'Verdammt, verdammt, verdammt!' Mit einem Hechtsprung brachte sich Tascha in Sicherheit, gerade bevor unter ihren Füßen eine Explosion hochging. Gesteinssplitter flogen umher und spitze Steinchen trafen Tascha am Rücken. Die schwache, aber nicht zu unterschätzende Druckwelle schob die Eismagierin noch ein wenig weiter über den Boden der Kathedrale gegen eine der Säulen, die das Gebäude abstützten. Hustend versuchte sich Tascha aufzurichten, als eine kleinere Explosion die Säule erschütterte und Ziegel auf die junge Frau regnen ließ. Doch wie war s eigentlich dazu gekommen, dass sie kämpfen mussten?
Als die Magier die Kathedrale beteten hatten schien alles noch in Ordnung. Okay, nicht in Ordnung, finsteres Glühen war nicht in Ordnung, aber sie befanden sich nicht in unmittelbarer Gefahr. Leider änderte sich dies schnell, denn die anderen Magier schienen ein komisches Ritual durchzuführen, das eine merkwürdige Waffe aus dem Nichts erscheinen ließ. 'Hätten die nicht lieber ein Buffet bereiten sollen?' Das wäre in der Tat besser gewesen, denn kaum hatten die Fieslinge die Magier von Fairy Tail und Blue Pegasus bemerkt, schien der Angriff bereits zu erfolgen. Der Mann mit dem Stab nahm sich Akay und Kabuto vor und beschwor sogar Skelette, die für ihn kämpften. Währenddessen musste sich Sylvana mit dem Crashmagier herumschlagen, was ja nur bedeutete, dass der Explosionsmagier für Tascha übrig blieb. Eine denkbar schlechte Kombination, wenn man bedachte, dass die Explosionen Hitze erzeugten und ihr Eis, wenn auch magisch, seine Grenzen hatte, was die Resistenz anging. Doch wieder zurück zum eigentlichen Kampf und somit einige Sekunden in die Zukunft.
Noch während die Steine auf die Magierin niederregneten, legte diese ihre Hände aneinander und ließ ihr Mana frei darin pulsieren. Sie konnte den Steinen alleine nicht mehr ausweichen, aber vielleicht mit der Hilfe von jemandem … oder besser gesagt etwas, das mit Steinen und Erde besser klar kam. Blitzschnell entfesselte die Eisalchemistin ihr Mana und erschuf zu ihren Füßen eine Eisskulptur eines Maulwurfs. Dieser regte sich sofort und schlug seine Eiskrallen, die so hart wie Stahl waren nach oben in die Luft. Normalerweise benutzte die Skulptur ihre Krallen dazu Höhlen oder Löcher in den Boden zu graben, doch auch um Steine zu zerschmettern, sofern sie nicht zu riesig waren, war er zu gebrauchen. Alles sah so aus, als würde die Kreation der Magierin die Steine beseitigen können, bis plötzlich ein Knacken zu vernehmen war. Das Es würde brechen, doch wie? Taschas Magie zerbrach nicht einfach so, dafür hatte sie zu viel Mana hinein gelegt, also was passierte? Leider kam die Magierin gar nicht dazu weitere Möglichkeiten im Kopf durchzugehen, denn urplötzlich brach ihr Maulwurf in einer großen Explosion auseinander und schleuderte die Magierin hart gegen den Altar aus festem Stein. An der Stelle, an der die Magierin eben noch gestanden hatte, klaffte ein mehrere Meter tiefes Loch im Boden. Zum Glück hatten die anderen nicht in der Nähe gestanden, aber darum konnte sich Tascha eh nicht kümmern. Bisher war sie nichts weiter, als ein Spielball gewesen, ihr Rücken schmerzte und ihr rechter Arm fühlte sich taub an und dabei hatte sie rein gar nichts erreicht. Zu allem Überfluss spottete der gegnerische Magier auch noch. „Was ist denn los, Kleine? Keine Lust zu spielen? Dabei habe ich mir doch so etwas Schönes für dich überlegt. Das Loch ist schon fertig, ich dachte du willst dir dein eigenes Grab vorher nochmal ansehen. Die richtige Atmosphäre für eine Beerdigung haben wir schon, in der Kirche und so. Kyahahaha.“ Der Mann lachte wie ein irrer und verzog dabei das Gesicht in grotesker Weise. Mit jedem Atemzug ging er näher auf Tascha zu, die es kaum schaffte sich zu erheben. Doch wenn sie nicht stehen konnte, musste sie eben so kämpfen. Schnell konzentrierte die Magierin ihr Mana auf ihren Rücken, ließ es hinunter wandern und aus ihrem Körper austreten. Diesen Zauber hatte sie lange geübt und jetzt war wohl der Zeitpunkt gekommen, ihn anzuwenden. Bisher hatte Tascha nur gegen bewegungslose Strohpuppen üben können, aber viele Optionen hatte sie sonst nicht, sie musste es versuchen. Binnen weniger Sekunden bildete sich ein spitzer Teufelsschweif, der sich von Tascha sogar bewegen ließ, als wäre er ihr eigener. Kaum war das Gebilde fertig, ließ es de Magierin auf den Magier zuschießen. Ohne eine große Reaktion zu zeigen, beugte sich der Mann nur zur Seite und entging so der Attacke. … Aber hatte Tascha nicht Widerstand gespürt? Richtig, der Mann schien getroffen, wenn auch nur schwach. Ein dünner Striemen zog sich über die Wange des Mannes und ein schwacher Strom Blut floss ihm über das Gesicht. Ein solcher Kratzer hätte auch von einem Papierschnitt oder den unvorsichtigen Fingernägeln eines Kleinkindes gekommen sein. Nichts, was man wirklich als Treffer in einem Kampf bezeichnen würde, dennoch schien es auszureichen, um den Mann in Rage zu versetzen. Hatte er noch nie die Bekanntschaft damit gemacht selbst getroffen zu werden? Wütend packte der Mann, der seinen langsamen Schritt schnell beschleunigt hatte, die Magierin am Kragen und hob sie, scheinbar ohne großen Aufwand, hoch. „Was glaubst du, wer du bist, Schlampe? Verrecke in dem Loch, wo du hingehörst!“ Beinahe spielend warf der Mann Tascha auf das Loch zu, das eben durch seine Explosion entstanden war. Es war tief genug, um Knochen zu brechen, wenn man unglücklich fiel sogar noch mehr anzurichten und Tascha konnte sich kaum richtig bewegen. Das einzige, was gerade möglich war, war es ihren Schweif zu nutzen. Während das Loch immer näher kam, stieß Tascha mit dem Schweif in die entgegengesetzte Richtung. Das Gebilde aus Eis, erreichte die Reste der Säule, die noch über dem Loch zu schweben schienen und nur noch an der decke befestigt waren. Ungeduldig brachte die Magierin den Schweif dazu sich um den Stein zu winden. Würde das Ganze halten, Tascha hatte es nie ausprobiert.
Scheinbar nicht, denn schon lösten sich weitere Steine aus der Säule, Taschas zusätzliche Gewicht hatte die Reste instabil werden lassen. Langsam aber sicher begann die Magierin zu rutsche, ihr Eis glitt an dem Stein ab und sie konnte keinen Halt in den Fugen finden. Das Loch kam immer näher und der Exlosionsmaiger würde sicherlich auch gleich eine weitere Explosion vom Zaun lasen, wie sollte Tascha nur zurückschlagen?

Akay hatte das Gefühl ein Knistern in der Luft zu vernehmen. War das Sylvana, die einen Zauber vorbereitete oder war es tatsächlich die Spannung, die hier in der Luft lag? Er merkte wie die Kraft in seinen Beinen nachließ, weshalb er einen Blick zu Kabuto warf. Doch dieser wirkte entschlossen und bereit sich in den bevorstehenden Kampf zu stürzen. Wie machte er das bloß? Nur Sekunden später beantwortete er sich die Frage selbst: Genauso, wie Akay es vor einiger Zeit getan hatte. Vor einem mächtigerem Gegner stehend, ergriff er damals die Initiative. Zwar vergebens und es hätte ihn auch fast das Leben gekostet, aber diese Kraft schlummerte in ihm. Es lag nun an ihm diese auch freizusetzen. Angespannt festigte er den Griff um seinen eigenen Stab, als das Spektakel begann. Sylvana schloss den letzten Raum zwischen sich und dem Crashmagier als dieser sofort seine Magie entfaltete. Es war spannend zu beobachten, wie sie einander abschätzten. Auf der anderen Seite war Tascha. Sie schien von Anfang an eher in der Defensive zu sein, scheinbar ging die magische Wirkung ihres Eises nur zu einem gewissen Punkt. Akay musste sich gedanklich schütteln. Dein Fokus liegt auf dem Gegner vor dir, nicht bei den anderen beiden. Und er hatte Recht. So interessant wie es auch sein mochte, den kämpfenden zuzugucken, ging es hier immer noch um ihr aller Leben und darum eine Möglichkeit zu finden, an den Bodyguards vorbei zu kommen. Der Informationsfluss seiner Sinne raste durch seinen Verstand, ging Möglichkeiten durch und tatsächlich da war sie: Ihre Chance. Natürlich war dies alles in wenigen Sekunden passiert . Kein Wunder also, dass auch Kabuto die Situation gekommen sah und vorstürmte. Allem Anschein nach war er schneller als Akay, weshalb dieser ihm zwar folgte jedoch seine Umgebung im Auge behielt. Sie waren ein Tag-Team und da sie die Fähigkeiten des jeweils anderen zwar kannten, aber nie in Aktion gesehen hatten, war es das sinnvollste, im Wechsel einen Angriff zu starten, um so Zeit zum überlegen zu gewinnen ohne dem Gegner eine Pause zu gönnen. Trotzdem staunte Akay nicht schlecht, denn dieser Junge hatte was auf dem Kasten. Seine Geschwindigkeit war alles andere als niedrig und grazil bewegte er sich obendrein. Leider zeigte sich nun, dass ihre Entscheidung, diesen Mann im Doppelpack zu attackieren, alles andere als unbegründet war. Der Luftstoß ihres Kontrahenten setzte Akays Sprint ein jähes Ende doch zu ihrem Glück landete Kabuto direkt vor seinen Füßen. Zu seiner Überraschung ging er nicht zum Gegenangriff über, sondern erteilte ihnen eine Lektion. Das gleiche mulmige Gefühl, dass er zu Anfang des Kampfes hatte, setzte wieder ein. Spielte er etwa nur mit ihnen? Diese Vorstellung war alles andere als aufbauend. Wenn dies der Fall war, würde er sich nur mit ihnen die Zeit vertreiben und es beenden, wenn er seinen Spaß gehabt hätte. Fast schon auf Kommando setzte der furchteinflößende Magie einen weiteren Zauber ein. Der Auftretende Gestank biss in der Nase der Anblick der Körper war jedoch um einiges wirkungsvoller. Nekromantie!? Eine, so behauptete man jedenfalls, verschollene Magie, deren Praktizierung verboten war und ihn zu einem Nummer 1 Ziel des magischen Rates machen würde. Leider würden es den Magier nichts nützen, wenn sie es nicht einmal mehr von hier weg schaffen würden. Dieser Mann war mächtiger als sie, dass stand außer Frage, aber sie schimpften sich immer noch Fairy Tail Magier und diese waren nicht bekannt dafür, einfach aufzugeben. Wie auch beim Kampf gegen den letzten Anführer einer solchen Gruppe, schoss der Mut durch seinen jungen Körper. Sie hatten noch lange nicht verloren, ganz im Gegenteil, sie hatten noch nicht mal ansatzweise begonnen ihre Trümpfe auszuspielen. Akay bemerkte, dass es seinem Partner genauso erging, dieser sich jedoch noch nicht aus der Spirale der Angst befreien konnte. Selbstbewusst packte er Kabuto an der Schulter. „Steh auf, Kabuto. Du bist nicht allein! Wir dürfen gegen diesen Kerl nicht verlieren!" Und diese Geste zeigte ganze Wirkung. Kampfbereit stand dieser wieder auf doch der Stellarmagier gebot ihm Einhalt. „Wir wechseln, halt du mir die Untoten vom Hals“ er musste Husten, denn ihr Gestank war alles andere als ignorierbar „und wenn du eine Chance siehst nutzt du sie, egal was passiert“. Sie durften nicht zögern, denn jene kostbaren Sekunden würden ihr Gegner gnadenlos ausnutzen. Was hatte er bloß für ein Leben gelebt, dass ihn zu seinem solchen Monster gemacht hatte. Nun war Akay an der Reihe. Wenn er Windmagie benutzt und den gleichen Trick wie vorhin probiert wird er sein blaues Wunder erleben. Zuversichtlich setzte er sich in Bewegung, den Stab in Bereitschaft. Der dunkle Magier schien dies schon erwartet zu haben und begab sich ebenfalls in eine Grundhaltung, die dem jungen Magier nur allzu bekannt vorkam. „Ich habe mich schon lange nach einer Möglichkeit gesehnt, meine Fähigkeiten anzuwenden. Und jetzt kann ich sogar noch mein neues Werkzeug ausprobieren“. Dieser Typ war wirklich von sich überzeugt Die letzten Meter überbrückend, konzentrierte sich sein Verstand nun vollkommen auf den Kampf. Den Schwung ausnutzten, kam seine Klinge von der Seite angerauscht nur um gegen die Klinge seines Feindes zu prallen und ein lautes klirren zu erzeugen. Schnell setzte er nach in der Hoffnung, seinen Gegner mit purer Stärke zu überwältigen, während die Stäbe gegeneinander drücken. Akay musste ihn erst einmal abschätzen bevor er irgendetwas ausgefallenes probieren konnte. „Du musst schon mehr aufbringen, als rohe Kraft um etwas zu erreichen“. Um diesem Satz Nachdruck zu verleihen, drückte sein Gegner nun mehr und stieß die beiden mit einem Ruck auseinander. Kräftemessen fiel damit heraus. Nächster Plan. Die Untoten im Auge, fingen sie an sich zu Umkreisen. Vermutlich wollte auch der dunkle Magier wissen, was genau der Knabe zu bieten hatten, aber würde er Kabuto einfach so seinen Rücken zu drehen? Natürlich nicht, denn nach nur einem halben Kreis setze er diesmal zu einem Angriff an. Eine schnelle Stichkombination mit den abwechselnden Seiten, prasselten seinerseits auf die Defensive des Fairy Tail Magiers. Im Gegenzug setzte dieser wieder nach und so entbrannte ein wilder Schlagabtausch. Es stand außer Frage, dass sie wohl auf einem ähnlichen Niveau waren, doch Akay war eine ganze Ecke jünger als sein Gegner. Vielleicht reichte dies um ihn den nötigen Vorteil zu verschaffen. Beim nächsten Angriff seines Gegners ließ er sich nach hinten Fallen, stütze jedoch seinen Sturz und nutze nun die niedrigere Position um sich durch einen gedrehten Tritt wieder auf die Beine zu bringen und dabei gleichzeitig seinen Gegner, eines der Standbeine zu entreißen. Sichtlich überrascht konnte Akay erkennen, wie der Mann die Hände wieder zusammenschlug. Vermutlich die gleiche Attacke von vorhin. Genau auf diesen Moment hatte er gewartet. Fast schon im gleichen Moment leitete er Mana in seinen Schlüssel und rief so Scutum, den Schild. Mit ausgebreiteten Händen tauchte dieser vor Akay auf und der Wind prasselte in den glänzende Barriere, die den kompletten Angriff zunichte machte. Jedoch katapultierte der Mann sich trotzdem von Akay weg, musste sich nun aber erst mal wieder aufrichten und sammeln. Schnell suchte der Stellarmagier nach Kabuto. Konnte er diese Chance nutzen?

Akay wollte jetzt also den Nahkampf übernehmen... gut, Kabuto hatte ja gezeigt, dass er nicht unbedingt effektiv war im Kampf gegen jemanden mit einer solchen Waffe, und der Stellarmagier trug eine ganz ähnliche, also war es einen Versuch wert. Der Grünschopf nickte und erklärte sich bereit, es mit den Untoten aufzunehmen. Es waren nur drei, und ihre Geschwindigkeit war vernachlässigbar, also sollte er das hinbekommen. Während also Akay auf ihren Gegner zustürmte, lief Kabuto schnell ein Stück hinterher, um sich zwischen den Kämpfern und den Zombies zu befinden, und begann damit, die Untoten zurückzuschlagen, wenn sie in die Nähe kamen. Hier ein Schlag, hier ein etwas ungeschickter Tritt, gepaart mit seiner Geschwindigkeit und Kraft mehr als genug, um diese Wesen zurückzuhalten. Nach einigen Treffern hatte er allerdings ein seltsames Gefühl, das er nicht so ganz bennenen konnte, aber es war nicht Übelkeit aufgrund des allumfassenden Gestanks. Er bekam allerdings langsam aber sicher eine Idee, was es sein konnte. Zum Test rammte er seine Faust in den Magen eines dieser Monster, und tatsächlich: Es flog zwar getroffen zurück, aber er hatte nichts gespürt. Es war, als hätte seine Faust einfach in die Luft geschlagen. Die logische Schlussfolgerung war, dass das hier Illusionen waren, aber natürlich war das noch nicht sicher. Um seinen Verdacht zu bestätigen, raste der Kyofu hinüber zu einem Zombie, der gerade wieder aufgestanden war, und machte sich bereit zuzuschlagen, deutete einen Schlag in den Magen an, sprang dann hoch und ließ seinen Arm in den Schädel des Untoten rasen. Das Ergebnis war eindeutig: Zuerst reagierte das Monster auf einen Schlag in den Magen, den es nie gegeben hatte, indem sich seine Mitte nach hinten band, und dann hatte der Kyofu etwa anderthalb Sekunden lang seine Faust mitten in seinem Kopf, ehe dieser zurückgeschleudert wurde und hart auf dem Boden aufkam. Und gespürt hatte er rein gar nichts! Flink wandte er sich um, doch der Kampf zwischen Akay und dem alten Mann war viel zu intensiv, als dass er es sich leisten konnte, den Stellarmagier jetzt abzulenken. Wenn er Glück hatte, würde Akay schon jetzt diesen Kampf für sie gewinnen. Ansonsten würde sich eine Gelegenheit ergeben, ihn zu informieren.

Dann eröffnete sich die Gelegenheit schlechthin! Als die Hände ihres Gegners aufeinander trafen, schützte sich Akay irgendwie davor und stand fest wie eh und je, weshalb ihr Gegner sich dafür entschied, sich stattdessen selbst zurückzukatapultieren. Eindeutig ein Fehler, denn er ließ damit eine große Eröffnung, die Kabuto nicht vergeuden würde. Während der Mann versuchte aufzustehen, war der Kyofu mit drei schnellen Sätzen bei ihm und verpasste ihm mitten im Sprung einen Schlag zwischen die Schulterblätter, der dafür sorgte, dass sein Gesicht mit vermutlich sehr unangenehmer Härte in den steinernen Boden einschlug. Jetzt, wo er lag, bot sich die Gelegenheit, Akay zu informieren! Akay!, rief er also, um seine Aufmerksamkeit einzuholen. Ignorier die Zombies! Sie sind ni-... ngrrrgh... Der Kyofu brach seinen Ruf ab, als die Finger seines Gegners sich auf sehr schmerzhafte Art und Weise in seine Bauchgegend bohrten. „Bereue...“, keuchte der Stabkämpfer, dem der Schlag wohl nicht geschmeckt hatte, und murmelte dann: „Vacuum Blow!“ Ein zerreißendes Gefühl breitete sich aus an der Stelle, an der Kabuto und Hand aufeinander trafen, und im nächsten Moment flog er durch die Luft, landete hart auf seinem Rücken, nachdem er ein ganzes Stück zurückgeworfen worden war. An den Kämpfen der Blue Pegasus Magierinnen vorbei, hatte er sich viel zu weit von seinem eigenen entfernt, und das dank einem Angriff, der seinen Gegner nichts gekostet zu haben schien. „Widerstand ist bedeutungslos!“, predigte die Stimme des alten Mannes, während Kabuto versuchte, sich wieder aufzurichten. Das eben hatte ihn ziemlich hart erwischt. „Wollt ihr mir nicht glauben, so ist das recht. Doch lernen werdet ihr es müssen. Begebt euch in die Fänge meiner Magie und ihr werdet sehen, wie sinnlos es ist, sich mir zu widersetzen!“ Mit diesen Worten machte er eine ominöse Geste in Richtung Akay, und nachdem es nicht so aussah, als wäre dieser von irgendeinem Wind betroffen, musste es sich wohl um eine Illusion handeln, die dieser Mann ihm auferlegt hatte. Bei Kabuto schien er nicht so lange zu fackeln, denn der Käfermagier sah schon wie er, Klingenstab bereit, auf ihn zustürmte. So ein frontaler Angriff würde aber bei Weitem nicht reichen, um ihn zu erwischen, denn Kabuto wich simpel zur Seite aus und ließ den Mann ins Leere attackieren. Kaum war er vorbei, wirbelte der Kyofu herum und erwischte ihn mit einem weiteren, kraftvollen Schlag mitten zwischen die Schulterblätter! Es wäre sicherlich ruhmvoller gewesen, würde sich der Mann nicht direkt unter seiner Faust auflösen... Es war eine Illusion gewesen, eine reine Finte! In diesem Moment spürte Kabuto, wie sich von hinten die Spitze einer Klinge in ihn zu bohren versuchte, und nur aus einer schnellen, instinktiven Reaktion heraus schaffte er es, so weit zur Seite auszuweichen, dass sie sein Herz um einige Zentimeter verfehlte. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, doch kein Wort kam heraus, während er auf der Klinge aufgespießt wurde und hinter ihm die Stimme seines Gegners wieder erklang. „Ich hoffe, du lernst daraus, dich nicht dem Schicksal in den Weg zu stellen. Nimm es als letzte Lehre für die letzten Minuten deines Lebens.“ Im nächsten Moment schlug eine unsichtbare Kugel aus Luft in den Rücken des Magiers ein, die ihn von der Klinge schoss. Dann traf eine zweite, eine dritte, eine vierte ein, hoben ihn vom Boden, damit die fünfte ihn wieder dahin zurückschleudern konnte. Jetzt war er es, der mit dem Gesicht zuerst auf der Erde aufschlug. Aber er würde nicht so einfach aufgeben! Unter Schmerzen stemmte er sich hoch und drehte sich um in Richtung des Mannes, der bereits wieder in Akays Richtung schritt. Als er hörte, wie der Grünschopf aufstand, blickte er über die Schulter zurück. „Du lernst nicht“, sagte er laut und startete eine weitere mystische Handbewegung. „Bereue.“
Vor Kabutos Augen fuhr ein Spiegel aus der Erde, alt und dunkel und mit seltsamen Ornamenten verziert. Das Spiegelbild des Jungen grinste ihm boshaft entgegen...

In den nächsten Momenten konnte man sehen, wie Kabuto sinnlos herumstand. Einen Spiegel? Nein, davon würde niemand außer ihm etwas mitbekommen. Er stand nur da, und seine Augen wurden leer. Langsam setzte das Zittern wieder ein, und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Man sah es ihm an: Der Junge war furchtbar ängstlich gerade. Und es schien nichts zu geben, das man dagegen tun konnte...

Dieser Kerl machte sie krank. Dachte er wirklich, dass er mit ihr machen konnte, was er wollte? Dass sich die stolze Dragonslayerin nicht mit all ihrer Macht dagegen wehren würde? Sylvana biss die Zähne zusammen, ließ ihren Unterarm los und schaute wortlos zu ihrem Gegner. Der stechende Schmerz war allgegenwärtig, pulsierte pochend durch ihren Körper. Trotz der Umstände versuchte Sylvana wieder ihren Kopf frei zu bekommen, sich ihre Vorgehensweise weiter zu überlegen. In einem offenen, planlosen Kampf würde sie den Kürzeren ziehen und von der Jägerin selbst zur Beute werden. Was blieben ihr also für Optionen? Den Nahkampf selbst eröffnen konnte sie nicht, Fernangriffe jedoch würden sie derzeit müder machen, als ihn. Zumal er mit seiner Magie teilweise den Boden unter ihren Füßen manipulieren und somit seine Angriffe vorbereiten konnte. Sie brauchte einen Zauber mit größerer Durchschlagskraft. Etwas, was ihn auf den falschen Fuß erwischen würde, während er sich hinter seinen Wällen aus gecrashter Erde versteckte. Einen Zauber gab es da, der dieser Beschreibung gerecht werden würde. Drachengebrüll. An sich verbanden die Omen-Angriffe der Drachen alle ihr enormes Zerstörungspotenzial, welches sie in ihrer jetzigen Situation durchaus gebrauchen konnte. Schon Seraphim hatte ihr eine Demonstration dieser Magie gegeben, weswegen Sylvana sich ganz sicher war, dass ihr Gebrüll den Kampf mit einem großen Knall beenden würde. An und für sich ein schöner Plan, wenn es da nicht dieses kleine Detail gab, welches alles in sich zusammenfallen lassen könnte: Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat sie es kein einziges Mal geschafft diese Technik im Training einzusetzen. Vielleicht ein paar Funken oder ein winziger Blitz hatten ihren Mund verlassen, aber noch nie die völlige Zerstörungskraft des Zaubers, den Raiden ihr selbst vor langer Zeit vorgeführt hatte. Von einem Drachen ausgeführt sah der Zauber natürlich bei weitem eindrucksvoller und mächtiger aus, immerhin besaßen sie ein Ausmaß an magischer Kraft in ihrem Körper, welches sich Sylvana nicht ausmalen wollte. Aber für Dragonslayerverhältnisse waren ihre Versuche einfach nur lächerlich gewesen.
Sylvana ballte ihre rechte Hand zur Faust, nagte angespannt auf ihrer Unterlippe rum. Was blieb ihr anderes übrig? Ihre Blitze besaßen nicht die benötigte Durchschlagskraft, im Nahkampf besaß er den Vorteil des Terrains. Sie musste es einfach riskieren und alles auf eine Karte setzen! Sylvana atmete tief ein, konzentrierte das Mana in ihren Lungen und ließ den Magier keinen Wimpernschlag aus den Augen. Es würde klappen… Es musste klappen! Sie bog ihren Rücken durch, spannte jeden Muskel ihres Körpers an, während sich das Mana in ihren Lungen mit der Luft verband und sich vorbereitete mit einem Schlag in einem gewaltigen Strahl elektrischer Energie aus ihrem Mund zu schießen. „Lightning Dragon's Roar!“ Ihre Stimme hallte noch einmal von der Decke des Tempels wieder, wurde anschließend von den Explosionen des anderen Magiers erstickt. Sylvana stand auf der Stelle, fast schon zur Salzsäule erstarrt. Heiße Luft mit Funken. Nicht mehr als das war aus ihrem Mund geschossen. Das durfte doch nicht wahr sein…
Lautes, schallendes Lachen drang in ihr Ohr. Der Crashmagier krümmte sich vor Lachen, während sein ausgestreckter Finger auf die Dragonslayerin zeigte. „Roar? Viel mehr Whisper! Ich kann nicht mehr!“ Sylvana riss sich aus ihrer Starre, schoss direkt einen grellen Blitz auf den Feind. Nicht die feine Art, aber es gab keine Regeln in einem Kampf auf Leben und Tod. Treffen tat der Blitz nun leider nicht, wich der Magier mit einem einfachen Schritt zur Seite einfach aus. Sein Lachen verstummte, während auf seinen Lippen sich wieder das hämische Grinsen von vor wenigen Augenblicken legte. „Für einen kurzen Augenblick habe ich mir Sorgen gemacht. Völlig unbegründet…“ Von jetzt auf gleich preschte er vor, lief mit einem irren Tempo auf Sylvana zu. „Crash Punch!“ Schon war sie wieder in der Defensive. Seine Schläge kamen schnell und Sylvana merkte schon, dass ihr keine Zeit für gezielte Gegenangriffe bleiben würde, wenn sie nicht getroffen werden wollte. Ihre Füße tänzelten über den Boden, ließen Schlag für Schlag ins Leere laufen. Dann, für einen kurzen Augenblick, entdeckte sie eine Möglichkeit für sich. Eine Öffnung in seinem Angriffsmuster. Augenblicklich zuckten Blitze um ihre Faust, die direkt nach vorne schnellte und einen direkten Treffer gegen seine linke Schulter setzte. Fluchend sprang der Magier zurück, hielt sich die getroffene Stelle und schaute Sylvana zornig an. „Schlampe...!“ Ein kleiner Funken Hoffnung keimte in der Dragonslayerin, auch wenn sie wusste, dass ein zweiter Treffer ihr den Kampf nicht gewinnen würde. Dafür müsste er schon seine Deckung völlig vernachlässigen, sodass sie einen Vitalpunkt angreifen konnte.
„Vacuum Blow!“ Mit einem Mal sah sie aus ihren Augenwinkeln, wie Kabuto durch die Luft geschleudert wurde und einige Meter von ihr entfernt schließlich hart landete. Fast schon automatisch bewegten sich ihre Lippen, riefen dan Namen des Käfermagiers. „Kabuto!“
Ein leises Kichern, welches sie hinter sich hörte, ließ ihre Aufmerksamkeit zurückkehren. Einen Moment zu spät, als sie plötzlich spürte, wie sich eine Hand in ihre Haare vergrub und an ihnen kräftig zog. Sylvana stöhnte vor Schmerz auf, konnte sich nicht aus dem Griff ihres Feindes befreien. „Hier spielt die Musik, junges Fräulein. Ich mag es wirklich nicht, wenn man mich einfach so ignoriert…“ Fast schon hilflos zappelte sie, konnte sich aber einfach nicht losreißen. Stattdessen spürte sie noch zusätzlich die schlanken Finger des Magiers, die sich langsam um ihren Hals legten und ihr begannen die Luft abzuschnüren. „Das hast du nun davon, dass du dich um das Wohl anderer mehr sorgst, als um dein eigenes… Aber keine Sorge, dein Tod wird lang und qualvoll, ehe die Finsternis dich verschlingen wird.“ Die Stimme des Magiers flüsterte in ihr Ohr, während seine Hand immer kräftiger ihren Hals zudrückte. Ihre rechte Hand umfasste sein Handgelenk, versuchte den Griff zu lösen. Dennoch, mit jeder Sekunde spürte sie, wie die Kraft aus ihrem Körper zu schwinden schien. Schon jetzt konnte sie nicht einmal mehr einatmen, schnappte nach Luft, die sich ihr verwehrte. Währenddessen drang sein hämisches Kichern in ihr Ohr, hallte durch ihren Kopf, während sie schon langsam spürte, wie ihr Bewusstsein ihr entschwand. Nicht aufgeben… Ihre Hand löste den Griff um sein Handgelenk, fiel schlaff mit ihrem Arm nach unten. Was konnte sie tun? //Schocken…// Es war ein einzelner Gedanke, der in der sich nähernden Finsternis aufleuchtete. Ein einzelner Gedanke, der sich wie ein Leuchtfeuer ausbreitete und zu einem Befehl wurde. //Lightning Dragon's Burst…// Innerhalb von nur wenigen Sekunden fokussierte Sylvana ihre Magiereserven in ihren Körper und entlud sie fast vollständig in Form eines konzentrierten Stromstoßes. Dadurch, dass ihr Feind sie immer noch zu erwürgen versuchte und somit einen direkten Kontakt zu ihrem Körper hatte, erwischte ihn die volle Gewalt dieses Zaubers. Vor Schmerzen schreiend ließ er ihren Hals und ihre Haare fast schon augenblicklich los, taumelte zurück, stolperte keinen Moment später über den von ihm selbst gecrashten Boden und landete, wie es der Zufall so wollte, mit seinem Hinterkopf auf die Kante eines Würfelblocks, der aus dem Boden ragte.
Sylvana japste gierig nach Luft, versuchte das Schreien ihrer Lungen verstummen zu lassen. Das war zu knapp gewesen, viel zu knapp. Der Tod hatte schon vor der Tür gestanden und sehnsüchtig darauf gewartet, ihre Lebensessenz mit seiner Sense von ihr zu trennen. Kurz warf sie einen Blick auf den regungslosen Körper des Magiers, welcher anscheinend sein Bewusstsein verloren hatte. Verfluchter Bastard. Wie gerne hätte sie jetzt Black Lightning gezogen und ihre Klinge langsam in sein Herz gebohrt, damit der Tod wenigstens bei jemand anderen seine Arbeit machen konnte. Sie entschied sich aber dagegen, wollte sich nicht auf dieses Niveau herablassen. Jetzt fragte sich nur, ob die anderen ihre Feinde auch besiegen könnten.

Verbissen blickte Tascha in die Richtung, aus der der Explosionsmagier langsam auf sie zu schritt. Er schien das Mädchen kaum als Bedrohung zu empfinden, beeilte er sich gar nicht sie zu erreichen. Aber warum sollte er sie auch als Bedrohung empfinden, alles, was sie bisher geschafft hatte, war ein kleiner Kratzer auf der Wange. Wenn man mal verglich, was er bisher alles getan hatte, war der eine Angriff Taschas so gut, wie gar nichts wert. Und was tat sie jetzt? Hilflos an einer kaputten Säulen hängen. Armselig. Doch wie sollte sie die Oberhand in diesem Kampf gewinnen können? Eismagie gegen einen Explosionsmagier schien nicht gerade klug zu sein und ihre Papiermagie, von der die anderen noch nicht einmal etwas wussten, würde ihr hier genauso wenig helfen. Papier brannte einfach zu gut. Aus den Augenwinkeln konnte Tascha Sylvana beobachten, die gerade ihren Gegner zu Boden schickte, sie konnte so viel mehr ausrichten, als sie selbst, das war frustrierend. Leise seufzte Tascha, auch wenn jetzt nicht gerade der Zeitpunkt war, sich um andere zu kümmern. Genau diese Unachtsamkeit nutzte der Explosionmagier aber und sandte eine Explosion in die Säule, an der sich Tascha noch mittels ihres Schweifes hielt. Mit einem Bersten zerstob das gesamte Material der Säule und die Eisalchemistin stürzte Hilflos in das Loch unter ihr.
Hart kam die Magierin auf dem Boden des Loches auf und konnte den Kopf nur knapp zur Seite reißen, bevor ein großer Steinbrocken genau an der Stelle im Boden einschlug, an dem sie gerade noch gewesen war. Das hätte ihr Ende sein können, aber darauf musste man vorbereitet sein, leider. Noch hatte sich der Staub nicht gelegt, den die Explosion verursacht hatte, das hieß, dass das Loch in tiefen Staubschleier gehüllt war. Husten wedelte Tascha etwas von dem Dreck aus ihrer Umgebung, um wieder einigermaßen atmen zu können. Diese Staubschicht half ihr aber, konnte der andere sie nicht direkt ausmachen und solange er nicht wahllos Explosionen in das Loch feuerte, war sie erst mal sicher. Aber dennoch, Tascha brauchte eine Strategie. Wie sollte sie ihn besiegen? Es schien fast so, als wäre sie gar nicht in der Lage ihn direkt zu treffen, vielleicht musste sie ihn erst mal ablenken. Doch zuallererst musste sich Tascha besser positionieren, immerhin konnte sie kaum einsehen, wann der Kerl an der Kante des Loches stand und genau das musste sie wissen, denn das war wohl ihre einzige Chance. Vorsichtig versuchte die Magierin aufzustehen, doch leider knickte sie unvermittelt wieder ein. Ein stechender Schmerz zuckte durch ihr linkes Bein. Scheinbar war bei dem Sturz ein großer Brocken darauf gefallen den hatte sie verletzt. Bei dem ganzen Adrenalin hatte sie es bis eben gar nicht bemerkt, doch leider schränkte dies die junge Frau deutlich ein. Offenbar musste Tascha nun auch noch dafür Mana aufwenden, wobei ihre Reserven sicherlich auch bald dem ende entgegen gehen würden. Sicher, bisher hatte sie noch recht sparsam gewirtschaftet, aber die drei Zauber von heute zehrten irgendwann an ihr, besonders weil noch einige kommen mussten. Für den Anfang beschwor die junge Frau ihren Maulwurf erneut und gab ihm stumm die Anweisung eine kleine Höhle zu graben, wenn sie sich schon nicht besser positionieren konnte, musste sie sich eben in Sicherheit bringen. Schnell hatte der Maulwurf seine Arbeit beendet und zerrte Tascha in das Loch, das er gegraben hatte. Von hier konnte die Magierin den Rand des Kraters zwar nicht einsehen, aber dazu hatte sie den Maulwurf. Er würde sich versteckt auf der anderen Seite des Kraters positionieren und ihr durch Heben der Hand signalisieren, wenn der richtige Moment gekommen war. Hoffentlich.
Schnell hatte sich das kleine Tier in Position gebracht, doch es musst gar nicht die Hand heben, nein es konnte es gar nicht, denn in einer kleinen Explosion zersprang das Eiswesen vor den Augen Taschas. „Schon wieder dein Schmusetier? Sei doch mal etwas origineller!“ Diese Provokation war ein Fehler gewesen, nun wusste Tascha auch ohne den Maulwurf, dass der Magier richtigen Stelle stand. 'Ablenken und zuschlagen.' Aus mehr bestand der ganze Plan nicht und für mehr hatte Tascha auch keine Kraft mehr. Schnell sammelte sie Mana in der Hand und erzeugte etwas … Papier? Hatte Tascha nicht vorhin daran gedacht, dass ihre Papiermagie noch nutzloser war? Abgesehen davon wussten nicht einmal die anderen Magier ihrer Gruppe von dieser Magie, sollte sie wirklich zeigen, dass sie eine weitere Magieart „beherrschte“? Okay, überleben schien ein kleines wenig wichtiger zu sein, aber dennoch. Tascha hatte sicher andere Zuber in ihrem Repertoire, die ebenso gut funktionieren mussten. Aber die Magierin hatte sich wohl entschieden mit Papier zu gehen. Kaum waren die kleinen Karten, kaum größer als eine Grußkarte, geschaffen, schleuderte das Mädchen diese geschickt von sich. Ein wenig durch Magie geleitet, den Rest tat die Wurftechnik, beschrieben die drei kleinen Karten einen sanften Bogen und schossen aus der Staubwolke nach oben. Sie würden nicht treffen, das war vom Winkel gar nicht möglich, aber sie sollten es ja auch nicht. Wie Tascha es erwartet hatte, griff der Explosionmagier dennoch die Papierfetzen an und gab somit seine genaue Position preis. Jetzt musste Tascha ihn nicht mal mehr sehen, um ihn zu treffen und er würde sich nicht schnell genug umpositionieren können, denn Taschas Hände waren bereist mit Mana aufgeladen. Ohne zu warten presste die Magierin ihre Hände gegen die Decke ihrer kleinen Höhle und schickte eine Spur aus Eiskristallen in die Richtung des anderen Magiers. Je näher sie ihrem eigentlichen Ziel kamen, desto länger und spitzer wurden die Eiskristalle, aber da dies alles unterhalb des Ziels geschah, würde er noch nichts davon mitbekommen, bis es zu spät war. Tascha hörte regelrecht, wie sich die spitzen Eiskristalle in den Körper des Mannes bohrten und dieser zu Boden ging. Mit einem selbstgefälligen Grinsen ließ sich die Magierin zurück sinken, sie hatte es geschafft, irgendwie.
Jetzt gab es nur ein Problem, wie kam sie jetzt aus dem Loch? Reichte ihr Mana noch für einen Enterhaken und würde sie sich daran hochziehen können?

„Ahahaha! Genau das habe ich gemeint! Du gibst jetzt schon auf, dabei habe ich die großen Sachen noch gar nicht rausgeholt!“ Sein finsteres Spiegelbild lachte dem paralysierten Kabuto mitten ins Gesicht, dem man die Verzweiflung deutlich ansah. Seit einigen Sekunden, die sich für den Grünschopf wie eine Ewigkeit anfühlten, hatte die Illusion nun schon in die Tiefen seiner Seele gegriffen und das herausgeholt, was eigentlich Kabuto normalerweise selbst hervorholte: Alle möglichen Selbstzweifel, Vorwürfe wegen dem, was er bisher falsch gemacht hatte, und natürlich das deutliche Hervorheben der vermeintlichen Tatsache, dass der Kyofu das, was er hier erreichen wollte, niemals schaffen könnte. Und sie war noch lange nicht fertig. „Was hast du dir auch gedacht? Du gegen den? Seit wann bist du so überheblich? Schwach, ungeschickt, unfähig, aber überheblich? Das ist neu! Als könntest du dir noch mehr schlechte Seiten leisten!“ Das alles wäre nicht so schlimm gewesen... hätte es nicht gestimmt. Zumindest aus der Sicht Kabutos war es nämlich sehr plausibel und glaubwürdig, und es beschrieb ihn perfekt. Es gab auf der ganzen Welt bestimmt keinen Menschen, der so nutzlos war wie er, und es war furchtbar, das alles mit anhören zu müssen. Es erschütterte ihn auf einer tiefen inneren Ebene, und auf allen darum herum ebenfalls. „Gib es doch zu... du wolltest nur imposant wirken, nicht wahr? Du wolltest als der strahlende Held gesehen werden, der du nicht bist! Du bist so abhängig von anderen Leuten, dass du sie anlügst, nur um angenommen zu werden, und rechtfertigst das vor dir selbst als gute Taten... als Mut? Als wärst du je mutig gewesen!“ Er hatte völlig Recht... Wenn Kabuto sich wie etwas verhielt, das er nicht war, dann war das, als würde er die Leute um ihn herum belügen. Und warum? Um besser dazustehen! Wie konnte ein einzelner Mensch nur so schlimm sein? Der Blick des Jungen senkte sich zu Boden, und sein Zittern verstärkte sich. Das Spiegelbild amüsierte sich dabei nur umso mehr.

Akay indes schien Probleme damit zu haben, sich selbst aus seiner Illusion zu befreien. Der Mann mit dem Klingenstab war sich offensichtlich sicher, dass die beiden nicht allzu schnell herauskamen, denn er schritt langsam und möglichst majestätisch auf den Stellarmagier zu, selbstsicher und seinen Stab bereit. Als er vor dem Minoru stand, lächelte er überheblich. „Die Zeit deiner Buße... ist jetzt gekommen“, meinte er kühl und hob die Waffe an...

„... dir selbst als gute Taten... als Mut? Als wärst du je mutig gewesen! Du bist ein Feigling, und das weißt du! Ach was... das weiß jeder!“ Hämisch lachte die Illusion auf den Käfermagier hinab, dessen Hände sich zu Fäusten ballten. Seine Fingernägel bohrten sich bereits in seine Haut; er brauchte den Schmerz, um die Tränen zurückzuhalten. Diese Art der psychischen Folter war wohl die stärkste Waffe gegen jemanden wie ihn... „Sieh dich doch nur an... jemand wie du kann niemanden beschützen! Dein ganzer Körper zittert! Du hast dich immer nur auf andere verlassen, weil du alleine nichts kannst! Du bist eine Schande für Fairy Tail! Jemand wie du wird diesem Titel doch niemals gerecht! Du hast Angst vor allem! Vor ALLEM! Du kannst keine zwei Meter weit laufen, ohne dich vor irgendwas zu fürchten!“ Kabuto spürte, wie kurz er davor war, zu zerbrechen. Wie nah er daran war, die Kontrolle zu verlieren. Dieses Spiegelbild... es war nichts neues für ihn. Es verfolgte ihn schon sein ganzes Leben. Es war dieser große Teil von ihm, der ihm sagte, dass er nichts konnte, und dass er vor allem Angst hatte... ... das weiß ich... Kaum lauter als ein Murmeln, sprach Kabutos Stimme diese Worte aus. Das Spiegelbild legte eine Hand hinter sein Ohr und grinste. „Wie war das? Ich kann dich nicht hören...“ Im nächsten Moment hallte im Kopf des Jungen ein Klirren wieder, und seine Stimme jagte lautstark durch den gesamten Saal. Ich habe gesagt, dass ich das längst weiß! Für die anderen, die alle dieses Gespräch nicht gehört hatten, kam das wohl ohne jeden Kontext, jeder von ihnen würde so perplex sein wie der alte Mann, der den Kopf drehte und von Akay abließ, um zu sehen, was dort geschah. Aber für Kabuto war es wichtig. Er hatte sie verloren, die Kontrolle, und durchlebte etwas, das er noch nie gehabt hatte: Einen Wutausbruch. Nie hatte er genug Selbstbewusstsein gehabt, seinen Zorn herauszulassen. Das Grinsen der Illusion war alles, was von seinem Gesicht noch übrig war, und während es unter Kabutos Faust noch zu erkennen war, ließen die Risse im Glas es doch sehr schief und falsch wirken. Ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich nicht kann!, schrie Kabuto weiter, die geballte Faust noch immer in der Luft, während der falsche Spiegel langsam zerfiel. Ich brauche niemanden, der mich verunsichert oder beleidigt! Ich habe das nie gebraucht! Es wird Zeit, dass ich dich endlich loswerde! Zum ersten Mal kam Kabuto das, was er selbst sagte, wirklich vor. Es wirkte plötzlich nicht mehr bedeutungslos und untergeordnet, erstmals war es... wichtig. Erstmals hatten seine Worte es verdient, gesehen und markiert zu werden. „Ich bin ein Magier von Fairy Tail! Ich lasse mich nicht so einfach zurückhalten!“

Während die Illusion zerfiel, erreichte Kabutos Blick das, was die wirkliche Gefahr stellte... und sie befand sich gefährlich nah an seinem Gildenkollegen! Ohne nachzudenken raste er los, erreichte innerhalb von Momenten eine monsterhafte Geschwindigkeit, seine rechte Hand bereit, jede böse Zelle aus dem Körper dieses Mannes zu schlagen. Aber auch dieser Mann erkannte schnell, was in diesem Moment gefährlich war, und wirbelte herum, hob die Hände an und, nur Augenblicke bevor Kabuto ihn erreichte, klatschte, sodass erneut eine starke Welle aus Wind von ihm ausging, die den Kyofu wegschicken sollte. Sollte. Anstatt weiter auf den Körper seines Gegners zu zielen, raste die rechte Hand Kabutos nach unten, nicht als Faust, sondern mit gekrümmten Fingern, die sich schmerzvoll in den steinernen Grund bohrten und dort ihren Halt suchten. Zeitgleich spannte der Junge seinen gesamten Körper an, stemmte sich gegen die Böe, seine Konzentration allein darauf gerichtet, vorwärts zu kommen. Während der Wind ihn wegzufegen versuchte, erschien plötzlich blaues Licht, umhüllte Kabutos Arme, Kopf, den freien Teil seiner Beine, sein ganzer Körper erstrahlte mit seiner Entschlossenheit. Der Stabträger kniff leicht die Augen zusammen ob der hellen Strahlen, und kaum hörte der Wind auf, stob der Käfermagier nach vorne, während zeitgleich eine ganze Wolke unterschiedlicher Käfer um ihn herum aus seinem Körper entstand. „W-wo...?“, bellte der Alte perplex, als ihm klar wurde, dass er die Position des Jungen so nicht ausmachen konnte, doch noch während er zurücktreten wollte, erschien der Kopf des Käfermagiert, raste vor, und seine Faust folgte, erwischte ihn noch während des Schrittes mitten im Magen. „Wer ist es nicht Wert, zu Fairy Tail zu gehören?“, schrie der Kyofu erzürnt, während er seinen Gegner an Akay vorbei in die Wand schmetterte. Noch ehe dessen Aufprall komplett geendet hatte – die Kraft, die ihn in Richtung Wand drückte, war in dem Moment noch stärker als die Schwerkraft – stand Kabuto vor ihm und packte sein Revers. „WER kann niemanden beschützen, hm?“, schrie er und schleuderte den Magier mit dem Gesicht voran auf den Boden, nur um kurz danach seine Hacke kraftvoll zwischen dessen Schulterblättern zu versenken. „WER ZUR HÖLLE LÄSST SICH VON SEINER ANGST ZURÜCKHALTEN?“ Er kochte vor Wut und machte das deutlich mit mehreren Tritten nach unten, die die Rippen des Mannes gefährlich zum Knacken brachten. „Dann habe ich eben Angst! Na und? Jeder hat Angst! Angst ist vernünftig! Ich tue etwas verdammt gefährliches, also kann ich es mir auch leisten, Angst zu haben! Ich bin noch hier, oder? ICH BIN VERDAMMT NOCHMAL NOCH HIER!“
Was Kabuto in seiner Rage nicht merkte, war, wie sich die Hand seines Gegners drehte, sodass der Rücken schlaff auf dem Boden lag und die Innenseite gefährlich in seine Richtung deutete. Er bemerkte es erst, als es schon zu spät war: „Storm... Bringer...“
Keine Sekunde später wurde der Magier von einer kraftvollen Windhose umschlossen und in die Luft geschleudert. Allein die Tatsache, dass dieser Kerl in dieser Situation noch die Konzentration hatte, einen solchen Zauber zu wirken, zeigte bereits, was für ein mächtiger Magier er war. Es kam gar nicht in Frage, dass er gegen ein paar Kinder verlor! Kabuto indes spürte, wie sein bereits schwer mitgenommener Körper quasi zerrissen wurde, es fühlte sich an, als würden tausende kleine Rasierklingen ihn von allen Seiten traktieren. Nur Momente später knallte er gegen die Decke und stürzte dann unsanft auf den Boden des Zimmers. Das war ein Fall von mindestens vier Metern... ein normaler Mensch wäre vielleicht allein davon bereits gestorben. Kabuto atmete noch, tat aber nicht viel mehr. Sein Zorn hatte sich verflüchtigt, sein Adrenalin und auch all seine Käfer... Was blieb waren unsägliche Schmerzen und die Erkenntnis, dass er sich nicht bewegen konnte. Wie so ein laues Lüftchen einen doch kühlen konnte...
Die innere Kraft, die den Kyofu bis eben getrieben hattem lag in diesem Moment allerdings in seinem Gegner. Wie konnte dieses Balg es wagen, ihn dastehen zu lassen wie irgendeinen nutzlosen Adepten? Irgendwie schaffte er es aufzustehen und hinüber zu dem Käfermagier zu wanken, wo er seine rechte Hand um dessen am Boden liegenden Hals schlang. Er hatte nicht mehr die Kraft, zuzudrücken, aber das musste er auch gar nicht; Kabuto konnte an dem Flimmern der Luft um seine linke Hand erkennen, dass er einen Zauber vorbereitete. „Du kleines Mistvieh!“, knurrte der Mann, seine Gelassenheit, seine Belehrungen, seine weltmännische Art verschwunden. „Denkst du, es interessiert mich einen Dreck, was dir wichtig ist und wofür du kämpfst? Was denkst du, was du hier machst? Du hast mir mindestens zwanzig Knochen gebrochen, du kleiner Mistkerl!“ Das war eine sehr glaubhafte Einschätzung, wenn man ihn so sah. Sein Gesicht war blutverschmiert und mutete ziemlich deformiert an, während sein gesamter Körper stark zitterte; nicht aus Angst, sondern aus der Anstrengung heraus, die er allein dafür brauchte, zu stehen. Er wirkte insgesamt irgendwie schief, und unter einem großen blutigen Fleck auf seiner Kleidung konnte man eine spitze Erhöhung feststellen... konnte es sein, dass da ein Knochen aus seiner Brust ragte? Das alles schien ihn aber nicht so sehr zu interessieren wie seine Rache... Kabuto sah seinen Tod quasi schon vor sich...

Perfekt! Obwohl die beiden Fairy Tail Magier vorher noch nie zusammengearbeitet hatten, schien die Arbeit im Team sich jede Sekunde zu verbessern. Sie waren vielleicht nicht die mutigsten aber ihr Intellekt schien das mehr als auszugleichen. Kabuto war schnell zur Stelle und verpasste dem Mann einen Schlag, bei dem selbst er sich schütteln musste. Lange fackelte der Kyofu nicht um sich an Akay zu richten, doch dessen Aufmerksamkeit hatte er bereits auf sich gezogen. Bevor jener die Information jedoch vervollständigen konnte, tauchte ihr Gegner auf. Verdammt! Sie hatten sich nur eine Sekunde ablenken lassen, was ihrem Gegenüber dennoch reichte, um seinem Partner ebenfalls einen ordentlichen Schlag zu verpassen und diesen noch mit einem Zauber zu kombinieren. Dieser Mann wurde von Sekunde zu Sekunde gefährlicher. Ohne etwas tun zu können, musste Akay mit Ansehen, wie Kabuto durch die Luft geschleudert und unsanft auf dem Boden aufkam. „Kabuto“! rief er verzweifelt und wollte schon zu seiner Hilfe eilen, während der ältere Herr ihnen erneut predigte. Das musste man ihm immerhin lassen, überzeugt war er von sich und seinen Fertigkeiten. Warum dies so war durfte der Minoru wenige Momente selbst zu spüren bekommen. Nachdem er nur wenige Schritte setzten konnte, zeigten die Finger nicht mehr als eine kurze Sekunde auf den Stellarmagier, doch schien dies für den Zauber zu reichen. Abrupt kam er zum stehen, verlor dessen ungeachtet nicht die Balance. Ein schnelles umsehen zeigte ihm, dass er mit Ketten, unbekannten Ursprungs, gefesselt war. Kettenmagie? Doch woher kommen sie? Schnell schaute Akay sich um, in der Hoffnung einen Anhaltspunkt zu finden oder zu sehen, ob dieser Zauber ihren Gegner soweit ablenkte, dass Kabuto eine Chance zum sammeln hatte. Aber da war niemand mehr. Allein die Umgebung hatte sich komplett verändert. Wo eben noch die Stadt, die Magier und der Kampfschauplatz waren, zeigte sich nun eine merkwürdig verzerrte Welt in rötlicher Farbe. Noch schlimmer war allerdings der Boden, bedeckt von unzähligen Skeletten. Sofort merkte er, wie ihm flau im Magen wurde. Das war keine Kettenmagie, dass muss ein Illusionszauber sein. Vermutlich war es auch das, was ihm der Käfermagier sagen wollte. Ehe er sich jedoch noch mehr Gedanken über seine Situation machen konnte, durchfuhr ein furchtbarer Schmerz seinen gesamten Körper. Dieser sackte ein, wurde von den Ketten aber aufgefangen. Mit Mühe schaffte er es sich gegen seine Reflexe zu wehren und die Augen zu öffnen, obwohl er sie daraufhin am liebsten direkt wieder geschlossen hätte. Seine Haut war so rot wie ein reifer Apfel und dampfte ungeheuerlich. Der Schmerzensschub ließ ihn aufschreien, doch seinem Mund entkam kein einziger Ton. Was für eine Person erlernte einen solchen Zauber und setzte ihn zugleich gegen Menschen ein? So etwas in der Art hätte Akay gedacht, wenn es ihm in dieser Lage möglich gewesen wäre, einen klaren Gedanken zu fassen. Jedes Mal, wenn der Schmerz nachließ und er sich zu sammeln versuchte, pulsierte eine neue Welle durch seinen Körper. Allerdings war der Zauber noch lange nicht an seinem Ende. Mit offenem Mund und Augen, wenngleich so starr wie eine Statue, musste er mit ansehen, wie sich das Fleisch langsam von seinen Knochen löste. Die Tortur war unerträglich, aber etwas an diesem Zauber verbot es ihm das Bewusstsein zu verlieren. Zum Unglück seines Gegners, hatte er diesen Zauber wohl noch nie gegen einen Magier eingesetzt, der magisch ähnlich versiert war. Denn nachdem große Teile des Fleisches verschwunden waren, hörte der Schmerz von einem zum nächsten Mal auf. Es war nichts mehr da, was den Schmerz übertragen konnte. Entweder war dieser Fakt dem Anwender nicht bewusst oder etwas war dort draußen passiert, dass er nicht gesehen hatte und den Zauber schwächte. Nach einer, so kam es ihm vor, Ewigkeit, konnte Akay endlich einen klaren Gedanken fassen. Nichtsdestotrotz musste er schnell handeln, denn er konnte sehen, wie auch immer er überhaupt noch etwas tun konnte war ihm schleierhaft, dass die Ketten seine leere Hülle langsam zu Boden gleiten ließen. Denk nach, los, das ist und bleibt deine Stärke. Stärke? Natürlich. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag, wollte er ein Problem mit purer Kraft angehen. Wo er das erste Mal, physisch, versagt hatte, sollte es ihm diesmal, magisch, gelingen. Mit all seiner verbliebenen Kraft zog er mental an den Ketten und entließ dabei soviel seines Manas wie er konnte. Sein Körper war schon zur Hälfte abgesackt, als die Ketten plötzlich Risse bekamen. Konnte er es schaffen? Warum diese Selbstzweifel? Er konnte es schaffen! Über seine Grenzen hinausgehend, zog er mit all seiner magischen Kraft an den Ketten, die unter einem für ihn furchtbaren, metallischem Knarzen in hunderte Stücke zerborstenen.

Erschöpft kippte Akay nach vorne und sah dabei, dass sowohl Fleisch wie auch Klamotten noch immer an seinem Körper hingen. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er hatte Recht gehabt, es war eine Illusion. Direkt verfinsterte sich seine Mine jedoch. Kabuto! Sylvana! Tascha! Sie alle waren noch im Kampf, als er von dem Zauber erfasst wurde. Schnell sah er sich um. Von dem Crash- und Explosionsmagiern fehlte jede Spur, nur der alte Mann kniete über dem Kyofu. Scheinbar hatte ihm der Fairy Tail Magier noch eine ordentliche Abreibung erteilt, wenn ihr so arroganter Gegner zu einer so barbarischen Methode überging. Ein leises keuchen zeigte Akay, dass er nun keine Zeit verlieren durfte. Hastig hob er seinen Stab auf und lief auf die beiden zu, wobei sein Lauf er einem Torkeln glich. Sein Körper war erschöpft wie er es schon lange nicht mehr war. Erst jetzt sah der Stellarmagier den, auf seiner Strecke liegenden, Stab ihres Gegners. Er hatte nicht viel Zeit also musste er handeln und zwar geschwind. Mit Mühe warf er seinen eigenen Stab gen Gegner, während er das Artefakt des Widersachers vom Boden aufhob. An der Stelle an der Akay den Stab berührte, glühte dieser weiß auf und die Schwärze, die den Stab vereinnahmt hatte, schwand langsam von diesem. Das war mehr als verwirrend, doch darüber konnte er sich gerade keine Gedanken machen. Der geworfene Stab bohrte sich in den Rücken des Mannes, welcher vor Schmerz aufschrie, aufsprang, dabei seinen Griff löste, und herumfuhr um zu sehen, wer es wagte, ihm diesen Moment des Triumphs zu verwehren. Mit großen Augen sah er Akay und den Stab an und das war fast alles was er noch tun konnte, denn die Spitze der Waffe hatte sich bereits in sein Herz gebohrt, nur einen Bruchteil nachdem er sich umgedreht hatte. „Der Stab...was hast du...du bist ein Licht...“ doch noch bevor er seinen Satz vollenden konnte, versagte sein Körper und der starre Blick war alles, was von ihm blieb. Erschöpfte schob er den er den alten Mann von der Klinge der Waffe, die Tränen, die diese immer grauenvolle Tat auslösten, liefen nun seine Wangen herrunter. Das Artefakt, das nun in einem hellen Licht zu erstrahlen schien, stoppte jedoch nicht damit, im Gegenteil. die Intensität nahm zu. Noch bevor er sich nach irgendeinem der drei umsehen konnte, hatte das Licht alles vereinnahmt und er merkte, wie er das Bewusstsein verlor. Allerdings fühlte es sich nicht schlecht an, ganz im Gegenteil, es war eine Wärme, als ob man sanft Einschlief.

Eine trockene Brise die Sand in sein Gesicht wehte, weckte den Magier behutsam. Er blinzelte ein paar Mal bis die ganzen Erinnerungen aus seinem Gedächtnis wieder hoch kamen. Schnell stützte er sich auf alle Vier um zu sehen, wo er war und was passiert war. Schmerzen durchfuhren seine Körper weshalb er buchstäblich die Zähne zusammenbiss. Wo ihn eben noch alte Ruinen und ein Kampfplatz umgaben, sah er jetzt nur endlose Wüste und...Dune. Erst jetzt bemerkte er, dass sie auf einer Düne nicht weit der Stadt lagen. Wie aber waren sie hier her gelangt? Etwas kaltes in seiner Hand zog nun die Aufmerksamkeit des Stellarmagiers auf sich. Als er seinen Blick wendete, sah er ihn: Es war der gleiche Stab, mit dem er den letzten Gegner niedergestreckt hatte. Jedoch war das Glühen verschwunden, trotzdem schien es die ekelhafte, dunkle Ummantlung abgelegt zu haben und jetzt in seiner Originalform dazuliegen. Scheinbar geschahen immer noch unerklärliche Dinge auf dieser Welt. Von ihren Widersachern fehlte allerdings jede Spur. Während er über die letzten Worte der alten Mannes nachdachte, erwachten langsam auch die anderen und Cunnington, den sie in der Stadt zurückgelassen hatten, und jetzt auch bei ihnen war. wollte wohl auch noch ein wenig „Licht ins „Dunkel“ bringen. „Was, was ist passiert. Ich war gerade am Zeichnen, als die Ruine zu beben begann und von der Erhöhung, zu der ihr euch aufgemacht habt, ein helles Licht kam, dass alles umschloss“. Verzweifelt suchte er in seiner Tasche nach den Notizen, schüttete sie aus, doch sie war leer. Naja nicht ganz. Ein kleines Stück Pergament, nicht viel größer als ein Handzettel, segelt langsam auf seine Hand. Akay konnte es von seiner Position aus nicht sehen, doch als der Professor es in die Sonne hielt, bildete sich ein Lächeln auf den Lippen des Akademikers. „Wenn ihr mich entschuldigt, ich habe eine Expedition zu planen“!

(So Questende, wer noch was drunter setzten will, darf dies gerne tun)