Fairy Tail Gildenhaus

Die beiden Magier waren ihm gefolgt, also hatten sie nicht vor plötzlich zu einer anderen Quest abzuschwenken, das war doch schon einmal etwas. Auch wenn Kazuya gerne alleine losgezogen wäre, machte ihm die Gesellschaft nichts aus. Gemeinsam erklommen die drei einen Pfad, der sich sanfte Hügel hocharbeitete und dabei stetig dem Meer näher kam. Warum dies hier Klippenstraße hieß konnte sich der Dragonslayer noch nicht denken, saftig grüne Wiesen und sanfte Hügel waren nicht gerade das, was sich der junge Mann als Klippen vorstellte. Das einzige, was bisher vom Meer kündete, war der salzige Geruch in der Luft, der bisher nur dem Dragonslayer aufgefallen war, doch bald würden sie den Ozean erreichen und die Quest richtig starten können. Die Aussicht darauf erzeugte aber keine Wogen des Glücks, warum auch, er tat dies nur, um seine Miete bezahlen zu können, nicht mehr und nicht weniger.
Als sich die Straße über einen weiteren Hügel herauf schlängelte, wehte der Gruppe eine extrem salzige Brise entgegen, die selbst die unsensibelsten Nasen wahrnehmen mussten. Das Meer war nahe und wie nahe wurde den Magier auf der Hügelkuppe präsentiert. Schon hinter der nächsten Erhebung glitzerte der Ozean türkisblau im Sonnenlicht, das von keiner Wolke getrübt wurde. Es stimmte schon, wenn der Morgen nebelig war, würde der Tag sonnig. Bauernweisheit oder nicht, der Beweis lag vor ihnen. Vor ihnen lag noch etwas, das den Dragonslayer ein wenig störte. Im Tal vor ihnen teilte sich der Weg, der eine führte um den Hügel herum und verschwand dahinter, der andere schlängelte sich den Hang hinauf und lief dann erst einmal parallel zum Meer weiter. Welcher war der Richtige? Das mussten die Magier wohl an der Weggabelung entscheiden.

Minato hätte doch frühstücken sollen. Zu dieser Erkenntnis gelangte der junge Donnermagier, kurz, nachdem sie die Stadt verlassen hatten. Das Wetter hatte aufgeklart und es war nicht mehr so kalt, wie noch am frühen Morgen, als er zur Gilde ging. Die Sonne schien und es war keine Wolke mehr am Himmel zu sehen, nur einige dünne Schleierwolken, die vom Morgen geblieben waren, konnte man ganz dezent in der Ferne erkennen. Weites offenes Land erstreckte sich vor den drei Magiern, dass durch grüne Wiesen, einem verträumten kleinen Wäldchen und kleine Hügel, ein wunderschönes Bild von sich ab gab. Die Sonne hatte immer noch Kraft, zu dieser Jahreszeit und wärmte ihn. Fast war er dazu geneigt, sich einfach am Fuße eines der Bäume hinzulegen und in der angenehmen Herbstsonne zu dösen und dabei den leichten Wind auf seinem Gesicht zu spüren. Es war einfach herrlich, wenn da nicht eine kleine Sache gewesen wäre. Das schöne Wetter und die frische Luft regten Minatos Appetit an, und da er bis auf die beiden Muffins nichts zwischen die Zähne bekommen hatte, stellte sich bei ihm langsam ein Hungergefühl ein. Hoffentlich gab es in dem Fischerdorf, zu dem sie gerade unterwegs waren auch andere Speisen zu essen außer Fisch, denn Fisch war eines der wenigen Dinge die Minato wirklich hasste. Fische und Pilze konnte er überhaupt nicht ab und hasste diese beiden Dinge seit seiner Kindheit. Früher hatte seine Mutter ihn immer dazu gezwungen das Zeug zu essen, auch wenn er es nicht mochte. Sie meinte dann immer, davon würde man groß und stark werden. Er seufzte leicht, als diese Erinnerung wieder hochkam und dachte bei sich. 'Ich würde alles essen was sie mir auftischen würde, wenn ich sie nur noch einmal sehen könnte.' Er schüttelte kurz den Kopf um wieder zu klaren Verstand zu kommen und folge Kazuya weiter, der ein ordentliches Tempo vorlegte. Langsam kamen sie zu einem Tal, in dem sich der Weg in zwei Richtungen teilte. Der eine Pfad führte den Hügel hinauf der vor ihnen lag und verlief dann weiter am Meer entlang, während der andere anscheinend drum herum führte. 'Und was nun', fragte er sich und sah sich nach einem Hinweis um, der ihnen den richtigen Weg zeigen würde. Etwas drei Meter von ihnen entfern, ragte ein kleiner Wegweiser am Wegesrand hervor. Das Minato ihn nicht sofort entdeckt hatte, lag daran, das ein Busch, der sich vor dem Wegweiser befand, in etwa die gleiche Größe hatte und dieser die Sicht auf ihn verdeckte. Hätte der Busch nicht schon etliche Blätter verloren, man hätte den Wegweiser glatt übersehen, so kam ihnen aber zugute, dass es nun Herbst war und die Blätter dann bekanntlich zu Boden fielen. Er schritt zu ihm und las, was darauf geschrieben stand. 'Hagane'...also führten beide Wege zum Fischerdörfchen. Minato wandte sich wieder seinen Kameraden zu. "Also laut Wegweiser, führen beide Wege nach Hagane." Der braunhaarige Donnermagier sah sich die beiden Pfade noch mal an, eher er einen Vorschlag machte. "Ich wäre dafür den Weg hinauf auf den Hügel zu nehmen. Von dort oben haben wir bestimmt eine bessere Aussicht, auf das, was vor uns liegt." Abwartend, ob die beiden anderen zustimmen würden oder nicht, sah er zu ihnen.

Als sie die Gilde verließen registrierte Miyu noch den leeren Muffinkorb und in ihrem Bauch breitete sich ein wohliges Gefühl aus. Sie hatten ihnen also geschmeckt! So gut geschmeckt, dass sie sie alle aufgegessen hatten. Das war wunderbar! Kein Wunder also, dass das Lächeln auf dem Gesicht der Magierin noch ein wenig strahlender als sonst war, als sie den beiden Jungen aus dem Gildenhaus und der Stadt folgte. Ihr machte es auch nichts aus, das der Dragonslayer Kazuya - der sich endlich mal vorgestellt hatte - eifrig vorranschritt, so dass sie zunächst ein wenig Mühe hatte zu ihm aufzuschließen. Schließlich war sie kleiner als er und hatte auch kürzere Beine. Aber das Laufen und die wunderbaren Sonnenstrahlen taten dem Mädchen gut. Und erst die herrliche Aussicht! Am liebsten hätte Mi-Chan eine Pause gemacht und all das gezeichnet. Aber sie wollte ihre beiden Begleiter natürlich nicht verärgern, weshalb sie diesen Gedanken auch so fort wieder verwarf. Stattdessen plapperte sie munter drauf los und fragte die beiden Fairytailmagier ein wenig aus: "Seid ihr schon lange bei Fairytail, nyu? Habt ihr schon viele Quests erledigt, nyu? Schließlich wollte sie ja von den beiden lernen. "Was war das Aufregendste was euch in dieser Zeit passiert ist, nyu?", fragte sie weiter quietschfidel, während sie die wundervolle Umgebung um sich herum betrachtete. Die Luft veränderte sich und Miyu konnte das Salz des Meeres riechen. Sie mussten dem Ozean also schon Recht nah sein. Es roch herrlich! Die kleine Künstlerin liebte das Meer. Immerhin verband sie damit viele schöne Kindheitserinnerungen. Dort war sie mit ihren Eltern gerne hingegangen. Dort hatte sie schwimmen gelernt. Das Meer war etwas ganz und gar wundervolles!
Doch bevor sie es erreichen konnten mussten sie sich zunächst entscheiden. Denn der Weg gabelte sich auf einmal und die beiden nun entstandenen Wege führten wohl gleichsam nach Hagane. Minato schlug vor den Weg hinauf auf den Hügel zu nehmen und Nyu nickte zum Zeichen, dass sie damit einverstanden war. Auch Kazuya schien gegen diese Wahl nichts einwenden zu haben und so begab sich die Gruppe nun also den Hügel hinauf. Miyu fand Minato hatte gut gewählt, denn der Weg führte dicht am Rand der Klippen entlang. So hatten alle drei einen wundervollen Blick aufs Meer, dass glitzernd unter ihnen lag und sich an Felsen brach. Möwen schebten über dem Wasser und ließen sich hier und da anmutig in das kühle nass gleiten, während die Sonne wie ein großer leuchtender Feuerball die Erde erwärmte. "Oooooooh ist das schööön!",schwärmte die Kleine, deren Künstlerherz sofort Feuer gefangen hatte. Wie gerne würde sie hier rasten und die ganze Szene malen. Am liebsten mit Kazuya und Minato, wie sie selbstvergessen am Rande der Klippen stehen und auf das Meer blicken. Das wäre ein Bild! Aber sie getraute sich nicht die beiden zu fragen und so lief sie einfach weiter, während sie versuchte möglichst viele Eindrücke zu speichern.

Als die Magier das Tal durchquerten, in dem sich der Weg gabelte, konnte Kazuya bereits das Rauschen des Meeres hören. Sie mussten nah dran sein, dann würden sie einfach der Küstenlinie folgen und Hagane erreichen. Doch wo lang sollten sie? Der Weg gabelte sich und eine Karte von dieser Region gab es nicht, sie war einfach zu unbedeutend, als dass sich jemand wirklich die Mühe machen würde. Seufzend blickte Kazuya die beiden Wege entlang und kratzte sich am Hinterkopf, wie sollten sie sich entscheiden? Es gab auch keinerlei Hinweise, wie sie den Ort finden sollten, jedenfalls nicht von Kazuyas Position aus. Anders aber Minato,d er sich etwas von den beiden anderen Magiern entfernt hatte und an einem Busch stand. Zwar hatte der Wasser Dragonslayer so gar kein Interesse daran, was er da tat, doch als er rief blickte er dennoch ins eine Richtung. Zum Glück hatte der Donnermagier nicht das getan, was der Rosaschopf vermutet hatte, sondern nur einen einfachen Wegweiser gefunden. Darauf hieß es, dass man über beide Wege Hagane erreichen konnte, hätte nicht ein Weg ausgereicht für ein kleines Fischerdorf? Da es nun egal war wohin sie gingen ließ Kazuya die anderen wählen, während er mit einem demonstrativen Gähnen seine Langeweile kundtat.
Die Wahl wurde von Minato getroffen, der die Gruppe über den Hügel nach oben führte. Diese Entscheidung konnte sich für Kazuya als Problem herausstellen, denn die Klippen waren nah und der Dragonslayer hatte sein ganz eigenes Verhältnis zu Höhen. Wenn er auf einem Hügel war stellte die Höhe kein großes Problem dar, der Unterschied zur Umgebung war fließend und kaum bemerkbar, leider änderte es sich, wenn Kazuya einen deutlichen Unterschied zur Umgebung wahrnahm. Wie bei einer Klippe. Und genau so eine eröffnete sich gerade dem Dragonslayer, der plötzlich und ohne Vorwarnung von einem starken Schwindelgefühl erfasst wurde. Mit einem Mal klappte er zusammen und lag beinahe bewusstlos auf dem Rasen neben dem Weg, der an der Klippe entlang führte. Von Übelkeit geschüttelt versuchte er den Weg wieder herunter zu robben, damit er die Kante nicht mehr im Blick hatte. Sofort beruhigte sich der Magen des Dragonslayers und er war in der Lage sich wenigstens etwas aufzurichten und ordentlich durchzuatmen. Er hasste diese Schwäche von sich, aber dagegen tun konnte er nichts, jedenfalls war das bisher immer der Fall gewesen, deswegen begnügte er sich normalerweise damit auf dem Boden zu bleiben und die Höhen anderen zu überlassen.
Mit einem verächtlichen Schnaufen, das eher gegen sich selbst gerichtet war, als an seine Teamkameraden, erhob sich der Junge und klopfte sich den Staub von der Jacke. Er würde den anderen etwas weiter unten folgen und versuchen nicht über den Rand der Klippe zu blicken. Dennoch war er nah genug an den beiden dran, dass sie sich ein wenig unterhalten konnten, wen sie wollten. Natürlich war Miyu neugierig, denn als neue Magierin in der Gilde hatte man sicher so einige Fragen, doch Kazuya hatte gerade wirklich null Bock darauf zu antworten. Daher ignorierte er Miyus Frage und marschierte durch das hohe Gras, das neben dem Weg wuchs, er hatte schon genügend Probleme damit. Wie lange es wohl dauern würde, bis sie Hagane erreichen würden?

Da seine beiden Kameraden anscheinend kein Problem, mit seiner Wahl des Weges hatten, ging er voraus, den Hügel hinauf. Natürlich hatte Minato die Fragen von Miyu nicht vergessen und ging nun, da sie weiter gingen, auf diese ein. Dabei sah er das kleine Mädchen von der Seite an, die neben ihm herlief, während Kazuya ihnen folgte. "Ich bin schon in der Gilde, seit ich klein bin. Ich wurde damals hier aufgenommen, nachdem ich ... nun ja ... meine Eltern verloren habe." Eigentlich mochte er gar nicht darüber sprechen und fuhr auch gleich fort. "Dies ist jetzt meine Dritte richtige Quest, bei der letzten habe ich ebenfalls mit Kazuya zusammengearbeitet." Er musste schmunzeln, als ihm die Erinnerung an diese Quest kam. Wie er als Nachzügler zu dieser Quest gestoßen war und gleich mit Sylvana zusammenstieß. Alles im Allen hatte ihm die letzte Mission spaß gemacht. Vielleicht war er auch deshalb gleich zu dieser neuen Aufgabe bereit, als Kazuya ihn gefragt hatte. Irgendwie konnte er den Dragonslayer, trotz seiner meist ruppigen Art, recht gut ausstehen. Bei der nächsten Frage von Miyu musst er kurz überlegen. "Das Aufregendste, was mir bisher passiert ist, hmm ...", murmelte er leise vor sich hin. "Da fällt mir momentan wirklich nichts ein." Dann machte sich ein freundliches Grinsen auf seinem Gesicht breit. "Aber wer weiß, vielleicht liegt das Aufregendste ja genau vor uns."
Mittlerweile waren sie oben auf dem Hügel angelangt und die Klippen erstreckten sich seitlich von ihnen. Es war eine herrliche Aussicht und daher konnte Minato Miyus Ausspruch, wie schön es doch war, sehr gut nachempfinden. Dennoch verflog das Lächeln, das gerade noch auf dem Gesicht des Donnermagiers zu sehen war plötzlich, als er zu Kazuya blickte, der auf einmal am Boden lag. Minato eilte sofort zu ihm, während sich der Dragonslayer schon von allein wieder leicht aufrappelte. Dennoch erschien er immer noch sehr wacklig und machte auf Minato den Eindruck, als sei ihm übel. "Hey, ist alles in Ordnung mit dir?" Minato hatte ja keine Ahnung, was den Dragonslayer gerade zu schaffen machte, sonst hätte er mit Sicherheit, den anderen Weg vorgeschlagen. Abwartend sah er zum Pinkschopf, der sich nun etwas entfernte und langsam neben dem Weg weiterging

Miyu hatte gute Laune. Die Sonne, die herrliche Aussicht, die wunderbar salzige Luft, all dass versetzte sie in Hochstimmung. Nicht dass das Mädchen vormals schlechte Laune gehabt hätte. Schlechte Laune war bei ihr nun mal unglaublich selten, aber ihre gute Laune selbst konnte immer noch gesteigert werden. Aber es war ja kein Wunder, dass sie glücklich war. Immerhin war schönes Wetter, sie sah etwas vom Land und das aller beste von allem, war ja die Tatsache, dass sie mit zwei Fairytailmagiern unterwegs zu einem Auftrag war. Ihr allererster Auftrag! Dieser Gedanke löste in ihr ein angenehmes Kribbeln im Bauch aus, dass ihr ein zufriedenes Lächeln auf das Gesicht zauberte. Während sich der Dragonslayer in Schweigen hüllte, war zumindest Minato so freundlich die Fragen des neugierigen Mädchens zu beantworten. So berichtete er ihr, dass er schon als Kind in die Gilde gekommen war, nachdem seine Eltern gestorben waren. Nun war es an Miyu ein betroffenes Gesicht zu machen, als sie zu ihm sagte: "Oh das tut mir leid. Meine Mama ist auch tot, weißt du,nyu?" Sie machte eine kurze Pause ehe sie weitersprach: "Und mein Vater interessiert sich nicht was mit mir ist... Er hat noch nicht einmal was dazu gesagt, dass ich Fairytail beitreten wollte. Ich kann mir also ein bisschen vorstellen, wie es dir geht." Natürlich hatte sie keine Ahnung unter welche Umstände die Eltern des Magiers zu Tode gekommen waren, trotzdem hatte sie eine gewisse Ahnung, wie er sich deswegen fühlen musste. Aber Miyu war kein Kind, dass traurigen Gedanken nachhing und so meinte sie dann wieder mit einem fröhlichen Lächeln: "Ich hab damals in St. Alban eine neue Familie und ein neues Zuhause gefunden und ich bin mir sicher, dass es mir mit Fairytail genauso ergehen wird. Das ist jetzt eben unsere Familie! Und ich finde eine so tolle Familie haben nur wenig Menschen, oder nyu?"
Die Pictomagierin war erstaunt zu hören, dass das erst Minatos dritte Quest war. Er sah viel erfahrener aus und sie hatte gedacht, dass er wesentlich routinierter war. Aber erfahrener als sie war er auf jeden Fall. Und jeder fing schließlich mal klein an. "Waren die Quests so langweilig, nyu?",fragte sie ihn, als er meinte ihm würde nichts Aufregendes einfallen. "Was musstest du denn da machen, nyu?" Doch Minato kam nicht zum Antworten, denn er bemerkte mit einem mal, dass Kazuya am Boden lag. Miyu die sich jetzt erst umdrehte, sah nur noch wie er sich wieder aufrappelte und wollte schon fragen, ob alles in Ordnung sei, als sie seinen Blick sah. Das Mädchen hatte sich im Laufe der Jahre eine gute Menschenkenntnis angeeignet, die sie brauchte um sich Freunde zu machen, weshalb sie auch sofort sah, dass der rosahaarige junge Mann nicht darüber sprechen wollte was mit ihm war. Deshalb verkniff sie sich ihre Frage und ihr Hilfsangebot. Kazuya gehörte offensichtlich zu den Menschen die solche Sachen lieber mit sich alleine ausmachen wollten und so drehte sie sich auch auch schon wieder um und lief weiter, damit er sich nicht so sehr auf dem Präsentierteller fühlte.

Der Dragonslayer hielt sich während den nächsten Minuten äußerst bedeckt, er hasste seine Schwäche und ach dass er es gezeigt hatte, aber was sollte er dagegen tun? Er war eben von klein a nie höher gekommen, als fünf oder sechs Meter. Nur wenn er auf Levias Kopf Platz nehmen durfte, konnte er wenigstens etwas höher sitzen. Da fehlte irgendwie die Gewohnheit. Daher war er sehr glücklich darüber, dass Miyu schnell wegblickte und sich nichts anmerken ließ. Die Kleine hatte wenigstens ein Gespür für die Gefühle anderer, anders als ein gewisser Donnermagier, der einfach so an die große Glocke hängte, dass es dem Rosaschopf nicht gut ginge. Was hatte er denn damit zu tun, Kazuya würde sicherlich nicht während der Quest so versagen und solange das gut ging konnte Minato sich sein Mitgefühl verkneifen. Damit der Donnermagier sich wieder seinen Dingen zu wand grunzte Kazuya nur einmal kurz, dass es ihm gut ginge und er sich keine Sorgen machen sollte. Es hatte ihn eh niemand darum gebeten. Das musste genügend und selbst wenn nicht, es interessierte den Dragonslayer des Wasser nicht besonders, er marschiere einfach weiter.
Nach einigen Minuten des Schweigens, jedenfalls von Seite des Dragonslayers, erreichte die Gruppe ein Wäldchen, das sich auf eine kleine Landzunge oberhalb der Klippen hinausschob. Da es den Blick zu den Klippen verdeckte, wagte sich der Dragonslayer wieder zu den beiden Fairy Tail Magiern auf den Weg. So fühlte er sich deutlich wohler, wenn auch nicht annähernd so wohl, wie im Wasser. Aber es reichte durchaus, um die Laune des Dragonslayer auf ein normales, mürrisches Maß zu steigern. Eigentlich war es sogar recht schön hier, im Blattwerk des Wäldchens brach sich das mittägliche Sonnenlicht und erzeugte tanzende Schatten auf den Farnen, Büschen und den Stämmen. Ein paar hellgelbe Schmetterlinge tanzten mit den Schatten und bildeten einen Scharm, der durch den Wald schwebte. Doch Kazuya hatte kaum Augen für die Schönheit der Umgebung, er wollte lieber schnell in Hagane ankomme, um mit der Arbeit zu beginnen. Aus diese Grund folgte er einfach nur stur dem Weg und ignorierte die Schatten, die Schmetterlinge und sogar das Kaninchen, das vor seinen Füßen aus einem Busch sprang und dann panisch davon hoppelte, als es die Menschen sah. Vielleicht hatten die anderen Magier eher einen Blick für die Umgebung, Kazuya jedoch interessierte es nicht sonderlich. Langsam merkte der junge Mann, wie der Weg herabführte ohne sich jedoch vom Meer zu entfernen, was der Dragonslayer als ein gutes Zeichen nahm, denn so würde er sich nicht noch einmal eine solche Blöße geben müssen. Auf ebenem Boden in der Nähe des Meeres war es einfach schöner und einfacher. Langsam aber sicher verstärkte sich auch der Geruch nach Fisch, wenn gleich es größtenteils nach verdorbenen Exemplaren roch, also mussten sie sich dem Fischerdorf Hagane nähern. Bald wären sogar die beiden anderen Magier in der Lage die Fische zu riechen. Ob es sie freuen würde? Wohl kaum, so beißend, wie der Dragonslayer den Gestank schon wahrnahm. „Ich denke, dass wir in nächster Zeit in Hagane ankommen müssen.Ich kann schon den Fischgeruch wahrnehmen und wenn ein anderes Dorf früher kommen würde, hätte man es doch ausgeschildert.“ das war alles, was er seinen Begleitern sagen würde, bis sie das Dorf erreicht hatten, was hoffentlich nicht mehr allzu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
Nach ein paar Minuten konnte man plötzlich das Rauschen des Meeres wieder ganz deutlich hören, doch es war nicht so weit unten, wie es vorhin der Fall gewesen war, scheinbar waren die Klippen, die jetzt kamen nicht mehr ganz so hoch, doch der Dragonslayer wollte kein Risiko eingehen und verließ den Weg wieder, als er den Wald hinter sich gelassen hatte. Das hohe Gras erschwerte zwar das Fortkommen, aber wenigstens würde er nicht wieder voller Übelkeit auf dem Boden liegen und kaum n der Lage sein sich zu bewegen.

Minato war sehr wohl bewusst, dass es dem Dragonslayer lieber gewesen wäre, er hätte ihn ignoriert, wie es Miyu gerade tat, aber das war nicht seine Art und er würde jetzt nicht anfangen sie zu ändern. Da ein kurzes Grunzen von Kazuya zu vernehmen war, das wohl so viel heißen sollte, das es ihm gut ginge, harkte er nicht weiter nach, sondern ging weiter. Langweilig wurde ihm während des Weges ja nicht, dafür sorgte Miyu schon, die ihn mit Fragen nur so bombardierte, aber anders als gewisse Dragonslayer, machte ihm das nichts aus. Sie erzählte ihm, das auch ihre Mutter nicht mehr lebte und das sich ihr Vater, soweit man so jemanden so nennen konnte, sich nicht um sie scherte. Solche Menschen konnte Minato nicht leiden, doch dies wollte er hier jetzt nicht breittreten und somit vielleicht die gute Stimmung kaputtmachen. Auf ihre Bemerkung hin, dass Fairy Tail nun ihre Familie sei und das nicht viele eine solch tolle Familie hätten, konnte er nur zustimmend nicken und meinte dann lächelnd: "Da hast du ganz recht." Er machte kurz ein nachdenkliches Gesicht und sah zum Himmel. Dann sah er wieder lächelnd zu ihr. "Das würde aber bedeutet, das du nun meine kleine Schwester bist", stellte der Donnermagier fest. "Ich hoffe du hast nichts dagegen?", warf er noch schnell ein. Er sah kurz zu Kazuya, der immer noch am Wegesrand durch das Gras stapfte, dann jedoch wieder auf dem Weg lief, als sie zu einem kleinen Wäldchen kamen. Er sah wieder nach oben und sah, wie das Sonnenlicht durch die Baumkronen schimmerte, die schon nicht mehr so dicht bewachsen waren, da schon einige Blätter gefallen waren, aber es war immer noch sehr schön anzusehen. 'Der Herbst hat auch seine schönen Seiten', dachte er, faltete seine Hände hinter dem Kopf und ging wieder auf Miyus Fragen ein. "Dass die Quests langweilig gewesen wären, kann ich jetzt nicht behaupten, aber ich kämpfe halt lieber, als mir stundenlang den Kopf zu zerbrechen, um mir einen Plan auszudenken, verstehst du?" Der Donnermagier war halt nicht der große Denker und verließ sich lieber auf seine Instinkte, die meistens erst in einem richtigen Kampf zum Vorschein kamen. "Da war meine Erste Quest schon etwas besser, denn wir mussten tollwütige Hunde einfangen, die ein ganzes Dorf terrorisierten. Ich sag nur so viel, die Hunde waren nachher ganz schön geschockt.", erzählte er nun breit grinsend. "Und wie gesagt, die Zweite Quest habe ich unter anderem zusammen mit Kuzuya gemacht. Wir mussten herausfinden, wer für ein paar Unfälle in einem Zirkus verantwortlich war. Also wie du siehst nicht ganz so aufregend." Als sie wieder aus dem Wald heraus kamen, machte sie der Dragonslayer darauf aufmerksam, dass sie doch bald in Hagane ankommen müssten, da er den Geruch von Fisch wahrnehmen konnte. Minato hielt seine Nase in die Luft und tatsächlich, der Geruch von Fisch war so extrem, das Selbst er es schon riechen konnte, was dazu führte das Minato angewidert sein Gesicht verzog. "Bäh, ... ich hasse Fisch."

Noch immer stapfte der junge Dragonslayer durch das hohe Gras am Rand des Weges und versuchte dabei nicht in die Exkremente der Bewohner dieses Feldes oder des nahen Waldes zu treten. Dabei ignorierte er das Stechen einzelner Gräser an seinen Beinen, denn obwohl er eine lange Hose trug schienen die Pflanzen ihren Weg in die Hosenbeine zu finden, egal was der junge Mann tat. Doch jedes Gras, dass sie dessen erdreistete erlitt das selbe Schicksal, abgerupft ohne Wurzel in die Gegend geworfen zu werden. Dennoch half es kaum gegen diese Mengen, die wild wucherten,ohne dass je ein Mensch sich die Mühe machte einmal mit der Sense hindurch zu fahren. Vielleicht sollte er einfach selbst dafür sorgen, indem er lernte mit einer solchen Sense umzugehen,so einen großen Unterschied zu seinem Bo konnte die Waffe nicht machen, nur die Klinge an einer Seite würde die Balance verändern.Da man das Prinzip ungefähr übertragen konnte war diese Idee gar nicht so abwegig. Vorher musste er aber seine Fähigkeiten mit dem Bo verfeinern, denn sich selbst mit einem Bo zu versetzen war nicht so gefährlich, wie eine Sense, bei der man gerne das eine oder andere Körperteil einbüßen konnte. Entschied er sich gerade wirklich dazu eine Sense zu benutzen, nur weil er durch Gras marschierte? Nun vermutlich, aber die Idee gefiel ihm dennoch.
Noch während er über seine zukünftige Waffe nachdachte, trat er mit seinem nackten Fuß auf etwas weiches, das ein wenig nachgab. Erschrocken blickte er nach unten und schob ein paar der Gräser beiseite, die ihm die Sicht auf seine Füße versperrten. Er war doch nicht etwa in einen Haufen getreten. Entwarnung, es war nur ein, nun etwas plattgetretener, Maulwurfshügel, der etwas von seiner Erde verloren hatte, die nun zwischen den Zehen des Dragonslayers hing. Mit langsamen Bewegungen versuchte er die Krümel zu entfernen, denn bei jedem Schritt drückte es unangenehm. Vertieft in diese Aufgabe merkte er kaum, wie sie zu dritt die Hügelkuppe erreichten und sich ein herrlicher Blick ins Tal vor ihnen öffnete. Eine fast perfekt runde Bucht gefüllt mit azurblauem Wasser tat sich vor ihnen auf, genau in der Mitte dieses traumhaften Fleckens lag ein idyllisches, kleines Dörfchen, das nur aus Fachwerkbauten zu bestehe schien und sich den Hang hinauf erstreckte. Zwei lange Kaimauern, die aus hellgrauem Stein gemacht waren stießen weit in die Bucht und begrenzten so den kleinen Hafen des Ortes. Obwohl es früh am Tag war tummelten sich keine Boote auf dem Wasser in der Bucht oder in deren Nähe, nichts deutete darauf hin, dass diese Stadt fast ausschließlich vom Fischfang lebte. Nur der Gestank nach verdorbenem Fisch erinnerte den Dragonslayer daran, dass es sich hier wirklich um ein Fischerdorf handelte.
Nach Betreten des Dorfes war der Fischgestank beinahe unerträglich geworden, er schien allgegenwärtig zu sein und drang in die Nase des jungen Dragonslayers ein. Für seine beiden Begleiter musste es ebenfalls schlimm sein, doch die empfindliche des Dragonslayers vervielfachte die Eindrücke Kazuyas. Mit angehaltenem Atem konnte der junge Mann aber sicherlich nicht arbeiten, deswegen versuchte er den Gestank auszublenden und blickte sich ohne seine Nase um. Fast keine Menschen waren auf der Straße, daher herrschte eine gespenstische Stille, die nur die Brandung durchbrechen konnte. Der Weg, der zu Dorf geführt hatte, war seit Betreten der Ortschaft mit dunkelgrauen Granitsteinen gepflastert und hatte deutlich an Breite gewonnen. Diese entstandene Straße führte auf einen großen Platz in der Mitte des Ortes, auf dem sich nicht mehr befand, als ein einzelner Brunnen aus dem selben Stein, wie die Pflastersteine. Leise plätscherte das Wasser, aber ansonsten herrschte auch hier Stille. Was war das nur für ein merkwürdiges Örtchen? Auch wenn niemand hier draußen zu sein schien, mussten die Menschen ja irgendwo sein. Also hieß es Informationen sammeln. „Wir sollten uns aufteilen, damit wir auch wirklich ein paar Informationen zusammen tragen können. Ich würde vorschlagen, dass du, Minato, in die Wirtschaft da drüben einkehrst und die Gäste befragst. Währenddessen kann sich Miyu um den Lebensmittelladen da hinten kümmern und ich gehe mal in das Rathaus dort drüben, um der ganzen Sache ein wenig auf den Zahn zu fühlen.“ Damit war es eigentlich schon entschieden, denn an seinem Plan würde der Dragonslayer festhalten. Das Rathaus hatte er sich gewählt, weil er sich vorstellte, dass es eines der besseren Belüftungssysteme des Ortes hatte, eine kleine Hoffnung, die er noch immer hegte.

Der Dragonslayer war nicht sonderlich gesprächig. Offenbar erst Recht nicht, nachdem er umgekippt war und Miyu hütete sich ihm irgendwie auf die Nerven zu gehen, denn immerhin wollte sie ja seine Freundin werden. Kazuya war da schon wesentlich umgänglicher und beantwortete ihre Fragen bereitwillig, was das Mädchen freute. Denn es wäre ihr schwer gefallen völlig den Mund zu halten, wenn beide ihrer Begleiter nicht so gerne geredet hätten. Als der Donnermagier meinte, dass sie ja, da Fairytail ihre gemeinsame Familie wäre, seine kleine Schwester wäre, lachte sie begeistert auf."Oh das wäre toll... ich wollte schon immer einen großen Bruder haben. Darf ich dich dann Onii-chan nennen, nyu?" Na das war doch mal was, dass sie jetzt so plötzlich einen großen Bruder bekommen hatte. Das fand sie richtig super, denn sie hatte ja keine eigenen Geschwister.
Während der pinkhaarige Junge einfach weiter lief, berichtete Minato von seinen Quests, die für Miyu beide sehr aufregend klangen. Hier fiel ihr auch auf, dass sie gar nicht wusste um was für eine Quest es sich handelte, auf die sie die beiden Magier begleitete. "Was müssen wir denn bei dieser Quest machen? Ich hab ganz vergessen zu fragen...", fragte sie darum den Braunhaarigen, weil er ihr wahrscheinlich eher antworten würde, als der andere. Im nächsten Moment wehte ihr ein sehr fischige Brise in die Nase, weshalb sie diese angewiedert rümpfte. Minato schien auch nicht begeistert zu sein, denn er meinte sofort, dass er Fisch nicht mochte. Ein Hinweis, den Mi-Chan sofort abspeicherte, damit sie ihm nicht irgendwann noch einmal ausversehen Fisch vorsetzte. "Der Fisch scheint aber nicht mehr sonderlich frisch zu sein..." Kein frischer Fisch konnte so dermaßen stinken. "Scheint so als wären wir gleich am Ziel..." Das hatten die beiden anderen Fairytailmitglieder zwar bestimmt auch schon geschlussfolgert, aber gut.
Tatsächlich wurde bald der Blick auf das malerische Dorf frei, aber Miyu konnte sich gar nciht richtig darauf konzentrieren, denn der Fischgestank raubte ihr fast den Atem und trieb ihr die Tränen in die Augen. Es stank grauenhaft! "Ohhhhhhhh",stöhnte sie "Was ist denn hier los, nyu?" Der Gestank war ja kaum auszuhalten, also versuchte das Mädchen durch den Mund und nicht durch die Nase zu atmen. "Wo sind denn alle, nyu?", war ihre nächste Frage, denn das Dorf schien wie ausgestorben zu sein. Miyus Nervösität stieg.... was hatte das zu bedeuten? Waren sie gar in einem Geisterdorf gelandet, dass nur noch von verdorbenen Fischen bevölkertt war.
Kazuya, der die Situation offenbar gar nicht beunruhigend fand, schlug kurz darauf vor das sie sich trennen sollten und an verschiedenen Orten nach den Bewohnern suchen sollte. Jetzt flammte in Nyu helle Panik auf. Sie sollte alleine hier rumspazieren? Und was war wenn sie auf einen Geist oder gar das Monster traf? Nun, aber sie konnte ja schlecht sagen, dass sie das nicht wollte und so meinte sie nur... wenn auch mit gewissen Widerwillen: Miyu wird im Gemüseladen schauen, jawoll! Und sie wird sofort Bericht erstatten" Wie im fing sie an von sich selber in der dritten Person zu sprechen, wenn sie nervös wurde. Hoffentlich traf sie nicht auf irgendwas schreckliches... hoffentlich war alles in bester Ordnung.