Seraphim war sich mindestens zu neunundneunzig Prozent sicher, dass diese Menschen nicht durch seinen Zauber gekommen waren. Zwar war es keine direkte Windbarriere, aber einer Beschleunigung, die ihre Körper mit solcher Gewalt gegen die Wand schlug, hatten sie seines Erachtens einfach nichts entgegen zu setzen. Es war unwahrscheinlich, dass sie sich irgendwie durchquetschen konnten und für einen Umweg oder einen Trick, wirkten sie eigentlich zu hirnlos. Sie hatten etwas von Zombies und diese Kreaturen waren nicht gerade bekannt dafür, dass sie besonders gewitzt auf ihre Umwelt reagierten. Wie also kamen sie in die sichere Zone seines Zaubers, obgleich diese für sie vollkommen unerreichbar sein sollte? Seraphim blickte sich um, wich einem Angreifer aus und war kurz damit beschäftigt, seine Teamkameraden zu beobachten, die scheinbar auch keine Idee hatten. Es war ja auch unmöglich, wenn man davon ausging, dass sie in einem massiven Tunnel standen und eine Wand aus Wind sie umgab... also sollte man vielleicht einmal davon ausgehen, dass einer dieser Faktoren nicht so sicher war, wie Seraphim angenommen hatte. Seinen eigenen Zauber stellte er nicht eine Sekunde in Frage, denn er spürte immerhin, wie er langsam an seinem Mana fraß. Nein, die Windhose konnte nicht der Fehler sein, also blieb nur noch der Faktor, der eigentlich noch viel sicherer klang: Irgendetwas an diesem Tunnel war alles andere als stabil. Es mochte so aussehen, als würde nichts die Mauern aus Kristall durchdringen, aber irgendwie schafften diese hirnlosen Leute genau das. Da Dummheit oder fehlender Geist einen jedoch nicht sofort körperlos machte, blieb die Frage, wie sie das anstellten - und die einzige mögliche Lösung war, dass sie es gar nicht selbst taten. Sie lebten in einer magischen Welt, in der manche Menschen Elemente, andere die Menschen selbst beeinflussen konnten. Zeit, Raum, alles, was man sonst für gegeben nehmen würde, wurde hier schnell zu Variablen in einer viel größeren und deutlich komplizierteren Gleichung. Was genau sprach dann dagegen, dass jemand das kristallene Labyrinth, in dem sie sich befanden, manipulierte? Der Gedanke hatte etwas höchst Verstörendes und eindeutig das Potenzial, spontane Engeangst auszulösen. Wenn er sich vorstellte, dass es vielleicht irgendwo jemanden gab, der diese Tunnel mit der Bewegung seines kleinen Fingers zusammenpressen könnte, wurde ihm ganz anders. Dagegen würde man sich wohl eher schlecht wehren können, also steckten sie mit etwas Pech bereits tief in der Misere drin.
Seraphim blickte sich um, versuchte, eine Art Durchgang zu finden, eine Tunnelabzweigung, die er vielleicht übersehen hatte und aus der ihre Angreifer stammen konnten. Nichts dergleichen offenbarte sich ihm jedoch und er musste im nächsten Moment schnell reagieren, als plötzlich jemand hinter ihm auftauchte. Ein Ellbogen im Gesicht und einer im Bauch waren scheinbar jedoch genug, um ihm kurzzeitig auszuschalten. "Die müssen irgendwie durch die Kristallwände kommen, mein Zauber sollte sie nämlich fernhalten!", antwortete er auf Minatos unverschämte Vermutung, es könne seine Magie sein, die unzureichend war. Das war nicht nur eine Beleidigung seiner magischen Fähigkeiten, die er selbst persönlich sehr hoch hielt, es war auch eine seiner Magie selbst, die ihm immerhin von Grandine persönlich übertragen worden war. Er war es nicht, der fehlerhaft war, also musste es die Umgebung sein, das war eine klare Sache. "Ich kann aber nirgends Löcher oder ähnliches entdecken, ihr?" Wenn feste Körper durch feste Materie gelangte, dann gab es immer irgendwo Aussparungen, denn ohne funktionierte das nun einmal nicht. Die logische Schlussfolgerung war, dass er diese Löcher nur übersehen haben musste und da sechs Augen deutlich mehr als zwei sahen, konnte man vielleicht davon ausgehen, dass sie etwas finden würden, was ihm entgangen war - so wenig er sie auch schätzte.

Ooc: PN!

Minato gab es nicht gerne zu, aber Sinikka hatte recht. Nicht dass der Donnermagier ihre Meinung nicht schätze, aber da die Grundaussage vom Weißhaarigen kam, sträubte er sich etwas dagegen. Die Magier konnten das hier wirklich nicht den ganzen Tag durchhalten und außerdem war ihre Zeit hier begrenzt, also mussten sie endlich einen Weg finden, der sie weiter ins Schlossinnere führte. Dies war jedoch leichter gesagt als getan, immerhin waren sie weiterhin im Auge des von Seraphim beschworenen Sturms und wussten immer noch nicht, wie es diese scheinbar willenlosen Angreifer schafften, in eben dieses Innere vorzudringen. Wieder schmetterte Minato einen von ihnen zu Boden der gerade versucht hatte sich von hinten an ihn heran zuschleichen. Das nervte langsam gewaltig und Minato musste sich zügeln nicht mit voller Kraft zuzuschlagen, denn noch immer hatte er nicht die Absicht diese Leute zu töten. Es war einfach zu offensichtlich das sie von außerhalb gesteuert wurden und keine Gewalt über ihr Tun hatten und daher mochte er sie ungerne schwerer verletzen.
Durch das Peitschen des Windes musste der Fairy Tail Magier schon genau hinhören, um zu verstehen, was Seraphim ihnen zurief. 'Aha, also hat unser ach so toller Luftikus genau so wenig Ahnung. Das ist ja mal was ganz neues', dachte er und rief sich dann selber zur Räson. Denn für solche Gedanken war jetzt keine Zeit, denn schon wieder näherte sich einer der Angreifer und versuchte ihn zu packen. Nachdem Minato ausgewichen war sah er in die Richtung, von wo dieser kam, konnte aber nichts erkennen. Doch da, gerade als sich der Braunhaarige umdrehen wollte, konnte er aus dem Augenwinkel gerade noch so erkennen, wie sich im Boden ein Loch im Kristallgebilde auftat und daraus ein weiterer Typ entstieg. Das ging so schnell das man es verpasst hätte, wenn man auch nur geblinzelt hätte. 'Na so was Freches', ärgerte er sich und rief den anderen zu. "Habt ihr das gesehn? Es öffnen sich Löcher in der Kristallstruktur, so kommen die hier rein! Einer ist gerade durch ein Loch im Boden gekrabbelt und kurz darauf schloss es sich wieder!" Deshalb konnten die Magier nicht sehen, woher sie kamen, die Löcher schlossen sich blitzschnell wieder. Da sie der Sturm des Dragonslayers aber komplett umgab, mussten sie nun durch den Boden kommen. Wer immer dieses Spiel hier steuerte, fingt an, Minato gewaltig auf den Keks zu gehen.

Sie sollten durch die Kristallwände kommen? Seraphim hatte ziemliches vertrauen in seine Fähigkeiten. Sinikka für ihren Teil traute den Fähigkeiten des Dragonslayers aber auch genug zu, dass die Angreifer nicht durch seinen Wirbel kommen sollten. Also blieb eigentlich wirklich nur der Kristall oder eine Form von Teleportation. Sie hatten es hier also mit einem sich verändernden Kristallschloss zu tun? Das machte die ganze Unternehmung hier natürlich gleich viel schöner! Nicht. Eine erschreckende Vorstellung, dass jemand all dies mit seiner Magie kontrollierte und jederzeit den Kristall verändern könnte. Sie zum Beispiel einfach zerquetschen. Oder das jemand diese armen Menschen hier kontrollierte und gegen sie in den Kampf schickte. Genau so gut könnte man das auch mit ihnen machen. Wirklich eine furchtbare Vorstellung, wozu ein mächtiger Magier in der Lage war! Der Gedanke, dass sie hier solch einer Macht gegenüberstehen könnten war schon verstörend, oder? Nein, eigentlich war er nicht viel schlimmer als der Gedanke an das was sonst so passieren konnte. Was den Gedanken so verstörend machte war nur die Drohung, die momentan von ihm ausging. Die Drohung, sie seien nur ein Spielzeug und könnten mit einem Gedanken oder einer kleinen Bewegung getötet werden oder Schlimmeres. Die Drohung war da, aber Löcher konnte Sinikka keine sehen. „Nein, ich habe auch schon nach auffälligen Sachen geguckt, aber es gibt absolut nichts. Die müssten schon gut mit einer Täuschung versteckt sein oder einfach verschwinden.“ Ihren Plan, einen der Angreifer in die Menge zu werfen, verwarf das Mädchen vorerst. Sie suchte lieber nach Löchern und eventuell könnten die Angreifer hier drinnen ihr dabei helfen. Sinikka guckte sich die nahen Wände und den Boden an und suchte eifrig nach auftauchenden Gegnern und Löchern. Also sie wussten, dass es etwas mit den Leuten hier und dem Kristall zu tun haben musste. Gerade als Sinikka ausprobieren wollte, ob sich eventuell ein Weg durch den Kristall öffnen würde, wenn sie den Mann nur fest genug gegen den Kristall drückte, sagte Minato er habe etwas gefunden. Nein, sie hatte es nicht gesehen. „Nein, habe ich nicht. Aber es hört sich nicht sehr gut an. Es hat so einen fahlen Beigeschmack von: Hier gibt es keinen Ausgang solange ich es nicht will. Außer natürlich der Kristall reagiert ohne Hilfe eines Magiers auf die Leute hier und öffnet sich für sie. Dann müssten wir nur herausfinden wie wir den Schlüssel, also sie, benutzen müssen.“ Sinikka hielt dabei den armen Mann hoch, was ziemlich stark verdeutlichte, dass sie ihn gerade als einen potenziellen Kristallöffner bezeichnet hatte. Also war der Gedanke ihn gegen das Kristall zu drücken möglicherweise doch nicht soweit hergeholt. Flüchtig blickte sich das Mädchen um und entdeckte ebenfalls jemanden, der gerade aus dem Boden kam. „Wahrscheinlich dauert es länger, bis sie aus dem Boden klettern, als einfach durch die Wand zu gehen.“ Darum fiel es erst jetzt auf. Sinikka versuchte schnell zu einem neu erscheinenden Gegner zu kommen, um ihn daran zu hindern aus dem Loch zu kommen. Eventuell würde es dann offen bleiben. Aber sie war zu langsam und so hielt sie lediglich eine andere Person in der Hand. Wohlmöglich klappte werfen besser. Sie hielt den Mann zum werfen bereit und guckte, wo das nächste Loch auftauchte. „Vielleicht bleiben die Löcher offen, wenn der neue Angreifer nicht ganz raus kommt. Könnte sein, dass uns das was nützt. Oder wir haben Glück und der Kristall öffnet sich auch von unserer Seite aus für die Leute hier.“ Gab es sowas nicht als Kinderspiel? Vielleicht täuschte Sinikka sich, aber das Ganze erinnerte sie sehr stark an ein Kinderspiel, sie kam nur nicht drauf wie es hieß. Irgendwas mit "Hau den ..." könnte es gewesen sein.

Natürlich nahm Seraphim als allererstes an, dass der Fehler nicht bei ihm lag. Warum sollte er das auch tun, immerhin spürte er ja, wie der Wind um ihn herumsauste. Er war stark genug für diesen Zauber, also war jede Abweichung davon nicht seine Schuld. In diesem Falle war die eigentliche Lösung ihres Problems aber tatsächlich noch verrückter, als er angenommen hatte, denn obgleich er wirklich vieles erwartet hatte... dass diese Menschen einfach aus der Wand und dem Boden herauskamen, verschlug ihm dann doch die Sprache. Es war nicht der Anblick, der ihn schockte und auch nicht die Tatsache, dass hier offenbar echte Menschen als Munition verwendet wurden, sondern eher die Erkenntnis, dass es hier offenbar wirklich jemanden gab, der den ganzen Kristall kontrollieren konnte. Sie befanden sich in den verwinkelten Gängen eines Kristalllabyrinthes und irgendjemand manipulierte es... was genau hielt ihn davon ab, sie einfach wie elende Maden zu zerquetschen? Wenn Seraphim der Kristallmanipulator gewesen wäre, hätte er das schon längst getan. Normalerweise würde er deswegen Rückschlüsse auf die Humanität ihrer Gegner machen, doch kein Menschenfreund würde eben diese als Waffe verwenden. Blieb also jemand, der gerne spielte, denn warum sonst sollte er sie schon so weit kommen lassen, wenn er sie auch einfach rausschmeißen könnte? Natürlich blieb die Möglichkeit, dass er nur in sehr geringen Maßstab Einfluss auf den Kristall nehmen konnte, aber wie wahrscheinlich war das? Diese Gänge waren garantiert nicht auf natürliche Art entstanden, da alles an ihnen nach Magie stank - was sprach dagegen, dass sie gegen den Erschaffer des Schlosses würden kämpfen müssen? Darauf hatte der Dragonslayer wirklich keine Lust, denn das wäre sicherlich gefährlicher als dieser Prüfer im Examen und bereits der war gelinde gesagt stark gewesen. "Ach Mist, verdammte...", murmelte er unter seinen Atemzügen und beobachtete das Schlüpfen einer der Personen. Erst der eine, dann der andere Arm quetschten sich durch ein Loch, Hände stützten sich auf und ein dürrer Körper stemmte sich unter Anstrengungen in die Höhe.
Der Weißhaarige zögerte nicht lang. Mit einem Satz sprang er vor und trat dem Mann mit voller Kraft von oben auf den Kopf, was nicht nur ein benommenes Stöhnen zur Folge hatte, sondern auch, dass er den Halt verlor und mit Karacho wieder zurück stürzte. Seraphim blickte ihm kurz hinterher, danach winkte er Sinikka und Minato, ihm zu folgen und hüpfte herunter. Selbst wenn es tief hinunter gehen sollte, so war das für ihn kein Problem - doch auch für seine beiden Anhängsel sollten sich keine Komplikationen ergeben, denn nach zwei Metern stoppte sein Fall abrupt und er landete auf beiden Füßen. Er befand sich in einem weiteren Gang, der dunkler als der vorherige war. Enger schien er auch, aber dafür konnte man in wenigen Metern Entfernung Licht am Ende des Tunnels sehen. Es schien aus allen Farben des Regenbogens zusammen gesetzt sein, überlagerte sich an manchen Stellen, sodass es ein farbenfrohes Spektakel darbot, das sich in den Kristallen der Wände brach. Wenn er sich anstrengte, meinte er das entfernte Säuseln vieler Stimmen zu hören, dunkler, tiefer, monotoner Gesang. Das hier wurde ja noch richtiggehend gruselig... nicht, dass er sich fürchtete, aber vielleicht sollte er trotzdem lieber Minato vorschicken, man wusste ja nie.
Daher wartete er, bis Sinikka und Minato ebenfalls ihren Weg in das Untergeschoss gefunden hatten und legte einen Finger auf die Lippen. "Hört ihr das?", fragte er mit angestrengter Stimme. Kam es ihm nur so vor oder war die Luft hier schrecklich stickig? Warum gleich setzte man ihn, den einzigartigen Himmelsdragonslayer, gleich unter der Erde ein?

Ooc: Infos nacheinander per PN!

Endlich wussten sie wie das hier vonstattenging und mussten nicht andauernd rumrätseln, wie diese Marionetten es schafften, durch Seraphims Zauber zu kommen. Trotzdem war es ein beklemmendes Gefühl zu wissen, das hier alles unter Kontrolle irgendeines verrückten Magiers zu sein schien, der anscheinend Spaß daran hatte, sie zu ärgern und deshalb diese Menschen auf sie losließ. Anscheinend war der unbekannte Erfinder dieses grotesken Spiels, kannst davon angetan, die drei wie Ratten durch ein Labyrinth zu scheuchen, wohl wissend es jederzeit beenden zu können. Sich so ausgeliefert zu fühlen behagte dem Donnermagier ganz und gar nicht, also galt es, so schnell wie möglich einen Weg hinauszufinden.
Netterweise reagierte der Dragonslayer unter ihnen am schnellsten, als eine weitere Person im Begriff war durch ein Loch zu ihnen zu stoßen. Etwas zu grob für Minatos Geschmack verpasste Seraphim dem Typen einen Tritt so das er gleich wieder dahin zurückfiel, von wo er hergekrochen kam. Dann sprang der Weißhaarige ihm nach und Minato und Sinikka taten es ihm kurz darauf gleich. In ein Loch zu springen, ohne zu wissen, wie tief es hinunter ging, beruhigte ihn nicht gerade, aber was sollten sie machen, sie mussten weiter. Zum Glück waren es nur einige Meter und er landete sicher auf seinem Hosenboden. "Autsch!", entfleuchte es ihm und er rieb sich den Hintern währen er aufstand und versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Doch so dunkel war es gar nicht, denn das Ende des Ganges, in dem sie gelandet waren, war nur wenige Schritte von der Gruppe entfernt und erstrahlte in allen möglichen Farben. Wäre die Lage nicht so ernst, man hätte sich in diesem wunderschönen Farbenspiel verlieren können. Während alle zum Ausgang sahen, vernahm er etwas, das sich wie Stimmen im Wind anhörten, weit entfernt aber dennoch klar und leise zu vernehmen. Minato schloss kurz die Augen, um sich darauf zu konzentrieren. Es hörte sich an wie viele Stimmen, die immer wieder das Gleiche murmelten, ohne dabei eine Pause einzulegen. Etwas Gruseliges hatte es ja schon, musste er zugeben, es hatte schon fast etwas Geisterhaftes, wie er fand. Er öffnete wieder seine Augen und nickte Seraphim zu. "Ja ich höre es auch, würde mich interessieren, was das ist." Langsam und immer darauf bedacht, wohin er trat, näherte er sich dem Ausgang des Ganges. "Ich werde mal einen Blick riskieren.", flüsterte er den anderen zu und schielte vorsichtig um die Ecke des Ausgangs. Vor sich erstreckte sich eine große, aus verschiedenfarbigen Kristallen bestehende Halle, die beleuchtet wird von durch die Kristalle scheinendem Licht. Doch nicht genug, in der ganzen Halle befanden sich Menschen wie die, gegen die sie sich gerade erwähren mussten. Minato schluckte kurz und sah dann zu den anderen. "Das müsst ihr sehen."

Occ: Sorry das es so lange dauerte -.-

Ja, sie waren da in einer wirklich sehr schönen Situation gelandet, zwischen all dem Kristall. Beängstigend. Könnte man glatt eine Gänsehaut von bekommen, von der Umgebung und dem gefährlichen Gegner. Godslayer... Die Bezeichnung war übermäßig lachhaft, aber die Fähigkeiten anscheinend nicht zu unterschätzen. Wie es wohl wäre einem Gott gegenüber zu stehen? Sicherlich ein fantastisches Erlebnis. Ob Götter gelegentlich mit ihnen wandelten? -Falls sie das nicht sowieso taten- Sicherlich gab es auch Götter bei ihnen, vielleicht sogar direkt an ihrer Seite. Es gab Geschichten von allerlei Wundern, Hilfen und magischen Mitteln, die man den Schäfchen geschickt hatte. Ganz bestimmt entschieden sie sich auch für viel persönlichere Lösungen und gesellten sich zum Beispiel selbst mit in den Kampf. Nicht als großer Gott, aber als Kamerad oder Mitstreiter, der sicher so manchen mal besser, schöner oder hilfreicher als irgendein Wunder oder besonderer Gegenstand war. Und sei es eine hübsche Frau bei jemandem wie Seraphim. Ja, Sinikka glaubte an Götter. An mehrere, nicht nur einen. Das hier hatte bisher nichts göttliches, auch wenn sich ihre Gegner das anscheinend sehr stark wünschten. Musste ein Godslayer an Götter glauben? Sie achteten auf den Boden und Seraphim kam der großen Kämpferin zum Glück zuvor. Er trat den Mann wieder zurück in sein Loch und guckte nach, was sich unter dem Kristallboden verbarg. Der Dragonslayer gestikulierte ihnen, dass sie ihm folgen sollten und sprang hinunter. Sinikka warf den Typen in ihrer Hand zur Seite und folgte den beiden jungen Herren in das nächste Kristalllabyrinth. Die Knightmagierin war zum Glück eine zierliche Frau, die ohne Probleme durch das Loch passte. Aber trotz ihrer Größe passten alle Drei einigermaßen durch das Loch und kamen darunter in einem weiteren Gang an. Minato würde vermutlich ein waschechter Gentleman sein und Sinikka auffangen, falls er sich nicht zügig unter dem Loch wegbewegen sollte. Doch welcher Junge hatte schon nicht gerne ein junges Mädchen auf seinem Schoß? Die würde sogar versuchen ihren Aufprall möglichst abzufangen, damit sie nicht ausversehen mit ihrem ganzen Gewicht auf irgendwem landete. Musste ja nicht sein, selbst wenn das hier alle sehr gut aushalten würden. Seraphim schien sofort einen Schritt zur Seite gegangen zu sein, aber dass konnte Sinikka nicht richtig beurteilen, da sie als letzte runtergesprungen war und der Dragonslayer den Anfang gemacht hatte. Das Mädchen stand auf und lauschte dem Geräusch, welches Seraphim und Minato hörten. Sinikka konnte es auch hören und fand es, im Gegensatz zu Seraphim, beruhigend. Sie lauschte dem Gesang und meinte: „Schön... und beruhigend. Ich finde es hört sich nach einem Gebet oder Gebetsgesang an. Ich befürchte aber der Text wäre nicht so schön, wenn wir ihn verstehen würden.“ Gruselig fand es Sinikka kein Stück, sie war eher begeistert. Sie folgten Minato, der langsam vorging und einen Blick um die Ecke, in den nächsten Raum, wagte. Dort schien etwas besonderes zu sein, wenn man auf Minatos Reaktion achtete. Sinikka blickte ebenfalls um die Ecke und sah viele Menschen die einfach nur dastanden und nichts taten. Man hätte vermutlich auch Statuen hinstellen können, so unspektakulär, wie sie dastanden und die Umwelt auf sich einwirken ließen. Deutlich interessanter waren da die, die in langen, blutroten Roben direkt neben den anderen standen und sangen. Man könnte meinen sie beteten in einer fremden Sprache. Die Worte konnten sie nicht verstehen, aber man konnte sehen, dass die Männer und Frauen in den roten Roben anders waren, als die anderen Menschen, die einfach nur im Raum standen. Eventuell könnte man sogar annehmen, sie seinen noch bei Verstand. Sinikka blickte die Menschen an und meinte leise: „Das sind ziemlich viele. Wie wollen wir vorgehen? Meint ihr wir sollten lieber versuchen unentdeckt zu bleiben?“ Es war aber auch möglich, dass die Leute hier nicht direkt auf sie losgehen würden... Immerhin standen sie noch friedlich da. Noch. „Oder wir gucken was mit den Leuten hier ist. Es sieht nach zwei unterschiedlichen Gruppen aus. Vielleicht sind die in den roten Roben höher gestellt, oder „spirituelle“ Führer, für die anderen.“ Oder aber es waren einfach nur noch mehr hirnlose Zombies, die ihnen ans Leder wollten.

Für Seraphim war überhaupt nichts beruhigendes daran, in eine Falle gestolpert zu sein, in der sich eine Menge verdächtiger Gestalten in dunkelroten Roben tummelten. Nicht nur hatte er keine Ahnung, zu was oder wem sich diese Menschen bekannten, sie hatten scheinbar diese ganzen Menschen auf die drei Magier gehetzt und auch wenn es deutlich gefährlichere Feinde gab, so hätten sie diese beinahe durch bloße Masse erdrückt. Wenn sie wirklich diejenigen waren, die diese hirnlosen zombieartigen Wesen kontrollierten, so konnten sie nicht auf ihrer Seite sein! Die Frage war allerdings, ob sie auch hinter der Sache mit dem Kristall steckten, denn das wäre schon eine ziemliche magische Leistung. Wenige Magier beherrschten mehrere Magien bis hin zu Meistergraden und in diesem Falle wäre das eine bestürzende Aussicht, immerhin waren es viele Robenträger. Der Dragonslayer verfluchte nun wahrscheinlich schon zum tausendsten Mal, dass sie sich unter der Erde befanden, als er ebenfalls in die Halle lugte und sich sofort fragte, was um alles in der Welt Sinikka genommen hatte, dass sie diesen Gesang beruhigend fand. Seraphim selbst hatte nämlich eher das Gefühl, als würden diese Leute etwas beschwören, was sich gleich giftspuckend mit zuckenden Tentakeln auf sie werfen würde oder zumindest einen sehr ähnlichen Effekt haben würde. Es gab nichts an ihrer Situation, was auf eine friedliche Begegnung hindeutete, aber sie konnten hier leider auch nicht stehen bleiben. Um es nicht falsch zu verstehen, Seraphim hätte genau das gerne getan. Obgleich er nicht im herkömmlichen Sinne feige war, wenn es nicht um Beziehungskram ging, so war er sich nicht sicher, ob das hier nicht ein absolutes Himmelfahrtskommando werden könnte. Wenn es diese Menschen waren, die den Kristall kontrollierten, waren sie in ihrer schieren Anzahl viel zu gefährlich. Er brachte sich nicht gerne in Gefahr, war das nicht verständlich?
Der Himmels Dragonslayer seufzte. Sie konnten sich hier noch Stunden die Beine in den Bauch stehen und zu erraten versuchen, was oder wer diese Menschen waren - oder sie verschafften sich einfach Gewissheit. Seraphim verzog missmutig das Gesicht, lächelte im nächsten Moment jedoch bereits wieder, um mit scheinbar neuer Zuversicht mitten in den Raum hineinzuspazieren. Er ging nicht unbedingt schnell, sondern eher gesetzten Schrittes und gab sich auch sicherlich keine Mühe, gehört zu werden, doch als schleichen konnte man das ja wohl auch kaum bezeichnen. Alles in allem gab er sich vollkommen natürlich oder versuchte es zumindest, weil er sich beinahe sicher war, dass diese hirnlosen Wesen Angst oder Nervosität riechen würden. Doch entgegen seiner anfänglichen Vermutung griff ihn niemand an. Man bemerkte ihn, Augenpaare folgten ihm, aber nicht die Spur von Aggression brandete ihm entgegen. Nur leere Blicke streiften den seinen und von dem einen oder anderen konnte er ein Flüstern hören, verstand aber erst bei einem älteren Mann schließlich, was er von sich gab. "Wo ist der Priester? Wo ist mein Vater? Wo...", stotterte er, leise und unverkennbar verwirrt. Auch die Worte der anderen schienen um dieses Thema zu kreisen, auch wenn er immer nur Bruchstücke mitbekam. Noch hatte keiner Robenträger bemerkt, dass die Magier in die Halle eingedrungen waren, da sie immer noch in aller Ruhe zu den Kristallen zu beten schienen, die die Rückwand der Halle bildeten. Mit etwas Fantasie formten sie so etwas wie einen Altar, komplett mit Platte und dekorativer Rückseite, die aus allen Farben des Regenbogens zusammengesetzt war. Beteten diese Leute tatsächlich den Kristall an oder stand er für etwas anderes? Was es auch war... Seraphim war nicht davon überzeugt, dass es harmlos war.

Wenn Minato die Gedanken des Dragonslayers erahnt hätte, so hätte er ihm doch zustimmen müssen, was natürlich nicht oft vorkam. Denn ebenso wie der Weißhaarige, empfand auch er diesen Singsang und dies Situation wenig beruhigend. Deshalb konnte er Sinikka auch nicht zustimmen, so gern er das auch getan hätte. So langsam wurde Minato etwas unruhig. Zwar wusste er nicht wie viel Zeit ihnen noch blieb diesem Schauspiel hier ein Ende zu machen, doch sicherlich war es nicht mehr ganz so lange. Dieses herumirren in diesen Gängen und die Arbeit sich diese Menschen von Hals gehalten zu haben, haben Kraft und nerven gekostet. In seinen Augen waren diese sogenannten Godslayer einfach Feiglinge, die die schmutzige Arbeit von anderen erledigen ließen, statt sich selber die Hände schmutzig zu machen und fair zu kämpfen. Der Donnermagier hatte den Eindruck, das dies alles hier nur dazu dienen sollte sie zu schwächen und wenn möglich aufzuhalten, damit die Herren dieses Palastes anschließend leichtes Spiel hatten. Tja, nur blöd das sie es mit dem Überraschungsmagier Fairy Tails zu tun hatten, so einfach würde sich Minato nicht abspeisen lassen ... nicht ein zweites Mal.
Nun begann Seraphim voranzugehen und betrat die Halle mit langsamen und leisen Schritten. Minato sah zu Sinikka und zuckte kurz mit dem Schultern. "Wir sollten ihm wohl folgen.", sprach er leise und setzte sich in Bewegung. Ebenso wie der Weißhaarige, setzte auch er leise einen Fuß vor den anderen. Noch schien niemand Notiz von den Dreien genommen zu haben und so konnte sich Minato etwas umschauen. Die Halle leuchtete immer noch von den Wänden her und auf der anderen Seite konnte man erkennen, dass dort irgendwas aus dem Kristall geformt wurde. Für den Braunhaarigen sah es aus wie ein Tisch, oder Altar, also eher nichts Gefährliches aus seiner Sicht. Dann als sie nicht mehr weit von den Priestern entfernt waren, bemerkte sie einer von ihnen und stellte sich ihnen in den Weg, jedoch ohne ein Wort zu sagen. Also war es wohl an ihnen das Gespräch zu suchen, und da keiner der anderen beiden Anstalten machte, das Schweigen zu brechen, trat Minato an den Priester heran. "Hmm hallo, währen sie so freundlich uns vielleicht zu erklären, was sie da genau machen?" Der Mann hatte wohl nicht gedacht, dass einer der Magier ihn direkt ansprechen würde und so erschrak er etwas, was man an seinem Gesicht erkennen konnte. Dann richtete er das Wort an sie, mit einer tiefen und vibrierenden Stimme. "Ihr habt hier nichts zu suchen, also geht wieder dahin zurück von wo ihr kamt." Der Fairy Tail Magier kratzte sich leicht am Kopf. "Naja, sehen sie, genau das können wir leider nicht. Uns ist zu Ohren gekommen das hier nicht ganz so nette Dinge geschehen und da muss doch jemand nach dem Rechten sehen oder?" Der Priester fixierte ihn nun mit einem eindringenden Blick. "Geht fort von hier, Eindringlinge haben hier nichts zu suchen." Minato seufzte und sah zu Seraphim. "Versuch du es mal."

An einer Falle war sicherlich nichts beruhigendes, da hatte Seraphim wohl recht. Besonders nicht im feindlichen Gebiet. Das änderte aber für Sinikka nicht viel. Um die Falle und die restliche Situation mit den Godslayern ging es dabei ja nicht. Das beruhigte sie natürlich ebenfalls nicht. Godslayer... was für eine arrogante Bezeichnung. Oder war es eigentlich eine dumme Bezeichnung? Aber vorallem: Die Götter welches Glauben wollten sie vernichten? Also welche Götter? Es schien eine alte Magie zu sein. Also war es sehr gut möglich, dass die Bedeutung des Wortes God sich geändert hat und die „Götter“ dieser Magie eigentlich etwas ganz anderes war, als sie alle glaubten. Es war auch nicht auszuschließen, dass die Wesen, auf die es die Magie abzielt, schon längst verschwunden sind. Ob die Godslayer selbst wussten, wer das Ziel ihrer Magie war?! Immerhin war das so die Vorraussetzung für ihre Magie. Sonst wäre es nur eine Elementarmagie oder eine absorbierende Elementarmagie. Genau wie die Dragonslayer. Aber die hatten ihre Ziele eine eine sehr spezielle Magie. Und die Drachen waren ziemlich fürchterlich. Den Erzählungen nach. Wie stand es dann erst um einen Gott?! Die waren ja eigentlich weit über einem Drachen angesiedelt... Seraphim gab eine stille Antwort, indem er tiefer in den Raum ging.
Sie nickte auf Minatos Worte hin und folgte den Beiden. Sie gingen also weiter und kamen den Leuten dort näher und natürlich wurde die Situation nicht verständlicher. Nun, hatte Sinikka nicht erwartet, aber sie hatte auch nicht erwartet, dass die Leute hier teilweise sogar noch normale Sätze sagte. Auch wenn sie nur nach einem Priester fragten. Und, so beruhigend einige Dinge, wie die monotone Melodie, auch sein mochten, man musste dem Dragonslayer einfach zustimmen, dass diese ganze Geschichte hier nicht sehr einladend war und alles andere als harmlos wirkte. Sinikkas Blick schweifte durch den Raum. Ein Altar? Wollten sich die Godslayer am Ende doch selbst vernichten? Das würde vermutlich vorerst einiges einfacher machen. Minato fing ein Gespräch mit einem der anders gekleideten Priester an und dieser lies die Frage entstehen, ob die Priester hier wohl heimlich ihre Stimme trainierten oder Gesangsunterricht nahmen. Eindringlinge? Sinikka blickte den Mann gerade nicht an und ihr Blick wanderte stattdessen durch den Raum, aber das klang nicht ironisch. Die Eindringlinge waren doch sie. Sogar aus einer anderen Zeit. Aber darüber machte sich Sinikka keine Gedanken, denn sie entdeckte etwas Interessanteres. Während Minato also gerade mit dem Priester beschäftigt war wies die Knightmagierin Seraphim auf eine kleine Truppe von Menschen und einen der Robenträger hin, die gerade vor dem Kristall standen, während dieser sich öffnete. "Guck mal dort. Dort öffnet sich wieder ein Durchgang im Kristall." meinte sie dazu leise. Man wollte Minato und den Priester ja nicht stören. Als er ausgeredet hatte und an Seraphim übergab, zeigte Sinikka auch Minato das Schauspiel, bei dem ein Priester sein Gebet sprach und daraufhin den starren Menschen und dem Kristall leben eingehaucht wurde. Also waren es anscheinend nur die Priester, die den Kristall öffneten oder zumindest dafür sorgten, während die anderen Menschen dem sich öffnenden Pfad dann blind folgten. Bevor Seraphim nun aber dem Priester antworten würde, falls er das überhaupt tun sollte, guckte Sinikka ihn nicht gerade freundlich an und meinte: „Also zum einen fehlt mir die Stärke um einfach so zu gehen und gemütlich da wo ich herkomme zu bleiben. Und zum anderen bekamen wir eine sehr große, deutliche Einladung hierher zu kommen, als man hier plötzlich auftauchte, uns angriff, uns bedrohte und dann auchnoch einen jungen Jungen einfach mitnahm. Für mich ist das Einladung genug und darum kannst du deinen Ausdruck „Eindringlinge“ eventuell eigentlich auch nocheinmal überdenken. Ich finde Eindringlinge ist ein ziemlich hartes Wort in diesem Fall.“ Damit wäre das auch gesagt und es war eigentlich vollkommen egal, aber egal. Solange dieser Typ weiter davon sprach, dass sie hier nicht sein sollten und wieder gehen sollten, war er sowieso vollkommen egal und uninteressant. Hätte er natürlich Informationen, könnte man ihm mehr Gehör schenken, aber dafür müsste er auch damit rausrücken. Ansonsten waren der Altar und diese Priester die die Menschen durch den Kristall schickten viel bedeutender.

Diese Priester waren... komisch. Nicht, dass der Dragonslayer einen freundlichen Empfang erwartet hatte, aber das hier war auch nicht, was er vermutet hatte. Er hatte gedacht, dass vielleicht einer der Godslayer direkt hinter den Bewegungen des Kristalls steckte und dass sie hier gegen ihn würden kämpfen müssen (scheiß Umgebung für so einen Kampf, nebenbei), aber dass es Mittelsmänner gab, die ganz offensichtlich normale Menschen waren... das wäre für sensiblere Menschen als ihn sicherlich undenkbar. Wenn man davon ausging, dass es sich bei den willenlosen Marionetten um echte Menschen handelte, dann wurden sie wie Verbrauchsmaterialien in den Krieg geschickt, unbewaffnet und ohne größere Chancen, ihre Aufgabe überhaupt zu erfüllen. Das war weniger weit von Kannibalismus entfernt, als man glauben mochte. Was Seraphim tatsächlich aber mehr beunruhigte, war die Art und Weise, wie sie offenbar mit dem Kristall kommunizierten. Ihr Gemurmel hörte sich wirklich nach einem Gebet an und wenn es dieses war, das die Wände lenkte, blieben nur zwei mögliche Auslöser übrig: Entweder ihr Sprechgesang war in Wirklichkeit eine Art Zauberspruch. Das war möglich, denn es gab sicherlich viele Menschen mit latentem magischem Potenzial, die nichts davon wussten. Wenn man ihnen die Zauberformel dafür geben würde, wäre es mit ein wenig Übung bestimmt möglich, dass sie diese zusammen rezitierten und anwenden konnten. Wenn es das nicht war, so riefen sie wohl wirklich eine höhere Macht an und diese übernahm das Steuern für sie, was ohne Zweifel die schrecklichere Alternative war. Die Godslayer nannten sich ja bestimmt nicht umsonst so... deutete ihr Name wirklich daraufhin, dass sie ihre Magie von Göttern gelernt hatten? Für ihn waren die Drachen solchen Wesen gleich, also konnte er das nicht anerkennen, doch wenn es wirklich stimmte... wäre das gruselig.
In jedem Falle schienen die Seiten nicht ganz so klar definiert zu sein, wie er erwartet hatte. Schon bei seinem letzten größeren Auftrag war auffällig gewesen, dass ihre Feinde sich ganz offensichtlich im Recht sahen, nahezu fanatisch sogar. Auch diese Menschen schienen nichts Falsches an dem zu sehen, was sie taten, obgleich es das wohl zu Hauf gab. Seraphim fand es unterhaltsam, Minato und Sinikka eher weniger. Die beiden waren eben deutlich moralischer, bessere Menschen mochte man meinen, und ließen sich wirklich auf eine Diskussion mit einem der Priester ein. Der Dragonslayer war nicht davon überzeugt, dass diese Tat des guten Willens irgendetwas bringen würde, aber natürlich konnten sie es wohl versuchen... Seraphim seufzte und meinte schließlich: "Ich an deiner Stelle wäre ein wenig kooperativer, Mensch... du könntest zum Beispiel damit anfangen, uns zu erklären, wer ihr überhaupt seid." Seine Stimme wirkte im Angesicht der Brisanz der Situation deutlich gelangweilt, nebensächlich fast und das schien dem Robenträger durchaus ein wenig sauer aufzustoßen. Beinahe beleidigt erwiderte er: "Es ist eine Anmaßung, als Eindringling in eines unserer Heiligtümer solche Fragen zu stellen, Fremder!" Seraphim rollte mit den Augen. "Was soll das denn für ein Heiligtum sein?~", fragte er mit spöttischem Unterton und sah sich um, als suche er nach etwas, was diese Bezeichnung rechtfertigen würde. Die Gesichtsfarbe des Robenträgers schien sich eine Nuance zu verdunkeln. "Wir sind die Contriisten, Ungläubiger! Und wenn du dein Leben auch nur halb so sehr wertschätzt wie ich meine Herren, dann wagst du es nicht, dich weiterhin über uns lustig zu machen!" Der Dragonslayer seufzte und betrachtete seine Fingernägel, als wären sie unglaublich viel interessanter als die Worte des Mannes. Das war allerdings nicht wahr, denn die Informationen, mit denen er gerade herausgerückt hatte, waren durchaus etwas Neues. Wer oder was waren bitte Contriisten - und was hatten sie mit diesen Menschen zu tun? Wen beteten sie an...? Und wer zur Hölle war auf diese beknackte Idee gekommen?