoch… er liebte Brüste, egal ob groß oder klein, beide hatten einen vollkommen eigenen Charme!
Doch scheinbar kam sein Vorschlag nicht an… Zumindest war das von Erins vollkommen abwertendem Blick abzulesen, der ihn als den größten Abschaum aller Zeiten klassifizierte und dass sie nicht einmal ihm eine Antwort gab.
Ein Blick auf Claire schien vollkommene Ahnungslosigkeit, hier würde er keine Bestätigung bekommen. Also wandte er sich an Neon: „Neon, sie sind alle gemein zu mir… Außerdem sollst du mich nicht Katsu nennen, du kannst „Onii-chan“ zu mir sagen!“ Ja, das war ein ehrlicher Wunsch, jeder würde von einem kleinen süßen Mädchen wie Neon so genannt werden wollen, doch er hatte dabei keine lüsternen oder niederen Gedanken. Die würden noch gut 2-5 Jahre warten müssen…

Neon führte die Gruppe immer weiter in den Wald hinein: „*Grins*“ Mit einem kaum definierbaren Laut und einem leichten Summen betrachtete Katsu seine Begleitung, er hatte eine Imouto, er hatte eine Tsundere und er hatte eine Ojouchama, er fühlte sich seinem großen Ziel einen Schritt näher, auch wenn er wusste, dass es eine Illusion war… „*Schnüff, Schnüff*“ Auch wenn Neon eine gute Nase hatte, durfte man die von Katsu nicht unterschätzen… er hatte die Fährte aufgenommen, er wusste das Ziel war nah… „Da!“ Er zeigte auf einen Baum oder eher auf einem Ast, der sich paralell zu Boden bewegte, es war mehrere Meter vor ihnen.
Darauf standen zwei Mädchen, es waren die Zwillinge aus dem Zirkus. Yoko trug ein rosafarbenes Kleid und ihr hellbraunes Haar in einem Pferdeschwanz. Das Kleid von Nami war rot, ihr dunkelbraunes Haar offen. Beide hatten einen gewissen exotischen Hauch an sich und waren Bishounen durch und durch! „Schaut mal, wen wir da haben, Nami.“
„Ach Yoko, wollen sie uns einfangen?“ Anstatt erschrocken zu wirken, grinste Nami schelmisch von oben herab.
Die erste kicherte nur: „Keine Sorge, sie sehen nicht gerade sehr intelligent aus.“
Katsu hingegen… „Noch ein bisschen, noch ein bisschen…“ Mit kleinen Schritten näherte er sich den beiden und sein Gesicht verriet vollkommenen Ernst und eine ungeheure Konzentration, es war kaum zu glauben, dass dies der gleiche Katsu war, der sonst immer nur an Frauen und sehr perverse Dinge dachte.
„Yoko, er versucht sich heranzuschleichen!“ Tatsächlich kam Katsu doch merklich näher, aber anstatt auf einen Baum zuzusteuern, trat er auf die beiden Zwillinge, die immer noch zwei Meter über ihn waren, zu.
„Ich weiß nicht, was er möchte, doch solange er nicht fliegen kann…“ Jetzt stand Katsu direkt unter Yoko und begann seinen Oberkörper zu verdrehen…
Plötzlich weiteten sich seine Augen, als hätte er etwas gesehen: „Weiß!“ Er… schaute Yoko direkt unterm Rock! Und was er sah, förderte Blut aus seiner Nase, wie es kein Minenarbeiter besser hinbekommen hätte!
„Iyaaaaah!“, schrie Yoko und versuchte den Blick abzuschirmen: „Schau nicht hin!“ Sie sprang nun einen Baum nach hinten, Nami folgte ihr.
Sie nahm einen vollkommen abgestoßenen Gesichtsausdruck an: „Du bist das Letzte!“, schrie sie nach unten zu Katsu.
Dieser jedoch stand wieder aufrecht und fasste sich an die Stirn: „Nun, ihr tragt Röcke, während ihr von oben auf uns herabblickt. Wer kam auf diese Idee? Ist das nicht das, was man göttliche Fügung nennt?“ Seine coole Stimme und sein herrisches Auftreten wurde durch das Nasenbluten ziemlich lächerlich. „Aber noch ist es nicht perfekt… Nami!“ Er richtete seinen Finger auf das Mädchen, als wolle er sie herausfordern: „Ich werde dein Höschen sehen, ob du willst oder nicht!“
Die Nachricht wurde verstanden, auf Namis Stirn begann sich Schweiß zu bilden, da sie merkte, was für einen Blick Katsu hatte. „Nein…“ Sie war vollkommen schockiert… „Bleib von mir weg!“, rief sie, als sie den Rückzug über die Bäume nahm, sie sprang von Ast zu Ast, das war das Können einer Trapezkünstlerin.
Aber Katsu… „Du läufst weg? Du kannst nicht fliehen!“ Als Katsu loslief, hinterließ er eine Staubwolke hinter sich, das war das Ergebnis einer übergroßen Libido, die Kraft eines Perversen.
Also blieben nur noch Yoko, Erin, Neon und Claire. Das Zirkusmädchen schaute auf die drei und schien ziemlich wütend zu sein: „Wieso hält ihn niemand auf?! Was wird er meiner Schwester antun?! Das haben wir nicht verdient!“ Sie appellierte ziemlich stark an die Magier der Gilde Lamia Scale und irgendwie schien sie damit vollkommen Recht zu haben…

Spannen war das Beobachten unbekleideter junger Mädchen und Frauen? Warum sollte Katsu so etwas tun? Vielleicht war er mit der Anatomie nicht vertraut und hatte so etwas noch nie gesehen. Wahrscheinlich hatte er keine Schwestern, die er hatte beobachten können und schämte sich nun seines Unwissens. Demzufolge war der Vorschlag von Neon zwar logisch, aber er kam für eine richtige Dame nicht in Frage. Eine Dame war zu jeder Zeit gut angezogen und außerdem ... wie konnte sie am besten sechzehn Jahre prüde Erziehung in Worte fassen?
"Brüste sind privat." So zumindest die kleinlaute Zurechtweisung, warum Erin Katsu nicht einfach die Zuckertüten offenbaren konnte. Es war einfach besser, Katsus Neugier durch ein Buch mit ein paar farbigen Illustrationen zu befriedigen und schon war die Angelegenheit erledigt. Das Mädchen in rosa wusste trotzdem nicht genau, warum ihr dieses Thema die Schamesröte ins Gesicht trieb, welche sie durch Hand und Ärmel vor dem Gesicht zumindest zum Teil verdeckte. Sie mochte ja noch nicht einmal ihre Hände vor Fremden zeigen, da konnte man doch nicht erwarten, dass sie - le gasp! - irgend etwas unterhalb der Schultern entblößte. Auch wenn Erin ihrer Meinung nach sich ein wenig zu sehr aufregte, so war allein der Gedanke schon skandalös! Doch sie hatte nicht viel Zeit mit Fremdschämen verbracht, da kam auch gleich der nächste Bolzen.
"Neon, du bist ein Junge?!?" Ja, war sie denn die einzige, die von dieser Offenbarung vollkommen überrumpelt wurde? Ganz klarer Fall von modischer Verirrung. Wer hatte dem Jungen beigebracht, Mädchenkleidung zu tragen - und dazu auch noch todschicke Mädchenkleidung? Claire machte sich geistig eine Notiz, beizeiten mit dem Burschen einkaufen zu gehen und ihn richtig einzukleiden, sodass er auch als das zu erkennen war, was er war. Und eine neue Frisur brauchte er auch, nicht zu vergessen einen Besuch bei Visagisten und darüber hinaus ... was machte Katsu da schon wieder?
Dann geschah es: Die Zirkusmädchen wurden gefunden und Katsu ging auf die Jagd. Während Claire die Szene beobachtete, arbeitete ihr Verstand unentwegt, sodass der Körper leider in eine Art Starre verfiel. Der Junge kündigte Höschenschau an und hinterließ eine Staubwolke ... es gab hierbei nichts weiter sehen. Aber warum tat er das? Er jagte dem armen Zirkusmädchen doch Angst ein, und außerdem konnte er doch später Bilder schauen. Damit war es offiziell: Katsu war gerade gemein. Vielleicht hatte er schlechte Erfahrungen gemacht und man hatte seine Unterhosen zu häufig in der freien Luft aufgehängt, oder er war nicht stubenrein ... oder oder oder. Es gab kein Oder! Warum musste dieser Junge mit den großen Problemen ausgerechnet auf ihrer ersten Quest sein? Die Augen Claires füllten sich mit Tränen des Mitleids und der Enttäuschung - Enttäuschung darüber, dass andere Menschen sich zu solcher Gemeinheit hinreißen lassen konnten und Mitleid sowohl für Katsu als auch für das Zirkusmädchen. Und während sie dort mit wässrigen Augen stand und keinen Muskel rühren konnte, fiel ihr der Lutscher wieder ein. Es war zwar süß und ein Nachtisch, aber etwas Süßes machte glücklich.
Und so schniefte die Ojou einmal theatralisch, zog den Lolli aus dem Ärmel, wickelte ihn aus und steckte ihn in den Mund. Gleich würde sie anfangen zu weinen!

Oh. Mann. Was war das hier bloß für eine Truppe?! Entnervt seufzte Erin, hielt dabei ihre Augen kurz geschlossen, um sich zu beruhigen, und fasste sich dann. Aber leider brachte Neon sie wieder aus der Fassung, dieses Mal ließ die burschikose Schwertkämpferin vor lauter Schreck sogar ihr Schwert fallen! Ein recht seltener Anblick, wenn man bedachte, dass sich die junge Frau stets zusammenriss und nichts an Emotionen preisgab.
„Wie bitte?! Katsu wird meine Brüste ganz sicher nicht begutachten!“, grummelte sie wütend, mit einem bösen Seitenblick zu ihrem braunhaarigen Teamkollegen. Scharf atmete Erin aus, dann versuchte sie sich wieder zu sammeln, wobei sie Neon an den Schultern fasste und ihm tief in die Augen schaute. „Wie Claire es bereits sagte… Brüste sind privat.“, erklärte sie verständnisvoll ihrem kleinen Freund, ließ von ihm ab und hob ihr Katana auf. Es gab nun wichtigeres zu tun. Also ging Erin zu Claire rüber und fasste diese mit ihrer freien Hand an der Schulter. „Ja, Claire, er ist ein Junge und kleidet sich gern so… Ich war genauso verdutzt gewesen wie du. Möge Gott ihn auf den rechten Weg bringen. Oder auch nicht. So gefällt er mir viel besser.“ Sicherlich wirkte das über die Maße seltsam oder sogar verstörend auf die junge Dame vor ihr, aber den Vortrag, warum Männer schlecht, durchtrieben und böse waren und es nur wenig Gute unter ihnen gab und das oft sogar Männer mit gewissen Vorzügen für weibliche Kleidungsstücke waren, verschob die Schwertkämpferin. Es gab wie gesagt wichtigeres zu tun.
Während ihr Blick über die kleine Müllhalde glitt, wartete sie auf Neons Reaktion. Glücklicherweise hatte er den Geruch der Mädchen aufgenommen und sogar die Richtung gezeigt, aber über das, was er danach sagte, wollte Erin wieder die Augen verdrehen. „Ja, Holmes… Am besten räumen die Verursacher später auf. Und jetzt komm.“
Es dauerte daraufhin nicht lange, bis die Mädchen gefunden wurden. Und es war irgendwie klar, dass sie hoch oben auf den Bäumen herumturnen würden. Was noch viel klarer war als das – zumindest hatte Erin sich das schon denken können – war, dass Katsu – und an dieser Stelle könnte man fast meinen, dass Dampf von ihrem Kopf aufstieg, vor lauter Wut wahrscheinlich – unter den Rock eines der Mädels schauen würde.
„Arrr, Katsu! Ich bring dich um!“, brüllte Erin ihm wutentbrannt hinterher, doch er war schon losgelaufen und hatte eine Staubwolke hinter sich gelassen. Das verbliebende Mädchen rief irgendwas und Erin merkte, dass sie handeln musste. Was, wenn Katsu dem anderen Mädchen etwas antat? War er dazu überhaupt imstande?
„Pass auf!“, rief sie dem Mädchen zu, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Der Typ, der deiner Schwester hinterher gerannt ist, ist ein übler Sittenstrolch. Ich bin damit beauftragt worden, ihn im Auge zu behalten, nur leider gibt es Momente, da kann ich einfach nicht mit ihm mithalten!“, improvisierte Erin aufgeregt über die Gesamtsituation und überlegte fieberhaft nach, wie sie das Mädchen leicht auf ihre Seite bekam. Aber das war gar nicht so einfach, wenn sie total außer sich war. „Na toll hast du das gemacht! Ganz toll passt du auf ihn auf!“, meckerte sie auf ihrem Ast herum, was Erin zu ignorieren versuchte. Stattdessen zog ein Seil, das vom Ast herabhing, die Aufmerksamkeit der Schwarzhaarige auf sich, sodass sie dem Zirkusmädchen – ihren Namen wusste sie nicht einzuordnen – das Wort abschnitt. „Was ist das da für ein Seil? Macht ihr etwa auch Seilakrobatik?“ Das Mädchen blickte verdutzt in die Richtung, wo das Seil hing, und nickte. „Okay, wir brauchen deine Hilfe. Nimm das Seil mit und lauf uns nach. Deine Schwester wird auch deine Hilfe benötigen!“
Nachdem Erin den Befehl angeordnet hatte, wandte sie sich an Claire und Neon. „Ihr beide, nicht herumstehen, mitkommen!“, sagte sie knapp, drehte sich um und folgte Katsu. Er würde den Prügel seines Lebens erhalten, wenn sie ihn erwischte!

„Katsu, halt an! Das kann doch nicht wahr sein!“, rumorte es im Inneren von Katsus Seele, als sich Magen Drake kopfschüttelnd (zumindest würde er den Kopf schütteln, sofern er einen gehabt hätte) über seinen Schüler und Wirt beschwerte.
Das ist zu wichtig, als dass es warten kann, alter Mann!, kam es beschwerend zurück, Katsu atmete schwer, aber diese Atmung war nicht deswegen begründet, dass er gerade so schnell lief, dass er eine Staubwolke hinter sich ließ. Eher war dies ein Zeichen seiner reinsten Gefühle. „Höschen!“ Genau, seiner reinsten Gefühle.
Nami wiederum… war entsetzt! Sie war eine Trapezkünstlerin, hatte einen absolut gelenkigen und flinken Körper, war in diesem dichten Wald auf den Ästen mit deutlich weniger Hindernissen konfrontiert als sie es auf dem Boden gewesen wäre und… sie vergrößerte den Abstand zu ihrem Verfolger kein Stück… Eher schien er langsam aufzurücken… Das ging nicht mit rechten Dingen zu, hier war etwas absolut falsch, wie konnte es sein?!
„Hehehehehe…“ Ein Blick zurück zeigte ein in Schatten gehülltes Gesicht mit Lichtstrahlen statt Augen, einem weit aufgerissenen, perversen Mund und lüsternen Speichel, der langsam das Kinn hinablief.
Das war gruselig! Sie gruselte sich! Das war kein Mensch! Das war ein Monster! Sie wollte nicht in seine Nähe, sie wollte weg, aber das Monster verfolgte sie, es musste doch eine Möglichkeit geben, es abzuhängen!
Da hatte sie einen Einfall, sie sprang vom Baum auf den weichen, noch vom Regen matschigen Boden, nachdem sie die Richtung geändert hatte, lief eine Weile direkt vor ihrem Verfolger und… schnappte sich einen großen Ast, der im Weg war, bog ihn beim Laufen mit und *zutsch* ließ ihn los, er peitschte nach hinten und… „Uah!“, erwischte den Wüstling mitten ins Gesicht, er wurde von der Wucht nach hinten geschleudert, flog zwei Meter nach hinten und… „Höschen!“ Als würde das Wort ihn Kraft geben, drehte er sich in der Luft um, sodass er mit den Füßen auf dem Boden aufkam und zwar noch ein Stück schlidderte, aber abgesehen von einem roten Striemen über dem Gesicht schien er unverletzt…
Er hätte im Zirkus anfangen sollen…, überlegte Nami kurz, doch der Gedanke diese Person im Zirkus zu haben, ließ ihr eine Gänsehaut. Er ist ein Monster, nein, er ist ein Magier der seine Macht aus der Perversität zieht! Während das Ding sich langsam aufrichtete, begann Nami die Flucht wieder aufzunehmen und sie wusste, dass sich das Scheusal hinter ihr wieder in Bewegung setzte.

Busen waren also privat! Neon lernte nie aus, wenn er mit der großen Erin unterwegs war und auch diese Claire schien einiges im Köpfchen zu haben. Ob er sie wohl auch zu einem großen Vorbild machen konnte? Ihr Verhalten war dem von Erin schon ein wenig entgegengesetzt, da sie eindeutig viel damenhafter war. War das vielleicht die Chance? Bei Erin lernte er, wie er einfach nur unglaublich cool wurde und bei Claire, wie man sich ordentlich benahm, ohne dauernd wie ein dummes Kind dazustehen? Vielleicht konnte er auch von Katsu lernen, wie man sich wie ein richtiger Mann verhält. Benehmen war gut, aber manchmal musste man auch wirklich männlich sein, das hatte er jedenfalls in ein paar Büchern gelesen, auch wenn er nicht ganz verstand, was es mit Frauen aufreißen auf sich hatte. War das denn legal Frauen einfach aufzureißen? Würde es denen nicht weh tun? Vielleicht sollte er Erin auch danach mal fragen, schließlich wusste sie einfach alles. Vorerst jedoch beschäftigte ihn etwas ganz anderes. Er musste diese Dame zu seiner Freundin machen, denn nur so konnte er von ihr tolle Sachen lernen. Neon war sich sicher, dass er bisher nichts falsch gemacht hatte, also sollte er ja einen guten Start hinlegen können. Doch noch bevor er das erste Wort heraus brachte, fiel sie ihm ins Wort und fragte schockiert, ob er wirklich ein Junge war. Verdutzt schaute er sie an. War es denn nicht offensichtlich, dass er männlichen Geschlechts war? Seine männlichen langen Haare, sein markantes Kinn, seine rabanastrische Männertracht sprachen doch alle für sich. „Aber natürlich. Was soll ich denn sonst sein? Frauen tragen doch ganz andere Kleidung!" Scheinbar konnte auch diese Claire noch ein paar Kniffe von ihm lernen, wenn es darum ging, offensichtliche Sachen zu erkennen, aber jeder wusste ja, dass Neon eindeutig ein Talent dafür hatte, Sachverhalte, egal ob einfach oder schwierig, gekonnt zu analysieren und gegebenenfalls zu lösen. „Claire,wir müssen Freunde werden! Dann bist du auch Erins beste Freundin und du kannst auch von ihr coole Sachen lernen!" Dieses Angebot konnte sie doch gar nicht ausschlagen. Nun fehlte nur noch Katsu, doch diesen würde er auch noch herumkriegen! „Katsu...?" Er war ja gar nicht mehr bei ihnen. Und wer waren die beiden Mädchen eigentlich, mit denen er da so verspielt herumtollte? Ein Schnüffeln später wusste er, dass es sich hierbei um die Umweltsünder hielt. DIESE HALUNKEN! Und Katsu belohnte sie auch noch, indem er mit ihnen spielte? War er denn von allen guten Geistern verlassen? „Katsu! Hör sofort damit auf. Die Umweltverschmutzer kannst du doch nicht einfach belohnen und mit ihnen spielen!" Jeder in diesem Wald, der ein wenig Allgemeinwissen hatte, würde sich nun wohl innerlich die faust gegen die Stirn knallen lassen, aber Neon war fester Überzeugung das richtige zu tun. Eines der Mädchen hatte mittlerweile scheinbar genug vom Spiel und hatte sich zu ihnen gesellt. Sonderlich glücklich schien sie nicht zu sein, aber das lag wohl eher daran, dass ihre Freundin noch weiter spielte. „Das geschieht dir nur Recht! Einfach Müll in den Wald zu werfen, dabei haben wir viel wichtigeres zu tun, als uns mit solchen Halunken herumzutreiben, wir müssen doch diese Zirkusmädchen suchen!" Wieder einmal eine tödliche Stille. „Bist du völlig verblödet? Wir sind die Zirkusmädchen, die ihr sucht!" Ein kalter Schauer lief über Neons Rücken... Hatte er sich gerade schon wieder völlig zum Idioten gemacht, weil er dachte, dass es sich hierbei nur um eine Nebenaufgabe handelte. Aber was machte dann Katsu mit den Mädchen und wieso war Erin so erbost darüber, wenn er mit ihnen spielte? Neon verstand gar nichts mehr. War er denn so dumm? Tränen bildeten sich in seinen Augen, als er sich auf den Boden setzte und die Verfolgung von Katsu aufgab. Kleine Flüsse bildeten sich auf Neons Wangen, während er sich darüber ärgerte, wie unglaublich dumm er war.