Und dann war es endlich soweit, Dalish, der Sohn des Waldes sollte seine treuen Gefährten und Wegbegleiter vor den Gefahren der Wüste beschützen. Dalish wusste, dass nur Dalish dieser Aufgabe gewachsen war, zwar konnten die Anderen die Gruppe mindestens genauso gut beschützen, wenn nicht sogar besser, aber keiner von ihnen kannte die Tricks die ein Kobold kannte. Jetzt wo das andere Geschlecht endlich schlief konnte Dalish beginnen, das Lager sicher zu machen. Doch wie machte man etwas sicher? Ganz einfach man markiert es um damit sein Revier abzustecken, sodass jeder Eindringling weiß, Achtung hier wacht Dalish!! Und so begann der verlorene Junge einen großen Kreis um das Lager der kleinen Gruppe zu urinieren. Das ganze Verfahren war jedoch komplizierter als man es sich vorstellen könnte, so dachte Dalish viel zu großzügig und wollte ein Gebiet abstecken, das seiner kleinen Blase kaum gewachsen war. Doch ein echter Magier von Fairy Tail gab nicht so leicht auf und so erkämpfte sich der maskierte Junge seinen gelben Kreis.. Tropfen für Tropfen. Erschöpft aber stolz auf seinen ellipseförmigen Kreis, stemmte der Junge seine Hände in die Hüften und wusste, dass das Lager nun sicher vor Wölfen, Bären, Wildschweinen und sonstigen haarigen Vertretern war. Das es keines dieser Waldtiere in der Wüste gab, wusste der Kobold nicht, doch bewies das nicht, dass sein Kreis nicht funktionierte, ganz im Gegenteil. Schließlich wurden sie nicht von Wildschweinen, Bären oder gar Wölfen angegriffen.

Dalish lies sich in den Sand fallen und betrachtete den klaren und mit Sternen bestückten Himmel. Es war komisch, auch wenn er soweit von zuhause entfernt war, waren dort oben dieselben mystischen Figuren, die schon damals über ihn gewacht hatten. Die Geschichten erzählten, dass jeder von ihnen besonders Tapfer und Edel gewesen war und sie aufgrund ihrer Taten einen Ehrenplatz am Himmel bekommen haben. Dort sollen sie ewig leben und über die Lebenden wachen, ihnen Mut, Hoffnung und Geborgenheit spenden.. Was man wohl machen musste um sich einen Platz ergattern zu können? Es war ein Zischen, gefolgt, von einer nassen langen Zunge, die den verlorenen Jungen über die Maske fuhr, die dafür sorgte, dass er von den Sternen abließ und seine Nachtwache weiter verfolgte.
Der Besitzer dieser Zunge war eine ca. 3m lange Eidechse, die den Jungen verwirrt anblickte. So sah er aus wie ein Mensch, schmeckte aber eher wie eine Pflanze. Dies war eine Informationskombination, die den armen Wüstenbewohner mehr als verwirrte. So wollte er doch einfach nur ein leckeren Bissen für die Nacht finden..
Verdammt, ging es den Sohn des Pans durch den Kopf, als er realisierte, dass jemand seinen undurchdringlichen Pipikreis durchbrechen konnte. Sofort griff er nach seinem Instrument und begann eins seiner Lieder zu spielen. Eine junge Fee namens Limak erschien und begann den Übersetzer zu spielen. „Du willst also etwas zu fressen haben…. Mhhh Dalish kannst du nicht essen, Dalish ist dein Bruder… Was du willst einen von meinen Begleitern essen? Japp an denen ist schon etwas dran, aber Dalish kann dir das nicht erlauben. Dalish hat versprochen Lia und Melanie zu beschützen und ein verlorener Junge hält immer sein Versprechen.“ Sprach er und nickte um diese Aussage zu verdeutlichen. „Was den Mann? Ja denn kannst du haben, er ist nicht Dalish Freund.“ Genüsslich leckte sich die Echse über ihre nicht vorhandenen Lippen und machte sich auf den Weg zu Kentas Zelt, doch noch bevor er es erreichen konnte viel Dalish etwas Wichtiges ein. Lia wollte, dass sie Kenta beschützen und wenn Dalish ihn jetzt fressen lässt wird Lia sauer. Das Gesicht des Maskenträgers verzog sich zu einer angstvollen Fratze. “… man darf Lia nicht sauer machen… Lia hat den einen Jungen verschwinden lassen der gemein zu ihr war.“ Ging es den Waldbewohner durch den Kopf. „ACHTUNG EIDECHSE, DALISH HAT SICH GEIRRT! WENN DU DEN FRIST WIRD LIA SAUER UND DANN KANN NICHTMAL DALISH SIE AUFHALTEN!!!“ Sprach er in einem fast schreienden panischen Ton, so als wäre das feuerbeherrschende Mädchen das schlimmste Monster das Dalish kannte. Die Panik des Jungen schien 1 zu 1 auf die Echse überzugehen, sodass sie auf einmal Kreideweiß wurde, angstvoll auf Lia Zelte blickte und genauso schnell verschwand wie sie gekommen war. Erleichterung machte sich in dem Waldbewohner breit, nun wo er wusste, dass er das Leben der armen Echse gerettet hatte.

Der nächste Morgen verlief eher Ereignislos, so war es viel, viel, vieeeeeel zu früh für den Naturmagier, sodass er nur stillschweigend, das machte, was man von ihm verlangte.. jedenfalls bis auch er endlich Fit war. Mit einem letzten Gähnen verbannte er die Müdigkeit aus seinem Körper und holte ein wenig auf, sodass er nun genau neben Lia lief. „Und was machen wir jetzt? Gehen wir wieder zurück oder wollen wir hier noch nach tollen Abenteuern suchen? Wir haben doch jetzt den Schatz oder? Können wir eine Aose besuchen? Dalish wollte schon immer eine Aose sehen. Was ist überhaupt eine Aose?“

Nachdem Dalish ihr Zelt verlassen hatte legte sich Melanie ruhig hin. Gemütlich kuschelte sie sich in ihre Sachen und schlief ein. Sanft entglitt sie in das Reich der Träume. Es war ein ungewöhnlicher, aber doch ganz normaler Traum. Doch wurde dieser je unsanft unterbrochen, als Dalish draußen Radau veranstaltete. Melanie wachte auf und lauschte mit gezücktem Dolch auf die Geräusche der Nacht und all die Dinge die dort draußen passierten. Sie hörte Dalish wie er irgendwas machte. Melanie wusste nicht was er da macht, es hörte sich aber nicht nach still dasitzen an. Eher als wenn er irgendwas interessantes gefunden hätte. Besser gesagt irgendwas für ihn interessantes und faszinierendes. Ob sie genauso fasziniert wäre wie er war für sie etwas fragwürdig nach dem wie Dalish bisher war. Sie hatte nichts gegen ihn, außer vielleicht die zusätzliche Schutzschicht die er sich angesammelt hatte, aber niemand konnte etwas dagegen sagen, dass er ebenfalls sehr ungewöhnlich und mit keinem Stadtbewohner zu vergleichen ist. Fast keinem Stadtbewohner! Melanie guckte kurz flüchtig hinaus, ob alles in Ordnung war und legte sich dann wieder schlafen. Diesesmal träumte sie etwas anderes. Es war ein sehr... ungewöhnlich Mädchenhafter Traum, würden die meisten jetzt behaupten. Selbst Melanie war etwas verwundert. Aber der Traum war amüsant. Sehr sehr amüsant und lustig. Sie saß mit Lani inmitten einer pinken Welt und trank Tee. Überall war es Pink, selbst die Tassen und der Tisch waren Pink. Außer Melanies Tasse. Die war natürlich selbstverständlich ohne Frage blau! Auch die Kleidung von Melanie war blau, logischerweise. Lani hingegen war komplett in ein pinkes Kleid gekleidet. Es sah lustig aus Lani in pink zu sehen, aber gleichzeitig war es auch unendlich niedlich. Melanie hatte das starke Verlangen sofort Lani umzuspringen und zu knuddeln so niedlich war sie. Kurzerhand tat Melanie das auch nachdem sie den Tee ausgetrunken hatten. Am nächsten Morgen wachte Melanie gähnend auf als sie geweckt wurde. „Woaaaaa....“ Machte Melanie und wollte weiterschlafen. Sie hatte einen leichten Schlaf, wenn es darum ging aufzupassen, aber aufstehen...! Und dann auch noch einfach so, weil es Morgen ist.... Melanie gähnte erneut und stand mühsam auf. Sie ging aus ihrem Zelt und begrüßte alle verschlafen:" Guten Morgen." Sie frühstücke etwas und räumte ihr Zelt ab und packte alles zusammen. Dann folgte sie Lia und Dalish. Dabei bemerkte sie aber immernoch nicht, dass ihr Haar immernoch pink war. Sie gähnte und fragte sich was wohl passieren würde. Sie nahm ein Stück Käse und folgte so also ein Stück Käse mampfend Lia und den anderen. Dalish schien schon vollkommen wach zu sein und hatte so wie es aussah seine Müdigkeit erfolgreich vertrieben. Er bestürmte Lia mit fragen und Melanie grinste belustigt.

Aus dem Augenwinkel erkannte Lia, dass Dalsih zu ihr aufgeholt hatte. Ohne hinab zu blickten schielte sie nur aus dem Augenwinkel zu ihm, lieber hätte sie ihrem Blick weiterhin in die Ferne gerichtet, denn dort gab es mehr zu sehen. Zumindest könnte man das meinen, wer weiß welchen Streich die Wüste dem Menschlichen Verstand spielen wollte. Aber es sah eben aus, als würden eigenartige Schatten den Sand aufwirbeln. Währenddessen berichtete Dalish, was er eben zu berichten hatte. Bevor sie ihm antwortete, seufzte sie angestrengt. „Sag mal, wo kommst du überhaupt genau her und wie hast du da gelebt? Du meinst eine Oase und keine Aose!“ Bevor sie weiter redete, blickte Lia kurz zurück und sich zu vergewissern, dass Kenta und Melanie noch hinter ihnen waren. Dann nutzte das cholerische Mädchen sofort die Gelegenheit, um ein wenig zu prollen: „Eine Oase ist ein Vegetationsfleck in der Wüste, üblicherweise an einer Quelle gelegen. Oasen können variieren, vom kleinen, von Dattelpalmen umgebenen Teich bis hin zu ganzen Städten mit angesiedelten Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben.“ Die Luft, welche ihr bei diesem Vortrag entlaufen war, versuchte sie möglichst unauffällig wieder einzuziehen. Sie war sich absolut sicher, dass Dalish dank ihrer Hilfe in Zukunft viel schlauer werden würde. Wenn nötig, würde sie ihm das Wissen auch einprügeln. Plötzlich fiel ihr noch die andere Frage ein, welche sie vergleichsweise kurz beantwortete: „Wir bringen Kenta mit seinem Schatz in die nächste Wüstenstadt.“ Wieder blickte Lia in die Ferne. Moment mal, waren diese verrückten, staubaufwirbelnden Schatten größer geworden? Noch immer verschwammen sie in der Hitze, weshalb man sie kaum erkennen konnte. Etwas verunsichert über ihre eigene Zurechnungsfähigkeit wollte sie den Kobold fragen, ob er das auch sah, doch dann schüttelte sie nur für sich selbst den Kopf und ließ sich zu Melanie zurückfallen, indem sie langsamer ging. „Siehst du das auch?“, fragte Lia und zeigte in die Richtung, in welcher man es erkennen konnte. Aber sie irrte sich nicht, denn noch ehe die beiden jungen Frauen darüber sprechen konnten, schrie Kenta auf wie ein kleines Mädchen, faselte irgendwas vom Stehlen und machte die Gruppe ganz Wirr. Lia, welche mit so etwas gar nicht so gut klar kam, brüllte ihm nur entgegen, er solle gefälligst Ruhe geben und ihnen sagen, was das für Dinger da hinten sind. Der Archäologe, welcher seine kleine Schatulle unter sein Hemd gesteckt hatte, erklärte lauter als nötig, was los war: „Das sind Banditen! Sie reiten direkt auf uns zu! Sie wollen meinen Schatz!“ Im ersten Moment blickte Lia ihm mit hochgezogenen Augenbrauen ins bleiche Gesicht, dann wandte sie sich wieder zu den angeblichen Feinden. Und er hatte recht, ob es nun welche waren oder nicht, sie kamen auf die Gruppe zu. „Reiten die auf Kamelen oder was?! Wie ulkig, so was hab ich noch nie gesehen.“ Irgendwie ging es Kenta nicht schnell genug voran, weshalb er wieder in die Luft ging, erst Melanie‘s Gesicht in die Hände nahm, danach Dalish’s und beiden mehr als deutlich sagte, dass sie gefälligst etwas unternehmen sollten, da er sonst niemals reich und berühmt werden würde. Lia packte den Mann am Kragen und knurrte: „Sie machen mich wahnsinnig! Was sind das für Banditen?!“ Der arme Archäologe stöhnte, wischte sich den Schweiß von der Stirn und klärte die Magier auf: „Sie nennen sich Schwarzsäbel und verbreiten unter den Händlern und Nomaden in der Wüste Angst und Schrecken! Sie sind bewaffnet und gehorchen ihrem Anführer Seth, der als einziger einen roten Schleier um den Kopf hat!“ Die Tatsache, dass sich der Anführer schmücken musste, statt in der sicheren Menge unterzugehen, war ja egal. Wichtig war jetzt, dass Kenta und der Quest, ihn und seinen Schatz in die nächste Stadt zu bringen, in Gefahr waren. „Wir werden ihnen nicht mehr entwischen, sie sind schon zu nah gekommen. Wir werden jetzt einfach so unauffällig und normal wie möglich-“, ihr Blicke schwenkte zu Dalish und Kenta, „weitergehen. Vielleicht können wir einem Kampf ja irgendwie aus dem Weg gehen. Melanie, nimm du bitte Kenta’s Schatulle, du bist diejenige von uns, sie am wenigsten Aufsehen erregt.“ Zwar war der Mann damit nicht gerade einverstanden, aber er fügte sich Lia’s Entscheidung. Nervös ging die Gruppe weiter, bis, kurze Zeit später, Seth zusammen mit seiner Schar ihnen den Weg abschnitt. „Seid gegrüßt, ihr.. Reisenden!“

Melanie lies Lia und Dalish in ruhe miteinander sprechen und folgte lieber weiter still der Gruppe. Die Müdigkeit wich und Lani fragte scherzhaft und vollkommen ohne Hintergedanken oder Melanie neckenden Grund, ob Melanie denn gut geschlafen hätte. Natürlich ging es Lani dabei nicht wirklich darum ob sie gut geschlafen hatte. Das wussten sie beide, denn beiden war bewusst das Lani die Antwort längst schon kannte. Selbst wenn Melanie es Lani nicht offenbart hätte. Es war immer ist, dass Melanie Gedanken oder Gefühle von Lani nicht so einfach herausfinden konnte wie Lani andersrum die von Melanie. Melanie guckte sich etwas in der großen sandigen Umgebung um. Es war sandig … und, was Melanie störte, es war sehr hell. Als sie wieder einmal zu Lia und Dalish guckte war da irgendwas am Horizont. Irgendwas was nicht so sandig, sandig daliegend wie der Rest des Sandes war. Der Sand war angenehm, aber man musste aufpassen das er nicht ins Essen kommt. Das ist dann immer ein sehr erfreulicher Segen, auf den man gerne verzichtet. Das wäre eigentlich eine schöne Idee, jetzt ein wenig barfuß durch schön gemütlichen Sand zu laufen, aber … Hmmm.. Was für ein aber überlegte Melanie. Es war immer wieder steinig war ein aber, aber kein wirklich störendes. Kurz fröhlich schmunzelnd durchflog der Gedanke barfuß durch den Sand zu laufen Melanies Gedanken. Aber er bog direkt ein Stück weiter um eine Ecke und verschwand bei all den anderen früher mal gedachten Gedanken. Lani schmunzelte bei Melanies Gedanken. Melanie bemerkte plötzlich wie Lia zu ihr zurückfiel und als sie dann bei ihr war auf die komischen Teile in der Ferne zeigte und fragte ob sie das auch sehen würde. Melanie wollte gerade antworten und nicken, da wurde sie aber abrupt unterbrochen von einem herumschreienden Kenta. Melanie guckte zu Kenta, welcher durcheinander stiftete. Lia brüllte ihn an und es herrschte ein kleines drunter und drüber. Melanie hörte Kenta und Lia aufmerksam zu und beobachtete das etwas dort hinten, welches auf sie zukam. Laut Kenta waren es Banditen die da ankamen. Melanie merkte, dass Lani kampfbereit war. Die Frage war eher ob sie Kampfbereit ist. Vielleicht würde sich ein Kampf ja auch vermeiden lassen, auch wenn es eher unwahrscheinlich war. Irgendwie hatte Melanie das Gefühl, dass Lani so sehr wollte, dass Melanie endlich mal etwas aus sich herauskommt, dass sie wahrscheinlich vor lauter Eifer direkt auf die Banditen zugegangen wäre und freundlich und höflich gewinkt und gegrüßt hätte. Nun gut... Melanie war nicht so sehr dadrauf aus.. Eher im Gegenteil. Aber wahrscheinlich würde ihr das trotzdem helfen. Kenta nahm ihr Gesicht in die Hand, was ihr nicht wirklich gefiel... was ihr gerade nicht so sehr passte... und sie leicht störte... Melanie blieb ruhig. Das war Kentas Glück das sie Melanie war und nicht Lani. Normal hätte das Lani auch nicht all zu sehr gestört, aber es war nun mal nicht normal. Kenta ging weiter zu Dalish und Melanie musterte wieder die auf Kamelen angeritten kommenden Banditen. Lia „beruhigte“ Kenta und dieser erzählte endlich mehr über die Banditen. Melanie wurde bei dem Namen des Anführers kurz nachdenklich. Seth ?? Irgendwas.... Melanie dachte weiter über den Namen nach und guckte sie Lia, was sie machen würde. Als Lia sagte, dass sie die Schatulle tragen soll nickte sie und sagte:“ Ok mache ich.“ Melanie nahm die Schatulle entgegen und versuchte recht unauffällig weiter zu gehen und überlegte gleichzeitig was sie tun könnten, und was sie alles machen könnten. Für ihren Vorschlag, wie sie die Schatulle und sich vor den Banditen verbergen konnte, konnte sie Lia nicht mehr mitteilen. Aber es wäre sowieso unschön gewesen, weil sie so Lia, Dalish und Kenta nicht hätte mit verbergen können. Sie liefen, teilweise nervös, weiter bis ihnen Seth und seine Leute den Weg abschnitten. Sie hörte wie Seth sie grüßte und musterte unauffällig die Leute die ihnen da den Weg abschnitten. Melanie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie die Schatulle nicht gerade den Banditen vorhalten wollte. Sie hoffte, dass es nicht zu einem Kampf kommen würde, da sie nicht wirklich gut kämpfen kann und keine große Hilfe wäre... Was könnte sie schon ausrichten? Sie war gespannt auf die Reaktion der anderen. Wie würden sie reagieren ? Melanie überlegte auch die Begrüßung zu erwidern, überließ dies aber lieber Lia.

Fragend blickte der Waldbewohner zu seiner Teamchefin, er konnte einfach nicht glauben, was für eine dumme Frage sie ihn stellte. Bis jetzt hatte er eigentlich gedacht, dass Lia ein ziemlich intelligentes Mädchen gehalten, schließlich hatte sie es geschafft Dalish zu fangen und Dalish war so klug wie ein Eichhörnchen…wenn nicht sogar so klug wie ein Fuchs. Aber die Frage die sie nun Dalish gestellt hatte, passte so gar nicht zu der sonst so klugen Lia. Dank der Maske die das Gesicht des Koboldes verdeckte, konnte man nicht den ziemlich verwirrten Gesichtsausdruck erkennen, der genau diese Gedanken wieder spiegelte, die ihn gerade durch den Kopf gingen. „Wo soll Dalish schon herkommen? Dalish kommt aus dem Wald so wie alle verlorenen Jungs… Dalish ist im Wald groß geworden und hat da alles gelernt, was ein richtiger verlorener Junge wissen muss.“ Erzählte er stolz. „Doch hat Dalish gemerkt, dass es noch mehr gibt… die Menschen sind sooo komisch und auch sooo faszi.. faszni.. ähh interessant, dass Dalish sie nun erforschen will.“ Begann der Junge zu plaudern und hätte wohl ewig so weiter machen können, doch unterbrach er sein Geplauder um Lia Erklärung zu lauschen. Eine Oase war also ein Fleck auf dem Sachen wachsen… Quellen, Palmen, Teiche und sogar Städte sollen aus diesen Flecken erwachsen. „Sogar ganze Städte…. Dalish muss unbedingt eine Oase sehen… Lia können wir eine Oase besuchen gehen?“ fragte er seine Teamführerin und hoffte, dass sie diesen kleinen Ausflug erlauben würde, vielleicht nicht jetzt, aber wenn sie ihre Mission erfüllt hatten, hatten sie sicherlich noch genug Zeit.
Wie es schien würden sie nicht lang ungestört bleiben, so näherte sich eine Kenta bekannte Banditenbande der Gruppe. Melanie bekam den Schatz und sie sollten sich unauffällig verhalten, so waren jedenfalls die Arbeitsanweisungen. Doch wie genau benahm man sich unauffällig? War Dalish nicht die ganze Zeit unauffällig? Der Kobold mit der Maske entschloss sich noch ein wenig unauffälliger zu benehmen um so auch nicht in die Aufmerksamkeit der Banditen zu geraten. Um unauffällig zu sein musste man sich benehmen, als ob man nichts zu verbergen hatte, also musste man sich so benehmen, als wenn kein anderer anwesend war. Die erste Amtshandlung des unauffälligen Dalish war es sich an seinem Gesäß zu kratzen. Was machte man, wenn man allein war ? Richtig, man kratzte sich dort, wo man sich sonst nicht kratzen kann, ergo war es unauffällig, wenn man sich kratzte. Danach schlenderte er den beiden Damen hinterher, wobei sein Schlendern eher einen wippenden fast hüpfenden Gang entsprach, der alles andere als normal war.
Aus einem ihn nicht erklärlichen Grund, kreuzte trotzdem dieser Seth ihren Weg und hielt die Gruppe bei ihrer Mission auf. Das Seth sie stoppte konnte natürlich nicht an dem Waldbewohner liegen, schließlich war er so unauffällig wie ein Sandkorn… es lag sicherlich an den anderen gewesen.. pfff ungehobelte Trampel..
„Keine sorge ich mach das schon.“ Flüsterte er zu Lia bevor er das Wort an die Banditen richtete. „Hallo Schleiermann.“ Begann Dalish zu sprechen, nachdem der Chef der Banditen das Wort an sie richtete. „Ich bin Dalish und dass sind Melanie, Lia und Kenta, der Scheußliche.“ Er hatte dem Archäologen mit Absicht einen gruseligen Titel gegeben um so dafür zu sorgen, dass man ihn auch nicht für harmlos hielt, schließlich würde man ihn so noch mehr respektieren. „ Wir sind keine Reisenden… wir sind Suchende… wir Suchen einen Vegetationsfleck mit einer Quelle und Dattelpalmen… Das nennt man auch Oase.“ Begann er erklärend.

Am liebsten hätte Lia diesen arroganten Bandit von seinem bescheuerten Kamel geschlagen! Er musterte die ganze Gruppe so dermaßen abschätzend, dass es schon fast wehtat. Dennoch, jetzt musste sie sich wirklich zusammenreißen. Zwar bebte das Mädchen bereits, konnte sich kaum noch beherrschen, aber sie durfte sich jetzt einfach keinen Fehltritt erlauben. Am besten wäre es wohl gewesen, wenn sie einfach alle mal nichts sagten, kein Hallo und auch sonst kein Wort. Die Schwarzsäbelbande würde sie bestimmt noch genug ausfragen. Aber leider hatte Lia die Rechnung ohne Dalish gemacht. Dieser plapperte sofort drauf los. Seth schien sichtlich verwirrt zu sein, was dieser Kerl da von sich gab, während manche Banditen kurz auflachten. Mit jedem Wort, welches von ihm wich, musste Lia ihre Zähne fester zusammenbeißen, um nicht auffällig auszurasten oder so. Das, mit dem Besuch bei einer Aose, äh.. Oase, konnte er knicken!
Als das kleine Kerlchen endlich mal Ruhe hielt, ergriff Lia das Wort, trat zu Dalish und schob ihn mit einer Hand nach hinten. „Kenta der scheußliche ist niemand anders als ein Familienvater, welcher zu seinen Lieben zurückgebracht wird.“, log das Mädchen,was ihr wirklich schwer fiel. Denn lügen war nicht ihre Stärke, lieber plapperte sie alles aus, was man nicht aussprechen sollte. Aber diese Situation erforderte das einfach. Sie drückte ihre Stimme etwas und sprach weiter mit Seth. „Verzeiht bitte das Verhalten des Jungen.. er ist auf den Kopf gefallen.“ Mitleidig warf sie einen Blick zu Dalish. Nun ergriff Kenta das Wort, welcher so nervös war, dass er bei seinem ersten Schritt nach vorne im Sand stolperte: „Wir müssen los, meine.. äh Familie wartet schon!“ Doch als der Mann als zu voraus gegangen war, zückte Seth seinen Säbel und hielt ihn dem Archäologen an den Hals. „Nicht so schnell, Archäologe! Habt ihr etwa geglaubt, mich hinters Licht führen zu können? Ich kenne diese halbe Portion.“ Elegant schwang sich der Anführer von seinem Kamel, zog zuvor seine Waffe ein und trat nun vor die Gruppe, einige seiner Handlanger machten es ihm gleich. Kenta trat hinter Melanie, als wollte er sich sofort wieder seine Schatulle schnappen, aber das durfte er einfach nicht. „Los, wo ist denn der große Fund, von dem alle Nomaden sprechen?!“ „Da-da da- das würdest du wohl g-g-gerne wissen, was?“ Wow, wenn es um seinen Schatz ging, wurde dieser Archäologe ja direkt frech und tapfer. Sein Leben und das der anderen schien da nicht so viel Wert zu haben. „Ich warne dich, Bürschchen, leg dich nicht mit uns an.“, knurrte Seth zwischen den Zähnen hervor. Kenta hielt eine Hand auf Melanies Schulter, mit der anderen schwenkte er aufmüpfig herum: „Pah! Diese Magier hier werden dir das fürchten lehren! ..nicht wahr?“ Innerlich war Lia sehr erschrocken und verärgert über die Worte ihres Schützlings. Was glaubte er eigentlich? Es waren bestimmt zwölf Banditen, mit Seth waren es 13. Jeder von ihnen hatte einen Säbel oder einen Speer bei sich. Knapp die Hälfte stand auf dem Boden, während die anderen noch auf den Kamelen hockten. Ohne Seth aus den Augen zu lassen, trat Lia wenige Schritte zurück um ihren Team etwas leise zu zu murmeln. „Konzentriert euch auf den Anführer, wenn er außer Gefecht ist, werden sie sich zurückziehen..“ Seth und seine Kumpanen zückten erneut die Waffen und er befahl: „Ihr habt es nicht anders gewollt, wir werden uns den Schatz mit Gewalt holen!“ Ohne darüber nachzudenken, zückte Lia ihre eigene, stärkste Waffe: Die Macht der Einschüchterung. Wenn das Mädchen etwas konnte, dann ihren Standpunkt vertreten. Sie sprang zu den Kamelen, ob mit oder ohne Reiter, entzündete ihre Hände dank der Magie, und stieß ein: „Das war ein großer Fehler!“, hervor. Zwar hatte das keinen verletzt, war etwas übertrieben dämlich, aber immerhin erzielte es den gewünschten Effekt: Die Kamele schüttelten ihre verwirrten Reiter ab und jagten den anderen, bereits freien, hinterher. Ein Kampf, bei welchem beide Parteien auf dem Boden waren, war doch gerechter. Dennoch mussten sie sich etwas einfallen lassen. Denn stark genug war die Gruppe bei weitem nicht, um den Sieg zu erringen.

„Japp, das war wirklich ein großer Fehler“ begann Dalish zu erzählen, während er seine Arme kühn vor der Brust verschränkte. „ Ihr habt nämlich den Fehler gemacht euch mit ein paar der stärksten Magier von Fairy Tail anzulegen. Die magische Melanie, der draufgängerische Dalish und unsere Anführerin die launische „Feuerfrau“ Lia.“ Begann er seine Teamkollegen und sich selbst furios anzukündigen. So war doch Einschüchterung alles und wenn die Gegner wussten, dass sie zu der mächtigen Fairy Tail Gilde gehörten, würden sie sicherlich bald das Weite suchen. Laut Lia sollten sie sich um Seth kümmern, wenn sie ihn besiegten würde der Rest wohl aufgeben. Nun ja es war irgendwo logisch, wenn sie der Schlange den Kopf abschlugen, würden sie sie besiegt haben… doch was war, wenn es keine Schlange war, sondern ein Regenwurm, wenn sie den in 2 schlugen waren es 2 Regenwürmer… Aber egal, jetzt war keine Zeit für Geomedings.. ähh Mathe, nun mussten sie erstmal ein paar Gegnern das Fürchten lehren. Wild entschlossen, schlug der Kobold seine Faust in die flache Hand, er würde diesem Seth schon zeigen, dass man sich nicht einfach mit Fairy Tail anlegen sollte. „DALISH POWER AKTIVIERT“ sprach der Waldbewohner, während er die Hände von sich streckte und sich langsam im Kreis drehte. Nach einer 360° Grad Drehung blieb Dalish wieder stehen und zog seine Ocarina mit einem Siegessicheren Lächeln hervor. Verwirrt blickten die anderen Banditen dem Kobold bei seiner Vorführung zu, doch als sie dann erkannten, dass der Junge nur ein Musikinstrument in seiner Hand hatte, brachen sie in schallendes Gelächter aus. „Jaaa, ihr solltet eure Angst lieber verstecken, noch habt ihr die Gelegenheit dazu, denn noch habt ihr die Möglichkeit, vor Dalish, Sohn des Pans zu fliehen.“ Mit diesen Worten führte er das Instrument zu seinem Mund und begann zu spielen. Es war ein fröhliches Lied, es erzählte von einem Wind, der durch die Blätter zog und ein freudiges Rascheln hinterließ. Das Lied schien immer schneller und schneller zu werden und gleichzeitig schien ein kleiner Keimling aus dem Boden zu sprießen, der sich in Rekordzeit zu einem riesigen Blatt, welches einer Seerose ähnelte, heranwuchs. Dalish beendete sein Spiel und mit einem Puff-Geräusch erhob sich ein 1m großes hölzernes Wesen aus dem Blatt. Es war Kurodoki aus dem Clan der Waldgeister. „Kurodoki mein Freund, helf mir meine Feinde zu besiegen.“ Fast schon militärisch schlug der hölzerne Freund seine Hand gegen die Stirn und entließ ein freudiges Quicken. Dann widmete sich der Waldgeist mit ernster Miene den Banditen und begann 20cm große Nüsse auf den Anführer der Banditen abzuschießen.

Dalish legte eine beeindruckende Schau hin während Melanie die Leute musterte. Dalish begrüßte die Banditen und fing an loszulabern. ..Irgendwie war es lustig.. wenn auch unpassend. Wahrscheinlich schaffte es Dalish gerade dafür zu sorgen, dass ihn, falls er die Banditen überleben sollte, ganze andere Sorgen verfolgen würden. Sorgen in Form einer sehr sehr wütenden Lia, der Melanie dann nicht im Weg stehen möchte. Dalish begann etwas von Oasen zu labern, was den Banditen nicht all zu sehr überzeugen zu schien. Melanie beobachtete wie Lia Dalish zur Seite schob und selber das Wort ergriff und versuchte zu retten, was zu retten war. Anscheinend kannten der Bandit Kenta, denn auch Lias Versuch den Archäologen als Familienvater auszugeben scheiterte. Ein paar Banditen stiegen von ihren Kamelen und Melanie beobachtete wo sie standen, und was für Waffen sie hatten. Sie fragte sich wie gut sie wohl kämpfen konnten. Es sah recht gemischt aus. Etwas genervt bemerkte sie wie Kenta hinter sie ging. Nach dem kleinen kurzen Wortwechsel legte er plötzlich seine Hand auf ihre Schulter und verkündete, dass sie den Banditen das fürchten lehren würden. Natoll... Jetzt müssten sie schleunigst etwas unternehmen. Lia meinte, dass sie sich auf den Anführer konzentrieren sollten. Lia rannte danach mit einer Flamme umher und verscheuchte die Kamele. Auch Lia versuchte es jetzt auf die einschüchternde Methode und fing an laut zu rufen. Dalish protzte erst mal eine Runde und gab den Banditen etwas zu lachen, bevor er ein komisches Wesen beschwor und es den Anführer angreifen lies. Melanie zog derweil ihren Dolch... was wieder eine Lachnummer für einige ihr zugewandte Banditen war. Einer stieß lachend aus:“ Ein Zahnstocher ? Ein kleines Mädchen mit Zahnstocher soll uns aufhalten.. Bist du hier irgendwie eine Bedienstete oder so? Wir haben sicherlich Arbeit für dich. Vielleicht ja sogar noch mehr..!“ sagte der Räuber grinsend, während er Melanie im Blick behielt. Melanie antwortete:“ Ich zeig dir mal wie dich dieser Zahnstocher erledigen wird! Waaahhhh!“ Das jetzt kommende hatte der Räuber sich durch seine eigenen Worte zu verdanken. Lächelnd wartete er auf Melanie, welche sichtlich kleiner als der Räuber war. Und auch sichtlich schwächer war.. dazu brauchte man sie nur anzugucken. Melanie rannte auf ihn zu, woraufhin dieser seinen Säbel nahm und einen Schlag auf Melanie ansetzte. Melanie ging erst so, als wolle sie mit ihrem Dolch zuschlagen, duckte sich dann aber hinab unter dem Säbel hindurch und benutze nicht ihren Dolch sondern ihr Bein. Mit voller Wucht versuchte sie dem Räuber ihr Knie in seinen empfindlichsten Bereich zu rammen und hatte als nächstes vor direkt einen Schlag mit ihrem Dolch auf seinen Solarplexus nachzusetzen, was bei einem Treffer sichtlich Schaden hinterlassen würde. Sie überlegte weiter, wie sie vorgehen sollte und was sie tun sollte. Das ein oder andere Ass hatte sie auch noch im Ärmel. Sie fragte sich wie gut die Banditen waren und was Lia und Dalish machen würden. Der Angriff mit dem Knie und dem Dolch in den Solarplexus würde sicherlich kein zweites Mal funktionieren, also brauchte sie einen neuen Angriff, und vorallem am besten einen Gegner, denn sie ohne anderen störenden Gegner angreifen könnte. Vorallem wirkte sie nach diesem Angriff sicherlich nichtmehr verschlafen, klein und schwach. Ahh... Das gerade ist ein guter Angriff.. aber jetzt ? Wie sollte sie weitermachen. Für einen direkten Kampf ist sie sicherlich viel zu schwach. Sie brauchte irgendeinen Trick.. eine Strategie.. einen neuen Angriff. Weiter überlegte sie .. Hoffentlich würde Lani ihr helfen! Lani grinste. Ja Melanie kämpfte! Freudig beobachtete Lani Melanies Angriff, bemerkte aber auch die Not in die Melanie nun kam. Ermahnend und doch freundlich, ruhig und fürsorglich sagte Lani vollkommen ruhig und gelassen:" Denk nicht darüber nach wie schwach du bist, und ob du es überhaupt schaffst. Blende das aus! Das brauchst du nicht. Sowas ist unwichtig. Konzentriere dich vollends auf den Kampf. Denke nicht darüber nach ob, denke darüber nach wie. Ob du einen Gegner besiegen kannst hängt davon ab wie du kämpfst. Und wenn du kein wie hast, was nützt dir dann das ob ? Also los! Du schaffst das. Ich helfe dir. Ist dir der mit dem Speer aufgefallen ? Er steht recht nah dran. Wie wäre es wenn du unseren ersten Gegner hier, nachdem du ihn getroffen hast, ein wenig zur Seite umlenkst, sodass er von dem Speer aufgespießt wird. Dadurch nimmst du dem Räuber seine Waffe und kannst den Moment für deinen Angriff nutzen." Melanie nickte gedanklich und sagte:" Ok. Danke..Was wäre ich nur ohne dich." Lani lächelte nur und schwieg lieber. Sie würde Melanie nur aus dem Konzept bringen, wenn sie jetzt anfangen würde zu erzählen, dass dies nicht ihre sondern Melanies Idee war und Lani sie nur für Melanie genommen hatte, weil diese die Idee vor lauter anderen Gedanken verdrängt hatte und sich zu viel Sorgen gemacht hatte und nicht genug an sich glaubt. Lani seufzte, aber so, dass Melanie es nicht merken würde und beobachtete weiter das Geschehen. Melanies weiterer Angriff stand nun fest. Würde sie treffen, würde sie die Fallbahn des Banditen umlenken, um ihn in den Speer des nebenstehenden Banditen zu lenken und diesen dann in dem ungeschützen Moment anzugreifen.

Lia war ehrlich gesagt beeindruckt. Wer hätte gedacht, dass beide Teammitglieder aus dem Nichts heraus so dominant waren? Bei Dalish war es eine Sache, seine Magie war wirklich etwas Eigenes. Wer sonst würde aus dem Wüstenboden ein Lebewesen nur durch ein paar Töne durch die Okarina ziehen können? Und nicht nur, dass es auf seine Weise ganz niedlich war, es beschoss auch noch die Banditen mit gigantischen Wahlnüssen oder so. Und die größte Überraschung des Tages war ja wohl Mauerblümchen Melanie. Kein Wort hatte sie gesagt, sich kaum bewegt und plötzlich schien sie jede Hemmung verloren zu haben. Das grenzt schon fast an Zauberei. Lia selbst hielt sich einen schmierigen Banditen vom Leib, mit Hilfe der Fire Dragon's Claw, durch welche der Bösewicht einen Tritt von einem brennenden Fuß ins Gesicht bekam. Dafür riss sie ihm zuvor gewaltsam das schwarze Tuch vom Gesicht, damit die Flammen auch so richtig wirken konnten. Kenta hingegen versteckte sich abwechselnd bei den dreien, je nachdem, wer gerade erfolgreich zu sein schien. Tja, die großen Magier der Gilde Fairy Tail schlugen sich nahezu perfekt! Nur schade, dass weder eine überdimensionale Nuss, ein Tritt in die Eier noch eine leichte Verbrennung im Gesicht einen abgehärteten Banditen, welcher Tag und Nacht in der Wüste verbrachte, aufhalten könnte. Ja, sie schreckten kurz zurück, waren teilweise auch verletzt worden. Aber Kampfunfähig? Das Seth und seine Bande nicht lachten.
Es war keine Frage, sie waren blutige Anfänger. Selbst der Feuer-Dragonslayer war nichts weiter, als ein Neuling im Geschäft. Aber deswegen durften sie nicht das Handtuch werfen, irgendwie mussten sie diese Schar von Wilden wieder loswerden. Keiner verlangte, sie umzubringen, nur, dass Kenta und sein Fund sicher in die Stadt kamen. Aber wie? Einfach so schnell wie möglich davonrennen? Jetzt, wo die Kamele weg waren, eine nette Idee, aber dennoch unrealistisch. Wenn sie doch nur irgendwie davon kämen, ein Ablenkmanöver! Das würde aber bedeuten, dass einer zurückbleiben muss. Lia warf einen Blick zu Dalish, er wäre wie geschaffen für diese Aufgabe. Aber ohne ihn würden sie nicht gehen. Ihre Augen bewegten sich in Richtung Melanie. Transformationsmagie.. „Dalish, komm her!“, brüllte das pinkhaarige Mädchen. Als dieser bei ihm ankam, flüsterte sie ihm zu: „Glaubst du, dass du irgendwie an Seth’s rotes Tuch kommst und ihm dieses hier umlegst?“ Noch immer hielt sie das schwarze Tuch des Banditen in der Hand, welches sie dem Jungen hinhielt. „Das rote musst du sofort unbemerkt Melanie geben!“ Danach rannte Lia zu dem Banditen, welcher abseits von den anderen seine Edelsteine zuhielt, so weh taten sie noch. Ihm verbrannte Lia auch das Gesicht, was wirklich schwer war für sie. Jemanden zu schlagen, der noch am Boden lag, wie fies. Aber daran würde sie sich wohl gewöhnen müssen. Sofort zog sie ihm Hose und Umhang aus und versteckte diese im Sand, woraufhin das Mädchen zum Blauschopf raste und ihr leise zuwisperte, dass sie die Kleider des Banditen anlegen sollte und auf Dalish’s rotes Tuch warten musste. Hatte sie sich in Seth verwandelt, sollte sie mit dem Säbel auf Lia zu rennen und so tun, als wollte sie angreifen. Am besten dann, wenn fast alle Banditen es sahen. „Dann lässt du dich einfach von mir umbringen, zumindest tun wir so!“ Während sie unter Anstrengung versuchte, den ein oder anderen Banditen von sich zu halten, hielt sie mit Dalish Blickkontakt, damit er auch wusste, welcher von den Banditen Melanie war. Jetzt war nur noch zu hoffen, dass Seth den Plan nicht durchkreuzte.. er musste weiterhin ferngehalten werden. Hoffentlich kümmerte sich wer darum, sonst wären sie verloren.

„Los los los, go go go.“ rief Dalish verzückt und sprang dabei tanzend umher. „Kurodoki zeig es ihnen.“ Der Waldgeist war toll und weil er das Kämpfen übernahm konnte Dalish anderen Blödsinn machen bzw. seinen Kumpel anfeuern. Ja das war das tolle an diesem Zauber, der Kobold musste das Lied nicht dauerhaft spielen, wie bei anderen Zaubern. Jedoch existierte trotzdem ein magisches Band zwischen ihn und Kurodoki, sobald man dieses lösen würde, würde der Waldgeist wieder verschwinden. Leider war seinen hölzerner Freund nicht stark genug um die Banditen zu besiegen, sicherlich schaffte er es sie abzulenken, verpasste ihnen einige Beulen und es war auch total lustig anzusehen, doch mehr leider auch nicht. „ Mhhh was kann Dalish nur tun um die Banditen zu besiegen, Dalish muss schnell irgendeinen Wahnsinns-Meister-Plan entwickeln.“ Dachte der verlorene Junge in gesprochener Form. Dutzende Pläne, einige mehr, einige weniger bescheuert, schossen durch seinen Kopf, doch keiner von ihnen war auch nur im geringsten Hilfreich gewesen. Es war der Ruf seiner Teamchefin, die den grünen Waldbewohner aus seinen Gedanken riss. „Natürlich Chefin, Feuerfaust Ma’am.“ Entwich es den Kobold in einem schon fast militärischen Ton. So schnell er konnte flitzte er zu Miss Valencia, wobei fast zeitgleich Kurodoki verschwand. Dalish hatte das Band zu seinem Freund gebrochen um bereit für einen anderen Zauber zu sein. „Kein Problem Lia, du hast dir genau den richtigen ausgesucht.“ Sprach er und stemmte die Fäuste gegen seine Hüfte. „Dalish ist der beste Tuchholer und Umleger den Dalish kennt, japp japp japp jaa.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Kobold wieder von seinem Team und flitzte zu dem Ort, der ihn am Besten für seinen genialen Plan, den Lia entwickelt hatte hielt. Um unbemerkt an das Kopftuch des Banditenchefs zu kommen musste der Sohn des Pans ihn erst einmal ablenken und am besten irgendwie von der Gruppe trennen. Tjahaha Gott sei Dank war Dalish ein verlorener Junge und somit perfekt geeignet um einen Menschen unglaublich auf die Nerven zu gehen. Japp, der große Pan hatte Dalish beigebracht, wie er selbst den ruhigsten Gesellen aus der Fassung bringen konnte, Der Waldbewohner war eine Meisternervensäge.

Ein Spiel aus vielen verschiedenen Gesten, einige davon obszön, andere nervig oder einfach nur dämlich präsentierte der verlorene Junge dem Banditenchef. Natürlich wurde dieses Spiel von den Klängen seiner Ocarina begleitet. Der Plan klappte genauso wie der Maskenträger es sich vorgestellt hatte und Seth kam wütend mit gezogenen Säbel auf ihn zu gerannt. Schnell änderte sich die gespielte Musik, sodass es kein Lied der Verspottung war, sondern die Ballade der Wurzeln. Unbemerkt erhob sich eine kleine Wurzel, kurz vor den Füßen des rennenden Banditenchefs und brachte ihn somit zu fall. Mutig wie eine Bergkatze nutze der Kobold die Gelegenheit und sprang auf Seth zu, landete auf seinen Oberkörper und tauschte das rote gegen das schwarze Tuch aus. Fast genauso flink wie der Tausch von statten ging, erhob sich der Junge siegessicher und rannte so schnell er konnte auf Melanie zu. Am liebsten hätte er lautstark von sich gegeben, dass er es geschafft hätte um damit den anderen zu zeigen wie toll doch ein Dalish sein konnte, doch er war schließlich auf einer Geheimmission und musste somit geheime Geheimsachen machen und dabei musste man immer leise sein, dass wusste schließlich jedes Kind. Mit einem breiten Grinsen, welches Leider komplett unter der Maske versteckt war, überreichte er Melanie das Tuch.