Seraphim verband eigentlich vor allem positive Erinnerungen mit Seifenblasen, weil sie unter anderem auch das Produkt von Schaumbad sein konnten. Die Wohnung des Dragonslayers hatte nur eine Dusche, aber anderer Leute Residenzen umfassten manchmal durchaus eine Badewanne und wenn er die schon verwendet, dann selten alleine... insofern waren Seifenblasen eine tolle Sache, doch normalerweise verursachten sie auch keine Schmerzen, wenn sie auf der Haut zerplatzten. Fragile, schillernde Konstrukte aus Luft und Seifenlauge hielten schon den geringsten Kontakt mit trockener Haut nicht aus, die Oberflächenspannung konnte dem äußeren Druck nicht standhalten und es ging mit ihnen zu Ende. Auf eine gewisse Art und Weise konnte der Dragonslayer jetzt nachvollziehen, wie sich Seifenblasen fühlen mussten, wenn man sich ihnen auf zu aggressive Weise näherte, denn auch seine Oberfläche fühlte sich für einen Moment so an, als spanne sie sich bis zum Zerreißen. Wie unsichtbare Kräfte, die an seiner Substanz zerrten, Akupunkturnadel bewährte Geister, die im Akkord zustachen - so fühlte sich die magische Barriere für den Dragonslayer an. Er hatte das Gefühl, zu verbrennen, ohne jedoch eine einzige Flamme auf sich lodern zu sehen, er erfror, ohne dass seine Gliedmaßen abstarben. Seine Sinne meldeten Überlastung, Druck auf Augäpfeln und Trommelfellen, es rauschte, er schmeckte Blut (hatte er sich auf die Lippe gebissen?) und seine Knie begannen ihm den Dienst zu versagen, wurden wabbelig. Der Dragonslayer streckte die Hand aus, in dem Versuch, sich irgendwo festzuhalten, denn sein Gleichgewichtssinn hatte mit einem Mal den Geist aufgegeben, betäubt von dem Einströmen der irritierenden und schmerzenden Signale, die sein Körper nicht alle gleichzeitig verarbeiten konnte.
Die Luft schien wie von einem gigantischen Staubsauger getrieben seine Lunge zu verlassen, ließ ihn atemlos und hustend zurück, die Hände auf den Knien, den Rücken gekrümmt, während die Muskulatur um seine Rippen vor Anstrengung aufschrie. Atmen erschien ihm auf einmal so unglaublich schwer, dass er Sekunden brauchte, um zu bemerken, dass er die Barriere schon längst durchschritten hatte. Am Ende kam dieser Effekt noch von der Tatsache, dass er sich nun in einer Art Höhle befand, deren Wände einen ganz eigenen Schimmer zu besitzen schienen. Er zwang sich, tief Luft zu holen, doch der typische, muffige Geruch alter Höhlen blieb aus, kein Moos durchzog das Aroma, das ihm entgegenschlug, kein abgestandenes Wasser. Weiße Augenbrauen zogen sich leicht zusammen, er richtete sich vorsichtig und in Sorge vor weiteren Schmerzen auf, doch abgesehen von einem Zittern, das ihn mit einem Mal durchfuhr, folgten keine weiteren. Er ging ein paar Schritte ins Halbdunkel hinein und streckte die Hand aus, fuhr über kalte, glatte Wände und sah seine Vermutung bestätigt vor: Der Tunnel, der sich vor ihnen erstreckte, war von innen mit einer Schicht Kristall ausgekleidet, die in leicht neonfarben angehauchtem Rosa schimmerte. Nur deswegen konnten sie hier drin überhaupt etwas sehen, denn ein Ausgang oder ein Fenster war keinesfalls in Sicht.
Der Dragonslayer feixte, drehte sich um und besah sich die Bescherung, die die Barriere hinterlassen hatte. Ehe einer seiner beiden Kumpane aufblicken konnte, war der größte Teil der Schadenfreude allerdings schon wieder in die Tiefen seines Geistes verbannt worden, denn es wäre sicherlich kein guter Start, wenn man dem Gruppenleiter anmerkte, dass ihm das Leiden anderer mehr als gesunden Spaß machte. Tatsächlich bereute er gerade ein wenig, dass er nicht vorher zurück geblickt hatte, denn die Kristallwände hätte er sich auch noch später ansehen können, während dieses Vergnügen kürzer gewesen war. "Alle gut durchgekommen?~", schmunzelte er und strich sich eine Strähne schneeweißen Haares aus dem Gesicht, "Dann können wir ja weiter gehen. Da wahrscheinlich kein Feind von hinten kommen wird, können wir die Nachhut ein wenig vernachlässigen und bisher ist der Tunnel auch breit genug, dass man vernünftig nebeneinander gehen kann..." Das eigentlich theoretisch folgende Stolpert nicht~ sparte er sich, denn er konnte sich ja auch immer noch drüber lustig machen, wenn das jemandem passieren sollte. Weder Wände, noch Boden waren nämlich komplett eben, es gab vereinzelte Stalaktiten und Stalakmiten, die aus dem Kristall ragten und andere, zackenartige Vorschübe, die bei ungeschicktem Verhalten zu fiesen Stolperfallen werden konnten. Außerdem war es zwar einigermaßen hell, aber gerade die Tatsache, dass die Umgebung selbst ein unwirkliches Glühen verströmte, konnte einen ein wenig schwindelig machen.

Die Barriere war nur wenige Zentimeter dick und durch sie hindurch zugehen hätte nur Sekunden in Anspruch nehmen dürfen und vielleicht waren es auch nur Sekunden doch für Minato kam es wie eine Ewigkeit vor. Er war komplett überrascht von diesem durchdringenden und alles vernichtend wollenden Schmerz, der seinen Körper frontal erfasste. Am liebsten hätte er geschrien, als es sich anfühlte als würde seine Haut in flüssiger Lava baden, doch er biss verkrampf die Zähne zusammen. Sein Hirn schrie dafür um so lauter und wollte sich am liebsten in die Dunkelheit des Vergessens zurückziehen, bloß weg von diesem unsagbar schrecklichen Schmerz der Minato die Tränen in die Augen trieb und ihm die Luft aus den Lungen presste. Doch der Donnermagier ließ es nicht zu sondern hielt durch, zwang seinen Körper hindurch und verbot seinem Bewusstsein den Dienst einzustellen. Wie lächerlich wäre er sich vorgekommen ohnmächtig auf der anderen Seite anzukommen, nur um sich noch mehr Hohn und Spot von diesem Luftschwinger anhören zu müssen? 'Niemals!', hallte es durch seinen Kopf, als er endlich durch war und auf die Knie sank. Seine Hände am Boden der Höhle abstützend, zitterte sein ganzer Körper vor Anspannung und fühlte sich fast taub an. Eilig rang er nach Luft während ihm Tränen und Schweiß übers Gesicht lief und von seinem Kinn zu Boden tropfte. Sein Puls dröhnte ihm in den Ohren und für wenige Augenblicke wusste er gar nicht, wo er war und was er hier wollte. Wie als hätte sich ein Schleier um seinen Verstand gelegt, der nur langsam verschwand. Als er endlich wieder Luft bekam, sah er auf um seine Umgebung zu begutachten. Hätte er seinen Kopf doch nur langsamer bewegt, denn schon wurde ihm leicht schwindelig. Er hoffte nur das sein Essen, das er kurz vor dem Aufbruch hier her zu sich genommen hatte, da blieb, wo es war und nicht auf dumme Gedanken kam. Der Fairy Tail Magier verblieb noch einige Minuten in dieser Position, ehe er sich langsam versuchte aufzustemmen. Die Taubheit in seinem Körper verebbte langsam und so schaffte er es, sich an der Mauer der Höhle hochzuziehen. Langsam sah er sich mit gekniffenen Augen um und konnte in der Dunkelheit kaum etwas erkennen. Da viel ihm auf das die Wand, an der er sich immer noch abstütze, sehr glatt war, nicht so, wie man es von Höhlen im Allgemeinen gewohnt war, sondern eher wie geschliffener Marmor. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er konnte hier und da, ab und an die Wände des Höhlenganges schimmern sehen.
Seraphim konnte er auf den ersten Blick nicht erkennen, und gerade als er nach ihm rufen wollte, hörte er hinter sich wie Sinikka durch das magische Kraftfeld trat. Der Braunhaarige drehte sich um und sah zur großen Gestalt, die sich seitlich auf dem Boden liegend befand. Für Minato war es schwer das mit anzusehen, konnte er ihr doch nicht helfen und wusste, was sie gerade durchmachte. "Halte durch, es ist gleich vorbei!", rief er ihr daher nur zu, in der Hoffnung es würde vielleicht etwas nützen.Plötzlich trat Seraphim hinter ihm hervor und in seiner Stimme konnte man hören, dass es ihm wohl gefiel, sie hier so angeschlagen zu sehen. Minato schüttelte innerlich nur den Kopf und konnte einfach nicht verstehen, wie man so werden konnte. Dann sah er wieder zu Sinikka die sich langsam aufgerappelt hatte und sie Beide wieder überragte. "Pass auf deinen Kopf auf Sinikka!", rief er der Lamia Scale Magierin zu. "Die Decke scheint nicht alt zu hoch zu sein hier.", fügte er seiner Warnung hinzu. Nun sah er in den Gang vor ihnen und ließ um seine Hand kleine Blitze aufleuchten, die zwar nicht viel Licht spendeten, aber man konnte gut zwei Meter vor ihnen alles erkennen. "So ist es schon besser oder?", meinte er zu seinen Begleitern gewandt.

Ob sich pure Elektrizität allzu gut eignete, gezielt Licht zu erzeugen, war eigentlich eine gute Frage. Tatsache schien jedenfalls, dass sie es tat, obgleich Seraphim nicht der Meinung war, dass das nötig gewesen wäre. Die Ausleuchtung der Tunnel war zwar ein wenig schummrig, doch erstens besaß er eine recht passable Nachtsicht und zweitens würde man sie auch unbedingt kommen sehen. Er hatte schon früh gelernt, dass Beleuchtung ein zweischneidiges Schwert war, das einem zwar mögliche Stolperfallen verriet, dafür aber auch jedem Fressfeind funkte, wo man sich befand. Es mochte unwahrscheinlich sein, dass sich in magisch erschaffenen und daher künstlichen Tunneln etwas befand, das ihnen nach dem Leben trachtete und durch Licht alarmiert wurde, aber solange man die Möglichkeit nicht ausschließen konnte, war Minatos Verhalten ein Risiko. Seraphim wies ihn jedoch nicht daraufhin: Er würde sich einfach immer ein wenig von Minato entfernt bewegen, sodass der Donnermagier ein guter Köder sein würde, sollte sie etwas anfallen wollen. Sein Grab hätte er sich dann ja selbst geschaufelt und ehe er über etwas stolperte und sich selbst aus dem Rennen schlug, sollte er lieber Licht machen. Den missbilligenden Blick des Fairy Tail Magiers nahm er liebend gerne in Kauf, immerhin hatte dieser ihm im Ausgleich zuvor eine sehr interessante Show geliefert: Kleines Hündchen gegen böse Barriere, der Kampf des Jahrhunderts. Schlussendlich musste man dem Himmelsmagier wohl sogar positiv anrechnen, dass er sich einen Kommentar darüber verkniffen hatte, dass MInato endlich die Position gefunden hatte, die am besten zu ihm passte: Auf allen Vieren kniend. Vielleicht sollte er zuerst dafür sorgen, dass der Donnermagier von seiner nicht besonders einseitigen Ausrichtung erfuhr, ehe er so etwas brachte, damit er sich noch ein wenig mehr ekelte…
„Wenn du das brauchst, Minato-chan…“, säuselte er stattdessen und wandte sich in die Richtung um, die sie wohl oder übel beschreiten mussten. Immerhin würde es nicht zu Diskussionen ihren Weg betreffend kommen, denn so viele Möglichkeiten hatten sie da gerade nicht. Solange sie nichts angriff oder dieser Tunnel einsturzgefährdet wurde, war ihre Aufgabe eigentlich verblüffend einfach. Er erwartete nicht, dass sich hier andere Todesfallen bieten würden, Abgründe beispielsweise. Diese Umgebung war als Fluchttunnel angelegt worden, nicht als Herausforderung, das durfte man nicht vergessen. Das einzige, was ihnen unter Umständen begegnen könnte, waren Flüchtlinge oder Fallen, die das Eindringen von außen verhindern sollten. Worum es sich dabei handeln konnte, wo man sie doch nicht auslösen durfte, wenn man den anderen Weg nahm, konnte er sich momentan aber noch nicht vorstellen. Da Sinikka sich inzwischen auch aufgerichtet hatte (nach Minato wohlbemerkt, denn scheinbar hatte die Barriere von ihr noch etwas mehr gefordert als von dem Donnermagier), winkte er die beiden hinter sich her und schritt den Gang entlang, wobei er gut Acht gab, dass er nirgends mit den Fügen hängen blieb, denn es wäre minimal peinlich gewesen, wenn er erst durchscheinen ließ, dass er kein zusätzliches Licht benötigte und sich selbst danach spektakulär selbst widerlegte. Sicherlich würde er nicht auf dem Boden aufschlagen, immerhin beherrschte er genug Zauber, mit denen er das verhindern konnte, aber hier ging es ja auch mehr ums Prinzip als um etwas anderes.
Der Gang schien immer länger zu werden, je länger sie sich darin bewegten. Die Landschaft selbst änderte sich kaum, manchmal passierten sie größere, manchmal kleinere Kristalle, ab und zu wirkten sie beinahe abgeschmirgelt und rund, zu anderen Zeiten so scharfkantig, dass der Dragonslayer lieber einen Bogen um sie machte. Farblich hatten sie inzwischen wohl bereits mehrfach den Regenbogen komplettiert, wobei der Fokus größtenteils auf leicht violettem Material lag, das den dreien einen leicht pinken Teint verlieh. Mindestens fünf Minuten hatten sie so verbracht, ehe sich der Tunnel erweiterte und sie sich in einem großen Rondell wiederfanden, einem Hohlraum, an dessen Wänden viele unterschiedlich große Öffnungen zu sehen waren. Alle schienen voluminös genug, um sie zu begehen, aber da es beinahe fünfzig Stück waren, war es dem Dragonslayer nicht möglich, ad hoc zu bestimmen, welchen davon sie als nächstes nehmen sollten. Da hatten sie ja schon die einfachste Möglichkeit, den Weg von drinnen nach draußen einfacher zu machen als den umgedrehten, denn als er sich umwandte, sah er eine Markierung über ihrem Eingang. Er stellte sich in die Mitte des Raumes und schloss die Augen, atmete leicht ein und konzentrierte sich auf die leicht stickige Luft um ihn herum, doch er konnte keine Luftströmung erkennen, die ihnen vielleicht bei der Orientierung geholfen hätte. Wo auch immer der Tunnel hinführte, eine direkte Öffnung ins Freie war es nicht. „Teilt euch auf und geht in die Tunnel hinein. Wenn ihr ein totes Ende gefunden habt, kommt zurück und markiert den Eingang irgendwie.“, wies er sie schließlich an und steuerte auf einen der Tunnel zu.

Es war ein Glück das Minato nicht Gedankenlesen konnte. Sonst hätte er sich in der Tat gefragt was der Dragonslayer wohl meinte und nach einer Weile, wenn er endlich drauf gekommen wäre, hätte er sich in der Tat sehr geekelt. So aber ignorierte er den Satz des Weißhaarigen und sah vor sich den Gang entlang. Die kleinen Blitze die um seine nun geballte Faust tänzelten boten wirklich nicht viel Licht, und da es nicht konstant war, sondern mehr wie ein immer wiederkehrendes Aufblitzen, hatte Minato irgendwann den Eindruck, als würde er blinzeln. Denn es erhellte den Bereich vor ihnen etwas, ehe es wieder dunkel wurde und das Ganze von vorne begann. Nache einigen Metern störte es ihn sogar, er unterließ es dann ganz und schloss seine Augen um sie dann an die Dunkelheit zu gewöhnen. Es dauerte etwas aber dann konnte er schone einige Details mehr erkennen und sah das die Wände des Ganges einen merkwürdigen, regenbogenfarbenen Glanz von sich gaben.
Nach einer Weile kamen sie an eine gewölbeartige Ausbuchtung von denen jede Menge Höhlengänge abgingen. Es waren so viel das sich zählen gar nicht gelohnt hätte. "Na toll und jetzt?", lies er seinen Unmut, über die bevorstehende Suche nach dem richtigen Weg, Luft. 'Das würde ja ewig dauern', nervte es ihn jetzt schon. Da machte Seraphim natürlich auch gleich den Vorschlag, auf den er gewartet hatte. Sie sollten sich also aufteilen und nach dem richtigen Weg suchen. "Super!", knurrte er leise und wusste das er selbst gerade keine bessere Idee hatte. Der Braunhaarige sah sich um und beschloss einen Gang zu seiner linken zu währen der etwas breiter zu sein schien. "Gut dann nehme ich diesen hier und lasst euch nicht von irgendwas fressen.", brummte er dann und erwischte sich dabei wie er sich vorstellte, dass der Luftikus wirklich gefressen würde. Dann mischte sich aber sein Gewissen ein und schimpfte ihn förmlich aus für diesen Gedanken, denn so etwas hatte wohl niemand verdient, auch wenn er Seraphim hieß.
Minato ging also in den Gang, der sich von dem aus dem sie gerade kamen nicht wirklich im Aussehen abhob, außer das er plötzlich immer schmaler zu werden schien, oder war es seine leichte Klaustrophobie, die ihm hier einen Streich spielte? Nein, es war kein Streich. Denn plötzlich stieß er mit dem Kopf an die Decke, die immer niedriger wurde. "Autsch!", knurrte er und rieb sich die Stirn. "Blöde Sackgasse!", fluchte er und ging dann zurück. Am Ausgangspunkt angekommen, waren die anderen Beiden nicht zu sehen also waren sie wohl noch unterwegs, wie er sich dachte. Doch wie sollte der Donnermagier diesen Weg nun markieren? Er sah sich um und erblickte in der Mitte des Gewölbes einen dünnen Kristall. Es war leicht ihn abzubrechen und so nahm er das Stück und ritze in die Wand des Ganges, aus dem er gerade gekommen war, eine Markierung in Form eines F's. Danach nahm er sich den Gang daneben vor und ging diesen entlang. 'Ob die anderen Zwei wohl mehr Glück hatten?'

Da hatten sie ja wirklich die richtige Reihenfolge beim durchgehen erwischt. Eventuell hätte man Minato und Sinikka noch austauschen können, damit der Junge nicht zusehen musste, wie Sinikka Schmerzen hatte. Seraphim war als erstes gegangen und stand als erstes wieder, wodurch er die Show des Donnermagiers und der Knightmagierin genießen konnte und seine Freude hatte. So hatte wenigstens einer seinen Spaß und da Sinikka und Minato nicht so sonderlich viel Schadenfreude hatten oder gehabt hätten, zumindest nicht in dieser Situation, verpassten die auch nichts. Vielleicht war die Schadensfreude des Dragonslayers fragwürdig, aber Sinikka hatte andere Probleme und es hätte Sinikka nicht sonderlich verärgert, nur das Vertrauen in den Windmagier verringert. Ihre schlechte Laune richtete sich gegen die Barriere, die die sie aufgestellt hatten und die Runenritter und so. Die Typen waren ihr gelegentlich nicht sonderlich sympathisch, auch wenn sie meinten sie wollten helfen und für Ordnung sorgen. Es war nett wie Minato sich um sie sorgte. Leider half es bei ihm nicht sonderlich viel, dafür war er die falsche Person. Trotzdem war es nett gemeint. Hätte sie nicht solche Schmerzen gehabt, so hätte sie eventuell sogar ein bisschen gelacht, weil es eine lustige Situation gewesen wäre. War sie hier irgendwie mit Gut und Böse unterwegs? Der Weißhaarige hielt einen Teil seiner Gedanken zurück, wobei es recht amüsant war, dass sich der Ungeschickteste der Gruppe drüber lustig machen wollte, dass jemand stolperte, weil die Person sich ungeschickt verhielt. Wirklich hinlegen würde der junge Mann sich aber eh nicht, da er ja fliegen konnte. War also ziemlich witzlos. Sinikka stand wieder auf, als es ihr einigermaßen besser ging und blickte sich die neue Umgebung an. Das die Decke nicht sehr hoch war, hatte sie auch gemerkt, aber daran war man ja irgendwie leider doch gewöhnt, wenn man täglich so groß war. Aber es war wieder nett, dass Minato sie warnen wollte, nur sollte er solche Sachen das nächste mal eventuell sagen, bevor sie aufstand. "Ich werd aufpassen. Große Menschen werden leider nicht sehr oft eingeplannt bei irgendwelchen Bauten." meinte sie scherzend zu Minato. Zu seiner Lichtidee schwieg Sinikka erst einmal. Seraphim säuselte eine Antwort. Licht war wahrlich ein zweischneidiges Schwert. Es verriet sie und im Falle plötzlicher Dunkelheit brauchten sie länger um sich an das fehlende Licht zu gewöhnen, auf der anderen Seite offenbarte das Licht ihnen aber möglicherweise Fallen. Da Sinikka dunkle Gewitter mochte und bei ihren Reisen keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht machte, einige Orte musste man eben bei Tag und andere musste man bei Nacht sehen, um ihre verborgenen Schönheiten zu Gesicht zu bekommen, war sie aber eher dafür, dass der junge Magier seine Energie schonte und sie sich mit dem schwachen Flimmerlicht zufrieden gaben. "Noch reicht das Licht hier. Falls wir den Verdacht haben, dass eine Falle da ist könnten wir es aber sicher gut brauchen." Sagte sie dem jungen Donnermagier mit einem freundlichen Lächeln. Sie gingen und folgten dem merkwürdigen, oft hatte man solche Kristallgänge immerhin nicht, Gang. Das Mädchen war sehr gespannt was sie hier erwartete und warum die Godslayer sich ausgerechnet einen Kristallpalast errichtet hatten. Der Gang "endete" und bot ihnen den bezaubernden Anblick mehrerer Gänge. Da vorraussichtlich nicht alle zum Ziel fühlten mussten sie nun wohl testen, welcher der richtige war. Das dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen, bei den vielen Möglichkeiten. Hoffentlich(?) landete einer von ihnen einen Glückstreffer. Seraphim stellte sich in die Mitte des Raumes. Half ihm das? Zumindest stand er konzentriert da. Sinikka guckte sich die verschiedenen Öffnungen an und überlegte, während die zwei jungen Männer redeten. Gab es ein Anzeichen dafür, welches der richtige Gang war? Vermutlich nicht, wozu auch, wenn dies hier eigentlich der Ausgang war. Sinikka guckte auf den Boden, ob es Anzeichen dafür gab, dass hier jemand lang gegangen ist und den Notausgang getestet hatte. Wozu gab es hier eigentlich einen "Notausgang"? So ganz geheuer war ihr das nicht. Die Godslayer klangen bisher nicht so, als würden sie einen Notausgang brauchen oder wollen. Sinikka suchte sich einen Gang aus und guckte zu Seraphim und Minato, wo die zwei hingegangen waren. Das Mädchen nahm sich vor auf den Verlauf des Ganges zu achten, falls das einen Hinweis geben würde. Gleichzeitig versuchte sie abzuschätzen, wie weit es bis zu dem Schloss war, immerhin konnte das auch sehr gut einen Hinweis darauf geben, ob man einen richtigen Weg erwischt hatte. Leider sah es nicht sonderlich gut aus. Wie es bei den anderen wohl war? Das Mädchen überlegte kurz und entschloss sich, unbewusst, ebenfalls etwas in die Wand zu ritzen, legte zusätzlich aber ein Stück Stoff mit dabei, falls irgendwelche sonderbaren Dinge mit dem Kristall passieren würden. War ein klein wenig paranoid, aber sie hatten es hier immerhin mit Godslayern zutun.

War wahrscheinlicher, dass etwas Seraphim fraß oder er etwas? Wem gehörten die spitzeren Zähne, dem unbekannten Bösen, das vielleicht in diesen Tunneln wartete oder dem Dragonslayer, der seinen eigenen bösen Aspekt wenigstens definieren konnte? Vielleicht würde der weißhaarige Teufel dem armen Donnermagier ja auch auflauern und versuchen, ihn zu fressen… würde Minato ihm das zutrauen? Fakt war jedenfalls, dass unser geliebter Himmelsmagier verdammt schlechte Laune hatte. Wäre er zehn Jahre jünger und weniger diszipliniert, hätte er sich wohl auf den Boden geschmissen und mit den Armen auf den Boden getrommelt, untermalt von Heulen und Beteuerungen, dass ihm kalt und langweilig sei, es hier stickig und leer war und dass ihm sein liebstes Spielzeug fehlte, ohne das es hier gleich noch eine Nuance durchschnittlicher war. Die künstlerisch wie materiell wertvolle Umgebung nahm er überhaupt nicht als positiv wahr, da sie ihm wie ein Käfig, eine Beeinträchtigung seiner persönlichen Freiheit vorkam. Die Kristalle mochten das wenige Licht auf wundervolle Weise brechen, doch sie schnitten ihn auch von der frischen Luft ab, die ihn nicht nur stärkte, sondern ihm auch ein ums andere Mal versicherte, dass er frei war. Sich in diesen unterirdischen Tunneln zu bewegen war nur die Vorstufe zu Ketten, die ihn am Boden festhielten und dafür sorgten, dass er sich nicht mehr zu den Wolken emporschwingen konnte… ganz davon abgesehen fühlte er sich zudem unsicher. Zwar war er immer noch der Überzeugung, dass er sowohl Sinikka, als auch Minato an die Wand klatschen könnte, wenn er es drauf anlegen würde, aber der Donnermagier hatte in einem Punkt recht gehabt: Wenn wieder ein Gegner wie die Feuer Godslayerin auftauchte, so hatten sie ein ernsthaftes Problem. Sinikka hatte keine Chance gegen sie, weil sie dermaßen starken Zaubern nichts entgegen zu setzen hatte, Minato… na ja und Seraphim hatte hier unten sicherlich auch weniger Glück. Er mochte seine Angst vor dem Feuer weitestgehend überwunden haben, aber das bedeutete leider noch nicht, dass so ein Godslayer nun ein Klacks für ihn wäre… wer zur Hölle hatte ihn auf diesen Trip geschickt?!
Seraphim wählte einen der Tunnel aus, in denen er bequem mehrfach hätte stehen können, weil ihn die beengten Alternativen einfach nicht so sehr anzogen und schlenderte mit leichtem Zögern in ihn hinein. Der einzige Trost, fiel ihm beim Mustern der Wände auf, war, dass ein durch einen Windzauber verursachter Zusammenstoß mit einem scharfkantigen Kristall sicherlich alles andere als angenehm sein würde, sodass er wenigstens irgendeinen Vorteil aus der Geschichte zog, mochte es ein noch so kleiner und unwichtiger sein. Um sich von dem beklemmenden Gefühl abzulenken, das diese Umgebung bei ihm auslöste, begann er, die Kristallformationen zu betrachten, nach Mustern darin zu suchen und aus denen, die er fand, kleine Bilder zusammen zu setzen. Kristalle hatten nun einmal an sich, dass sie in sich hoch symmetrische Abschnitte besaßen, die einem Kaleidoskop gleich gestaffelt sein konnten, sodass das Endprodukt wirklich sehenswert war. Diese Überlegung lenkte ihn allerdings leider immer noch nicht genug ab, bis er schließlich an eine Wand gelangte, die eine Sackgasse symbolisierte. Beinahe freute er sich darüber und der Rückweg ging um einiges schneller vonstatten als das Schleichen bis zu diesem Punkt. Wieder im runden Vorraum angekommen, schoss er eine kleine Windklinge über den Eingang und ritzte damit die kristallene Oberfläche an, sodass er noch lange wissen würde, wo er nicht mehr hinein gehen musste. Das Problem war eben nur, dass noch so viele andere Öffnungen auf ihn warteten – und man mochte es nehmen, wie man wollte, aber diese hier übten nun wirklich keinerlei Reiz auf ihn aus. "Sackgasse... bei euch etwa auch?"

Der zweite Gang den Minato unter die Lupe nahm, war lang ... viel zu lang nach seinem Geschmack. War der erste Weg, den er nahm, noch relativ schnell zu einem Ende gekommen, so dachte sich dieser hier wohl, den Donnermagier ärgern zu müssen. Immer wenn Minato in der Dunkelheit dachte, er hätte das Ende vor sich, machte der Gang einen Knick und führte weiter. Bis auf das Klacken seine eigenen Schritte hörte er gar nichts, nicht mal die anderen. Im Normalfall mochte er die Stille, aber nicht an solch einem Ort, hier hatte sie etwas Unheimliches. Nicht das Minato besonders schreckhaft wäre oder ängstlich, aber je länger er diesem dunklen Pfad folge desto unbehaglicher wurde er ihm.Wieder stand er an einer Abzweigung und blieb kurz stehen. 'Vielleicht sollte ich besser zurückgehen', überlegte er. Seiner Meinung nach würde dieser Weg wahrscheinlich noch endlos weitergehen und er wollte die anderen nicht warten lassen. Und was war, wenn sie gerade in Gefahr waren? Von hier aus konnte er ihnen nicht helfen und auch wenn der Dragonslayer wahrscheinlich eh darauf verzichten würde, so würde er im Notfall auch ihm zur Seite stehen. Ein Fairy Tail Magier ließ seine Kameraden niemals im Stich. Minato beschloss trotzdem noch ein Stück weiter zu gehen, entweder, bis er auf das Ende des Ganges traf oder bis zur nächsten Abzweigung, aber spätestens dann würde er zurückgehen.

Während der Braunhaarige sich also weiter vorantastete, dachte er darüber nach wie es Akay wohl ging. Klar er war der S-Rang Magier seiner Gilde und dennoch war der Stellarmagier körperlich nicht der Stärkste. Als sie sich zusammen auf dem Weg zu dieser Mission gemacht hatten, hatte er ihm dem Tipp gegeben etwas mehr zu trainieren, und zwar nicht nur seine Magier, sondern auch seinen Körper. Er wusste das Akay ein schlauer Kopf war, aber körperlich etwas fitter zu sein sollte bestimmt nicht schaden. 'Naja, er schafft das schon. Da bin ich mir sicher.', war er trotz alledem überzeugt. "Na toll wieder eine Abzweigung!", knurrte er und wollte schon umdrehen um diesmal wirklich zurück zugehen, als er sah das es nach der Abzweigung, in der Ferne etwas heller wurde. Vielleicht führte dieser Gang ja noch wo hin und eventuell sogar ins Innere des Schlosses.
Minato beschleunigte seinen Gang und kam dem hellen Bereich immer näher. Seine Schritte wurden noch etwas schneller und dann hatte er das Ende endlich erreicht und war ... am Ausgangspunkt ... und sah in die Gesichter von Seraphim und Sinikka. Seufzend ließ er sich im Schneidersitz nieder und wuschelte sich mit den Händen durchs Haar. "So ein verdammter Dreckmist!", schimpfte er. "Der blöde Gang hat mich im Kreis laufen lassen ... aaarrgghh!" Minato verschränkte gefrustet die Arme vor der Brust. "Und was jetzt? So finden wir nie den richtigen Weg!", schnaubte er entnervt. Für so etwas hatte Minato einfach keine Geduld ... hatte er noch nie.

Sinikka war dem Tunnel gefolgt und fand... Nichts. Nichts und Kristall. Nach einiger Zeit kam da einfach eine Wand und es war Schluss. Seraphim und Minato sahen nicht so aus, als wäre es bei ihnen anders. Wahrscheinlich war es ihnen gleich ergangen. Das konnte ja lustig werden. Gab es nicht doch etwas, was ihnen helfen konnte? Immerhin könnte das hier sie wirklich eine längere Zeit aufhalten. Nur leider war die Suche nach einer anderen Lösung momentan noch die selbe Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Vielleicht sogar eine viel Größere. Sinikka stand mit den anderen Beiden im Vorraum und beide bestätigten, dass sie nichts gefunden hatten. Sie hatte mit ihrem Gedanken also richtig gelegen. Wer wären sie auch schon in diesem Glücksspiel zu gewinnen? Minato hatte sich auf dem Boden niedergelassen und klang reichlich genervt. Ja, glücklich war wohl keiner der Drei gerade. Sinikka blickte zu Seraphim und nickte ihm zu. "Ja, hier war ebenfalls eine Sackgasse." Minato hatte nicht ganz recht, irgendwann würden sie den richtigen Weg finden, aber ob dann die anderen noch hier wären? Ansonsten hatte Minato schon die richtige Frage gestellt. Was nun? Weiter ausprobieren, oder hatte einer eine gute Idee? Sinikka blickte den Kristall an und überlegte, aber leider war sie keine Expertin und konnte dementsprechend auch nichts Hilfreiches erkennen. Probehalber spielte sie ein wenig mit dem Kristall und guckte wie hart das Zeug war. "Man könnte versuchen sich durch den Kristall zu schlagen, vorsichtig, aber das würde sicherlich einigen Lärm machen und wäre sicherlich ziemlich anstrengend." Sinikka guckte wieder zu den zwei Magiern und musste zugeben, so gern sie auch mal etwas kaputt machte, das würde anstrengend werden, sie müssten vorsichtig sein und vorallem müssten sie erstmal wissen wo es hinging. Die Richtung war aber an sich das kleinste Problem. Fragend blickte Sinikka Minato und dann Seraphim an. Dann blickte sie nachdenklich in die Luft. Immernoch grübelnd wandte sie sich zu dem Winddragonslayer und fragte: "So weit war die Barriere eigentlich nicht von dem Schloss entfernt, trotzdem sind die Tunnel relativ lang. Vielleicht sind die ganzen Tunnel hier nur Ablenkung und der eigentliche Ausgang ist irgendwo in diesem Raum. Zum Beispiel an der Decke. Durch das ganze Kristall und das trübe Licht kann man da oben sicherlich gut etwas tarnen und von da oben kann man leicht eine Leiter runterfallen lassen, oder runterspringen, falls es schnell gehen muss, während man schon Magie oder irgendwas anderes bräuchte um da hoch zu kommen, vorrausgesetzt natürlich, dass man überhaupt daran denkt dort sehr genau nachzugucken. Ich meine wir sind hier angekommen und haben uns direkt die Tunnel angeguckt." Was würden die jungen Männer davon halten? Also relativ logisch klang es eigentlich und möglich war es ja.

Hm. Was mochte Seraphim davon halten, den Tunnel, in dem sie sich befanden, anzuknacksen, im vollen Wissen darüber, dass sich über ihnen Tonnen Gestein befanden und sie ohne viel Federlesen unter sich begraben könnten? Es war ja nicht so, als litte der Dragonslayer unter magiebedingtem Respekt vor Höhlensystemen oder so… ach doch, da war ja was gewesen. Seraphims Miene war unschwer abzulesen, dass er alles andere als begeistert von dem war, was Sinikka von sich gab, sodass er auch sofort, nachdem sie geendet hatte, mit einem „Zu riskant.“ antwortete. Um Nachfragen zu vermeiden, die er nicht beantworten wollte, verzichtete er auf unnötig aggressives Beiwerk und fügte stattdessen hinzu: „Wir wissen nicht, inwiefern das die Stabilität beeinflussen würde und zumindest ich für meinen Teil wollte hier noch lebend herauskommen…“ Es war überhaupt nicht wichtig, dass er außerdem keine Lust hatte, zuzugeben, dass ihn diese Umgebung schwächte und er sich nicht sicher war, ob er schnell genug aus dem Komplex herausfliegen könnte, sollten die Kristalle auf einmal stürzen. Ganz davon abgesehen war die Decke von wuchtigen Zapfen übersäht, die sicherlich mit Leichtigkeit Schädel spalten würden, sollten sie sich lösen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass alle drei Mitglieder dieser Gruppe eine überhastete Flucht durch einen Regen herunterkrachender Kristalle überleben würden. So wie er das sah, hatten sie also nur die Möglichkeit, jeden einzelnen Tunnel abzusuchen, so ungerne er das tun würde, weil er es als vertane Zeit ansehen würde. Könnte man davon ausgehen, dass sich am Ende eines der Tunnel ein Ausgang ins Freie befand, hätte er das vielleicht gerochen, aber so war jede Öffnung ein dunkles, fauliges Maul, in dem die vereinzelten Kristallzapfen wie schräge Zähne wirkten. Ungefähr so einladend kamen sie ihm auch vor…
Bevor Seraphim aber die Ehre hatte, verkünden zu dürfen, dass die drei ach so heroischen und gefragten Magier nun erst einmal eine kleine Suche veranstalten durften, zerschnitt plötzlich ein Schrei die Stille. Er hallte von den Wänden wider und war so wahrscheinlich schon recht verzerrt, als sie ihn vernahmen, aber die Tonlage und Höhe ließ auf einen Menschen schließen. Noch viel wichtiger war, dass man nicht das Gefühl bekam, er sei böswillig oder angreifend gemeint, sondern eher hilfesuchend und panisch, denn selbst wenn man aufgrund der vielen Echos, die ihn begleiteten, nicht heraushören konnte, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, so ergriff einen doch die dringende Vermutung, dass man dem Schreienden besser helfen sollte - und das besser flott. Zumindest wäre das die Reaktion, die man bei einem solchen Laut erwarten würde, denn Seraphim gehörte nicht so recht zu denen, die sich vor die holde Maid warfen, um sie vor den Mächten des Bösen zu beschützen. Seraphim vermutete zwar ebenso stark, dass da jemand in Not war, aber er würde sich selbst deswegen nicht so kopflos ins Getümmel werfen, immerhin brachte er sich damit selbst in Gefahr. Was er jedoch sofort tat, war seine Position um ungefähr einen Meter nach links zu verlegen, lauschend. Hörte man ein Geräusch von zwei verschiedenen Punkten aus, konnte man eher feststellen, woher es gekommen war und da er nicht erwartete, dass diese Person sich in einer Sackgasse verstecken würde, würde das bedeuten, dass es hier doch irgendwo einen Ausgang gab! Zwei Sekunden gab er sich, bis er sich auf eine Öffnung festgelegt hatte und auf diese zusteuerte, schnellen, aber sicherlich nicht überstürzten Schrittes. Was immer da schrie, konnte nicht spontan dort erschienen sein, also würde es die zusätzlichen Sekunden sicherlich überstehen. "Vielleicht geht es ja hier lang..."

Immer noch am Boden sitzend und die Arme verschränkend, hörte er sich an was Sinikka vorschlug. Sein Blick wanderte dabei nach oben zur Decke, denn es konnte ja wirklich sein, dass die dort etwas übersehen hatten. In dieser dunklen Höhle wäre das durchaus möglich gewesen. Jedoch konnte er nicht wirklich etwas erkennen und auch wenn Minato den Plan gar nicht so übel fand, so musste er Seraphim zustimmen. Etwas das er nur sehr ungerne tat und daher auch nicht laut aussprach. Unter Felstrümmern begraben zu werden klang auf jeden Fall nicht sehr schön und daher konnte er gerne darauf verzichten. "Irgendetwas müssen wir uns jedenfalls einfallen lassen sonst dauert das Hier noch ewig und so viel Zeit haben wir nicht. Und wer weiß, wie es den anderen Teams ergeht, eventuell brauchen sie Hilfe." Minato erinnerte sich wie die letzte Begegnung mit einem Godslayer ausging und ohne Hilfe wären sie da am Arsch gewesen. Natürlich hoffte er das bei den anderen alles gut lief und vor allem seinem Teamkollegen galt seine Sorge. Wenn er gewusst hätte, wer noch alles mit dabei war, so hätte er sicherlich auch um ein bestimmtes blondes Mädchen gesorgt, auch wenn er wusste, dass sie sich selbst gut verteidigen konnte. Der Donnermagier seufzte leicht und überlegte. Leider war dies nicht ganz seine Stärke und so wollte ihm natürlich auch nichts einfallen, denn viele Optionen hatten sie nun wirklich nicht.
Plötzlich riss ihn ein lauter Schrei aus seinen Gedanken und Minato stand blitzschnell auf. "Woher kam das?", fragte er und hoffte das einer der anderen Beiden die Richtung bestimmen konnte, aus dem der Schrei gekommen war. Er selbst konnte nicht sagen, aus welchem der Gänge dieser Schrei gekommen war, dafür hallte dessen Echo zu sehr von überall her. Alles, was er wusste, war, dass dort irgendjemand ihre Hilfe brauchte und sie sich am besten beeilen sollten. Minato beobachtete die Anderen und sah das der Dragonslayer wohl die Richtung heraushören konnte, denn immerhin wies er auf einen der Gänge. "Bis du dir sicher?", fragte er mal vorsichtshalber. Nicht dass sie gleich wieder in einer Sackgasse landeten, darauf hatte der Arashi wenig Lust. Aber alles war besser als hier abzuwarten und nichts zu tun und somit lief er auf den Gang zu, wartete davor und sah zurück zu seinen Kameraden. "Na los, vielleicht ist es jemand aus den anderen Teams, wir müssen uns beeilen.", und schon war er in dem Gang verschwunden.