Wenn man es streng betrachtete, steckte hinter Kohana weit mehr Kind, als die Rolle, die sie gern darstellte. Als Kind eines Drachens hatte die junge Dame in ihrem Leben nicht allzu viel von der Welt sehen dürfen, weil ihr Ziehvater sie auf einem frostigen Eisberg großzog. Es weckte jedes Mal das kleine, naive und neugierige Kind in ihr, wenn sie etwas Neues in dieser Welt explorieren durfte. Obwohl ihre Sinne teilweise ein wenig empfindlich waren, rückte sie dies gern mal bei Seite wenn es darum ging etwas Interessantes zu entdecken. Leicht zu begeistern war also nicht nur die Rolle, hinter der sich die rachsüchtige Magierin versteckte, sondern tatsächlich auch sie selbst ganz geheim.
Wenn Sinikka nur wüsste wie richtig sie mit der Annahme lag, dass Kohana Eis mochte. Es gab eigentlich rein gar nichts auf der Welt, was die Magierin mehr mochte als das gefrorene Wasser. Wenn man mal davon absah, dass sie Wassereis mit Geschmack vielleicht sogar noch besser fand als einfaches Wasser. Aber gut… Auf jeden Fall lag die riesige Frau mit ihrer Ahnung wirklich nahe, nur würde Kohana das nicht unbedingt so offen sagen. Mit ihrer Magie hielt Kohana sich gern verdeckt, denn man erzählte niemandem was man konnte… Schon gar nicht so genau, wenn man ein Dragonslayer war.
Was sie sich angucken würde, war der Magierin tatsächlich ziemlich egal, da sie nicht allzu wählerisch war, wenn es darum ging Neues zu erkunden. In einem Schiff hatte sie wirklich noch gar nicht viel zu sehen bekommen, also war hier alles irgendwie ganz besonders neu und toll. Im Gang angekommen, übernahm die Riesin die Führung und schlug einige Räume vor, die sie begutachten konnten. Natürlich stimmte Kohana ohne Widerrede zu und folgte der großen Dame. Schade nur, dass sie von alle dem nicht besonders viel zu sehen bekamen, denn alle Räume hier schienen mit unglaublichen Massen an Fracht vollgestopft zu sein. Vermutlich sah es eben so auf einem Schiff aus, welches nicht unbedingt für massig Passagiere, sondern für Güter ausgelegt war. Nichtsdestotrotz sahen sie ja hier ein wenig Neues und einer der Arbeiter kam mit ihnen ins Gespräch, um ihnen das Ganze etwas zu erklären. Nach wie vor empfand Kohana die Leute hier als sehr freundlich. Damit hatte sie nicht wirklich gerechnet. Die für sie vorbereiteten Zimmer waren zugegebenermaßen nichts Besonderes. Sie waren sehr spartanisch und zweckorientiert eingerichtet, doch für Kohana reichte das völlig. Einen sonderlich großen Wert auf Schnickschnack hatte sie bei der Einrichtung nie gelegt. Neugierig blickte sie sich in allen Ecken um und erkundete die Kleinigkeiten unter Deck. Ehrlich gesagt, rechnete Kohana damit sich, weil es ja zwei Zimmer waren, eines mit der großen Frau zu teilen. Sie hätte damit nicht wirklich ein Problem gehabt, doch wenn die Dame sich woanders zurückziehen wollte, würde sie diese nicht aufhalten. Interessant wurde es bei der Frage der großen Frau, denn ehrlich gesagt, hatte Kohana keinen Schimmer wie sich die Bewegungen des Schiffes bei ihr verhalten würden… Ein wenig nachdenklich guckte sie die Dunkelhaarige an, ließ aber mit ihrer Antwort nicht allzu lang auf sich warten. „Ich weiß noch nicht wirklich…“, murmelte sie weiterhin überlegend. „Vorhin als wir auf das Schiff gegangen sind, war mir schon ein wenig mulmig, aber nun geht es. Da ich das noch nicht gewohnt bin, werden wir das wohl abwarten müssen.“ Sie grinste scheinbar optimistisch, wobei sie sich innerlich um ihr eigenes Wohl sorgte. Allzu große Lust auf Kotzen ohne Ende hatte sie nicht wirklich… Aber was blieb einem da schon für eine Wahl? Die vielen unterschiedlichen Gerüche hier reichten fast schon um Kohana völlig durcheinander zu bringen… Schlimmer als auf dem Wochenmarkt…
Kurz darauf begaben die beiden Damen sich wieder an Deck. Ein wenig mulmiger wurde Kohana, als sie den Himmel über ihnen erblickte. Ernsthaft? Ein Unwetter? Die Magierin rümpfte die Nase, weil sie die Luftfeuchtigkeit durch ihr feines Näschen quasi schmecken konnte. Auf die Aussage von Sinikka hin, zeigte die Magierin ein eher gequältes Lächeln. Da passte es sogar richtig gut zu ihrer Rolle sich etwas ängstlich zu verhalten… „Es sieht aus, als würde da ordentlich etwas herunter kommen…“ Sie rümpfte die Nase etwas. Vielleicht sollte sie an Deck, nahe der Reling, bleiben oder einen Eimer mit hinunter nehmen, wenn es regnet. Dann sah aber auch sie Rei in der Ferne und wechselte von ihrer Sorge zu gespielter Freude, über das Wiedersehen mit dem Mann. „Oh! Huhu Rei!“, seine angespannte Miene völlig ignorierend, winkte sie ihm breit grinsend zu und lief eilig zu ihm hin. Was er wohl zu berichten hatte?

Rei stand da und betrachtete das schöne, weite Meer. Er konnte nichts in den Tiefen erkennen, aber hin und wieder sah er an der Meeresoberfläche Fische, die er nur leicht erkennen konnte. Ja, für den Anfang gefiel ihm das und der angenehme Wind, jedoch schwand dies mit der Zeit. Ihm wurde langweilig und mehr als nur rumstehen konnte er nicht. Er spielte mit dem Gedanken, seine Kolleginnen aufzusuchen, aber entschied es nicht zu tun. Er war sich sicher, dass Sinikka genauso still sein würde wie eben auch und was Kohana anging … sie war zu aktiv für ihn. Wenn er sie aufsuchte, würde sie bestimmt nur kurz stehen blieben und dann wieder ihrer Neugier die Oberhand überlassen. Oh Mann…, dachte er sich und seufzte vor sich hin. Weil er nun nichts zu tun hatte, ging er einfach mal auf dem Deck auf und ab. Er dachte nach, was er nur tun könnte. An einiges hatte er schon gedacht, jedoch verwarf er diese Ideen, da sie ihm eher schlecht vorkamen. Zum Beispiel dachte er daran, an Deck seine Schwertkampfkünste zu verbessern, indem er trainierte. Der Vorteil dabei war, er hätte etwas gutes für sich und seinen Körper getan, der Nachteil dabei war, dass er dann die Matrosen als Publikum gehabt hätte und sich Männern zu zeigen, war nicht gerade seine Absicht. Eine andere Idee von ihm war, dass er runterging, um nach den Zimmern zu sehen, die sie bekommen hatten. Ja, dass man die Zimmer checkte, war nicht abwegig, aber, die Gefahr, dass er auf die beiden Magierinnen stoßen würde, wäre damit einfach nur zu hoch und er wollte deshalb kein Risiko eingehen. Er beschloss schlussendlich unter dem klaren Himmel ein Nickerchen zu halten. Würde es einen Raub oder ein Unwetter geben, so würde er sicherlich durch das Geschrei der Leute aufwachen und wenn nichts geschah, dann war das sogar besser für ihn. Er setzte sich hin, nahm sein Schwert zwischen beide Arme, die er auch vor seiner Brust verschränkte und lehnte seinen Kopf an den Rand des Schiffs. Er schloss nun seine Augen und versuchte zu schlafen. Seine Atmung wurde gleichmäßiger und alles um ihn herum wurde immer stiller, bis plötzlich eine ganze Möwen-Flotte auftauchte und ihn mit ihrem Geschrei aufweckte. Einige wagten sogar ihren Ballast in Form von weißen Klecksen auf Rei abzuwerfen, jedoch verfehlten alle. Rei verstand sofort, dass es nicht die beste Idee war, sich jetzt hier schlafen zu legen und stand auch gleich wieder auf.
Nun, da er nicht mehr schlafen konnte, entschied er, dass er einfach seine Kolleginnen aufsuchte, egal wie verrückt oder merkwürdig sie auch waren. Kurz bevor er die Tür erreichte, die ihn unter Deck führen würde, hörte er das krachende und überaus angsteinflößende Geräusch eines Donners. Rei blickte in den klaren blauen Himmel, der von dunklen Wolken immer mehr bedeckt wurde. Ich habe ein ungutes Gefühl im Magen., dachte er und stellte sich wieder an den Rand des Schiffes. Anscheinend würden sie die Bekanntschaft mit einem Sturm machen, aber diese Bekanntschaft müsste sich ein wenig gedulden, da das Zentrum des Sturms noch weit entfernt war und erst in einer Stunde dieses Schiff konfrontieren würde. In diesem Moment, wo er sich nun umdrehte, um nach seinen Kolleginnen zu suchen, sah er die beiden Magerinnen und vor allem Kohana, wie sie fröhlich zu ihm lief. Seine angespannte Miene verwandelte sich im Handumdrehen in Besorgnis. Er sorgte sich um sein Wohl und ob er mit ihr überhaupt heil rauskommen würde. Sinikka war wenigstens viel gelassener und mit ihr konnte man auch ruhig und entspannt die Informationen durchgehen. Sie war nicht so aufgedreht wie das blaue Prinzesschen. “Ja, unser Auftragge-“, er erinnerte sich an dieses Gespräch, kein Wunder, es war keine Viertelstunde her, dass er mit ihrem Auftraggeber geredet hatte und das schockierende daran war ja, dass es eine sie war, “Ehm, was ich sagen wollte, ist, nun, unser Auftraggeber ist eigentlich eine Frau und … unsere Aufgabe ist einfach die Fracht zu bewachen und gegebenenfalls zu beschützen. Mehr ist da nicht. Ach ja, nur so lange, bis wir die Insel erreicht haben, an der die Ladung abgeliefert werden soll.“ Er starrte in die Richtung, in der sie fuhren und hielt kurz inne, um nochmal sicherzugehen, dass er ihnen alles erzählt hatte. Plötzlich fiel ihm noch eine wichtige Sache ein: “Und noch etwas, die Fracht sollte sich angeblich hinten auf dem Deck befinden, aber als ich nachgeschaut habe, war sie nicht da. Eventuell befindet sie sich irgendwo anders auf dem Schiff.“
Soweit war alles erzählt und nachdem sich die drei Magier untereinander alles abgesprochen hatten, meldete sich auch gleich der Kapitän bei ihnen. Er bat sie unter Deck zu gehen, da die See rauer wurde und es für die drei am besten wäre. Er erzählte ihnen auch, dass der Auftraggeber sich unter Deck befand. “Also, wenn das so ist, dann könnt ihr mir auch gleich die Zimmer zeigen, nicht?“

Kohana hatte allem Anschein nach nichts gegen diese Erkundungsroute, was man vielleicht daran erkennen konnte, dass sie gleich zustimmte. Wie sehr man sich doch in Menschen täuschen konnte. Oder war da wirklich ein niedliches, kleines Mädchen in Kohana? Nun bisher fand Sinikka das Mädchen süß. Nicht quietschebunt-süß, sondern groß und süß. Naja, gut, ein bisschen kindlich auch, aber das gab Kohana ja sogar selbst zu. Sinikka freute sich mit Kohana zusammen das Schiff entdecken zu können und nahm sehr erfreut auf, dass die Mannschaft äußerst nett zu sein schien. Als sie sich die Zimmer anguckten war das große Mädchen kurz gespannt, wie die Blauhaarige die Einrichtung aufnehmen würde, und von der Reaktion her folgerte Sinikka, dass Kohana kein größeres Problem mit den Zimmern hatte. Es gab ja einige Menschen, die wollen nicht in einem Zimmer schlafen, dass in solch einem spartanischen Zustand ist, und es gab Menschen, die dort nicht schlafen konnten. Sinikka konnte fast überall schlafen, ohne Probleme auch auf dem Boden, aber trotzdem liebte das Mädchen es gemütlich. Unglaublich gemütlich, mit ganz ganz viel Schnickschnack. Kissen überall, Decken überall und so weiter. Nicht nur einfach so war ihr komplettes Schlafzimmer voll mit Kissen. Egal wo man es sich in ihrem Zimmer gemütlich machte, man hätte immer ein weiches Bett oder hätte sich gerade alles ernstes auf eine Waffe gelegt.
Dann ging es zu ungemütlicheren, aber nicht unbedeutenden Themen, immerhin kam es öfter mal vor, dass jemand sich auf Fahrzeugen nicht so gut fühlte. Besonders auf Schiffen. Sinikka antwortete: "Dann warten wir und hoffen." Sie lächelte zuversichtlich und dachte sich, dass ihnen schon irgendwas einfallen würde, falls dem Mädchen doch übel werden würde. Der Kapitän wusste sicherlich was hilft, so wirkte er zumindest bisher auf das große Mädchen. Damit war das Thema erstmal durch und sie gingen an Deck. Regen und Wind kündigten sich am Himmel an. Besorgt dachte Sinikka daran, dass die Mannschaft und ihre zwei Begleiter das sicherlich nicht so gut fanden. Sie mochte Regen, auch auf dem Meer, nur teilten bisher selten Leute diese Vorliebe. Kohana gehörte nicht dazu, dem Anschein nach und Rei sah auch nicht gerade erfreut aus. "Vielleicht haben wir Glück und es streift uns nur" überlegte Sinikka laut, "ansonsten waschen wir uns heute mal mit etwas mehr Wasser als sonst." Das einzige Problem, welches Sinikka sah, war, dass es ein großer Sturm werden könnte, der die Mannschaft und das Schiff gefährden könnte. Sie entdeckten Rei und Kohana, die genau wie sie überhaupt nicht verrückt oder merkwürdig war, lief eilig und gut gelaunt zu ihm. Sich von der Freude anstecken lassend, folgte Sinikka ihr. Was Rei wohl bedrügte? Er sah nicht so fröhlich wie die Blauhaarige aus. Ihr Auftraggeber war eine Sie? Änderte nichts am Auftrag, war aber doch irgendwie verwunderlich, nachdem es bisher die ganze Zeit so wirkte, als wäre sie ein er. Nun, dann hatten sie jetzt wohl eine Auftraggeberin! Etwas verwirrt war Sinikka nur bei der eigentlich Aufgabe. Sie sollten das Schiff bewachen? Waren sie nicht hergekommen, um das Schiff zu bewachen? Leicht verwundert dachte Sinikka nach, ob sie sich das nur eingebildet hatte. Das Mädchen ignorierte den Gedanken und sagte zu Rei:" Die Fracht ist unten." Dabei zeigte die Große mit dem Finger nach unten auf das Deck des Schiffes.
Dann wurden sie vom Kapitän gebeten unter Deck zu gehen. Warum? Sinikka war leicht verwundert und folgte Rei und Kohana einfach mit einem Schulterzucken. Dann würden sie eben nach unten gehen und mit dem Auftraggeber reden. Vielleicht hatte SIE ja etwas Spannendes zu erzählen? Doch vorher fragte Rei noch nach den Zimmern. Sinikka nickte und guckte, ob Kohana den Vortritt wollte oder nicht.

Augenscheinlich begeistert stürmte Kohana auf ihren männlichen Kollegen zu. Die Magierin hatte schon bemerkt, dass er scheinbar eher der ruhige Typ war, der auf die niedliche Masche des Mädchens nicht sonderlich einging, doch tatsächlich genoss sie das zur Abwechslung sogar mal. Oftmals war es so, dass Männer einen Beschützerkomplex bekamen, wenn Kohana auftrat. Ganz nach dem Motto man müsse ja die kleine Schwester beschützen… Für Kohana war das großer Unsinn, aber sie beugte sich den testosteronbedingten Macken des Mannes, während sie so tat, als hätte sie keinen Schimmer warum man sich so verhielt oder nein… viel mehr so als würde sie das gar nicht bemerken, dass die meisten Herren der Schöpfung sie anders behandelten als beispielsweise Sinikka. Naja, mit der hatte Mann es auch nicht leicht. Immerhin fühlten sich viele Vertreter des männlichen Geschlechts von Personen unterdrückt, die sie selbst überragten. Vermutlich war es sogar so, dass Sinikka jeden unterdrücken könnte, wenn sie wollte. Auf Kohana wirkte sie nämlich nicht nur riesig, sondern auch unheimlich stark. Allerdings schien sie abgesehen von ihrer Größe auch ein großes Herz zu haben, denn sie schien mit der für viele Menschen nervigen Art von Kohana erstaunlich gut umgehen zu können… Doch genug von Kohana und den anderen Menschen. Hier ging es schließlich um eine Aufgabe, die man zu erfüllen hatte!
Sie blieb vor dem jungen Mann mit der merkwürdigen Haarfarbe stehen und blickte ihn neugierig an. Was er wohl zu berichten hatte? Tatsächlich hatte er ein paar mehr oder weniger interessante Informationen für die beiden Magierinnen. Er hatte also ihren Auftraggeber aufgespürt, bei dem es sich offenbar entgegen seiner Erwartungen um eine Dame handelte. Für Kohana war es nicht wirklich erschreckend, dass hin und wieder auch einmal eine Frau etwas zu melden hatte, aber naja. Jedenfalls bestand ihre Aufgabe wirklich nur darin die Fracht zu schützen, die unter Deck bisher sehr sicher verstaut war. Sie mussten also nur bis zu besagter Insel durchhalten und dann war das Thema erledigt. Das war einfacher als Kohana es erwartet hatte. Wie das wohl mit Kabane abgelaufen wäre? Da war sie schon ein wenig glücklicher darüber, dass sie nun neben Griesgram Rei auch noch die freundliche Sinikka bei sich hatte. Nachdem er seinen Irrglauben verkündet hatte, dass die Fracht sich hinten auf dem Schiff befand, klärte die große Dame ihn auf, da sie bei ihrer kleinen Erkundungstour daran vorbeigegangen waren. Soweit so gut… Kohana wurde zunehmend mulmiger in der Magengegend, wenn sie das Wetter so betrachtete. Auch Sinikka hatte zuvor gesagt, dass sie schon Glück haben mussten, sodass es sie nur streifte. Daran glaubte blauhaarige Magierin nicht, wohnte ihr doch ein kleiner Pessimist inne… Es war nicht das Wetter an sich, denn gegen Regen und Gewitter hatte sie in der Regel nicht wirklich etwas. Dabei ging es vielmehr darum, dass sie sich hier auf einem beweglichen Gefährt befanden, welches durch starke Wetterbedingungen ins Wanken kam und Kohana wusste einfach nicht wie ihr Körper damit klarkommen würde. Nicht, dass sie die ganze restliche Fahrt nur über der Reling hing… Der Kapitän schien dies aber gar nicht soweit kommen lassen zu wollen und schickte die drei Magier, aufgrund der Wetterbedingungen, erst einmal nach unten. Sinikka schien dies zu überraschen, weshalb die blauhaarige Magierin einfach mal voran ging und der mehr oder weniger Bitte ihres Begleiters folgte. Er wollte die Zimmer sehne? Kein Problem! Die Blauhaarige führte, natürlich dabei nervigen Nonsens brabbelnd, gemeinsam mit Sinikka den jungen Mann zu den Zimmern und deutete auf die beiden Türen. Da konnte er sich nun die Zimmer anschauen, denn Kohana wollte nicht mehr dabei sein… Ob man nicht etwas anderes Interessanteres machen konnte? Die Magierin blickte sich um und suchte neugierig nach einem neuen Ziel… Was konnte man denn unter Decke eines Schiffes so anstellen?

Kohana übernahm das Ruder und brachte den verstummten Rei unter Deck, natürlich war auch Sinikka mit dabei aber sie wollte erst einmal nichts Großes anstellen. Geduldig und ruhig ein- und ausatmend folgte er der blauhaarigen Frau. Er fragte sich nur, wie sie so viel Unnötiges reden konnte, gab es überhaupt so viel, worüber man reden konnte?! OH MANN!!! Die bringt mich noch um die Ecke!!!, beklagte er sich innerlich, ohne dabei ein Anzeichen seines Stresses zu zeigen. Wie hielt Sinikka es mit diesem Mädchen nur aus? Besaß sie irgendeinen unsichtbaren Schild, der sie vor Unsinn und anderem Geschwafel beschütze?
Nun, ganze fünf Minuten ertrug er ihr Reden, jedoch zahlte sich dieses Leid aus, er konnte endlich die Zimmer unter die Lupe nehmen. Er machte die Tür und war schon begeistert davon, wie die Zimmer aussehen würden. Und als er die Tür geöffnet hatte, blieb er auch sofort mit einer verkrampften Mimik stehen. Er war erstarrt und rührte sich keinen Zentimeter, auch sah er nicht gerade erfreut aus. Er hatte gewusst, dass es auf einem Schiff nicht gerade die besten und schönsten und größten und liebvollsten Zimmer gab, aber dass sie so spartanisch waren, hatte er nicht erwartet. Er löste sich aus seiner Erstarrung und schaute ins andere Zimmer, beide waren so dürftig ausgestattet, dass er sich lieber gewünscht hätte, er wäre auf eine andere Mission gegangen. Naja, er hatte mit den beiden anderen aber nun eine sehr einfach Aufgabe: Die Fracht musste beschützt werden.
Bevor nun Kohana abhauen und wieder ihrer Neugier freien Lauf lassen konnte, stoppte Rei sie, indem er ihre Schulter ergriff. “Hey, hey, nicht so stürmisch.“, sagte er ihr und ließ sie los, in der Hoffnung, dass sie einfach bei ihnen blieb. Er räusperte sich und sprach: “Also, wir könnten noch einmal alle zusammen zu unserer Auftraggeberin gehen und uns ihr als Gruppe vorstellen. Ich denke, dass wir die Zeit dafür haben, die Fracht wird uns ja nicht weglaufen.“ Er schaute die beiden an und hoffte, dass sie irgendetwas sagten, wobei Kohana ruhig still bleiben konnte. “Also, wenn ihr eine bessere Idee habt, dann nur raus damit. Ich bin auch nicht gerade ein Freund von Vorstellungen.“, sagte er, indem er seine Arme vor der Brust verschränkte. Ob die beiden irgendwelche Ideen hatten? Rei war schon gespannt, denn, nachdem er die beiden gefragt hatte, hörte man das krachende Geräusch eines DONNERS!

OOC: Sorry, ich bin gerade so ... naja, kein Bock halt. Also, mir fehlt zur Zeit die Stimmung, will euch dafür aber nicht waten lassen.

Sinikka hatte sich noch garkeine Gedanken darüber gemacht, dass sie Kohana anders behandelte, als andere Menschen, noch viel simpler hatte sie sich nicht einmal darüber Gedanken gedacht, dass Kohana wohlmöglich eine nervende Art hatte. Für Sinikka war sie jedenfalls bisher kein Stück nervend, daher gab es auch keinen Anlass zu solcherlei Überlegungen. Was die Männer anging... Sinikka hatte es nie erlebt, dass irgendwelche Männer sie wie ein kleines, schwaches Mädchen oder eine kleine Schwester behandelt hatten. Trotzdem wurde Sinikka, wie Kohana schon richtig vermutet hatte, anders behandelt von Männern. Den Meisten war die junge Frau schlichtweg viel zu groß und sie mieden sie, wenn es um Liebe oder bestimmte Vergnügen ging. Aber nicht nur da, doch war es am einfachsten zu merken, falls es irgendwie um Beziehungen ging. Das große Mädchen störte sich nicht daran. Es gab auch genug Menschen die damit klarkommen konnten. Noch hatte es Sinikka aber sowieso nicht so eilig mit dem Partner suchen. Sie war jung und das hatte Zeit. Man wollte ja den Richtigen finden. Ja, Sinikka hatte da noch ein recht ungetrübtes Bild bisher. Sie hatte sich schon damit beschäftigt, aber bisher noch nicht tiefergehend. Und einen festen Freund hatte das Mädchen auch noch nicht.
Ihre Questgeberin sorgte für unterschiedliche Reaktionen. Sinikka war nicht verwundert gewesen, weil ihre Auftraggeberin eine Frau war, sondern weil die voherige Annahme, sie sei ein Mann, von der Realität, sie ist eine Frau, abwich. Sinikka hörte neugierig dem "nervigen" Gebrabbel von Kohana zu, gegen ein bisschen Konversation hatte sie nichts einzuwänden, und hegte einen leisen Verdacht, dass die Blauhaarige Gildenkollegin nicht so recht mit dem Wanken des Schiffes auskommen wollte. Hoffentlich würde Kohana etwas sagen, falls es ihr schlechter ging. Viel konnten sie nicht gegen das Wippen machen, aber man konnte etwas gegen die Übelkeit unternehmen. Sie erreichten die Kabinen und die Begeisterung stand dem jungen Rei förmlich ins Gesicht geschrieben. In Leuchtschrift! Auf einer großen Reklametafel! In Neongelb! Er mochte es nicht. Sagte sein Gesicht. Sein Körper auch. Die Stille auch. Ein lustiger Anblick, der dem großen Mädchen ein leises Lachen entlockte. Sinikka bemerkte wie Kohana sich neugierig umblickte, bevor aber etwas anderes geschah hielt Rei sie auf und meinte, dass sie sich erstmal mit der Auftraggeberin unterhalten sollten. Ob sie eine bessere Idee hatten? War die Auftraggeberin so schlimm? Oh, sie sollte zuerst zuende zuhören. Er mochte nur keine Vorstellungen. Ein Donner schallte in der Ferne und dann meinte sie zu Kohana, als wieder Ruhe war:" Lernen wir mal die Auftraggeberin kennen." Sie ging mit Kohana und Rei zu der Frau und die begrüßte sie freundlich. Sinikka sagte munter:" Guten Tag. Ich bin Sinikka." Und dann wusste sie nicht mehr weiter. Was sollte sie sagen? Sie blieb einfach still und lies Kohana sich ebenfalls vorstellen, während sie überlegte, was man so bereden könnte. Vermutlich wäre es einfacher zu reden, falls Rei und Kohana nicht da wären. Ob die Blauhaarige später wohl noch mehr reden wollte oder sich weiter das Schiff angucken wollte?

Was konnte man denn nun in einem Schiff so alles anstellen? Die großen, leuchtenden, blauen Augen waren aufgerissen, als würde ein hilfloses Reh in die Scheinwerfer eines Fahrzeuges blicken. Doch war es kein Schock, welcher der Magierin ins Gesicht geschrieben war. Vielmehr die Neugier und Anspannung, welche diese Reise mit sich brachte, hatte Kohanas Hyperaktivität nur noch verstärkt. Fast wirkte sie ein wenig wie ein Aufziehäffchen… Zugegeben, hinter der süßen Knuddelfassade der jungen Frau steckte ein fieses Biest, doch dieses steckte wiederum in einem kindlichen Geist. Man könnte fast sagen Kohana war eine Zwiebel… Oder noch besser, eine Matryoshka! Mit ganz vielen kleinen Püppchen in den Püppchen, die alle ein anderes Gesicht trugen…
Doch noch bevor sich der kleine Wirbelwind auf sein neustes Abenteuer stürzen konnte, wurde die zarte Schulter der Blauhaarigen von einem festen Griff gepackt und der ausgeholte Schwung mit einem Ruck gestoppt. Nun wurden aus den ehemals großen Augen schmale, skeptische Schlitze, welche ihre eigene Sprache hatten: Was soll das? Warum sollte sie nun zu der Auftraggeberin, wenn er das doch eben schon getan hatte? Kohana interessierte es einen feuchten Dreck wie das Weibsstück hieß, welches sich ihre Aufgabe ausgedacht hatte. Klar wäre sie freundlich zu ihr, wenn sie müsste, doch musste man sich ja nicht darum schlagen eine weitere absolut unbedeutsame Persönlichkeit kennenzulernen. Das Gehirn hatte einen begrenzten Speicher und da musste nicht dieses unnütze Weibsstück noch wichtigen Platz in Kohanas kleinem Nüsschen wegnehmen! Gerade wollte Kohana den roten Schopf ihres Teamleiters in eine Eisskulptur verwandeln, so zornig machte es sie, dass er ihr so grob verboten hatte ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Doch eine besonders starke Auseinandersetzung mit dem jungen Mann konnte sich die niedliche Fassade der Magierin nicht leisten. Also versuchte sie grimmig das hinzunehmen, was sie eben musste… Doch halt… Bevor überhaupt eine Diskussion zustande kam, fiel ihnen laut krachender Donner ins Gespräch. Kohanas Magen gab augenblicklich ein Zeichen von sich. Unwohlsein… Zwar war es erträglich, doch kaum war lauter Regen auf der hölzernen Verkleidung des Schiffes zu hören, begann das Schiff seinen eigenen Tanz auf den Wellen zu vollführen. Ganz so empfindlich war die junge Frau ja in der Regel nicht, doch wenn es um moderne Verkehrsmittel ging, merkte man dann doch, dass sie im Nichts großgeworden war… Ohne weitere Umschweife oder irgendwelche Widerworte folgten die beiden Damen dem Teamleiter Spielverderber zur unbekannten und völlig irrelevanten Auftraggeberin. Alles was Kohana von ihr sehen wollte, war Geld! Die große Frau an ihrer Seite wagte den ersten Schritt auf das Persönchen vor und stellte sich aller Höflichkeit voran vor. Kohana nickte hastig und drängte sich ein Stück nach vorn, bevor sie wieder mit der üblichen Manier begann… „Hallo! Ich bin Kohana und auch von der Gilde Lamia Scale! Wir sind hier um Ihren Auftrag zu erledigen richtig? Es ist mir eine Ehre für sie arbeiten zu dürfen, vor allem auf einem so tollen Schiff!“ Dass ihr Magen dabei ein jämmerliches Grummeln von sich gab, vertuschte sie einfach mit wildem Gestikulieren. Eigentlich hatte sie ja noch immer keine Lust auf diese Frau und wollte viel mehr das Schiff erforschen… Doch was hatte man denn für eine Wahl mit dem Stock in Reis… Wie auch immer!

Valerie mochte Schiffe. Ja, sie beschloss, dass sie die großen Transportmittel wirklich gut leiden konnte. Das lag vor allem an der Tatsache, dass die kleine Sakai neben hübschen Wäldern und Blumenwiesen einen echten Narren an den Weiten des Meeres gefressen hatte und Schiffe nun einmal der angenehmste Weg waren, die unendlichen Wellenlandschaften genauer zu betrachten. Was Valerie allerdings ganz und gar nicht mochte, war der Geruch, welcher auf See überall in der Luft zu liegen schien und ihr nicht mehr aus der Nase gehen wollte. Dieses ekelhafte Aroma, welches in der ganze Umgebung beinahe festzuhängen schien und sich seit ihrer Ankunft auf dem Gefährt einfach nicht mehr aus ihrer Nase verbannen ließ, trug wohl auch die Hauptschuld daran, dass die Finsternismagierin bisher den Großteil ihrer Zeit unter Deck verbracht hatte und einen genaueren Blick auf die unteren Räume des Frachtschiffes geworfen hatte. Erst als sich das Schiff schließlich in Bewegung gesetzt hatte, wagte sich die Dunkelhaarige wieder auf das Oberdeck und konnte einen wundervollen Blick auf die Wellen des Ozeans haschen. Ein schöner Augenblick, welcher sie beinahe vergessen ließ, dass sie lediglich auf den Wunsch ihres Vaters an Deck war. Tatsuya Sakai schien ein guter Bekannter der transportierenden Händlerin zu sein, weshalb er kurzerhand beschlossen hatte, seine Tochter als Beschützerin mit auf das Schiff zu schicken. Wenn das nutzlose Mädchen schon dem Beruf einer Magierin nachging, dann konnte sie sich in seinen Augen wenigstens einmal nützlich machen und ihrem Nachnamen ein wenig Ehre einbringen. Valerie hatte dementsprechend nicht lange gezögert und war der Bitte ihres Erziehungsberechtigten kurzerhand und ohne weiteres Zögern nachgekommen, denn wie oft bot sich ihr schon einmal die Gelegenheit, ihren Vater tatsächlich stolz zu machen? Selten, also galt es diese Chance perfekt zu nutzen. Schließlich hatte das Mädchen immer noch irgendwo die Hoffnung, dass der herrische Geschäftsmann irgendwann einmal zur Besinnung kommen und ihre Entscheidung verstehen würde. Vielleicht würden sie dann endlich wieder eine richtige Familie sein und konnten an Weihnachten sogar wieder gemeinsam Abendessen.
Nun, wie auch immer dieser inoffizielle Auftrag ausgehen würde, erst einmal musste sie ihre Ansprechpartnerin finden und das stellte sich auf dem recht großen Schiff als eine gar nicht einmal so leichte Aufgabe heraus. Vor allem, wenn sich zu all der Schönheit ganz plötzlich auch noch ein Gewitter dazugesellte. Valerie war unter dem lauten Grollen des Donners betroffen zusammengezuckt, ehe sie vorsichtig den Himmel über ihren Kopf genauer inspiziert hatte. Was hatte Mama immer über Wolken gesagt? An ihnen konnte man das Wetter ablesen? Hätte sie doch da nur besser aufgepasst, dann hätte sie nun gewusst, ob ihn den nächsten Stunden ein Unwetter über ihnen zusammenbrechen würde. Mit einem leisen Seufzen strich sich das Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sich wohl aus ihrem Zopf gelöst haben musste und ließ ihre dunklen Augen dann über das Deck streifen. Was hatte Papa ihr gesagt? Wie sah Miss Chlust genau aus? Valerie meinte sich erinnern zu können, dass die Frau relativ kurzes Haar hatte. Nur welche Farbe? Braun...Blond...ja, Blond! Das war es gewesen! Mit einem fröhlichen Summen setzte sich das Mädchen in Bewegung und es dauerte auch gar nicht lange, da hatte sie die gewünschte Person ausgemacht. Zu ihrer Überraschung war diese jedoch nicht allein, sondern in erstaunlicher Begleitung. Valerie klappte verblüfft und beschämend undamenhaft der Mund auf, als sie erkannte, wer da genau bei ihrer Zielperson stand. "Nika-chan?!" Wie kam die denn hierher? Und was genau machte sie hier? Und noch viel interessanter: Wer war das Mädchen neben ihr?

Kohana war also eine kleine Zwiebel. Soso. Jedoch, waren das nicht alle mehr oder weniger? Rei hielt sie auf und machte sich damit nicht sonderlich beliebt. Er hatte es wohl einfach nicht so mit der Eismagierin. Zwar hatte Sinikka nicht gerade einen großen Willen die Auftraggeberin kennenzulernen, aber sie hatte die Hoffnung, dass sie danach ein wenig das Meer genießen könnte. Aber vielleicht war die Auftragsgeberin nett, so wie Kohana und der Kapitän. Neue interessante Sachen würden waren dagegen unwahrscheinlich, immerhin war alles bekannt. Kohana stellte sich vorbildlich und lieb vor. Ob Sinikka auch mal so gute Manieren besitzen wird? Das Grummeln sagte dem großen Mädchen dabei, dass Kohana (eher ihr Körper) doch nicht ganz so begeistert vom Schiff war, wie sie es behauptete. Wieso machte die Eismagierin überhaupt der Auftraggeberin ein Kompliment für das Schiff? Die hatte damit recht wenig zu tun. Was war ein Stock in Reis?
Chlust schien die Begrüßung gut aufzunehmen und bemerkte nicht, wie Kohanas Körper sich auch zu Wort meldete. Sie war freundlich, aber Sinikka hielt Kohana und den Kapitän weiterhin für interessanter. "Hallo. Ja, da liegen sie richtig Kohana. Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, es freut mich, dass Lamia Scale mir eine so tüchtige Gruppe zugeteilt hat, für meine erste Handelsreise." Oh, eine Jungfernhandelsreise! Da hatte Clust ja einiges vor sich. Sinikka erinnerte sich noch grob daran wie ihre erste Reise gewesen war. Die Aufregung, die Spannung, die Neugierde, die Freude! Sie wurde angesprochen? Sinikka löste sich wieder aus ihren Erinnerungen und merkte, dass Rei sie ansprach. Er sah aber garnicht gut aus. Es ging ihm auch nicht gut? Der junge Mann gestand ihr, dass es ihm nicht gut ging und er sich kurz entschuldigte. Kurz darauf war er auch schon still aus dem Räumchen verschwunden. War er etwa Seekrank? Oder hatte er nur schlecht gegessen? Aufjedenfall erklärte das aber, warum er plötzlich so leise geworden war und sich nach dem Anblick der Kabinen so ruhig verhalten hatte. Bis auf den Vorschlag, dass sie sich der Clust vorstellen sollten. Ob die anderen überhaupt mitbekommen würden, dass er kurz weg ist? Kohana hatte sicherlich andere Gedanken. Außerdem gab es 2 andere Ereignisse die sich in den Vordergrund drängten.
Das eine hatte violette Haare und rief ihren Spitznamen. Sinikkas Blick suchte die obsidianfarbene Tiefe und das Mädchen guckte Valerie überrrascht an. Was sie hier machte? Was machte Valerie hier? Aus dem Fragezeichen wurde ein fröhliches Lächeln. "Hallo Valerie!" Sinikka nahm Valerie in den Arm und knuddelte sie plötzlich. Vorsichtig stellte die Große die Violethaarige vor sich und musterte sie, während sie neugierig fragte:" Es freut mich dich zu sehen. Wie kommt es, dass du hier bist?" Ihr Blick wanderte über das Mädchen und sie stellte fest:" Du bist größer geworden und äl... siehst gut aus!" Da häte sie aber beinahe etwas gesagt. Wie Sinikka es mitbekommen hatten, reagierten die Leute hier sehr schlecht darauf, wenn man ihnen sagte, dass sie älter geworden sind und man es ihnen ansieht. Es war schön, dass Valerie hier war! Sinikka war neugierig, was das Mädchen hierher gebracht hatte, aber leider würde sie noch auf ihre Antwort warten müssen, denn der Kapitän kam in die Kabine und blickte die versammelten Personen an. Magier, Auftraggeberin, neues Mädchen. Perfekt, er hatte alle wichtigen Leute die er gesucht hatte gefunden. "Gut, alle da. Ich geb ja eigentlich mein Ruder nicht gern aus der Hand, aber is eure Fracht und ihre Beschützertrubbe. Da braut sich nen gewaltiges Unwetter zusammen, was ziemlich unangenehm wird. Wir könnens umgehen, kommen dabei aber mitten in piratenverseuchtes Gewässer. Was is ihnen lieber? Das ihre Fracht auf den weiten des Meeres verteilt wird, oder das ein paar Halsabschneider sich daran erfreuen?" Kurz blickte er die Auftragsgeberin an, aber man konnte deutlich erkennen, dass ihm viel mehr an der Meinung von Sinikka lag. Die schien wenigstens schonmal aufm weiten Meer gewesen zu sein und war groß und keine frische Qaulquappe wie die Auftraggeberin oder die zwei kleinen Mädchen. Clust wusste ihre Antwort schon, sie gab die Frage weiter:" I... ich denke ihr solltet das entscheiden, immerhin müsst ihr das Schiff dann auch beschützen." Sinikka hatte ihre Entscheidung schon getroffen, wollte aber erstmal Kohana auch zu Wort kommen lassen, darum guckte die Knightmagierin das blauhaarige Mädchen fragend an.

Einen guten Eindruck machen! Das konnte Kohana… nicht. Naja nicht bei jedem, aber in diesem Fall schien der blaue Flummi sogar gut angekommen zu sein. Schade eigentlich, denn in der Regel hatte Kohana mehr Spaß daran, wenn sie die Leute nervte. Aber so war es auch okay, immerhin sprach man hier von ihrer Auftraggeberin, die ja doch ein gutes Bild von ihren angeheuerten Magiern haben sollte. Kohana war nun mittlerweile erstaunlich motiviert, da sie tatsächlich ein wenig arbeiten wollte. Obwohl ihr Magen da ein anderes Lied sang, aber dieses wurde so lange ignoriert, bis es sich nicht mehr vermeiden ließ. Die gute Frau reagierte nun aber erst einmal auf Kohanas niedliche Begrüßung und war, wie gesagt, zu Kohanas Erstaunen angetan davon. Es war also die erste Handelsreise der Dame. Die Magierin störte das nicht sonderlich und sie ließ sich gern darauf ein. So oder so war dies ja auch ihre erste Reise auf dem Schiff, also hatten sie quasi gemeinsam eine Art erstes Mal! Auf jeden Fall schien sie recht nett zu sein, wenn auch, bei genauerer Betrachtung, ein wenig eingeschüchtert von der Situation. Kohana konnte das verstehen… Vermutlich hatte sie sich von ihrer ersten Reise ein paar andere Umstände erhofft, wie besseres Wetter oder Ähnliches. Danach fing aber für einen Moment etwas anderes die momentan sprunghafte Aufmerksamkeit der jungen Kohana. Plötzlich machte Rei genau das Gesicht, welches Kohanas Bauch versuchte ihr aufzudrücken. Während sich die blauhaarige Magierin allerdings noch gut beherrschen konnte, schien Rei sich ganz schnell vom Acker machen zu wollen. Er drückte Sinikka das Ruder in die Hand und verabschiedete sich wortlos, wobei das grüne Gesicht Bände sprach. So ein Weichei… Mit einem Lächeln zuckte die Magierin mit den Achseln, als sie in Richtung Sinikka blickte und schielte dann noch etwas dem sich zurückziehenden Rei nach. Sowas aber auch… Man konnte sich auch haben… Eigentlich hätte ihr das wenig ausgemacht, wäre sie gerade nicht so beleidigt, weil dieser Typ sie hatte zurückhalten wollen…
Doch die Situation schien sich ein wenig zu ändern. Eine fremde Person tauchte auf, die Sinikka mit einem Spitznamen begrüßte. Neugierig beobachtete die Magierin das Spektakel, da es doch recht interessant war, wo die Dame nun herkam. Als Sinikka sie aber entdeckte, strahlte diese ganz plötzlich und die riesige Frau drückte die andere. Valerie hieß sie also, doch woher sie sich kannten, war noch ungewiss. Nachdem die beiden sich über ihr Wiedersehen gefreut hatten, schlich Kohana hinter Sinikka grinsend hervor und sagte freudig: „Hallo! Ich bin Kohana und wer bist du?“ Sie strahlte das Mädchen freudig an, doch bevor sie eine Antwort bekommen konnte, kam wieder etwas dazwischen. Heute war wohl ein aufregender Tag, hm? Es war der Kapitän, der den Raum betrat und direkt Klartext sprach. Er fing vom Unwetter an und berichtete über ihre Möglichkeiten nun zu handeln. Diese Aussichten waren jedoch nicht sonderlich rosig… Entweder sie gerieten in ein starkes Unwetter oder mussten durch das Gebiet von Piraten. Die Auftraggeberin schien von der Situation wenig begeistert, was Kohana durchaus verstehen konnte… Die Magierin wusste, dass sie das Unwetter wahrscheinlich noch weniger überstehen würde als Piraten… Die konnten sie immerhin noch einigermaßen aus dem Weg räumen. Sinikka war riesig, wieso also nicht? Die Auftraggeberin wandte sich hilflos an die beiden, während Kohana ein selbstsicheres Lächeln aufsetzte. „Keine Sorge! Wenn wir durch das andere Gewässer fahren, treten wir alle Piraten in den Arsch, oder Sinikka?“, sagte sie selbstbewusst und blickte zu ihrer Kollegin auf. Die wollte doch sicher auch nicht absaufen, oder?