Die Zwei dachten ehrlich... Da hatten sie aber ziemlich was falsch verstanden. Sinikka bekam davon anfangs nichts mit, nur die Antworten kamen ihr komisch vor. Mit einem großen gedanklichen Fragezeichen hörte und guckte Sinikka sich die Reaktion der beiden anderen Magier an. Sie hatte eigentlich mit einer guten Reaktion gerechnet, aber auch auf eine nicht so erfreute war sie vorbereitet gewesen, aber auf eine so ablehnende? Nein, dass kam sehr überraschend. Warum schwiegen sowohl der Dragonslayer als auch der Donnermagier einfach und guckten sie nur an, als hätte sie gerade was total Dummes gesagt? Das man von ihrem ersten Vorschlag nicht all zu begeistert sein würde war ihr klar, aber von ihrem tollen Einfall? … Da fiel der Groschen bei Sinikka und sie merkte, dass nur eine Antwort gekommen war. Sinikka guckte und gestikulierte zwischen den Anwesenden, den Tunneln und der Decke hin und her und meinte leicht schockiert: „Ihr dachtet ich wollte das wir die Decke zerschlagen?“ Die Knightmagierin guckte die zwei Männer an und erklärte etwas besser: „Das sollten getrennte Sachen sein. Ich hatte überlegt, dass man mal an der Decke oder in dem Raum hier nach einem versteckten Durchgang gucken könnte und das andere war mehr so ein, falls wir nicht weiterkommen, könnte man in einem der Tunnel, an einer sicheren Stelle, versuchen sich durch den Kristall zu arbeiten. Keine Sorge, ich hab bisher nicht vor irgendwas hier einfach so kaputt zu machen.“ Leicht, ganz leicht amüsierte das das Mädchen sogar.
Sie hatte eigentlich vor weiter nachzudenken oder über ihren bisherigen Vorschlag nachzudenken, aber die Antwort kam zu ihnen. Außerdem war sie nicht ganz der Meinung von Minato, denn eigentlich hatten sie ziemlich viele Optionen. Je nachdem wie komplex das hier aufgebaut war. Aber vermutlich hatte Minato recht und es war nicht so komplex wie man annehmen könnte. Und ein ferner Schrei sollte das auch jäh bestätigen. Sinikka horchte überrascht auf und versuchte rauszuhören, wo der Schrei herkam oder was für ein Schrei es war, aber Seraphim kam hatte schon einen der Gänge angepeilt und diesen als Ursprung des Lärms erklärt. Einem Winddragonslayer, der sich zudem anscheinend einigermaßen auskannte, konnte man da sicherlich vertrauen. Bei der groben Richtung stimmte Sinikka ihm zu, also würde die genaue Tunnelauswahl schon ebenfalls stimmen. Minato lief los und hielt sie zur Eile an, bevor er im Gang verschwand. So gerne Sinikka auch half, sie waren hier in einem feindlichen Kristallschloss und da konnte so ein Schrei auch gut eine Falle sein, weshalb das Mädchen nicht den Drang verspürte auf den Schrei zuzurennen. Da hatte man sie in ihrer Zeit als Magierin zu sehr abgeschreckt. Immerhin lernte man in dieser Welt sehr schnell das Helfen eine sehr gefährliche Aufgabe war, besonders hier und bei starken feindlichen Magiern in der Nähe. Also man wollte nichts schlecht reden, aber Sinikka war der festen Überzeugung das wäre in ihrer Heimat eindeutig besser. Da wäre sie sogar eher dazu geneigt dem Schrei entgegen zu rennen. Seraphim schien es im Gegensatz zu Minato nicht sehr eilig zu haben. „Scheint so. Was da wohl geschrien hat? Das noch mehr Leute hier sind, außer die anderen Teams und die Feinde, hatte man mir garnicht erwähnt.“ Die Knightmagierin ging zu dem Gang und folgte dem Donnermagier und dem Schrei eiligen, aber sehr vorsichtigem und aufmerksamen Schrittes. Was da wohl so schrie?

Stimmen in Gängen, die eigentlich unbevölkert sein sollten, waren verdächtig, egal, ob sie vor Schmerzen schrien oder vor Freude jauchzten. Seraphim wusste nicht genau, wie er reagieren würde, wenn er in dem schummrigen Licht unter Tage allein sein würde, vielleicht verletzt, hungrig oder durstig, aber er war sich recht sicher, dass er nicht herumschreien würde. Selbst wenn ihn etwas oder jemand attackieren würde, so wusste er doch, dass ein verzweifelter Schrei mehr einer Einladung für weitere Aggressoren diente, da es wahrscheinlicher war, dass noch mehr von diesen in der Nähe waren, als mögliche Retter. Tiere und auch manche Menschen konnten Angst geradezu riechen und wenn man schon so schrie, musste man davon eine ganze Menge haben. Der Moment, in dem man dem Drang, zu schreien, nachgab, war höchst wahrscheinlich einer seiner letzten – und das auch noch selbstverschuldet. In dem Fall der Person, deren Silhouette inzwischen in der Ferne sichtbar geworden war, auf dem Boden kniend und die eigene Brust umklammernd, hatte sich das Glück wohl gegen alle Eventualitäten verschworen, immerhin waren Magier am Nahen. Auch Seraphims Schritte beschleunigten sich etwas, jedoch nicht so sehr, dass sie Minatos übertrafen, immerhin war es für ihn von Vorteil, wenn der Donnermagier derjenige war, der als erstes Hals über Kopf ins potenzielle Unglück stolperte. Zur Not konnte sich der Dragonslayer immer noch nachträglich als der Retter auf schimmerndem Ross darstellen, aber einmal geschlagene Wunden blieben normalerweise bestehen. Bei allen anderen Teammitgliedern wäre diese Aussage nur optional, immerhin könnte der Weißhaarige sie auch recht einfach heilen, doch in Anbetracht seines Charakters ging man wohl weiterhin lieber davon aus, dass man ich besser nicht verletzte.
Inzwischen waren sie näher gekommen, sodass erste Details auszumachen waren. Die Person auf dem Boden war ganz eindeutig nicht nur menschlich, sondern auch weiblich. Braune, mit Staub bedeckte Haare hingen ihr wirr vom Kopf, einen Teil noch geflochten, einen anderen lose und strohig. Sie machte einen ziemlich verwahrlosten Eindruck, wie sie da in dem zunehmend enger werdenden Gang kniete, mit ihren leicht eingefallenen Wangen und dem schmutzigen Kleid, das sie trug. Ihre Augen waren halb geschlossen, aber wirkten abgestumpft, farblich irgendwo zwischen braun und grau. Sie machte den Eindruck, als sei sie schon seit längerer Zeit hier gefangen und habe inzwischen fast aufgegeben. Aktueller war allerdings die Tatsache, dass sie scheinbar große Schmerzen hatte. Ihr Gesicht war verzogen, zusammengezogene Brauen über nach unten gedrückten Lippen, die Nase kraus und die knochigen Hände um den eigenen Brustkorb geschlungen. Viel beunruhigender empfand Seraphim allerdings die Tatsache, dass weit und breit keine mögliche Ursache für diese Schmerzen zu sehen war, kein wildes Tier, kein herunter gefallener Kristallzacken. Es war generell keine offene Wunde zu sehen, kein Blut und keine Druckstelle, nur der Ausdruck auf ihrem Gesicht, der nahelegte, dass sie von innen verbrannte. Was für andere vielleicht ein Schock gewesen wäre, empfand der Weißhaarige als interessant. Mitleid für diesen Menschen kam nicht einmal im Entferntesten auf, denn solange er keine emotionale Bindung zu jemandem hatte, interessierte ihn ihr Wohlbefinden auch nicht. Wahrscheinlich hätte er ähnlich reagiert, wenn das Minato oder Sinikka wären… wobei er bei Minato vielleicht sogar gelächelt hätte.
„H-Hil-fe…“ Das Kinn der Frau hob sich langsam, schleppend und scheinbar unter großer Kraftanstrengung und sie blickte den herannahenden Magiern mit scheinbar letzten Kräften entgegen, die erdigen Augen trostlose Höhlen tiefer Verzweiflung. Ihr Mund öffnete sich nur einen Spalt, ihre dürre Hand griff ins Leere und sie sackte wieder vornüber. *Och bitte, möchten Sie vielleicht noch mehr Klischees bedienen?* Ob die beiden anderen Magier wohl genauso auf ihren erbärmlichen Hilferuf reagieren würden? Immerhin war doch zumindest Fairy Tail dafür bekannt, besonders soziale Mitglieder aufzunehmen…

Es dauerte nicht lange, bis Minato in der Ferne des Ganges eine Gestalt aus machen konnte. Doch es war noch zu Dunkel um etwas Genaueres erkennen zu können. Nur der heisere und mit Verzweiflung in der Stimme erkennbare Hilferuf drang weiterhin an sein Ohr und hielt ihn zur Eile an. Natürlich war auch ihm der Gedanke gekommen, dass dies eine Falle sein könnte, so doof war er ja nun auch nicht, wie einige eventuell dachten. Wäre es nämlich so, wäre er vermutlich heute nicht an diesem Ort. Einige andere meinten hingegen das er meistens nur Glück gehabt hätte und selbst wenn es so wäre, wer wäre Minato schon, sich diesem Glück zu verwehren. Klar, man sollte sein Glück nicht überstrapazieren, das wusste der Donnermagier auch. Aber sagt man nicht auch, das Glück wäre mit den Tüchtigen und mindestens das war dem Fairy Tail Magier nie abzusprechen.
Nun etwas vorsichtiger näherte er sich der Person, die am Boden hockte, während Seraphim und Sinikka ebenfalls dazustießen. Jetzt konnte der Braunhaarige auch erkennen, dass es sich um eine Frau handelte. Sie sah sehr mitgenommen aus, aber er konnte keine Verletzungen erkennen. Als sie ihre Hand nach ihnen ausstreckte und zusammensackte, hatte der Dragonslayer natürlich nichts Besseres zu tun als einen dummen Spruch von sich zu geben und Minato quittierte diesen mit einem strengen Blick. Seraphim schaffte es immer wieder Minato negativ zu überraschen. Immer, wenn er dachte, jetzt hätte der Dragonslayer wohl endlich den Tiefpunkt erreicht schaffte er es doch tatsächlich, noch weiter zu sinken. Er verstand einfach nicht, was mit dem Typen nicht stimmte. Er traf selten Menschen, denen irgendwie alle anderen egal waren, doch Seraphim war irgendwie die Krönung davon. Eben deshalb würden sie sich wohl niemals verstehen. Er bedauerte nur das solch eine Macht wie die des Himmels Dragonslayers einer solchen Person zugefallen war. Wie viel Gutes könnte er mit dieser Kraft erreichen, wenn er nur wollte?
Minato seufzte innerlich und konzentrierte sich dann wieder auf die Frau. Wie war sie wohl hierhergelang? Durch den Schild würde sie es sicher nicht geschafft haben. Oder war sie womöglich schon hier, als das Kristallschloss entstand, und wurde dadurch hier eingesperrt? Wer weiß, wie lange sie schon durch diese unendlich scheinenden Gänge irrte. Minato stütze sie etwas und sah sie dann an. "Alles Okay wir sind ja jetzt da. Wie sind Sie hier hergelangt?" Während er auf eine Antwort wartete, sah er zu den anderen beiden. "Wir können sie nicht hier lassen." Minato war gespannt was sie dazu sagen würden.

Wie sie hier her kam, war sicherlich eine gute Frage, aber was passiert war, war sicherlich ebenfalls interessant. Wobei vermutlich eines zum anderen führen würde hier. Vermutlich würde das Was auch einen Aufschluss darauf zulassen wie man Helfen konnte. So wenig ihnen das auch geheuer sein mochte, die junge Frau dort auf dem Boden sah nicht sehr gut aus und zeigte das auch in allen Formen der Kunst. Oder wie Seraphim es sagte, es gab viele Klischees die darauf hindeuteten. Aber gab es da bei Hilfesuchenden überhaupt so viel Variation? Minato warf Seraphim einen ziemlich strengen Blick zu und irgendwie konnte man ihn ja verstehen. Der Dragonslayer war nicht sehr einfühlsam im Umgang mit der Frau. Man konnte sich ja erstmal zurückhalten, auch wenn die Frau da wirklich ein Beispielsbild des Elends darbot. Was war nur geschehen? Minato kümmerte sich sofort um sie und zeigte sich wie ein strahlender Ritter aus den Erzählungen. Vielleicht sollte sie ihm mal eine Rüstung ausleihen? Leider wären die vermutlich alle nicht passend, aber eventuell könnte sie ihm eine schmieden! Sinikka fand, dass Minato sich recht gut anstellte und schwieg vorerst. Doch, sie konnten und mussten die Verletzte hier lassen. Sie könnten sich vielleicht provisorisch um sie kümmern, aber zum einen standen sie unter Zeitdruck und das könnte man eventuell etwas dehnen, doch wo sollten sie die Frau hinbringen? In die große Höhle? Da wäre es sicherlich nicht sicherer. Raus aus dem Schloss? Da war so eine schöne, farbige Barriere, die ziemlich wehtat und verdammt … Nicht beliebt bei Sinikka war. … Genau wie die Idioten hier. Also die anderen Idioten, nicht Seraphim und Minato, die fand Sinikka bisher noch okay. Auch wenn Sinikka sich wirklich immer immer mehr vorkam, als wäre sie hier zwischen Engelchen und Teufelchen geraten. Nur war das Aussehen vertauscht, wenn man an die üblichen Erzählungen dachte. Waren die Engel nicht eigentlich die hellen und die Teufel die dunklen? Aufjedenfall würde eine so erschöpfte Person sicherlich nicht unbeschadet durch die Barriere kommen. Falls diese Frau sich also wirklich zufällig hierher verirrt hatte oder noch von vorher hier war, dann würden sie noch Probleme mit dem „wir können sie nicht hier lassen“ kriegen. Außer Minato hatte vor sie mit in das Schloss zu nehmen. Was Seraphim sicherlich freuen würde. Eventuell sollten sie sich zuerst anhören was los war, bevor sie darüber entschieden was geschah. Zumindest fand Sinikka das. Die war aber immernoch leicht unfröhlich und verfluchte das ganze Schloss hier ein bisschen. Und sie war noch ein wenig misstrauisch. Statt also als dritte Person auch noch auf die Frau, die sowieso nicht sehr danach aussah, als wenn sie momentan viel reden konnte und wollte, einzureden und Fragen zu stellen, guckte sie sich die Umgebung an und suchte nach Auffälligkeiten. Irgendwas, was auf einen Kampf hindeutete. Eine Flucht. Eine längere Zeit des Wartens. Andere Personen. Vielleicht war sie nicht alleine gewesen? Sie horchte auch, ob eventuell jemand in der Nähe war und sich verriet. Seraphim war hier der Arzt und Minato der Retter, also begnügte Sinikka sich mit der simplen und unwichtigen Aufgabe Ausschau zu halten und sich umzugucken. Der Dragonslayer würde sicherlich nicht als Heiler aktiv werden, aber es war auch zu hoffen, dass das nicht nötig war. Sie könnte der Frau eventuell etwas neues zum anziehen geben, nachdem sie gehört hatten was hier los war und es zu entscheiden galt, was sie taten. Ihre schöne Kleidung... aber Sinikka hatte sicherlich etwas dabei, was sie der Hilfesuchenden geben könnte. Wobei was hieß hier sicherlich, sie hatte garantiert etwas. Auch wenn sie sich nicht gerne von ihrer Kleidung trennte. Noch ein Grund mehr böse und wütend zu sein. Vielleicht sollten sie einfach alles töten? Irgendwie war es doch... Sollte sie wütend sein? Hatte sie Angst?

Wie gut, dass weder Minato, noch Sinikka wussten, dass Seraphim als Himmels Dragonslayer der geborene Heiler schlechthin war. Dokumente über die Heilpraktiken des Sohnes oder der Tochter von Grandine gab es nicht und mit der Tatsache, dass er so etwas konnte, würde Seraphim garantiert nicht herumwerfen, denn sonst würde man ihm noch vorhalten, dass er sich nicht für die Menschen einsetzte. Natürlich tat er das auch nicht, aber wirklich beweisen könnte man es ihm erst dann, wenn er Todkranke ablehnte, weil er gerade damit beschäftigt war, einer hübschen Frau nachzustellen. Es gab eben wichtige und weniger wichtige Dinge und was interessierte es ihn, ob jemand elendig verstarb, wenn er dafür seinen Abend gerettet hatte? An solchen Dingen konnte man eben sehen, wie wenig moralisch der Dragonslayer wirklich war, ganz im Gegensatz wie zum Beispiel Minato. Der Fairytail-Magier hatte genau so gehandelt, wie man es erwartet hatte und wie es auch ohne Frage richtig war. Er hatte sich zu der offenbar unter Schmerzen leidenden Frau begeben, sie gestützt und ihr auch verbal halt gegeben. Sicherlich war sie verstört und brauchte Hilfe, also war es genau das richtige, ihr Mut zu machen. Wenn man selbst stundenlang durch ein Labyrinth aus Kristall gegeistert wäre, unwissend, ob man jemals wieder ans Tageslicht kommen würde, waren ein paar freundliche Worte wahrscheinlich sogar mehr als ein Bissen Brot oder das teuerste Geschenk auf Erden. Sicherlich war die Frau, die so schwach nach Hilfe gerufen hatte, ihrem Retter nun auf ewig und drei Tage dankbar, würde ihm jeden Wunsch von den Lippen ablesen und für ihn durchs Feuer gehen!
Das war es zumindest, was man erwartete.
In der Realität hob sich der Kopf der Frau zitternd und sie blickte Minato einen Moment aus ein wenig wie leere Gruben wirkenden, braunen Augen an. Eine ganze Sekunde stand sie wie eine Statur da, angewurzelt und scheinbar ungläubig ob der Rettung, ehe sich langsam ihre Augenbrauen hoben und ihr Mund lautlos aufklappte, ein stummes nach Luft schnappen. Zwei Atemzüge starrte sie den Donnermagier an, der sich inzwischen an Sinikka und Seraphim gewandt hatte. Dann, plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung, zogen sich ihre Lippen zurück und die dünnen Arme, die sich um Minato geschlungen hatten, griffen unerwartet kräftig zu. Für jemanden, der an der Grenze der Entkräftigung zu stehen schien, war der Griff unheimlich, stählern beinahe und es würde sogar einem trainierten Menschen nicht gerade leicht fallen, ihn zu brechen. Ein gutturales Knurren entsprang der Kehle der Frau und ihre Augen quollen leicht aus den Höhlen, während sie den Donnermagier umklammerte und ganz offensichtlich versuchte, ihn zu Boden zu werfen. Seraphim, der ein paar Meter abseits gestanden hatte, war einen Moment vollkommen baff, weil er von so etwas garantiert nicht ausgegangen war, aber gerade, als er sich dazu durchgerungen hatte, Minato vielleicht beizustehen, hörte er Schritte hinter sich und warf sich zur Seite, als eine weitere, menschliche Gestalt auf ihn zu rannte, die Arme ausgestreckt, die Finger zu Krallen gekrümmt. Auch auf dem Gesicht der dieses Mal männlichen Gestalt zeigte sich ungewöhnlich unpersönliche Aggressivität, ein wenig so, als ob jemand ihm diese aufgemalt habe. Anstatt sich auf Seraphim zu konzentrieren, lief er auf Sinikka zu und versuchte, sie zu Boden zu reißen. Natürlich war das ein hoffnungsloses Unterfangen, doch bevor Seraphim das kommentieren konnte, tauchte da ein weiterer Mensch aus der Dunkelheit hinter ihm auf, gefolgt von noch einer Gestalt und noch einer. Woher kamen diese ganzen Menschen, wo sie doch zuvor niemanden wahrgenommen hatten? Sicher war jedenfalls, dass sie weder nach vorne, noch zurück konnten, denn auf der einen Seite war eine Wand, auf der anderen eine halbe Armee an unbewaffneten, scheinbar vollkommen verrückt gewordenen Menschen, die die drei Magier angriffen.

Ooc: PN!

Minatos rechte Augenbraue wanderte etwas nach oben, weil weder Sinikka noch Seraphim gerade sehr gesprächig waren und ihn daher nur, wie ein kaputtes Auto, anguckten. Hatten sie ihn nicht gehört, oder waren den beiden die Frau schlicht weg egal? Okay, beim Dragonslayer war er sich ziemlich sicher, dass ihm diese Person sonst wo vorbei ging, aber da Sinikka auch nichts sagte sondern nur vor sich hinstarrte, war er etwas irritiert. "Hm, hallo seit ihr festgewach..", mehr kam von ihm nicht, da er plötzlich einen starken Druck um seinen Hals spürte. Der Arm der Frau, der über den Nacken des Donnermagiers gerade noch ruhig gelegen hatte, übten nun einen ziemlich starken Druck auf eben diesen aus und versuchte ihn zu Boden zu drücken. "Was zum Donner!", fluchte er und versuchte den Arm mit seinen wegzudrücken. Wo um alles in der Welt hatte diese schmächtige Person plötzlich diese Kraft her?, fragte er sich, während er weiterhin versuchte aus der Schraubstockumklammerung zu entkommen. Irgendwie wollte das nicht richtig gelingen, er versuchte alles, aber irgendwie bekam er die Arme der Frau nicht von sich weg. "Dann eben anders!", knurrte er und murmelte. "Muscle Enhancement: Strength" Dieser Zauber führte dazu, das Minato Mana in seine Armmuskeln leiten konnte und so seine körperliche Kraft für wenige Momente ansteigen würde. Dann versuchte er es erneut und endlich ließen sich die Arme der Frau bewegen, sodass er sich aus der Umklammerung lösen konnte und sich zur Seite wegrollte, als sein Kopf frei war. Dann stand er auf und sah zu den anderen.
"Meine Güte, was geht den hier ab!", rief er verblüfft, weil er erst jetzt sah, dass noch andere Menschen auf sie zukamen und wenn die genau so eine Kraft hatten wie die Frau, die übrigens schon auf den Beinen war, und versuchte ihn wieder zu packen, dann dürfte das hier nicht so leicht werden. "Was sollen wir jetzt tun? Es werden ja immer mehr!", rief er seinen Begleitern zu, während er versuchte die Hände der Frau von sich fernzuhalten. "Das geht mir auf die Nerven, verdammt!", knurrte er dann die Frau an und verpasste ihr einen unsanften Tritt, der sie einige Meter von sich wegschleuderte. Sofort hatte Minato ein schlechtes Gewissen und rief ein kurzes: "Entschuldigung!", hinterher. Frauen schlagen war einfach nicht sein Ding. "Es sieht nicht danach aus, als wenn diese Leute Kämpfer oder gar Magier wären. Vielleicht werden sie von jemandem kontrolliert.", warf er mal eine Vermutung ein. Aber selbst wenn es so wäre, das half ihnen momentan reichlich wenig. Was sollten sie jetzt tun, sich etwa durch die Menge schlagen? Wenn diese Leute das gegen ihren Willen taten, dann konnte Minato sie nicht einfach so verletzten, aber wie sollten sie dann hier rauskommen? Im wollte irgendwie keine Lösung einfallen. Vielleicht würde den anderen beiden ja was einfallen und so lange musste der Donnermagier die Leute auf Distanz halten. Die Frau, die er gerade so unsanft von sich wegbefördert hatte, war übrigens schon wieder auf den Beinen und kam wieder näher. "Die sind aber hartnäckig man! Hat jemand ne zündende Idee?"

Es sah nicht so aus, als wäre irgendwas hier. Noch nicht. Sie hatte Minato wohl zulange angeguckt und zu wenig getan, denn der junge Mann blaffte sie an, ob sie festgewachsen sei. Darauf reagieren konnte sie nicht direkt, da die „erschöpfte“ Frau sie unterbrach, aber danach könnte sie sicherlich darauf zurückkommen. Sinikka wollte Minato helfen, aber der befreite sich vorher schon selbst aus dem Griff der fremden Person, die nun noch ungesünder aussah. Außerdem kamen weitere Personen, wodurch das Mädchen eventuell zuerst gucken sollte, dass sie selbst nicht von den Unbekannten zu Boden geworfen wird. Woher kamen die bitte? Bis eben war nichts zu sehen oder hören gewesen. Waren sie so unaufmerksam, oder waren die Angreifer so unauffällig gewesen? Sinikka sagte, leicht säuerlich, zu Minato: „Ja. Vermutlich.“ Der Mann, welcher als erster zu ihnen gelaufen war, versuchte Sinikka zu greifen, aber das Mädchen machte mit und griff nach dem Mann und stieß ihn zurück. Da kamen viele Leute. Wo kamen die bitte alle her? Minato entschuldigte sich bei seinem Opfer und Sinikka versuchte auch sich vorerst zurückzuhalten. Sie mussten einen guten Eindruck machen und das hier waren vielleicht wirklich irgendwelche armen Leute, die kontrolliert wurden. Auf der anderen Seite änderte das aber leider nichts daran, dass sie angegriffen wurden. Solche Situationen waren immer doof... Minato äußerte die Vermutung, dass sie kontrolliert wurden und Sinikka antwortete: „Das könnte sein. Oder es ist eine Täuschung. Aufjedenfall sind die ziemlich plötzlich aufgetaucht.“ Ein weiterer Mann griff Sinikka an, erwischte ihre Hand und spielte mit der jungen Frau das Wer-drückt-fester-zu-Spiel. Der Angreifer würde in nächster Zeit wohl nichtmehr mit seiner Hand zudrücken. Sinikka war immernoch ein wenig wütend und die Situation war nicht sonderlich förderlich für eine Änderung an diesem Zustand. Hatte sie eine Idee? Nein, leider nicht. „Nein, ich hab leider keine. Wir sollten herausfinden wo es weitergeht, dann können wir sie vielleicht aussperren. Oder wir verhindern, dass sie kontrolliert werden, auch wenn ich nicht weiß wie. Das wären wohl die „sanftesten“ Methoden.“ Hörte man da etwas Wut? Ja, ein bisschen Wut hörte man der jungen Frau an. Ein Arm griff nach ihr und Sinikka packte den Mann. Sie sah, erstmal, davon ab auszuprobieren, ob er wirklich aus Fleisch und Knochen bestand und ihm dafür Probehalber in den Körper zu schauen und warf ihn stattdessen nur auf seine Kollegen. Das wurden echt immer mehr. Vielleicht sollten sie doch etwas gröber werden? Die armen Leute... Hoffentlich würde eine zündende Idee sie befallen. Blut tat der Wut gut, war aber eventuell nicht unbedingt sehr wünschenswert gerade. Mit ein bisschen Rumgeschubse würden sich die Angreifer hier sicherlich nicht aufhalten lassen. „Vielleicht ist die Frau die Lösung für unser Problem, immerhin fing es mit ihr an.“ War so die einzige sinnvolle Idee bisher. Ausversehen verpasste Sinikka einem der Männer einen stärkeren Stupser und lies ihn etwas länger zu Boden gehen. Ups. Was würden die zwei Magier zu dieser Situation sagen? Die blinde Aggressivität wirkte nicht sehr natürlich und war vermutlich eher deren Gebiet. Sie hatte leider gerade keine Ahnung, ob man da irgendwas Hilfreiches gegen tun konnte. Sinikka guckte auch, ob einer der zwei Männer eventuell Hilfe brauchte. Dabei stellte sich ihr die Frage, ob Seraphim sie wohl alle aus dem Gang pusten könnte? Er war ein starker Magier, eigentlich könnte er das doch hinkriegen, oder? Mussten sie nur aufpassen, dass sie sicher standen und wäre sicherlich nicht sehr sanft. Aber bestimmt effektiv. Könnte sie ja nachfragen, falls keine zündende Idee kam. Mal gucken, was Seraphim für Ideen hatte.

Zu Beginn von Zombiefilmen gab es immer dieselben Szenen, unabhängig davon, wer sie gedreht hatte. Irgendwo brach eine ominöse Seuche aus oder jemand hatte mit uralten Büchern satanistische Magie losgelassen und das Resultat war, dass sich die Toten erhoben oder halbtote, unzerstörbare Monster herumliefen. Wenn es sich dabei nicht gerade um komplett verweste Gesellen handelte, merkten die armen Menschen in diesen Medien selten rechtzeitig, dass ein Zombie unterwegs war. Meistens war ihnen nicht einmal bewusst, dass so etwas möglich war, immerhin waren alle derartigen Geschichten auf seltsame Weise aus ihre Welt wegretuschiert worden. Mindestens einer von ihnen wurde jedenfalls gebissen, weil er dem armen Zombie helfen wollte und brachte damit meist das Grauen über seine Freunde. Seraphim war kein großer Fan von Horrorfilmen, aber er war ein großer Antifan von Menschen. Das, was die armen Irren antrieb, die dem zombifizierten Freund helfen wollten, war Humanität und davon hatte Seraphim doch eher wenig abbekommen.
Während Minato und Sinikka also verständlicher- und lobenswerterweise versuchten, den armen Irren, die sie hier vollkommen ohne Waffen angriffen, zu helfen oder sie wenigstens zu schonen, kam der Dragonslayer nicht einmal auf so eine Idee. Das hier waren Menschen, die sein Leben bedrohten und ihn angriffen, vollkommen egal, wie offensichtlich es war, dass sie weggetreten waren oder von jemand anderem kontrolliert wurden. Wenn das der Fall war, so war der Kontrolleur nicht erkennbar und daher auch nicht angreifbar, was bedeutete, dass man einfach die Anzahl seiner Puppen so weit reduzieren musste, bis er kein Material mehr hatte. Dass das bedeutete, unter Umständen unschuldige Menschen zu verkrüppeln, interessierte ihn nicht. Er rettete sich damit selbst, oder? Für ihn sprach sicherlich, dass er anfangs nichts größeres herausholte und auf Windklingen verzichtete. Statt solchen drastischen Maßnahmen entließ er zunächst einige Druckwellen, die die Menschen, die auf ihn zu gerannt kamen, meterweit zurückfliegen ließen, wo sie teilweise böse an die Wände schellten, sich aber wieder aufrappelten. Es war vollkommen bekloppt, was sie hier taten, selbstzerstörerisch und ohne Zukunft, aber wenn sie so weiter machten, würden sie die Magier aufgrund ihrer schieren Überzahl überwältigen - was Seraphim selbstverständlich nicht zulassen konnte. Er schoss zwei Luftbälle auf Gegner, die zwischen ihm und Minato standen und überbrückte den Abstand mit ein paar Schritten und konzentrierte sich. Sinikka stand nah genug, Minato nun auch, also würde der Sky Dragon's Cyclone beide umfassen.
Die Luft um die drei Magier herum begann sich zu bewegen, Wind kam auf, drehte sich immer schneller um die Gruppe, ehe ein kleiner Wirbelsturm um sie entstanden war. Seraphim selbst bemerkte sofort, dass er kleiner und wahrscheinlich auch schwächer war als das, was er so gewohnt war, aber sie waren hier auch unter der Erde. Der große Vorteil war, dass alles, was versuchte, durch die Windwand zu treten, gegen die Wände geschleudert wurde und sie so vielleicht einen Augenblick Zeit hatten, sich zu beraten. "Könnt ihr sehen, woher die kommen? Ich kann diesen Zauber noch eine Weile aufrechterhalten, aber auf Dauer ist auch das keine Lösung...", rief er über das Tosen des Windes und blickte sich um. Woher kamen verrückt gewordene Menschen auf einmal? Irgendwo musste man die doch rausgelassen haben.

Ooc: PN!

Die Ansammlung von Menschen wollte schier kein Ende nehmen egal wie viele sie niederstreckten, sie standen immer wieder auf, oder es schienen gleich zwei neue zu kommen. Er fühlte sich an die Hydra aus der Mythologie erinnert, der man einen Kopf abschnitt und dafür gleich zwei neue wuchsen. Natürlich versuchte er die Leute nicht zu verletzen, denn er war immer noch davon überzeugt das sie irgendwo her kontrolliert wurden. Minato versuchte den Ursprung dieser Kontrolle ausfindig zu machen, doch konnte er niemand auffälliges erblicken. Wer immer für diesen feigen Angriff verantwortlich war und die Kontrolle hatte, war nicht in der Nähe, oder versteckte sich sehr gut. Erneut musste sich der Donnermagier einige Angreifer vom Leib halten und griff mit nicht ganz so starken Donneszaubern an, die sie wenigstens einige Zeit lähmten und dennoch wurden es nicht weniger.
Dann, plötzlich zog ein starker Wind auf und schien sich um ihn zu wickeln. Er sah zur Seite zu Seraphim, der gerade einen Zauber sprach und bald darauf waren die drei Magier durch eine Wand aus Wind von den Angreifern getrennt. Sie waren im Auge eines Wirbelsturms und Minato war froh mal kurz etwas durchzuschnaufen zu können. Auf die Frage des Weißhaarigen hin schüttelte er den Kopf. "Leider nicht, es scheint als würden sie aus dem Nichts erscheinen. Ich konnte jedenfalls niemanden erkennen der hier die Fäden ziehen würde, ihr vielleicht?" Minato biss sich auf die Unterlippe, es musste doch einen Weg geben hier weiter zu kommen. Nicht lange und Seraphims Zauber würde erlöschen und dann mussten sie es wieder mit dieser Menschenmenge aufnehmen, doch Minato glaubte nicht das sie gegen so viele standhalten würden. Irgendwann würden die schiere Masse die drei überrennen. 'Denk nach Minato, irgendeinen Weg gibt es immer', überlegte er und bemerkte plötzlich eine Bewegung aus dem Augenwinkel heraus. "Passt auf, hinter uns!", rief er und machte einen Satz nach vorne, ehe ihn ein paar Hände greifen konnten. Plötzlich standen da drei Leute, die es eigentlich gar nicht hier rein schaffen sollte, wenn man den Worten Seraphims glauben konnte und dennoch waren sie hier hereingekommen. "Na toll, sagtest du nicht die würden da nicht durchkommen?", blaffte er in Richtung des Dragonslayers. Und wenn sie wirklich nicht hin durchkommen konnten? Wie hatten sie es dann geschafft? Fragen über Fragen und Minato fand keine Antwort und das machte ihn wütend. "Hat jemand gesehen wie die hier hereingekommen sind!?", rief er Sinikka und Seraphim zu, vielleicht wäre dies ja ein Anhaltspunkt an den sie ansetzten konnten.

Die Gegner wollten nicht nachlassen und irgendwie wurden es immer mehr, auch wenn man nicht erkennen konnte woher sie kamen. Sie mussten etwas tun, sonst würde das hier schlecht enden. Sie konnten nicht ewig so weiter machen. Dazu reichte die Zeit nicht und irgendwann wäre ihre Ausdauer weg. Die war sowieso ziemlich niedrig in letzter Zeit. Sinikka schubste gerade wieder einen Angreifer in die Menge, als es plötzlich windig wurde und Seraphim einen Zauber wirkte. Der Zauber erfüllte seine Aufgabe und hielt die Leute fern. Also beeindruckend war sowas ja schon. Sinikka hörte Seraphim zu und antwortete: „Nein. Ich versuche schon die ganze Zeit herauszufinden, wo sie herkommen, aber ich kann nichts entdecken. Ich sehe oder höre aber auch sonst nichts, was uns weiterbringen könnte.“ Leider wusste das Mädchen gerade keinen Rat und konnte auch keinen Ausweg entdecken. Verflixte Situation. Sinikka suchte weiter, es gab aber eigentlich nichts mehr zum Suchen. Minato meinte ebenfalls, dass er nichts sehen würde und es scheint, als kämen ihre Feinde aus dem Nichts. Dann plötzlich waren da Gegner bei ihnen. Sollten sie nicht eigentlich von der Windmauer ferngehalten werden? Der junge Donnermagier meckerte den Dragonslayer deswegen an, was aber irgendwie nicht seine Schuld war, wenn die Dinger aus dem Nichts erschienen. Wieso tauchten die verdammten Typen überall auf?! Normalerweise hatte Sinikka nicht so große Probleme Leute zu verletzen, aber das lies einen immer so böse dastehen, erhöhte das Risiko selbst verletzt zu werden und die Leute hier kämpften ja anscheinend entgegen ihren Willen. Durch ihre Wut waren die ersten beiden Gründe fast trivial, aber der dritte Punkt war groß wie eh und jäh und Sinikka hasste sowas. Aber sie durften bei einer so gefährlichen Mission nicht soviel Rücksicht nehmen, sonst könnte das tödlich enden, und das nicht nur für sie. Sinikka kamen große Zweifel, dass das hier überhaupt Menschen waren. Sinikka stieß einen der eingedrungenen Angreifer weg und verpasste einer zweiten Person, die sich gerade dem Dragonslayer näherte, einen Tritt. Einen sanften, noch. „Nein, ich habe keine Ahnung wie sie hier reingekommen sind. Eigentlich hätte das nicht möglich sein dürfen. Sind das überhaupt Menschen?“ antwortete das Mädchen dem Donnermagier. Genervt blickte sie die Gegner hinter dem Ministurm an und meinte dann gereizt: „Das hat keinen Sinn. Entweder kommt jetzt eine Idee, wie wir weiterkommen, oder ein Vorschlag wo wir hingehen. Entweder wir kommen weiter oder wir setzen unsere Suche fort und hören auf so vorsichtig zu sein. Wie Seraphim schon sagte, wir halten das hier nicht ewig aus.“ Sie waren lieb genug gewesen. Eigentlich war es nur ihrer Kindheit zu verdanken, dass Sinikka nicht einfach zuschlug. Sie hatte gelernt mit Wut zu kämpfen und sie hatte gelernt Wut zu unterdrücken. Das konnte sie erstaunlich gut, aber änderte nichts an der Lust darauf zuzuhauen. Und ehrlich gesagt war ihr das gerade zuviel. Sie war lieb gewesen. Hatte sich zurückgehalten. Dabei spielte auch Angst eine Rolle. Aber ihre Wut war größer als ihre Angst und Sinikka wollte ihre Angst überwinden. Der Tod war nach ihrem Glauben und ihrer Vorstellung nichtmal so schlimm. Eigentlich sogar ziemlich schön. Blöd waren daran nur drei Sachen. Der Schmerz. Die zurückgelassenen Freunde. Mehr weil man mit denen etwas machen könnte und nicht so alleine ist, als aus Gründen der Trauer. Aber auch aus Gründen der Trauer. Die möglichen Reisen, die man dann nichtmehr macht. Und Reisen waren etwas sehr sehr Schönes! Ahhh... das war kompliziert. Sinikka würde beim nächsten Angriff einfach den Angreifer nehmen und ihr sehr kräftig in die Menge schmeißen. Was ihn bei ihrer Kraft vermutlich zu einem sehr großen Wurfmesser machen würde. Aber aber aber, noch durften erstmal Minato und Seraphim reden. Wie schlecht wäre ihre Kontrolle den sonst... Nein, Sinikka war eine feine, liebe Dame mit Anstand und Geduld!