Cf: Lamia Scale Gildenhaus

Da die beiden Magier sich brav an die Weganweisungen des Meisters hielten, dauerte es nicht mehr lange, ehe sie ihr Zeil erreicht hatten. Kaum zehn Minuten brauchten sie für den Weg durch die doch ziemlich belebte Stadt, wobei sie ihr Weg in die äußeren Viertel der Stadt führte. Und dort stand es, ein ziemlich unscheinbares Haus, welches auf den ersten Blick nicht viel hergab. Ein kleines Grundstück mit Garten und weiß gestrichenem Zaun rundete das ganze Bild ab. "Na dann mal los, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.", sagte Yuuki zu Rei und betätigte die Klingel des Hauses. Es verstrichen lediglich einige Sekunden, ehe die Tür geöffnet wurde. Beim Anblick des älteren Herrn zuckte der Grynder unwillkürlich zusammen, so elend war die Erscheinung, welche sich an der Tür befand. Die ganze Haut war eingefallen, während die Augen von dicken und schwarzen Augenringen umrundet waren. Mit dieser Person war etwas definitiv nicht in Ordnung, bestimmt hatte es mit dem Auftrag zu tun. "Seid ihr die Magier, welche Meister Gale beauftragt mir zu helfen?", fragte er sie mit brüchiger Stimme. Yuuki nickte und stellte sich und seinen Partner vor, worauf sie hin ins Haus gebeten wurden. Schwach und zitternd bewegte sich der Herr – welcher sich als ein gewisser Sasori entpuppte – auf das Wohnzimmer zu, in welchem sich eine gemütliche Couchecke befand, auf der gut und gerne bis zu fünf Leute Platz finden konnten. Für sie drei würde es also auf jeden Fall reichen. Kaum hatte sich Sasori hingesetzt, platzte er auch schon mit der Tür ins Haus und begann mit der Schilderung seines Problems. "Es ist wirklich zum Haareausreißen. Seit Monaten finde ich nun keinen ruhigen Schlaf mehr, da ich immer und immer wieder von demselben Albtraum geplagt werde. Es gibt auch kein Entkommen, da ich nach wenigen Augenblicken im Traum sofort sterbe und wieder aufwache. Und sollte es mir nach diesem Schrecken doch noch gelingen, noch mal einzuschlafen, so wiederholt sich das Ganze von vorn." Das klang doch mehr als nur ein wenig seltsam, stellte der Rotschopf fest. Nur wie um alles in der Welt sollten die Magier da etwas ausrichten können? "Das hört sich nicht gut an. Wissen sie denn, woran es liegen könnte, dass sie von diesen Albträumen heimgesucht werden?" "Nein, leider nicht.", erwiderte Sasori kopfschüttelnd. "Aber ich habe eine Lösung gefunden, die funktionieren könnte und genau dafür brauche ich eure Hilfe …"

Cf: Lamia Scale – Gildenhaus

Nachdem die beiden beim Anwesen des Questgebers angekommen waren, betätigte als allererstes Rei's neuer Partner Yuuki die Klingel. Eine sehr schnelle Art, sich jemand vorzustellen, der nicht einmal ansatzweise wissen konnte, wer man war. Damit war gemeint, dass man einige Minuten hätte verbringen können, sich zu ordnen und mit ruhiger Fassung zu klingeln bzw. sich vorzustellen. Das hätte ihm bestimmt im nächsten Moment geholfen – und zwar sehr – da der Mann, der die Tür aufmachte, nichts Besseres als der Auftraggeber war. Anstatt, dass man auf einen Menschen traf, der sich in einem arbeitsfähigen Zustand befand, fanden sie einen alten Sack, der nur so voller Schmerzen strahlte! Der Mann fragte, ob sie die Magier waren, die von Meister Gale geschickt wurden und Yuuki, der sozusagen der „Gruppenführer“ war, bejahte die Frage und stellte sich und Rei vor. Rei war natürlich nicht unhöflich und wollte auch nicht erreichen, dass der alte Mann einen schlechten Eindruck von ihm hatte, weswegen er sich bückte, um seine Freude bezüglich der Bekanntschaft auszudrücken. Als er die beiden Magier hineinbat, sah Rei, dass sein Auftraggeber wirklich litt. Seine Bewegungen zeigten, dass er körperlich nicht mehr fit und auch geistig nicht mehr in Ordnung war. Er ging deshalb zu ihm hin, um ihm seine Hilfe anzubieten, aber dieser lehnte ab. Das konnte der Herr Hämon nicht verstehen, denn sein Auftraggeber war so erschöpft, dass er wahrscheinlich jede Sekunde in Ohnmacht fallen könnte. Es muss wohl etwas sehr Schwerwiegendes sein … Fast schon so schlimm wie …, dachte er nach, wobei er seinen Gedankengang abbrach, um sich mehr auf die Quest zu konzentrieren. Als dann der Klient und die beiden Auftragnehmer Platz auf der riesigen Couch, die sich im Wohnzimmer befand, genommen hatten, ging es mit der Vermittlung der Informationen los. Sasori, der Auftraggeber, schilderte sein Problem. Hierbei ging es um einen Traum, der mit dem Tod endete, aber immer und immer wieder begann, sobald er schlafen ging. Wirklich schlimm müsste es sein, jedes Mal, sobald man seine Augen schloss, und sich darüber freute, angenehm zu schlafen, das selbe zu träumen und dabei schließlich zu sterben. Auch schien er nicht den Grund zu wissen, weswegen er diese Träume überhaupt hatte, aber … "Aber?", wiederholte Rei, weil er wirklich gespannt war, was sein Klient zu sagen hatte. Sasori hatte nämlich etwas, womit er vermutete, dass ihm geholfen werden konnte. Gut, wenn es ein Mittel bzw. Medikament war, wieso nahm er es einfach nicht ein? Ganz einfach, dieses Mittel konnte ohne die beiden Magier gar nicht wirken. “Seht, wenn es eine Möglichkeit gibt, meine elenden Schmerzen zu lindern, dann nur einen.“, sprach er mit rauer Stimme. Der Mann stand auf und blieb am Fenster stehen, wohinaus er auf die Stadt blickte. Er seufzte, zitterte und stand sehr schwammig auf den Füßen. “Es ist ein Elixier … das Elixier des gelebten Traumes. Es wird berichtet, dass man mithilfe dieser Substanz in den Traum eines anderen eintauchen kann, solange man schlief. Der Trank ist sehr viel wert und deshalb besitze ich gerade einmal 3 Portionen davon.“ Rei war erstaunt, was Sasori zu berichten hatte. Es gab also einen Trank, mit dem man in den Traum eines anderen eintauchen konnte. “Sie meinen damit, dass wir mit ihnen den Traum erleben und das, was Sie dahinscheiden lässt, eliminieren sollen?“, fragte er klar und deutlich, wobei er natürlich seinen ernsten Blick, den er sonst immer hatte, beibehielt. Der Klient nickte, was natürlich Rei innerlich aufwühlte. Er hatte Angst, Angst davor Curse zu begegnen. Curse war nicht jemand x-beliebiges, sondern ein Dämon, der im Inneren von Rei schlummerte. Er konnte also nicht sicher sein, dass er ihm im Schlaf begegnete. Er beruhigte sich wieder und dachte nach. Er war sich nicht sicher, ob er das überhaupt wollte. Ob Yuuki etwas anzumerken hatte?

Aufmerksam lauschte Yuuki den Erzählungen ihres Auftraggebers, um auch ja nichts zu verpassen und sich bestens auf die Lösung ihres Problems vorbereiten zu können. Wer sich nicht mehr daran erinnerte, woran es dem alten Mann fehlte: Seit einigen Monaten wurde er ständig von schrecklichen Albträumen heimgesucht, die ihn nicht schlafen ließen, da er in ihnen jedes Mal starb und daraufhin sofort erwachte. Und nun schien es ganz so, als ob sich der Grund für den Aufenthalt der Magier kristallisiert hatte. Denn mit dem Elixier des gelebten Traumes, war es anderen Personen in der Nähe möglich, in einen magischen Schlaf versetzt zu werden, der ihnen dafür ermöglichte, den (Alb)Traum des Auftraggebers mit ihm zu erleben. Der Grynder hatte bereits von diesem sehr teuren Gebräu gehört und hatte es sich als ziemlich interessant vorgestellt, den Traum mit einem Freund oder einer Freundin zu teilen, doch war er niemals dazu gekommen, es auszuprobieren. Umso besser, dass er das jetzt nachholen konnte und das sogar, ohne einen einzigen Jewel dafür ausgeben zu müssen! Dennoch war es unglaublich, was heutzutage alles mittels Magie möglich war, sie kannte wahrhaftig keinerlei Grenzen. Nachdem Rei seine Frage gestellt hatte – in den Augen des Rotschopfes war es offensichtlich, was ihnen bevorstand – lehnte sich Yuuki nachdenklich in den Sessel zurück. Es klang alles ziemlich simpel, wenn er sich nicht recht irrte. Sein Partner und er würden das Elixier einnehmen, um ihren Auftraggeber in seinen Albtraum zu begleiten und ihn vor was auch immer beschützen, was ihm nach dem Leben trachtete und ihn auf diese Weise nicht schlafen ließ. Die eigentliche Frage war aber doch, was ihnen in Wirklichkeit zustieß, sollte es im Traum zu einem Todesfall auf ihrer Seite kommen? Rasch verwarf er diesen Gedanken aber wieder, niemals würde sie der alte Herr einer solchen Gefahr aussetzen, wahrscheinlich würde man einfach wieder aufwachen oder etwas Anderes in der Art. Zudem hatte er noch nie von solch einem gefährlichen Nebeneffekt des Trankes gehört, also was brachte es schon, sich den Kopf darüber zu zerbrechen? Eben, sie waren Magier Lamia Scales, die Professionellsten ihrer Art! Ihnen würde schon nichts zustoßen, genau für solche Aufgaben waren sie doch zuständig. "Genau.", antwortete ihr Auftraggeber dem Hämon soeben auf seine Frage. "Beschützt mich bitte und kümmert euch um …" Folgende Worte vermochte er jedoch nicht auszusprechen, die Angst schien einfach zu groß zu sein. Was war es bloß, dass den alten Mann selbst bis in seinen Wachzustand verfolgte? "Folgt mir bitte ins Schlafzimmer, ich, bin so müde, dass ich direkt hier einschlafen könnte, aber ein Bett ist doch sehr viel gemütlicher."
Kurz daraufhin befanden sich die drei Personen im Schlafzimmer des Hauses, während der müde Mann alles für einen hoffentlich erholsamen Schlaf vorbereitete. Die Gardinen wurden zugezogen, der Rollladen zugelassen und das Bett fertig vorbereitet. Nachdem Sasori Rei und Yuuki jeweils einen Flakon mit dem kostbaren Elixier überlassen hatte, legte er sich ins Bett und schloss die Augen. "Hoffentlich klappt es dieses Mal.", murmelte er vor sich hin, ehe er eingeschlafen war. Armer, alter Mann, dass ihm noch nicht mal ein wenig Ruhe vergönnt war. Aber dafür waren sie jetzt hier, sie würden das Problem schon an seiner Wurzel ergreifen und es lösen. "Wir sehen uns auf der anderen Seite und egal was passiert, sei vorsichtig!", ermahnte der Rotschopf seinen Partner. "Also dann, zum Wohl." Und mit einem Zug hatte er das kleine Fläschchen geleert und der Effekt trat auch sofort ein. Dem Grynder wurde schwummrig und er spürte, wie er langsam die Kontrolle über seinen Körper verlor. Mist!, verfluchte er sich selbst. Warum hatte er nicht daran gedacht, sich hinzusetzen? So kam es, dass er nur noch den immer näher kommenden Boden sah und mit einem Mal alles um ihn herum schwarz wurde.

Den Rest des Gesprächs hatte Rei nicht mitbekommen. Ihm war seine Aufgabe klar und wollte deshlb sich lieber mit etwas Anderem beschäftigen. Wenn man im Traum seine Angst traf, dann musste man beweisen, wer man war. Aber hierbei ging es darum seiner größten Angst zu treffen! Und wenn der Trank diesen Effekt verursachte, dann hieß es, dass man sogar seiner eigenen Angst entgegenstehen musste. Ihm war nicht wirklich viel von diesem „Elixier“ bekannt, aber er war hier auf einer Mission. Deshalb konnte er sich es nicht leisten, jetzt einen Rückzieher zu machen. Als er halbwegs mit sich einverstanden war, das Elixier zu sich zu nehmen, bemerkte er, wie sich etwas fortbewegte. Es waren Sasori und Yuuki, denen er natürlich folgen musste. Als er dann als Letztes den Raum verließ, spürte er, wie eine Kälte ihn verfolgte. Er drehte sich um, aber da war nichts. Ohne den etwas aufgeregten Rei zu bemerken, gingen die beiden einfach weiter, weswegen sich Rei nicht lange mit diesem unguten Gefühl befassen konnte und somit weiterging.
Im Schlafzimmer des Klienten fanden sie ein großes Bett, auf dem ruhig zwei Personen ruhen konnten. Der kranke Mann machte es sich gemütlich, wohingegen sein Gesichtsausdruck nun etwas glücklicher zu sein schien. Es konnte daran liegen, dass er hohe Erwartungen in Yuuki und Rei steckte und sich schon von dem Zeitpunkt an sicher fühlte, aber das war rein hypothetisch. Der Orangehaarige schenkte, dem Schlafenden keine Beachtung mehr, sondern konzentrierte sich nun auf Yuuki. Er wollte ihm sagen, wieso er so unsicher bei der Sache war, dass er einen Dämon besaß, der ihm das Leben zur Hölle machte, dass dieser keine Rücksicht auf Verluste nahm und … vor allem keine Rücksicht auf das Leben anderer. Aber ehe er seine Gedanken in Worte fassen konnte, hatte sein Partner schon den temporären Abschied angekündigt und das Elixier eingenommen. Er blickte seinen Partner mit weiten Augen an und brachte gerade mal das Wort “N-nein …“ aus seinem Mund. Rei sah wie Yuuki an Halt verlor und bald schon ohnmächtig auf den Boden krachen wollte. Er machte einen schnellen Schritt und fing seinen Partner auf. Er lehnte ihn ans Bett und sah zu ihm hinunter. Wieso? Hast du wirklich so wenig Sorgen darüber, was geschehen könnte und was nicht? … Er hob seinen Blick und schaute aus dem Fenster zum Himmel. Er war klar und blau – Genau das brauchte Rei nun. Immer wenn er in den Himmel sah, dachte er an seinen Meister und daran, was dieser ihm raten würde. Auch, wenn es Jahre her war, dass er seinem Meister begegnete, hatte er genug Erinnerungen gespeichert, um sich an ihn zu erinnern. Rei's bisheriger Blick, der Sorge und Kummer ausstrahlte, hatte wieder diesen ursprünglichen ernsten Ausdruck. Er hatte seine Entscheidung getroffen, und zwar sich in diesen Magischen Schlaf zu versetzten. Er legte sein Guan Dao beiseite, griff sich eine Flasche des Gemischs und lehnte sich selbst ans Bett. Er trank den Inhalt bis zum letzten Tropfen aus und verlor von Sekunde zu Sekunde an Wahrnehmung, bis er schließlich tief und fest schlief. Um aber noch sicherzugehen, dass keiner sie störte, schrieb er auf einen Zettel, dass man sie in Ruhe lassen sollte, auch, wenn es im Grunde gar nicht nötig war.
Rei erwachte plötzlich in einem sehr dunklen Raum, in dem er von vornherein spüren konnte, dass dieser etwas seltsam war. Gut, er befand sich in einem Traum, was natürlich dieses seltsame Gefühl begründete, aber das war nicht das Einzige. Im Gegensatz dazu, dass es dunkel und leblos war, schienen von irgendwo Laute zu kommen, die mit Angst einflößender Musik noch besser zum Ausdruck gebracht wurden. Rei versuchte zurechtzufinden und schaute nach Yuuki und seinem Klienten. Indem er ohne Orientierung suchte, stieß er gegen einen sehr harten Gegenstand, der sich als Yuuki's Kopf entpuppte. “Yuuki? Hey, Yuuki-san, wo sind wir und wo ist der Klient?“, fragte er ihn leise, wobei die skurrile Musik kein Ende nahm bzw. die Dunkelheit sogar noch seltsamer wirkte. Nach dem Informationsaustausch zwischen den Beiden, begann sich etwas der Gruppe zu nähern. Die Kälte, die Rei schon in der realen Welt gespürt hatte, nahm er erneut wahr. Aber im Gegensatz zum vorherigen Mal war es dieses Mal um Längen stärker. Die Angst in ihm stieg und aus dem Schatten zeigte sich etwas. Es war kein Lebewesen, noch war es etwas Lebendes. Es war eine lange, weiße Gestalt, mit langen Haaren und einer dämonisch wirkenden Maske am Kopf. Rei hatte aufgehört zu „atmen“ und sah das Wesen gegenüber mit großen Augen an. “D-du … D-du … Du bist …“, stotterte der Orangehaarige. Aber bevor er überhaupt seinen Satz zu Ende gesprochen hatte, beendete es sein Gegenüber. “Che~che, ganz recht.",sagte er mit einer seltsam, Angst einflößender Stimme, "Ich bin's, CURSE!“

Anscheinend hatte der Gildenmeister noch immer auf sie geachtet, denn am Morgen dieses schönen Tages hatte er sich mit einer Quest an sie gewandt, bei der sie etwas helfen sollte. Sie hatte nichts zu tun und wollte neue Leute kennenlernen, also stimmte sie ein bei der Quest mitzumachen, um zu helfen und gleichzeitig zu lernen, immerhin war sie noch relativ neu in der Gegend und war zuvor noch nicht in einer Gilde aktiv gewesen. Da die anderen zwei Questbestreiter schon losgezogen waren, machte sich Sinikka sofort auf den Weg und grübelte ein wenig darüber, was sie wohl erwarten würde. Es ging laut Beschreibung um einen Mann, der Probleme mit seinem Schlaf hatte. Anscheinend war er von irgendwelchen Albträumen geplagt. Sie selbst hatte dagegen ziemlich gut geschlafen. Dank ihrer vielen Reisen und ihrer Schlafgewohnheiten, hatte sie zwar nicht den besten Schlaf und schlief meist auch nur sehr leicht, aber trotzdem war er relativ gut und, solange niemand störte, konnte sie auch ohne Probleme Kraft für den nächsten Tag sammeln.
Der Mann lebte in einer recht großen Stadt hier und hatte ein kleines Häuslein am Rande der Stadt. Erst wollte Sinikka klopfen und gucken, ob die anderen schon da waren, dann fiel ihr aber auf, dass das vermutlich nicht sehr gut wäre, da der Mann Schlafprobleme hat. Doch zum Glück war die Tür noch offen und das Mädchen konnte vorsichtig hinein gucken. Alles war ruhig und leer. Vorsichtig machte Sinikka die Tür zu und suchte nach Bewohnern oder ihren Questmitstreitern. Im Schlafzimmer letztendlich fand sie die Drei und konnte sogar ein bekanntes Gesicht erkennen. Leise guckte sie sich um und fand recht schnell das Flässchen, welches Gale ihr beschrieben hatte. Es half einem wohl Träume anderer zu erleben, sollte aber auch irgendeine Nebenwirkung haben, die zwar nicht Bedrohlich, aber für die Quest gefährdend sei. Sie machte es sich vor einer Wand des Raumes gemütlich und trank den Traumtrank. Sinikka merkte, wie sie müde wurde und einschlief.
Mit einem Gähnen wachte sie auf und hörte Musik, die zuvor noch nicht dagewesen war. War dies der Traum des Mannes? Es war nicht sehr hell und sie schienen in irgendeinem Raum zu sein. Questgeber, Rei und Yuuki entdeckte sie ein kleines Stück vor sich. Und da war noch irgendwer anders, der ziemlich unnormal aussah. War das der Albtraum? Der hatte ziemlich große Ähnlichkeit mit Rei! Beim Aufwachen hatte sie noch mitbekommen, wie dieser blasse Mann sich als Curse vorgestellt hatte und sich dabei deutlich an Rei wandte. Kannten die Beiden sich etwa? Mit einem freundlichen Lächeln stellte Sinikka sich dazu und sagte:"Hallo. Ich bin Sinikka. Ich sollte und will euch gerne bei der Aufgabe helfen. Gale meinte noch, dass ich euch warnen soll, aber anscheinend ist es dafür zu spät." Fragend blickte sie abwechselnd Rei und Curse an und wunderte sich, wer die 4. Person war. Yuuki und den Auftraggeber hatte sie schon schlafend gesehen, aber der mit der Maske am Kopf war nicht mit dabei gewesen.

Die Sekunden, in denen Rei sein böses Ebenbild anstarrte, vergingen für ihn wie Stunden. Er wusste nicht, was er machen sollte, er war praktisch verwirrt von dem Erscheinen seines Ebenbildes. Alles, was ihn gerade so durch den Kopf ging, war: „Wieso? Wieso? Wieso? Wieso? Wieso? Wieso?“ Sein Fragen zielte natürlich darauf ab, wieso Curse, die blasse Gestalt, gerade jetzt auftauchte. Er hatte mit ihm überhaupt nicht gerechnet, einerseits, weil seit den letzten Tagen kein Mond schien und dieser somit Rei's Körper nicht übernehmen konnte, andererseits hatte er sich nicht vorgestellt, dass Curse in einem Traum auftauchte. Er hatte natürlich Angst vor ihm, seine Angst ist im Grunde genommen immer da, weil Curse immer da ist, um ihn das Leben zur Hölle zu machen. Aber in Zeiten wie diesen musste man stark bleiben und diese Stärke einfach beibehalten, was leider bei dem Partner von Yuuki nicht der Fall war. Immer noch auf dem Boden kniend, starrte er ihn an und das mit große Augen und einem verschwitzen Gesicht. Was aber diese Handlung störte bzw. lockerte, war das Beitreten einer Person, die sich als erstes zu dem Questgeber und Yuuki gesellte. Sie stellte sich locker vor und erzählte ihren Gesprächspartner lang und breit, aus welchem Grund sie hier war. Sie war also Verstärkung, die ebenfalls wie Yuuki von Meister Gale geschickt wurde. Der Orangehaarige hatte sie aber nicht bemerkt. Er war immer noch paralysiert von dem Anblick von Curse und scheute sich, aufzustehen. Seine Beine wollten nicht mitspielen und sein Wille zu Kämpfen schien auch verpufft zu sein. Obwohl, er hatte schon sehr oft vorgehabt, ihn zu besiegen, aber gerade als ihm die Gelegenheit gegeben wird, verspielt er seine Chance! Komm schon … steh auf, steh auf! Steh auf! STEH AUF! … STEH ENDLICH AUF!!!, sprach er selbstkritisch in seinen Gedanken zu sich und starrte weiterhin sein dämonisches Ich an. Plötzlich erhob dieser seine Stimme und sprach direkt Rei an: “Sei vernünftig. Du hast keine Chance gegen mich. Che-Che-Che~ Wieso quäkst du dich denn so?“ Er lächelte und daraufhin brach dieser in Gelächter aus. Rei lief ein Schauer über den Rücken, da er vollkommen vergaß, dass gerade diese blasse Gestalt vor ihm, auch seine Gedanken hören konnte. “So selbstkritisch zu denken, bringt dir nichts. Ach! Was mache ich mir hier eigentlich vor? Du bist ein Nichts und jetzt geh!“, sagte Curse mit seiner grauenvollen Stimme und einem Gesichtsausdruck, der sofort sagte, dass dieser psychisch nicht in Ordnung war. Er tritt Rei lässig weg und schleuderte ihn über die Köpfe der anderen nach hinten, wo er nun ein paar Meter von ihnen entfernt lag. Der Schwertkämpfer richtete sich und konnte jetzt, obwohl er nun Meter von Curse entfernt war, sehen. Er konnte deutlich sehen, wo Curse stand und was er da tat. Er tat gar nichts und lachte. Ein Traum – ja, in Träumen konnte alles passieren, es konnte sogar der Himmel auf die Erde fallen und im Bezug auf einen Traum wäre das gar nicht mal weit des Unmöglichen. Rei war nun wach und atmete wieder wie ein richtiger Mensch. Seine Angst war aber noch nicht verflogen, er musste handeln, aber ein winzig kleiner Teil seiner Seele sagte ihn mit enormer Kraft, dass sein Gegenüber zu stark war, dass sein Gegenüber zu mächtig war, dass sein Gegenüber ihn töten konnte! Reiß dich zusammen! Angst ist ein Hindernis, überwinde es! … Shit!, sagte er zu sich in leichter Verzweiflung. Würde sich kein Mitglied der Gruppe für ihn einsetzen, so würde er wohl den Rest des Tages dort stehen.
Solange er aber zitternd und noch Meter entfernt von der Gruppe stand, erzählte Curse den vor ihn Anwesenden etwas: “Oh! Vergaß ich euch etwa?“, er schaute zu Rei, lächelte und lachte ihn kurz aus, bis er sich wieder denen vor ihm wandte, “Nun, ich heiße Curse, wie ihr wohl unschwer bemerkt haben müsstet. Che-Che~ Ich will eigentlich gar nichts mit euch zu tun haben, mein einziges Ziel hier ist euer kleiner Freund dort. Solltet ihr mir aber in Quere kommen, so werdet ihr ebenfalls zum Hauptgang dazu gezählt. Ihr könnt euer Ende verkürzen, indem ihr euch gegen mich stellt ODER ihr wartet ab und ich beschäftige mich im Nachhinein mit euch. Na? Ist das nicht toll?! CHA-CHA-CHA-CHA-CHA~!“ So war also dieses teuflische Wesen. Gab es denn überhaupt einen Ausweg aus diesem Traum? Sollte dies etwa schon der letzte sein?

So richtig antworten, oder sie wahrnehmen wollte anscheinend keiner der vier Anwesenden. Konnten die sie nicht sehen? Doch dann achteten wenigstens Yuuki und der Auftraggeber auf sie. Also waren Rei und Spiegelrei einfach nur miteinander beschäftigt und ignorierten ihre Umwelt. Leider war das hier eine Quest, und da wollte sie nicht warten, bis Rei und das andere Rei sich gegenseitig in Grund und Boden gedeprimiert hätten. Schon flog Rei im hohen Bogen über sie hinweg und landete unsaft hinter ihnen. Curse wandte sich mittlerweile auch einmal an sie und redete sogar direkt mit dem Rest der Gruppe. Ihr Ende? Nein, dagegen hatte Sinikka etwas. Was hatte der Typ eigentlich für eine schräge Lache? Der sollte man wieder runterkommen. Sein Verhalten war eindeutig schräg! Sehr eindeutig! Was also war nun zu tun? Vermutlich könnte sie einfach versuchen mit diesem Curse zu kämpfen, damit würde sie aber nicht so ganz das jetzige Problem lösen. Kraft war zwar eine ihrer liebsten Lösungen, aber auch Sinikka konnte einsehen, dass Kraft nicht immer das Mittel zum Zweck war, auch wenn auch jetzt wieder die Stärke eine zentrale Rolle spielen würde. Ja, die gerade in ihrem Kopf entstandene Idee gefiel der jungen Frau sehr gut, weshalb sie diese nun in Angriff nehmen würde. Dazu brauchte sie Rei und Curse und könnte vielleicht das Problem lösen. Inwiefern? Das Mädchen ging zu dem am Boden liegenden Rei und sammelte ihn mühelos auf. Ihn hochhebend meinte sie mit einer strengen Stimme zu ihm: "Sagtest du mir nicht vor einiger Zeit, dass du Magier seiest? Wieso hilfst du deinen Freunden, Gildenmitgliedern, Gruppenpartnern dann nicht?" Ohne auf seine Reaktion zu achten, passte sie auf, dass er nichts unerwartetes tun würde und ging mit ihm auf Curse zu. Auf dem Weg sagte sie:" Du meinst auch zu mir, dass du ein Krieger seiest. Ein Kämpfer, der mit einer Waffe kämpft und sich seinen Gegnern entgegenstellt. Natürlich muss man sich auch mal zurückziehen, oder einstecken, aber das, was du hier tust, ist einfach nur, dass du dein Leben aufgibst und das deiner Questpartner gefährdest." Sinikka richtete Rei auf und stellte ihn vor Curse auf den Boden, während sie fortfuhr: "Wenn du es nicht versuchst und gleich alles als sinnlos ansiehst, dann kannst du nur verlieren." Das Mädchen nahm seine Hände und meinte abschließend:" Also ich versuche es lieber. Suche meinen Weg, auch wenn es keine offensichtlichen Erfolgsaussichten hat." Dann schlug sie Curse direkt ins Gesicht, während sie Reis Hand festhielt. Dann lies sie den Jungen los und hatte vor, Curse erneut einen Schlag zu verpassen, dieses mal aber mit voller Wucht und Körperbewegung nach vorne, so dass sie den Typen bei einem Treffer regelrecht in den Boden rammen würde.

Der Hämon war wohl doch nicht so stark, dass er diesen Traum überwinden konnte. Er hatte für kurze Zeit Halt gefunden und konnte stehen, aber leider hielt das nicht lange genug an. Er fiel nach einigen Momenten wieder um und konnte keinen einzigen Muskel bewegen. Irgendetwas stimmte nicht! Er lebte, das war klar, jedoch schlug sein Herz nicht, aber dennoch verspürte er Angst. Alles passte nicht zusammen! Hatte Rei vollkommen sein Leben aufgegeben oder war da etwas Anderes am Werk? Seine Sinne funktionierten und vor allem seine Wahrnehmung war noch da, weil er die neu dazugekommene Magierin spürte, wie sie sich ihm nährte. Sie hob ihn mit Leichtigkeit hoch und schleppte ihn bis zu seinem Ebenbild. Die Stimme der Frau, vernahm er aber nicht so stark, wie er die Anwesenheit von Existenzen wahrnahm. Er spürte aber, was die Worte sagen sollten und als er dann vor Curse stand, hörte er eine innere Stimme. Eine Stimme, die ihm etwas zurief, aber er sie – genauso wie die Stimme von Sinikka – nicht eindeutig hören konnte.
Als er nun vor Curse mit gesenktem Kopf stand und er selbst fast schon am Umfallen war, hob Curse seinen linken Arm. Er grinste und sein Blick war mörderisch. Er ging in eine Stellung, aus der er mit seiner linken Hand das Herz von Rei durchbohren bzw. rausreißen konnte. Sinikka hatte währenddessen die Hand von Rei gegriffen und flüsterte ihm Mut und Willen zu. Rei hingegen stand jedoch regungslos dar und sein Gesicht selbst war nicht zu erkennen. Anscheinend war er nun halbtot, aber- Nein, er konnte nicht tot sein! Wäre er tot, so wäre der Traum hier nicht mehr präsent. Ihr letzter Versuch, Rei aus seiner Trance zu holen, schien fehlgeschlagen zu haben. Die Suche nach ihrem Weg war wohl dem handlungsunfähigen Magier nicht gelungen, weswegen sie zu einer direkten Maßnahme griff, um Rei vor seinem Tod zu beschützen. Curse, der nun mit seiner zu einer Spitze geformten Hand auf die Brust zuflog, kriegte einen fetten Schlag ins Gesicht verpasst. Sie hatte dabei den Schwertkämpfer nicht losgelassen und schien ihm das Gefühl geben zu wollen, dass er überlegener war als sein dämonisches Ich. Als sie dann losließ, schien er aber immer noch nicht erwacht zu sein und Curse hatte sich längst schon von diesem harmlosen Schlag erholt. Dieser holte dann in Windeseile ein strahlend weißes Schwert aus dem Nichts hervor und wollte dieses ihr ins Herz stechen. Man fragte sich bestimmt, wieso er gerade so scharf war die Herzen von Menschen zu töten? Die Lösung liegt bei ihm selbst, denn er besitzt kein Herz. An der Stelle, wo sich sonst das Herz eines Lebewesen befindet, existiert bei ihm ein Loch bzw. Leere! Deshalb scheint er es auf die Herzen anderer abgesehen zu haben und nun, als er Sinikkas Herz vernichten wollte, griffen plötzlich zwei Hände aus dem Nichts ins Geschehen ein. Die eine hielt den Arm vom Dämon fest und die andere hielt den Arm der Magierin fest. “Che~ Wer? …“, fragte er als, er sich die besagte Person anschaute und sich seine Augen weiteten. Es war Rei, der aus seinem Schlaf der Verwirrung und Angst entkommen war. Sein Ebenbild ließ das Schwert verschwinden und richtete seinen wahnsinnigen Blick auf sein Menschenwesen. Was mit Sinikka danach geschah, bemerkte Rei nicht, da er ebenfalls sein Gegenüber anstarrte. “Ich habe mir unnötig Sorgen gemacht. Du warst es, der mich manipulierte! …“, sagte er in ruhigem Ton und ernstem Blick. Rei legte seine Hand auf die Schulter von Curse und sprach dann im etwas lauteren Ton: “Es ist nur ein Traum!“ Curse's Augen weiteten sich wieder, aber sein gefährlich wirkendes Grinsen verschwand nicht und seine Mimik sagte ihm, dass er froh war.
Nachdem also Rei mit so viel Emotionen und Willen dies rausrief, zersetzte sich das Umfeld der Gruppe. Auch zerfiel Curse, aber er schien noch nicht fertig gewesen zu sein. “Che-Che~ Fast, fast hätte ich dich gehabt, Rei … Glücklich kannst du sein, Che~“, sprach er zu ihm in einem sehr furchteinflößenden Ton, als er sich dann Sinikka zuwendete, “Und du …“, er stoppte sein Reden, starrte sie beängstigend an und brach in Gelächter aus, “CHA-CHA-CHA-CHA-CHA~ , DU! Du bist …!“ Curse zerfiel mit diesem unvollständigen Satz und blickte die letzten Momente auf Sinikka, wonach plötzlich alles so grell schien, dass sie sich schlussendlich irgendwie an einem anderen Ort fühlten.

Sie half Rei, aber er blieb in seiner Starre und reagierte nicht, egal was sie tat. Was hatte sich da in ihm festgewurzelt? Sie kannte ihn nicht, darum war es ziemlich schwer etwas über seine geistige Situation zu sagen und festzustellen wie sie ihm helfen sollte, aber irgendwas musste es doch geben? Und wenn er sich selbst half, dadurch, dass sie etwas falsch machte oder er selber etwas tat. Die goldene Frage war nur: Was? Plötzlich ergriff jemand ihre Hand. Es war Rei, der sich anscheinend aus seiner Trance befreien konnte! Seine Worte waren zwar verwirrend und machten für Sinikka nicht sonderlich viel Sinn, aber sie wusste immerhin nicht, was in den Gedanken des jungen Mannes vorging und was dieses Curse war. Dieser fing an zu verschwinden und erachtete es wohl als angemessen, dass er jetzt noch eine kleine Rede schwingen müsste. Grinsend und "furchteinflößend". Hatte Curse eine Gesichtsstarre?
Du, Du, Du? Was hatte dieser Geisteskranke bitte für ein Problem? Und was bitte sollte mit ihr sein? Sie war ein Mädchen? Ja, könnte gut sein. 100 Punkte für den Typen. Sie war dran? -100 Punkte für unseren Quizteilnehmer. Sie war langweilig? Kam leider vor. Solange er nichts Wichtiges sagen würde, würde Sinikka einfach seine Worte ignorieren und weiter ihren Apfelsaft trinken. Alles löste sich auf und die Umgebung schien sich zu wandeln. Was sie wohl als nächstes erwarten würde?
Dort, wo eben noch ein Dämon, oder so, gestanden hatte, fingen plötzlich Flammen an in die Luft zu züngeln. Der Auftraggeben sprang erschrocken von einer auftauchenden Flamme weg, während Sinikka und Rei sich immer mehr Flammen gegenüber sahen, die anfingen den Raum zu füllen. Der Raum war eigentlich ein wunderschön eingerichtetes Zimmer, einer vermutlich weiblichen Person. Die Besitzerin dieses Raumes lies nicht lange auf sich warten, denn gleichzeitig mit den Flammen tauchte ein Mädchen vor Yuuki auf und schien diesen in ihrem Bann zu fangen. Anscheinend kannten sich die Zwei und Yuuki war es dieses Mal, der in Trance endete. Sinikka guckte sich verwirrt um und versuchte die Situation abzuschätzen.
Ein Tropen fiel auf ihren Kopf. Sinikka blickte nach oben und sah viele weitere Tropfen fallen. Dann kam das Rauschen. Ein gröllendes Rauschen, dass Unheil ankündete. Voll schrecklicher Erwartung senkte das Mädchen ihren Blick langsam und sah sich einer 20 Meter hohen Welle gegenüber! Was bitte war in diesem Traum falsch?! Erst Flammen und jetzt eine Riesenwelle? Die Wassermassen erwischten alle Anwesenden und spüllten sie alle weg. Außerhalb des Traumes bekam ein bestimmter Magier durch ein Loch im Dach Wasser ab und erwachte aus einem geteilten Traum. Draußen hatte wunderschöner Regen begonnen...
Alles wurde Wasser. Kurze Zeit lang konnte Sinikka nichts anderes als Wasser sehen, dann endeten sie in einer gemütlichen Holzhütte mit einem Kamin. Es gab einen großen Holztisch und ein paar passende Stühle. In der Mitte des Raumes befand sich eine in den Boden gebaute Feuerstelle. An den Wänden waren Fenster, durch die man in eine weiter Schneelandschaft blicken konnte. Kamin und Feuerstelle brannten und hüllten den Raum in ein sanftes, oranges Licht und spendeten Wärme. Der Boden war aus Holz und teilweise mit Teppich und Fell belegt. Rei, der Auftraggeben und Sinikka lagen neben der Feuerstille in der Mitte des Zimmers und von Yuuki war keine Spur mehr. Was würde sie wohl hier erwarten?
"Wo sind wir? Es sieht gemütlich aus. Gemütlicher als zuvor." Fragend setzte Sinikka sich auf und guckte sich um.

Was, wie? … WAS?!, dachte sich Rei, als ihn dieses grelle Licht erwischte, nachdem Curse besiegt wurde. Diese erschrockene Reaktion kam davon, dass er umgeben von Flammen war und das innerhalb von Sekunden. Träume konnten schon seltsam sein. Ereignisse hatten keinen Sinn mehr und physikalische Gesetze wurden einfach missachtet. Was, aber sehr unlogisch für ihn erschien, war, dass sich die Gruppe nun in einem Zimmer einer Frau befand. Was hatte dies zu bedeuten? Wieso lag das Zimmer einer weiblichen Person in Feuer? Wessen Traum war das? Als er sich nach seinen Kollegen und dem Auftraggeber umschaute, erblickte er Sinikka, die genauso ratlos war, wie er, aber dafür in eine Richtung schaute, in der sich etwas sehr Interessantes befand. Gleich in dem Moment, als er dorthin blickte, sah er Yuuki und ein … Mädchen? Was hatte es damit auf sich? Konnte es sein, dass dies Yuuki's Traum war? Wenn ja, dann musste er etwas tun, um die Gruppe rauszuholen, da es sein Traum war. Sinikka versuchte schon einen Ausweg zu finden, wie in dem Traum von Rei. Sie schaute nach links, nach rechts und auch in alle anderen Richtungen, aber konnte keinen Weg raus finden, als sie sich irgendwie gestört fühlte. Der Große sah sie an und bemerkte, dass sie sich von Mal zu Mal unwohler fühlte, bis sie gen Decke schaute. Er hörte jedoch gleichzeitig ein leises Ziehen, was von Sekunde zu Sekunde stärker wurde, bis es sich so anhörte, als wäre dieses „Ziehen“ neben ihm. Als er wieder in Richtung von Sinikka starrte, erkannte er einen eher überraschten Eindruck, der ein Bisschen gefüllt mit Angst war. Aus diesem Grund wendete Rei seinen Kopf in die Richtung, in die auch seine Kollegin sah. Seine Augen weiteten sich und sein Gesichtsausdruck veränderte sich von fragend zu still-erschrocken. Eine gigantische Welle, dessen Höhe er noch nicht einmal abschätzen konnte und die keine fünf Meter von ihm entfernt war, raste auf die Gruppe zu. Erst ein Meer aus Flammen und nun eine große Wasserwelle? Ein Traum – Das war jetzt zu 100% und mehr bestätigt, da nur in Träumen so etwas geschehen konnte, aber wieso geschah dies alles? Rei musste handeln und bewegte sich schnell zum Questgeber, damit er ihn beschützen konnte. Yuuki würde schon für das Kind und Sinikka für sich selbst sorgen.
Nachdem diese Wassermasse den Raum bewässert hatte, waren Yuuki und das Mädchen verschwunden und ein grelles Licht brachte Rei wieder an einen neuen Ort. Es war sehr bequem, warm und alles war aus Holz. Das Holz im Kamin, der sich nicht weit befand, brannte und draußen herrschte eine wunderschöne, stille Kälte. Außen war alles mit Schnee bedeckt und wirklich viel konnte man auch nicht erkennen außer Schnee. Er wachte mit schrecklichen Schmerzen am Hinterkopf auf und betrachtete seine Umgebung. Schick sah es aus und irgendjemand schien in dieser Hütte zu leben. Rei fragte sich nur, wessen Traum es nun diesmal war. War es Sinikkas oder der des Auftraggebers, Sasori? So wirklich konnte er dies nicht bestimmen, aber die fragende Stimme konnte er bestimmen und es war die von Sinikka. “Nun ja, es scheint so, als wären wir in einer Hütte … eine bessere Frage ist: Wem gehört der Traum?“, warf er etwas misstrauisch zurück und sah Sinikka und Sasori an. Aber, um nicht als böser Bube dazustehen, fragte er noch: “Was aber mich mehr interessiert, ist, wer sich in solch einer kalten Region aufhält. Wenn ich so aus dem Fenster schaue, dann sehe ich nur Schnee.“