Soso, Kohana war also von einem Helden gerettet wurden? Schade nur, dass sie das nicht so richtig bemerkt hatte und immer noch ziemlich davon überzeugt war, dass der Rothaarige einfach nur im Weg gestanden hatte! Allerdings hatte das Mädchen die Sache mit der Augenklappe noch nicht so ganz analysiert, weswegen sie auch von dem Gedanken, dass das alles seine Schuld war, noch nicht so ganz abgekommen war. Dass er auf ihr Gezicke nicht reagierte, war wohl das Beste was er machen konnte. Für Kohana reichte es ohnehin ihre kurz andauernde Wut auszudrücken, welche recht schnell wieder verflogen war, da sie ja weich gelandet war. Der Dieb war für den Moment erst einmal völlig vergessen. Jetzt dachte sie an den auffälligen Vanillegeruch, den sie nicht hatte ignorieren können, und an ihr Eis! Immerhin schien der Rotschopf recht höflich zu sein, denn er entschuldigte sich sofort bei Kohana und sprach sie sogar erstaunlich höflich an, dafür dass sie definitiv kleiner und jünger war als er. Erst als er auf seine Augenklappe tippte und sie somit darauf aufmerksam machte, dass das der Grund dafür war, dass er sie nicht hatte sehen können, wurde ihr dies richtig klar und sie schämte sich ein wenig dafür, dass sie ihn zuvor dafür so angezickt hatte…
Um das zu überspielen, setzte das Mädchen plötzlich ein warmes, süßes Lächeln auf und winkte gelassen ab. „Ist ja halb so schlimm, wenn keinem was passiert ist.“, erklärte sie lächelnd, in der Stimmlage, die normalerweise Herzen schmelzen ließ. Sofort begann das kleine Näschen wieder zu wackeln, während sich der Vanilleduft in der Luft verteilte, aber eher automatisch und unterbewusst, weil sie süße Gerüche gern mochte. „Oh! Mein Eis!“, strahlte sie ihn freudig an und nahm ihm vorsichtig, wobei ihr zierliches kühles Händchen die seine streifte, das bereits angefressene Wassereis aus der Hand. „Vielen Dank!“, rief sie freudig und wartete keine Sekunde länger, bis sie sich das Eis genüsslich in den Mund geschoben hatte und kurz darauf, nachdem sie es weggeschleckt hatte, nur noch den Stil wieder heraus zog. Dieses Bild würde Souta sicherlich einerseits gefallen… Auf der anderen war es aber bestimmt ein bisschen merkwürdig, dass sie das zwar bereits angegessene Eis mit einem Bissen verspeiste, auch wenn es dabei ein wenig tropfte. Lächelnd zerknickte sie den kleinen Holzstiel zwischen ihren Fingern und warf ihn achtlos auf die Straße. „Nein mir geht es gut, dir auch? Ich hoffe du hast dir nichts getan…“, sagte und bekam im letzten Satz eine besorgte Tonlage. „Oh!“, rief sie erschrocken aus und legte sich die Hand vor den Mund. „Ich Dummerchen! Darf ich überhaupt du sagen oder ist das zu persönlich? Tut mir leid!“, fuhr sie verlegen fort und strich sich das helle Haar aus dem Gesicht. Kohana hatte den Dieb nun übrigens wieder im Kopf, tat aber noch so, als wäre dieser keineswegs in ihren Gedanken… Sie hatte das Mädchen, auf das sie gewartet hatte, noch nicht gesehen, also musste sie noch eine Weile verharren. Dieser rothaarige Typ war ein gutes Alibi…
Und nun kam das, was sie erwartet hatte… Sie hörte Zeros Stimme in der Ferne, welche verwundert ihren Namen ausgesprochen hatte. Mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck drehte sie sich auf Soutas Schoß herum und blickte das Mädchen an. „Zero-chan?“ Sie begann zu strahlen und das süße Lächeln breitete sich auf ihrem ganzen Gesicht aus. Nachdem Hibari erklärt hatte, dass Zero sich dem Mädchen widmen durfte, während er den Dieb weiter verfolgte, nickte diese und versprach so bald wie möglich nachzukommen. Als sie vor den beiden stand, blickte Zero etwas irritiert auf den Rothaarigen herunter. „Souta-Nii-chan? Was ist denn hier passiert?“, fragte sie zuerst ihn, während der Blick von Kohana einen Moment zu dem jungen Mann mit der Augenklappe schwenkte. „Soso, Souta heißt du also…“ Etwas außer Atem blickte Zero auf Kohana herunter, welche nun schlagartig von Soutas Schoß und zeitgleich der jungen Reika um den Hals sprang. Sie drückte und knuddelte das Mädchen, ja sie rieb sogar ihre Wange an der von Zero, welche ziemlich erschrocken über diese Anwandlung wirkte. „Zero-chan! Wir haben uns ja lang nicht gesehen!“ Zero lächelte verlegen und legte sichtlich perplex ihren Arm um Kohana. „E-Eh ja… Was machst du hier? Kennt ihr euch?“ Kohana schüttelte mit dem Kopf und sah verlegen lächelnd zu Souta. „Nein, eigentlich nicht… Aber er hat mich wie ein Held vor einem Sturz gerettet!“, erklärte sie begeistert und tätschelte Zero den Kopf. „Sag mal, wie geht’s dir überhaupt? Wegen… du weißt schon…“ Besorgt sah Kohana sie an. Nun funktionierte ihr Plan. In Zeros Gesicht ließ sich sofort ein Anschwung von Depression erkennen. Hatte sie doch gewusst, dass sie das Mädchen mit ihrer Familientragödie ausspielen konnte. „Ohje… Das muss noch sehr an dir nagen, hm? Kannst du überhaupt schon wieder arbeiten?“ Sie tätschelte weiter voller geschauspielertem Mitgefühl den Kopf des dunkelhaarigen Mädchens, welches immer niedergeschlagener wirkte. „Ja, geht schon… Ich bin auf einer Quest mit… Souta und Hibari, also der, der eben weitergelaufen ist…“ Zeros Blick wirkte ohnehin schon schrecklich traurig, doch Kohana bohrte, natürlich mit vorgespieltem Mitgefühl, immer tiefer in der Wunde herum. „Du armes Ding… Du siehst gar nicht gut aus!“, womit sie auch Recht hatte, denn über ihrem Kopf schwebte quasi eine dunkle Gewitterwolke, aber erst seitdem Kohana es angesprochen hatte. Scheinbar hatte sie es zuvor verdrängt. Doch wer konnte Kohana das übel nehmen? Immerhin wollte sie das andere Mädchen nur aufbauen und sich nach ihr erkundigen. Zero sah nun recht gequält aus. „Ich hab auch mit dem Master gesprochen. Er macht sich auch große Sorgen um dich! Meinst du nicht, dass du noch Zeit brauchst?“ Nun wirkte Zero wiederum etwas erschrocken. „Sorgen? Um mich?“ Kohana nickte und redete noch ein paar Sekunden weiter auf sie ein. Zeros Laune sank immer weiter, offensichtlich machte sie sich nun tatsächlich Gedanken darüber, ob sie das schaffen würde und ob sie schon so weit war. Und nun kam das erwartete Finale: „Zero-chan, so geht das wirklich nicht. Du siehst aus, als könntest du eine Pause gebrauchen. Wie wär’s wenn ich meinen freien Tag an dich abgebe und diese Quest für dich mache? Das ist doch sowieso keine Herausforderung und wenn ich dir damit was Gutes tun kann, dann ist es mir das wert.“ Und, Ziel erreicht? Zero sah noch etwas skeptisch aus. Hinterfragte ein paar Mal, bis sie das endlich einging. Wiederwillig zog sie, mitsamt der Emowolke über ihrem Kopf, von dannen und bat Souta darum Hibari von ihr alles zu erklären, während sie sich bei dem Rotschopf mehrfach entschuldigte. Kohana hingegen war es scheißegal was die beiden männlichen Magier von Zero dachten. Nun war sie die aufopfernde Freundin … Nicht. In Wirklichkeit hatte sie sich von Anfang an genau diese Sache überlegt gehabt, weil sie keine Quest mehr abbekommen hatte. Und wer war leichter auszuspielen als die naive Zero, die momentan psychisch absolut labil ist. Job done!
Als sie weit genug weg war stemmte Kohana die Hände in die Hüfte und seufzte theatralisch. „Gut dass ich sie gesucht habe. Ich wusste doch, dass sie noch sehr leidet…“, murmelte sie nun eher zu sich selbst. Und plötzlich verschwand der Gesichtsausdruck der besorgten Freundin wieder, als ihr ganz offensichtlich ein Geistesblitz kam. „Ohje! Souta-san! Ihr müsst doch sicher den Dieb fangen oder? Jetzt hab ich euch so viel Zeit gekostet! Wie holen wir den jetzt noch ein?“, sagte sie besorgt, während sie hastig ihre kleine Kühlbox aufhob und diese sicher in die Arme schloss. Nun musste sie wirklich wie ein naiver Vollidiot vor Souta wirken, aber ja, das war ihr Ziel. Ja wie würden sie das schaffen? Dazu müsste man schon schnell wie der Blitz sein, nicht wahr God of Awesomeness?

Souta konnte nicht umhin, es irgendwie niedlich zu finden, wie Hibari annahm, dass der Rothaarige soviel Pflichtgefühl besaß, dass er sich in der nächsten Zeit aus Eigeninitiative erheben würde, um dem edlen Ziel ihrer Quest nachzukommen. Was genau daran so herzallerliebst war, das konnte der Kettenmagier nicht definieren - es gab so viele Ansatzpunkte! Die pure Naivität, mit der sein Questleiter annahm, in seiner Brust stecke auch nur der Hauch von Anstand, seinen Optimismus, mit dem er auf selbstverständliche Weise darauf schloss, dass er wirklich irgendwo in seinem kohanaerfüllten Kopf daran dachte VOR ihr statt HINTER ihr zu laufen, selbst wenn es für einen Dieb war, oder einfach der Glaube daran, er könne ihn damit aufziehen, dass er auf seinen vier Buchstaben saß, während er doch offenbar den Jackpot geknackt hatte, denn er mochte sich zwar auf dem kalten Straßenasphalt den Arsch abfrieren...die wichtigsten Stellen seines Körpers blieben angenehm warm, da auf jenen eine bezaubernde Schönheit Platz genommen hatte? Es war so schwer sich zu entscheiden! Alles in allem war es einfach nur niedlich. Wäre das anatomisch in seiner Macht gelegen, so hätte er Hibari in die Wange gekniffen, denn offenbar hatte der arme Schwarzhaarige so überhaupt gar nicht kapiert, wen er da auf seiner Quest dabei hatte. Als Questleiter mochte Souta ja umsichtig sein und alles, aber das lag hauptsächlich daran, dass der Master IHM den Hintern aufreißen würde, wenn er verkackte. In dieser Konstellation hingegen, in der all die Verantwortung auf seinen etwas verklemmten Freund lag, hatte er keinerlei Skrupel, für ihn vorteilhafte Situationen zur Benachteiligung der eigentlichen Quest auszunutzen. So Leid es ihm tat, er war nun einmal ein egoistischer Mistkerl, sorry Hibari, jeder musste das früher oder später lernen, besser jetzt als irgendwann anders. Es war ja nichts Persönliches. Ehrlich gesagt hätte Kabane-sama gerade mit Catsuit an ihm vorbeilatschen können und er wäre immernoch sitzen geblieben, selig grinsend, während sich der wohlgeformte Allerwerteste seiner Erretteten gegen seine Oberschenkel presste und warme Schauer seinen Bauch hinauf sandte, wann immer sie sich ein bisschen bewegte. Die Entschuldigung mit der Augenklappe hatte er übrigens nicht gebracht, weil sie wahr war, aber das konnte sich wohl jeder außer Kohana denken, der ihn schon einmal erlebt hatte, wie er akrobatische Meisterleistungen vollführte. Tatsächlich störte ihn sein Auge die meiste Zeit überhaupt nicht, aber es war immer eine gute Masche um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und ein bisschen Mitleid zu ernten. Da er noch nicht wusste, was bei der jungen Dame von Nöten war, immerhin konnte er - obgleich das ziemlich cool wäre - sicher nicht anhand ihres Körpers, der rein zufällig in einem Gefängnis aus Armen geborgen war, die rein zufällig die Muskeln anspannten, irgendwelche Schlüsse auf ihren Charakter anstellen. Wie sie so abwinkte und scheinbar gönnerhaft seine Entschuldigung akzeptierte, konnte er nicht umhin, zu grinsen, was er natürlich in einer ebenso warmen Geste tarnte. Es war zwar eigentlich sie gewesen, die hohl wie ein Fass mitten auf der Straße gestanden hatte und zu dumm war ihm auszuweichen, aber hey, so überlegen man sich auch selbst fühlte, eine der obersten Regeln was Frauen anbelangte war diejenige, dass sie nicht darauf standen, wenn man ihnen ihre Fehler reindrückte, aber ganz scharf auf Männer waren, die sich zu ihren eigenen Fehlern bekannten UND zugleich auch noch die Position der Frau, nämlich die im Recht, verdeutlichten. Es war also ganz unerheblich, wer nun wen gerammt hatte, zudem Souta selbst über diesen Umstand nicht wirklich betrübt war. Wie konnte er auch, wenn er gerade einer wunderschönen jungen Dame dabei zusah, wie sie ein rosarotes Wassereis mit einem einzigen Öffnen ihres Mundes von der Spitze bis zum dicken Ende in ihren Rachen aufnahm, ohne das Anzeichen von Würgen...? Er war nicht so dumm sie dabei sabbernd anzustarren, doch es wurde durchaus etwas eng im Bereich seiner Gürtellinie, und auch sein Adamsapfel beschloss ein paar Mal aufgeregt auf und ab zu hüpfen, was ihn letztendlich zu einem trockenen Räuspern verleitete. In plötzlicher Ermangelung jedweder Mundflüssigkeit leckte sich der Kettenmagier einmal kurz über die Lippen und verzog die Augenbrauen, als würde er über etwas extrem Wichtiges spekulieren, ehe sich sein Auge wieder weitete, aufmerksam in das Gesicht des Mädchens starrte und auf keinen Fall riskieren wollte, dass sie irgendwie dachte, er höre ihr nicht zu. Sie erkundigte sich danach, ob ihm etwas passiert war? Awww...Wirklich niedlich. Etwas irritiert nahm er auf, wie sie sich urplötzlich darüber aufregte, dass sie ihn gedutzt hatte, doch ließ er sich das nicht anmerken und lächelte stattdessen ein freundliches Lächeln, sein Auge zu einem fröhlichen Kreisbogen geformt: "Mach dir keine Sorgen, natürlich darfst du mich duzen - ich mache das auch, okay? Nachdem du schon auf mir sitzt dürfen wir auch ein bisschen persönlich werden, oder?", sprach Unschuld in Person, während Itasa Soutanobu dachte: Es ist mir herzlich egal mit welchem Pronomen du später meinen Namen schreist, Schätzchen... Zum Glück gab es keine Gedankenleser-Magie, nicht wahr? So musste Kohana wohl damit leben, dass sie auf dem Schoß des Rothaarigen in etwa so sicher war wie ein Steak im Löwenkäfig...Mit einem zufriedenem Blick lächelte er weiter und nahm langsam einmal die Arme weg, nicht ohne dabei scheinbar zufällig über ihren Hintern zu streichen, bevor es noch so wirkte, als würde er sie betatschen. Das würde er ja niemals tun, nicht wahr? Es schien ganz leicht zu sein, das Mädchen zu ködern, so verlegen wie sie war, und er überlegte, ob er nicht doch eine Verletzung vortäuschen sollte, vielleicht in der Leistengegend und sie vollkommen unschuldig darum bat, ihn zu kühlen. Ihre Händchen waren nämlich ziemlich kühl, wie eigentlich ihr ganzer Körper. Wäre der Rothaarige nicht so vollkommen abgelenkt von ihr selbst gewesen, hätte er vielleicht schon anhand dieser Sinneseindrücke herausfinden können, dass sie ein Dragonslayer war, denn Souta war nicht auf dem Kopf gefallen und hatte zudem noch den kleinen Vorteil, dass er sich mit dieser Sorte Magier ganz besonders gut auskannte, hatte er doch oft genug Zeit für intensive Studien gehabt...Doch was sagte sein kleiner Schoßengel da für ein scheußliches Wort? Zero-chan? Oh, natürlich. Wenn Hibari meinte, er würde den Dieb erledigen, blieb die Kleine (oder nicht mehr so kleine, wie er wiedereinmal bemerkte, als er sie ansah) natürlich bei ihnen. Und offenbar kannten sich die beiden Mädchen so gut, dass sie sich gegenseitig verniedlichen konnten...Großartig. Gleich würde man ihn an den Rand der Aufmerksamkeit stoßen und wenn es etwas gab, was Souta hasste, dann war es das, nicht beachtet zu werden. Hmpf. Dabei hatte das doch alles so gut angefangen. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, musste Zero ihn auch noch mit Nii-chan ansprechen, was seine sich eigentlich auf dem Höhenflug befindliche Libido effektiv abtötete. Vielen Dank auch! Obbgleich er gerade leicht angenervt war, lächelte der Rotschopf weiter und winkte ab, wollte eine unheimlich heldenhafte Erwiderung machen, wie tapfer er das Eismädchen gerettet hatte, da besprang besagte Person auch schon sein Teammitglied. Augenblicklich wurde die Szenerie für den God of Awesomeness wieder reichlich interessant, er verharrte in der halbaufrechten Stellung und glotzte einige Zeit auf die Knuddelaktion der beiden durchaus attraktiven Frauen, mit leicht geöffnetem Mund, unsicher ob er grinsen sollte oder einfach nur geschockt war...Bis Kohana ihn erneut ansah und seine in der Starre befindlichen Körperteile den Rückzug antraten, um sich ihr zu widmen. Na, sie hatte ihn offenbar nicht vergessen. Also meinetwegen, lasst mich einfach links liegen und macht weiter. Echt. Stört mich nicht. Ich komme klar... Sie meinte, er habe sie gerettet, was ihm kurz ein bescheidenes Lächeln wert war, ehe er sich zur vollen Größe aufrichtete und weiter den stillen Zuschauer spielte. Solche Szenen sollte man nicht unterbrechen. Auch wenn die vielversprechende Aktion ausblieb und das Gespräch stattdessen auf ernste Themen zudriftete, die Zero-chan zu deprimieren schienen...Nanu? Eine Sorgenfalte erschien auf Soutas Stirn und kurz löste er den Blick von Kohanas durch die Luft wedelnden Hinterteil, weil sich der große Bruder in ihm meldete. Was war passiert? War Zero deshalb so anders? Es tat ihm Leid, dass er das nicht bemerkt hatte...Dabei war er doch eigentlich so geübt darin, diese Dinge zu durchschauen. Souta nahm sich fest vor, morgen noch einmal nach ihr zu sehen und eindringlich mit ihr zu sprechen. Morgen, ganz sicher. Heute mussten sie sich schließlich um eine Quest kümmern, auf der - so schien es - das Eismädchen die Stellvertretung für eine depressive kleine Schwarzhaarige spielen würde...Schade um Zero. Gut für ihn! Mit einer ebenso verständnisvollen Miene wie Kohana entsandte er sie in ihre Ruhe, auch wenn seine Sorge im Gegensatz zu ihrer echt war, doch dass sie spielte, konnte er ja nicht ahnen, hm? Vielleicht hätte er das durchschaut, wenn sie nicht so verdammt hübsch gewesen wäre. Sie lenkte ihn einfach zu sehr ab! Von allem! Ganz besonders natürlich von ihrer Quest, die ja immernoch Bestand hatte. Während er und seine neue Teammitstreiterin einen kleinen Plausch einlegten, ackerte sich Hibari vermutlich ab...vielleicht sollte man langsam einmal daran denken ihm zu helfen...Auch Kohana schien das so zu sehen, denn sie stellte die furchtbar naive Frage, wie sie ihn einholen sollten. Soutas Mundwinkel kringelten sich nach oben, als er das hörte. Diese Quest war einfach nur perfekt...Mit einem kurzen Kichern zwang er sich, ein vollkommen ernstes Gesicht aufzusetzen und vor ihr zu treten, bis er so nahe stand, dass er den Kopf nach unten biegen musste, um ihr in die Augen zu sehen. Sein smaragdgrünes Auge bohrte sich in das ihre, versuchte sie gefangen zu halten, während seine Hand nach oben wanderte und eine Schale bildete, als wolle er sie zum Tanz bitten. "Das wird schneller gehen als du glaubst. Vertraust du mir?" Nun, tat sie das, so würden sie vermutlich rechtzeitig bei Hibari eintreffen, um ihn zu unterstützen - tat sie es nicht durfte ihr Questleiter wohl alleine den unfassbaren Dieb fangen - die Wahl lag bei ihr. Wofür würde sie sich entscheiden?

Vielleicht war es doch besser, dass Hibari nicht sah, was der Rest seines Teams anstellte. Okay, dass Souta in seinem Tempo jemanden umrannte konnte passieren, dass er sich bei dieser Person entschuldigte, konnte man noch verstehen, dass er Pläne schmiedete, wie er sie überreden konnte, ihn in sein oder ihr Bett zu begleiten war bei Souta verständlich, momentan aber eher unangebracht, aber die drei Magier wollten wohl nicht wirklich auf offener Straße einen Kaffeklatsch halten und über Dinge sprechen, die man auch noch später bereden konnte? Sollte ihnen irgendein Passant vielleicht noch ein wenig Gebäck und Kaffe reichen? Naja, strenggenommen unterhielten sich in erster Linie nur die beiden weiblichen Magier, Souta hatte völlig andere Gedanken, aber bisher schaffte er es erfolgreich, das Schwarzhaar zu verdrängen. Zum Glück würde der Zustand nicht sehr lange andauern, aber die Zeit könnte reichen, um sonst etwas anstellen zu können. Und irgendwann machte es schließlich bei einem der Magier klick, da gab es doch noch etwas, oder? Nun, den Dieb zu bezwingen wäre wahrscheinlich verhältnismäßig das leichtere Problem. Normale Menschen hatten es meistens schwerer gegen Magier, also rechnete Hibari in diesem Punkt mit wenigen Problemen. Schwieriger würde es eher werden, die Zielperson überhaupt erst zu fangen. Auf den Joker Souta konnte der Verwandlungsmagier momentan nicht zurückgreifen. Wäre der Kettenmagier hier, konnten die Magier wahrscheinlich schon längst damit beginnen, dem Opfer Informationen aus der Nase zu ziehen. Auch wenn dieser einen Filmriss haben würde, könnten sie womöglich etwas Brauchbares aus ihm bekommen. Vielleicht wo er gerade war, als der wahre Schuldige die Kontrolle über den Dieb übernahm. Aber um den Mann überhaupt erst befragen zu können, musste er erst eingefangen werden. Zum Glück waren die beiden hier in einer Seitenstraße, in der glücklicherweise heute nichts los war. Wenn also alles gut lief, konnte er den Täter festnehmen, musste sich nicht zurückhalten und es würde keine Zeugen geben, die seine potenzielle Untat sehen würden. Hibari rannte so schnell er konnte und langsam aber sicher holte er den Mann ein. Lange würde es nicht mehr dauern, und er würde ihn in die Finger bekommen. Der Verwandlungsmagier hatte sogar noch Glück, da der Täter in die nächste Straße abbog ohne zu schauen, was sich in dieser befand. Er musste aufpassen, nicht gegen die Wand zu rennen, da er sich nun in einer Sackgasse befand. Jackpot! Kaum befand sich auch der Magier von Lamia Scale in dieser, zierte ein siegessicheres Lächeln sein Gesicht. Rechts und links befanden sich Häuser, auf die m an nicht klettern konnte, am einen Ende stand Hibari und am anderen war ein weiteres Haus, welches das Vorrankommen des Diebes stoppte. Wollte der Manipulierte in Freiheit geraten, musste er sich einen Weg an Hibari vorbei bahnen. Und dieser würde es nicht einfach so zu lassen, dass seine Beute einfach so verschwand. „ Wenn du jetzt brav den Sack mit der Beute abstellst und dich ergibst, wird das folgende ohne Gewalt ablaufen. Solltest du dich nicht ergeben, werde ich keine Rücksicht nehmen. “ Für den Fall der Fälle machte sich Hibari kampfbereit. Man wusste ja nie, wie das Gegenüber reagieren würde. Die kurze Pause die der Mann einlegte, kam dem Magier zu dem auch recht. Zwar war er nicht außer Atem geraten, aber die ganze Zeit sprinten hatte bei ihm auch seine Spuren hinterlassen. Glücklicherweise schien der Mann mit der Drachenmaske Vernunft walten zu lassen und legte seinen Sack mit der Diebesbeute vorsichtig auf den Boden. Was er wohl dort drinnen bunkerte? Egal was es war, in Kürze konnte man es dem Eigentümer überbringen. Doch die Vernunft, die der Mann für einen Moment besaß, schien im nächsten schon verflogen zu sein. Er setzte zum Sprint an und rannte Hibari entgegen, bereit, diesen zu überwältigen. „Wie du willst, ich hab dich gewarnt.“, seufzte er, rannte dem Mann entgegen und bevor dieser reagieren konnte, schlug er ihm ins Gesicht und zerbrach dabei die Drachenmaske. Die Trümmer verteilten sich über dem Boden und der Mann gesellte sich zu diesen. Ein Schlag reichte, um ihm gen Boden zu befördern? Rennen konnte er, dass schien es dann aber auch gewesen zu sein… Der Mann fasste sich an die Wange, dort, wo er geschlagen wurde, und schaute verwirrt aus. „Dir geht’s noch gut? Wieso schlägst du unschuldige Passanten?“ Er schaute sich um. „Und wieso hast du mich hierher verschleppt?“ Der Filmriss zeigte seine Wirkung. Als der Verwandlungsmagier anfangen wollte, die Situation zu erklären, erschienen auch schon die beiden anderen Magier- die mit dem hellblauen Haaren war ihm aber völlig fremd. „Wird ja auch einmal Zeit, dass ihr euch blicken lasst. Was ist mit Reika?“ Er blickte die ihm Fremde an. „Und wer bist du?“

„Vertraust du mir?“ Welch schönen, heldenhaften Klang diese Worte doch haben konnten? Fast so als kam ein Prinz, welcher seine Prinzessin aus einem brennenden Schloss vor einem üblen Bösewicht hatte retten wollen. So klang die Stimme des Rothaarigen im Kopf einer Dame wohl wie das leise Säuseln im Wind, welches ihr das hübsche Köpfchen verdrehte. Ja, jede Schönheit die er nur wollte, konnte der hübsche Kettenmagier wohl mit Leichtigkeit um seinen kleinen Finger wickeln, wenn er nur wollte. Und nun streckte er seine wunderschöne, makellose Hand nach Kohana aus, als wolle er sie um einen Tanz bitten oder auf sein weißes Ross heben … Eine wundervolle Romanze, die einem die Tränen in die Augen treibt. Ja, das hätte es werden können…
Hätten wir hier nicht Souta und Kohana vor uns. Da hätten wir einmal Souta, dem das Mädchen, mal Abgesehen von ihrer Makellosigkeit und Schönheit, wahrscheinlich nicht im Geringsten interessierte. Immerhin, wie sagte er selbst so schön in seinem Kopf? War er ja nur darauf aus, dass sie seinen Namen schrie. Und das war wohl eher etwas Einmaliges. Von einer Art Liebe oder Zuneigung konnte man da nicht sprechen. Am besten man nannte den Itasa einen Lustmolch oder geilen Bock. Und Kohana war ein gutes Gegenstück dafür. Warum? Es würde sie nicht im Geringsten berühren, wenn er nur auf so etwas aus war. Nicht, wenn er dafür passend „zahlte“. Wir sprechen hier nicht von Geld, sondern von ihrem wahnsinnigen Weltherrschaftsplan. Jedoch würde sie damit nicht offen an ihn herantreten. Sie würde ihm alles vorspielen was er wollte, ja sogar selbst einen Catsuit anziehen, nur um ihren Willen durchzusetzen. Deswegen war das Wort Liebe für sie ebenso bedeutungslos wie es wohl für Souta war. Mal ganz davon abgesehen, dass sie nicht einmal Wert auf ein bestimmtes Geschlecht legte… Jedenfalls: Egal wie kitschig, schmalzig, romantisch, etc. das nach außen wirken mochte, eine tatsächlich ernsthafte Bedeutung hatte es nicht wirklich… Also keine Panik, Arbeit ist natürlich wichtiger! Zumindest für Kohana. Immerhin hatte sie sich den Platz in dieser Quest nicht umsonst erstohlen. An Quests teilzunehmen war ein wichtiger Teil ihres Plans… Nur so lernte man andere Magier kennen und konnte den nichtsnutzigen Normalmenschenabschaum von den nützlichen humanoiden Lebensformen trennen. Hach, ist das Leben nicht schön? Vor allem wenn man ein wahnsinniges Monster mit gruseligem Potential ist …

Also, zurück zur Quest. Und die Frage der Fragen: Traute Kohana dem schnellsten Magier in Fiore? Naja, zumindest behauptete er dies ja selbst von sich zu sein. Und mit diesem eindringlichen, zuckersüßen Lächeln, dem man nicht nein sagen konnte, legte sich das kalte Händchen in die von Souta und die schmalen, kalten Finger legten sich um die Hand des Magiers. Der hübsche eisblaue Nagellack passte fabelhaft zu Soutas Teint! Und kaum hatte sie strahlend seine Hand ergriffen, war es als würde sie die Augen aufschlagen und sich an einem anderen Ort befinden. War das Magie? Oder war er einfach nur unglaublich schnell? Kohana war sich nicht sicher, aber das war schon einmal interessant. Auch als sie bei Hibari in der Sackgasse hielten, hielt sie noch die Hand des Itasa und blickte sich irritiert um. Man sah ihr an, dass sie erstaunt über diese Fähigkeiten war… Und hoppla, da wirkte sie beinahe etwas unkonzentriert! Da sie so erstaunt war, nahm sie nur Wortfetzen von dem auf, was der Fremde zu Hibari, wie sie vermutete, gesagt hatte. Unschuldige Passanten? Verschleppen? Sie verstand nicht. Wahrscheinlich weil sie nicht alle Informationen über den Fall hatte. Sie wusste von dem Dieb hier… Aber was hatte es mit den kleinen Brocken da am Boden auf sich? Noch bevor sie die Situation weiter analysieren konnte, wurde die Magierin von dem Dunkelhaarigen angesprochen. Der war aber verdammt groß… Verlegen blickte Kohana zu ihm auf und strich sich das blaue Haar aus dem Gesicht. „Verzeihung! Ich sollte mich vielleicht erst mal richtig vorstellen…“ Plötzlich drehte sie sich um und strich sich die langen Zöpfe von hinten weg, sodass man ihren nackten Rücken erkennen konnte, zwischen dessen Schulterblättern man das hübsche, hellblaue Gildenzeichen erkennen konnte. Sie deutete lächelnd mit dem Finger darauf und drehte sich wieder zu ihm, um sich leicht zu verbeugen. „Ich bin Kohana und noch ziemlich neu in der Gilde… Und nun ja… Ich bin eine Freundin von Reika. Es ging ihr nicht besonders gut und da bin ich auf Souta und sie getroffen. Weil ich sie kenne, habe ich mich angeboten für sie die Arbeit hier zu übernehmen. Ich hoffe das ist kein Problem für Sie Hibari-san!“ Etwas entschuldigend und ziemlich verlegen verbeugte sie sich noch mal vor Hibari. Sie musste ja irgendwie seine Gunst gewinnen und irgendwie machte der Typ den Eindruck, als würde er viel von Etikette und Höflichkeit halten… War ja bei den meisten Lamia Scale Magiern irgendwie so. „Ich hoffe Sie fühlen sich nicht übergangen deswegen.“, fügte sie noch entschuldigend hinzu… Doch plötzlich war sie scheinbar abgelenkt, als sie merkte dass sie Soutas Hand noch nicht losgelassen hatte. „Hoppla!“, fuhr sie erschrocken zur Seite und ließ verlegen los. „Völlig vergessen…“ Sie kicherte verlegen und wieder veränderte ihr Gesichtsausdruck sich schlagartig. Fast so als hätte sie grade erst den fremden Anwesenden entdeckt. „Ist das… Der Dieb?“ Ja… War er das denn? Vermutlich nicht. Vielleicht sollte jemand die Situation mal klären.

Es war wie in einer kitschiges Seifenoper: Die Passanten, welche gerade im Begriff waren einfach an Souta und Kohana vorbeizugehen, weil es sie nicht interessierte, was die beiden Verrückten anstellten, waren plötzlich stehen geblieben und beobachteten die Szenerie, die genau so aus einem Film mit viel Gesang hätte stammen können. Normalerweise müsste das Rothaar nun lauthals anfangen seinen Charakter durch ein Lied auszudrücken, umschmückt von blumiger Sprache und Liebesbekundungen für die junge Frau vor ihm, doch das wäre eventuell einen Touch zuviel Kitsch gewesen. Die durch die Luft fliiegenden - vollkommen imaginären - Glitzerlichter in sanften Gelb-und Rosatönen, der Scheinwerfer auf die beiden und ihre himmlische Pose reichten vollkommen, um seinem stetigen Hunger nach Aufmerksamkeit nachzukommen. Violinen spielten im Hintergrund, als er, nachdem Kohana ihn gefasst hatte, mit leichtem Zug das blauhaariger Mädchen zu sich herzog und ihr einen Arm um die Taille legte. Für einen Augenblick berührten sich ihre Brustkörbe, ihre Herzen schienen aneinanderzuschlagen. Die Umgebung wirbelte um einen bestimmten Punkt, der außerhalb von Zeit und Raum lag, wobei sanfte Flüsterungen von Treue in der Atmosphäre zirkulierten, dann waren sie am Ziel angekommen. Hoffentlich hatte diese Aktion die hübsche Frau auch beeindruckt! Wäre ja zu schade gewesen, wenn er all seine Ritterlichkeit aufgeboten hätte, um am Ende als 'ganz nett' abgestempelt zu werden. Nun! Wenn sie noch nicht genug Ehrerbietung für ihn übrig hatte, machte das auch nichts, dieser Trick war immerhin bei Weitem noch nicht das Beste gewesen, was der Kettenmagier zu bieten hatte. Man musste sparsam mit seiner Großartigkeit umgehen, sich seinen Heldenglanz anteilen, denn wenn man Leute damit überwältigte, konnten sie am Ende nicht angemessen darauf reagieren. In kleinen Häppchen jedoch, nistete sich ganz langsam ein Gefühl von Zuneigung ein, welches mit jedem neuen Trumpf, den er aus dem Ärmel zog, wuchs und wuchs. Irgendwann, wenn es reif genug war, um geerntet zu würden, war die Zeit dafür gekommen, seinen wahren Charakter zu zeigen - die Stunde des Souta. Bis es soweit war, würde er sich demnach noch mit Nichtigkeiten wie dieser Quest auseinandersetzen, vielleicht auch mit diesem Typen, der dort vorne stand und aussah, als hätte er keine Ahnung, was eigentlich los war. Ähnlich wie Hibari, aber das klärte ja Kohana gerade - während sie die ganze Zeit seine Hand festhielt. Grinsend machte der Itasa keinerlei Anstalten, ihre Umklammerung zu lösen, wartete eher, bis sie sich vorgestellt hatte und es dann selbst merkte. Verlegene Frauen waren ja so niedlich ... Ob sie das ernst meinte? Es würde sich zeigen. "Yo, Hibari. Was ist denn hier los? Hast du den Dieb?" Misstrauisch betrachtete er den planlosen Menschen in der Gasse. Wo war denn dessen Maske geblieben? Seltsam. Irgendetwas stimmte da nicht. Aber er würde auf einen Lagebericht warten, bevor er mit seiner unglaublich brillianten Schlussfolgerung aufwarten würde! Mit seiner Klugheit würde er sicherlich bei Kohana punkten...

Was wohl in dem Kopf des Mannes vorging, welchen Hibari noch vor kurzem geschlagen hatte? Erst befand er sich irgendwo in Hosenka Town, dann wurde er im nächsten Moment geschlagen, fand sich auf dem Boden wieder und konnte Magier beobachten, die ihm keine Antwort lieferten, sondern sich untereinander unterhielten. Alles würde zu seiner Zeit kommen, der Mann war (noch) nicht vergessen. Schließlich konnte er Informationen liefern, welche hilfreich sein konnten. Beispielsweise wo er sich zuletzt aufhielt oder besser gesagt der Ort, an welchen er sich noch erinnern konnte. Er hätte sich an tausenden Orten in der Touristenstadt aufhalten können, doch hätte dieser Ort den Dreien einen Hinweis liefern können. Doch gab es momentan nicht etwas Wichtigeres? Schließlich musste das Schwarzhaar wissen, wer Reika ersetzte. Wie Kohana durch ihr hellblaues Gildenzeichen präsentierte, gehörte sie der gleichen Gilde an wie Souta und Hibari. Also gab es für die ebenfalls Schwarzhaarige wenigstens einen gildeninternen Ersatz- wie qualifiziert diese war, würde sich noch herausstellen, allerdings würde sie schon über ähnliches Können verfügen wie Reika. „Bevor irgendetwas anderes gesagt wird: Streich das Sie und tausch es mit Du aus. Bei gleichaltrigen in einer Gilde ist sowas nur störend, meiner Meinung nach.“ Sein Blick schweifte kurz zu dem Mann. Dieser stand nun auf und wirkte nicht sonderlich erfreut, ignoriert zu werden. Aber noch schien er sich unter Kontrolle halten zu können- Grund genug, den Smalltalk weiterzuführen! „Schön dich kennenzulernen, es kommt zwar plötzlich, aber überrumpelt fühle ich mich nicht. Es von Reika erfahren zu haben wäre vielleicht schöner gewesen, man kann aber nicht alles haben und ich will einmal nicht pingelig sein.“ Sein Blick wanderte nun wieder zu dem Mann hinüber, sein Gesicht wurde nun wieder einen Farbton roter. Ja, langsam wurde es Zeit, auf seine Probleme einzugehen. Wenn Blicke töten könnten, nun ja, dann sollte der jetzige Zustand von dem Kobayashi wohl klar sein. „Entschuldigung für den Schlag, den Grund für diesen erfahren Sie gleich. Zunächst einmal: Haben Sie etwas von den mysteriösen Diebstählen mitbekommen, die sich in letzter Zeit ereignet haben?“ Hibari würde für den Mann nun wahrscheinlich recht ausführlich erklären, warum er hier war. Kohana konnte so potenzielle Wissenslücken füllen, falls sie noch nicht erfahren hatte, worum es genau ging in diesem Auftrag. Auf die Frage des Jugendlichen nickte der Mann nur kurz. „Sie wurden zu einer der Marionetten des eigentlichen Täters- davon ausgehend, sie wurden irgendwie manipuliert- und haben den Diebstahl im… Ja, wo eigentlich?“ Inzwischen wurde dem Verwandlungsmagier bewusst, dass er noch gar nicht wusste, woher das Diebesgut stammte. Ein Blick in den Beutel reichte, um verschiedene Ausstellungsstücke eines der Musen zu finden. „Genau, Sie haben in einem unserer Musen eingebrochen. Genau können wir noch nicht sagen, warum Sie diese Tat begangen haben. Ich glaube auch nicht, dass Sie dies freiwillig gemacht haben.“ Bevor sich der Fremde aufregen konnte, man würde ihn, einen unschuldigen Bürger, als Verbrecher darstellen, musste man lieber vorbeugen. Schuldig oder nicht sollte die Justiz entscheiden, die Magier sollten nur den wirklichen Täter finden. „Eine Erklärung kann ich Ihnen allerdings nicht abliefern, warum Sie eingebrochen sind. Sei es, weil sie es wollten, sei es, weil sie auf irgendeine Weise gezwungen wurden, wir haben selbst noch keine Ahnung, wie es zu den Einbrüchen kam, geschweige denn, wer wirklich die Fäden zieht- vorausgesetzt die 'Diebe' wurden als Marionetten verwendet.“ Er legte wieder eine Pause ein und schaute sich die Maske an. Besser gesagt die wenigen Trümmer, die noch übrig blieben. Nichts, keine erkennbare Spur mehr. Hätte der Täter auch solche hinterlassen, würden die Magier wesentlich weniger Probleme besitzen. Man konnte aber leider nicht alles haben… „Damit wir noch einen erneuten Anhaltspunkt haben, nachdem auch Sie sich an nichts erinnern können, würde ich Sie bitten, uns zu sagen, wo sie sich zuletzt aufgehalten haben. Der Ort würde uns vielleicht weitere Hinweise liefern, die uns zu dem Täter bringen würden.“ Passend wurde ein freundlicher Gesichtsausdruck aufgelegt und die Gesichtsfarbe des Mannes wurde tatsächlich blasser. Würde er antworten? Bevor dies passieren konnte, kam ein beleibter Polizist hechelnd angerannt und gönnte sich eine Pause, als er die Gruppe erreicht hatte. Konnte die Polizei wirklich niemand sportlicheren aufbieten? Kein Wunder wurde er noch nicht früher gefasst… Bevor der Polizist etwas antworten konnte, erhob der Mann das Wort. Inzwischen schien er wieder einigermaßen ruhig. „Ich kann mich noch erinnern, dass ich im Stadtpark war, danach erinnere ich mich nur noch, dass ich hier unsanft aufgewacht bin.“ Soweit so gut, die Information wanderte in den Besitzt der Magier! „Vielen Dank für die Information.“ Nach den Worten des Dankes wendete er sich dem Polizisten zu. „Ich schätze Sie können die Situation hier übernehmen und die gestohlene Ware zurück ins Museum bringen? Wir versuchen derweil weitere Hinweise auf den Täter zu finden. Ich würde vorschlagen, wir suchen den Stadtpark auf, vielleicht passiert dort ja etwas?“ Die letzte Frage wurde nun an die beiden Magier gerichtet. Hätten diese einen Vorschlag, konnte man diesem auch nachgehen. Der Kobayashi fand den Park nur am Logischsten, ob es das sinnvollste wäre würde sich noch herausstellen…

Es war faszinierend, wie sehr Souta damit beschäftigt war, sich selbst unglaublich geil zu finden. Klar, er war schnell, sicher auch nicht grade ungeschickt im Umgang mit Frauen und sein hübsches Gesicht war auch nicht zu verachten, doch sicherlich würde er es ohne seinen Weiblichkeitsradar nicht einmal für voll nehmen, wenn sich unmittelbar in seiner Nähe eine nackte Frau befände, weil er zu sehr damit beschäftigt war, seine eigene Göttlichkeit anzuhimmeln. Wahrscheinlich würde Kohana den Itasa nicht ganz so toll finden, wenn sie wüsste, was für ein schmieriger, selbstverliebter Typ er war. Klar war er als Mittel zum Zweck, also als guter, talentierter Magier, sicher nicht zu verachten und dafür würde Frau auch einiges tun, was nötig ist, aber sonst, also aus Sympathie, würde sie sich eher weniger mit solchen Menschen abgeben. Natürlich war sie momentan eher beeindruckt von seiner Geschwindigkeit, fragte sich, ob das etwas mit Magie oder Ähnlichem zu tun hatte. Sie war neugierig und würde sicher nicht so schnell vergessen, dass Souta nicht ganz unnütz war. Außerdem war er nun nicht mehr unwichtig oder durchsichtig, doch verfallen, war sie ihm trotz aller Verlegenheit und so weiter, dennoch lange nicht. Da müsste er sich schon noch etwas Mühe geben der Hübsche! Doch genug von unserem selbstverliebten Prinzen und wieder zurück zum wirklich wichtigen Geschehen, auch wenn der Itasa das mit einem ganz anderen Auge betrachtete.
Genau, am besten zurück zur Frage von Kohana. War das der Dieb? Bei genauerer Betrachtung stellte sie fest, dass der Typ eher verwirrt und ängstlich wirkte, als wie ein gemeingefährlicher Dieb oder Bösewicht. Dem armen Kerl war anscheinend selbst übel mitgespielt worden, immerhin wirkte er nicht, als wäre seine Reise in diese Gasse geplant gewesen. Viel mehr sah er aus, als wüsste er selbst nicht einmal wo genau er sich grade befand. Und umso mehr schien ihn die Tatsache zu irritieren, dass er grad einen Schlag abbekommen hatte. Hibaris Charme hielt sich zu Beginn in Grenzen. Der junge Mann schien etwas direkter mit Frauen umzugehen, im Gegensatz zu Souta schien er keinen so großen Unterschied zwischen Geschlechtern zu machen. Recht schnell und präzise machte er seinen Standpunkt klar, das zeugte davon, dass er Ahnung von dem hatte, was er da tat. Dennoch schien er ein gewisses Maß an Höflichkeit aufrecht zu erhalten, denn er begegnete Kohana dann doch recht entgegenkommend und verschmähte sie nicht für den Tausch mit Zero. Wenn er wüsste, dass das alles geplant war, sähe dies wohl etwas anders aus…
Aufmerksam lauschte die junge Magierin den Worten ihres Questleiters. Er schien erstaunlich viel über die Umstände zu wissen. Es ging also um die gehäuften Diebstähle, von denen sie bereits gehört hatte, allerdings ging es noch viel weiter. Dieser Typ hier schien also ein wehrloser Passant zu sein, also absolut nicht wichtig. Allerdings hatte er Hibari offensichtlich annähernd klar gemacht, was hier grade schief lief. Ein bisschen unglaubwürdig klang das schon, oder? Dieser Mann sollte eine Marionette sein… Klar irgendwie machte das schon Sinn, jedenfalls war es denkbar, da der Typ hier wirklich keinen Schimmer hatte, was hier vor sich ging. Vor allem aber hatten sie, wenn es denn wirklich so war, einen harten Gegner. Menschen wie Marionetten zu nutzen, klang ziemlich übel? Wie genau sollten sie jemanden fangen, von dem man nicht ausmachen konnte, wo er steckte? Kohana kratzte sich nachdenklich an der Wange. Wie hatte Hibari da so viel eher drauf kommen können? Vor allem aber, wenn es sich dabei um irgendeine Art von Magie handelte, würde es schwer sein, daran vorbei zu kommen… Als der dicke Polizist ankam, seufzte Kohana. Kein Wunder, dass man sich hier so sehr auf die Magiergilde verließ, wenn die Polizei hier so unfähig war. Naja, immerhin kümmerten diese Nichtsnutze sich um den ganzen Kleinscheiß. Wenn die hübsche Dragonslayerin mal Weltherrscherin war, würde es keine fetten Polizisten ohne Magie geben. Allgemein wäre eine Welt nur mit Magie, ohne die ganzen schwachen Memmen viel schöner. Sie wusste, dass so etwas zu sagen sozusagen tabu war, deswegen schmunzelte sie zuckersüß wie immer vor sich hin. Als sie sich ein Stück entfernten und sich laut Hibaris Anweisungen auf den Weg machten, um in den Park zu gehen, wurde die Magierin neugierig. „Hibari-san? Wie kamst du denn auf diese Marionettensache? Gab es dafür irgendwelche beobachtbaren Anzeichen, die wir verpasst haben? Tut mir Leid, so richtig komme ich noch nicht nach.“, sagte sie verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Dann warf sie einen Blick zum Rotschopf. Dieser würde sicher gleich wieder durchdrehen, weil er keine Aufmerksamkeit bekam. Wie der Zufall es aber so wollte, blickte das blauhaarige Mädchen grade in seine Richtung und lächelte ihn an. Gefahr gebannt?

Oh, durchaus, der Rothaarige trachtete die meiste Zeit seines gesellschaftlichen Lebens nach der Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen. Es war sozusagen seine Droge, ein süßes, unheimlich süchtig machendes Mittel, das sich gefährlich gut mit seinem leichten Heldenkomplex verstand. Wenn er von seiner Umgebung beachtet und bewundert wurde, war das nun einmal ein wunderbares Gefühl - zudem war er ja auch großartig genug, um eine solche Extrabehandlung zu verdienen, oder? Natürlich. Er stand dort in der Gasse, wahnsinnig gut aussehend, den Kopf leicht gehoben und das Auge direkt auf den Befragten fixiert, als wolle er jeden Moment eine unheimlich wichtige Frage stellen, sobald Hibari aufhören würde zu labern. Gut, es war nützliches Gelaber, aber solange es nicht Souta war, der solche Hypothesen aufstellte, hörte er irgendwie nicht so richtig zu. Dagegen konnte man nichts machen. Nichtsdestotrotz musste er dem Schwarzhaarigen wie immer zugestehen, dass er scharfsinnig war. Es lag tatsächlich nahe, dass eine Art Illusionsmagie dahinter steckte, denn der 'Dieb' war gerade noch geflohen wie ein Irrer, nur um nach dem Verlust seiner Maske das Gedächtnis zu verlieren. Ziemlich verdächtig. In dem Fall hatte ihr Questleiter aber ein bisschen verkackt, oder? "Du meinst, dieser Typ hat eine Gehirnwäsche gekriegt? Und es gibt eine Magie dafür, die man lernen kann? Das ist affeng... Affengülle! Schrecklich! Aber sag mal, der Dieb, der die Fäden im Hirn von dem hier gezogen hat, hätte ihm doch bestimmt befohlen, die gestohlenen Waren irgendwo abzuliefern, meinst du nicht? Vielleicht sollten wir den Nächsten mit Tiermaske und dickem Sack ja einfach beschatten?" Oh ja, das war ein brillianter Gedankengang. Wenn sie Glück hatten, würde das die Quest vehement verkürzen - außerdem hatte er sich so wiedereinmal in die Aufmerksamkeit zurückgeprügelt, und sogar Kohana-hime blickte ihn lächelnd an. Sicher hatte er sie mit seiner Intelligenz beeindruckt. Mal sehen, was sie denken würde, wenn sie sah, was er noch so auf den Kasten hatte! Parks waren großartige Orte, um die Muskeln spielen zu lassen. Schon erstaunlich, wie schnell es gehen konnte, dass aus jemanden, der sich auf die faule Haut hatte legen wollen urplötzlich ein wahrer Motivationsbolzen wurde! Aber so war er nun einmal. Wandelbar wie ein Chamäleon: Der God of Awesomeness.

Die Polizei, der Freund und Helfer, übernahm gerne die Aufgabe, das Diebesgut wieder zurück an Ort und Stelle zu bringen und den „Täter“ zu versorgen oder gegebenen Falls weiter aufklären, obwohl ihr Wissen relativ gering war und sie wahrscheinlich weniger als die Magier wussten. Für was hätten diese ansonsten den Auftrag bekommen? Genau, um den wirklichen Täter zu finden. Manche Aufgaben konnten eben nur von Magiern erledigt werden, Pech gehabt Menschheit! Während die Magier von Lamia Scale sich auf dem Weg zum Park machten, wo man entweder weitere Spuren finden konnte oder ihnen vielleicht ein weiterer unschuldiger Dieb über die Fährte lief. Nach außen sollten die Drei aber eine Devise gut vertreten können: immer schön seriös und professionell wirken! Sollte wenigstens Hibari nicht schwer fallen. Zwar hatten sie keine brauchbaren Hinweise, aber dies konnte sich jeden moment ändern. „Dann fasse ich einmal zusammen, was wir über den Hintermann oder der Hinterfrau wissen.“, begann er seine Schilderung. „Im Grunde wissen wir über diese Person eigentlich nichts. Irgendwie schafft er oder sie es, dass Menschen für sie Einbrüche begehen, die Waren an irgendeinen Ort abliefern, sofern sie nicht von uns, der Polizei oder Dritten gefasst wird. Wir können sagen, dass die Diebe Tiermasken tragen und diese vielleicht etwas bei ihnen auslösen, zu mindestens als ich ein Exemplar zerschlagen habe wurde der Betroffene wieder normal. Natürlich hätte er mir auch etwas vorspielen können und ist unserem lieben Polizisten bereits entkommen und bereitet den nächsten Diebstahl vor... Hab ich irgendein Detail übersehen oder gibt es Ideen eurerseits?“ Und so wurde die Situationsbesprechung eröffnet. Drei Köpfe konnten auf mehr Ideen kommen, möglicherweise würden sie auch auf eine plausible Idee kommen. Vielleicht gab es auch einen grandiosen simplen Grund, der offensichtlich genug war, weshalb sie ihn schlicht übersahen. Unter Umständen waren die Diebe auch nur professionelle Schauspieler und hatten die Polizei- und inzwischen dann auch die Magier- nach Strich und Faden verarscht. Aber wenn es so war, würden die Jugendlichen ihnen irgendwann auf die Schliche kommen. Auch wenn es einen anderen Grund gab, sie würden ihn knacken! Je länger die Suche voranschritt, desto näher kam sie ihrem Ende. Aber erst musste der wirkliche Täter gefasst werden, was sich doch als schwerer herausstellte als erwartet. Aber der Vorschlag, welchen man aus dem Mund des Rotschopfes hörte, würde die ganze Sache gleich vereinfachen. „Gute Idee Souta, so machen wir es. Wenn ein Verdächtiger an uns vorbeikommt oder wir passende Rufe hören, versuchen wir ihn am besten unauffällig zu folgen, nicht, dass er wieder in Panik gerät und vor uns abhauen will. Hatten wir ja schon eben gehabt.“ Der Park rückte immer näher, wenn die Magier dort angekommen wären, könnten sie auch theoretisch eine Pause einlegen, um alle Möglichkeiten zu überdenken. Und vielleicht würde sich in nicht ferner Zukunft das Blatt wenden?

Irgendwie war Kohana noch immer skeptisch diesen Sachen gegenüber. Während sie den fetten, dämlichen, unfähigen Polizisten beobachtete, wie er nach getaner Arbeit lediglich das Diebesgut zurück schleppte, fragte sie sich, mal wieder wozu dieser Fettsack da war und machte sich Gedanken darüber, was hier eigentlich los war. Dieser Typ, den Hibari da gefangen hatte, behauptete nicht zu wissen was los ist. Kohana hielt sein Schauspiel tatsächlich für glaubwürdig, denn er wirkte eingeschüchtert, ängstlich und vor allem aber wütend in Anbetracht der Tatsache, dass er, wie er selbst fand, grundlos geschlagen worden war. Doch die Frage war, ob man dem wirklich so Glauben schenken konnte? Kohana war skeptisch. Was wenn er ihnen einfach vorgespielt hatte, dass er nicht wusste worum es ging? Vielleicht hätte man ihn doch lieber unter Beobachtung stellen sollen. Natürlich lag die Tatsache nahe, dass wenn es sich um mehrere Diebe handelte, wohlmöglich ein Drahtzieher dahinter steckte, aber wohlmöglich hatten sie es hier auch mit einer ganzen Verbrecherbande zu tun. Nachdenklich trottete Kohana ihren beiden Begleitern nach, dass sie angespannt war, konnte man an ihrem Gesicht ablesen. Was sie angesprochen hatte, war Souta auch nicht entgangen und deshalb hatte er sich zu Wort gemeldet und vorgeschlagen, dass sie doch dem nächsten Täter folgen sollten. Vielleicht gar keine so schlechte Idee. Beschatten klang natürlich wesentlich besser als stalken, nicht wahr? Während sie sich auf den Weg machten, sprach der junge Hibari noch einmal zusammenfassend aus, was sie gesehen hatten und was er dazu vermutete. Dennoch wollte Kohana ihren etwas anderen Gedanken nicht verdeckt lassen. „Sag mal Hibari… Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, was wäre, wenn wir grade ordentlich veralbert werden? Ich meine, es wäre ja ebenso gut möglich, dass der potentielle Dieb von eben tatsächlich ein Dieb ist, der aber seinen Text gut gelernt hast, wenn du verstehst. Ich glaube, um wirklich sicher zu sein, dass es sich bei den „Dieben“ um Betrogene oder Benutzte handelt, sollten wir versuchen, wenn irgendwie möglich, den ganzen Ablauf einer solchen Diebestat von Anfang an zu beobachten… In einer Welt voller Mysterien wie dieser, ist es doch gar nicht so unwahrscheinlich, dass man versucht den Weg des geringsten Wiederstandes zu gehen…“ Sie seufzte leise und lauschte weiter der Unterhaltung. Mit einem hatte Hibari wohl wirklich Recht: Drei Köpfe kamen wesentlich weiter als einer. Sie mussten nur alle Möglichkeiten abdecken, um am Ende an ihr Ziel zu kommen. Aber es gab mit Sicherheit noch wirklich viele andere Möglichkeiten, auf die sie momentan noch gar nicht gekommen waren. Soutas Vorschlag war schon mal gut, aber Kohana hatte das Gefühl, dass es damit noch lang nicht getan war. „Ich denke auch, dass wir mehr als einem der Diebe folgen sollten. Wenn wir mehrere dieser Diebstähle beobachten, kommen wir vielleicht erst hinter ein richtiges Muster. So wissen wir ja noch gar nicht, ob sie bisher tatsächlich demselben Muster folgen… Auch wenn es nahe liegt…“ Das Kohana kein Dummerchen war, hatte sie wohl hoffentlich nun bewiesen. Sie wollte auf dieser Quest nicht nutzlos sein und sich einen guten Ruf in der Gilde verdienen. Also musste sie ihr schlaues Köpfchen auch mal nutzen, nicht wahr? Grade mit einem flinken Typen wie Souta sollten sie keine Probleme haben dem Verbrecher unauffällig nachzustellen und ihn dennoch nicht aus den Augen zu verlieren oder? Sie mussten sich auch noch Gedanken dazu machen, wie sie sonst ihre Talente gut nutzen könnten… Hm. So langsam wurde das Ganze erst richtig spannend und interessant. Und so näherten sich die drei Magier dem Park und vielleicht des Rätsels Lösung? Kohana war auf jeden Fall nach wie vor skeptisch, aber ebenso immer noch richtig gespannt. Dieser Fall war schwierig und erst das machte ihn interessant…