Kohanas Aussehen oder kalte Haut sollten gruselig sein? Was für Leuten war das Mädchen bitteschön begegnet?! Wieso sollten solche Merkmale auch nur ansatzweise gruselig sein? War Sinikka dann auch merkwürdig, wenn sie aus der Kälte kam? Und selbst wenn Kohana auch so kalt war, was für ein absoluter Schwachsinn... Sinikka kannte genug andere Person mit kalter Haut, die nicht gruselig waren, genau wie Kohana. Es gab einfach überhaupt garkeinen Grund sowas als gruselig anzusehen? Was war mit diesen Leuten bitte los? Selbst merkwürdig war es nicht. Es war seltener, aber deswegen nicht gleich negativ merkwürdig... Aber man konnte eben in allem etwas Schlechtes sehen, wenn man es denn nur stark genug wollte. Wahrscheinlich hatte Sinikka deswegen auch keinen Kommentar dazu gemacht, weil sie es kannte und nicht merkwürdig fand.
Doch wie weit zählte die Meinung des Mädchens da überhaupt? Sie war selbst recht merkwürdig und kam aus einer kälteren Region. Nur wie kam Kohana auf Berge? Anscheinend kam Kohana aus einer Gebirgsgegend und verband deshalb Kälte mit Bergen. Aber letztendlich sagte die Eismagierin auch dazu kein Wort und lächelte nur. Überhaut lächelte Kohana momentan nur stumm und machte keine Kommentare, oder erzählte etwas zu sich.
Sie saßen zu dritt in einer wunderschönen Idylle, es war aber leider nurnoch eine Frage der Zeit bis diese unterbrochen werden würde, immerhin waren sie ein ungeschütztes Handelsschiff mitten in einem Gebiet, welches für Piratenüberfälle bekannt war. Das Licht schwand dahin und der Himmel wurde dunkler, während es schien, als würden die Laternen auf dem Schiff immer heller werden. Sinikka freute sich über die Worte von Valerie und antwortete:“ Ich mag euch Beide auch sehr gerne. Ich bin froh in einer Gilde mit zwei so niedlichen, lieben Mädchen gelandet zu sein.“ Sie lächelte fröhlich und guckte die Zwei an. Dann knuddelte sie Valerie und meinte:“ Es ist schön, dass ich dir begegnet bin.“ Was tat sie da? Sie gab viel zu viel Vertrauen und Zuneigung einfach an die Zwei und dazu wusste hatte sie einfach so Valerie geknuddelt, aber Sinikka lies sich viel zu sehr von dem schönen Moment mitreißen. Aber bei zwei so lieben Mädchen würde das schon nicht so schlimm sein, oder? Besonders Valerie war ihr hoffentlich nicht böse, weil sie einfach so geknuddelt hatte. Aber es war so schön und sie mochte Valerie und Kohana war auch so furchtbar niedlich... Es war der Großen fast schon peinlich wie gefühlvoll und sentimental sie war, auch wenn sie es hätte ahnen sollen. Immerhin war es ihr eigentlich bekannt, dass sie ihre Gefühlte deutlich offener zeigte, wenn sie auf einer Reise war und ein Sturm in der Nähe war und ein wunderschöner Sonnenuntergang... Zum Glück störte sie keiner. Sinikka wäre vermutlich auch deutlich wütender, falls jemand sie jetzt stören würde. Sie könnte ruhig noch länger mit Valerie und Kohana hier sitzen, so schön und entspannend wie es war.
Sinikka hatte gemerkt, dass es kälter geworden war, aber sie mochte die Kälte. So ein wenig abendliche Kühle ließen sie sich bloß noch deutlich besser fühlen. Einfach herrlich, wie kuschelig die nächtliche Kälte war oder die der Wintertage. Entspannt seufzend genoss sie die Kälte, nachdem sie sich kurz hingelegt hatte, und hörte wie Valerie anfing zu reden. Sinikka vervollständige den Satz einfach mit einem kalt. Ihr war kalt? Das war nicht so gut. Sinikka richtete sich wieder auf. Sie wechselte ihre Kleidung zu einem kuscheligerem und wärmeren Stück mit einem Umhang und hüllte die frierende Finsternismagierin dann in den Umhang. „Ist es besser so?“ fragte die Große lieb. Platsch. Auch Sinikka hörte jetzt etwas und horchte auf. Die Knightmagierin stand neugierig auf und guckte ins Wasser, um vielleicht trotz der Dunkelheit zu erkennen, was da Geräusche machte. Überraschenderweise war es ziemlich gut sichtbar. Da war ein kleines Boot mit einem einzelnen Mann drauf. Er lenkte direkt neben das größere Schiff und rief: „Ich bin ein reisender Händler und hätte feine Stoffe im Angebot. Seid ihr vielleicht interessiert? Der Händler auf eurem Schiff ist sicherlich interessiert. Ich habe sehr gute Angebote und Waren aus fernen Ländern.“ Das große Mädchen musste sich stark zusammenreißen nicht laut loszulachen, aber das würde den ganzen Spaß verderben, also riss sie sich zusammen. Sinikka tat total verzückt und sagte:“ Oh, ich hätte gerne schöne Stoffe aus fernen Landen. Habt ihr vielleicht ein Kleid? Ich bin schon lange auf der Suche nach einem neuen, aber diese ganzen Stümper hierzulande sind einfach so... öde. Wartet kurz, ich lasse die Händlerin sofort holen und dann können wir vielleicht noch ein wenig reden, bis sie da ist.“ Der Mann schien zufrieden und merkte nichts von ihrer Halbschauspielerei. Sinikka drehte sich um und meinte:“ Oh, ein neues Kleid ist toll.“ Einer der Seemänner hatte den Fremden ebenfalls entdeckt und kam zu ihnen. Sinikka ging ein paar Schritte zu ihm und fing ihn ab. Laut sagte sie:“ Wir haben hier ein interessantes Angebot, sag doch bitte Miss Chlust bescheid.“ Leiser flüsterte sie: „Aber sag vorher dem Kapitän, dass es eine Abendvorstellung gibt. Okay?“ Der Mann war verwirrt, entschied sich aber dazu der unheimlich großen Frau nicht zu widersprechen und der Bitte nachzukommen. Sinikka ging wieder zurück zu dem Fremden und fragte:“ Was habt ihr den so?“ „Feinste Waren! Wir wäre es mit etwas erstklassiger Seide, für eine so feine und wunderhübsche Dame?“ Leicht errötet meinte Sinikka: „Oh, danke. Das klingt gut. Kann ich den auf die Echtheit ihrer Waren vertrauen?“ „Aber natürlich! Dafür stehe ich mit meinem Namen, Qiuntobin Alfred … äh Robinson von … äh Sonnenstein!“ Sinikka überspielte ihr Grinsen mit einem entzückten Lächeln und lies sich eine Kleid zur Probe geben. Sie hielt es vor sich und drehte sich zu Kohana und Valerie um: „Was meint ihr? Schön nicht?“ Sie lies ein zweites Kleid erscheinen. Das große Schiff im Hintergrund ignorierte sie gekonnt, während der Händler unten einen halben Herzinfakt und Schweißausbrüche bekam. Daran hatte er nicht gedacht. „Nur leider keine Seide.“ Sie drehte sich wieder um und reichte dem Mann die Kleidungsstücke. „Das ist keine Seide. Und wieso schwitzt zu so?“ Eine weitere Panikattacke überfiel den Mann. „Deine Lieferanten müssen dich betrogen haben.“ Ein Stein fiel ihm vom Herz. „Es ist sehr anstrengend in so einem kleinen Boot zu fahren. Ich würde vermutlich auch schwitzen. Hoffentlich können sie sich bald ein größeres leisten.“ War die vollkommen bescheuert? Der Mann war zu nervös, um darüber nachzudenken, dass Sinikka das alles nur spielen könnte. „D... diese verräterischen Lieferanten... Es tut mir unendlich leid.“ Sinikka meinte freundlich: „Das ist kein Problem. Sowas tut mir leid für dich. Hoffentlich findest du das nächste mal bessere Lieferanten! Passt du kurz auf mein Kleid auf, während ich deine Freunde da hinten kurz verprügle?“ Sie zeigte hinter sich zu dem großen Schiff und beobachtete Amüsiert, wie sein Gesicht aschfahl wurde. Das große Mädchen drehte sich grinsend um und meinte: „Ich denke, wir haben Besuch.“ Sie ging ein paar Schritte. „Ich bin sehr neugierig zu sehen, was ihr könnt.“ Noch ein paar Schritte, während die Piraten merkten, dass sie entdeckt worden waren und die Ablenkung auf der anderen Seite des Schiffes nicht mehr wirkte. Die Piraten machten sich bereit zum Entern und Sinikka beschwor einen Hammer in ihrer Hand. Mit einem leicht verzerrten Grinsen schrie sie: „UND ICH BIN VERDAMMT WÜTEND, DASS IHR ZIEMLICH UNPASSEND STÖRT!“ Ein nur unscharf erkennbares Objekt, welches sich zuvor in Sinikkas Hand befunden hatte, schoss über das Meer und nahm die Basis vom Mast und ein gutes Stück Deck des Piratenschiffes mit. Der Boden unter Sinikka hatte dabei leider ebenfalls leichte Risse bekommen. Kurz war stille und das Geräusch von brechendem Holz und einem umfallenden Mast erfüllte die Luft, dann begann der Kampf. Erstmal wollte die Große ihr Kleid zurück, immerhin wollte sie auch sehen, was Valerie und Kohana so konnten, da durfte sie nicht einfach so zu den Piraten springen. Sie ging zurück zum Rand des Schiffes und nahm dem Mann ihr Seidenkleid wieder ab. „Vielen Dank.“ Ein paar der Angreifer hatten bemerkt, was passiert war und blickten Sinikka entsetzt an, die meisten Männer griffen jedoch unbeirrt weiter an und versuchten auf das Schiff zu kommen.

(ooc: Tut mir leid :/ Hatte etwas getrödelt.)

Selbst für eine Person mit so düsteren und deprimierenden Gedanken wie Kohana war der Sonnenuntergang etwas Magisches. Er lud dazu ein alles zu vergessen und sich für den Moment seiner Schönheit hinzugeben, sodass man jedes unangenehme Gefühl ausblenden konnte, bis die Sonne in der Dunkelheit versunken war. Ganz so sentimental wie Sinikka war die Magierin wohl sicher nicht, aber dass sie sich keine Gedanken über ihre Situation machte, stimmte auch nicht. Besonders wenn sie an ihre Zukunft und ihre Pläne dachte, bekam die Magierin oft Angst. Was wenn sie unterlegen war? Wenn sie versagte? Es war ein gruseliger Gedanke.
Aber immer wieder waren es solche Momente, die sie auch von diesen Gedanken abbrachten. So hörte sie zum Beispiel die Stimme einer Magierin, die sie noch nicht einmal lang kannte, aber sie war so nett zu ihr, dass sie feststellte, dass sie Kohana mochte. Etwas was der Dragonslayerin sehr schwer gefallen wäre. Nähe zu anderen Menschen zu zulassen, fiel der Magierin generell recht schwer, doch konnte sie nicht anders, als sich gerührt zu fühlen von dieser Aussage der Finsternismagierin. Die Gilde… Lag es an der Gilde? Bisher war Kohana noch keinem Menschen dort begegnet, der ihr unsympathisch war. Das war komisch, weil es sonst so viele Personen gab, gegen die die junge Frau einen Groll hegte. Doch hier waren alle so gut zu ihr, dass sie kaum anders konnte, als dies zurück zu geben. Auch die große Magierin gab Ähnliches wieder. Sie schien es auch zu genießen mit den anderen beiden zusammen zu sein. War das echt? Man kannte sich doch kaum. Aber sie sahen beide nicht aus, als würden sie Kohana belügen. Die Dragonslayerin war skeptisch. Waren Menschen wirklich ohne einen Grund so gut zueinander? Es machte ihr Angst. Die Tatsache, dass sie das wirklich glauben wollte und sich doch davor fürchtete, dass alles nur eine Lüge war…
Es war kalt geworden. Nicht unbedingt kalt genug, um Kohana wirklich zu stören, aber sie konnte es schon merken. Kaum war die Sonne weg, schon machte sich das bemerkbar. Die Magierin störte sich nicht allzu sehr an der Kälte. Immerhin hatte sie ja schon einige kältere Gegenden ertragen müssen. Den anderen schien es jedoch um einiges mehr auszumachen. So stellte Valerie auch deutlich klar, dass ihr kalt wurde. Allerdings unterbrach sie mitten im Satz. Wieso? Kohana hatte das Geräusch auch gehört und glaubte, dass sie keine Gespenster hörte, wenn die andere Magierin es auch gehört hatte. Sinikka lieh der Finsternismagierin ihren Umhang und Kohana blickte sich skeptisch um. Das hatten sie sich doch wohl kaum zu zweit eingebildet, oder? Und da war es wieder! Sinikka ging voran um nachzusehen und die Dragonslayerin blieb unmittelbar hinter ihr. Da war es sicher… Die Frau war riesig und ganz sicher auch nicht schwach. Hinter einer solchen Person konnte man sich bei Ungewissheit schon einmal stellen. Als sie dann jedoch eine Stimme aus dem Wasser heraus hörte, horchte die Magierin auf und lief hinter Sinikka hervor, um an ihr vorbei ins Wasser zu sehen. Da stand ein Mann auf einem mickrigen Boot und begann zu erzählen, er wäre ein reisender Händler. Oh bitte… Wer glaubt den solchen Bullshit? Kohana rollte mit den Augen, wandte sich zu Valerie und flüsterte: „Das stinkt.“, womit sie die Magierin darauf aufmerksam machen wollte, dass sicher gleich etwas Großes passieren würde. Sinikka ließ den Mann zunächst nicht spüren, dass sie ahnte, dass hier etwas nicht stimmte. Stattdessen ließ die große Frau sich auf sein absurdes Schauspiel ein und Kohana beobachtete dieses amüsiert und war ein bisschen fasziniert was für eine ausführliche Lügengeschichte dieser Spinner sich ausgedacht hatte… Erst als Sinikka sagte, dass sie Besuch hatten, machte Kohana sich bereit zum Kämpfen. Das war das Zeichen… Nun sollten sie etwas dagegen tun, aber wie fing man am Besten an? Die Piraten machten sich bereit auf das Schiff zu stürmen und Sinikka tat laut ihren Zorn darüber kund…
Während Sinikka das halbe Piratenschiff zerlegte, was sogar Kohana ziemlich beeindruckt hatte, waren die Piraten dabei sich auf das Schiff zu schleichen. Die große Magierin hatte Kohana zwar als stark eingeschätzt, aber dass ein Wurf solche Ausmaße ausnahm, war schon erschreckend. Nein, mit Sinikka würde sie sich wohl nie anlegen. Doch nun war es an der Zeit, dass die anderen beiden Magierinnen ihr unter die Arme greifen. Gemütlich lief Kohana zum Rand des Schiffes, wo die Piraten versuchten hinauf zu klettern. Dem einen oder anderen trat sie dabei auf die Füße, während sie sich auf das Deck stellte, tief Luft holte und mit dem Ice Dragon’s Breath den hölzernen Boden mit einer dünnen Eisschicht bedeckte, die es den Piraten schwermachen dürfte einen sicheren Fuß hierhin zu setzen, wenn sie denn überhaupt hinauf kamen. Dann hielt sie ihre Handflächen vor sich und ließ aus ihnen zwei lange Eisschwerter wachsen. Kohana war keine begabte Schwertkämpferin, aber der Ice Dragon’s Claw Zauber war bisher immer recht nützlich gewesen. „Kommt ruhig her… Versucht es nur…“, sagte sie mit einem etwas gruseligen Grinsen auf den Lippen. Eiskalte Luft strömte aus dem Mund der Magierin, sodass kleine Wölkchen vor ihrer Nase heraustraten. In diesem Fall war es jedoch nicht die Außenluft die kalt war, sondern der Atem Kohanas. Wenn es ums Kämpfen ging, war sie doch einem monströsen Drachen ein wenig ähnlich. Doch zunächst schafften es die meisten Piraten gar nicht zu ihr, da sie entweder am Rand schon scheiterten oder auf der Eisfläche herumrutschten… Etwas mehr Action hätte Kohana sich schon erwartet, aber vielleicht kam sie noch? Ein Großteil traute sich nicht einmal an sie heran, da sie sich vor Sinikka fürchteten… Zu Recht vermutlich. Und was trug Valerie so dazu bei?

Valerie hatte sich Sinikkas Umhang fest um die zierliche Gestalt geschlungen und verschwand beinahe vollkommen unter dem dunklen Stoff. Es war warm und half vor allem gegen die Kälte, welche sich mit der kommenden Dunkelheit ausgebreitet hatte und ihr nun eine Gänsehaut auf die Arme zauberte. Vermutlich war es ganz einfach keine gute Idee gewesen, solch dünne Klamotten auf einer Seefahrt anzuziehen. Und dennoch erfreute sich die Sakai an der immer näher rückenden Finsternis. Als Magierin des entsprechenden Elementes verspürte sie wie viele andere eine große Hingezogenheit zu Orten, die sich mit ihrer Magie verknüpfen ließen. Daher boten auch dunkle Umgebungen wie Keller oder finstere Höhlen Plätze, an denen die Siebzehnjährige überraschend gerne unterwegs war. Umso mehr genoss sie es auch, dass die Umgebung immer mehr von der kommenden Nacht zeigte, als sie beobachtete wie Kohana den Boden zu ihren Füßen mit einer Eisschicht überzog und auch Sinikka mit den Piraten kurzen Prozess machte. Es war aber auch ein komischer Wink des Schicksals, dass es gerade einmal wenige Stunden gedauerte hatte bis die Piraten aufgetaucht und auf die Ladung des Frachtschiffes Jagd gemacht hatten. Ob das in dieser Häufigkeit wohl an der Tagesordnung lag? Ein beunruhigender Gedanke und kurz verspürte die Dunkelhaarige eine Welle der Erleichterung, als sie daran dachte, dass sie ein weiteres Schiff sobald wohl nicht betreten würde.
Dann jedoch wurde es Zeit sich auf den Kampf zu konzentrieren, welcher sich da vor ihren Augen abspielte und von dem sie bisher nicht wirklich Teil gewesen war. Eine ihrer Finsternisrunen fand den Weg auf den Brustkorb eines Piraten, welcher sich ihr von rechts näherte, dann wich sie mit kleinen Schritten ein Stück nach hinten und konzentrierte sich auf den Feind vor ihr. Es waren nicht mehr allzu viele Piraten von der vorherigen Flotte übrig und ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf die Lippen der Sakai, als sie dem Schlag eines nahenden Feindes mühelos auswich und ihm mit einem verspielten Grinsen mitten ins Gesicht lächelte. "Und da sag noch mal einer Schiffsfahrten wären langweilig.", kicherte sie und beobachtete voller Genugtuung, wie die geschriebenen Worte ihre Wirkung zeigten und der Pirat überrascht zusammenzuckte und einige Schritte zurückstolperte. Es war angenehm zu sehen, wie sich langsam die Erkenntnis auf seinem Gesicht ausbreite, als er die so viel kleinere Magierin wütend anstarrte, welche sich nun zwei Feinden gegenüber fand. Nicht, dass sie ihre Situation großartig alarmierte. Sie fand es eher amüsant zu beobachten, wie beide Männer sich mauerngleich vor ihr aufbauten und sie zähnebleckend anfunkelten. Natürlich war Valerie nicht die Stärkste, weshalb sie wohl eigentlich kein Recht hatte die Situation so zuversichtlich zu betrachten und dennoch fühlte sie sich mit Hana und Nika an ihrer Seite mehr als sicher, weshalb es überhaupt keinen Grund zur Sorge gab. Ihre Suffering Rune war mittlerweile verflogen und hatte daher an Wirkung verloren und Valerie wusste, dass der Spruch bisher nicht stark genug war als für mehr als ein wenig Überraschung zu sorgen, weshalb sie rasch zu einer anderen Taktik wechseln musste. Sie war dem Feind zu nahe, um von dem Bumerang auf ihrem Rücken Gebrauch zu machen, weshalb ihr nichts anderes als ihre Finsternismagie blieb, welche sich halbwegs für den Nahkampf eignete. Kurz konzentrierte sich die Sakai, dann wurden ihre beiden Hände auch schon von der vertrauten Finsternismagie umschlossen, welche sich so warm und angenehm auf ihrer hellen Haut anfühlte. Der lilafarbende Schleier verformte sich auf beiden Seiten zu langen Krallen, dann bediente sich das Mädchen ihrer Schnelligkeit und sprang mit einigen Schritten auf ihren Feind zu. Sie duckte sich unter einem Schlag einer ihrer Angreifer, dann rammte sie ihm ihre eine Kralle in die Seite, während sie sich drehte und anschließend schräg hinter dem zweiten Mann landete. Auch er bekam die Finsternismagie in die Seite gestoßen und sackte daraufhin mit einem schmerzverzerrten Gesicht zu Boden. Sie hatte seine Kleidung und die oberste Hautschnitt mit der flinken Bewegung durchtrennt, dann sah sie sich eilig nach ihren Kameradinnen um. Kohana schien keinerlei Probleme mit ihren Gegnern zu haben, ebenso wenig wie Sinikka, weshalb Valerie zufrieden nickte und sich wieder auf die beiden Männer vor sich konzentrierte. "Mhh, was mache ich nun mit euch? Vermutlich sollte ich Nika-chan bescheid sagen und sie kümmert sich einfach um euch...", beide hatten sich mittlerweile wieder auf die Beine gekämpft, war der Angriff doch nicht stark genug gewesen um sie vollständig auszuschalten oder gar ernsthaft zu verletzen. Die Erwähnung der übermenschlich starken Frau ließ sie jedoch beide gleichermaßen erbleichen und die Sakai konnte sich bei diesem Anblick ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen. "A-also...das muss doch nicht sein...wir wollten ohnehin...eigentlich...schon wieder gehen. Wir hatten g-gar nichts Böses vor..." Selbstverständlich glaube sie ihm das nicht und das würde sie ihn auch spüren lassen. "Versuch nicht, mich zum Narren zu halten.", verlangte sie daher und kreuzte mit bissigem Gesichtsausdruck die Arme vor der Brust. "Ihr dürft euch jetzt entscheiden: Entweder ihr bleibt hier sitzen und rührt euch nicht, bis Nika euch verschnürt hat, oder aber ihr wehrt euch und sie zerstört euch." Die letzten Worte hatte sie mit beinahe süßlicher Lieblichkeit gesprochen und beiden ein wundervolles Lächeln geschenkt. "Die Wahl liegt tatsächlich ganz bei euch." "Sadistische Kuh...", murmelte einer der Piraten, hatte jedoch kurz darauf den Ellbogen seines Kameraden in der Seite. "I-in Ordnung, wir ergeben u-uns..." Hach, wie einfach das Leben manchmal sein konnte. "Nika-chan, hast du ein Seil? Wir könnten sie einfach zusammenschnüren und an Land den Soldaten übergeben. Oder Hana-chan friert sie einfach ein, solange wir noch unterwegs sind." Und wieder dieses teuflische Kichern, welches ihre Lippen so fröhlich verließ und dem ganzen Bild etwas beinahe schauerliches gab. Ja, in solchen Augenblicken konnte man Valerie tatsächlich als eine Finsternismagierin identifizieren. Papa wäre unfassbar stolz auf sie.

Ihr kleines Schauspiel kam gut an und sie vermochte es ihre zwei Questpartner zu amüsieren. Der arme Mann schien nicht zu merken, dass er direkt in Sinikkas Arme spielte und sich sehr gut dabei anstellte. Alleine in diesem Gebiet, in so einer Nussschale Sachen verkaufen zu wollen... Aber auch der Rest von ihm schrie nach ziemlich bescheuert, oder Abzocke. Die Piraten ahnten noch nichts böses und versuchten auf ihr Schiff zu kommen und Sinikka begrüßte sie. Kohana verstand sie derweil leider falsch. Sinikka war nicht zornig über den Besuch, sie war zornig, dass dieser sie einfach so störte! Außerdem hatte sie einfach ein wenig überreagiert.
Nun begann der spannende Teil dieses Kampfes, auf den Sinikka die ganze Zeit gewartet hatte! Wie sie selbst kämpfte und was sie konnte, dass wusste das Mädchen relativ gut, aber sie wollte wissen, was Kohana und Valerie so konnten. Aufmerksam behielt sie die zwei Magierinnen im Auge und beobachtete, wie sie anfingen ein paar der Piraten fertig zu machen. Sinikka selbst wurde ein wenig gemieden und hatte nicht sonderlich viel zu tun. Sie fand das recht praktisch, so konnte sie den Beiden besser zugucken und aufpassen, dass sich kein Pirat vorbeischlich. Es war sehr interessant, dass gerade diese zwei super niedlichen Mädchen plötzlich so gruselig werden konnten. Schmunzelnd beobachtete Sinikka, wie Kohana den Leuten auf die Füße trat und für die Piraten einen frostigen Empfang vorbereitete. Hilflos rutschten einige von ihnen über das Eis und sahen sich einer eiskalten Schwertkämpferin gegenüber. Trotzdem fand Sinikka sie noch niedlich. Bisher würde Kohana wohl keine Hilfe brauchen. Die Piraten waren nicht sonderlich stark... oder schlau.
Wie schlug Valerie sich? Neugierig blickte Sinikka auch zu ihr und sah, wie das Mädchen mit Worten kämpfte. Was war das? Gehörte das zur Finsternismagie? Es wirkte merkwürdig... Sie wusste bisher noch nicht, was es genau war, aber es kam ihr bekannt vor und es zeigte Wirkung. Spielend wich das Mädchen ihren Gegnern aus und ging dann zum Angriff über. Dieses Mal benutzte sie aber ihre Finsternismagie und kratzte die Gegner mit gemeingefährlichen Angriffen. Kohana wartete derweil immernoch auf den Großteil der Piraten, die es nicht schafften auf dem glatten Boden zu stehen. Beide schlugen sich gut und Sinikka fand es toll ein wenig zu sehen, wie die Zwei kämpfen. Leider musste sie ihre Aufmerksamkeit kurz abwenden, da sich ein Pirat vorbeischleichen wollte. Doch bevor er weiter auf das Schiff kam, hatte Sinikka ihn und passte auf, dass er nicht einfach wieder verschwand. Valerie bediente sich derweil unmagischer Worte, um ihre Gegner zu besiegen. Und auch diese zeigten Wirkung. Die beiden Piraten liesen sich durch die Worte des kleinen Mädchens einschüchtern und ergaben sich. Sinikka musste grinsen und hörte ihrer kleinen Freundin neugierig weiter zu. Nickend stimmte sie dem Piraten zu. Valerie schien leicht sadistisch zu sein, wenn man ihr so zuhörte. Ob sie ein Seil hatte? Das hatte sie durchaus. Vorher hatte Sinikka sich schon zu Valerie gestellt und kicherte, bevor sie antwortete: "Ja, ich habe ein Seil. Aber auf Schiffen gibt es oft einige Seile. Auf den Schönen, nicht diesen ekligen Klötzen, die immer beliebter werden." Auffallend gekonnt fesselte Sinikka die beiden und den vorher schon aufgehaltenen Piraten und überlegte was sie machen sollten. Sinikka guckte wieder zu Kohana und ging zu ihr, während sie die ausgerutschten Piraten einwenig zusammenschob. Sie hob einen Piraten der Kohana von der Seite angriff hoch und warf ihn mit auf den Haufen, während die Eismagierin mit einem Gegner vor sich beschäftigt war. Die Gegner waren nicht sonderlich stark... Einer attackierte noch Valerie, ansonsten war es still geworden, soweit Sinikka sah. Nungut, dies war eine sehr einfache Quest und sie kämpften hier als Magier gegen ein paar normale Piraten, aber diese hier waren echt nicht die Elite der Seeräuber... Vielleicht hätte Sinikka sie nicht gleich zum Start des Kampfes demotivieren sollen.
"Was sollen wir mit ihnen machen?" fragte Sinikka unschlüssig ihre beiden Questpartner und guckte, wie sie mit den letzten beiden Piraten fertig wurden. Immerhin konnte Sinikka ein wenig von Valeries, und Kohanas, Kampfkunst sehen und sie hatten, bisher, eine ziemlich leichte Quest. Das war doch auch nicht schlecht, oder?

Ein Drache war zwar für seine Weisheit, aber auch eher weniger für seine Zurückhaltung bekannt. Kohana ging es da ähnlich, obwohl es wohl überzogen war zu behaupten, dass sie weise wäre. Zurückhaltend war sie jedoch keines Falls. Sie hatte sogar ein wenig Spaß daran die Piraten zu ärgern und das Leid in ihren Gesichtern zu lesen. Auf der einen Seite schienen sie schon vor Sinikka so große Angst zu haben, dass sie kaum viel weiter gingen, als bis zu Kohana und auf der anderen Seite schien auch Valerie nicht nur niedlich zu sein. Zumindest beobachtete die Dragonslayerin in einer ruhigen Minute, was man mit der Dunkelheit so anstellen konnte und schmerzfrei sah das nicht unbedingt aus. Aber das war wohl auch gut so. Wie sollten die Piraten dazulernen, wenn man ihnen nicht mal den Hintern aufriss? Kohana amüsierte sich jedenfalls köstlich darüber, wie diese hohlen Tölpel über das Eis schlitterten und versuchten sich an jedem Stück Holz des Schiffes festzuklammern. Niedlich. Hatten sie das einmal geschafft, kam Kohana auf sie zu und einige wenige schafften es sogar tatsächlich ein billiges Schwert zu ziehen und sich mit der Eismagierin anzulegen. Diese nutzte aber ihre Waffen wiederum, definitiv nicht ganz schmerzlos, um die Piraten wieder aufs Glatteis zu führen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn kaum glaubten sie sich in einer guten Position wiederzufinden, rutschten sie erneut auf der glatten Eisfläche herum. Es war witzig anzusehen. Die Magierin trat noch auf einige Hände, schwang die Eisschwerter und schubste den einen oder anderen Piraten auf dem Eis einfach um. Irgendwann ergaben sich die meisten Piraten und auch bei den anderen beiden sah es nicht weniger ungefährlich aus. Das waren also die gefürchteten Piraten gewesen? Kohana hatte sich einen actionreicheren Kampf erhofft, aber man konnte wohl nicht alles haben, hm?
Nachdem die beiden Piraten von Valerie gefesselt waren, half Kohana Sinikka dabei die rutschenden Piraten ein wenig zusammen zu schieben. Hin und wieder wagte es noch einer sich mit der Eismagierin anzulegen, was diese nicht lang über sich ergehen ließ, sondern es mit roher Gewalt strafte. Natürlich nicht übermäßig, sondern eher zweckmäßig und so, dass die anderen sich vielleicht demnächst mal ergaben. Ein bisschen Schmerzen konnten sie für ihre Frechheit schon kassieren. Und dann stand eine neue Frage im Raum. Kaum waren die letzten Piraten abgefertigt, was wirklich erstaunlich leicht ging, wenn man diese Trottel beobachtete, mussten sie entscheiden, was man eigentlich mit denen machen sollte. Kohana überlegte, während sie sich daran erinnerte, wie dumm und ungeschickt die doch gewesen waren. Unfassbar, dass sie es sich überhaupt wagten sich mit irgendjemandem anzulegen. So lächerlich wie diese Vorstellung gewesen war… Da hatten sie vermutlich eine gute Entscheidung getroffen, als sie lieber dem Unwetter aus dem Weg gingen. Kohana warf einen Blick auf das stark erschütterte Schiff der Piraten, als ihr ein Gedanke kam. Weit kämen sie damit nicht mehr, aber es ging auch nicht unter… „Wir könnten sie gefesselt zurück auf ihr Schiff setzen und vielleicht noch unser Gildenzeichen auf ihre Flaggen schreiben…“, sagte Kohana grinsend und sah in die schockierten Gesichter der Piraten. Wäre es nicht unsagbar herzlos diese armen Männer auf einem nicht fahrtüchtigen Schiff auf dem Meer auszusetzen? Im Dunkeln, gefesselt und der Peinlichkeit des Gelächters jeglicher Leute ausgesetzt… Oh, das hätte Kohana so richtig klasse gefunden… Aber ob die anderen Damen das auch so sahen? Die Magierin blickte auf den Boden, den Sinikka vorhin auch etwas angeschlagen hatte, während das Eis auf den hölzernen Dielen langsam schmolz… Naja, war doch eine richtig gute Arbeit gewesen, die sie da geleistet hatten… Mit minimalen Schäden, aber sie hatten ja versucht alles zu vermeiden, nicht? Für eine Quest war das zu leicht um wahr zu sein…

Kohana war, was Gehässigkeit und Genugtuung anging, ganz offensichtlich mit Valerie auf einer Wellenlänge und das Mädchen konnte sich ein sadistisches Grinsen nicht verkneifen, als sie dem Vorschlag der Eismagierin lauschte. Tatsächlich gefiel ihr die Idee der Blauhaarigen ganz ausgezeichnet und an dem alarmierten Gesichtsausdruck ihrer Gefangenen zu urteilen konnte man ihr das Ganze auch nur zu allzu gut von den Lippen ablesen. "Ä-ähm...ihr würdet uns doch nicht verletzen, oder? Ich meine, wenn ihr uns zurück auf das Schiff schickt, dann werden wir mit Sicherheit untergehen.", keuchte der Größere der beiden Piraten schockiert und Valerie kippte süßlich lächelnd den Kopf, ehe sie die Überreste des Schiffes aus den Augenwinkeln betrachtete. Irgendwie hatten Sinikkas Maßnahmen gegenüber den Angreifern ihre Erwartungen nicht völlig erfüllt und ihre Gier nach ein bisschen mehr Spaß überwog dem Sinn nach Gerechtigkeit. "Hach, ich muss zugeben, es wäre wohl nicht allzu nett euch einfach wieder auszusetzen. Allerdings...wie wäre ein bisschen Feuer? Ich würde die kümmerlichen Überreste dieses Schiffes nur allzu gerne brennen sehen. Einfach aus Gerechtigkeits bedingten Gründen und weil ich...ein wenig Spaß haben möchte...", schnurrte sie und zupfte sich mit der zierlichen Hand das Haargummi aus der lila Haarflut. Ein süßliches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie die Gefangen noch einmal betrachtete und sich dann an ihre Kameradinnen wandte. "Andererseits...ich gebe zu, dass wir als Mitglieder von Lamia Scale wohl eine gewisse Verantwortung tragen. Ich schätze mal Meister Gale wäre nicht begeistert, wenn wir nun unnötig Schaden verursachen." Ganz zu Schweigen, was ihr Vater von einer derartigen Aktion halten würde. Das Seufzen, welches anschließend ihre Kehle verließ hatte etwas beinahe Bedauerndes. Kurz betrachtete sie noch die wie Päckchen verschnürten Piraten, dann ließ sie sich auf einer Holzkiste in der Nähe nieder und kreuzte die Beine, während ein Zeigefinger nachdenklich in regelmäßigen Abständen mit ihrem Kinn in Kontakt kam, eine ganz eindeutig nachdenkliche Geste. "Was haltet ihr davon, wenn wir sie von den Seemännern einfach unter Deck bringen lassen und anschließend wie geplant den Hafen ansteuern? Dann können wir sie auf dem Rückweg einfach abliefern.", meinte sie dann, eindeutig zufrieden mit ihrem Vorschlag. So würden sie nicht nur weiteren Schaden vermeiden sondern sich auch noch von einer friedlichen und netten Seite zeigen, wie es für Gildenmagier normalerweise üblich war.
Als hätten die umstehenden Matrosen, welche sich nach dem Kampf um sie herum versammelt hatten nur auf dieses Stichwort gewartet wurden die verschnürten Päckchen kurz darauf der Reihe nach abgeführt und dabei von einem zufriedenen Blick aus einem Paar violetter Augen betrachtet. Die Quest war aber auch wirklich zu einfach und unkompliziert gewesen um wahr zu sein. Leider war es mittlerweile allerdings auch recht spät und vor allem dunkel geworden, wie die Sakai feststellen musste und kurz surrte sie den dichten Umhang noch einmal fester um sich, ehe sie schließlich auf die Beine sprang und einen Satz auf ihre beiden Gefährtinnen zu machte. "Es ist spät, was haltet ihr davon, wenn wir uns jetzt auf die Ohren hauen? Ist ja doch schon recht spät geworden und ich könnte eine Pause gebrauchen.", meinte sie fröhlich und lächelte die Beiden wie die treue Seele, die sie nun einmal war, an. Dabei ließ sich nicht leugnen, dass sie tatsächlich eine Menge Spaß gehabt hatte. Wer hätte denn ahnen können, dass es auf einem solch langweiligen Auftrag zu einem solch hübschen und nettem Zwischenfall kommen würde? Und nicht nur das, Papa würde mit Sicherheit mehr als zufrieden mit ihrer Ausführung seines persönlichen Auftrages sein, hatte doch alles ganz ausgezeichnet funktioniert und würde ihr eventuell helfen so ein wenig mehr Ehre für ihre gewählte Berufung zu gewinnen. Und zudem hatte sie auch noch Hana-chan kennen gelernt und Nika wieder getroffen. Konnte das Ganze noch ein wenig besser und schöner werden?

Kohana half ihr die besiegten Piraten zu sammeln und hatte alle ihre Gegner gekonnt besiegt. Ihre Magie war also nicht nur schön, sondern auch eine starke Waffe für den Kampf. Genau wie bei Valerie. Im Kampf könnte man glatt meinen die zwei wären Zwillinge. Eis und Finsternis waren auch nicht soweit voneinander entfernt... Passte alles ziemlich gut. Da konnte Sinikka leider nicht so ganz mithalten. Sie trumpfte eher mit Gegenteiligem auf. Groß, nicht niedlich, nicht süß, eher die große Schwester die einen haut, wenn man die Kleine ärgert und kämpferisch, nicht magisch wie Valerie-chan und Kohana-chan. Dann war sie eben... die große Schwester! Und ergänzte somit das Bild sehr gut. Sinikka hörte sich die Vorschläge der Beiden an und war sichtlich erstaunt. Die Piraten würden locker mit dem Schiff zurechtkommen können. Können. Aber so geübt wie die sich bisher angestellt hatten, erwähnte Sinikka das lieber nicht. Vermutlich würden die wirklich hilflos untergehen... Das Mädchen war erstaunt über die Vorschläge die sie zu hören bekam. Sie hatte deutlich nettere Sachen erwartet, obwohl der Kampf das schon ein wenig verändert hatte. Das mit dem Gildenzeichen gefiel dem Mädchen garnicht. Ansonsten klang der Rest recht machbar, denn auch Valerie zeigte sich kreativ. „Unnötigen Schaden? Klingt alles sehr nett, aber ich denke es wäre wirklich am besten sie einfach irgendwo abzuliefern. Das mit dem Gildenzeichen würde andere nur auf uns aufmerksam machen und das Feuer würde ebenfalls nur laut in die Nacht schreien: Wir sind hier! Kommt und greift uns an. Auch wenn ich nicht gegen einen Kampf hätte, sollten wir sowas lieber machen, wenn wir keine Fracht beschützen sollen.“ sagte Sinikka und lächelte leicht. Die Leute wurden weggebracht und Valerie schlug vor schlafen zu gehen. Ein guter Vorschlag, fand Sinikka, darum nickte sie und antwortete: „Das klingt gut. Legen wir uns hin und genießen ein wenig Schlaf.“ Die Große schenkte der Freundin ein fröhliches Lächeln zurück und scherzte: „Außerdem besteht so nicht die Gefahr, dass ihr noch irgendwelche Dinge anzündet oder einfriert.“ Amüsiert grinste sie und war froh die Zwei dabei zu haben. Zufrieden ging sie mit den Beiden zurück zur Kabine und entschied sich doch mit dort zu schlafen. Es waren nur zwei Betten und die waren sowieso zu klein für sie. Eine Decke machte den Boden viel gemütlicher als die Betten! Sinikka legte sich eine große Decke in den kleinen Raum und lies keine Widerrede, dass Valerie oder Kohana nicht im Bett oder auch auf einer oder der Decke schliefen, zu. Ihr das Bett zu überlassen war schwachsinnig, allein wegen der Größe. Und dem Willen der jungen Frau, welcher eindeutig die Decke forderte. „Gute Nacht Valerie-chan, Kohana-chan. Schlaft gut.“ wünschte Sinikka ihnen und genoß die gemütliche Decke und die ruhige, freundliche Atmosphäre.

Kohana fand die Idee mit dem Gildenzeichen ja immer noch gut… Obwohl Sinikka dagegen etwas einzuwenden hatte, sah die Dragonslayerin das ganz anders. Da das Meer unruhig war, würden sie sich sicher bald von hier weg bewegen und sie ging davon aus, dass Piraten sich untereinander kannten. Wenn sie also das Schiff ihrer „Kollegen“ sahen, welches in Trümmern lag und vom Lamia Scale Gildenzeichen geführt wurde, bekamen sie sicher eher Angst, als dass sie versuchen würden das Handelsschiff zu attackieren. Mal ganz davon abgesehen, fände die Eismagierin es nicht einmal schlimm, wenn sie noch mehr von diesen Vollidioten einsammelten, wenn sie schon einmal hier waren, oder nicht? Naja, sie verstand allerdings, dass das nicht wirklich zu Lamia Scales Stil passte. Dies wurde ihr bewusst, als Valerie erklärte, dass sie keine weiteren, unnötigen Zerstörungen anrichten sollten. Nun ja, damit hatte sich ja Sinikka zuvor nicht wirklich zurück gehalten, aber sie hatte wohl Recht. Das war eines der wichtigsten Dinge, die Kohana ans Herz gelegt wurden. Gerade als Dragonslayer, deren Magie ja als besonders zerstörerisch wirkt, sollte sie unbedingt darauf achten, nicht zu sehr zu wüten. Aber wenn der Drache in einem nun einmal durchging… Egal, sie würde sich bemühen…
Das Winseln der feigen Piraten erfreute Kohana richtig. Sie hatten es verdient sich nach all dem in dieser Position zu befinden und sie sollten darum betteln, dass man ihnen nichts tat, denn sie hatten es nicht anders verdient! Die Magierin hatte großen Spaß daran ihre Widersacher leiden zu sehen, was vermutlich ein wenig gruselig wirken mochte, aber Kohana war nun mal in der Regel recht eigensinnig und skrupellos. Dennoch hätte die Magierin auch das Schiff gern brennen sehen, aber was hatten sie schon für eine Wahl? So stimmte sie auch zu, als die Lilahaarige vorschlug die Männer einfach unter Deck zu verstecken und auszuliefern. Vielleicht war da noch etwas Geld im Spiel, für die Arbeit, die sie quasi extra beim Schützen des Handelsschiffes geleistet hatten! Die Matrosen des Schiffes kümmerten sich auch rasch um das Problem, wobei Kohana sich ein wenig fragte, wieso sie nicht zuvor geholfen hatten, aber naja. Man konnte nicht alles haben, aber die drei Magierinnen waren ohnehin stark genug gewesen, nicht? Die hübsche Kohana lauschte den Männern, wie sie absprachen, wer wann Wache über die Piraten hielt. Das klang doch gut, dann hatten sie tatsächlich Zeit um zur Ruhe zu kommen, so wie Valerie es gerade vorschlug. Kohana war noch nicht wirklich müde, da das Adrenalin sich erst einmal wieder völlig aus ihren Blutbahnen verflüchtigen musste. Nichtsdestotrotz war es ein sehr erfolgreicher Abend gewesen und darum war es mit Sicherheit passend ihn nun in aller Ruhe ausklingen zu lassen. Sie mussten ja ihre Kräfte sammeln, falls noch etwas anderes auf sie zukam…
In dem kleinen Raum unter Deck angekommen, machte Sinikka recht schnell deutlich, dass sie die beiden Betten der Damen nicht für sich beanspruchen würde. Zugegebenermaßen war sie auch deutlich zu groß für die Pritschen in der schmalen Kajüte. Generell musste sie sicher aufpassen, dass sie sich den Kopf nicht an der Decke anschlug. Es herrschte eine wirklich angenehme Atmosphäre zwischen den Mädchen. Kohana überlegte kurz, ob es nicht passend für ihre Rolle war Sinikka das Bett anzubieten, falls sie nicht mehr am Boden schlafen konnte… Auf der anderen Seite wollte sie auch nicht wirklich dort liegen, und der Egoismus überstieg gerade den Wunsch danach ihrer momentanen Position gerecht zu werden. Sie wünschte den beiden Damen eine gute Nacht und legte sich auf das vorbereitete Bett. Es war hart, kalt und die Luft hier drin war feucht. Kohana mochte das irgendwie. Obwohl es nicht warm war, zog sie sich noch etwas aus und deckte sich nicht zu. Genau so musste es sein… Lieber zu kühl als zu heiß. Das mochte für Außenstehende komisch wirken, aber Kohana war ihrem Element eben durch und durch ergeben. Die Haut der Magierin war ja nicht ohne Grund so eisig…

Valerie fühlte sich so wohl in der Nähe ihrer Kameradinnen, dass sie nicht einmal auf die Idee kam sich von ihnen zu trennen und auf den Weg zu ihrem eigenen Zimmer zu machen. Natürlich hatte sie dort noch immer einen Teil ihrer Sachen, doch der Gedanke die beiden Mädchen alleine zu lassen behagte ihr nicht, waren sie doch nun ein Team und gehörten dadurch irgendwie zusammen. Außerdem konnte es immer noch vorkommen, dass sie überraschend doch noch eine zweite Mannschaft an Piraten angriff und in diesem Fall wollte sie sich nicht zu weit von Kohana und Sinikka entfernen, denn in einem Kampf waren sie zu dritt wohl eindeutig besser dran. Außerdem war da auch immer noch der lange Weg, welchen sie bis zu ihrer eigenen Kajüte hätte zurücklegen müssen und mittlerweile war sie so müde und erschöpft, das er bloße Gedanke an eine derartige Wanderschaft sie beinahe an das Doppelzimmer zu fesseln schien. Daher schlüpfte die Sakai geschwind aus ihrem geborgten Mantel, reichte diesen zurück zu seiner Besitzerin und machte sich anschließend daran ihre metallene Waffe von ihrem Rücken zu entfernen. Als auch das geschafft war und der Bumerang seinen Platz sicher am Rande ihres Bettes gefunden hatte, zögerte das Mädchen nicht lange und hüpfte in die Laken, schnell die Bettdecken um sich schlingend, um möglichst rasch die Kälte aus ihnen zu verbannen. Magier wie Kohana mochten keinerlei Probleme mit feuchten und ungemütlichen Temperaturen haben, doch Valerie bevorzugte die Wärme und Geborgenheit, die einem nur höhere Temperaturen bieten konnten, weshalb ihr Bettzeug möglichst rasch aufgewärmt haben wollte. Kurz lauschte das Mädchen dem Rascheln der Daunen, dann war es still im Raum und nur das ruhige Atmen der drei Personen zu hören. Ein zufriedenes, beinahe wohliges Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Finsternismagierin, als sie sich auf die Seite rollte und die Augen schloss. "Gute Nacht...", antwortete sie noch auf Sinikkas Gutenachtwunsch, dann war ihre zierliche Gestalt auch schon zur Ruhe gekommen und sie in das Reich der Träume abgedriftet.
Am nächsten Morgen wurde die Sakai von einem störenden Klopfen an der Tür aus dem Reich der Träume gerissen und nur wiederwillig öffnete sie die Augen und richtete sich mit einem leisen Murren auf. Das Bett hatte sich als unbequemer herausgestellt, als sie am Abend gedacht hatte, und nun wurde sie von unangenehmen Rückenschmerzen geplagt und wünschte sich nichts sehnlicheres, als ein warmes Bad und eine Wärmflasche herbei. "Die Herren Magier, wir sind nun bald in Hargeon angekommen und der Kapitän möchte, dass wir sie wegen den Gefangenen informieren." Richtig, die Piraten. Hatten sie etwa die Frachtübergabe im anderen Hafen komplett verschlafen? Und die noch viel wichtigere Frage war: Wer hatte den verrückten Einfall gehabt, Wahre Nachts zu überliefern? Was, wenn etwas passiert wäre und die Magier nicht zur Stelle gewesen wären? Valeries Gesichtsausdruck verzog sich noch einmal missmutig, dann richtete sie sich auf und warf die Decken zurück. "Hana-chan, Nika-chan, wir sollten aufstehen. Ich gehe mich eben kurz waschen und umziehen...", murmelte das Mädchen noch immer verschlafen und wanderte dann mit schlurfenden Schritten in Richtung Tür. "Treffen wir uns nachher über Deck?", fragte sie noch, dann war sie auch schon aus der Tür geschlurft und auf dem Weg zu ihrem ursprünglich zugeteilten Zimmer. Wenn sie sich gleich mit der Auftraggeberin und anschließend mit den Soldaten auseinandersetzen mussten, dann wollte sie schließlich nicht aussehen, als hätte sie die Nacht über im Frachtraum verbracht und vor allem als Tochter ihres Vaters musste sie schließlich ein entsprechendes Bild abgeben und ausstrahlen. Schließlich war er es, den sie auf dieser Quest repräsentierte und nicht ihre Gilde, wie sonst wenn sie sich auf Aufträge begab.

Vielleicht lag es daran, dass sie schon länger auf dem Meer unterwegs gewesen war, oder es lag an ihrer Herkunft oder sie damals einfach nur dem Zufall erlegen waren, aber es gab dort draußen auch Magier unter den Piraten und die setzten sich erfolgreich zur Wehr. Aber auch normale Piraten konnten in Maße oder durch Hinterhalte sehr gefährlich werden. Sie würden in dem Fall auch mit einigen fertig werden, aber es war riskant sein Glück herauszufordern und Sinikka tat das echt ungern, wenn sie mit Personen die ihr etwas bedeuten unterwegs war. Sinikka kannte sich hier in diesen Gewässern nicht aus, aber bei so vielen, vorallem großen, Magiergilden war dieses Risiko ziemlich hoch. Da dies ein niedrigrangiger Auftrag war, würden sie nicht durch ein Gebiet fahren, in welchem solche gesichtet wurden, aber man konnte ja nicht wissen, wo das andere Schiff hintreiben würde. Konnte man schon ungefähr, aber Sinikka konnte es nicht. Außerdem würde der Kapitän ihnen die Köpfe abreißen, wenn sie sein Schiff als Ziel setzen würden. Sie mussten dem armen Mann sein Leben doch nicht schwieriger machen, oder?
Gegen den Rest hatte Sinikka nichts. Sie war nach Lamia gegangen, damit sie sich etwas zurückhielt, aber eigentlich ging es Sinikka in dieser Situation wirklich nur um die Personen und den Kapitän. Das Piratenschiff war ihr recht egal, das würde vorerst sowieso keiner mehr benutzen. Vielleicht würde man es abgeben, umbauen und dann als normales Schiff benutzen. Oder einfach hier stehen lassen. Da hatte Kohana sie wohl falsch verstanden. Aber das war egal, jetzt gab es eine Portion Schlaf.
Zusammen gingen sie in den Raum, welchen man ihnen gegeben hatten und legten sich hin. Die zwei niedlichen Mädchen, welche wieder süß und lieb geworden waren, legten sich in die Betten und hätten sich vielleicht doch besser zu ihr gelegt. Zumindest Valerie hätte sich wohl besser zu ihr gelegt und wäre ihrem Beispiel gefolgt. Sagten zumindest die Rückenschmerzen. Aber das konnte man ja nicht wissen und solche Betten waren für das zarte Mädchen sicherlich ungewohnt, für Sinikka mittlerweile aber auch wieder. Zumindest ein bisschen, weil sie sich ja das gemütlichste Bett, welches sie finden konnte, in ihr Zimmer stellen musste. Noch reiste sie jedoch oft genug, dass es kaum merkbar war. Aber auch der unbestellte Weckdienst war diesen Morgen nicht sonderlich gut. Sinikka richtete sich auf und folgte Valerie mit ihrem Blick. „Guten Morgen, Valerie-chan. Okay.“ sagte das große Mädchen und antwortete: „Ja, treffen wir uns dann auf dem Deck.“ Sie blickte der Finsternismagierin hinterher, wie sie sich auf den Weg machte und fragte sich, wieso das Mädchen „nachher“ gesagt hatte. Würde es länger dauern, bis sie wieder über Deck gehen würde? Mit fragendem Gesichtsausdruck blieb Sinikka noch kurz sitzen, dann stand sie auf. Die Große war nicht im Auftrag ihres Vaters oder so hier, aber das hieß natürlich nicht, dass sie sich nicht auch waschen könnte oder würde. Sie guckte kurz zu Kohana und wünschte auch ihr: „Guten Morgen.“ Dazu gab es ein freundliches Lächeln, aber sonst hielt Sinikka sich zurück, weil ihr nicht danach war am Morgen und, weil sie nicht wusste ob Kohana vielleicht ein Morgenmuffel war.
Sinikka ging sich ebenfalls waschen und überlegte einen Moment, was sie anziehen sollte, und legte dann die ausgesuchte Kleidung an. Die Knightmagierin nutzte dafür nicht immer ihre Magie, aber sie hatte keine Lust sich hier auf dem Schiff groß umzuziehen, also dauerte es nur einen kurzen Augenblick, bis sie ihre Sachen anhatte. Dann sammelte sie ihre Sachen zusammen und meinte zu Kohana: „Ich gehe schonmal vor aufs Deck. Lass dir ruhig soviel Zeit wie du brauchst und willst, sollte irgendwas passieren sag ich dir bescheid.“ Kurz wartete Sinikka, ob Kohana noch etwas sagen würde und zurechtkam, dann ging sie nach oben und blickte sich um. Valerie war noch nicht da, was sie auch ehrlich verwundert hätte, und einige Seemänner brachten Sachen durch die Gegend oder überprüften ob alles in Ordnung war. Wielange Valerie und Kohana wohl brauchen würden? Sinikka war geduldig und würde einfach warten. Noch dauerte es sowieso ein klein wenig, bis sie da waren. Die Auftraggeberin war noch nicht da und der Kapitän war beschäftigt. Sinikka ging zur Reling und blickte sich das Wasser an, als ihr plötzlich eine Idee kam. Das große Mädchen setzte sich auf den Rand und wechselte ihre Klamotten zu einer eleganten Seemannskleidung. Würden die Valerie und Kohana nun hoch aufs Deck kommen, würden sie ein großes Mädchen auf dem Rand des Schiffes vorfinden, welches arbeitstaugliche, aber doch irgendwie leicht elegante, altmodische Seefahrerkleidung trug. Dazu hatte das Mädchen eine Angel in der Hand und vertrieb sich die Zeit mit Fischen. Sie hatte keine große Hoffnung etwas zu fangen, aber das brauchte sie auch nicht. Für sie war es gerade mehr ein kleiner, spaßiger Zeitvertreib. Sinikka hatte Geduld, das hieß ja aber nicht, dass sie einfach nur rumstehen musste, oder?
Am Horizont sah man Land.