Blue Pegasus Gildenhaus

Nach einer langen, aber durchaus angenehmen Zugfahrt erreichten die Magierinnen der Gilde Blue Pegasus die Stadt Hosenka, Hauptsitz vieler Kasinos und größte Touristenattraktion ganz Fiores. Hier würden sie ihre Aufgabe, einen Betrüger in einem Casino überführen, ausführen. Doch zuerst hieß es das Casino finden, denn so ganz wusste Tascha nicht, wo sie lang mussten. Da mussten sie sich wohl durchfragen, denn sie konte ja icht annehmen, dass Imala den Weg kannte. Casinos waren nun einmal nicht unbedingt Orte, an denen man in ihrem Alter seine Freizeit verbrachte. „Hey Imala, weißt du zufällig wo das Casino ist? Moment, ich guck mal auf den Zettel, wie es heißt.“ Papier knisterte, als Tascha in ihrer kleinen Tasche herum suchte und den Questzettel entnahm. Mit angestrengtem Blick las sie über die Informationen, die schon auf dem Blatt Papier standen und hob dann wieder den Kopf. „Es heißt Casino Milk and Honey.“ 'Mmh, Milch und Honig, klingt lecker, hoffentlich bieten die das wenigstens auch dort an, sonst bin ich ehrlich enttäuscht.' Vielleicht wusste die Windmagierin doch etwas. „Falls du es auch nicht weißt, müssen wir uns wohl durchfragen.“

CF: Blue Pegasus Gildenhaus

Die recht lange Zugfahrt hat Imala zum Großteil verschlafen, oder war in gedanklichen Vorbereitungen verwickelt. Als sie aus dem Zug aussteigen, wehte ihnen eine leichte Brise entgegen. Sie waren angekommen, so sah also es also in Hosenka Town aus. Sie war noch nie hier gewesen und wusste auch auf den ersten Blick wieso. Viel zu viele Menschen hier. Um Tascha nicht zu verlieren, blieb sie ganz dicht hinter ihr und versuchte sich einen kleinen Überblick zu verschaffen. "Nein, ich kenn mich hier leider nicht aus." antwortete sie nur auf Taschas Worte hin. Casino Milk and Honey? Das klingt seltsam für ein Casino. Wobei, das Land in dem Milch und Honig fließen war ein sehr interessantes Buch. Aber das Buch ist jetzt unwichtig. Du hast recht. Aber genug der Gedanken, sie mussten nun jemanden finden, der Ortskundig schien. Also hieß es nun, fragen und hoffen das es einfach wird. Nur wen sollte man fragen? Kurz sah sie sich um, als sie ein etwas rundlicher Mann in ihr Blickfeld schummelte. Der sah für sie wie ein typischer Casinogänger aus: Halbglatze, viel und protzigen Schmuck, komischer Anzug. das könnte passen. Zielsicher steuerte sie den Mann an. "Entschuldigen Sie. Können Sie mir sagen, wo ich das Casiono Milk and Honey finde?" Ihre Stimme war ruhig, kühl, aber gut zu verstehen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah er zu Imala leicht herab. Musterte sie argwöhnisch und lachte dann nur. "Was will denn ein Kind in einem Casino?" sagte er nur Lachend und ging weiter. Ein Kind? Sie war kein Kind! Gut, sie sah recht jung aus, aber doch nicht wie ein Kind! Oder? Verärgert sah sie dem Mann hinter her und dreht sich wieder zu Tascha um.

Da Imala ebenfalls keine Ahnung hatte, wo sie entlang mussten, fragte die junge Windmagierin mit dem schlohweißen Haar einen vorbeigehenden Mann. Doch als sie eine Antwort von ihm erhielt, war sofort klar, dass er den bedien jungen Frauen, besonders der jüngeren, Imala, keine Auskunft geben wollte. Ein Casino war ja auch unter normalen Umständen nichts für jemanden in ihrem Alter, doch normalerweise waren junge Mädchen auch keine Magierinnen, die einen Betrüger überführen sollten. Da der Mann einfach nur lachend weiterging, blieben die beiden Blue Pegasus Magierinnen ohne eine hilfreiche Information zurück. Doch während Imala die freundliche Herangehensweise genutzt hatte, würde Tascha dem Mann die gleiche Frage auf andere Weise stellen. Hoffentlich hatte die junge Frau mehr Glück bei ihrem Versuch, als die Windmagierin. „Ich bin gleich wieder da, ich werde dem Mann nur noch mal eine Frage stellen, dauert sicher nicht lange.“ Mit diesen Worten begann sie dem Mann zu folgen und als er um die nächste Ecke gebogen war, trat sie von hinten an ihn heran. Imala musste ja nicht unbedingt mitbekommen, wie Tascha ihre Probleme löste. „Entschuldigen Sie, Sie haben die Frage meiner Begleiterin noch gar nicht beantwortet. Würden Sie das jetzt bitte nachholen?“ Der Ton war fast der Gleiche, doch Tascha machte genau eine Sache anders, als Imala. Sie hatte sofort zu Beginn des Gespräches ihren Fuß auf dem des Mannes platziert und übte leichten, wenn auch energischen Druck darauf aus. Dass dem Mann diese Position unangenehm war, konnte Tascha am Gesicht des Kerls ablesen. Doch er konnte sich einfach Linderung schaffen, wenn er die Frage der Magierinnen beantwortete. “Ist ja schon gut ... ssshhhhh … ich erkläre dir ja den Weg du miese … Argh … RUNTER VON MEINEM FUß!“ Scheinbar wollte der Kerl reden, daher ließ Natascha von seinem Fuß ab und stellte sich lächelnd vor ihm auf. Wenn Freundlichkeit nichts brachte, gab es nur zwei Wegen, die das gewünschte Ergebnis erzielen konnte, jedenfalls für Tascha. Entweder sie setzte ihre weiblichen Reize ein, was in diesem Fall, da er die beiden Magierinnen als Kinder betrachtete, nicht möglich war, oder sie Griff eben zur Gewalt, wobei die Schwere von Fall zu Fall unterschiedlich war. In diesem Fall reichte es schon, ein wenig Druck aus zu üben um an die gewünschten Informationen zu gelangen.
Nach wenigen Minuten kehrte Tascha mit einer recht guten Beschreibung zu Imala zurück und strahlte sie an. „Der Mann war so freundlich ...“ 'Naja' „... mir zu verraten, wo wir entlang müssen. Man muss nur wissen, wie man mit älteren Männern redet. Wir müssen eigentlich nur die Straße hier herunter und bei den heißen Quellen links, dann sehen wir es schon vor uns.“ Der Weg klang ja nicht gerade sehr kompliziert, eigentlich sollte es für die beiden zu schaffen sein, doch bei Tascha konnte man nie so genau wissen, was sie vergaß oder für nicht wichtig erachtete.

Noch etwas niedergeschlagen davon, dass es anscheinend nicht auf ihre Art geklappt hat, sah sie zu Natascha. Denn diese wollte dem unhöflichem Mann nur noch mal eben eine Frage stellen. Gut sei es drum. Sie würde hier warten. Und während die junge Windmagierin das tat, betrachtete sie eingehend die Leute um sich herum. Alle schienen mehr mit sich selbst beschäftigt zu sein, oder besser damit, dass man sie nicht erkannte. //Was für Armleuchter hier nicht rum laufen. Schau dir den Tropf mal an. Scheint als hätte er alles verloren, so wie der rum läuft. Findest du? Ja du hast recht, das sieht ja grausig aus. Aber es ist noch nicht ganz so schlimm, wie eine Frau bei de...// Doch weiter kam Imala nicht mit ihrem Gedanken, denn eine Frau mit sehr kurzem Rock lief an ihr vorbei und ein Windhauch sorgte dafür, dass der Rock nun auch nicht mehr die Unterwäsche verdeckte. Wie von der Tarantel gestochen und aus einer doofen Angewohnheit heraus, riss Imala die Augen auf und zeitgleich den Rock der jungen Frau wieder herunter. Sie konnte es einfach Partout nicht haben, wenn man anderer Leute Unterwäsche sah. Und schon gar nicht bei jungen Frauen. Die Frau wollte gerade etwas sagen, als Imala aber auch schon wieder los lies und sich umdrehte. Denn Natascha schien zurück zu kommen und verkündete, dass sie nun doch eine Wegbeschreibung hatte. Aufmerksam hörte sie zu und stimmte nicken zu. "Das klingt in der Tat sehr einfach. Tascha, zeigst du mir bei Gelegenheit, wie du den Mann gefragt hast? Ich muss ja noch so viel lernen..." und da Natascha gerade etwas vollbracht hatte, was sie nicht geschafft hatte, schien es ihr nur logisch, dass sie von ihr viel lernen konnte. Doch kaum hatte sie ihren Satz beendet, setzte sie sich auch schon in Bewegung, die Straße herunter. //Also eigentlich nur die Straße herunter und dann um die Ecke.// Dann konnten sie es ja nicht verfehlen.

Nachdem Tascha wieder zu Imala zurück gekehrt war, machten sich die beiden Magierinnen auf den Weg zu dem Casino. Dass Imala fragte, wie Tascha es geschafft hatte den Mann zu überreden, wollte sie eigentlich überhören, aber um nicht unhöflich zu sein lächelte sie verschwörerisch, bevor sie Imala ansprach. „Das ist ganz einfach, du musst nur deine Stärken kennen und ein wenig die Leute einschätzen können.“ Eigentlich sagte dies gar nichts aus aber Tascha wollte das junge Mädchen auch nicht unbedingt verderben, indem sie ihm Gewalt und unangemessenes Verhalten beibrachte, sie würde auch so schon von dieser Welt verdorben werden. Daher hielt Tascha lieber dicht und suchte nach dem Casino. Was sich als äußerst einfach herausstellte, denn die Wegbeschreibung war selbst nicht gerade kompliziert und verfehlen konnte man das große Gebäude, auf dessen Dach der Name des Casinos in Leuchtbuchstaben prangte, ebenfalls nicht. Auf einer künstlich angelegten Insel lag das vierstöckige Gebäude und wurde, selbst bei Tageslicht, von mehreren Scheinwerfern angestrahlt. Prunkvolle Goldornamente und marmorne Figuren prägten das gesamte Gelände und schienen alles in eine Aura des Prunks zu hüllen. Doch Tascha und Imala waren nicht hier, um sich von dieser falschen Atmosphäre zum Spielen verführen zu lassen, noch ihr gesamtes Geld zu verlieren, daher steuerte die Eisalchemistin auf den Eingang des Gebäude zu, den man nur über eine Brücke mit vergoldeten Pfeilern, erreichen konnte.
Auch die Eingangshalle war prunkvoll eingerichtet und schien gerade zu zu schreien, dass man hier viel Geld gewinnen konnte, eine glatte Lüge. Gerade als die Magierin weitergehen wollte, stellte sich ein breitschultriger Mann in einem schwarzen Anzug vor der jungen Frau auf. „Und was willst du hier Kleine? Das Betreten des Casinos ist erst gestattet, wenn ihr 21 Jahre alt seid. Kommt dann wieder.“ Mit so etwas war zu rechnen gewesen, zwar war Hosenka Town Hauptstadt aller Vergnügungssuchenden, aber es gab immer noch Gesetze, die eingehalten werden mussten. Zum Glück waren die beiden Blue Pegasus Magierinnen aber nicht zum Zocken hier her gekommen, sondern wegen eines Auftrags. Tascha straffte sich ein wenig und stellte sich selbstbewusst vor dem Mann auf. „Wir sind nicht hier zum Verlieren unseres Geldes, sondern weil man uns beauftragt hat.“ Mit diesen Worten zerrte sie ihren Schal von ihrer Schulter und enthüllte ihre Narbe, auf der sich auch das Gildenzeichen der Magiergilde Blue Pegasus befand. Plötzlich schien der Mann in heller Aufregung zu sein, denn er bedeutete den beiden Magierinnen, dass sie warten sollten, während er kurz verschwinden würde.
Fünf Minuten nachdem der Mann im dunklen Anzug verschwunden war, kehrte er mit einer jungen Frau in roter Bluse zurück, die nicht davor zurückschreckte mit ihren weiblichen Attributen im Blickfeld der Männer herum zu wedeln. Gegen das, was diese Frau allen hier präsentierte, fühlte sich Tascha, die von Natur aus, schon mit einer nicht gerade kleinen Oberweite gesegnet war, recht unzulänglich. „Hallo, ich bin Bianka und werde euch nach oben zum Chef bringen, damit wir ungestört reden können. Diskretion ist aller oberstes Gebot, daher folgt mir bitte durch den Personalgang nach oben.“ Damit führte sie die beiden Mädchen zu einer recht schlichten, beinahe unauffälligen Tür an der Seite. Dahinter lag der Personalgang, der sicherlich überall Ausgänge im Casino hatte, damit das Personal ungesehen die Positionen wechseln konnte.
Der Gang war unspektakulär und ohne irgendwelchen dekorativen Schnickschnack ausgestattet, was wohl daran lag, dass dem Personal nicht unbedingt vorgemacht werden musste, wie luxuriös es hier doch war. Nicht dass man das hier falsch verstand, das Holz der Vertäfelung war noch immer edel und jede Tür an denen sie vorbei kamen hatte silberne Beschläge, dennoch wurde man hier nicht so stark auf den Luxus gestoßen, wie im eigentlichen Casino. Oder wenigstens in der Eingangshalle, denn rein hatten sie es ja gar nciht geschafft. Bianka folgte ohne Unterlass der Form des Ganges und führte die Magierinnen mehrere Treppen nach oben. Schon bald hatten sie das Ende des Ganges erreicht, eine große Mahagonitür mit goldenen, nicht silbernen Beschlägen. Mit einem kräftigen Ruck, bei dem ihre großen Brüste erbebten, öffnete Bianka die Tür und die Gruppe verließ den Bedienstetengang. Hinter der Tür lag ein prunkvolles, wenn auch kleines Büro, hinter einem massiven Schreibtisch saß eine blonde Frau, die gerade ein Kaugummi mit ihren Zähnen malträtierte und ihre viel zu langen Fingernägel mit einer Feile bearbeitete. Für ihre Arbeit, mehrere Akten lagen neben ihr auf dem Tisch, schien sie sich gar nicht zu interesieren. Mit einem Nicken begrüßte sie Bianca und die Magierinnen udn wandte sich dann einer Frauenzeitschrift zu, die sie wohl auf ihrem Schoß versteckt hatte.Das hieß wohl, dass sie weiter durften. Als Bianka die Flügeltüren zum nächsten Raum aufstieß, setzte sie nochmals an um zu reden. „Der Chef wird gleich kommen, wartet hier dirnnen. Der andere Magier ist schon drin.“ Das verwirrte Tascha gerade ein wenig, waren sie nicht die einzigen, die für diese Quest zuständig waren? Immerhin hatte Tascha den Zettel, auf dem die Informationen standen, in der Gilde abgerissen und mitgenommen, so wie sie es immer tat. Aber wenn sie mit noch jemanden zusammenarbeiten sollten, mussten sie ihn oder sie wohl ersteinmal kennenlernen. Daher trat Tascha durch die Tür und blickte sich in dem Büro um. Das erste, was ihr auffiel, war die prunkvolle Ausstattung des Büros, weclhes auch mti iner nicht zu unterschätzenden Größe auftrumpfte. Der große Schreibtisch aus Mahagoniholz mit den geoldenen Ornamenten stand genau in der Mitte des Raumes, wobei er nicht der Blickfang des Ganzen war, denn links von tascha befand sich etwas viel Auffälligeres. Die gesamte Wand bestand aus Glas, wodurch man in den unteren Casinobereich blicken konnte. Neben diesem Panoramafenster standen auch überall Statuen aus Marmor, Granit oder ähnlichen Materialien im Raum. Tascha drehte sich einmal kurz zur Seite und erblickte einige große, schwarze Ledersofas, doch der Raum war leer. "Wo ist denn dieser andere Magier?" Verwirrt blickte sich Bianka um und schüttelte den Kopf. "Merkwürdig, eigentlich müsset er noch hier sein."