Endlich hatten sie ihren Vermissten gefunden. Das bedeutete, dass nun der Albtraum vorbei war und sie endlich hier raus konnten, um der armen Frau Derov ihren verschwundenen Ehemann zurückzubringen. Hoffentlich hatte diese nichts Dummes angestellt und sich in Sicherheit gebracht, wie es die Stadt aufgrund des inzwischen sehr nahen Sturmes verkündet hatte. Diese leb- und hoffnungslosen Augen ... das wäre echt die größte Katastrophe, die nun eintreten könnte, nämlich, dass sich Derovs Frau das ... Nun aber genug, ermahnte er sich innerlich kopfschüttelnd. Nicht immer an das Schlechteste denken, es musste auch einige Happy Ends auf der Welt geben, wenn er schon keins gehabt hatte. Doch die Ilia stellte eine berechtigte Frage, die er ebenfalls hatte stellen wollen, da es ihn wirklich schon seit einiger Zeit beschäftigte. Was war hier drinnen los? Nach Derov's panischer und stotternder Aussage, waren es zunächst mehrere Leute gewesen, die aus irgendeinem unbekannten Grund von all diesen berühmten Leuten in glänzenden Rüstungen gejagt wurden. Und zwar anscheinend erfolgreich, wenn man den nächsten Teil seiner Aussage näher in Betracht zog. Demnach glaubte er, dass nur noch er am Leben war, da er und die anderen bereits seit einigen Tagen gejagt wurden. Was für ein krankes Spiel sollte das hier darstellen? Aber das bedeutete wiederum, dass Aurora in gewisser Hinsicht recht gehabt hatte, wie sie ihm schön unter die Nase rieb. Nun ja, welche gesunde Person hätte auch auf so etwas kommen können? Zu ihrem Glück – oder auch eher nicht, je wie man die Sache sah – kam trat Velcan, begleitet von einigen Söldnern, die wohl in der Rolle als seine Leibwächter fungierten, um die Ecke, um für Aufklärung zu sorgen. Was ein vorbildlicher Geschäftsmann, nicht wahr? Hey, die Söldner kenne ich doch, schoss es dem Grynder durch den Verstand. Und in der Tat, einige der Söldner schienen auch die beiden Magier wiederzuerkennen und setzten aus diesem Grund grimmige Gesichtsausdrücke auf oder warfen sich Blicke zu. Besonders einer der Söldner starrte sie hasserfüllt an, es handelte sich um den, dessen Gesichtsvisage von Yuuki bearbeitet worden war. Nun ja, wie hieß noch mal dieses berühmte Sprichwort? Man trifft sich immer zwei Mal im Leben, wie es auch hier in diesem Moment bewiesen wurde.
Während sie also etwas von ihnen entfernt dastanden und sich im Moment mit "Böse-Blicke" zuwerfen begnügten, sprach ihr Boss weiter zu den kleinen Kindern, wie er sie nannte und sah. "Das hier ist doch keine Perversie, das hier nennt man erfolgreiches Geschäft meine Kleine." Bei dieser Aussage breitete er die Hände vor sich aus, ganz so, als ob es da etwas Interessantes zu sehen gäbe. Viel wahrscheinlicher war jedoch, dass er einfach gerne mit seinen Händen gestikulierte, da er jedes seiner Wörter mit einer Bewegung unterstrich. "Viele meiner Klienten geben einen Haufen Kohle aus, um die gefährlichen und seltenen Kreaturen in meinen Reservaten zu jagen. Eigens von uns gezüchtet ist das der Brenner der heutigen Elite Fiores. Doch was meinst du, wie viel Geld einem die Jagd auf wirkliche Menschen einbringt?" Bei diesen Worten beugte er sich etwas verschwörerisch schauend zu ihnen hinunter, immerhin war er wahrlich ein Riese von Mann, was Yuuki erst in diesem Moment auffiel. Wahrscheinlich sogar über zwei Meter groß, er überragte sogar die meisten der hier anwesenden Söldner. Doch weder er noch die Gruppe Abschaum war es, die ihm einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen ließ. Irgendetwas Gefährliches befand sich hier, der ... Moment mal, war da etwa noch eine Person, die noch nicht aus dem Schatten getreten war. Und in der Tat, man konnte schemenhafte Umrisse einer mittelgroßen Person sehen, die sich immer noch im Schatten verborgen hielt. Wer war das und was wollte er hier?
Indes führte Velcan die Konversation mit Aurora weiter. "Besonders der Abschaum der Gesellschaft, der jeglichen Freunde und alle Glaubwürdigkeit verloren hat, wie mein lieber Freund Kyle da hinten. So jemand wird nicht vermisst." Anschließend verschränkte er die Arme hinter dem Rücken, ehe er weitersprach. "So Leid es mir tut, aber da ihr hier seid, werdet ihr nun auch teils eines kleinen Spiels werden. Männer, tötet sie!"

Teil eines Spiels auf Leben und Tod? Waren sie das nicht schon alle, war das Leben denn kein Spiel auf Leben und Tod? Für Aurora war es nichts neues, um ihr Leben kämpfen zu müssen, zumindest rein theoretisch. So war sie aufgewachsen, in einem Waisenhaus, in dem das nicht anders lief und ihr Vater hatte seine Zuneigung prinzipiell auch nach diesem Muster vergeben. Hatte sie sich durchgesetzt - im Training oder gegen seine Gefolgsleute - war er ein liebendes Elternteil gewesen, hatte sie versagt, hatte er ihr nur die kalte Schulter gegeben. So lernte man, für seine Ziele zu kämpfen und nicht aufzugeben, es bereitete einen auf den harten Alltag vor. Wirklich Angst machte ihr das Geschwafel Velcans also nicht. Viel mehr regte sie sich über das "meine Kleine" auf, weil diese Anrede für sie vollkommen indiskutabel und sogar albern war. Natürlich war sie körperlich kleiner als ein Zweimetermann, aber davon mal abgesehen könnte sie sicherlich all diese verdammten Söldner im Alleingang besiegen! Außerdem... wie hörte sich das denn an "meine" Kleine. Sie gehörte ihm ja nicht, das war ja wohl die Höhe! Nein, sie regte sich momentan wirklich auf, über diesen Velcan. Wahrscheinlich tat die enge Umgebung ihr übriges, da sie den Stresspegel der Einäugigen sowieso so schon in astronomische Höhen verfrachtet hatte. Zusätzlich zu so einer Anrede gab das den absoluten Overkill.
So kam es, dass Aurora, nachdem Velcan seine Männer aufgefordert hatte, Yuuki und sie selbst zu töten, in Gelächter ausbrach. Aber nicht irgendein, kleines, mädchenhaftes Kichern, wie man es von ihr erwartet hätte und wie man es auch wahrscheinlich von ihr kannte, sondern eher ein halbwahnsinniges Gackern, das nun weder elegant, noch besonders gesund klang. Aber sie war momentan auch ziemlich durch den Wind, da sie das Gefühl hatte, die Wände könnten sie jeden Augenblick erdrücken. "Auszeit. Du willst mich töten, obwohl dir offenbar wer ins Hirn geschissen hat? Du erhoffst dir auch nur irgendwelche Chancen?!", lachte sie, ehe sie, während die Söldner bereits angriffen, ihre Rüstung beschwor und dem ersten Mann den Dreizack mit aller Kraft in die Weichteile rammte. Mit Spitzen voraus, dieses Mal. Irgendwer sollte sie wieder zur Vernunft bringen, wenn nicht, dann würde das hier in einem Massaker sondergleichen enden. Ein Säbelhieb prallte an ihrer Rüstung ab und verfehlte sie, die ihre Waffe herausriss und dem Angreifer gegen die Schläfe donnerte. Der würde erst mal einige Stunden im Traumland vor sich hin dümpeln...

Was Velcan da von sich gab, war einfach ungeheuerlich und unmenschlich. Wie konnte man nur darauf kommen, Jagd auf Menschen zu einem Sport zu machen, für den eine Unmenge von Geld verlangt wurde? Pervers. Schlicht und einfach pervers. Wie man so wenig Ehrfurcht vor dem Leben haben konnte, vermochte der Grynder nicht zu sagen. Aber wahrscheinlich hielten sich die Superreichen von Fiore sowieso für erhaben und glaubten bestimmt, dass ihnen niemand etwas anhaben könnte. Nun, da habt ihr euch geirrt, weil wir euch auf den Fersen sind. Wartet nur ab, bis wir das hier an die große Glocke hängen. Aber dafür mussten sie hier erst einmal rauskommen, und wären es alleine die Söldner gewesen, so hätte er keinerlei Zweifel gehabt, dass es ihnen auch gelingen würde. Was ihn jedoch wirklich verunsicherte, war die Person, welche sich noch im Schatten befand und diese äußerst gefährliche Aura ausstrahlte. Sollte sie sich ebenfalls in den Kampf einmischen, so war noch nicht sicher, ob Aurora und er die Sache überhaupt überleben würden. Irgendwie erinnerte er ihn das Ganze etwas an der Situation mit dem Lich, dieses übermenschliche Wesen, wie schwach er sich vorgekommen war und wie hoffnungslos die Lage ausgesehen hatte. Wäre Hauptmann Corta nicht zugegen gewesen – möge er in Frieden ruhen – so würden sie sich heute ganz bestimmt nicht in dieser Höhle aufhalten. Doch wenn er eines gelernt hatte, so war es, dass man immer etwas machen musste, sonst würde man überhaupt nicht weiter kommen. Regungslosigkeit und Passivität führten lediglich dazu, dass einem der Wind von den Segeln genommen wurde und man für gewöhnlich verlor.
Wie schon gesagt, wäre nicht diese unbekannte Person dort gewesen, so hätte er sich nach diesen ganzen Worten von diesem niederen Wesen auf ihn gestürzt, um die Sache schnell zu beenden. So musste er sich aber erst einmal mit Aurora absprechen müssen und ihre Meinung zur Gefährlichkeit dieser Person einbeziehen. Doch diese war im Moment nicht ganz bei Sinnen. Ob das wohl an ihrer Phobie und dem damit verbundenen Druck und Stress lag? Und dieses Lachen erst. Das erschreckte ihn wirklich, denn es handelte sich keinesfalls um mädchenhaftes Kichern oder Lachen, vielmehr klang es nach krankem Gelächter. Ganz so, als ob sich eine Schraube in ihrem Kopf gelockert hätte und sie nun jegliche Raison verloren hatte. Dementsprechend kämpfte sie auch so, verwundete einen der Männer tödlich und setzte einen weiteren problemlos außer Gefecht. Kyle, sie und er mussten auf jeden Fall schnell hier raus, und sei es nur, um ihre geistliche Gesundheit aufrechtzuerhalten. In diesem Moment konnte man erkennen, wie Velcan sich umdrehte und etwas zur Gestalt hinter sich sagte, ehe er seine Augen wieder auf das grausame Schauspiel vor sich konzentrierte. Es schien ganz so, als ob er den Anblick genoss. Diesem blutigen Treiben musste ein Ende gesetzt werden, weshalb der Grynder nun vorsprang und ebenfalls in das Gefecht eingriff. Zunächst duckte er sich unter dem Schlag eines Söldners hinweg, ehe er seine Kräfte dazu einsetzte, ihn genau auf seinen Partner hinter sich zu schleudern. Magnetic Push! Dies führte dazu, dass er unerwartet und mit großer Kraft nach hinten geschleudert wurde und auf seinen Partner prallte, der völlig überrascht von den Beinen gerissen wurde. So viel dazu. Indes hörte er noch ein Aufschreien und erkannte, dass sich Aurora des letzten Söldners entledigt hatte. Das konnte nicht so weiter gehen. Nach einigen Schritten war er bei ihr und griff nach ihrer Schulter, während er auf sie einredete. "Hey Aurora, beruhig dich. Komm schon, sonst kommen wir nie hier raus." Oh oh, Aurora hatte ja immer noch ihren Dreizack in der Hand, hoffentlich konnte sie noch zwischen Freund und Feind unterscheiden.

Oh ja, Auroras Schrauben schienen sich in den letzten Minuten wirklich gelockert zu haben. Die Enge, die sie umgab, machte sie beinahe verrückt, am liebsten wäre sie nach draußen gerannt, nur weg von dieser Höhle, die ihr die Sinne raubte und sie vollkommen die Kontrolle über sich verlieren ließ. Immerhin musste sie sich schon beim Schicksal oder sonst wem bedanken, dass ihre Phobie sie nicht einfach untätig und wimmernd in einer Ecke zurückbleiben ließ, stattdessen hatte sie sich wohl einen anderen Weg gesucht: Sie begann, Auroras Verstand zu fressen, löste Panik in ihr aus und lenkte diese Panik auf diejenigen, die ihr gegenüber standen: Ihre Gegner. Insgeheim keimte die Hoffnung in ihr auf, dass sie sich besser fühlen würde, wenn all diese Menschen tot oder zumindest außer Gefecht gesetzt waren, vielleicht kam die Panik in ihrem Körper ja nur von ihnen? Dieses Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, gefiel ihr eigentlich überhaupt nicht, da es einfach nur bedeutete, dass sie zu schwach war, um sich dagegen zu wehren, zu schwach, um selbstständig zu handeln, sie ließ sich hier von ihrer Angst leiten, was war das denn?! Aber ihre Wut steigerte ihre Panik noch, ein Kreislauf, aus dem sie alleine wohl nicht... eine Hand auf ihrer Schulter! Sie zuckte zurück, holte mit dem Dreizack aus und... stoppte wenige Zentimeter vor Yuukis Gesicht, als sie bemerkte, dass er es war, der da hinter ihr stand. Yuuki. Der war ja auch noch da. "Oh... Ver-Verzeihung...", stotterte sie und Schamesröte kroch in ihr Gesicht. Sie hätte beinahe aufgrund ihrer eigenen Schwäche ihren eigenen Teampartner verletzt oder sogar getötet - man erinnere sich daran, dass der Dreizack nicht magnetisch war und Yuukis Kräfte somit dagegen machtlos - und hätte sich damit auch in Gefahr gebracht. Denn vollkommen alleine hatte sie wohl eher keine Chancen, oder?
Sie atmete einmal tief durch und hielt dann den Dreizack kampfbereit vor sich, ehe sie Yuuki fragte: "Und was tun wir nun? Irgendeine gute Idee?" dabei blickte sie eher diese Gestalt im Schatten an, denn Velcan erschien ihr nicht gerade als die Gefahr. Er war zwar groß, aber auch nur so groß wie ihr Dreizack. Größe alleine war nicht wichtig.

Das Schlimmste, was hatte geschehen können, wurde real, Aurora schien jeglichen Sinn verloren zu haben. Ihr Dreizack sauste mit hoher Geschwindigkeit auf ihn in dem Augenblick zu, indem er ihre Schulter berührte und auf sie einzureden begann. Nie und nimmer hätte er es sich vorstellen können, dass die Aurora, welcher er über die Monate so nah gekommen war und die nun die Position eines Freundes in seinem Leben innehatte, ihm so etwas hätte antun können. Was sollte er nur tun? Während sich seine Gedanken überschlugen, arbeitete sich der auf ihn zufliegende Dreizack Zentimeter um Zentimeter weiter zu ihm vor. Und er hatte nicht mal irgendwelche Möglichkeiten, ihn aufzuhalten. Oh, kannte der junge Grynder etwa das Geheimnis bezüglich der nichtmagnetischen Waffe? Nein, natürlich nicht, wie hätte er das auch tun können, wenn er sie niemals zuvor in seinem Leben gesehen und am heutigen Tag seine Kräfte nicht daran ausprobiert hatte. Vielmehr verfügte er einfach nicht über genügend Zeit und die nötige Kraft, um den Dreizack aufzuhalten, wenn man die Kraft des Schwingenden da mit einbezog. Die Waffe eines normalen Söldners ließ sich schon aufhalten, aber Aurora gepaart mit der Überraschung ihres Angriffes und ihrer Stärke war da eine ganz andere Sache. Der Grynder – den Tod erwartend – schloss die Augen und ... es geschah nichts. Langsam und vorsichtig öffnete er ein Auge, nur um zu sehen, dass die Zacken der Waffe, aus irgendeinem ihm noch unbekannten Grund, direkt vor seinem Gesicht stehen geblieben waren. Nun öffnete er beide Augen ganz und konnte sehen, dass sich Aurora wieder gefangen hatte, wenn ihr auch dieser Angriff äußerst peinlich zu sein schien. Aber in diesem Moment machte ihr der Grynder keine Vorwürfe, denn er schob es auf den Druck und den Stress, welcher höchstwahrscheinlich von ihrer Phobie ausgelöst wurde. So, da sie sich nun beruhigt hatte, konnte er problemlos mit ihr über den Plan für den kommenden Kampf sprechen. Wenn er einen gehabt hätte, versteht sich. "Naja, vor Velcan habe ich keine Angst. Ich bin mir sicher, dass es uns ein Leichtes wäre, ihn zu überwältigen. Aber was mich beunruhigt, ist Folgendes: Er steht da völlig sorglos und ohne Angst zu haben, während er mit ansehen durfte, wie alle seiner Männer in weniger als einer Minute platt gemacht wurden." Und was schloss man daraus? Dass er einfach keine Angst hatte, was wahrscheinlich an der unbekannten Person dort im Schatten war, die – wenn Yuuki geraten hätte – wohl als persönlicher Leibwächter für diesen wichtigen Mann fungierte. Sie brauchten schnell einen richtigen Plan, denn was Besseres, als dass er Aurora mithilfe seiner Kräfte unterstützen könnte, fiel ihm leider nicht ein. Das teilte er ihr deshalb auch mit, denn es war immer noch besser, als nichts zu haben. "Wie wäre es, wenn ich dich mittels meiner Kräfte unterstützen könnte.", raunte er ihr zu, während er immer noch Velcan misstrauisch im Auge behielt. "Ich könnte deine Schläge verstärken und dich da rausziehen, wenn dir Gefahr drohen sollte. Immerhin wissen wir nicht, mit was wir es zu tun haben."
Und was machte Derov in der Zwischenzeit? Dieser hatte sich, verletzt, wie er war, so schnell es ihm möglich war, zur nächsten Ecke zubewegt, in welche er sich anschließend gepflanzt hatte und das Spektakel vor ihm mit verängstigtem Blick verfolgte. Eines stand für ihn fest, wenn Velcan die Oberhand gewann, so würde er draufgehen. Wenn jedoch die Kinder siegreich hervorgingen, hatte er vielleicht die Möglichkeit, dieser Hölle zu entkommen.

Die alte Taktik also? So in der Art hatten die beiden auch gegen den Lich gekämpft, daran konnte sie sich noch gut erinnern. Der ganze Trick hinter der Sache war, dass Aurora sich in Metall hüllte und ihre Bewegungen von Yuuki, der per Magnetismus auf sie einwirken konnte, verstärken lassen konnte. Zudem gab es dann auch noch den Rückwärtsgang, der ihr momentan fehlte. Wahrscheinlich war diese gemeinsame Art zu kämpfen tatsächlich die effektivste, da sie ihre Stärken optimal miteinander verband. "Alles klar!", kam es deswegen von Aurora, bevor sie ihren Dreizack verschwinden und stattdessen ein Schwert erscheinen ließ, aus dem einfachen Grunde, dass dieses von Yuuki kontrolliert werden konnte.
Sie mussten also nur noch dieses letzte Hindernis aus dem Weg räumen, dann konnten sie die Insel vor dem Eintreffen des Sturms verlassen und alle heil wieder zurückkehren. Das Hindernis hieß augenscheinlich Velcan, war aber wahrscheinlich dessen Leibwächter oder was auch immer diese Gestalt darstellte, denn Velcan schien unbewaffnet. Doch trotzdem lächelte er immer noch, zudem schien ihn die Vorstellung, die Aurora ihm unfreiwillig abgeliefert hatte, sehr gefallen zu haben. Sah er gerne kleinen Mädchen dabei zu, wie diese Leute töteten? Der Kerl war tatsächlich noch perverser, als sie geglaubt hatte. Noch ein Grund mehr, ihm seine hässliche Visage einzurammen! Mit einem plötzlichen Vorstoß überbrückte Aurora die letzten Meter zwischen sich und Velcan und ließ ihren Arm vorsausen, das massive Schwert in der Hand, sodass es eigentlich gar nicht anders konnte, als dem Mann den Schädel zu... Es war, als habe sich die Kraft, die Aurora ausgeübt hatte, um sich vorwärts zu bewegen, umgekehrt und sie zurückgeworfen, denn statt Velcan zu töten, wurde sie gegen Yuuki geschleudert und begrub den Jungen unter sich. Was war denn das gewesen? War das etwa..? Sofort rappelte sie sich wieder auf und starrte in den Schatten, wo die ominöse Gestalt noch immre seelenruhig und wie fest gewachsen stand. Diese Person musste es einfach gewesen sein, anders ließ sich das einfach nicht erklären. "Zeig dich!", rief sie der Person entgegen, gegen einen gesichtslosen Feigling zu kämpfen hatte noch nie besonders viel Spaß gemacht. Zudem sie sich ein wenig veralbert vorkam, wo sie doch eigentlich hätte treffen müssen.

Gut, genau so würden sie es machen, abzuwarten war nur, ob sie damit auch Erfolg haben würden. Beim Lich schien es doch ganz gut geklappt zu haben, und trotz all dieser Gefühle, die den Jungen plagten, diese Person im Schatten konnte doch nicht etwa furchteinflößender und mächtiger sein als der Lich? Wie schnell er seinen Irrtum herausfinden sollte, würde sich in den nächsten Momenten zeigen. Während also Aurora begann auf Velcan loszustürmen, der im Grunde genommen das letzte Hindernis zur Freiheit darstelle, machte er sich bereit, seine Kräfte einzusetzen, für den Fall, dass man sie brauchte. Der Grynder selbst achtete weniger auf Velcan als auf diese ominöse Person im Schatten, die seiner Meinung nach mindestens hundert Mal gefährlicher war als der kranke und perverse Geschäftsmann. Doch egal wie wachsam Yuuki war, mehr als eine schemenhafte Bewegung vermochte er nicht auszumachen, ehe Aurora samt ihrer schweren Rüstung gegen ihn geschleudert wurde und ihn zu Boden warf. Damit hatte er jetzt nun gar nicht gerechnet! Aber selbst wenn er sie auf sich zufliegen sehen hätte, so wäre er eher nicht in der Lage gewesen, etwas dagegen zu unternehmen, da er bei Weitem nicht über genügend körperliche Kraft verfügt hätte und seine magnetischen Kräfte ihre Tempo höchstens hätte drosseln können. Und da waren wir wieder beim alten Thema vom Training, was jetzt lieber noch ruhen sollte.
So kam es also, dass ihn die Ilia unter sich begrub und beinahe Yuukis gesamte Vorderseite von dem Aufprall schmerzte, immerhin hatte er eine volle Breitseite mithilfe einer metallenen Rüstung erhalten. Was war das denn bitte gewesen?In diesem Augenblick erhob sich die Last, die ihn am Boden hielt, sodass er sich auch langsam und mühevoll aufrappeln konnte. Auf diese Weise vermochte er auszumachen, wie sich Velcan zu der Person im Schatten umdrehte und nickte. Daraufhin vermochte man ein kleines Schnauben auszumachen, ehe man schabende Schritte hörte und die Person schließlich ins Licht trat. Nicht, dass man etwas hätte erkennen können, denn diese Person hatte einen weißen Umhang mit Kapuze an, welche er über den Kopf gezogen hatte, weshalb man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Was für eine merkwürdige Person. Und wie sorglos sie dastand. Er stand ziemlich locker da und beobachtete sie wahrscheinlich, während seine linke Hand locker an seiner Seite hing und seine rechte Hand tief in einer seiner Taschen steckte. Was jetzt? Plötzlich vermochte er eine kleine Bewegung auszumachen, weshalb er sofort seine Kräfte einsetzte, um Aurora aus der Schussbahn zu holen. Magnetic Pull! Es schien ganz so, als ob er gerade noch rechtzeitig reagiert hatte, denn nicht weit entfernt von der Stelle, an welcher sich seine Partnerin nur Momente zuvor befunden hatte, steckten mehrere durchsichtige Speere im Boden. Durchsichtig? Das sieht ja beinahe aus wie Eis, schoss es dem Grynder durch den Kopf. Nur merkte er jetzt leider, dass sich das Augenmerk dieser gefährlichen Person auf ihn konzentrierte. "Magnetismus also?" Oh, was war das denn? Die Stimme klang erstaunlich intelligent und zivilisiert, wenn auch verdammt kühl. Hatte er etwa das Geheimnis seiner Kräfte erkannt, obwohl er diese nur einmal in Aktion gesehen hatte? Nein, nicht nur einmal, diese Person hatte wahrscheinlich auch die ganze Zeit zugeschaut, als die beiden jungen Magier gegen die Söldner gekämpft hatten. Daher wusste er wohl wahrscheinlich auch, dass es sich bei Aurora um eine Nahkämpferin handelte. Nicht gut, sie brauchten einen Pla ... weiter kam er nicht, denn von einem Moment auf dem anderen hatte diese unbekannte Person die Distanz zwischen ihnen beiden überwunden und bewegte seine Hand auf seinen Magen zu. Zwar spürte er nur einen leichten Schlag, wurde jedoch aus unverständlichen Gründen mit einer verdammt großen Wucht zurückgeworfen. Dies führte dazu, dass Yuuki gegen die nächste Wand in der Nähe von Derov krachte und zu Boden ging. Verdammt, meine Sicht verschwimmt, das darf nicht sein. "A-a-a-u ... r-r-o ..." Und dann verlor er das Bewusst sein. Was würde die Ilia nun tun?

Auroras Auge weitete sich, als sie mit ansah, wie der rothaarige Magier vom Schlag des unbekannten Schattens an die Wand geschleudert wurde und er scheinbar das Bewusstsein verlor. Wie konnte das sein? Natürlich hatte es sie extrem beunruhigt, dass sie den Fremden nicht hatte treffen können, dass er ihren Angriff beinahe reflektiert hatte. Aber dass er so schnell dazu in der Lage sein würde, ihren Partner auszuschalten, verwunderte sie doch ein wenig. Sie hatte ihn immer damit aufgezogen, dass er gerade körperlich nicht gerade besonders trainiert war und sie - ein Mädchen - ihn in diesen Aspekten übertrumpfen konnte. Dabei war es doch ein typisch männliches Phänomen, mit solchen Attributen anzugeben, was? Vielleicht sollte die Ilia ein wenig weiblicher werden, das würde ihr sicher auch nicht schlecht stehen. Zwar war Yuuki ein kleiner Schwächling, aber dennoch besaß er einen Magieausleger, der dem ihren eigentlich vollkommen überlegen sein sollte. Zudem war er einsetzbar, ohne gleich mit vollen Körpereinsatz dabei zu sein, so wie das bei Aurora der Fall war. Sie war ein reiner Nahkämpfer, wenn etwas auf Distanz passieren musste, dann war sie ziemlich aufgeschmissen. Und so einem Gegner schien man ja nicht mit direktem, phyisischen Kontakt kommen zu können, viel besser wäre es gewesen, wenn sie irgendeine Geste machen müsste und schon würden solche Eisspitzen aus dem Boden kommen, wie sie ihr Gegner zuvor beinahe benutzt hätte, um sie aufzuspießen. Yuukis Magie war eigentlich mehr auf Fernkampf oder auf eine mittlere Distanz ausgerichtet, da er Probleme bekam, wenn man sich ihm zu sehr näherte, da er eigentlich nichts aushielt. Sie hatte ja immer noch ihren schützenden Panzer. Nichtsdestotrotz hatte auch Yuukis Magie ihren Nachteil: Ihre Passivität. Er konnte nur Dinge manipulieren, nicht direkt angreifen. Dies resultierte natürlich darin, dass auch er manchmal nicht mal in den Fernkampf gehen konnte. So ein Mist aber auch! Und nun hatte man ihn auf dem falschen Fuß ertappt und ihn bewusstlos geschlagen...
Ohne zu zögern tauschte Aurora das Schwert wieder gegen ihren Dreizack aus und stach mit aller Kraft nach ihrem Gegner, der aber schon wieder nicht getroffen wurde, stattdessen rutschte die Waffe ab und Aurora sprang zurück, wich einem Geschoss aus Eis aus und blickte dann wieder konzentriert auf. So konnte das nicht weiter gehen... "Wo ist deine Schwachstelle?", dachte sie fieberhaft, während sie den Vermummten anstarrte. Jeder hatte einen Schwachpunkt, es gab niemanden, der vollkommen war!
Plötzlich erbebte der Boden unter ihren Füßen und sie war schlichtweg zu langsam, um dem Eisgefängnis, das um sie hochklappte, auszuweichen. Dabei war es nicht einmal so besonders klein... aber klein genug! Sofort ließ sie den unwichtig gewordenen Dreizack los und hämmerte mit aller Kraft gegen die eisigen, durchsichtigen Wände, da ihr Kopf komplett abgeschaltet hatte. Raus! Sie hatte schon von Anfang an gewusst, dass das alles böse enden könnte, wenn sie unter die Erde gingen! Wieso konnte das nicht aufhören...! Egal wie sehr sie sich anstrengte, das Gefängnis war einfach zu stabil. Das ende des Lieds war, dass das violetthaarige Mädchen zitternd zusammen sackte und den Kopf in den Händen vergrub, um nicht zu sehen, wie die Wände immer näher kamen und sie zu erdrücken drohten. Irgendwann spürte sie einen scharfen Schmerz im Hinterkopf, ehe alles um sie herum schwarz wurde.

Im Grunde verlor Yuuki nur für einige Momente sein Bewusstsein, ehe er wieder mit einem wahrlich stechenden Schmerz im Kopf aufwachte. Es fühlte sich wirklich wie reine Folter an, bei jedem Pulsieren seines Blutes hatte er die Vorstellung, dass sein Kopf explodieren würde, so gewaltig waren die Schmerzen. Wie er übrigens wieder aufgewacht war? Das war ganz leicht, nur Sekunden nach seinem Aufprall und Niedergang war Kyle Derov zu ihm gekrochen, und hatte angefangen, ihn zu schütteln. Jener hatte nämlich erkannt, dass Aurora und er die einzige Möglichkeit waren, diese ganze groteske Situation lebend zu überstehen. "H-h-hey, wach auf! Bitte. D-deine Fr-r-reundin steckt in Sch-sch-schwierigkeiten." Bei diesen Worten wachte er schließlich auf und öffnete seine Augen, was er jedoch gleich daraufhin wieder bereute. Verdammt, wie hatte das nur geschehen können? Mit einem Mal war er jedoch völlig konzentriert, als er erkannte, dass Aurora Probleme und Schwierigkeiten hatte. So ein Mist, und das nur, weil er zu schwach gewesen war. Weil er erstens zu langsam war, um ausweichen zu können und zweitens keine Reflexe gehabt hatte, um die Attacke erfolgreich vorhersehen zu können. Und eben durch jene Fahrlässigkeit und Unachtsamkeit hatte er das Leben seiner Partnerin in Gefahr gebracht. Im Moment verabscheute er sich selbst, warum nur, warum war er so schwach, sodass er nicht mal die Leute beschützen konnte, die ihm wichtig waren? Sie alle verschwanden, einer nach dem anderen. Erst waren es seine Eltern gewesen, dann war Ryo verschwunden und letzten Endes war auch Riza von ihm gegangen. Würde sich das Ganze nun heute erneut wiederholen, sodass auch sein einzig richtiger Freund von ihm ging? Vielleicht verdiente er es ja, ein Leben ohne Frieden und ohne Freunde, damit er sich nur auf seine Aufgaben konzentrieren musste. So jemand würde wohl der perfekte Magier für eine Gilde wie Lamia Scale sein, doch wollte er so etwas auch? Nein, sicher nicht! Und aus diesem Grund musste er aufstehen und kämpfen. Langsam und vor allem mühevoll rappelte sich der Grynder nun auf, während er aufgrund der extremen Kopfschmerzen aufkeuchte. Heute war echt nicht sein Tag. Kurz und keuchend atmete er ein und aus, während er sich den Kopf hielt. Dieser Schmerz war ja nicht auszuhalten. Und warum ist das so feucht auf meinem Kopf, hier drinnen kann es doch nicht regnen?, schoss es ihm durch den Kopf, während er seine Hand betrachtete. Dieser war durchaus feucht, doch handelte es sich um eine dunkelrote Flüssigkeit. Blut! Anscheinend war sein Kopf stark genug gegen die Wand geknallt, um eine Wunde aufzureißen. Das kann doch alles nicht wahr sein. Und das schien echt nicht wenig Blut zu sein, so wie seine Sicht langsam zu verschwimmen begann. Doch er konnte noch gut genug sehen, um dieses schreckliche Schauspiel vor ihm betrachten zu können. Durch das Eis konnte er nämlich mit ansehen, wie ängstlich und schwach Aurora zu sein schien: Nein, so hatte er sie noch nie gesehen und so wollte er sie auch nie wieder sehen. In diesem Moment ging nämlich sein Verstand blank, als er erkannte, dass sich ihr Gegner die Engeangst seiner Partnerin zunutze machte, um sie zu quälen. Unverzeihlich! Dementsprechend sah auch sein kalter Gesichtsausdruck aus, mit dem er nun seinen Gegner betrachtete. Der Rotschopf musste nur vorsichtig sein und Herr über seine eigenen Gefühle bleiben, sonst würde er sie niemals retten können. "Helfen sie mir das Eis kaputt zu machen.", sagte er gerade noch zu Derov, während er selbst schon in Richtung des Eises sprintete und alles Metallene darauf warf, dessen er habhaft werden konnte. Magnetic Push! Die Gegenstände bekamen mitten im Flug noch einen mächtigen Schub und krachten laut aufs Eis, jedoch ohne großen Erfolg. Als Nächstes hatte Derov das eisige Gefängnis der Ilia erreicht und begann mit einem polierten Schwert – welches wahrscheinlich einem der Jäger gehörte – auf das Eis einzuschlagen. Währenddessen machte sich Yuuki bereit, um die Söldner samt ihren schweren Rüstungen auf das Eis zu schleudern, wofür er jedoch weitaus mehr Kraft aufwenden musste, als für die kleinen Sachen. Und was machte Velcan zwischenzeitlich? Der schien sich köstlich zu amüsieren, wahrscheinlich ernährte er sich von der Angst und dem Leid, was hier in der Luft lag. Und ihr unbekannter und weiß gekleideter Gegner? Der betrachtete die Szene vor sich, ganz so, als ob er gar nicht dazugehören würde und teilnahmslos wäre. Das Eis hatte mittlerweile ziemlich viele Risse bekommen und brach nun vollends auseinander, als Yuuki schwer atmend und keuchend den letzten gepanzerten Söldner aufs Eis krachen ließ. Was mit dem geschah, interessierte ihn nicht die Bohne, seine einzige Priorität war es nun, Aurora von dieser Tortur zu befreien. Dass er dabei auch die Ilia traf, konnte aber wohl unter Kollateralschaden gezählt werden, immerhin sah er keine andere Möglichkeit, sie zu befreien. Während Derov das Mädchen schon von den ganzen Eistrümmern befreite und da raus holte, bewegte sich der Grynder langsam auf die Beiden zu. Seine Sicht verschwamm immer weiter, und es war wieder nur eine Frage der Zeit, bis er ins Land der Träume eintauchen würde. "Aurora, geht es dir gut?", fragte er, während er das Mädchen schüttelte. Hoffentlich war ihr nichts Schlimmes passiert. Aber ob das überhaupt relevant war? Immerhin waren sie beide Wracks und sie hatten einen übermächtigen Gegner vor sich.

Ohnmacht ist ein traumloser Zustand. Auch wenn man betäubt ist, dann träumt man nicht, alles andere ist nur ein Gerücht. Insofern konnte sie sich gar keine Gedanken machen, während sie ohne weiter gehende Kontrolle über ihren Körper im Eis lag, was vor allem Glück war, da sie sich ansonsten selbst fertig gemacht hätte. Immerhin hatte sie gerade fast fatale Schwäche gezeigt, ebenso wie sie es nicht fertig gebracht hatte, einen ganz normalen Gegner zu plätten. Nein, sie hatte in dieser Hinsicht einfach nur versagt. Sie war es nicht Wert, die Tochter ihres Vaters zu sein, sie war es nicht Wert, das Abzeichen der Gilde Lamia Scale zu tragen und sie war es nicht Wert, zu überleben. Nur die Stärksten überlebten, die schwachen starben, so war das Leben, danach hatte sie sich zu richten. Wieso musste sie aber auch unter dieser Klaustrophobie leiden, die es ihr unmöglich machte, in einem einfachen Gefängnis eingesperrt zu sein und gleichzeitig einen kühlen Kopf zu bewahren. Stattdessen fiel sie in eine krampfähnliche Starre, da sie vor lauter Hysterie nicht einmal ihren Körper mehr unter Kontrolle hatte. Sie hätte wahrscheinlich eigenhändig Selbstmord begangen, aber da sie bewusstlos war, hatte sie in der Hinsicht keine Probleme. Allerdings währte dieser Zustand nicht so lang an, wie man hätte vermuten können, da sie schon nach einer guten Minute von etwas wachgerüttelt wurde, das sich als ein blutender Yuuki herausstellte. Oh verdammt, was war denn... ach ja, der Zusammenstoß mit der Wand. Richtig. Das Gefängnis um sie herum war kaputt, fiel ihr auf, es fiel ihrem Körper auf, da sie nicht mehr ganz so stark das Gefühl hatte, die Welt um sie herum würde sie erdrücken. "Ja... ich glaube es ist noch alles dran. Danke Yuuki... Geht es dir denn gut?" Immerhin war sie noch heil und ganz, während der Junge blutete - auch wenn deise Farbe in seinen Haaren unterzugehen schien. Doch bevor er antworten konnte, hörte sie die Stimme Velcans und Zorn flammte in ihr auf. Dieses sadistische Schwein von einem... "Okay, genug gespielt! Bring sie um!" "Verdammt!", sie rappelte sich mit schmerzendem Schädel auf und blickte sich nach ihrem Dreizack um, auch wenn sie hier eindeutig keine Chance zu haben schien. Das konnte doch nicht sein, halloooo? Sie hatten einen Lich besiegt, eine der schwärzesten dunklen Kreaturen überhaupt, aber gegen so jemanden stanken sie so ab, wie konnte das denn sein?!
Der weiß gekleidete Mann trat vor, sein Gesicht immer noch im Schatten der Kapuze, er hob die Hand... Aurora zog den Kopf zwischen die Schultern, erwartete nur, dass sie nun sterben würde, ohne den Plan ihres Vaters in die Tat umgesetzt zu haben... doch auf einmal zerschnitt ein Piepton die Stille, die weiße Gestalt hielt inne und griff in ihren Umhang, förderte etwas flaches heraus, drückte auf einen integrierten Knopf... war das eine Waffe oder so etwas? Würden sie nun alle in einem gewaltigen Laserstrahl geröstet werden? Statt der tödlichen Lightshow entstand jedoch nur eine Projektion über dem Gerät, wahrscheinlich stellte es den Kopf von jemandem dar. "Es ist so weit.", konnte sie schwach vernehmen, ehe der Magier die Hand gen Decke streckte, wahrscheinlich den finalen Zauber gegen die beiden vorbereitete... und sie hinuntersausen ließ.
Doch es war nicht sie, auf die die gewaltige Eissäule herabstieß.
Es war auch nicht Yuuki.
Oder Kyle Derov.
Es war Velcan, der mit einem unappetitlichen Knirschen in den Boden gerammt wurde.