Sie hatten wirklich Glück im Unglück, denn wie aus dem nichts tauchte plötzlich ein Ruderboot auf, dessen Kapitän ein Mädchen war, das jünger als Miyu selbst schien. Irgendwie wirkte sie fehl am Platz, auf dem großen Meer, so klein und zierlich wie sie war, doch die Augen schimmerten mutig und furchtlos und auch die Kühnheit in ihrer Stimme schien darauf hinzudeuten, dass die kleine taffer war als sie aussah. Jedenfalls war sie sofort bereit die Fairytailmagier an Board zu nehmen. Ein wenig kritisch betrachtete Nyu das Ruderboot. Seetauglich sah es ja aus, aber es war klein und da die Künstlerin nicht wusste, wie weit aufs Meer die Fahrt gehen würde, betrat sie das Schiff eher mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Nicht zu vergessen, von der Panik, die jetzt zwar nicht mehr so greifbar aber dennoch schwer wie ein Stein in ihrem Magen lag. Minato musste rudern und schien davon nicht gerade angetan zu sein. "Ich kann dich auch mal ablösen, wenn du nicht mehr kannst, Onii-Chan",bot ihm darum Miyu liebenwerterweise an. Nicht das sie wirklich Lust hatte zu rudern, aber man half sich nun mal. Sie waren ja schließlich ein Team. Ihre Aufmerksamkeit wurde jetzt aber auf das furchtlose Mädchen mit den braunen Zöpfen gelenkt, dass Kazuya gerade erzählt hatte, dass ihre Eltern tot waren. "Oh du Arme", erklärte Miyu sichtlich deprimiert über diese Neuigkeit. "Hat das... das.. M-m-monster sie geholt, nyu?" Gruselige Vorstellung, die die Panik wieder aufs neue heraufbeschwor. Allerdings versuchte Miyu sich dieses Mal nicht davon beherrschen zu lassen. Panik und Angst konnte sie schließlich immer noch haben, wenn sie dem Monster gegenüber stand. Wenn sie dann überhaupt noch stehen konnte..
Derweile bemerkte Kazuya, dass ein Sturm aufkommen würde und die kleine Pictomagierin schaute irritiert zum Himmel. Ein Sturm`? Keine einzige Wolke trübte das schöne Wetter. Wie also kam er auf die Idee? Allerdings war Miyu als junges Mädchen oft mit ihrem Eltern am Meer gewesen und wusste darum, dass dort das Wetter sehr leicht umschlagen konnte. Trotzdem konnte sie es nicht so recht glauben, dass das ausgerechnet jetzt der Fall sein würde. Ich mein wie viel Pech konnte man schon an einem Tag haben? Monster und Sturm? Nee, konnte nicht sein! Der junge Dragonslayer musste sich gewiss irren, deshalb richteten sich Miyu´s Augen jetzt auch auf Hanna, die Kazuyas Unheilsbotschaft bestimmt zerstreuen würde. Immerhin war sie Fischerin, wenn auch wohl keine gute. Sie kannte sich mit dem Wetter und dessen Unberechenbarkeit bestimmt aus. Mi-Chan blickte auf das Wasser, das sich sanft an der Schiffswand brach. Nichts, aber auch gar nichts deutete ihrer Meinung nach darauf, dass ein Sturm diese friedliche Überfahrt kaputt machen würde. Also versuchte sie ein wenig mehr über Hanna herauszufinden. "Sag mal Hanna, hast du uns vielleicht zufällig gerufen,nyu? Weil du die einzigste hier zu sein scheinst, die uns nicht feindlich gesinnt ist." Der Gedanke lag ja irgendwie nahe.

Minato wollte nicht unhöflich sein, ganz bestimmt nicht, nur war er ab und an etwas neugierig, wenn eine Situation, sich plötzlich wie durch Zauberei zum guten wendete, ohne das er sich sonderlich anstrengen musste. Er hörte auf zu fragen und begann damit, loszurudern. Die ersten Ruderversuche waren schwerer, aber als sich das Boot erstmal in Bewegung gesetzte hatte, wurde es leichter und er fand schnell seinen Rhythmus. Immer noch gleichmäßig rudern, hörte er zu, was die anderen besprachen. Die Luft hier draußen war ganz klar und so atmete er ein paar mal kräftig ein und aus und fühlte sich schlagartig besser. Nun wandte sich Miyu an ihn, das auch sie gerne das Rudern übernehmen würde, sollte er nicht mehr können. Er lächelte nur, "Ist schon gut, das bisschen paddeln macht mir gar nichts, ich könnte den ganzen Tag so weitermachen." Ok, den ganzen Tag vielleicht nicht, da hatte er ein kleines Bisschen übertrieben, aber er konnte sich hier vor den anderen keine Blöße geben. Minato konnte doch nicht zulassen, das ein Mädchen hier paddeln musste, während er dabei war, eher hätte er Kazuya zum Rudern verdonnert.
Denn dieser war so unhöflich wie eh und je und zuckte nicht einmal mit der Wimper, als die Kleine meinte, das ihre Eltern vor einigen Wochen umgekommen wären. Der Donnermagier wusste nur zu gut, was dies für ein schreckliches Gefühl war und sein Lächeln verschwand kurz, als er sich dabei erwischte, wie er darüber nachdachte. "Das tut mir sehr leid für dich."
Doch lange musste er sich nicht mit diesen Gedanken auseinander setzten, den Minato sah etwas verblüfft aufs Meer hinaus. Hatte Kazuya gerade gesagt ein Sturm würde aufziehen? Das Meer um sie herum lag fast ruhig und nur kleinere Wellen, schwappten gegen das, nun stillstehende Boot. Auch der Himmel war ganz normal und fast Wolkenlos. Der Magier schloss kurz die Augen um sich zu konzentrieren, in manchen Situationen, war es ihm schon gelungen, die elektrische Spannung zu spüren, die die Luft umgibt, wenn ein Gewitter aufzieht. Zwar beherrschte er diese Fähigkeit noch nicht so gut, wie einst sein Vater, aber er wurde stätig besser. Sein Dad hätte ihm jetzt sofort sagen können ob ein Gewitter aufkommen würde, doch Minato konnte noch nichts wahrnehmen. Dafür waren seine Sinne noch nicht so ausgeprägt, wie er sich das gerne gewünscht hätte. Er öffnete wieder die Augen und sah zum Dragonslayer, "Wenn wirklich ein Sturm aufzieht, kann ich ihn noch nicht spüren. Was glaubst du wie viel Zeit wir noch haben?"

Auch wenn seine beiden Mitmagier es vielleicht nicht ganz ernst nahmen, ein Sturm schien ja wirklich mehr als unwahrscheinlich, so war sich der Dragonslayer sicher. Er hatte beinahe sein gesamtes Leben auf dem Meer verbracht, außerdem stieg die Luftfeuchtigkeit rapide an. In nicht mal einer Viertelstunde würden die anderen sicherlich nicht mehr an den Worten des jungen Mannes zweifeln. Doch das war eigentlich egal, denn das Schweigen des Mädchens beunruhigte ihn mehr. Der Dragonslayer gab nicht viel darauf, dass ihre Eltern tot waren, wieso auch, er hatte sie nie gekannt und selbst das Mädchen war nur eine flüchtige Bekannte. Sensibel, nicht wahr? Aber es war ihm wirklich egal und wenn sie in der Lage war zu arbeiten, was sonst sollte sie ja mit ihrem Boot hier gemacht haben, sollte sie auch in der Lage zu sein über ein Thema zu sprechen ohne gleich einen Heulkrampf zu bekommen. Auch Miyu versuchte das Mädchen dazu zu bewegen, dass sie sprach. Doch sie schwieg beharrlich, dafür zeigten sich die erste Anzeichen für den Sturm, eine Nebelfront zog auf. Der Nebel selbst würde während des Sturmes verweht werden, höchstwahrscheinlich in Richtung des Dorfes aus dem sie kamen, die Bucht hatte eine perfekte Form, um dem Nebel zu halten, während es auf dem Meer stürmte. Langsam umwaberten Nebelbänke das Boot und reduzierten die Sicht auf ein Minimum.
Einige Minuten später hatte Kazuya zwar keine Ahnung ob die Richtung richtig war, der Nebel war zu dicht, aber wenigstens hatte er seine Ruhe. Die einzigen Geräusche waren die Paddel, die der Donnermagier gleichmäßig über das Wasser schleifen ließ und das stetige plätschern der Wellen am Rumpf des Bootes. Dieses Geräusch hatte sich deutlich verstärkt und der Wellengang hatte auch zugenommen. In der Ferne zuckten die ersten Blitze und dann sah Kazuya etwas, was er nicht für Möglich gehalten hätte. Im Nebel tauchte plötzlich, beleuchtet vom nächsten Blitz, die Silhouette eines sich aufbäumenden Drachens auf. Das war doch völlig unmöglich. „Habt ihr das gesehen?“ Dumme Frage, bis auf Minato starrten sie alle in die selbe Richtung, nur der arme Tropf, der rudern musste, saß mit dem Rücken zu der Silhouette. Vielleicht war das auch besser, denn irgendetwas stimmte mit dem Drachen, als de nächste Blitz zuckte verharrte er noch in der selben Position, wie davor, wieso sollte er sich nicht bewegen? Langsam schloss der junge Dragonslayer die Auge und versuchte den Geruch des Drachen aufzunehmen, er musste ja irgendwie Ähnlichkeit mit dem von Levia haben, doch nichts. Leider traf genau in diesem Moment eine größere Welle auf das Boot und warf es einfach um.
Als Kazuya die Augen wieder öffnete, umspülte ihn bereits das Wasser. Schnell konzentrierte er etwas Mana in seinen Lungen und aktivierte einen Zauber, den er bei Levia gelernt hatte, damit er auch Unterwasser länger durchhalten konnte. Water Dragon's Breath Das Wasser, welches der Dragonslayer nun auf sog, durchfloss seine Lungen, als wäre es das Normalste der Welt, für eine Viertelstunde war er nun in der Lage unter Wasser zu atmen. Direkt vor sich sah er Miyu und Minato im Wasser, sie schienen höchsten überrascht zu sein, nichts schlimmes. Schnell schwamm er zu den beiden und bedeutete ihnen, dass sie nach oben schwimmen sollten. „Ich suche Hanna, ich kann sie hier nämlich nicht sehen.“ Gedämpft drang Kazuya Stimme zu den beiden Magier, nun unter Wasser zu sprechen war ja auch normalerweise nicht möglich und nur dank seiner Magie konnte er überhaupt ordentliche Laute unter Wasser erzeugen ohne alles mit blubbernden Blasen zu übertönen. Mit diesen Worten wandte sich der Dragonslayer um und tauchte etwas tiefer. Die beiden würden schon klarkommen, sie waren immerhin Magier, oder wenigstens behaupteten sie dies.

Miyu fand es sehr merkwürdig, dass das Mädchen ihr nicht antworten wollte. Überhaupt fand sie, dass sie sich komisch benahm. Anstelle eine Antwort starrte sie nämlich einfach nur stumm aufs Wasser. Nun vielleicht war sie auch einfach nur sehr sensibel und Mi-Chan hatte sie mit ihrer Frage an den Verlust ihrer Eltern erinnert und ihr so die Sprache verschlagen? Also würde Mi-Chan das Mädchen lieber nicht weiter belästigen. Sie wollte auf keinen Fall, dass sie sich noch schlechter fühlte. Stattdessen beobachtete sie nun ihrerseits den Horizont und sah mit Schrecken, dass Kazuya Recht behalten sollte. Nach und nach zogen sich am blauen Himmel dunkle bedrohliche Wolken zusammen und der Wellengang wurde immer ungemütlicher. Das kleine Schiff wurde hin und her geworfen und Blitze erleuchteten den dunklen Himmel, während ihnen Nebel die Sicht nahm. Nyu blickte zu der Kleinen die immer noch unbeweglich auf den Horizont starrte und wunderte sich, wie sie so ruhig bleiben konnte. Dann plötzlich erleuchtete ein Blitz die Silhouette eines gigantischen Drachens im Nebel und Miyu ließ einen entsetzen Schrei verlauten. Das dürfte Kazuya ja genug Antwort auf seine Frage sein, ob sie das Monster ebenfalls gesehen hatte, denn mehr brachte sie jetzt nicht mehr heraus. Die Angst hatte ihr die Sprache verschlagen. Ein Umstand der bei Mi-Chan nicht gerade häufig vor kam.
Im nächsten Moment rollte auch ein gigantische Welle heran und riss sie aus dem Boot. Sie wurde unter Wasser gedrückt und unterdrückte nur mit Not ihren Drang nach Luft zu schnappen, da um sie herum nur Wasser war. Sie hatte völlig die Orientierung verloren und versuchte herauszufinden, wo sie war. Doch sie konnte sich in der Dunkelheit des aufgewühlten Meeres nicht orientieren, weshalb sie sich zunächst einigermaßen ruhig an einer Stelle hielt. Ihre Lungen fingen schon so langsam an zu brennen, denn da sie die Welle völlig überrascht hatte, hatte sie kaum Luft holen können, als es sie unter Wasser gedrückt hatte. Trotzdem wusste die erfahrene Schwimmerin das es fatal war einfach in eine Richtung los zu schwimmen, wenn man nicht wusste, ob das der richtige Weg an die Oberfläche war. Schwamm man in die falsche Richtung verbrauchte man viel kostbare Energie und Sauerstoff, so dass man dann auf den Weg nach oben ertrinken konnte. Also versuchte sie weiterhin einen Anhaltspunkt dafür zu finden, wo genau die Oberfläche war. Immerhin sah sie Minato nicht weit von sich. Er schien nicht bewusstlos zu sein, was das Mädchen ungemein beruhigte. Mit einer Handbewegung bedeutete sie ihm, dass es ihr gut ging, als dann auch Kazuya auftauchte und ihnen bedeutete in welche Richtung sie schwimmen sollten. Mi-Chan nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Dann geschah etwas merkwürdiges, denn Kazuya sprach. Ganz normal, wie als wäre er an Land wurde seine Stimme durch das Wasser getragen und bedeutete den beiden anderen Magiern, dass er nach Hanna suchen würde.
Stimmt, wo war das Mädchen? Mi-Chan hatte sie ebenfalls nirgendwo sehen können. Sie nickte also Kazuya zu und stieg nach oben, denn so langsam hielt sie es ohne Luft nicht mehr aus. Sie hoffte, dass die Oberfläche nicht mehr allzuweit war, denn so langsam wurde der Drang ihren Mund zu öffnen und zu atmen immer größer. Mit gleichmäßigen Schwimmzügen stieg sie auf und nach und nach würde das Wasser über ihr etwas heller. Gerade als Miyu dachte, sie könne nicht mehr, durchbrach ihr Kopf endlich die Wasseroberfläche und sie konnte ihre Lungen endlich mit kostbarer frischer Luft füllen. Auch Minato tauchte neben ihr auf und schnappte ebenfalls nach Luft. Nach und nach beruhigte sich das Brennen in ihrer Kehle und das Mädchen konnte sich umschauen. Ihr Boot, Hanna oder Kazuya war nirgends zu entdecken, aber in einiger Entfernung konnte sie die Umrisse einer Insel im Nebel ausmachen und deutete darauf um Minato zu erklären, dass sie dahin schwimmen würden. Um Kazuya machte sie sich irgendwie keine Sorgen, denn offenbar half ihm seine Dragonslayerkräfte irgendwie im Wasser zurecht zu kommen. Zumindest war es dem Mädchen so erschienen. Sie würde ihn später danach fragen, wenn sie endlich wieder trockenen Boden unter den Füßen hatten.
Obwohl Miyu eine gute Schwimmerin war, hatte sie der Sauerstoffmangel erschöpft. Umso froher war sie, dass sie die Strömung des immer noch aufgepeitschten Meeres in Richtung Insel zu treiben schien. Darum hoffte sie auch, dass sie dort dann ebenfalls Kazuya und Hanna finden würden. Dadurch, dass sie nicht gegen die Meeresströmung schwimmen mussten kamen sie und Minato gut heran, so dass Miyu immer mehr von der Insel erkennen konnte. Auf der Seite, auf der sie zuhielten, war die Insel flach und ein Sandstrand, der im Meer von einigen Felsen vor starken Wellen geschütz war, lud die beiden Schiffsbrüchigen ja geradezu dazu ein dort an Land zu gehen. Denn das restlichte Gelände sah nicht besonders zugänglich aus, da ein großer Dschungel die meisten Teile der Insel bedeckt hatte und an der Westseite die Insel mit einer hohen steilen Klippe ins Meer abfiel.
Insofern war Miyu froh, dass sie an den Strand gespült wurden und sie sich nass, aber glücklich endlich ins Trockene ziehen konnte. Erschöpft und keuchend lag sie auf den Rücken und blickte zum Himmel an dem die Blitze nur noch selten aufleuchteten. Das Gewitter schien sich zu verziehen. Minato war auch an Land gekommen und schien auch etwas angeschlagen zu sein. "Alles in Ordnung, nyu?",fragte sie ihn matt und setzte sich nun endlich auf. "Ob Kazuya Hanna gefunden hat, nyu? Ich sehe sie hier nämlich nirgends...",fragte sie besorgt.

Plötzlich ging alles sehr schnell. Der Sturm den Kazuya prophezeit hatte, kam wirklich auf und auch Minato konnte nun die elektrische Spannung in der Atmosphäre spüren. Der Sturm kam so schnell über sie, dass der blaue Himmel nach kurzer Zeit verschwunden war und eine dunkele Wolkendecke den Himmel verfinsterte. Das Wasser peitschte auf und Blitze zuckten durch die Wolken. Minato liebte Gewitter, nur hätte er sich einen geeigneteren Platz gewünscht um es zu genießen, als mitten auf dem Meer in einer Nussschale. Auf einmal zuckte ein starker Blitz ganz in ihrer Nähe und erhellte die Dunkelheit. Da lies Miyu auf einmal einen lauten Schrei von sich und auch Kazuya rief etwas, das er bei dem Getöse um ihn herum kaum verstehen konnte. Irgendetwas schien hinter ihm zu sein, doch zum Umdrehen und schauen kam er gar nicht mehr, da eine große Welle das kleine Boot erfasste und sie alle von Bord riss. Durch die Welle drehte er sich unter Wasser ein paar Mal, bevor er stoppen konnte, und war für einige Sekunden orientierungslos. Er öffneten die Augen, während er versuchte den Mund so gut es ging zu halten. Immerhin wusste er, nicht wie lange der Sauerstoff noch reichen würde. Der Donnermagier sah sich um und erblickte Miyu, die nicht weit von ihm entfernt schwamm. Sie signalisierte ihm, das es ihr gut ging und auch Minato zeigte ihr mit nach oben gestrecktem Daumen, dass alles so weit ok war. Er schwamm zu ihr, als auch Kazuya zu ihr kam und ihnen unter Wasser sagte, das er nach Hanna suchen würde. Minato sah sich kurz um, konnte sie jedoch auf die schnelle nicht erblicken. Das Kazuya unter Wasser sprechen konnte, verwunderte ihn nicht sonderlich, da er ja wusste, dass dieser der Dragonslayer des Wassers war, also würde er sich hier wohl am wohlsten von den Dreien fühlen. Der Donnermagier musste allerdings zusehen, dass er an die Oberfläche kam, denn so langsam ging im die Luft aus und bestimmt noch nur ihm. Zusammen mit Miyu tauchte er endlich auf und atmete erst mal tief ein. Nach einigen weiteren Schwimmeinheiten gelangten beide zu einer Insel, wo sie beide am Strand liegen blieben und erst mal durchschnauften, ehe sich die Magierin an ihn wandte und nach seinem Befinden fragte. Er setzte sich auf und sah zu ihr. "Ja ist alles ok und bei dir auch hoffe ich." Dann brachte sie ihre Besorgnis über den Verbleib von Kazuya und Hanna zum Ausdruck und Minato versuchte sie zu beruhigen. "Mach dir keine Sorgen, wenn einer die Kleine findet, dann der Pinkschopf. Wasser ist sozusagen sein Element weißt du." Minato stand auf und ging zu ihr, um ihr aufzuhelfen. "Las uns mal die Insel anschauen, vielleicht finden wir sie ja, sollten sie schon hier sein." Zusammen gingen sie den Strand endlang, während Minato seine Jacke auszog, um sie auszuwringen. Plötzlich konnten sie weiter vor ihnen auf einem Hügel etwas Großes erkennen, und als sie noch etwas näher kamen, konnte man die Umrisse eines Drachen erkennen. Sofort sah er zu Miyu und meinte dann im Flüsterton. "Psst ... sei jetzt ganz leise. Er darf uns nicht bemerken. Folge mir, aber leise." Langsam gingen die beiden hinter einen Felsen in Deckung. "Du bleibst hier, ich werde gucken, was das genau für ein Ding ist. Und keine Sorge mir passiert schon nichts." Daraufhin verschwand er und näherte sich dem riesen Gebilde. Was ihm aber komisch vorkam, war das sich das Ding bisher nicht bewegt hatte. Zur Sicherheit sammelte er schon mal Mana in seinen Händen, denn sicher war sicher, wenn er sich verteidigen musste, wollte er bereit sein. Doch als er näher kam, legte sich seine Anspannung und mit verwundertem Gesicht sah er zurück zur Miyu. "Du kannst rauskommen, alles ok, es ist nur eine Attrappe!", rief er. Doch wer hatte sie hier aufgestellt und warum? Das galt es herauszufinden, aber zuerst mussten sie Kazuya finden. "Las uns Kazuya und Hanna suchen, und ihnen sagen was wir hier gefunden haben."

Kaum hatte er sich von Miyu und Minato abgewandt, um das Mädchen zu suchen, ließ sich Kazuya nach unten sinken. Zum Glück lag hier der Grund nicht sonderlich tief, vielleicht zwanzig Meter, weswegen sogar bei dem stürmischen Wetter an der Oberfläche noch Licht nach unten drang. Als seine nackten Füße den Grund berührten und etwas Sediment aufwirbelten, war er bereit nach Hanna zu suchen, leider wurden Gerüche unter Wasser anders weiter getragen, weswegen Kazuyas Nase hier etwas nutzlos schien, wäre er ein Hai gewesen, hätte er sicherlich kein Problem gehabt das Mädchen zu finden. So musste sich der Dragonslayer aber auf seine Augen verlassen. Vorsichtig drückte sich der junge Mann nach vorne ab und verursachte eine weitere Wolke aus Sand, die langsam zur Oberfläche stieg. Als Kazuya einen kleinen Wald aus Seegras erreichten, griff er nach dem ersten Blatt, das er erreichen konnte und zog sich in den Wald hinein. Sein plötzliches Auftauchen verschreckte ein paar silbrig glitzernde Fische und zwang sie dazu sich ein neues Versteck zu suchen. Wie ein Wesen zog der kleine Schwarm tiefer in den Wald aus Pflanzen. Immer wieder griff Kazuya nach einer der Pflanzen und zog sich durch die kleine Ansammlung von Tang und Seegras. Es war eigentlich einfach erklärt, warum Kazuya in diesem undurchdringlichen Gewühle aus Pflanzen suchte und nicht etwa im offenen Wasser, hier könnte es passieren, dass Hanna sich verheddert hatte oder bewusstlos in den Pflanzen umher trieb, ohne gesehen zu werden. Es war nun einmal einfacher im offenen Wasser etwas auszumachen.
Schon nach wenigen Minuten hatte der Dragonslayer das andere Ende des kleinen Wäldchens erreicht, nichts zu finden. Mit einem kräftigen Schwimmzug befreite sich Kazuya aus den letzten Pflanzen und trieb wieder in der offenen See. Doch irgendetwas stimmte hier nicht, die Strömung war völlig atypisch für einen willkürlichen Punkt im Meer, ganz so, als würde etwas umflossen. Gab es hier vielleicht eine Insel und hatte sich Hanna dorthin retten können? Es war einen Versuch wert und wenn sie wirklich unter Wasser geblieben wäre, wäre sie sicherlich schon längst ertrunken. Sogar an Kazuya nagte die Atemnot, sein Zauber hatte sich gerade aufgelöst und ihm blieb nur der restliche Sauerstoff, den er beim normalen Tauchen benutzen konnte. Mit kräftigen Armzügen und einer flüssigen Bewegung der Beine bewegte sich der Dragonslayer ständig auf die Oberfläche zu und durchbrach diese urplötzlich. Weiße Perlen aus Gischt und Salz spritzten hoch, als der Dragonslayer aus dem Wasser schoss. Zwar hatte er noch keinen Zauber gelernt, der ihn unter Wasser schneller machte, aber er hatte fast sein gesamtes Leben Zeit gehabt zu trainieren. Noch bevor er wieder durch die Oberfläche eintauchte, konnte Kazuya die Insel ausmachen, wie sie sich vor ihm erhob. Sein nächstes Ziel, höchst wahrscheinlich befanden sich auch schon Miyu und Minato dort, woanders hätten sie ja auch nicht hin gekonnt.
Schon fünf Minuten nach dem Kazuya aufgetaucht war, erreichte er die Insel. Ein sanfte Buch, in der das Wasser ruhig lag, bildete eine Art natürlichen Hafen und eine Sandbank schob sich bis zu ihrer Mitte ins Wasser. Auf diesem Stück Land stand nun der Dragonslayer und hob die Nase in die Luft. Sofort trug der Wind ihm den Geruch von Miyu und Minato an die Nase, sie waren hier. Auch der Geruch von Hanna lag in der Luft, nur war dieser deutlich schwächer. Langsam ging Kazuya die Sandbank hinunter und erreichte die Insel. Ob die beiden Magier Hanna schon gefunden hatten?

"Ja, alles in Ordnung...",erklärte sie Minato ein wenig angeschlagen, als er ihr aufhalf. Für ihre erste Quest war das alles aber seh abenteuerlich gewesen. Ein Seeungeheuer, ein Sturm, ein gekentertes Boot.... Warum hatte sie noch mal Fairytailmagierin werden wollen? Achja, sie wollte anderen Menschen helfen. Aber sie hatte sich nie träumen lassen, dass das so schwer sein würde. Aber gut, wenn dieses Ungeheuer weg war gab es immerhin ein ganzes Dorf das ihnen dankbar war. Nun zumindest hoffte das das Mädchen während sie sich hinter Minato den Strand entlang schleppte. Dann sah sie auf der Klippe das Monster stehen und unterdrückte nur mit Mühe einen Schrei, als Minato sie ermahnte leise zu sein. Er wies sie weiter an zu warten, während er das Viech genauer in Augenschein nahm. Dieser Aufforderung kam sie nur zu gerne nach. Ihr war es durchaus Recht, wenn sie sich dem Monster nicht nähern musste. Allerdings machte sie sich auch Sorgen um ihren neuen großen Bruder. Sollte das Ungeheuer ihn wittern und angreifen würde sie nicht zögern ihm zur Hilfe zu eilen, auch wenn sie nicht glaubte, dass sie mit ihren Kräften wirklich helfen konnte. Schließlich stand sie noch ganz am Anfang. Aber das würde sie dennoch nicht davon abhalten ihren Onii-Chan zu beschützen, wenn es drauf an kam. Dieser kam jedoch schnell wieder zurück und verkündetete, dass der Drache eine Atrappe sei und das sie sich jetzt auf die Suche nach Kazuya und Hanna machen sollten. "Eine Atrappe,nyu? Bist du dir sicher,nyu? Aber wieso,nyu?",fragte sie den anderen Magier verwirrt während sie wieder zu dem Drachen spähte. "Da ist Hanna!",erklärte sie nun, denn direkt neben dem angeblichen Drachen hatte sie die Gestalt des kleinen Mädchens ausgemacht. In diesem Moment hörte sie auch noch Schritte hinter sich und drehte sich um. Kazuya kam gerade den Weg hinauf. "Alles in Ordnung,nyu?",fragte sie und man sah Besorgnis in ihrem Blick, als sie Kazuya musterte. Der Dragonslayer sah allerdings völlig gesund aus. "Hanna ist da vorne",erklärte sie ihm nun und zeigte in Richung der Drachenfälschung. "Und der Drache ist nicht echt...",fügte sie noch hinzu. Sie verstand das ganze nicht, aber sie war sich sicher, dass Hanna irgend etwas mit dieser Scharade zu tun hatte. "Wir sollten mit Hanna sprechen, ich glaube sie schuldet uns eine Erklärung." Das Mädchen war einfach zu merkwürdig gewesen, als das es nichts mit dieser Sache zu tun haben konnte. Jedenfalls hatte Miyu so das Gefühl, als hätte es etwas wichtiges verschwiegen.
Ohne darauf zu achten, ob die anderen beiden ihr folgten, machte sich Mi-Chan zur Klippe auf. Je näher sie kam, desto mehr wich das flaue Gefühl im Magen wegen dem Monster, denn je mehr sie sich ihm näherte, desto deutlicher wurde es, dass es sich bei dem angeblichen Seeungeheuer um eine Fälschung hatte. Und direkt daneben stand das kleine Mädchen, dass so freundlich gewesen war sie auf die Insel mitzunehmen. "Hanna! Was machst du hier, nyu? Wir haben uns sorgen um dich gemacht!",erklärte sie als das Mädchen sie ebenfalls bemerkt hatte. "Was soll das alles, nyu? Vor allem, was soll dieses falsche Monster, nyu?" Na auf die Antwort war sie wirklich gespannt, denn bisher war sie einfach nur verwirrt. Welchen Grund sollte jemand haben ein ganzes Dorf in Angst und Schrecken zu versetzen?

Miyus Fragen nach der Attrappe konnte er natürlich nicht beantworten, da er es auch nicht wusste, was es mit dieser auf sich hatte. Alles, was er wusste, war das er etwas enttäuscht war, hatte er doch mit etwas mehr Aktion gerechnet, aber so war das manchmal. Die eine Quest, war voller Aktion und dann gab es auch mal welche, die nicht ganz so aufregend waren. Obwohl er sich denken konnte, dass diese Mission für Miyus Erste Quest, doch gut geeignet war. Es würden zukünftig sicher noch andere kommen und dann würde er sich vermutlich nach so einer einigermaßen ruhigen Quest sehnen. Aber nun mussten sie erst einmal die anderen finden. Doch wie es der Zufall so wollte, rief Miyu auch schon, das sie Hanna sehen würde und tatsächlich, stand das kleine Mädchen auf der dieser Klippe, genau neben der Attrappe des Drachens. Die anfängliche Skepsis, die er bei Hanna empfunden hatte, als sie dem kleine Mädchen zu ersten Mal begegneten, waren also nicht ganz so falsch, wie er zu anfang gedacht hatte. Wie sonst sollte sich all dies erklären? Auf die Erklärung war er schon gespannt.
Endlich stieß auch Kazuya zu ihnen und komplettierte das Trio wieder. Minato mussterte den Dragonslayer kurz um sich zu vergewissern, das es ihm gut ging, was so wie es auf dem ersten Blick aussah, der Fall war. Der Donnermagier wandte sich nun an die Zwei. "Schön das es allen soweit gut geht. Jetzt sollten wir aber mal das kleine Fräulein fragen, was diese Scharade hier eigentlich zu bedeuten hat. Das mit dem Monster ist ja nun vom Tisch." Minato war schon sehr gespannt, welche Erklärung es für all dies gab, also machte er sich zusammen mit den anderen beiden auf den Weg zur Klippe. Mittlerweile war der Sturm vorübergezogen und auch der Nebel löste sich immer weiter auf, sodass man die Attrappe nun gut sehen konnte. 'Und davon haben sich die Dorfbewohner erschrecken lassen', dachte sich Minato leicht kopfschüttelnd. Jetzt da die Anspannung so langsam seinen Körper verließ, meldete sich mal wieder sein Magen, was nicht zu überhören war. Hoffentlich würden sie das hier bald hinter sich bringen und irgendwo essen gehen, denn auf stinkigen Fisch konnte er sehr gut verzichten.

Genervt schob sich Kazuya den Ast aus dem Gesicht, er hatte genug von diesem bescheuerten Wald, der die halbe Insel bedeckte. Warum war Hanna nur durch dieses Gestrüpp gelatscht? Der Dragonslayer hatte nicht übel Lust einfach den nächsten Baum um ein paar äste zu erleichtern, aber das würde niemandem etwas bringen. Bei seinem Glück, würden ihm die Äste noch auf den Kopf fallen. Langsam schob sich Kazuya durch einen Busch, immer auf der Spur von Hannas Geruch, als er endlich Minato und Miyu erblickte. Die beiden blickten zu der Klippe, auf der sich eine weitere Gestalt befand. Hanna. 'Na endlich. Ich habe so was von keinen Bock mehr auf diesen ganzen Mist, wenn wir hier fertig sind will ich von diesem Felsbrocken herunter und ab nach Hause.' Vorsichtig zupfte sich Kazuya ein paar Blätter aus den Haaren und griff nach einem kleinen Zweig, der sich in seine Kragen verfangen hatte und ihn regelrecht zur Weißglut brachte, indem er dauernd den Nacken des Dragonslayers aufkratzte. Als Miyu den Dragonslayer bemerkte, zum Glück blattfrei, teilte sie ihm sofort mit, dass der Drache unecht war. An sich eine wichtige Information und wäre Kazuya nicht so extrem selbstfixiert, wäre er vielleicht sogar dankbar für diese Information, aber das würde nicht passieren. Aus diesem Grund blickte er einfach nur zu Hanna, die auf der Klippe stand. „Wisst ihr was? Ich gehe einfach mal zu ihr hin, wie wäre es mit der Idee?“ Zielsicher hielt der junge Mann nun auf die kleine Rothaarige zu. Sie würde ihm schon Rede und Antwort stehen, ob sie es nun wollte oder nicht. Leider entdeckte sie den Dragonslayer früher als er gedacht hätte, nun es gab auf dieser Klippe auch nicht gerade viele verstecke. „Verschwinde! Komm mir nicht zu Nahe oder ich ...“ „Oder was?“ Kazuya wählte den Konfrontationskurs, er war es satt, dass er nur herumgeschoben wurde und keine Kontrolle über die Geschehnisse hatte. „Oder ich … oder ich … springe. Ja, genau, wage es nicht hier her zu kommen, oder ich springe die Klippe herunter, die Felsen da unten sehen nicht gerade weich aus.“ Meinte sie das wirklich ernst? Sie wollte springen? Irgendwer musste ihr diese Dummheit ausreden, leider war gerade nur Kazuya in der Position zu reden und irgendwie wünschte er sich selbst, dass sie sprang. Leicht makaber. Schlichtend hob Kazuya die Hände, auch wenn er sie springen sehen wollte, er musste sie davon abhalten. Auch wenn er sich fast sicher war, dass sie nicht den Mumm hatte wirklich zu springen, man musste es nicht noch ausreizen. „Gut, ich bleibe hier stehen und wir reden, ganz ruhig. Was meinst du? Warum ist diese Attrappe hier, hast du sie gebaut?“ Obwohl sich der Dragonslayer nicht bewegt hatte machte das Mädchen einen Schritt auf den Abgrund zu und fixierte sowohl ihn mit ihrem Blick, als auch die beiden anderen Magier, die etwas weiter hinten standen. Wollte sie doch springen? Zum Glück begann sie dann doch zu sprechen und dabei blieb sie sogar stehen. „Du willst es wirklich wissen? Ich habe die Attrappe gebaut. Meine Eltern waren Fischer in einem Fischerdorf, es gab nciht genügend Fische, um jedem Fischer einen ausreichenden Fang zu bescheren. Der starke Konkurrenzdruck hat die Ehe meiner Eltern beinahe zerstört. Ich wollte ihnen helfen, wenn die anderen Dorfbewohner Angst hätten, würden sie nicht mehr herausfahren und die Fische würden alle uns gehören. Aber dann starben sie und ...“ Plötzlich fing sie an zu schluchzen und Tränen rollten ihr über die Wangen. „Das ist alles eure schuld!“ Das überraschte Kazyua jetzt aber, was hatten sie denn mit dem Tod ihrer Eltern oder der Attrappe und den Fischern zu tun? „Aber ...“ Weiter kam Kazuya nicht. Das Mädchen machte einen weiteren Schritt nach hinten, doch ging dieser ins Leere, mit einem bizarren Grinsen fiel das Mädchen einfach nach unten. Hastig sprang Kazuya an den Rand der Klippe und versuchte nach der Hand des Mädchens zu greifen oder sie irgendwie anders zu fassen zu bekommen, doch er war nicht schnell genug. Um nicht mit ansehen zu müssen, was gleich dort unten geschah, schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete hatte die See schon ihren Tribut gefordert. Auf merkwürdige Weise stieg das Mädchen im Ansehend es Dragonslayers, sie hatte wirklich den Mumm gehabt zu springen. Dummer Mumm, aber sie hatte ihn gehabt. Jetzt stand nur eine Frage im Raum, wie sollten sie wieder aufs Festland kommen?