Seraphim war schon ganz witzig, wenn er sich beschwerte. Souta hatte in der Zeit, in der er ihm absichtlich aus dem Weg gegangen war, vor allem diese kleinen Dinge vermisst. Er war nun einmal jemand, der andere gerne triezte und aus ihrer gewohnten Fassung lockte – bei dem Himmelsmagier funktionierte das eben dann besonders gut, wenn man absichtlich ein wenig auf seinen Schwachpunkten herumritt. Der Rotschopf wurde dabei niemals gemein oder schlug unter die Gürtellinie, aber er wusste, dass der Ältere aus irgendeinem Grund etwas dagegen hatte, wenn man stärker als er war, also musste er das immer wieder in kleinen Gesten demonstrieren. Man war ja nicht so teuflisch, ihn durch die Gegend zu tragen oder so, aber die kleinen Dinge, die man tun konnte ... wieso sollte man diese Gelegenheiten verstreichen lassen? Hier hatte es wunderbar funktioniert, ihn ein wenig an seine Grenzen zu treiben und ihn gegen die Rückwand zu drücken, wobei er wohl indirekt irgendwie gezeigt hatte, dass er ihn auch ersaufen könnte, wenn er das wollte, aber eigentlich war sein vorrangiges Ziel Spaß und ein wenig Beschäftigung, die nicht unbedingt sinnvoll sein musste. Bevor er nun aber das tat, was Seraphim quasi im Gesicht geschrieben stand, würde er ihn noch ein wenig ärgern. Er war froh, dass er ihn wieder hatte – das war er wirklich – und was sich liebte, das neckte sich doch auch, hieß es nicht so? Gerne hätte er ihn gefragt, ob er nicht vielleicht bei ihm schlafen dürfte, in einem Bett, das nicht quietschte, aber das traute er sich noch nicht. Was insofern lächerlich war, dass er sich ja auch nackt vor ihn gesetzt und mit der Shampooflasche gewedelt hatte, was in etwa die Definition von Keine-Angst-haben war. Nun ja, die Wege des Souta waren ebenso unergründlich wie die eines jeden Gottes, doch vorerst musste er sich darüber ja keine Gedanken machen, weil der Himmelsmagier sein Angebot annahm und begann, das Vanillezeug in seine Haare zu schmieren, das er einzig und allein seinetwegen gekauft hatte. Was er nicht wusste und auch nicht wissen brauchte. Der Rothaarige, der momentan allerdings eher beige Farbtöne in seiner Frisur gemischt hatte, griff erst einmal nach hinten und löste den Lederriemen seiner Augenklappe, weil der beim Einshampoonieren sowieso abgerutscht wäre. Irgendwie war es seltsam, seine verwundbarste Stelle vor jemanden offen zu legen. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte noch niemand gewusst, was hinter dieser Klappe lag, und jetzt war es ihm nur noch ein klein wenig peinlich, weswegen seine Hand auch sofort auf die vernarbte Stelle glitt und er Seraphim entschuldigend anlächelte. Das war vermutlich der Stimmungszerstörer des Jahrhunderts, aber wenn man schon dabei war, sollte man auch gründlich sein! Deshalb hob er auch fordernd die freie Hand zu einer Schale, blinzelte zwischen den Armen des Älteren hervor. "Spritz mir was hier rein." Wieso sollten die Haare Seraphims nicht auch engelsgleich nach Vanille duften? Wer sagte denn, dass Souta das einzige Kipferl sein musste? Im Gegensatz zu dem nur mäßig geschicktem Dragonslayer vermochte Souta ganze Wunder mit seinen Händen zu verbringen, und eine einarmige Kopfmassage war eine Herausforderung, die er nur allzu gerne annahm. Zumal er ja wusste, dass gewisse Menschen es gar nicht so schlecht fanden, wenn man sie an dieser Stelle kraulte. Ärgern war schön und gut, aber mit Leuten mit Kater musste man auch ein klein bisschen Nachsicht haben. Besonders, wenn man vermutete, der Grund für diesen zu sein.

Souta hatte durchaus einen Grund, warum er diese Augenklappe trug und auch wenn Seraphim nicht wusste, warum sein Auge zerstört war, hatte er das klägliche Überbleibsel davon dennoch gesehen. Hübsch war es nicht, aber seiner Meinung nach entstellte es Souta nur ein kleines bisschen. Die Augenklappe selbst passte nämlich extrem gut zu seinem Charakter und seiner allgemeinen Aufmache, während man die Wunde darunter meist mit Haaren abdecken konnte. Seraphim hatte sich so an das eine Auge gewöhnt, dass es ihn sehr irritieren würde, wenn er auf einmal zwei davon sehen würde. Wahrscheinlich könnte er sich schlicht nicht entscheiden, welchem er mehr Aufmerksamkeit entgegen bringen sollte, weil das eine schon so wunderhübsch war, dass er sich schwer davon loseisen konnte. In gewisser Weise freute es ihn, dass Souta seine Augenklappe abnahm, weil er nämlich wusste, dass er dies sehr ungern tat und es daher eine Art Vertrauensbeweis war - er war sich sehr sicher, dass der Kettenmagier so etwas vor niemand anderem tun würde. Insofern war dies wahrscheinlich eine deutlich intimere Geste als die Tatsache, dass man in Badewannen generell eher wenig Kleidung am Leib trug. Es machte ihn glücklich und führte dazu, dass er ihm sofort ein wenig Shampoo reichte, immerhin waren mancherlei Aktivitäten zu zweit noch viel schöner als alleine. "Zu gerne, Souta-chan~", schnurrte er in das von Schaum gekrönte Ohr und fuhr an seinem Hinterkopf entlang. Seine Haare hatten eine praktische Länge, fand er, weil sie kurz genug waren, um nicht zu stören, aber lang genug, um die Finger darin versenken zu können, ungefähr so, und danach ganz leicht daran zu ziehen. So konnte man das Kinn des Kettenmagiers ein wenig heben, seine verwundbare Kehle entblößen und danach mit den Lippen darüber streichen, sanft, aber dennoch lauernd. Natürlich würde Seraphim ihm niemals ernsthaft etwas antun, aber ebenso wie Souta ihn gerne ärgerte, hatte der Himmelsmagier eben gewisse Präferenzen. Interessanterweise war Souta jemand, an dem er die Hälfte nicht ausleben konnte, weil er sich sicher war, dass er damit nicht einverstanden wäre oder er ihm schaden könnte, aber gewisse Dinge waren wohl drinnen. Beispielsweise hatte Seraphim dieses geradezu urtümliche Verlangen nach Dominanz. Er war einer dieser Menschen, die sich nicht unterordnen konnten und die gerne ein wenig Macht über ihre Umgebung hatten. Allein die Tatsache, dass er über den pochenden Puls des Rothaarigen streichen konnte und wusste, dass es so einfach wäre, ihn zu verletzen, gefiel ihm. Tatsächlich wäre wohl auch die Durchführung von Interesse gewesen, aber da stand ihm seine tiefe Zuneigung für Souta im Weg. Für solche Dinge hatte er andere, unwichtigere Menschen, also konnte er sich guten Gewissens auch mit weniger begnügen.
Ein Kuss wurde auf dem Adamsapfel platziert, bevor seine Finger in den Nacken des Kettenmagiers glitten und von dort aus zwischen seine Schulterblätter. Es war nach wie vor faszinierend, dass sein Gegenüber in mancher Hinsicht wirklich wahnsinnig feminin war - auch wenn er wusste, dass haarige Beine nicht unbedingt toll aussahen. Mit derlei Zierden hatte man als Rothaariger sicherlich sowieso zu kämpfen, denn Bärte dieser Farbe sahen auch meist mehr wie gewollt und nicht gekonnt aus. Er hatte es da deutlich einfacher, denn mit weißen Haaren wie den seinen hatte man deutlich weniger Probleme. Man sah ihm auf den ersten Blick nicht einmal an, ob er sich rasiert hatte, das merkte man nur, wenn man näher hinsah oder über sein Kinn fuhr. Soutas Haut dagegen war glatt - und dank des Shampoos ungewöhnlich glitschig. Aus einem Ringkampf hätte man ihn sicherlich schon lange geworfen, weil er einen unfairen Vorteil gehabt hätte, gerade gegenüber Seraphim, der sich sicherlich nicht eine Sekunde hätte konzentrieren können. Es war ja wohl auch schwer, also zog er ein wenig an Soutas Hüfte, bei der er inzwischen angekommen war und brachte ihn näher an sich heran, was langsam aufgrund beengten Platzes schwer wurde. Der Kettenmagier sollte sich wirklich eine größere Badewanne zulegen, immerhin besaß Seraphim keine und war daher über solche Dinger dankbar... Der Duft nach Vanille wurde noch intensiver und veranlasste ihn dazu, die Augen wohlig zu schließen, während er zufrieden summte.

Der Duft nach Vanille hatte sich kein bisschen verflogen, obwohl es doch schon ein bisschen her war, dass zwei erwachsene Männer seine Badewanne überfüllt hatten. Vielleicht sollten sie sich darüber unterhalten, ob es nicht seltsam war, wenn sie als gefährliche Magier mit Vanille herumpanschten, aber das konnte warten. Es war zu erwarten gewesen, dass nach einer gründlichen Säuberung des Körpers, man könnte es beinahe Tiefenreinigung nennen, zumindest der rothaarige Part des Ganzen nicht mehr lange die Nerven haben würde, in der Badewanne herumzuliegen. Irgendwann war der Schaum weg, doch die sich aufsteigende Langeweile blieb, zumal Seraphim ja immernoch verkatert und damit nicht allzu belastbar war. Also hatte sich Souta irgendwann verabschiedet, sich eine Jogginghose und einen Hoodie angezogen und war einmal um den Block gejoggt. Auf dem Weg hatte er bei Hanibis noch eine Tüte Donuts (für sich) und zweimal Kaffee (für sie beide) gekauft. Immernoch merkwürdig, dass er dort Rabatt bekam. Er kam sich so gar nicht wie Seraphims Flittchen vor, wenn sie ihn begrüßten, als wäre er einer von ihnen. Egal. Es dauerte natürlich nicht sonderlich lange, bis die polternden Schritte auf dem Treppenstufen seine Rückkehr ankündigten und er sich wieder Zugang zu seiner Wohnung verschaffte, die irgendwie immernoch sehr intensiv roch. Ohne sich danach umzusehen, warf der Kettenmagier die Schlüssel an den Wandhaken, glättete seinen Kapuzenpullover mit den wunderbar bauschigen Taschen. Da er Seraphim noch nirgendwo sehen konnte, aber auch bezweifelte, dass er einen auf ihn machte und einfach so verschwand, ließ er sich davon nur ein klein bisschen beunruhigen, während er durchs Wohnzimmer an die Küche ging und sich nach einem der Schränke streckte, in denen er seine Teller aufbewahrte. Tatsächlich waren viele der Ansicht, dass der Magier schlampig war und alles verdreckte, aber das stimmte gar nicht wirklich. Er war chaotisch, natürlich, aber beispielsweise achtete er sehr genau auf seine Körperpflege und abgesehen von seinen Füßen war er doch ganz reinlich. Zwar hatte er nicht so einen Putzfimmel wie sein bester Freund, aber man musste ja auch nicht alles mit zuckrigen Donutkrümeln vollbröseln, die am Ende noch überall klebten. Außerdem hatte er gerade erst die Wäsche gemacht ... Dennoch würde er vermutlich niemals zu einer Hausfrau werden, immerhin standen da noch ein paar Teller in der Spüle herum, die abgewaschen werden wollten und er hatte auch sein Bett noch nicht gemacht ... Wobei allerdings fraglich war, ob sich soetwas überhaupt lohnte. "Seraphim? Ich hab was zu essen, wenn du glaubst, dass du was runterkriegst ...", rief er und bückte sich, um ein frisches Geschirrtuch aus einer der unteren Schubladen zu holen. Bei seinem Essverhalten brauchte man das, um danach die Kriegstrümmer aufzuwischen.

An Tagen wie diesen war es ein wirkliches Problem, dass Souta ein so schmal gebauter Mensch war. Wenn der Kettenmagier auf die Idee kam, bei ihm oben zu duschen, konnte er danach an seinen Kleiderschrank gehen und sich praktisch gesehen alles herausnehmen, was er wollte - es schlabberte vielleicht ein wenig, aber er passte wenigstens rein. Es sah auch gar nicht so schlecht aus, wenn der dünne, aber muskulöse Mann in weiten Hemden oder leicht rutschenden Hosen herumlief, da gab es wenigstens etwas zu sehen für ihn. Er selbst konnte sich generell anziehen wie er wollte, er hatte noch nie erlebt, dass das irgendeine Veränderung in Soutas Verhalten auslöste, anders herum war das jedoch nicht ganz der Fall. Man konnte die Aufmerksamkeit des Weißhaarigen sehr schnell von etwas anderem auf Souta verlagern, wenn der wenig anhatte oder etwas, das ihm besonders schmeichelte. Dies hatte allerdings eben mit der Tatsache zu tun, dass Seraphim sowohl Frauen, als auch Männern etwas abgewinnen konnte, während Souta nach wie vor behauptete, nur auf das eine Geschlecht gepolt zu sein, das Seraphim eben nicht besaß. Dieser bekam daran immer öfter Zweifel, aber das war nichts, was er dem Einäugigen auf die Nase binden würde - er genoss es einfach wortlos.
Cyrus war noch ein wenig länger in der Wanne geblieben als Souta, hatte sich danach noch einmal abgeduscht, seine Haare trocken gerubbelt und sich danach splitterfasernackt auf die Suche nach etwas zum Anziehen gemacht. Der Kleiderschrank des Einäugigen war auch schnell gefunden, aber kaum stand er vor ihm, ging es los. Eine Boxershorts war einigermaßen schnell gefunden, weil die Dinger einen dankbar dehnbaren Bund hatten, aber er fand beim besten Willen kein T-Shirt, das nicht schmerzhaft an den Schultern spannte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er sich etwas sicherlich sehr interessantes zusammengewürfelt und betrachtete sich kurz im Spiegel in der Schranktür. Er trug nun eine ziemlich eng anliegende, kurze schwarze Trainingshose und eine Stoffjacke, an deren Kapuze albernerweise Hasenohren befestigt waren. Selbstverständlich baumelte diese nur unsinnig an seinem Rücken herunter, während er den Reißverschluss nicht geschlossen hatte, da die Passform sonst nicht mehr ganz so optimal wäre. So ausstaffiert hörte er auch, wie Souta zurück in die Wohnung stürzte und schlenderte hinter ihm her in die Küche, wo er kurz im Gehen stockte - und dann sehr breit grinste.
Da stand der Kettenmagier, das Bürzel in die Höhe gestreckt und wühlte in einer Schublade am Boden des Schrankes herum. In dieser Position schaffte es nicht einmal die labbrige Jogginghose, die er trug, gewisse Formen zu verbergen, sodass der Dragonslayer gar nicht anders konnte, als im Vorübergehen mit den Fingern darüber zu streichen und ihm einen leichten Klapps zu versetzen. "Mir geht's schon viel besser~", hauchte er und schlang die Arme von hinten um den wieder nach oben gekommenen Souta. "Wir sollten öfter baden. Es hat Spaß gemacht, auch wenn es ein wenig eng war..." Immerhin war Soutas Badewanne echt nicht groß, auch wenn das heiße Wasser samt rosa duftendem Schaum das sicherlich wett gemacht hatte. "Aber daran kann man ja etwas ändern~" Umbauen. Oder so. Der Blick der violetten Augen streifte die Donuttüte, die der Kettenmagier abgestellt hatte. "Hast du die aus dem Hanibi's? Die machen echt gute..."

Irgendwie war es traurig, dass sich Souta von Berührungen nicht mehr aus dem Konzept bringen ließ, obwohl er eine ganze Weile von seinem bestem Freund getrennt worden war und man annehmen könnte, dass sich gewisse Verhaltensmuster einfach aus seinem Gedächtnis löschten, wenn sie keine Anwendung mehr fanden. Früher hatte es beinahe einen kausalen Zusammenhang zwischen seinem gebeugtem Rücken und Seraphims Hand irgendwo auf seinem Hinterteil gegeben, und jetzt, wo er von ihm erschreckt wurde und leicht zusammenzuckte, reagierte sein Gehirn immernoch milde wie immer. Jeden anderen Kerl hätte er für eine derartige Dreistigkeit die Faust durch das Gesicht gezogen, doch hier ignorierte er sowohl die Finger als auch den Klapps, erbeutete eines der Tücher und erhob sich wieder, wie immer angegurtet durch die Arme seines besten Freundes. Als er flüchtig einen Blick nach unten warf, musste er schmunzeln, denn die Ärmel gehörten eindeutig zu einer ziemlich niedlichen Jacke. Um ehrlich zu sein wusste er nicht einmal, wieso er soetwas gekauft hatte, bei seinem niedrigem Budget, aber irgendwie lohnte es sich doch für genau solche Augenblicke, etwas mit Tierohren an der Kapuze in seinem Haus zu haben. Für einen kurzen Moment strich er mit den Fingern über den flauschigen Stoff seiner Jacke, dann öffnete er die Donuttüte, weil sein Magen ein bedrohliches Grummeln von sich gab, welches nach schnellstmöglicher Aufmerksamkeit verlangte. Wie kam es eigentlich, dass unsittliche Berührungen ihn kaum juckten, die Erwähnung des Schlampencafés ihn aber dazu brachte, die Rückenmuskulatur anzuspannen und beim Herausfriemeln der Gebäckringe zu verharren, als wäre eine riesige Spinne über die Theke gekrabbelt. “Ja ... Ja, das tun sie”, meinte er fahrig, die Stirn leicht gerunzelt, und dachte darüber nach, wieso in aller Welt er sich nur immer so mies fühlte, wenn er mit Seraphim über das Hanibis sprach. Die Leute dort waren unglaublich freundlich zu ihm und hatten ihm teilweise sogar bei seiner Einrichtung geholfen ... Und dennoch. Er mochte sie nicht, weil sie seine Momente mit Seraphim geklaut hatten, die in seinem egoistischem Hirn eigentlich alle ihm zustehen sollten. Das war irrational und doof, da er selbst niemals aufhören würde, Frauen zu lieben, nur weil jemand anderes es verlangte und er nicht einmal etwas in der Art forderte, aber ... “Sie sind gut darin um ... Lücken zu füllen. Snack für Zwischendurch, meine ich. Aber wir werden nochmal los müssen, wenn wir etwas Ordentliches essen wollen, zu Abend oder so. Ich weiß nicht. Bleibst du heute bei mir?” Manchmal zweifelte man daran, dass Souta der schnellste Mann Fiores war. Andere Male redete er so schnell, dass sich sein Adamsapfel in hysterischen Vibrationen auf und abbewegte und es fiel schwer, das Gegenteil zu glauben. Momentan klang er wie ein auf Vorspulen festhängendes Diktiergerät. Soviel also zu seiner unglaublichen Redegewandtheit.

Obwohl die beiden Magier ihr liebstes Hobby in mehr als einer Hinsicht miteinander teilten, gab es dennoch einen großen Unterschied n ihrer Vorgehensweise. Während Souta praktisch mit keiner Frau zweimal zu tun haben wollte, hielt sich Seraphim einige wenige seiner Bekanntschaften warm, um sich ihnen zuzuwenden, wenn ihm danach war. Das hatte den Vorteil von ein wenig mehr Stabilität und Sicherheit und ließ ihm dennoch größtmöglichen Spielraum, weil er sich auch dazu entschließen konnte, den Abend lesend auf seiner Dachterrasse zu verbringen oder einen vollkommen Fremden abzuschleppen. Eine weitere Differenz war der bipolaren Ausrichtung des Dragonslayers geschuldet, denn ihm passierte es nicht selten, dass er sich einen Kerl an Land zog. Davon eigneten sich allerdings deutlich weniger für eine langfristige Bekanntschaft, sodass sich momentan wirklich nur einer in der kleinen Gruppe befand - und der hatte Souta wahrscheinlich seine Donuts verkauft. Der Kettenmagier schien nicht recht begeistert davon, das er angemerkt hatte, dass er dieses Gebäck wahrscheinlich im Café in der Nähe ihrer Wohnungen gekauft hatte, doch wirklich verstehen konnte er das nicht. Er mochte es, denn die Bedienungen waren freundlich, das Essen gut und die Gesellschaft ganz in Ordnung, also war er eigentlich recht zufrieden damit, dass es in seiner Nähe lag. Das hatte natürlich auch den Vorteil, dass er die dort arbeitenden Damen und den einen Herr schneller erreichen konnte, wenn er wollte - dafür zu sorgen, dass der andere Part wollte, war bekanntlich seine Spezialität. "Du wirkst nicht überzeugt...", meinte er und küsste Souta auf den Nacken, ehe er ihn losließ und sich mit dem Rücken gegen die Kante der Arbeitsplatte lehnte. Soutas Wohnung erschien ihm immer kleiner als die Seine und vielleicht war sie das sogar, immerhin hatte er ja noch seine Terrasse, ganz davon abgesehen, dass er Schlaf- und Wohnzimmer bezüglich ihrer Prioritäten und Größen getauscht hatte. Na ja, immerhin hatte der Kettenmagier diesen tollen Sitzsack. Etwas Ordentliches zu essen... ja, das würden sie wohl brauchen. Er selbst hatte immer einiges an gut lagerbaren Vorräten bei sich Zuhause, aber er ging stark davon aus, dass selbst diese bei Souta nicht lange überlebten, weswegen sie wohl wirklich einiges würden kaufen müssen, solange sie sich nicht einfach bei ihm bedienten. "Ich habe noch einiges oben - wenn du möchtest, koche ich uns was..." Am liebsten wäre es ihm allerdings, wenn er das in seiner eigenen Küche tun könnte, weil er dabei nämlich die Möglichkeit haben würde, diese alberne Jacke loszuwerden. An Souta sah sie bestimmt toll aus, aber er fand sich selbst ein wenig zu männlich für Hasenohren. Souta hingegen würde er sicherlich irgendwann ganz andere andrehen... zusammen mit einem niedlichen kleinen Puschelschwänzchen. "Warum bist du nur so ein Strich?~", beschwerte er sich mit melodischer Stimme, "Mir passt nicht ein vernünftiges Kleidungsstück aus deinem - Souta...!" In diesem Moment bemerkte er, dass Souta selbst irgendwie die einzigen Ausnahmen am Leib trug und er zog die Augenbrauen hoch. Hatte der Kettenmagier das etwa mit Absicht gemacht, um ihn zu ärgern? Nächstes Mal, wenn der Rothaarige seinen Kleiderschrank durchforsten würde, würde er nichts außer etwas sehr Peinlichem vorfinden, so viel war wohl sicher.

“Reg dich nicht auf, Mann. Ich finde, du siehst knuffig aus.”
Eine von Soutas schlanken, braun gebrannten Händen kraulte über Seraphims nackten Bauch, der von der kaum passenden Jacke nicht ganz bedeckt werden konnte, obwohl es vergebliche Liebesmühe war: Ganz im Gegensatz zu ihm selbst war der Himmelsmagier ja leider nicht kitzlig. Der Rothaarige grinste, das typische Grinsen, das Frauenunterwäsche zu Boden beförderte und Herzen höherschlagen ließ, mit einer winzig kleinen lausbübischen Note im Abgang, die allerdings nur ein paar Sekunden aufrecht erhalten werden konnte, ehe er sich zu seinen Donuts drehte und einen davon herausholte, der wirklich sehr schmackhaft aussah. Seraphim hatte natürlich recht. Man konnte das Hanibi wegen allen möglichen Dinge anklagen, aber die Qualität des Essens war nun einmal großartig. Ohne sich von den vorwurfsvollen Augenbrauen stören zu lassen, die in seine Richtung zeigten, oder eher in Richtung der Stofffalten, die seine deutlich zu weite Kleidung warf, biss er in den Teig und rollte genüsslich mit den Augen. Oh Gott, das hier war großartig. Er hatte solchen Hunger gehabt ... nichts konnte den Moment toppen, wenn ein ausgehungerter Magen etwas zu Essen bekam. Ein bisschen von der Pfirsichmarmelade im Inneren quoll hervor und er schleckte sie flink von seinem Finger, bevor sie auf dem Boden landete. Es kam ihm vor wie flüssiges Gold, also ignorierte er fürs Erste sämtliche Aktionen seines Nebenstehenden, auch wenn seine Innereien gerade Polka tanzten, weil er nicht nur unglaubliche Donuts bekommen würde, sondern auch ein tolles Essen, gekocht von seinem nun wieder besten Freund. Eigentlich war Souta ja der beste Freund aller Menschen, die ihn mit Essbarem versorgten, dass er nicht bezahlen musste. Selbst wenn ein fieser Teil von ihm darauf beharrte, dass er die Nahrungsmittel vielleicht gekauft hatte, um jemand anderen ins Bett zu bekommen, konnte er auch dieses kleine Stechen nicht weiter beachten, sozusagen zugunsten seines Überlebenswillens. Seraphim hatte ihn also einen Strich genannt, das war ja wenig schmeichelhaft. Das letzte Mal, als der Andere einen Kommentar zu seinem Äußeren abgelassen hatte, hatte er ihn irgendwie auf die Couch verbannt ... Seltsam, so eine Macht sollte er doch eigentlich gar nicht über ihn haben. Und dennoch ... Er hatte ihn vermisst. Nicht nur das gemeinsame Baden, sondern seine Gesellschaft. Wie unwahrscheinlich war das? Und machte diese Unwahrscheinlichkeit die Tatsache nicht noch viel wundervoller? “Also ich bin total dafür, dass du mir etwas kochst. Uns, meine ich”, flötete Souta beiläufig, so als wäre ihm die Aussage zu seiner Kleidung gar nicht aufgefallen, denn was sollte er auch anderes tun, als hämisch zu grinsen? Wo er das schon erledigt hatte ... Oh. “Scheint wirklich, als hättest du eine peinliche Mischung erwischt. Und ich trage hier das Schlabberzeug ... Wie bösartig. Na, was willst du jetzt mit mir machen?” Mit einem Donut und einem albernem Lächeln bewaffnet drehte er sich wieder zu dem Weißhaarigen um. Was KONNTE der schon mit ihm machen?

"Knuffig" war nicht wirklich eines der Worte, die Seraphim in einer Beschreibung seiner eigenen Person zu finden hoffte. Knuffig waren kleine Kinder und Menschen, die sich auf irgendwie putzige Weise lächerlich machten, Hundewelpen und Stofftiere mit riesigen Augen. Er selbst sah sich eher nicht als etwas, das man damit betiteln sollte, weil er gefährlich war und sicherlich nicht einmal besonders nett. Er hatte aus purer Not eine Jacke angezogen, die alberne Hasenohren an der Kapuze befestigt hatte und nicht, weil er das besonders toll fand... aber wahrscheinlich sah er wirklich knuffig aus. Das ärgerte ihn mehr, als es sollte, weil er im Allgemeinen derjenige war, der dem Rothaarigen solche Eigenschaften zuschrieb und seine Worte auf unschöne Art und Weise Verhältnisse umkehrten, die seiner Meinung nach gerne bis in alle Ewigkeit bestehen bleiben konnten. Bäder hin und her, aber er hatte nun einmal in Stein gemeißelte Prinzipien, die er nicht einfach über Bord warf, auch wenn der Beweis, dass es sich hier nur um einen Witz handeln konnte, nicht einmal eine Stunde zurück lag. Es gefiel ihm einfach nicht. Das addierte sich sogar noch darauf, dass Souta es irgendwie geschafft hatte, die einzigen Kleidungsstücke aus seinem Kleiderschrank, die ihn nicht wie eine Presswurst wirken lassen würden, anzuziehen und sie ihm somit vorzuenthalten - und sorgte insgesamt dafür, dass er ein wenig zerknirscht in das grinsende Gesicht sah, das ihn ansonsten sicherlich auf andere Weise beeinflusst hätte. Nicht, dass es seine Unterwäsche zu Boden befördern würde - immerhin war er keines der Mädchen, die Souta sonst so abschleppte - aber die Kleidung des Einäugigen wäre eventuell in Gefahr gewesen. Natürlich hatte erwartet, dass er sein Angebot bezüglich Nahrung nicht ablehnen würde, denn um das vorauszusehen, musste man den Kettenmagier nicht halb so gut kennen, wie er das tat. Sein Versprecher, ob absichtlich oder nicht, traf das Wesen solcher Aktionen erstaunlich gut, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden so gut miteinander klar kamen, weil Seraphim von Wind eben konnte, recht hoch war. Mit Soutas Nahrungskonsum kam nämlich ansonsten niemand mehr mit, was man dem spargeligen Körper nun wirklich nicht ansah.
Wenigstens hatte er die Güte, seine eigene Frechheit bezüglich seiner Kleidung zu bemerken, das aber in einem Ton, der nicht wirklich schuldbewusst klang. Eher macht er sich subtil über den Dragonslayer lustig und klang dabei so provokant, dass dieser seinen Entschluss bezüglich anziehendem Boden ein revidierte. Was er tun würde? Nun... er würde die Verhältnisse klären.
"Ich weiß nicht~", säuselte er mit einer Spur Ärger in der Stimme, griff nach den Seiten von Soutas Schlabberpulli und lüpfte ihn ein wenig. Wenn diese Hasenohrjacke in Soutas Schrank gehangen hatte, würde sie ihm doch wohl passen - und dieses Mal legitim knuffig aussehen. Das einzige Problem war, dass er den Kettenmagier dafür um seine eigene Kleidung erleichtern musste, denn übereinander ziehen ließ sich bekanntlich eher wenig. "Ich könnte das Angebot mit dem Essen noch einmal überdenken oder..." Mit einem Grinsen zog er den Kettenmagier zu sich heran und lehnte sich wieder gegen die Kante der Arbeitsfläche. Es war schön, dass er wieder hier sein durfte und dass der junge Mann nicht mehr vor ihm weglief... unwillkürlich verwandelte sich sein Gesichtsausdruck in einen deutlich zufriedeneren. "Meinst du nicht, dass dir diese Jacke besser stehen würde, Souta-chan?~", fragte er schließlich und strich durch die roten Haare vor ihm. "Obwohl Katzenohren sicherlich noch toller wären..."

Wäre Seraphims Präsenz nicht so entspannend, wäre es dem Weißhaarigen kaum möglich, Souta immer wieder so zu manövrieren, wie er sich das wünschte, denn wenn er sich entschied, nicht mitzuspielen, könnte sich der Gute vermutlich mit seinem ganzen Körpergewicht an ihn hängen und würde am Ende eher noch auf seinen vier Buchstaben landen, bevor er den Jüngeren vom Fleck bewegt bekäme. Das potentiell Tödliche an dem Himmelsmagier war allerdings, dass der Rotschopf keinen Grund hatte, sich anzuspannen oder sich gegen ein wenig Herumgeschubse zur Wehr zu setzen. Es gab einen Unterschied zwischen Menschen, die ihm nicht wehtun konnten, weil er es nicht zuließ, und Menschen, die ihm ganz einfach nicht wehtun wollten. Wenn eine fremde Person Soutas Räumlichkeiten betrat, griff er nach seiner Waffe – und es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich ein Handtuch umzuwickeln, wenn Seraphim bei ihm klingelte. Der Kettenmagier vertraute ihm, wieso also nicht ein wenig Entspannung genießen, wo er das doch offensichtlich konnte? Obwohl Souta der Letzte war, den man beschützen musste und sich im Allgemeinen äußerst gut zu verteidigen wusste, hatte er ein lächerlich kitschiges Gefühl von Sicherheit in der Gegenwart des Älteren und das war mit Abstand eine der angenehmsten Emotionen, die Souta zu fühlen bereit war.
Oh ja, Souta war bis zum Hals mit kitschigen Gefühlen angefüllt, aber das bedeutete bedauerlicherweise nicht, dass er auch einen kitschigen Charakter hatte. Jeder normale Mensch hätte es sicher unglaublich romantisch gefunden, wenn man ihn wieder zu sich zog, es kaum aushielt, länger als ein paar Minuten ohne minimalen Abstand zwischeneinander zu existieren, doch der Rotschopf weinte eher der Donutpackung hinterher und stopfte sich die Reste des in seiner Hand befindlichen in den Mund, ehe er eine Pirouette machte und Seraphims Aussagen zuhörte, die von seinem Pullover redeten. Er würgte den Kloß, der sonst nur unapetittlich an seinem Daumen klebte, mit einem beeindruckendem Schlucker hinunter und legte dann den Kopf schief, so als würde er tatsächlich darüber nachdenken müssen, was er von Katzenohren hielt. Wirklich ... Er konnte sich ja noch damit anfreunden, dass der Andere seine Kleidung tauschen wollte, weil er im Gegensatz zu ihm die Jacke zubekam und darin zum Anbeißen aussah, aber es erschien ihm doch etwas weit hergeholt, sich Tierohren aufzusetzen und womöglich noch ein Halsband umzulegen. Seit wann hatte Seraphim eigentlich derartige Fantasien? Souta hatte gedämpft gewisse Dinge registriert, die er auf die lange Bank schob, weil er immerhin nicht immer flüssig war, was größere Feiertage und Geburtstage anging und sich solche Sachen zumindest bei dem Älteren immer ausgezeichnet als Lückenfüller geeignet hatten, aber einen Moment lang fragte er sich ernsthaft, ob er ihn veräppelte oder nicht. "Katzenohren ... ist das nicht ein wenig feminin?" Demnächst würde er noch Leopardenmuster auf seiner Unterwäsche tragen und spätestens dann musste Souta ein deutliches Veto einlegen, auch wenn er bezweifelte, dass er in Stilfragen auch nur den geringsten Einfluss auf den Dragonslayer haben würde. "Na ja, wenn du mich nicht zum Abendessen einlädst, welchen Grund hätte ich dann ... vielleicht ... die Nacht oben zu verbringen?" Nur um diesen Punkt zu unterstreichen – und um vielleicht endlich seine Donuts essen zu können, denn sein Magen knurrte immernoch, zog er sich daraufhin das Hemd aus. Nicht anzüglich oder langsam. In einem Moment war er Souta im Schlabberpulli, im anderen stand er oben ohne da. Er machte einen halben Schritt rückwärts und legte das nun freie Kleidungsstück auf die noch halb freie Theke. Darin war er um den Block gelaufen. Es roch vermutlich ziemlich intensiv nach ihm, aber wenn er unbedingt wollte ... Nur halb bekleidet war es aber doch ein wenig frisch in der Wohnung. "Also dann, gib mir meine Jacke, bevor mein Gildenzeichen in die Haut zurückkriecht."

Seraphim war eigentlich niemand, in dessen Anwesenheit man entspannen sollte, immerhin tat er im Allgemeinen sein Bestes, um genau das zu verhindern. Seine Nähe sollte elektrisierend sein, Spannung aufbauen, die nur er wieder lösen konnte und erst dann, wenn er seinen Willen bekommen hatte, war an so etwas wie Ruhe zu denken. War es daher vielleicht ein wenig albern, dass er, kaum hatte Souta seinen Pullover auf den Tisch befördert, zu vergessen begann, dass eigentlich Ruhezeit war? Seraphims Körper war in mancher Hinsicht offenbar und vollkommen irrational dazu in der Lage, Naturgesetze oder ähnliche Regeln zu umgehen: Nicht nur wirkten seine Haare des Öfteren wie schlecht animiert, seine Ausdauerregeneration auch geistiger Natur war in mancher Hinsicht einfach phänomenal. Und er war einfach nicht satt zu bekommen. So wie Souta nach Essen hungerte und bereits nach zwei Stunden ohne Nahrung auf dem Zahnfleisch kroch, könnte Seraphim die Finger nie vom Körper des Einäugigen lösen und wäre vollständig zufrieden. Es hatte den großen Vorteil, dass es in der Küche recht frisch war, denn ebenso wie Metall und andere Materialien zog sich auch Haut bei Kälte zusammen und bildete an besonders weichen Stellen daher Verhärtungen aus. Eigentlich wollte er dem Kettenmagier in diesem Moment die Jacke nicht abtreten, weil er viel zu beschäftigt damit war, ihn anzublicken und sich darüber zu freuen, dass er ihn dazu kriegen können würde, bei ihm zu übernachten. Souta sagte solche Dinge nicht, wenn er keinen Grund dazu hatte und es schadete ja keinem von ihnen, wenn er bei ihm schlief, oder? Eine lebendige Bettheizung hatte in jedem Falle etwas und um das Essen war es Seraphim beim besten Willen nicht schade.
Natürlich würden Souta Katzenohren stehen... die Frage, ob das nicht etwas feminin war, mochte zwar berechtigt sein, aber das war ja nun nichts, was Seraphim abschreckte. Der Dragonslayer unterschied eher selten zwischen den Geschlechtern und auch wenn er zu krasse Überschneidungen etwas heftig und nicht mehr ansatzweise schön fand, gab es nichts dagegen einzuwenden, dem Kettenmagier so etwas aufzusetzen... zumal dieser seiner Meinung nach sowieso nicht die Inkarnation der Männlichkeit war. Dafür war er zu schmal und hatte irgendwie zu feine Züge - wahrscheinlich würde er ihm nicht ganz so gut gefallen, wenn das anders wäre. Leopardenunterwäsche dagegen war irgendwie ekelig, auch wenn man sich fragen mochte, warum. "Ach nein... die würden dir sicherlich toll stehen...", meinte er mit einem verschmitzten Grinsen und streifte die Jacke von den Schultern, ehe er Souta hineinhalf. Das tat er allerdings nur, weil er ihm danach die Kapuze über den Kopf ziehen und ihn ein wenig auf Abstand halten konnte, um ihn zu betrachten. Aw, wie goldig. "Du siehst so niedlich aus, Souta-chan~", stellte er mit einem Schnurren in der Stimme fest, drückte ihm einen Kuss auf den Mund und griff nach dem Schlabberpulli, den er zuvor angehabt hatte. Er müffelte tatsächlich etwas, sodass er sich vornahm, bei sich oben etwas anderes anzuziehen, wenn sie erst einmal dort waren. Kochen würde er nämlich lieber oben, weil er seine Küche deutlich lieber als Soutas hatte. "Ich finde, dass du öfter so etwas anziehen könntest...", sinnierte er mit einem Blick zu Souta und kam nicht Drumherum, die Küche und den Rest der Umgebung durch andere Umstände zu ersetzen. Wo sie gerade schon bei Katzenohren gewesen waren, solche ließen sich sicherlich auch besonders gut in Szene setzen. Am besten kombiniert mit etwas röteren Wangen und dem Grund für diesen Farbwechsel... und gegen das Halsband, über das Souta nachgedacht hatte, hätte der Dragonslayer sicherlich eher wenig. Es war doch mehr ein offenes Geheimnis, dass er an solchen Dingen Spaß hatte - und insofern fast etwas traurig, dass es nur wenige gab, die das ausnutzten.