Lamia Scale? Dann wäre das ja auch geschafft. Was dieser Gedanke auf sich hatte? Akay hatte sich schon fest vorgenommen, aus den großen Gilden Magier kennenzulernen. Warum? Erstens wusste man nie, wann einem solche Verbindungen helfen konnten und zweitens kann einem gute Gesellschaft nie schaden. Zu seinem Glück hatte er jetzt aus bereits aus zwei solcher Gilden Bekanntschaften gemacht. Rei war nun schon der Dritte in diesem Team, der sich als Waffenkundiger herausstellte und zudem war er auch einer Magie mächtig, von der er bis jetzt nur aus Texten gehört hat. Sicherlich würde es interessant werden die anderen in einem Kampf zu erleben, vor allem da er Lia in noch keinem Kampf erlebt hatte. Und so, wie sie ihr Temperament in wenigen Augenblicken zeigen sollte, würde sie sicher sehr „wild“ vorgehen. Aber wie hieß es bekanntlich, die Ruhe vor dem Sturm. Nachdem auch der Orangefarbene seine kleine Ausführung beendet hatte, wechselte keiner von ihnen ein Wort, bis Akay hinter sich einen Luftzug spürte und der Magier aus Lamia Scale eine Frage stellte. Im Nachhinein würde man behaupten, dass man, nachdem er fertig war, eine Stecknadel hätte fallen hören können. Lia oder, wie er sie vielleicht von nun an im Kopfe nennen würde, Mia blieb abrupt stehen. Man musste kein Hellseher sein, um zu bemerken, dass ihre dieser kleine Fauxpas alles andere als genehm war. Doch das musste man ihr lassen, sie war rhetorisch ebenso ausgebildet wie magisch, weshalb sie ihre „Beleidigung“ Rei gegenüber in ein literarisches Zitat verwandelt. Puh, aus der Schusszone entkommen … dachte Akay zumindest, denn kaum war sie mit ihrem Antagonisten fertig, drehte sich ebenso so schnell zu Chibi und ihm, um ihnen beiden zu vergewissern, dass sie ihren Namen ja nicht verraten durften. Simpel aber Akay hatte die Hosen voll und nickte nur wiederholt brav mit dem Kopf. Dieses Mädchen willst du nicht als Feind haben. Allerdings regte sich in diesem Moment ein Gedanke in ihm: Hatten sie wirklich Zeit für solche einen Unfug? Sie waren alle höchstens Siebzehn, keiner verlangte von ihnen, dass sie sich wie Erwachsene benehmen würden. Dann wiederum wurden sie in einen Konflikt gezogen, der durchaus als Krieg enden könnte, sollte dies jemand erreichen wollen. Die Folgerung aus diesem Gedankengang war wieder mal eindeutig: Sie wären Kindersoldaten, in einem Krieg, den sie nicht mal begonnen wollten. Dieses Szenario ließ ihn Schlucken und er hob seinen Blick von der Straße nach vorne, um auf andere Gedanken zu kommen. Möglicherweise war das nicht die beste Idee. Was sich ihnen hier für ein Bild bot, würde jeden mit ein wenig Herz dazu bringen, seinen ganzen besitzt zu verschenken, nur damit es hier besser aussah. Natürlich gab es in Magnolia auch solche Ecken, doch dort waren sie selten und es ging den Leuten immer noch verhältnismäßig gut. In solchen Zuständen jedoch bezweifelte Akay so etwas.

Um seinem ganzen Kopfkino noch eins draufzusetzen, sprangen sieben Kinder aus dem Schatten der Gassen, mit nicht mehr bewaffnet als Stöcken und einer Brechstange. Diesmal war Lias Antwort alles andere als diplomatisch, weshalb die Kinder auch zum Angriff übergingen. Bevor jedoch irgendwer wirklich reagieren konnte, kam es Akay so vor, als hätte Chibi einen Schritt nach vorne gesetzt, legte aber viel mehr Strecke zurück und entwaffnete sogleich zwei der sieben Knaben. Lia gab noch eine offensichtliche Anweisung von sich, doch die hörte er nicht mehr. Er starrte nur fassungslos den Jungen an, der ebenso wie die anderen, mit einer Waffe auf ihn zu stürmte. Anstatt sich jedoch zu verteidigen, ließ er den Jungen passieren. Perplex schaute dieser ihn an, als das Holz einen Treffer erzielte. Der Schlag traf ihn am rechten Oberarm, es schmerzte durchaus, aber nichts, was ihn wirklich behindern würde. Der Junge war perplex, aber aus einem ganz anderen Grund. Wer nun das Gesicht des jungen Stellarmagiers betrachtet hatte, konnte sehen, dass ihm Tränen an den Wangen entlang liefen. Akay konnte einfach nicht fassen, was diese Leute mit ihren Kindern machten. Langsam griff er nach dem Stock und riss ihm diesen aus der Hand. Dann packte er sein Gegenüber am Kragen und bückte sich zu ihm herunter, während seine freie Hand die Rechte des Jungen packte. Vermutlich hatte dieser erwartet, dass ihm der böse Magier nun etwas antun würde. Einen Moment später bildeten sich auch in seinem Gesicht Tränen. Was auch immer seine Eltern ihm erzählt hatten, das Gefühl von ein paar Münzen, es waren genug um die Truppe zumindest für heute zu verpflegen, ließen sämtliche Propaganda im Keim ersticken. Ohne wirklich zu wissen, wie er reagieren sollte, befreite er sich vom Griff und rannte in die Gasse, aus welcher er gekommen war. Akay hingegen wurde mulmig und begab sich aus der Hocke in eine sitzende Position auf dem Boden. Das war alles ein wenig viel für den unerfahrenen Magier. Ob die Gefahr gebannt war oder nicht, war er erst einmal nicht imstande zu sagen.

Hm, Rei war wohl wirklich nicht derjenige, der Mia das Leben erleichterte. Der Versuch, eine Frage gestellt zu haben, war so „erfolgreich“ gewesen, sodass sie ihn wieder mit ihrer rauen Seite ihrer Persönlichkeit konfrontierte. Dass sie plötzlich stehen blieb und einen scharfen Blick auf Rei warf, erzeugten Sorgenfalten auf seiner Stirn. Er fragte sich nämlich, was jetzt war. Hatte er etwas angestellt, dass sie nicht mochte? Er war sich nämlich ganz sicher, dass er nichts Verkehrtes gesagt hatte. Mit jeder Sekunde, die Mia wortlos, blickend auf ihn verbrachte, entstanden mehr und mehr Sorgenfalten. Als sie dann sprach, war ihm klar, dass etwas am Namen falsch war. Aber sie erzählte auch von einem Handel aus einem Märchen, dessen Prinzip er verstand, aber von dem er noch nie im Leben gehört hatte. Um aber seine Fehler zu begleichen und vielleicht auch Sympathiepunkte zu ergattern, hatte er vor, die beiden vor ihm – Chibi und Akay, von denen er natürlich keine Reaktionen bezüglich des Streitgespräches sehen konnte – zu befragen, wie sie denn wirklich hieß. Doch bevor er das überhaupt tun konnte, hatte sie den beiden ausdrücklich befohlen, ihren wahren Namen nicht preiszugeben. Damit war also der gute Orangehaarige im Schlamassel, wobei natürlich auch Mia darunter leiden musste, da sie den Namen wahrscheinlich in naher oder auch ferner Zukunft immer wieder hören würde. Als sie dann den Marsch fortsetzte, zuckte Rei mit den Schultern und folgte ihr, ohne irgendwelche Fragen mehr zu stellen. Jedoch hatte sie ein gutes Herz und antwortete ihm, auch wenn es nicht die feinste Art war. Er wusste nun, was sie vorhatten, und war zufrieden. Eine Frage gestellt zu haben, hatte ihn kleine Probleme bereitet, aber er hatte schließlich eine Antwort bekommen und mit der versuchte er schon einmal etwas anzufangen. Seine Sorgenfalten blieben bestehen, da er ganz in Gedanken versunken, nachdachte, wie sie vorgehen sollten. Mit seinen Finsterrunen konnte er nicht sehr viel anstellen. Wieso, fragte man sich? Ganz einfach, er war halt nicht so sehr bewandert in den Finsterrunen wie im Schwertkampf. Er hatte derzeitig nur die Grundelemente der Magie studiert und war noch nicht einmal in der Lage, mental-starke Zaubersprüche anzuwenden. Jedoch konnte er seinen Gegner gut im Schach halten, was in einem Tag-Team gut passte. Auf jeden Fall war heute ein sehr stürmischer Tag, ein Tag voller Risiken. Es konnte alles geschehen, weswegen Rei auf alles gefasst sein musste.
In den ruhigen Bezirken der Stadt war es natürlich … ruhiger! Das war aber nicht alles, denn – oh weh, was für ein Mist – dieser Bezirk war so ekelerregend, sodass Rei seufzen musste. Es erinnerte ihn an seine alten Zeiten, in denen er auf der Straße leben musste. Er wurde rausgeschmissen, wie eine Plage, mit der man sich nicht anders hätte befassen können. Er senkte seinen Kopf und war vollkommen in Gedanken, er blieb stehen und ließ die Gruppe die paar Schritte vorausgehen. Diese Art von Ort war der Anfang für seines Hassaufbau bezüglicher jeglicher Lebewesen. Nachdem er nämlich verscheucht wurde, musste er wie ein Verbrecher leben, wurde immer wieder falsch verstanden, hatte große Leiden ertragen müssen und und und. Letztlich erschuf sich Curse, das Böse in ihm, der ihm von dem Tag an immer mehr Schmerzen zufügte.
Indem er diesen Gedanken abschloss, seine Augen öffnete und wieder sich seine Umgebung ansehen wollte, sah er seine drei Kollegen gegen Kleinkinder kämpfen. Rei schaute erst einmal dumm aus der Wäsche. Wieso kämpfen die drei gegen Kleinkinder? Träume ich denn immer noch? … HÄ?!, fragte er sich, wobei er natürlich mit ruhigen Schritten sich dem Geschehen nährte. Die drei hatten vier von den sieben Kindern entwaffnet. Die Waffen waren natürlich nicht so spektakulär wie die von ihm, da diese aus Holzknüppeln und einem Brecheisen bestanden. Der Große dachte nicht wild nach und nahm den einzelnen Kindern ganz ruhig die Waffen weg, indem er sich an diese heranpirschte und schlagartig zugriff. Die Warnung von Mia hatte Rei natürlich nicht mitbekommen, aber das machte eigentlich nichts. Er hatte die Kleinen nicht einmal angefasst, weswegen die Kinder unbeschadet waren. Es war wirklich keine Schwierigkeit, die restlichen drei Kinder zu entwaffnen und somit weinend davonlaufen zu sehen, da sie sich einig waren, dass sie keine Chance gegen einen etwa 70 Zentimeter größeren Kerl hatten. Einer hatte aber so viel Mut, sodass er Rei genau auf den Fuß trat und dann sich soweit distanzierte, um noch einmal die Zunge auszustrecken. “Rrrarg! DU KANNST WAS ERLEBEN, KLEINER!!!“, schrie er, wobei er schmerzend bzw. stöhnend seinen Fuß in beiden Händen hielt. Nachdem er dies erledigt hatte, starrte er auf seine Kameraden. Die sahen nicht gerade sehr glücklich aus, wobei er bei Chibi nicht sehr sicher war, da noch sein Gesicht bedeckt war. Bei Akay liefen aber schon Tränen, was Rei natürlich wundern ließ. Ihm war nicht klar, dass es sich hier eventuell um einen strategischen Schachzug handelte, den vielleicht die Puristen sich ausgedacht hatten. Eventuell, aber nur eventuell wollten diese ja versuchen, mehr Daten über die Magier herauszubekommen und sie dann gegen die Gruppe anzuwenden. Er konnte deshalb einfach nicht still bleiben und fragte schließlich: “Ist alles okay mit euch? Ich mein, es waren bewaffnete Kinder – gut und schön oder wohl eher schlecht und hässlich – aber deswegen in Trauer zu fallen?“ Rei's Wille wollte einfach nicht einsehen, dass diese Kinder vielleicht etwas mit der Demonstration zu tun hatten. Seines Erachtens wollten diese vielleicht nur radikal Geld ergattern und das war's. Schließlich sagte diese Gegend eins, nämlich dass die Lebensbedingungen nicht gerade die Besten waren.

Ein Glück waren diese Kinder um einiges intelligenter als ihre Verwandten und Bekannten, denn die wussten, wann es besser wäre, aufzugeben. Für Lia war das nicht unbedingt einfach gewesen, schließlich ist ihre einzige, wirkungsvolle Waffe ziemlich schmerzhaft, wenn nicht sogar tödlich, weshalb sie sich die Kinder nur durch ein Schubsen oder die ein oder andere verbale Drohung, gekoppelt mit brennenden Fäusten zur Untermalung, von sich halten konnte. Im Grunde war das kein großer Akt, schließlich waren das die absoluten Durchschnitts-Kinder gewesen. Die Kunst bestand hier nur darin, ihnen nicht weh zu tun. Denn was wäre das für ein Image, wenn man die Kleinen vermöbelt hätte? Nur wie geht man bei den Erwachsenen vor? Nachdenklich sah Lia dabei zu, wie ihre Teamkollegen die Situation klärten. Grundsätzlich war sie für den aggressiven und offensiven Kampf, aber diese Leute hatten doch gar keine Chance. Und wo die Magier jetzt schon so unbeliebt waren, wäre es wohl ungünstig, sich noch mehr Feinde zu machen, indem man zum Attentäter wird. Ihr Blick blieb an Akay hängen, welcher gerade nicht sehr selbstbewusst wirkte. Lia musterte ihn eindringlich und bekam nur am Rande mit, dass diese nervigen Bälger endlich verschwunden waren. Wortlos trat sie näher an den jungen Magier heran und erkannte schließlich, dass er gerade ein kleines Problem hatte. Zugegeben, es war unheimlich hier. Hier, in diesen Seitengassen, wo jede Sekunde eine Gruppe erwachsener Schlägertypen mit Knüppeln und sonstigen nach dir schlagen könnte. Lia fühlte sich stark und überlegen, außerdem war sie der Meinung, dass keinem Mensch etwas Schrecklicheres passieren könnte, als im Kindesalter von einem Drachen der eigenen Familie entrissen zu werden. Vielleicht war sie daher so mutig, weil sie die Gefahr einer anderen Situation nicht mehr optimal einschätzen konnte?

Ohne ihn anzusehen, hörte Lia Rei zu und antwortete mit gedämpfter Stimme, um keine Aufmerksamkeit weiterer Feinde auf sich zu ziehen: „Wenn diese Früchtchen schon diesen Mut aufbringen können, sollten wir bei ihren Eltern lieber aufpassen. Wer weiß, zu was die fähig sind.“ Damit meine Lia aber keineswegs die körperlichen Fertigkeiten, sondern viel mehr die Tatsache, dass sie entweder verzweifelt sind oder aber höchst aggressiv. Und solche Emotionen machen einen Gegner unberechenbar. Lia kniete vor Akay nieder und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie rang sich zu einem Lächeln durch, was wirklich eine Herausforderung war und versuchte, die richtigen Worte zu finden – was übrigens auch nicht leicht ist. „Du musst niemanden angreifen. Im Notfall versuchst du einfach, dich zu verteidigen und bleibst hinter uns. Aber ich bin mir sicher, dass du beim nächsten Mal darauf gefasst sein wirst.“ Und gerade, als Lia das letzte Wort gesprochen hatte, da hörte man das Kommunikationslachryma, welches sie als Anführerin bekommen hatte. Irgendetwas von wegen Puritisten in einem Turmartigen Gebäude beim Zentrum der Stadt. Das wirkte zwar nun nicht sonderlich beruhigend auf Akay, aber das so war das wohl mit der Situationskomik.

Der Pinkschopf erhob sich und zog den Stellarmagier mit nach oben. Sie warf einen kritischen Blick in die Runde, wieder zurück zur unglaublich lauten Geräuschquelle und wieder zu den anderen. „Ich glaube, ich weiß welches Gebäude gemeint ist. Es ist mir schon aufgefallen, als ich in die Stadt kam. Auf geht’s.“, beschloss Lia und schien keinerlei Einwände zu bekommen. Das lag entweder an der Abenteuerlust der anderen, an deren Neugierde oder aber keine wollte Lia widersprechen. Während die vier Magier den Rückzug antraten, stahl sich die junge Magierin zu Maenor, griff kurz nach seiner Hand, drückte diese einmal leicht und flüsterte lächelnd: „Und immer schön aufpassen.“, ehe sie sich wieder an die Spitze der Flotte begab. Die anderen beiden dürften das nicht mitbekommen haben, falls doch, dann sollten sie ihre Zungen hüten. Das war wohl Lia’s Art und Weise jemandem zu sagen, dass ihm sein leibliches Wohl am Herzen liegt. Nach einem kleinen Fußmarsch konnte man das Gebäude schon erkennen, wortlos wies Lia dorthin. Leider mussten die vier einen kleinen Umweg machen, da sie sich unmöglich mitten durch die Menge quetschen konnten. Jetzt, wo sie dem hohen Gebäude näher kamen, konnten sie erkennen, dass die Puritisten die obersten Fenster geöffnet hatten und hinunter sahen. Sie ließen sich immer wieder etwas in die Hand geben, begutachteten es kurz und legten es für einen Moment beiseite. „Die wollen da irgendwas runterschießen oder.. was weiß ich! Beeilt euch!“, rief Lia den anderen hektisch zu und rannte los. Was hatten die vor?! Von ihrem Standpunkt aus hatten sie aber auch perfekte Sicht zur Menge und verfehlen würden sie auch niemanden..

Mitleidig sah Maenor den flüchtenden Kindern nach und drehte sich mit einem erleichterten Gesichtsausdruck zu seiner Gruppe um. Nun, natürlich konnte ihn niemand sehen, was ein gewisses Problem darstellte. Doch hier, in dieser Seitengasse, konnte er es doch bestimmt wagen, seine Deckung fallen zu lassen – und sei es nur für einen ach so kurzen Moment. Schnell hatte er das Halstuch heruntergezogen, lauschte kurz der Unterhaltung und schloss ihr sich schließlich an. „Ich glaube nicht, dass sie das von sich aus getan haben. Sie würden niemals den Mut für so eine Tat aufbringen. Meint ihr nicht, dass es wahrscheinlicher ist, dass sie von den Eltern dazu manipuliert wurden?“ Wenn man genauer über diese abscheuliche Tat nachdachte, erkannte man durchaus den Sinn dahinter. Denn nur die Wenigsten würden es wirklich wagen, kleine Kinder anzugreifen. Und wenn zu diesen kritischen Zeiten ans Licht käme, dass eine Gruppe Magier einige vergleichsweise wehrlose Kinder verletzt hatten, dann würde das Ganze sicherlich ausarten. Und das auf die am schlimmsten anzunehmende Weise. Der Fice war nach wie vor der Meinung, dass jemand die abgespielten Ereignisse aufgenommen hatte, und schaute sich – wenn auch ziemlich erfolglos – nach besagter Person um. „Mir geht’s aber gut und wie geht’s euch?“ Just fiel sein Blick auf den am Boden sitzenden Akay, der leider keine glückliche Gestalt abgab. Ob dies etwas mit einem vergangenen Trauma zu tun hatte? Sofort schaltete sich die empathische Seite des jungen Mannes ein, die sich nach den Problemen des Minorou erkundigen wollte. Nicht nur, dass es sich bei diesem um eine interessante Person handelte, nein, dieser Wesenszug haftete dem Schwertkämpfer einfach an. Er hätte sich vermutlich um jeden, abgesehen von einer ganz bestimmten Person, gekümmert, der seiner Hilfe bedurfte. Lia sprach ermunternd auf ihn ein und zog ihn wieder auf die Beine. Und das gerade zur rechten Zeit, kam doch soeben die Nachricht durch ihren Kommunikationslachryma an, dass Puritisten Ärger in einem turmartigen Gebäude mitten in der Stadt veranstalten. Und in der Tat, wenn man für einen Augenblick still war und sich auf die Hintergrundgeräusche konzentrierte, vernahm man aufgeregte und immer lauter werdende Geräusche der gewaltigen Menschenmasse.
Lia führte die Gruppe kurzerhand wieder zurück zur Demonstration, wobei sie sich schnell die Zeit nahm, um zu ihm zu treten, seine Hand zu drücken und ihm etwas zuzuflüstern. Dafür erntete sie ein Lächeln und das ein sanftes Drücken seinerseits. „Mach ich, und du pass auch auf dich auf.“ Soeben war seine Stimmung um einiges angestiegen, wenn es jetzt keine von Terroristen bedrohte Demonstration gäbe, hätte dies ein wirklich guter Tag werden können. Gutes Wetter, Lia in der Nähe, was wollte man mehr? Jetzt galt es nur noch, sich um den geknickten Stellarmagier zu kümmern. „Hey, alles klar bei dir? Wenn du über irgendwas reden willst, dann sag einfach Bescheid!“, gab Maenor von sich und klopfte dem Fairy Tail Magier ermunternd auf die Schulter. Als sie gerade um die Ecke bogen und die Masse der Demonstranten bereits in Sichtweite war, konnte Maenor es nicht mehr riskieren, sein Gesicht zu zeigen und schob das Halstuch wieder an seine vorhergesehene Position. Dann erreichte die Gruppe endlich den großen Platz, nur um bestürzt mit ansehen zu können, was die Puritisten vorhatten! Plötzlich zielte einer der Terroristen mit einer Waffe auf die Menschen am Boden. Einer wirklich bekannt aussehenden Waffe. Die sah genauso aus, wie die Waffen, welche der nichtmagische Anteil der Wächter in seinem Clan benutzte! *Heißt das etwa, dass die mit den Puritisten unter einer Decke stecken? Nein, das ist bestimmt nur ein Zufall.* Schnell verscheuchte er diesen schrecklichen Gedanken, er durfte sich davon nicht ablenken lassen, sondern musste handeln! Die Waffe begann sich aufzuladen, und als sie abgeschossen wurde und sich eine magische Klinge von etwa einem Meter gebildet hatte und auf ihr Ziel zuflog, befand sich der junge Mann längst in Bewegung. Geschickt benutzte er einen Sockel als Sprungbrett und katapultierte sich direkt in die Höhe – und zwar inmitten der Feuerlinie! Da er keine Zeit mehr hatte, sein Schwert zu ziehen, zog er beide Händen gleichzeitig durch die Luft und beschwor auf diese Weise zwei magische Katanas. „Secret Blade!“ Das abgefeuerte Projektil prallte gegen seine Klinge und nur mit größter Mühe gelang es ihm, diese abzulenken, sodass sie harmlos gegen eine Mauer flog und dort eine lange Kerbe hinterließ. Der Fice konnte stolz auf sich sein, das Training hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Problematisch war nur, dass er keinerlei Kontrolle mehr über seinen Sprung hatte und kopfüber in der Menschenmasse versank, gleich einem Stein in einem Ozean. Das Schlechte an der ganzen Sache kam aber noch, denn die Menge hatte mitbekommen, dass auf sie gefeuert wurde. Und was geschah in solch einem Fall? Richtig, man brach in Panik aus und zertrampelte alles und jeden, was am Boden lag. Nicht gerade gute Verhältnisse für Maenor...

Immer noch in Gedanken versunken, bemerkte Akay nicht ein Mal, wie auch die letzten der Kinder vertrieben wurden. Letztendlich mussten sie sich doch freuen: Sie hatten weder jemandem in die Hände gespielt noch sich von den „Möchtegernschlägern“ soweit provozieren lassen, dass diese ernsthaft verletzt wurden. Aber ihm war immer noch nicht nach Freude zumute, ganz im Gegenteil. Allein aus diesem Grund bemerkte er nicht einmal Rei, der ihm eine Frage gestellt hatte. Vielleicht war es auch besser so, denn hätte er diese, für ihn verdammt dämliche Frage, gehört, wäre es unter Umständen der Tropfen gewesen, der sein Fass zum überlaufen gebracht hätte. Was Wut anging, wäre das bei Akay schon eine wahre Leistung gewesen. Außerdem wäre das Letzte was sie brauchten einen zusätzlichen Zwist in der Gruppe. Erst als sich Lia zu ihm heruntergebeugt und ihm eine Hand auf die Schulter gelegte hatte, drängte sich die Realität wieder auf. Allein diese Geste füllte ihn mit neuem Mut und so nickte er nur, als sie ihm aufmunternd zusprach. Just in diesem Moment aktivierte sich ihr Kommunikationslachryma , welches ihnen ihr nächstes Ziel schilderte. Er konnte nicht anders als zu schmunzeln und nahm dankend ihre Hand entgegen um sich aufzurichten. „Ich brauche nur etwas Zeit meine Gedanken zu sortieren, aber danke dir“. Er meinte dies so aufrichtig, wie er es aussprach, ungeachtet dessen, was sein Gegenüber gerade wirklich durch den Kopf ging. Das Problem war nur: Sie alle hatten keine Zeit für irgendwas. Nur für ihren Auftrag. Allerdings nahm er sich nun einen Ratschlag zu herzen, den er schon des Öfteren gelesen hatte. Wenn man Probleme hatte, stürzt man sich einfach in die Arbeit. Man ist beschäftigt und hat optimalerweise zu viel zu tun, um auch nur wieder an die Ursache für diese Arbeitswut zu denken. Zuspruch bekam er noch indirekt von Chibi, der sich als Gesprächspartner für einen späteren Zeitpunkt bereit erklärte. Möglicherweise würde Akay darauf zurückkommen, wenn es die Umstände erlaubten. Ohne größere Probleme erreichten sie ihr nächstes Ziel. Das heißt nicht ganz ohne Probleme. Die Menschenmasse, die sich dort versammelte hatte, war unmöglich zu passieren, jedoch waren die Puritisten ihnen einen Schritt voraus und bereiteten irgendetwas vor. Ein Fenster des Turms war geöffnet und die sichtbaren Personen schienen abwechselnd sich, die Menge und diverse Gegenstände zu begutachten. Was immer sie auch vorhatten, es konnte nichts Gutes bedeuten. Lia hatte diese Tatsache ebenfalls bemerkt und machte kurz und knapp deutlich, dass sie einzugreifen hatten. Wäre in diesem Moment nicht der Magier von Blue Pegasus in ihrer Gruppe gewesen, hätten die Puritisten in diesem Moment wohlmöglich einen entscheidenden Sieg errungen. Dem war nun nicht so. Wieder ohne es richtig sehen zu können, hatte er die anderen drei stehen lassen und das Projektil, welches aus dem Turm abgefeuert wurde mithilfe seiner magischen Fähigkeiten abgewehrt. Situationskomik? Eine gar heldenhafte Aktion, doch wie es bei solchen Aktionen oft der Fall war, konnte man nur bis zur Tat sein Vorgehen planen, danach war alles dem Schicksal überlassen. Oder in Akays Fall den Sternen. Ihm war schnell klar, dass er den Turm niemals so schnell erreichen würde, wie es Rei und der Rotschopf taten, des Weiteren wusste er nicht, wie ausgebildet die feindlichen Kämpfer im inneren sein würden. Daher entschied er sich für die seiner Meinung nach logischste Aktion: Den Magier aus der Menge holen, die gerade dabei war in Panik zu verfallen. Würde er ihn schnell genug schützen oder herausholen können, könnte dieser einen weiteren Schuss abwehren. Akay hoffte inständig, während er so gut wie möglich versuchte den Leuten auszuweichen, dass er sein Gruppenmitglied rechtzeitig erwischen würde.

Die Antworten, die er von seinen Gruppenmitgliedern bekam, konnte anscheinend nicht sofort verstehen, da ihm das Ereignis mit den Kindern und Akay etwas verwirrte. Kinder, Erwachsene und die Puristen – Rei war das gar nicht Geheuer, da er jetzt erkannte, was es alles auf sich hatte. Diese Aktion, die Trauer von Akay und dann noch dieses vorzeitige Schweigen der anderen – auch, wenn es nur sehr kurz war – alles hatte mit den Kindern zu tun. Es mag sein, dass er eher ein Mensch ist, der über andere schlecht denkt und sich diese mit Vorurteilen beschreibt, aber er besaß auch eine mitfühlende Seite. Dieses Mitgefühl zeigte sich, indem er seinen Kopf senkte, enttäuscht bis hin zu traurig gen Boden schaute und seine Hände zu Fäusten ballte. Ich war wirklich so unwissend? Habe ich wirklich nicht den Ernst der Lage erkannt. Schande …, dachte er selbstkritisch und blickte vom Boden hin zum klaren Himmel. Ja, der Himmel war eine Quelle der Hoffnung für ihn, vor allem, wenn er so klar war wie in dem Augenblick. Es bildete sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Hämon und er hatte sich schon das Gesicht seines Ziehvaters vorgestellt, der ihm einst so viel beiseite gestanden hatte. Nachdem er nun wieder in Gewissenslosigkeit schwebte, wollte er seinem niedergeschlagenen Kumpel ein bisschen Trost spenden. Aber jemand anderes kam dazwischen, es war Mia, der Feuer-Dragonslayer. Schlagartig starrte Rei wie, als wäre ein Traum wahr geworden. Seine Augäpfel hatten plötzlich die „dreifache Größe angenommen“ und seine Haltung war jetzt gar nicht mehr so mächtig, wie zuvor. Er hätte sich nie vorstellen können, dass Pinky wirklich eine sensible Seite hatte und dass sie diese überhaupt zeigte. Schnell war der Stellarmagier wieder auf den Beinen, aber bevor dieses Wunderwerk an Hilfe geschah, bekamen sie schon eine Meldung über ihr Kommunikationslachryma. Obwohl Rei immer noch mit seinen großen Äuglein erstaunt in die Ferne starrte, hörte er der Stimme des Lachrymas aufmerksam zu.
Alle vier aus der Gruppe rannten nun zum Zentrum der Stadt, wo sich eine Art Turm befinden sollte, aus dem der erste eindeutige Zug der Puristen zu kommen schien. An Gebäuden vorbei und durch leblose Straßen kamen sie bald bei diesem Turm an, jedoch gab es ein Problem. Die Demonstranten standen im Weg und sie suchten sich schnellstens einen neuen. Fast schon angekommen, versuchten die Puristen etwas hinunter zu schießen. Rei bemerkte dies mit seinem sechsten Sinn und das früher als die anderen, aber bevor er überhaupt nach seinem Guan Dao greifen konnte, hatte Mia die anderen darauf aufmerksam gemacht. Indem sie also das tat, schwang sich der Schwertkämpfer aus der Gruppe mit einer hohen Geschwindigkeit, mit der der Orangehaarige nicht mithalten konnte, hoch in die Lüfte, um den Schuss mit seiner Magie abzufangen. Es war ein voller Erfolg, aber der Nachteil war, dass er nun tief in die Menge fiel und nun irgendwo da drin feststeckte. Rei wollte ihm schon zur Hilfe kommen, aber wieder war er zu langsam, weil ihm Akay zur Rettung eilte. Deshalb beschloss er so schnell wie möglich zum Turm zu gelangen, wo auch schon etwas Schönes auf ihn warten sollte. Er beachtete nicht mehr, was seine Gruppenleiterin machte, sondern fokussierte sich ausschließlich auf die Puristen.

Beim Turm angekommen, sah er, dass die Tür verschlossen war, weswegen er Gewalt anwenden musste. Auch, wenn ihm dieser Weg einzutreten nicht sehr gefiel, schlug er die Tür dank seiner großen Stärke mit einem Tritt weg und trat ein. Leider wartete schon, wie schon gesagt, Besuch auf ihn und vor ihm standen zwei Soldaten mit Waffen. Wahrscheinlich waren sogar mehr von denen im Turm, aber Rei musste sich erst einmal mit den Beiden abgeben. Einer holte mit seiner Waffe, was nebenbei ein Katana war, aus, um ihn frontal anzugreifen, wohingegen der eine schon bereit stand, um ihn mit seinem Stab, der sich anscheinend vergrößern konnte, aus dem Turm zu kicken. Rei holte deshalb weit aus, um, als der erste Soldat bei ihm ankam, seinen Schlag abzufangen und ihn mit seiner Kraft auf den anderen zu werfen, damit dieser den Orangehaarigen nicht mehr angreifen konnte. Jedoch war es das nicht, weil sich diese schnell wieder aufrappelten. Wo bleibt ihr?, dachte er nach und blickte die beiden Soldaten grimmig an. Magie einsetzen? Naja, in diesem Fall nütze ihn seine Magie eher wenig. Deshalb hatte er nur eine einzige Wahl: Er musste seine Gegner besiegen. Deshalb holte er mit seinem Guan Dao aus, duckte sich, um den beiden die Beine vom Boden zu schlagen. Danach holte er mit dem stumpfen bzw. mit dem klingenlosen Ende seiner Waffe aus und schlug beiden bewusstlos. “So, zwei wären erledigt. Ich warte lieber auf die anderen. Ich alleine schaffe wahrscheinlich nicht die mit magischen Waffen ausgerüsteten Puristen dort oben.“, sagte er zu sich selbst und schaute in Richtung Eingang, wobei er natürlich schon die nächsten Soldaten hören konnte und in seiner Kampfhaltung bereitstand.

Lia hatte Maenor sehr gern, Akay mochte sie schon von der ersten Begegnung an und Rei war sicherlich kein schlechter Kerl, sobald er ihren Namen aussprechen würde. Doch welchen Hass Lia heute noch auf diesen bescheuerten Männerhaufen haben würde, wusste sie jetzt noch nicht. Der eine machte sich selbstständig und spielte den Helden, der andere versuchte den Antihelden aus dem Grab zu ziehen, welches er sich selbst geschaufelt hatte und der letzte haute einfach ab und ging – vielleicht aus Jux und Tollerei? – mal zum Turm. Aber man will ja nichts vorwegnehmen, weswegen wir die Zeit noch ein paar Minuten zurückdrehen und von dort aus anfangen:
Schon bald erkannte Lia, dass die Puritisten nichts aus dem Fenster werfen wollten, sondern lieber etwas rausschossen. Was bei der Menschenmenge, die unten aufgelaufen war, bestimmt nicht unbedingt die gesündere Variante war. Lia wollte gerade eine Anweisung geben, als Maenor in gewohnter Geschwindigkeit einfach verschwand. Verdattert und mit geöffnetem Mund sah sie seinem Schemen nach, so gut es ging. Glaubte dieser lebensmüde Kerl etwa, sie sagte solche Dinge wie „pass auf dich auf“ zum Spaß? Und wie er einfach abgehauen ist, eine bodenlose Frechheit war das! Sauer, wenn auch mit einer Spur Sorge beobachtete sie das Schauspiel, in welchem Maenor sich tatsächlich in Lebensgefahr begab. Einen Moment lang konnte die Gruppe aufatmen, er schien es geschafft zu haben (das würde seinen Anschiss nicht mindern), doch dann fiel er in die Menge. Als würde ein Unwetter auf hoher See herrschen, so tobte und schrie nun die Menschenmeute. Es war.. beängstigend. Nicht von Akays, Reis und Lias Standpunkt, aber Maenor hatte nun allen Grund zur Panik. Kommen wir nun zu Punkt Nr. 2, warum Lia nicht mehr sauer, sondern ziemlich verärgert war. Akay, welcher ja sowieso eine besondere Freundlichkeit von Lia genoss, wollte seinem Teamkameraden zur Hilfe eilen. Das war ja verständlich, in ihren Beinen hatte das Helfersyndrom plus die enorme Angst um Maenor ja auch schon gekitzelt, aber.. Es ging nicht! Sich in die Menge zu begeben war tödlich! Vielleicht nicht für Rei, da er, so wie Lia später noch feststellte, sehr stark war und viel größer, aber für alle anderen! Und wie wollte er Maenor finden? Das wäre unverschämtes Glück! Andererseits hatte der Schwertkämpfer das ja immer und positive Menschen wie Akay waren ja grundsätzlich besser dran. Sie wollte ihm noch nachrufen, doch selbst ihr enorm lautes Organ würde bei diesen Schreien untergehen.
„Es nervt mich, aber es wird wohl am vernünftigsten sein, hier zu- Rei? REI!“ Erst war Lia ja sauer, dann war sie ziemlich verärgert. Und jetzt? „Ich setze hier gleich alles in Brand.. Ich..“ Ohne es zu wollen, merkte sie, wie ihre Temperatur anstieg. Wer sie jetzt anfassen würde, würde sich Verbrennungen zuziehen. In diesem Moment kochte Lia vor Wut. Glücklicherweise fand sie Rei noch, weswegen sie ihm nachrannte. Er hatte gerade die Tür eingetreten, was die Magierin wohl durch Körperkraft nicht geschafft hätte, als sie ihn eingeholt hatte. Leider schien dieser sie nicht zu bemerken, weswegen sie sich ihren bissigen Kommentar und den Hieb auf seinen Hinterkopf sparte. Wortlos beobachtete sie Rei’s kleinen Kampf mit den wohl eher dümmlichen Wachen und horchte sofort auf, als er etwas zu sich selbst murmelte. Das nutzte Lia selbstverständlich gleich: „Das würde ich dir auch raten, dass du auf die anderen wartest!“, fuhr sie ihn an. Ihre Stimme bebte vor Wut und schien sich fast zu überschlagen. „Wie konntest du einfach gehen! Wir haben keine Ahnung, was mit unseren beiden Teammitgliedern ist! Ob sie Maenor totgetreten haben oder Akay von der Menge mitgerissen wird und nun von Puritisten umgeben ist!“, knurrte sie ihn an, wobei der Zorn in dieser Aussage deutlich der Angst und Sorge wich. Letztendlich war es zu spät, weitere Soldaten kamen. Doch gemeinsam wurden die beiden Magier ihnen schon irgendwie Herr, auch wenn es gegen Ende stark an den Kräften zehrte. Ein offenes Feuer wäre nun nicht schlecht, um die eigenen Vorräte aufzufüllen. „Weiter.“, seufzte sie geschafft, da sie bald die Spitze erreicht hatten.
Dort befanden sich zwei letzte Seelen, welche wohl für das Feuer auf die Menge verantwortlich waren. Wenn sie die beiden ausschalten würden, hätten sie dieses Unterfangen für’s erste unterbunden. „Bleib hinter mir.“, murmelte sie Rei zu, damit er nicht verletzt wurde. Der Plan war simpel und zerstörerisch zugleich: Das schmale Turmzimmer war voll mit Gegenständen, teilweise hölzernen Waffen und dem eher alten, hölzernem Katapult. Und so grausam es auch klingen mag: Menschen brannten ebenfalls. Daher nahm Lia ihre vorerst letzte Kraft zusammen, um alles in Schutt und Asche zu legen. „Mach dich bereit, wir werden danach sofort hier raus müssen.“, fügte sie noch an, ehe Lia loslegte. Fire Dragon's Roar – Und eine breite, den Raum ausfüllende Flammenwelle strömte aus Lia’s Mund. Die Überraschten Wachen kamen nicht mehr dazu, ihren Angriff auszuführen und standen, wie so vieles im Raum, in Flammen. „Raus hier!“, rief sie hektisch und stürmte mit Rei aus dem Gebäude, um auf Nummer Sicher zu gehen. Damit mag das wohl erledigt sein, weshalb die beiden erleichtert draußen der Menge beim Toben zusahen. Erst jetzt hatte es aufgehört, Waffen zu regnen. Es würde dauern, bis wieder Ruhe einkehrte. Aber wo waren Maenor und Akay?

Der Absturz in die Menge war wirklich schmerzhaft – wenn auch weniger für Maenor selbst, als mehr für die ganzen Leute, die seinen Sturz mit ihren Köpfen und Körpern abdämpften. Nicht, dass es den Leuten groß was ausmachte, schließlich verfielen sie nur Sekunden daraufhin in Panik und begannen, hektisch hin und her zu laufen. Sollte jemand die Ausgänge zu dem großen Platz absperren, konnte man sicher sein, dass Dutzende oder sogar hunderte Personen zu Tode getrampelt werden konnten. *Oh oh, ich glaub so langsam weiß ich, was die Puritisten vorhaben könnten.*, schoss es dem Schwertkämpfer durch den Verstand. Es war zwar nur eine Vermutung, doch wenn sich die Terroristen als Magier ausgaben, die Menge angriffen und es im Verlauf des Tages zu Todesfällen kam, würde man die magische Gesellschaft dafür verantwortlich machen und zur Rechenschaft ziehen. Weiterhin hätten sie es geschafft, die Kluft zwischen beiden Parteien zu vergrößern, was schlichtweg ein katastrophales Ergebnis wäre. Das musste er sofort an Lia weitergeben, damit sie es ihrerseits der Kommunikationszentrale mitteilen konnte. Wenn die Angreifer an mehreren Fronten zuschlugen und allgemeine Panik ausbrach … Daran wollte der Fice nicht mal denken. Das einzige Problem war nun, dass er am Boden lag und man ihn anrempelte, nach ihm trat und mit den Knien begrüßte. Seine Waffen hatte er während seines Falls zum Glück wieder aufgelöst, sonst hätte irgendeiner der Demonstranten noch ernsthaft verletzt werden können. Als er ziemlich erfolglos versuchte, sich auf Knien fortzubewegen, tauchte seine Rettung auf! Wie aus dem Nichts streckte sich eine Hand nach Maenor aus, um diesem wieder auf die Beine zu helfen. Dankend ergriff sie der Schwertkämpfer und erkannte schließlich, als er wieder aufrecht stand, dass es sich bei seinem Retter um Akay handelte. „Hey, danke für deine Hilfe.“ Gerne hätte er sich ausgiebiger bei dem Stellarmagier bedankt, doch sie mussten schleunigst verschwinden! „Lass uns abhauen, ehe uns die Menge niedertrampelt!“, sprach er gerade noch, als eine große Person gegen ihn rannte und ihn beinahe wieder umwarf. Was für ein Chaos sich in kürzester Zeit gebildet hatte! Mit dem Minoru im Schlepptau kämpfte sich Maenor den Weg aus der Menschenmenge hinaus.
Einige Minuten später, und gerade noch rechtzeitig, um das feurige Spektakel im Turm mitverfolgen zu können, befanden sich die beiden Magier endlich in Sicherheit. Zwar tobte die Menge ordentlich, doch am Eingang dieser Seitengasse, belästigte sie niemand mehr. Was in jenem Augenblick weitaus interessanter war, eine riesige Flammenzunge aus einem der Fenster zuckte. *Das muss Lia sein.* Mit ihr schien heute wirklich nicht zu spaßen sein. Doch unser Chibi machte sich keine Sorgen, vielmehr bewunderte er heimlich diese kraftvolle Attacke. So etwas hatte sie seinen Erinnerungen nach aber vor einiger Zeit noch nicht gekonnt. Und wenn es bereits von draußen so mächtig aussah, wollte er das Innere sowie ihre armen Gegner wirklich nicht sehen. Viel mehr als knusprige Puritisten in gleichem Ambiente war wohl nicht übrig geblieben. „Ich habe übrigens eine üble Befürchtung Akay. Ich glaube nämlich, dass das noch nicht alles war, was die Puritisten machen wollen. Wenn ich mich nicht irre, dann …“ Weiter kam der Fice nicht, da eine Bewegung aus seinen Augenwinkeln heraus seine Aufmerksamkeit gewann. Und tatsächlich, dort aus der leeren Gasse kam ein Trupp Puritisten angetrabt. Woran sie Maenor erkannte? Ganz einfach, sie besaßen die gleichen oder zumindest ähnliche Waffen, wie die ersten Angreifer und waren wie stereotypische Magier gekleidet. „Schnell, hol Lia und Rei her, ich halte sie so lange auf!“ Für gewöhnlich hätte er den jungen Mann eher gebeten, ihm zur Seite zu stehen und zu helfen, doch die Erinnerungen an die angreifenden Kinder waren erst frisch in sein Gedächtnis eingebrannt. Womöglich konnte der Fairy Tail Magier auch die Puritisten lediglich halbherzig angreifen – eine Eigenschaft, welche sie jedoch nicht teilten. Sie hätten keinerlei Skrupel, seinen Teamkollegen zu töten, dessen war sich Maenor sicher. Mit einem Mal sprang er los, und blockierte diesem halben Dutzend Terroristen somit den direkten Weg zu den Demonstranten. Der Schwertkämpfer wusste nicht um die Fähigkeiten seiner Gegner, doch gewiss waren sie nicht den Kräften von vier Magiern gewachsen. Akay musste sie nur noch herholen, während er auf Zeit spielte. Dieses Mal zog er sein richtiges Katana und sprang in dem Moment auf den ersten Gegner zu, als dieser seine Waffe aktivierte und auf ihn abfeuerte.

Als der Magier in der Menge verschwand, hätte Akay darauf wetten können, das jeder Mensch hier auf diesem Platz seinen eigenen Atem hören konnte. Die Leute waren so gebannt von den Geschehnissen gewesen, dass ihr Hirn erst Sekunden später realisierten konnte, um was genau es sich handelte und was gerade passiert war. Erst dann brach die Panik aus. Und die Lautstärke war mehr als unerträglich, kein Wunder also, dass es ihm nicht möglich war, Lia's Nachrufen zu vernehmen. Da nun nur ungefähr Chibis Position wusste, hoffte er inständig auf den Menschenverstand seines Gruppenmitglieds. Würde er ungefähr auf der Stelle bleiben, konnte er bestimmt, gerade wegen seiner hohen Geschwindigkeit, den meisten Leuten und damit dem meisten Schaden ausweichen. Nur wie kam Akay selber dahin? Er merkte es erst, als er schon sein Ziel erreichte, welche Wirkung so ein Waffentraining haben konnte, da er die Leute wie Angriffe behandelte und ihnen daher mit gar nicht so schlechtem Erfolg ausweichen konnte. Natürlich rempelten ihn genug Menschen an, dafür war es einfach zu eng, aber er konnte sich immerhin vor großem Schaden bewahren. Er muss irgendwo hier unten sein, nur wo!? Verdammt! Fluchte der Minoru innerlich, was bei Gott nicht so häufig vorkam. Es musste ein Wink des „Himmels“ gewesen sein, als er den vermummten Magier auf seinen Knien vorfand. Dieser konnte ihn noch nicht sehen, weshalb sich Akay mit aller Kraft nach ihm austreckte, ohne seinen Arm in Gefahr zu bringen. Der junge Mann ergriff die Hand und so konnten er ihn wieder auf die Beine holen und gleichzeitig den letzen Abstand zwischen ihnen überbrücken. Da es die Masse an Menschen jedoch reichlich wenig interessierte, begnügte der Gerettete sich vorerst mit einem kurzen Dank. Ihre Priorität war es nämlich nun, so schnell wie möglich hier wegzukommen. An dieser Stelle übernahm Chibi die Führung, da dieser die Zeit gehabt, hatte sich neu zu orientieren und anscheinend den besten und/oder kürzesten Weg aus dem Gewusel gefunden hatte. Kurze Zeit später hatten sie sich in eine Seitegasse retten können, nur um eine Flammenzunge aus dem Turm beobachten zu können. Jetzt viel Akay wieder ein, dass sie eigentlich zu viert waren. Wäre die Zeit, würde er sich direkt bei Lia entschuldigen, sollte sie die Drei nicht sowie so zusammenscheißen, wegen der Aktion eines jeden Einzelnen. Ob Rei bei ihr war? Diesen hatte er direkt am Anfang des Wirrwarrs aus den Augen verloren. Die Hauptsache, das entnahm er dem brennenden Turm, war, dass die Puritisten zumindest aus eben diesem vertrieben wurden waren. Wie er sich jedoch einschätzte, besaßen diese noch das ein oder andere Ass im Ärmel.
Wie zwei Leute und ein Gedanke, wollte sein Gegenüber seine Sorge über die Situation teilen, als ein neuer Trupp Puritisten auf sie zukam. Es war ihnen anzusehen, dass sie eher für Propaganda zwecke dienten und nicht als richtige Soldaten, da sie die Klischee Magierkluft anhatten sowie die gleichen Waffen. Es war genug um die Leute zu täuschen, nicht aber gebildete und Magier selbst. Für ihre Zwecke war dies allerdings mehr als genug, wie man der nun immer noch fliehenden, nun schon aber lichteren, Menge ansehen konnte. Akay hatte bereits seinen Stab gegriffen und ausgeklappt, als ihn der Blue Pegasus Magier fortschicken wollte. Man konnte Akay mehr als nur seinen Unmut ansehen, allerdings wusste er auch, dass es selbst zu zweit kritisch werden konnte, da er selbst nicht der beste Kämpfer war und sein Mitkämpfer noch von der „Behandlung“ der Menschenmasse angeschlagen sein musste. Eine Hand wäscht heute wohl die andere. Er seufzte und setzte ihm noch kurz die Hand auf die Schulter „Pass auf dich auf, wir sind gleicher zurück“ ehe er losspurtete in Richtung des Turms. Natürlich waren diese Puritisten nicht auf den Kopf gefallen, weshalb sie bemerkten, was sie vorhatten. Wenn die Vier wieder zusammen waren, müssten sie die Truppen ohne größere Probleme besiegen können, weshalb drei der Leute, die auf den Blue Pegasus Magier zugestürmt waren, nun zur Seite rannten und sich zwischen Turm und Akay stellten. In diesem Moment kamen auch bereits Lia und Rei aus dem Turm, weshalb er es sich sparte nach ihnen zu rufen. Er hoffte nur, dass sie sich beeilten, denn nun griff schon der erste der drei Soldaten an. Ein guter Hieb, den er jedoch parieren und dadurch seinen Angreifer wieder nach hinten schleudern konnte. Wenn er dies noch eine kurze Zeit aufrechterhalten konnte, wären die Zwei da. Die anderen beiden Puritisten gingen zum Angriff über.

OOC: Sorry fürs lange Warten. Hatte zwei Klausuren und einfach vergessen euch bescheid zu geben

Rei's Aktion war wahrlich nicht die Beste, aber auch nicht die Schlechteste. Hätte Rei auf das Kommando seiner Chefin gewartet, so hätte sich wahrscheinlich das Schicksal verändert, sprich Mia hätte nie das Feuer im Turm legen müssen. Ihr zorniges Verhalten war berechtigt, da Rei wirklich zu sehr auf ein Risiko einging, aber zu dem Zeitpunkt, an der sich Chibi in der Menge befand und Akay ihn holen, nein, retten ging, war schnelles Handeln gefragt. Über weitere Vorgehensweisen zu denken, wäre gut gewesen, aber die Zeit reichte nicht aus! Dass Chibi und der Stellarmagier im Mob feststeckten und ihnen wahrscheinlich durch den gewaltigen Strom von Menschen etwas passieren konnte, war dem großen Schwertkämpfer nicht entfallen. Ihm war ebenfalls klar, dass, indem sich die Magier aufteilten, jeder einzelne in Gefahr war. Man musste aber beachten, dass das Opfer und sein Retter keine Kleinkinder waren. Es handelte sich um eine in Panik geratene Masse an Bürgern, die versuchen so schnellst wie möglich von dort wegzukommen, ja, aber es waren einfache Bürger und die beiden waren Magier. Genau, Magier, die in der Lage waren, mehr als nur Einfaches zu tun. Deshalb vertraute auch gerade Rei denen, dass sie es schaffen würden, dort rauszukommen. Was ihnen danach geschehen würde, war Rei natürlich nicht bewusst, da er das Schicksal nicht kalkulieren konnte, geschweige denn in der Lage war, es zu verändern. Auch hatte er sich keine Gedanken darüber gemacht, aber Geschehenes ist nicht rückgängig zu machen, weswegen es im Grunde nichts brachte sich über etwas aufzuregen, wenn derzeitig etwas viel Wichtigeres das Ziel war.
Ob Rei seiner Kommandantin die Sache noch einmal erklären wollte? Nein, wollte er nicht. Er war sich sicher, dass schnelles Handeln und somit ein Agieren zum Turm das Richtige war und deshalb hielt er brav und stolz auf seine Tat seinen Mund. Er beruhigte sich in Leib und Seele und bemerkte neben dem Knurren von Mia die Ankunft weiterer Wachen. Griffbereit hielt er sein Guan Dao und Mia schien dank ihrer speziellen Fähigkeiten auch schon ihre Feinde gewittert zu haben. Die Sache war schnell erledigt, da er nun Unterstützung hatte, aber gegen Ende des Kampfes, waren die Wachen doch nicht nur ein einfacher Haufen von monoton kräftiger Menschen. Der Hämon war nicht erschöpft, aber auch nicht topfit. Ein So La La beschrieb seinen Status perfekt, aber sein Zustand spielte wirklich keine Rolle, weshalb sie nach dem Kampf hochgingen. Im Turm mussten sich noch Angehörige der Puristen befinden, denn es konnte nicht sein, dass das schon alle waren. Siehe da, Sekunden später entdeckten sie den Rest, welche Rei schon mit Elan buchstäblich aus den Socken hauen wollte, aber seine Kameradin schien einen besseren Plan zu haben. Wie? Was wollen wir denn machen, außer sie ohnmächtig zu schlagen? Ok, ich könnte sie mit meiner Magie lahm legen, aber danach müssten wir sie wirklich K.O. hauen. …, dachte er kritisch über den Plan. Mia warnte ihn vor und was geschah? Sie spie Feuer wie ein Drache, was natürlich selten zu sehen war, aber ihr Vorgehen … Rei war sprachlos und starrte mit geöffnetem Mund und weiten Augen dem Brennen zu. Wieso? War es nötig, die Puristen so zu quälen? Sollten diese den Brand überleben haben, dann würden sie mit Wunden der Schmach ihr Leben verbringen müssen. Diese Grausamkeit Mias war für ihn unverständlich, weswegen er einfach nach draußen lief, um keine Erinnerungen hervorzurufen. Erinnerungen, die ihn quälen und ihn sein Leben lang quälen werden. Sein Lehrmeister, gleichzeitig Ziehvater, erstochen von ihm … nein, er durfte nicht an so etwas denken. Draußen versuchte er wieder sich zu beruhigen und Mia war ihm nur zwei Schritte zurück geblieben. Er bleib stehen und bewegte sich keinen Zentimeter. Sein Rücken war das, was zu Mia gerichtet war und mit einer Verlagerung seines Kopf zur rechten Schulter sagte er mit bös-zorniger Stimme zu ihr: “Schön gemacht … das verzeihe ich dir nie!“ Er schaute sie gar nicht erst an, da er ihr Gesicht erst recht nicht sehen wollte. Somit lief er ohne Mia wieder in die Richtung, aus der er gekommen war. Nur noch Meter entfernt, bemerkte er, wie der sensible Stellarmagier gegen nicht nur ein oder zwei, sondern gegen drei Soldaten gleichzeitig kämpfte! Er musste helfen und das schnell! Einer von den zwei Soldaten, die auf Akay losgingen, schlug er mit dem Ende seiner Waffe nieder, sodass dieser nur noch ohnmächtig auf dem Boden liegen blieb. Den zweiten Soldaten schaffte er noch seitlich in den Magen – und das erneut mit dem stumpfen Ende seines Guan Dao – zu schlagen, woraufhin dieser leidend zu Boden fiel. “Ist dir etwas passiert? Wo ist der andere?“, sagte er hektisch, nachdem er kurz verschnauft hatte. Er war nicht einmal in der Lage, sich an den Namen des dritten Waffenträgers zu erinnern. Jedoch stand er vor Akay kampfbereit da und würde seinen Gegnern jeder Zeit zeigen, was eine Kämpferseele ist. Aber sein Glück wollte nicht halten, weil der verletzte Purist sich wieder aufrappelte. Auch, wenn der eine schon bewusstlos war, die anderen beiden schienen Waffen zu haben, die den beiden Magiern gefährlich werden konnten.