Gleich, nachdem sie an ihrem Tisch Platz genommen hatten, holte Alistair wieder seinen Schreibblock hervor und legte ihn, zusammen mit einem Stift, auf dem Tisch bereit. Das war inzwischen zu einer Angewohnheit von ihm geworden, denn so konnte er sich Informationen zu dem, was er zu sich nahm auch gleich aufschreiben. „Ich nehme auch einen Apfelstrudel und eine heiße Schokolade. Aber bitte beides mit extra Sahne!“ Mit einem freundlichen Lächeln gab er seine Bestellung bei der Kellnerin auf und blickte anschließend zu seinen Begleitern. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, sprach Naomi, die ihm durch ihre Bestellung, auch wenn sie vom Rothaarigen aufgegeben wurde, sympathischer geworden ist, die Kellnerin nochmal an und da Alistair das Gesagte zwar nicht für relevant, aber doch halbwegs interessant einschätze musste er sich erst noch etwas dazu notieren. Bevor er nun jedoch zu Wort kommen konnte, sprach Ciel nun ihn an und der Weißhaarige hatte das Gefühl seinen scharfen Blick geradezu auf sich spüren zu können. Hat er vielleicht etwas gegen mich? Aber warum nur? Dieser Gedankengang war wohl der Naivität des jungen Dragonslayers geschuldet, konnte er doch noch immer nicht wirklich verstehen, dass es Menschen gab, die mit den Informationen, die er zu erhalten hoffte, Böses anstellen wollten. Und an dieser Naivität lag es auch, dass er seine nächsten Worte so frei aussprach. „Ja, mein Vater Obscurum hat mir etwas Magie beigebracht und wie ich später erfahren habe, soll es sich, da er ein Drache ist, um eine Magie namens Dragonslayer handeln. Da er mir aber nur recht wenig beigebracht hat, suche ich jetzt nach anderen Möglichkeiten mehr darüber zu lernen und mich zu verbessern.“ Wie bereits erwähnt, konnte Alistair sich einfach nicht vorstellen, dass irgendjemand diese Information dafür nutzen würde, ihm oder seiner Gilde zu schaden. Kurz überlegte sich der Weißhaarige, ob es noch etwas gäbe, was er dazu sagen könnte, wurde jedoch dadurch unterbrochen, dass in diesem Moment ihre Bestellungen kamen. Diese nahm für den Moment seine ganze Aufmerksamkeit ein, immerhin handelte es sich um etwas Süßes, und er begann, die Sahne in seiner heißen Schokolade unter eben diese zu rühren. Als er damit fertig war nahm er, nachdem er ein paar Mal gepustet hatte, einen Schluck aus der Tasse und nahm sich dann mit seiner Gabel ein Stückchen von seinem Apfelstrudel, natürlich mit möglichst viel Sahne auf ihm. Er schluckte den Bissen nach einigem Kauen herunter und begann sofort sich Notizen sowohl zum Apfelstrudel, als auch zur heißen Schokolade zu machen und legte, nachdem er damit fertig war, den Stift wieder neben seinen Notizblock. Anschließend leckte er sich kurz noch die Lippen, ehe er erneut Ciel mit seinem Blick fixierte. „Sind wir uns eigentlich schon mal begegnet? Dein Geruch kommt mir irgendwie vertraut vor, ich kann mich aber nicht daran erinnern dich jemals gesehen zu haben, geschweige denn, dass ich irgendwelche Notizen über dich habe.“ Dass gerade das mit den Notizen irgendwie verdächtig klingen konnte kam ihm natürlich nicht in den Sinn, als er nun wieder mit einem fröhlichen, sogar fast kindlichem, Lächeln einen weiteren Schluck aus seiner Tasse nahm.

Naomi hatte den filigranen Ring in der Tate noch nicht bemerkt, aber nun, da sie ihre Hände vor ihren Augen hatte kam es ihr in den Sinn. Als sie die Ellenbogen auf den Tisch stützte und die Hände sorgfältig ineinander faltete sah sie ihn, den wirklich wunderschönen Ring. Doch woher kam er, sie besaß solche Kostbarkeiten nicht mehr. Dann allerdings erinnerte sie sich an den Tag an dem sie ihn kennengelernt hatte. Er hatte ihr doch schon damals gesagt, dass er ihr einen Ring schenken wollte, wenn sie sich wiedersehen sollten und nun hatten sie sich getroffen. Freundlich lächelte sie Ciel entgegen und betrachtete den wirklich wunderschönen Ring an ihrem Finger. Allerdings war dies auch ein wenig merkwürdig, denn trugen nicht eigentlich nur Paare Ringe an ihren Fingern? Doch dieser Ring blieb ja ein Unikat, es gab dazu wahrscheinlich kein Gegenstück, das nahm ihm also ein wenig diese bedrückende Bedeutung und machte ihn zu einem wunderbaren Geschenk. Klein Naomi war glücklich damit, sogar sehr glücklich ein wunderbares Geschenk in Form und Ausführung. Während die Jungen redeten aß sie, sie sprachen nicht direkt mit ihr und auch nicht wirklich über Dinge, bei denen sie mitreden konnte. Eigentlich war sie auch nur aus Neugierde hier und vielleicht ein wenig um Ciel zu behüten, nicht dass ihm etwas passierte.
Jonathan verhielt sich momentan auch ganz ruhig und mampfte an seinem Essen herum und nahm ab und zu ein wenig von seiner Schokolade. Scheinbar war er gerade recht zufrieden mit sich und seiner Situation, sodass er keinen Anlass hatte seine Cousine zu triezen oder dergleichen.

Naomi hatte den Ring, sträubte sich nicht ihn anzunehmen und schien zu allem Überfluss auch noch zufrieden mit dem Geschenk zu sein. Eigentlich hätte das gereicht um es für Ciel möglich zu machen sich zu erheben, das Lokal zu verlassen und sich eiligst auf den Weg nach Hause zu begeben. Was wollte er hier schließlich noch, nun wo er den Zweck für seine Anwesenheit erfüllt hatte? Die Antwort für diese Frage saß ihm gegenüber, hatte so eben einen Apfelstrudel bestellt und war nun dabei sein Notizbuch auszupacken. Es war erstaunlich, wie ihn die Informationsbeschaffung so einnehmen konnte, dass er ihr sogar sein geliebtes Glücksspiel und die heimelige Umgebung seines Zuhauses vorzog. Nun musste man natürlich dazu wissen, dass der Valentine nicht bei jedem Menschen ein solches Interesse an den Tag legte und auch mit Sicherheit nicht eine solche Ausdauer und Faszination zeigte, was die Informationen betraf die ihm geliefert wurden. Alistair war also tatsächlich ebenfalls ein Dragonslayer. Das erklärte sowohl seinen seltsam vertrauten Geruch, als auch sein Interesse für andere Vertreter mit dem selben Titel und den Grund, warum ihn sein Gildenmeister ausgerechnet zur Gilde Blue Pegasus geschickt hatte, waren die doch weitreichend bekannt für ihre Drachenverehrung und ihr Wissen über ebenjene Kultur. Ein weiteres mal glitten die blauen Augen des Achtzehnjährigen über das Erscheinungsbild des Albinos, dann verschränkte er prüfend die Arme und trommelte beinahe nachdenklich mit seinen beringten Fingern auf dem Stoff seiner dunkelblaue Schlumpfjacke. Obscurum, was? Ciel war sich beinahe sicher, dass Metallicana schon einmal diesen Namen hatte fallen gelassen und dennoch konnte er ihn zu seinem Leidwesen mit keinem Element in Verbindung bringen. Nun, Donner und Wind blieben schon mal aus, ebenso wie natürlich Metall. Im Allgemeinen machte Alistair übrigens keinen allzu intelligenten Eindruck auf den Valentine, wie er da so saß und zu allem Überfluss auch noch zugab, dass er sein Notizbuch benötigte um gewisse Informationen zu überprüfen. Wer ein solch ausgezeichnetes Gedächtnis wie Ciel sein Eigentum nennen durfte hatte öfter das Problem etwas herablassend auf Menschen herabzublicken, welche zu derlei Kunststücken nicht fähig waren, was sich auch diesmal deutlich zeigte. Alistair war ein Dragonslayer, was ihn für den Blauhaarigen bis zum gewissen Maße interessant machte, seine Angewohnheit sich alles zu notieren katapultierte ihn jedoch augenblicklich an das so ziemlich unterste Ende der Dragonslayer Wertstaffelung und ließ den Metallslayer skeptisch werden, ob sich ein derartiges Gespräch überhaupt lohnen würde. Andererseits war ihm seit jeher vermittelt worden auch mit benachteiligten Menschen höflich umzugehen und letztendlich zwang ihn schließlich niemand sich nach diesem Gespräch noch einmal mit dem Weißhaarigen zu befassen.
"Das mit dem Geruch ist so eine Sache...", meinte Ciel schließlich nachdenklich, während er nach dem Löffel griff und ihn aus Gewohnheit in seinen Kaffee tauchte. Im Grunde überflüssig, war er doch schwarz und bot daher keinerlei Grund umgerührt zu werden. Kurz überlegte der Valentine, ob es ihm die Kellnerin wohl sehr übel nehmen würde, wenn er sich an Stelle des Brötchens an ihrem Besteck vergriff, verwarf diesen Gedanken jedoch schnell wieder. Es war schwer genug ein Lokal mit vollkommen sauberen Besteck und einer blütenweißen Tischdecke zu finden, dann würde er es sich mit einem der wenigen in Oshibana sicher nicht verscherzen und zu allem Überfluss vermutlich auch noch Hausverbot kassieren. "Ich denke es liegt an der Magie. Dragonslayermagie muss diesen bestimmten Geruch haben...", summte der Magier und griff nach seiner Tasse um einen Schluck von dem gebrühten Getränk zu nehmen. In seiner Bewegung hielt er jedoch inne und seine Augen huschten kurz zurück zu Alistair. Richtig, Notizen. Man würde es ihm wohl genauer erklären müssen. "Ich bin auch ein Dragonslayer. Der des Metalls um genau zu sein, von Metallicana aufgezogen." Damit sollte auch er es verstehen und Ciel konnte endlich seinen Kaffee trinken und von seinem Brötchen probieren.

Der Weißhaarige war zwar gerade wieder mehr mit seinem Kuchen und der heißen Schokolade beschäftigt und konzentrierte sich auf diese, aber als dann Ciel wieder anfing zu sprechen schenkte er ihm selbstverständlich wieder seine Aufmerksamkeit. Und was er da sagte, ließ die Augen des Dragonslayers ganz groß werden. Woher wusste der Blauhaarige so genau über den Geruch Bescheid? Es konnte doch nicht etwa sein, dass er auch ein Dragonslayer war, oder? Aber noch bevor er ihm diese Frage stellen konnte, beantwortete der junge Mann die Frage von selbst und der Blick den Alistair ihm nun schenkte, schien geradezu zu leuchten. Ein anderer Dragonslayer! Der Erste, dem der Weißhaarige begegnet war. Wie von selbst und ohne wirklich darauf zu achten notierte er sich diese neue und überaus interessante Information, während er weiter den anderen Dragonslayer anblickte. Jetzt bloß nicht alles versauen! Ich muss vorsichtig mit meinen Fragen vorgehen und darf ihn nicht verschrecken. Normalerweise würde jetzt schon ein Strom von Fragen über seine Lippen gesprudelt kommen, aber da ihm sein Meister mehrfach eingeschärft hatte, wie wichtig es wäre, dass er mehr über seine eigene Magie herausfindet und er schon öfters erlebt hatte, dass er Personen mit zu aufdringlichen Fragen verschreckt hatte, wollte er es dieses Mal langsam angehen. Daher lächelte er Ciel nun einfach freundlich an, ehe er fürs Erste nur eine Frage stellte. „Hättest du etwas dagegen mir ein paar Fragen zu beantworten, wenn wir fertig gegessen haben? Es gibt so vieles, was ich über unsere Magie noch herausfinden muss...“ Ja, das sollte erst mal, hoffentlich, genug sein, um ihn nicht sofort abzuschrecken. Jetzt musste sich Alistair nur noch überlegen, welche Fragen er Ciel stellen wollen würde. Das Beste wäre wohl nur die wirklich wichtigen zu stellen, aber würde er das auch hinkriegen? Es gab doch so vieles, was er von dem blauhaarigen Dragonslayer wissen wollte.
Während er sich nun, allerdings nur mit halber Aufmerksamkeit, wieder seinem Essen widmete, blieben seine Augen auf dem jungen Mann fixiert. Noch immer strahlten sie geradezu, sowohl vor Freude als auch vor Wissensdurst. Was er wohl alles von ihm lernen würde? Dass Ciel ihm seine Fragen beantworten würde, stand für Alistair außer Frage. Er hatte schließlich keinen Grund es nicht zu tun... Während er den anderen Dragonslayer nun also etwas genauer unter die Lupe nahm, fielen ihm ein paar Kleinigkeiten auf, die er vorher noch nicht bemerkt hatte, wie etwa der Nagellack auf seinen Fingern. Hm? Ist es nicht eher ungewöhnlich für Männer, Nagellack zu tragen? Sollte ich ihn dazu später auch etwas fragen? Und mal wieder schweifte sein Interesse vom dem was ihn eigentlich interessierte zu total trivialen Dingen ab, die aber in seinen Augen nicht weniger wichtig waren. Ob er es wohl hinkriegen würde, später nur wirklich wichtige Fragen zu stellen, wenn er es denn darf? Oder wird er seine Informationsquelle mit total trivialen und nicht zum eigentlichen Thema gehörenden Fragen verschrecken?

Jonathan tat unbeteiligt, aber Naomi konnte sehen wie seine Ohren dann und wann zuckten. Er hörte aufmerksam zu, aufmerksamer als er jemals ihrem Hauslehrer zugehört hatte. Wahrscheinlich war auch das Thema viel spannender, als alles was Akira ihnen jemals hätte beibringen können, denn ganz im Gegenteil zu ihnen hatte dieser von alldem keinen Schimmer. Das dies so bleiben würde, dafür würde Naomi schon sorgen, denn im Kopf des hörigen Dieners war dieses Wissen bösartig. Während sie darüber nachdachte aß sie langsam von ihrem Apfelstrudel und trank dazu die heiße Schokolade. Die zwei Jungen schienen gut zusammen zu kommen und es bestand keine Gefahr für Ciel, nicht an diesem Ort, nicht so nah bei den anderen beiden, nicht in der Stadt ihrer Gilde, dort würde ihm sicher jeder helfen, wenn er Hilfe brauchte. Scheinbar konnte Jonathan sich denken was sie dachte, denn er beendete sein Mahl recht zügig und sie schloss zu ihm auf. Es war Zeit, dass sie gingen, sie mussten noch nachsehen wegen möglichen Quests für sie, damit sie vielleicht etwas Urlaub vom Alltag bekam. Es war schon irgendwie traurig, dass der Auszug um Räuber zu schnappen, Söldner zu töten oder ähnliches, als ein Urlaub angesehen werden konnte. Sie blickten sich kurz an und nickten dann, sie dachten beide dasselbe und genau das war inzwischen immer öfter der Fall.
"Ich danke euch für eure Gesellschaft", sie lächelte die beiden Jungen an und erhob sich von ihrem Platz, "Aber es ist Zeit für mich zu gehen, ich muss noch sehen, ob es etwas für mich zu tun gibt." Neben ihr erhob sich Ihr Cousin auf die Beine und schenkten den anderen beiden einen Blick: "Es war wirklich ein Vergnügen die Herren Drachenkinder." Naomi hatte sich auf die Seite zu Ciel begeben und umarmte den Dragonslayer von hinten, knuddelte ihn ein wenig und fuhr ihm durchs Haar. Während Jonathan sich auf den Weg machte, um die Rechnung zu bezahlen. Leise flüsterte sie in das Ohr des Freundes: "Danke für den Ring, er ist wirklich schön." Nun dieser Ring war wahrscheinlich eines der kostbarsten Geschenken, die sie je bekommen hatte und das nicht nur, weil er wirklich wunderbar war, sondern weil es von jemandem kam, der sie mochte, weil er sie mochte. Das sogar obwohl er bereits mitbekommen hatte wie verrückt ihre Familie war und das war wirklich liebenswert. Sanft wuschelte sie ihm nochmal durchs Haar und blickte dann zu Alistair: "Du wirst deinen Weg schon finden, da bin ich sicher", kurz zwinkerte sie ihm zu bevor Jonathan ihre Hand nahm.
"Wir gehen, komm Cousinchen", mit einem wink von seiner Hand verabschiedete er sich von den Beiden, Naomi neigte ihren Kopf noch einmal und folgte ihm hinaus, erneut auf dem Weg in Richtung Gildenhaus, immerhin hatte sie dort noch etwas zu erledigen. Wie sie hoffte, dass es dort jemanden geben würde, der sie mitnahm, der ihr die Chance gab sich für wenige Stunden oder vielleicht sogar Tage aus dem Käfig zu erlösen.

Für einen Augenblick überlegte Ciel, ob es nicht sinnvoll wäre sich tatsächlich noch ein wenig mit Alistair auszutauschen. Natürlich wusste er nicht viel über die Dragonslayer und ihre Magie und würde seine Fragen daher wohl nicht wirklich zufriedenstellend beantworten können, doch es wäre mit Sicherheit interessant ein wenig mehr über seinen Drachen zu erfahren und inwieweit sich dessen Erziehung und Training zu dem von Metallicana unterschied. Dieser Gedanke wurde jedoch relativ schnell verworfen als Naomis Begleiter entschied, dass es Zeit für die blonde Magierin war, die traute Runde zu verlassen, schien sie doch einem relativ engen Zeitplan unterlegen zu sein. Umso mehr genoss er daher ihre körperliche Zuwendung, als sie es sich nicht nehmen ließ und ihn zum Abschied umarmte und ihm durch die Haare fuhr. Sie hatte sich offensichtlich an ihre gemeinsame Zeit in der Bibliothek erinnert und damit auch an seine Freude bezüglich körperlicher Nähe und Zuwendung und auch ihre Freude über sein Geschenk schaffte es, ein kleines, beinahe spitzbübiges Lächeln auf Lippen des Magiers zu zaubern. Als sie sich jedoch wieder von ihm löste und sich anschließend aufmachte, um ihrem Begleiter zu folgen, ließ es sich der Metallmagier nicht nehmen, noch einmal ihr Handgelenk zu ergreifen und sie fest aus seinen blauen Augen zu mustern. "Überarbeite dich nicht, Naomi.", meinte er nach einer kurzen Pause, in der Hoffnung sie würde die versteckte Botschaft in den wenigen Worten verstehen und sich nicht von ihrer Familie unterkriegen lassen. Dann ließ er ihre Hand fallen und wandte sich anschließend an Alistair, der ihm noch immer gegenüber am Tisch saß. Nun, wo Naomi die beiden verlassen hatte, gab es im Grunde keinerlei Grund für ihn, noch weiter die Gesellschaft des Weißhaarigen in Anspruch zu nehmen, weshalb die Kaffeetasse an seine Lippen führte und in einigen tiefen Zügen die Reste des heißen Getränkes schluckte. "Ich verstehe deine Neugier gegenüber andere Dragonslayern, aber ich glaube nicht, dass ich der Richtige bin, um sich mit dir darüber zu unterhalten.", meinte er schließlich beinahe zögerlich, nicht sicher ob seine Formulierung auch wirklich korrekt und angemessen war. Dabei war sie inhaltlich völlig richtig, denn es widerstrebte dem Valentine Wissen über Metallicana mit jemandem zu teilen, denn er im Grunde nicht kannte und von dem er gar nicht wissen konnte, ob er die Informationen nicht doch anders verwenden würde. Außerdem wusste er zu seinem Leidwesen selbst nicht besonders viel über die Drachen, war seine Ausbildung doch relativ kurz und wenig tiefgründig gewesen. Und dennoch schien es ihm unhöflich den anderen Dragonslayer so einfach vor den Kopf zu stoßen, weshalb er schließlich eine Lösung fand, die es ihm nicht nur möglich machte, sich unbeschadet aus der Affäre zu ziehen, sondern auch noch Alistairs Wunsch nach Information möglichst zufriedenstellend erfüllen würde. "Da wir nun jedoch festgestellt haben, das von dir keine Gefahr ausgeht würde ich vorschlagen, dass du zurück zur Gilde gehst und dich mit unserem Meister auseinandersetzt. Von ihm wird nämlich gesagt, er sei ebenfalls ein Dragonslayer und ich bin mir sicher, dass er dir in dieser Situation besser weiterhelfen kann als ich." Mit diesen Worten fischte er nach einigen Jeweln in seiner Tasche und ließ sie anschließend auf den kleine Cafétisch fallen. "Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich habe noch zu tun.", meinte der Blauhaarige, als er sich seine Jacke von der Stuhllehne fischte und einen letzten Blick auf die Bedienung warf, welche eilig an ihren Tisch getrottet kam, wohl in der Absicht zu überprüfen, ob er auch wirklich gezahlt hatte. "Es war interessant dich kennen zu lernen, Alistair, vielleicht trifft man sich ja irgendwann noch einmal wieder.", meinte der Dragonslayer noch, dann war er auch schon von einem leisen Klingeln begleitet aus dem Café stolziert.

Gerade waren sie noch friedlich am Essen und sich unterhalten, und plötzlich ging es ganz schnell. Zuerst wollte Naomi, die bisher eher ruhig war und hauptsächlich aß, zusammen mit ihrem Begleiter aufbrechen. Etwas perplex von dem schnellen Aufbruch, und mit etwas Sahne im Mundwinkel, nickte er ihr zu. „Ähm, ja, danke, das hoffe ich auch. Auf Wiedersehen.“ Und kaum hatte er das gesagt, hatten sie das Café auch bereits verlassen. Nun saß der Weißhaarige also alleine mit dem Blauhaarigen da... Aber auch das dauerte nicht mehr lange an. Denn auch Ciel schien es nun plötzlich eilig zu haben, auch wenn er ihm vorher erklärte, dass er ihm gar nicht helfen könnte und ihm auch noch einen Rat mit auf den Weg gab. „Danke für den Rat, ich werde es versuchen. Ich fand es ebenfalls interessant, auf Wiedersehen.“ Warum er wohl nicht der Richtige wäre um Alistair zu helfen? Und eigentlich hätte er doch noch so viele andere Fragen gehabt die er Ciel stellen wollte. Aber das könnte er nun wohl vergessen, denn auch der andere Dragonslayer hatte das Gebäude bereits verlassen. Leicht seufzte der Weißhaarige nun, aß in aller Ruhe seinen Apfelstrudel auf und trank auch ganz seelenruhig den Kakao aus, ehe er aufstand, auch ein paar Jewel auf den Tisch legte, sich seine Tasche wieder umlegte und sich nach einem freundlichen Nicken zur Kellnerin ebenfalls auf den Weg nach draußen begab. Dort begab er sich nun wieder in Richtung des Gildengebäudes von Blue Pegasus, ehe ihm auffiel, dass er nun eigentlich wieder ganz am Anfang stand und das gleiche Problem hatte wie zuvor. Wie sollte er in die Gilde hinein kommen? Er hätte versäumt einen der beiden danach zu fragen und ein wenig frustriert blieb der Weißhaarige stehen und kratzte sich am Kopf. Nach einem kurzen Schulterzucken machte er sich jedoch wieder auf den Weg, er würde schon eine Möglichkeit finden wie er beim Meister von Blue Pegasus vorsprechen könnte...

~Ende Off~