Minato stand auf und fuhr sich mit einer Hand kurz durch seine immer chaotischen, in alle Richtungen, abstehenden Haaren und schüttelte leicht den Kopf aufgrund des unhöflichen Verhaltens des Dragonslayers. Naja, immerhin wurde dieser gerade unsanft aus dem Rathaus geschmissen und da konnte der Donnermagier wohl nicht davon ausgehen, dass es Kazuya besonders gefallen hat, also lies er es einfach unkommentiert und folge ihm zusammen mit Miyu. Er wollte gerade auf Miyus Erklärung eingehen, als Kazuya auch schon ohne Vorwarnung anfing zu erzählen, was er herausgefunden hatte. Sie wollten also zum Hafen um die Fischer zu befragen, na hoffentlich war aus ihnen etwas herauszubekommen, denn lange wollte er nicht hier bleiben. Zwar war das Dörfchen ganz schick, aber der Geruch von verdorbenem Fisch, trübte seine anfängliche Begeisterung doch sehr.
Also folgte er Kazuya Richtung Hafen. Dabei gingen sie direkt am Rathaus endlang immer der salzigen Briese nach, die vom Hafen heranwehte. Auch auf dieser Straße war nicht ein Mensch zu sehen und ebenfalls wie am Marktplatz, konnte man ab und an ein Huschen hinter den Fenstern der Fachwerkhäuser vermuten. Der Weg verlief schnurgerade Richtung Meer, also brauchten sie keine Umwege zu gehen und kamen schnell voran. Und ebenfalls wie am Hauptplatz, hatte sich auch hier das Unkraut schon seinen Weg zwischen die Pflastersteine gebahnt. Was mochte das nur für ein Monster sein, das ein ganzes Dorf so verschrecken konnte, dass sie sich nicht mal mehr bis vor ihre eigne Haustür trauten. 'Hoffentlich war es kein großer, stinkender, fleischfressender Fisch.' Gerade als er daran dachte, sah er zu Miyu und beschloss seine Überlegungen lieber für sich zu behalten. Er lies sich etwas zurückfallen, bis er neben ihr lief, uns sah zu ihr. "Mi-Chan, woher kommt es eigentlich das du solche Angst vor ... naja du weißt schon ... diesen Dingen hast?" Es interessierte ihn wirklich, wie es dazu kam, dass Miyu solche Panik vor Monstern hatte. Ok sie war ein kleines Mädchen, aber das war bestimmt nicht der Hauptgrund. Bevor sie antwortete, kamen sie vor einem großes Lagerhaus an, das ihnen die Sicht auf den Hafen verwerte.

Der Drachenjunge war irgendwie jetzt scheinbar noch schlechter drauf als zuvor. Antwort gab er den beiden anderen jedenfalls nicht, sondern lief einfach schnurstraks zum Hafen um dort mit den einheimischen Fischern zu sprechen. Zumindest erklärte er seinen Plan laut, auch wenn er einfach davon stapfte ohne sich groß darum zu scheren, ob ihm die beiden anderen Gruppenmitglieder folgten. Aber natürlich liefen ihm Minato und Miyu hinterher. Sie hatten selbts ja auch keine bessere Idee, nachdem die Befragung der Dorfbewohner so gar nicht funktioniert hatte. Zwischen dem Fischgeruch, an den sich Miyu´s Nase so langsam gewöhnt hatte, nahm sie nun auch intensiver den salzigen Geruch der Meeres war, je weiter sie zum Hafen gingen. Auf dem Weg versuchte sie Minatos Frage, nach dem Ursprung ihrer Angst zu beantworten: "Ich weiß nicht genau... Ich hab schon so lang ich denken kann Angst vor Monstern und Geistern. Darum musste meine Mutter auch immer unterm Bett und im Schrank nachsehen bevor ich schlafen konnte, falls sich da irgendetwas versteckt hat." Sie hatte schon von klein auf eine Abneigung gegen solche Geschichten gehegt. Dabei konnte sie sich nicht erinnern jemals irgend etwas dieser Art begegnet zu sein, aber eigentlich ging sie solchen Begegnungen ja auch gewissentlich aus dem Weg. Was alsp war falsch gelaufen, dass sie hier mit den beiden anderen Fairytailmagiern auf Monsterjagd war. Derweile waren sie hinter einem Lagerhaus angekommen und erspähten drei Fischer die auf Fässern saßen und zusammen ein großes Netz flickten. Da der Wind in ihre Richtung wehte, konnten die drei Jugendlichen genau hören worüber die drei Männer sprachen. "Wozu machen wir uns denn überhaupt die Mühe das Netz zu flicken? Wir können doch sowieso nicht rausfahren so lange ES noch da draußen ist", murrte der kleinere der Fischer und ließ entmutigt seine Hände sinken. Der älteste der Männer schaute ihn scharf an ehe er erklärte: "Hör auf darüber zu reden, sonst lockst du Es noch her. Ich bin froh, wenn es auf seiner Insel bleibt und uns nicht belästigt. Und was sollen wir deiner Meinung nach sonst tun, wenn wir nicht hinausfahren können? Däumchen drehen und aufs Meer starren? Oder noch schlimmer, daheim sitzen und die Launen unserer Weiber ertragen? Nein danke!" Der Sprecher zog nun geräuschvoll die Nase hoch und spuckte den Unrat in eine Ecke. Miyu wurde ganz schlecht, aber sie konnte nicht sagen ob es an der widerlichen Angewohnheit des Mannes lag, oder an den Worten die sie soeben belauscht hatten. So oder so, hatte sich eine dicke Gänsehaut auf ihren Armen gebildet.

Gemeinsam mit seinen beiden Mitstreitern hatte sich Kazuya hinter dem Lagerhaus versteckt, um die Fischer belauschen zu können, die sich gerade über das Monster ausließen. Das was sie sagten war deutlich mehr, als das, was die drei Magier im Dorf gehört hatten, weswegen es vielleicht eine kluge Idee gewesen wäre noch etwas hinter dem Lagerhaus zu warten und zu lauschen, bis das Thema schwenkte. Wie gesagt, es wäre eine kluge Idee gewesen, aber Kazuya hatte andere Pläne. Langsam erhob sich der Dragonslayer aus der hockenden Position, die er angenommen hatte, eine regelrechte Lauerstellung, und trat hinter der Ecke des Gebäudes hervor. Ohne die überraschten Gesichter der beiden Magier zu beachten schlenderte der Dragonslayer einfach zu den beiden Fischern herüber und begann auch noch fröhlich zu pfeifen. Erschrocken über den plötzlichen laut hoben die beiden Männer den Kopf und sahen den Dragonslayer auf sich zukommen. Mit den Händen in den Hosentaschen und einem kecken Grinsen im Gesicht näherte sich Kazuya noch immer den Männern. Er sagte nichts, was auf eine merkwürdige Weise bedrohlich wirkte. Mit jedem Schritt, den der junge Mann machte, schien die Panik in den Männern weiter aufzusteigen. Dabei war er doch nicht mehr, als ein sechzehnjähriger Junge,d er auf zwei Männer zu ging, kein Grund um Angst zu haben. Doch die Art, die Kazuya gerade an den Tag legte und die allgemeine Angespanntheit der Dorfbewohner machte ihr übriges. Gerade als Kazuya sah, wie sie zur Flucht ansetzten, blieb er stehen und wandte sich an den linken der beiden. „Hi, ich wollte nur mal fragen, ob wir uns ein Boot leihen könnten. Gäbe es da eine Möglichkeit? Wenn möglich auch mit jemandem, der uns fährt, wir müssen unbedingt zu der Insel, von der ihr geredet habt.“ Schon als das Wort Insel über die Lippen des Magiers kam, flohen die beiden Fischer. Der eine Sprang kopfüber ins Wasser, während der andere sich erst in seinen Netzen verhedderte und dann panisch davon kroch. Mit geschlossenen Augen schüttelte Kazuya den Kopf und stieß einen Seufzer aus, das war nicht gerade hilfreich. Mit einer Hand winkte er Miyu und Minato zu sich, es hatte ja nun eh keinen Sinn mehr sich zu verstecken. Sie mussten sich etwas anderes überlegen. Das erste, was Kazuya einfiel wäre es zu schwimmen, aber er bezweifelte, dass Minato und Miyu das durchhalten würden. De Insel war noch nicht einmal zu sehen, was schon bedeutete, dass sie mindestens 5 Kilometer im Meer zurücklegen mussten. Für ihn selbst kein Problem, einfach ein Schluck Wasser und er konnte sich etwas erfrischen, aber die beiden würden schneller an ihre Grenzen stoßen, als ihnen bewusst war. Das Meer konnte tückisch sein, voller Gefahren und das, obwohl es gerade spiegelglatt dalag nur leichte Wellen kräuselten die Oberfläche. Nein, das wäre zu gefährlich, sonst müsste er später noch erklären, wie es passieren konnte, dass auf einer so einfachen Quest gleich zwei Gildenmagier umgekommen sind. Vielleicht hatten Miyu oder Minato einige Ideen, die brauchbarer waren. Zur Not musste Kazuya einfach ein Boot stehlen.

Minato musste leicht schmunzeln, als ihm Miyu erzählte, dass ihre Mutter immer unter ihrem Bett nach Monstern ausschau gehalten hatte. Nicht weil er sich über sie lustig machen wollte, nein, sondern weil er es auf eine Art niedlich fand. Auch erinnerte es ihn an seine Mutter, die dasselbe tat, als er noch ganz klein gewesen war. Das taten wohl alle Eltern für ihre Kinder, wenn sie noch klein waren. Minatos Angst vor solchen Dingen verschwand aber, als er älter wurde, bei Miyu jedoch nicht, wie er ja gerade erfuhr.
Immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht vernahm er plötzlich Stimmen und erblickte zwei Fischer, die gerade in ihre Arbeit, ein Netz zu reparieren vertieft waren und sich dabei unterhielten. Zusammen mit den anderen beiden, hockte er sich neben das Lagerhaus und belauschte die Unterredung der beiden Männer, in der es um dieses Monster ging. So erfuhren sie, dass sich das Wesen auf einer Insel versteckte und die Fischer sich daher nicht trauten hinauszufahren, um zu fischen. Bei der Erwähnung der Fischer über dieser Insel bemerkte er, da er hinter Miyu hockte, das ihr nicht ganz wohl zu sein schien und er legte kurz seine Hand auf ihre Schulter und nickte ihr leicht zu. Er wusste ja nun das sie Angst hatte und hoffte ihr diese so, ein wenig nehmen zu können. Am liebsten hätte Minato nochlänger zugehört, doch ehe er sich versah, war Kazuya aufgestanden und ging auf die beiden, nun erschrockenen Fischer zu. Der Donnermagier seufzte leise, hätte er doch lieber weiter zugehört und so vielleicht ein paar mehr Infos bekommen. So entschied sich ihr Teamleiter lieber dafür, die beiden zu verschrecken, sodass sie panisch die Flucht antraten. Nachdem die beiden Männer fluchtartig verschwanden, trat auch Minato hinter dem Lagerhaus hervor und gesellte sich zum Pinkschopf. Er faltete seine Hände hinter dem Kopf und wandte sich mit einem Hauch von Vorwurf in der Stimme an Kazuya. "Das hast du ja ganz toll gemach. Hättest du nicht noch etwas warten können, vielleicht hätten sie noch mehr gesagt." Wie sollten sie den jetzt auf diese Insel kommen, von der sie nicht mal wussten, wo sie lag. Und selbst wenn sie es in Erfahrung bringen würden, zum Schwimmen war es definitiv zu weit, immerhin konnte man die Insel nicht mal vom Festland aus erspähen. Ihnen blieb also keine andere Wahl, als es mit einem Boot zu versuchen, auch wenn es ihm nicht wirklich passte, hier eines stehlen zu müssen. "Uns bleibt wohl nichts anders übrig, als ein Boot zu nehmen, jedoch sollten wir vorher irgendwie herausfinden, wo sich diese Insel befindet. Sonst paddeln wir ja ewig da draußen rum." Am Besten wäre es ja, wenn sie endlich mal den jenigen treffen würden, der die Gilde eigentlich um Hilfe gebeten hatte, das würde es vielleicht um einiges leichter machen.

Miyu und die beiden anderen lauschten gespannt, was die Fischer da erzählten. Immerhin wussten sie jetzt, dass das Monster auf einer Insel im Meer lebte. Für Miyu klang das ja so, als wäre die Insel nicht sehr weit weg von der Insel, ja sogar fast so, als müssten die Fischer sogar immer in die Nähe der Insel, wenn sie rausfuhren. Sonst hätten sie doch schließlich eine Route wählen können, die nicht in die Nähe der Insel führte. Trotzdem fragte sich das Mädchen immer noch um was für ein Monster es sich eigentlich handelte von dem sie da sprachen. Sie nannten es offenbar nur "Es" oder "das Monster", so dass es völlig offen war um was für ein Ungetüm es sich handelte, wobei das Kind, das ja eine durchaus blühende Fantasie hatte, sich eine Art Meermonster mit Schwimmflossen und großen spitzen Zähnen vorstellte. Diese Vorstellung löste bei ihr schon wieder eine leichte Panikattacke aus, die sich allerdings merklich legte, als ihr ihr Onii-Chan Minato die Hand auf die Schulter legte. Nyu verstand genau, was diese Geste bedeutete: Keine Angst, ich bin da, ich passe auf dich auf! Und das beruhigte sie fast augenblicklich. Natürlich konnte ihr der Junge nicht völlig die Angst nehmen, aber es half ihr doch schon zu wissen, dass da jemand ist, der auf sich Acht gibt. Darum warf sie ihm ein strahlendes Lächeln zu um zu signalisieren, dass sie ihn verstanden hatte.
In diesem Moment verließ Kazuya das Versteck und trat zielstrebig auf die Fischer zu, die in Panik das Weite suchten, als er das Monster erwähnte und die Tatsache, dass sie es verscheuchen wollten. Und schon war jede Chance auf weitere Hinweise erledigt, was Minato natürlich nicht unkommentiert ließ. Mi-Chan selbst, hielt lieber den Mund, sie wollte den rosahaarigen Jungen nicht verärgern. Er war ohnehin schon irgendwie sehr schwierig, weil er sich wohl immer mehr um sein Wohl als das Wohl aller interessierte und gerne mal sein eigenes Ding zu machen schien. So wie die Aktion mit den Fischern. Vielleicht hätte eher Miyu nach einem Boot fragen sollen, immerhin war sie ein kleines süßes Mädchen. Vielleicht wären die Fischer dann freundlicher und umgänglicher gewesen. Vielleicht hätten sie aber auch erst noch ein wenig in ihrem Versteck ausharren sollen. Aber gut, das war jetzt ohnehin egal. Jetzt waren die Fischer weg und sie standen vor der Frage, ob sie einfach ein Boot "leihen" sollten um dann auf eigene Faust loszufahren. Das Mädchen überlegte laut:"Ich glaube nicht, dass die Insel weit weg ist, sonst hätten die Fischer doch einfach eine andere Route nehmen und dem Monster aus dem Weg gehen können. Aber vielleicht finden wir ja irgendwo eine Seekarte auf der die Insel verzeichnet ist, damit wir nicht völlig kopflos in See stechen." Das sie ein Boot stehlen mussten, stand schon mal fest. Gerne hätte sie ihren beiden Begleitern ein Boot für die Überfahrt gemalt, aber dafür waren ihre Magischen Kräfte noch nicht weit genug entwickelt.

Scheinbar hatten sich auch seine beiden Begleiter das selbe gedacht, wie der Dragonslayer, sie mussten herausfinden, wo sich die Insel befand. Während Minato nach einer eindeutigen Bestimmung ihres Zielortes fragte, war Miyu optimistischer, ihr reichte es, dass die Insel nicht weit entfernt liegen konnte. Merkwürdigerweise gefiel dem Dragonslayer das Denken des Mädchens. Zwar wäre Minatos Vorschlag unter normalen Umständen der richtigere und logischere gewesen, aber in diesem Fall war es eigentlich nicht nötig die Lage der Insel genau zu bestimmen. Wozu hatten sie Kazuya denn sonst dabei? Er war zuversichtlich im Wasser spüren zu können, wann der Grund der Oberfläche näher kam. Es war ein Instinkt von Fischen und anderen Lebewesen des Meeres ihre Positionen auch auf diese Weise zu bestimmen und diesen Instinkt hatte sich der Junge zu Eigen gemacht. Er konnte an den Strömungen, den Temperaturschwankungen und anderen Faktoren, die sich gar nicht wirklich in Worte fassen ließen, bestimmen, wie Tief das Wasser unter ihm war und ob es in der Nähe Erhebungen gab. Also würde das Aufspüren der Insel kein großes Problem werden, ganz anders, das Beschaffen eines Bootes. Geld hatten sie sicherlich nicht genug für eines dabei, ganz zu schweigen davon, dass die Leute hier außenstehenden sicherlich nicht einfach ihre Boote vermieten würden, dafür wären sie zu abweisend. Dann mussten sie wohl doch ein Boot stehlen. Kazuya hatte kein Problem damit, er würde sich einfach ein passendes Exemplar schnappen und in See stechen, das Problem waren nur Miyu und Minato. Abgesehen davon, dass Mitwisser und Zeugen niemals gut waren, wusste Kazuya nicht, wie sehr die beiden das Ganze mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten. 'Immer wieder ein Spaß mit anderen arbeiten zu müssen.' Wie sollten sie aber sonst an ein Boot kommen? Die Fischer von eben hatten sicherlich ihre Kollegen gewarnt und somit alle Boote, die dieses Dörfchen zu bieten hatte für die Magier unzugänglich gemacht. Dennoch würden sie es versuchen müssen, wer weiß, vielleicht hatten sie ja Glück. „Kommt mit, vielleicht finden wir jemanden, der uns wenigstens sein Boot leiht, auch wenn ich nicht glaube, dass ihr beide Erfahrung mit Seefahrt habt.“ Dass er selbst auch nicht wirklich Erfahrung hatte, der Kopf eines Drachen war nicht das selbe, wie ein Boot, verschwieg er, das musste sie nicht interessieren.

Geistesabwesend folgte der Dragonslayer dem Kai und blickte auf das Meer hinaus. Seit einiger Zeit hatten sich die Magier schon bei den restlichen Fischern durchgefragt, doch nirgends gab es eine positive Antwort, ja nicht einmal neue Informationen. Den Fremden wollte man nichts verraten, nichts über ihr Dorf, nichts über die Insel und erst recht nichts über das Monster. Sollten sie die Hoffnung aufgeben? 'Nein, das ist das Gerede der Verlierer. Wenn Minato damit ankommen würde, wäre es noch verständlich.' Man merkte bei diesem Gedanken sofort, wie sehr der Dragonslayer den Donnermagier ins Herz geschlossen hatte. M nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, wie aussichtslos ihre Lage schien, niemand wollte sein Boot zur Verfügung stellen und einige hatten sie, wohl die Absicht des Dragonslayers ahnend, sogar aus dem Wasser gezogen. Missmutig ließ sich der junge Mann auf den Boden sinken, die Beine nur knapp über dem Wasser baumelnd. Was sollten sie nur tun?

So mussten sie also zusehen, dass sie ein Boot bekamen und wenn sie dabei auch noch herausbekommen würden, wo sich diese Insel befand, wäre es um so besser. Ja, wenn das Wörtchen wäre, nur nicht geben würde, denn egal, zu wem sie auch gingen, immer wieder wurden sie abgewiesen und keiner wollte etwas erzählen, oder ihnen ein Boot leihen. 'Waren diese Leute den alle verrückt? Da will man schon helfen und dann so was.' Minato knurrte innerlich über so viel Dummheit und er hätte am liebsten geschrien, doch er beherrschte sich noch fürs Erste. Viele Fischer hatten sogar ihre Boote in Sicherheit gebracht, wahrscheinlich, damit die Magier sie ja nicht mopsen konnten, dabei waren diese Nussschalen bestimmt leicht zu ersetzten.
Er blieb stehen und sah aufs Meer hinaus, als sich Kazuya an den Hafenkai setzte und anscheinend nicht mehr weiter wusste. Irgendwie mussten sie aufs Wasser kommen, das wusste Minato doch nur wie, das war die Frage. Hier jetzt aufzugeben, kam für ihn überhaupt nicht infrage. Minato war ganz sicher nicht der Typ, der aufgab, nur weil es etwas schwerer wurde. Der Donnermagier sah kurz zu Miyu. Was würde sie wohl über die beiden denken, die es nicht mal schafften, ein popliges Boot zu besorgen. Er seufzte kurz und sah sich etwas um. Sie waren am Hafen, vor ihnen das Meer, hinter ihnen das Dorf und dann gab es noch das kleine Wäldchen, auf das sein Blick nun ruhte. 'Der Wald ... Holz ... vielleicht', überlegte er und ging kurz etwas im Kopf durch und sah denn zu den anderen beiden. "Wenn wir kein Boot bekommen, dann bauen wir uns einfach eines. Naja kein richtiges Boot eher ein Floß. Wir sind doch auf dem Weg hierher an diesem Wald dort vorne vorbei gekommen. Dort könnten wir das nötige Holz dafür finden." Er verschränkte kurz die Arme und seine Stirn lag in Falten. "Wir müssen uns nur nach etwas Werkzeug umschauen, aber hier am Hafen wird sich doch bestimmt einiges finden. Zum Beispiel könnten wir die Netze die die Fischer zurückgelassen haben, dazu benutzen die benötigten Baumstämme aneinander zuknoten." Minato sprühte förmlich vor Überzeugung, immerhin hatte er nicht oft eine Idee, die er selber sogar gut fand. "Und keine Sorge, ich habe meine Hütte auch selbst gebaut und sie steht wie ein Fels in der Brandung, da sollte so ein Floß kein Problem sein." Dass es dort zwar ab und an, an Manschen Stellen reinregnet, behielt er lieber für sich. "Und was meint ihr?", fragte er sie abwartend und hoffte, dass diese Arbeit sie nicht abschrecken würde.

Da sich ihre Bemühungen ein Boot zu finden scheinbar keineswegs lohnten, musste eine andere Idee her. Kazuya favorisierte noch seinen Gedanken eines der Boote zu stehlen, das ging ganz schnell und würde, abgesehen von den kleinen moralischen Komplikationen ach keine Probleme erzeugen. Ja, schon gut, der Besitzer des Bootes wäre sicherlich nicht erfreut, aber es ging hier um ein höheres Ziel und ein Boot, das man wegen eines Monsters nicht nutzen konnte, war auch nichts wert. Außerdem heiligte der Zweck die Mittel, jedenfalls wenn Kazuya das zu entscheiden hatte. Doch bevor der Dragonslayer etwas in der Richtung sagen konnte machte der Donnermagier einen Vorschlag. Einen, miesen Vorschlag. Er hatte vor ein Floß zu bauen. 'Natürlich bauen wir ein Floß, ich habe ja auch Tage Zeit für den Mist hier. Wie weil der das auch mit unseren magischen Fähigkeiten bewerkstelligen? Wasser, Donner und … was eigentlich?' Ja, Kazuya hatte Miyu gedanklich aus der Rechnung verdrängt, aber er traute ihr nicht zu, dass sie eine in diesem Falle nützliche Magie beherrschte. Herzallerliebst, wie immer. „Was meinst du, wie lange es dauern würde ein Floß zu bauen, das uns drei nicht nur trägt sondern auch nicht auseinander fällt? Ganz zu schweigen davon, dass wir nicht einmal das richtige Werkzeug haben. Willst du etwa die Dorfbewohner zu Werkzeuge bitten? Ich denke, wenn sie uns kein Boot leihen wollen, werden sie ihre Äxte auch nicht aus der Hand geben. Wir könnten natürlich die Werkzeuge stehlen, aber dann wäre es einfacher ein Boot zu stehlen." Er ignorierte den Einwand, dass Minato seine Hütte selbst gebaut hatte, den schon allein der Gedanke hatte ein Bild in seinem Kopf erzeugt, das eher an ein Schlachtfeld erinnerte. Löchrige Wände, Bretter, die nirgendwo dicht aneinander lagen und eine Tür, die nur schief in den Angeln hängen konnte. Am Liebsten hätte Kazuya dem Magier gesagt, dass man in Magnolia viele Wohnungen in verschiedenen Größen mieten konnte, von kleinen Zimmern zu ganzen Häusern war alles dabei. Aber der Dragonslayer blieb lieber still, sollte Minato doch in seiner Baracke hausen.
Ein plötzliches Klatschen auf den Wellen ließ den Dragonslayer aufhorchen. Da kam ein Ruderboot und der Lautstärke nach, war es schon recht nahe an die Magier herangekommen. Überrascht drehte sich Kazuya um und sah ein junges Mädchen, gerade einmal zwölf Jahre alt, wenn er richtig schätzte, auf sie zu gerudert. Mit einem Grinsen, das einen herausgefallenen Schneidezahn präsentierte, legte sie neben den Magiern an und musterte die drei Gildenmitglieder. „Scheinbar braucht ihr eine Überfahrt. Die Fischer sind öfter mal etwas abweisend ...“ 'Nicht nur die.' „... aber nett sind sie dennoch. Wenn ihr wollt, kann ich euch mitnehmen, wenn ihr nicht zufällig verlangt, dass ich euch zu weit rudere. Außerdem wäre es besser, wenn du ...“ Dabei zeigte sie auf Minato, der am kräftigsten aussah, was auch Kazuya zugeben würde. „... rudern würdest. Ach übrigens, ich heiße Hanna.“ Hatte sich eben das Problem selbst gelöst? Auf eine sehr, sehr, sehr plappernde Weise? Offensichtlich, denn dieses Mädchen mit den langen dunkelbraunen Zöpfen hatte ihnen wirklich angeboten sie mitzunehmen. Mit einem hämischen Grinsen blickte Kazuya zu Minato herüber und stieß ihn mit dem Ellenbogen an. „Willst du immer noch ein Floß bauen?“ Endlich konnten sie die Insel besuchen und nach diesem Monster Ausschau halten.

Dem Dragonslayer konnte man auch gar nichts Recht machen, oder war der gute einfach zu Faul? Ja, das musste es sein. Der Pinkschopf wollte sich wahrscheinlich nicht die Hände schmutzig machen und wenn Minato geahnt hätte, was Kazuya über seine Hütte gedacht hatte, so hätte er ihm gerne eines besseren belehrt. Bis auf eine kleine, undichte Stelle im Dach, war sein Häuschen sehr stabil und sehr gemütlich und was am meisten zählte, er musste keine Miete bezahlen. Aber wer weiß, vielleicht würde er es ihm irgendwann einmal zeigen.
Plötzlich kam ein Ruderboot näher und Minato konnte ein kleines Mädchen sehen, wie es auf die Magier zupadellte und dann am Kei halt machte. Sie bot ihnen an, ihnen das Boot zu überlassen und verdonnerte ihn gleich mal zum Rudern. 'Warum immer ich?', dachte er sich, als sich die Kleine auch schon mit ihrem Namen vorstellte. Bei der Frage von Kazuya, ob er immer noch vorhabe, ein Floß zu bauen, warf er ihm einen finsteren Blick zu. "Gleich darfst du paddeln.", warf er noch hinterher und sah dann zu dem Mädchen, das Hanna hieß. "Wie kommst du eigentlich an das Boot und vor allem, wo kommst du so plötzlich her?" Es gefiel ihm nicht sonderlich, das er nicht bemerkt hatte, wie sich die Kleine in dem Boot, sich ihnen so lautlos genähert hatte.
War sie es eventuell, die, die Magier gerufen hatte? Er zuckte kurz mit den Schultern und stieg hinunter in das Boot, wo er kurz aufpassen musste nicht gleich sein Gleichgewicht zu verlieren, als es doch arg schaukelte. "Gut, wollt ihr beiden dann?", fragte er die anderen beiden und und setzte sich so, das er zwischen den Rudern saß. Der Donnermagier beobachtet die kleine noch eine Weile, bis die anderen auch an Bord waren. "So weiß einer von euch, wo es nun hingeht? Also welche Richtung?" Bei der Frage sah er mehr Kazuya an, als Miyu, immerhin war er ja der Gruppenleiter bei dieser Mission. Also sollte er auch entscheiden, wo es lang gehen sollte.

OCC: Sorry für die Kürze, kann momentan nur mit Handy

Scheinbar war Minato nicht sehr erfreut darüber, dass er es war, der mit den Paddeln arbeiten musste. Jedenfalls wirkte es so auf den Dragonslayer. Okay, wer wollte das schon wirklich gerne? Das erklärte auch die patzige Antwort des Donnermagiers, als Kazuya ihn mit einer kleinen Stichelei ärgerte. Doch dann schien erst einmal das Mädchen Ziel des Magiers zu sein, er löcherte es mit Fragen zu ihrem Boot und wer sie war. Konnte er sich nicht einfach darüber freuen, dass sie die Gruppe zur Insel bringen würde? Dennoch schien Hanna gewillt zu antworten, denn sie drehte dem Donnermagier den Kopf zu und grinste ihn einfach nur an. „Das Boot gehörte meinen Eltern und ich fahre damit immer noch raus, in der Hoffnung ein paar Fische zu fangen. Außerdem komme ich nicht plötzlich von irgendwo her, also wirklich. Ich war fischen und habe euch am Kai gesehen, wie ihr ziellos die Fischer belästigt habt.“ Prüfend warf Kazuya einen Blick in das Boot, wenn sie gerade fischen war, musste es ja irgendwo einen Fang geben. Leider war das Boot leer. „Lass mich raten, sonderlich gut bist du beim Fischen nicht, oder?“ Beleidigt drehte sie den Kopf von dem Dragonslayer weg und wartete darauf, dass die Gruppe eingestiegen war. Auch ignorierte sie einfach die Frage des Donnermagiers, Minato, indem sie stumm nach vorne blickte. Deswegen fühlte sich Kazuya verpflichtet dem Magier zu antworten, als würde er genau wissen, wo es lang geht. „Erstmal müssen wir aus dem Hafen heraus, ansonsten würde eine Richtungsangabe nicht viel bringen.“ Soviel dazu, daher musste sich Minato wohl erst Mal abrackern und das Boot aufs Meer hinaus tragen.
Nach mehreren Minuten, Rudern dauerte eben länger, als man annehmen mochte, befand sich das Boot schon einige hundert Meter vom Hafen entfernt und die Klippen, die die Bucht auf beiden Seiten einrahmten, waren gerade noch zu erkennen. Dies war endlich das offene Meer. Die salzige Luft, die letzten Möwen, die zum Jagen auf den Ozean flogen und die sanft wogende See. Hier fühlte sich Kazuya wirklich heimisch, aber etwas stimmte nicht ganz an dem Bild. Es fühlte sich so an, wie immer, aber etwas erinnerte Kazuya daran, dass etwas aufzog. Ein Sturm. „Hanna, warum nimmst du uns eigentlich mit, du lebst dein ganzes Leben hier und wie es scheint, sind deine Eltern ...“ „Waren, sie sind vor einigen Wochen gestorben.“ „...na gut, waren. Also sie waren gute Fischer und mit dem Meer vertraut. Du müsstest doch wissen, das ein Sturm heraufzieht.“ Damit musste er sicherlich etwas Verwirrung bei Miyu und Minato stiften, denn der Himmel war fast wolkenlos und die sanfte Brise konnte kaum als Sturm bezeichnet werden. Auch die Wellen, kaum eine Handbreit hoch, schienen nichts von einem Sturm zu wissen. Aber er würde wirklich heraufziehen. Kazuya spürte es, das Meer beruhigte sich, wie es das oft vor Stürmen tat und die Möwen, die sonst nur größeren schiffen wegen der Essensreste folgte, klebten förmlich an dem kleinen Boot obwohl fast schon klar war, dass sie nichts bekommen würden. Sie suchten Schutz, obwohl so ein kleines Boot sicherlich keinen ausreichenden Schutz bieten würde, es war einfach zu klein und würde leicht kentern. Doch Kazuya war sich sicher, dass das nicht passieren würde und wenn er nachhelfen musste. Doch erst mal mussten sie einfach nur rudern, das hieß, Minato musste es. Endlich gab Hanna stumm eine Richtung an, indem sie ihren Finger nach vorne reckte.