Was Gefühle und Gedanken nur für ein verwirrendes Spiel waren, welches sich mit Worten zusammen zu einem Netz verband, in dem man sich leicht verfangen konnte. Hatte Taki sich verfangen? Es war ziemlich egal, da Melanie ihm hinterher mitten in das Netz sprang und so sie ihm entweder durch dieses wirre Netz folgen wurde und mit ihm sicher ans Ende kommen würde, oder aber sich genauso wie er verheddern würde und somit trotzdem wieder mit ihm zusammen unterwegs wäre, damit sie sich nicht verlieren würden. Wie wunderschön wie sie sich gegenseitig immer wieder verlegen machen konnten und so schön erröteten. Wie rot Taki wohl werden konnte? Aber das könnte man immer noch später ausprobieren. Jetzt war kein Zeitpunkt dazu so etwas zu tun. Nein, nein jetzt war ein ganz andere Zeitpunkt. Wobei... ~? Er hatte einen so süß verliebten Blick. Und die Röte die er bisher hatte reichte. Da brauchte man nicht auch noch so etwas zu tun. Sogar einen kleinen Stern erschuf er ihr. Neugierig beobachtete das Mädchen den Wechsel der Gefühle, der bei Taki stattfand. Als sie ihn festhielt und ausfragte wurde es für die Grauhaarige sogar noch amüsanter. Was für ein süßes, kleines Schusselchen. Und gleichzeitig so niedlich wie er darüber nachdachte und versuchte eine Antwort für sie zu finden. Schade das er sich Sorgen darüber machte, dass er den Start versaut hatte. Es zu verhauen war seeehr schwer bei Melanie. Eigentlich nicht, aber bei Melanie war die Toleranz in einigen Sachen vermutlich doch deutlich größer. Aber es gab momentan eindeutig ein paar Sachen die Taki ändern könnte. Nichts missfallendes, aber ein Umweg, denn man deutlich schöner gestalten könnte und faszinierenderen Mustern folgen lassen könnte. Aber... wieso in drei Teufels Gottes Namen bedeutete es, dass er etwas schlechtes getan hatte, nur weil Melanie sich etwas merken wollte??? Soll man sich nette oder interessante Sachen etwa nicht merken? Durfte man nicht auch mal etwas Richtiges in Gedanken behalten? Davon bekam Melanie aber noch nicht soo viel mit, auch wenn sie einige Sachen bei Taki bemerkte, während das Mädchen ihn anblickte. Nun. Melanie hatte soeben nach einem kleinen gedanklichen Schubser von Lani angefangen ein klein wenig Initiative zu ergreifen. Der Junge reagierte gleich mit einer Umarmung und schreckte zurück? Die Grauhaarige merkte wie Taki unter der Berührung ihrer Lippen kurz erschreckte. Melanie genoss die behütende Umarmung und merkte wie die schöne Geborgenheit verändert wurde. „Määh“ meckerte Melanie leicht verschlafen, freundlich, so dass man merken könnte das sie es nicht bös meinte, und blickte lächelnd den Weißhaarigen an. Seine Augen fixierten die ihren, was ihr lächeln etwas liebevoller werden lies. Gespannt verfolgte sie, wie er sich langsam zu ihr beugte und erneut einen Kuss schenkte. Aber diesmal hatte er sie nicht auf die Wange geküsst. Nein. Dieses Mal küsste der Junge sie auf die Lippen?! Erst blickte sie überrascht, überrumpelt. Doch dann wurde ihr Blick liebevoll, etwas mütterlich/große schwesterlich. Sie erwiderte den Kuss und sah ein kleines Glühwürmchen umher fliegen. Langsam schloss das Mädchen ebenfalls ihre Augen und nahm den unglaublich schönen Kuss an. Wie schön so ein Kuss doch sein konnte? Melanie hatte nicht so genau gewusst, wie wundervoll so eine Lippenberührung doch sein konnte. Auch Lani schloss ihre Augen und begann leicht zu lächeln, fröhlich, freundlich, wissend, gerissen. Als er langsam seine Lippen von ihren nahm blickte sie ihn lächelnd an und öffnete ihre Augen wieder. Melanie lauschte seinen verliebte Worten und lies ihre Stimme erklingen, nachdem seine aufhörte die Luft zu erfüllen:“ Ja... ich habe mich erschrocken und so plötzlich war es mir etwas unangenehm. Aber böse wäre ich dir in diesem Fall nicht gewesen.“ Ein kleiner Stimmwandel bevor es weiter ging:“ Aber an deiner Stelle würde ich aufpassen, zu welcher Gelegenheit du das von dir aus tust.“ Melanie wusste nicht was sie sagen sollte und setze etwas hilflos wieder fort:“ Ähmm...“ Verlegen dachte sie kurz nach und sprach dann:“ Ich... Ähm... Ich denke Lani hat recht.“ Dann lächelte sie wieder und begann etwas sichere wieder:“ Gekränkt hast du uns nicht, keine Sorge. Keine von uns Beiden. Eine Antwort von Lani solltest du nicht erwarten, aber ich denke sie nimmt deinen Dank doch still an und... denkt ruhig weiter darüber nach.“ Sanft kraulte Melanie dem Jungen durch das Haar. Sanft legte sie Brust und Kopf auf seine Beine und versuchte es sich so ein wenig gemütlich zu machen. Fröhlich lächelnd schloss das Mädchen die Augen und hatte eigentlich geplant so liegen zu bleiben bis sie da waren, sollte es ihr nicht vorher zu ungemütlich werden. Die Grauhaarige hätte sich natürlich auch an oder auf seine Schulter lehnen können, dass wäre vermutlich aber deutlich früher unbequem geworden, und so war doch auch schön oder?

Die Zeit, die in dieser Zugfahrt verging, war Atemberauben, er genoss wirklich jede Sekunde, die er mit ihr verbringen konnte. Jede Berührung, jeder Blick war einfach nur atemberaubend und wundervoll, fast so als würde er immer kleine Stromschläge bekommen, die ihn am Leben erhalten und er hoffte sie fühlte genauso. Ihr wundervoller Duft, ihre Wärme einfach alles an ihr, war zum verrückt werden aber er durfte es teilweise schon. Er hatte ihr schließlich versichert, dass er sie liebte und dass er sehr viel für sie tun würde, sofern sie es möchte. Besonders die liebevolle Umarmung, die er gerade mit ihr hatte, ließ sie etwas zufrieden meckern, was Taki etwas verwunderte aber er wollte darauf nicht genauer eingehen. Viel eher ging er direkt auf das ein, was er danach machte. Er küsste sie auf die Lippen, was doch ziemlich aufregend und schön war. Ihre Lippen waren sehr zart und er hoffte, dass er sie nicht kaputtmachen würde, da sie so zerbrechlich wirkten. Jede Millisekunde, die der Kuss dauerte, wurde es für ihn immer aufregender, sein Herz sprang richtig vor Freude. Ob das wohl doch liebe ist, was die beiden hier gerade erlebten, da sie sich immer wieder in Verlegenheit bringen konnten, ohne es überhaupt zu wollen. Er fragte sich auch, wie weit er eigentlich gehen durfte, aber das würde er sicherlich früh genug erfahren, er wird einfach Melanie das Tempo vorgeben lassen, da er nicht wollte, dass er irgendwas falsch macht und somit die Freundschaft zu ihr zu verlieren. Ein kleiner Schauer durchlief ihn, als er bemerkte, dass sie den Kuss ebenfalls erwiderte. Das Schaudern war keines Falls, ein schlechtes Zeichen, nein viel eher reagierte sein Körper darauf, dass er ebenfalls einen liebevollen und herzerwärmenden Kuss erhalten hatte. Die Sehnsucht nach ihr wurde so etwas gestillt aber er konnte sie nicht andauernd küssen, da dies sicherlich die Mission um einiges schwieriger machen würde und sie so kleine Probleme bekommen würden. Als er die Lippen von ihr nahm, sprach er erst mit ihr, worauf sie ebenfalls begann, zusprechen. Ihre liebliche Stimme erhellte seinen Gehörgang und lies ihn freudig sie ansehen. Sie ging noch mal darauf ein, dass er sie nicht angesehen hatte, als sie sich verwandelt hatte. Sie hätte es ihn keines Falls krummgenommen, was ihn freute aber gleichzeitig etwas verwirrte. Aber nun gut so war sie nun mal und er liebte sie so, wie sie war. Und der gewohnte Stimmenwandel begann wieder und er hörte wieder, wie Lani mit ihm redete. Er sollte aufpassen was er tat, das wusste er auch so aber dennoch war er froh über diesen Rat, da er keines Falls irgendwas falsch machen wollte. Melanie stimmte den Worten von Lani zu, was nicht verwunderlich war. Nun sah er wieder ihr Süßes lächeln, in das er sich verliebt hatte. Er war wirklich froh darüber, dass sie noch etwas sagte, Melanie versicherte, dass es keiner der beiden dadurch gekränkt wurden und er sollte keines Falls auf eine Antwort von Lani erwarten. Nun gut, wenn sie keine Antwort geben möchte, so würde er es hinnehmen und darauf waren, dass er sie später mal besser kennenlernen darf. Als Melanie ihn durch das Haar wuschelte, musste er kurz aufstöhnen, da es ihn etwas beruhigte. Weiterhin verliebt sie ansehend, beobachtete er, was sie nun tat. Sie legte sich auf seine Beine, was ziemlich süß war und ihn zeigte, dass sie ihm vertraute. Langsam durch ihr Haar streichelnd versuchte er auch etwas zu entspannen und vielleicht etwas zu schlafen. Die gesamte Situation war einfach herrlich, er hätte niemals gedacht, dass er jemals so weit bei einer Frau gehen konnte und keines Falls, dass sie ebenfalls das Gleiche mit ihm tat. Taki entspannte sich immer mehr und konnte noch bemerken, wie seine Augenlieder immer schwerer wurden, bis er plötzlich einschlief. Aber bevor er das passierte, bemerkte er, wie Melanie auch etwas ruhiger geworden war. Nun galt es nur rechtzeitig aufzuwachen, da sie sonst ihren Bahnhof verpassen werden.

So verging diese Zeit im Zug also wie im Traum. Zuerst traumhaft schön, dann träumend im Reich der Träume, während sie schliefen. Ja ein wundervoller Augenblick war es auf jeden Fall. Ein wenig bekannt und schon erlebt, war es doch vollkommen neu für sie. Immer ruhiger werdend schlief sie auf seinen Beinen ein. Schade für Taki, dass er früher eingeschlafen war. Die schlafende Melanie wäre bestimmt auch noch ein schöner Anblick gewesen. Im Halbschlaf hatte sie aber vorher noch aufgepasst, dass sie ihren Zielort nicht verschlafen würden. Wäre ja noch schöner. Müde gähnend wachte sie auf und streckte sich erst einmal. Melanie war aufgestanden mittlerweile und guckte Taki prüfend an ob er wach war, um ihn, falls nicht, aufzuwecken. Sanft weckte sie ihn auf und sagte:“ Guten Morgen kleine Schlafmütze. Wir sind da.“ Freundlich lächelte Melanie ihn an, bevor sie ihre Sachen zusammensuchte und, als sie sah, dass Taki auch fertig war, zur Tür ging. Es dauerte nicht lange bis der Zug in den Bahnhof einfuhr und Beide ausstiegen. Neugierig blickte das Mädchen sich um und stellte fest, dass die Zwei doch schon deutlich näher bei ihrem Ziel waren, als zuerst vermutet. Oder besser gesagt, sie waren schon direkt am Ziel. Nun mussten sie in diesem gemütlichen, kleinen Bergdorf nurnoch einen Werwolf finden. Wo die Zwei ihn wohl finden würden? Zuerst stand dann wohl umhören auf dem Plan. Fröhlich grinsend wandte Melanie sich Taki zu. Unter ihrem Gewand holte sie einen kleinen Beutel hervor und drückte ihn dem Jungen in die Hand. „Hier. Für später. Ich würde vorschlagen erstmal gucken wir nach einer Unterkunft, da dies hier sicherlich nicht Heute noch fertig wird. Und Werwölfe soll man ja sowieso eher nachts antreffen können. Dann können wir uns ja mal ein bisschen umhören. Vielleicht wissen die Leute hier etwas, was uns weiter hilft.“ Fröhlich machte Melanie sich auf dem Weg durch das Dorf, auf der Suche nach einer Unterkunft. In dem Beutel, welchen der Jüngere bekommen hatte, waren Jewel. Wofür? Das würde er noch auf dem Weg erfahren. Die Stadt war noch etwas alt und kleiner als Magnolia Town, aber es gab hier alles was man brauchte. Einen Bürgermeister, Kräuterhexe, Bäcker, Metzger, kleine Kinder, Kindergarten, ältere Leute, und noch genug weitere. Mit einem aus dieser Liste würden sie noch früher als die Zwei glauben zu tun haben. Ein kleiner Junge stand am Straßenrand und fand, dass Melanie wie ein perfektes, verrücktes Mädchen aussah, welches regelrecht wünschte, dass man ihr einen Streich spielt. Und genau diesem Wunsch würde der Kleine nachgehen, sollten die Zwei ihn nicht davon abhalten. Was hatte der Junge wohl für einen Streich im Sinn? Nichts ahnend betrat Melanie eine freundlich wirkende Gaststätte mit freien Übernachtungsplätzen. Nachdem sie sich um ein Zimmer für sich und Taki gekümmert hatte blickte das Mädchen ihren Begleiter fragend an. „Was meinst du? Wo könnten wir anfangen zu suchen?“ Soviele Leute... Soviele verschiedene arbeitende Leute die ihre Waren anboten. Oder doch jemand eher zurückgezogenes? Immerhin ging es um einen Werwolf. Der würde sich ja schon etwas in acht nehmen oder? Vielleicht hatte der Bürgermeister ihnen etwas zu sagen? Immerhin war das hier seine Stadt, und an dem Haus des Geehrten waren sie auf dem Weg hierher auch schon vorbei gekommen. "Oder wollen wir usn erstmal ein wenig umgucken und Morgen erst die Leute fragen? Wie fit bist du noch?" Amüsiert lächelnd streckte sie ihm die Zunge raus und guckte ihn schief, fragend an. Die Entscheidung hatte sie eigentlich schon getroffen, aber sie wollte auch wissen was Taki sagt.

Völlig verunsichert stieg Kabuto aus dem Zug, nachdem er das Mädchen und den Weißhaarigen hatte aussteigen sehen. Die beiden redeten gerade, es war der perfekte Moment, sie anzusprechen. Los! … Nein, doch nicht. Enttäuscht stand Kabuto auf dem Bahnsteig und fuhr sich durch die Haare. Er hatte diese Quest unbedingt machen wollen, zwanzig Minuten auf das Questboard gestarrt, doch er hatte nicht den Mut aufbringen können, sie zu nehmen, und sich resignierend an einen nahe gelegenen Platz gesetzt. Nicht viel später war sie gekommen, hatte kurz mit sich gehadert und dann genau den Zettel genommen, den er hatte haben wollen. Verdammt, warum war er auch immer so unsicher! Auf jeden Fall hatte er sie dann ansprechen und fragen wollen, ob er mit könnte, doch wie gelähmt hatte er dagesessen und sie angestarrt, während sie sich mit dem anderen Jungen auf den Weg gemacht hatte. Hochrot war sein Gesicht dabei gewesen, und doch hatte all seine Willenskraft nicht gereicht, sich von dieser Bank zu erheben, ehe die beiden nicht verschwunden waren. Bis in den Zug war er ihnen gefolgt, hatte auch am Bahnhof nicht mit ihnen reden können und sich nicht getraut, an ihr Abteil zu klopfen, und die ganze Fahrt über hatte er kein Auge zu gemacht, weil er an jedem Bahnhof hatte nachsehen müssen, ob sie ausstiegen. Er war wie gerädert, als es tatsächlich geschah, und folgte ihnen hastig und ungeschickt, um noch aus dem Zug zu kommen, ehe sich dessen Türen schlossen. Beim Aussteigen stolperte er, fiel hin, doch er rappelte sich schnell wieder auf und blickte mit seinem rot glühenden Gesicht zu seinen Gildenmitgliedern – glücklicherweise hatten sie nichts gemerkt. Das wäre nun wirklich der schlimmste Einstieg in diese Quest gewesen, nicht, dass die Situation an sich nicht schon schlimm genug wäre. Streng genommen war nämlich er, der zurückhaltende, ängstliche Kabuto, gerade als Stalker unterwegs, folgte einem Mädchen bis in ein weit entferntes Dorf, nur weil dieses sich ein Blatt Papier genommen hatte, und das auch noch ohne ihr Wissen. Dafür war jetzt der perfekte Moment, die beiden anzusprechen, endlich ein richtiger Teilnehmer dieser Quest und somit ein richtiges Mitglied der Gruppe und der Gilde zu werden! Wenn er sich nur hätte bewegen können... Doch leider ließ bereits der Gedanke an sein Vorhaben den Schweiß an seiner Stirn ausbrechen und jeglichen Muskel in seinem Körper erstarren. Erst, als er nicht mehr daran dachte, mit den beiden zu reden, konnte er weitergehen, und da waren auch sie schon wieder unterwegs. Erst in dem Gasthof, in den die beiden gingen, konnte er genügend Mut aufbringen. Das Mädchen schien dem Magier mit den weißen Haaren gerade eine Frage gestellt zu haben, doch wenn Kabuto sich nicht sofort dazu brachte, sich den beiden zu offenbaren, würde er es wohl nie schaffen. Also stolperte er vor, direkt zu ihnen, und begann auch schon unsicher zu reden: Ä-ähm, entschuldigt bi-bitte, a-aber ich muss euch etwas sagen... i-ich bin auch aus Fa-Fairy Tail und wollte unbedingt die Quest, die ihr genommen habt, aber ich hab mich nicht getraut und dann hattet ihr sie und ich bin euch gefolgt weil ich euch nicht ansprechen konnte weil mir dazu der Mut gefehlt hat und erst jetzt hab ich mich getraut und... Er war immer schneller und hektischer geworden, sogar leicht panisch, doch plötzlich stockte er und holte tief Luft. Ha-Hallo, ich bin Kabuto Kyofu, Magier aus Fairy Tail, begrüßte er sie halbwegs ruhig, auch wenn ein Blick in sein Gesicht auf einen Sonnenbrand hätte schließen lassen können, so unangenehm war ihm das Ganze. Ich hatte gehofft, bei eurer Quest mitmachen zu können... wenn es euch nichts ausmacht, natürlich. Ein leichter Hauch des Flehens lag in seiner Stimme, hoffentlich hatte er sich hier nicht zu viel kaputt gemacht. Die beiden mussten ihn ja richtiggehend hassen, wenn er so auftrat...

Nun war er doch eingeschlafen, dabei hatte er es nicht vor. Aber die Zeit mit Melanie war einfach zu schön und hatte ihn zunehmend Kraft gekostet. Sie hatte es also geschafft, das er sich seit langem Mal kraftlos und abgespannt gefühlt hatte, sodass in sein Körper nicht länger gehorchen konnte und ihn direkt in die Traumwelt schickte. In dieser träumte er sogar von der Zeit, die sie gerade verbracht hatten. Aber etwas war komisch an den Traum, er hatte Melanie und Lani gesehen, aber als einzelne Personen und nicht als eine und dieselbe Person, sie waren voneinander getrennt. Sie wollten sogar, dass sich der weißhaarige sich zwischen den beiden entscheidet und eine an seine Seite wählt, was ihn etwas verkrampfen ließ und nach einer Ewigkeit aufwachen ließ. Wo er Melanie direkt ins Gesicht sah, die ihn gerade weckte? Hatte er das alles nur geträumt, da er gerade aufgeweckt worden ist, oder war da noch etwas anderes? Er wusste es nicht aber er würde sein Bestes geben, um sich nichts anmerken zulassen, da es ihn doch etwas bedrückte. Müde lächelte er sie an und suchte seine Sachen ebenfalls zusammen und blickte ab und zu zur ihr. Als sie alles hatten, folgte er ihr mit kurzem Abstand und blickte etwas in den Zug umher, da er vielleicht hoffte irgendwas Interessantes zusehen, was seine Gedanken etwas ablenken würden. Am Bahnhof angekommen, bemerkte er, dass sie doch ziemlich nahe an dem Zielgebiet waren, was eigentlich ziemlich wunderbar war. So mussten sie wenigstens das Dorf nicht suchen. Sein Blick wanderte umher, um irgendwas zu finden, was ihn ansprach und ihn sagte, da musst du hingehen, was auch passierte, er sah ein Kräuterladen, in dem eine alte Frau saß und wie eine kleine Hexe wirkte, also optimal für einen Kräuterladen. Denn musste er später auf jeden Fall besuchen und sich einige Kräuter besorgen, um eine Mixtur herzustellen, die es ihm erlaubte länger wach zu sein, da er keinen Kaffee vertragen würde. Als er weiter umherblicken wollte, sah er, dass Melanie ihn wieder freudig angrinste, worauf er ihr automatisch ebenfalls ein freundliches Lächeln entgegenbrachte. Er sah auch, dass sie etwas aus ihrem Gewand holte und ihn es in die Hand legte. Es sollte für später sein, aber was darin war, wusste er nicht und ohne große Widerworte steckte er den Beutel ein und hörte ihr weiter zu. Die weißhaarige wollte sich um eine Unterkunft kümmern und dann wollte sie die Dorfbewohner befragen, was natürlich optimal war. Noch einmal gähnend folgte er ihr durch das Dorf, hin bis zur Pension, in der sie zwei Zimmer für die beiden reservieren ließ. Nun sprach sie ihn wieder an, mit ihrer engelsgleichen Stimme, die ihn immer wieder aufs Neue erfreute. Wo konnten sie anfangen zu suchen, das war natürlich eine sehr gute Frage und er würde sie gerne beantworten. „Ich würde sagen, wir fragen uns mal durch und werden die Aussagen analysieren, sodass wir ein Bild davon bekommen, wann der Werwolf immer auftaucht und wann er verschwindet. Denk ich zumindest …“ Aber wo sollten sie anfangen, sich umzufragen, es waren doch einige Leute hier und nicht jeder hatte eine nutzbare Information, die von Vorteil der gesamten Gruppe war, aber wenn sich eine Aussage überschneiden würde, so könnte er daraus ein Profil erstellen und schneller aufklären, wer der Werwolf ist und könnte ihn aus seinem Versteck locken, sodass sie ihn befragen konnten. Nun neckte sie ihn wieder, indem sie Taki fragte, wie fit er noch war, und bleckte ihn die Zunge. Seinen Mundwinkel etwas verziehend sah er sie an „Eine wundervolle Zunge hast du da, vielleicht sollte ich sie mal abbeißen?“, sagte er etwas ernster als sonst aber er meinte es rein aus Spaß und bleckte ihr darauf ebenfalls die Zunge. „Fit genug bin ich noch keine Sorge.“ Im Augenwinkel sah er wie eine weitere Person auf sie zu gestolpert kam und sah ihn direkt mit seinen grauen Augen an die einen schon teilweise Angst machen konnten, da sie etwas emotionslos wirkten. Aufmerksam hörte er den Jungen zu und musste zugeben, dass er ziemlich hektisch sprach und deswegen schnell die Luft verlor, um weiter zusprechen. Nun stellte er sich auch vor, er hieß also Kabuto, ein durchaus interessanter Name, wenn man bedachte, dass er ein kleiner Junge mit grünen Haaren war. Außerdem bittet er die beiden, dass sie ihn doch an der Quest teilnehmen lassen sollten. „Die Schönheit, die mir gerade die Zunge rausgestreckt hat, heißt Melanie und ich bin Taki, kannst mich aber auch gerne Near nennen, wie es dir eben beliebt. Nun was die Quest angeht, hab ich nichts dagegen und vor allem musst du vor uns beiden keine Angst haben.“, bei diesen Worten legte er ihn eine Hand auf die Schulter und blickte ihn direkt an, worauf man sehen konnte, dass er doch Emotionen in den Augen haben konnte.

Hatten sie also nicht nur einen, sondern gleich Zwei stille Verfolger?! Von Melanie nicht bemerkt hatte der Junge sie nun also schon die ganze Zeit verfolgt. Irgendwie ein klein wenig gruselig?
Neugierig hörte das Mädchen Taki zu. Sie war wirklich gespannt was er so als Vorschlag, beziehungsweise Plan, hatte. Melanie hörte ihm aufmerksam zu und beobachtete aufgeheitert, wie er das Gesicht etwas verzog, wie er sich necken lies. Amüsiert, gerissen schenkte sie ihrem Freund ein wuuuunderschönes, verschmitztes Lächeln und wollte etwas sagen, aber da kam schon ein kleiner Junge an, welcher zuvor ordentlich gestalkt hatte. Dann würde der Kommentar für Taki eben noch warten müssen. Vorallem hatte er ihr auch die Zunge raus gestreckt! Aber nun gab es zuerst etwas anderes zu regeln. Melanie hörte dem neu dazugekommenen Jungen aufmerksam zu und auch der Antwort von Taki. Zuerst musste das Mädchen ein wenig schmunzeln, als Kyofu sprach, doch als dann Taki sprach und ihm eine Hand auf die Schulter legte, musste Melanie plötzlich lachen. Belustigt lachte sie und als die Grauhaarige sich wieder ein gekriegt hatte sprach sie:“ Entschuldige bitte Kabuto Kyofu, aber die Situation eben sah sehr drollig aus.“ Freundlich lächelnd blickte sie den Jungen an und setzte fort:“ Meinen Namen hat Taki dir ja schon genannt.“ Die Moonheart warf dem Freund einen Blick zu und meinte:“ Auch wenn ich mich nicht daran entsinnen kann, dass er meinte ich könne ihn Near nennen.“ Ein kleines, kurzes Lachen erfüllte die Luft, bevor wieder Worte von Melanie benutzt wurden:“ Ich habe ebenfalls nichts dagegen noch ein wenig mehr Gesellschaft bei der Quest zu haben. Wir haben uns gerade ein Zimmer für die Nacht oder den Tag organisiert und wollten uns ein wenig umhören. Freut mich dich kennen zu lernen Kabuto.“ Freundlich blickte sie ihn an und mochte ihn bisher eigentlich auch. Er war nett gewesen bisher und hatte auch etwas schüchternes, zurückhaltendes. „Wie wollt ihr das mit den Zimmern haben? Doppelzimmer, Einzelzimmer, ein großes Zimmer?“ Fragend blickte sie Beide an. Danach stellte Melanie sich fröhlich lächelnd vor die Zwei und sagte:“ Okay, ich hab mir überlegt, dass wir Heute uns erst einmal den Bürgermeister, ein paar Passanten und die nette Kräuterverkäuferin besuchen, uns dann etwas zu Essen einkaufen und dabei gleich in der Stadt umsehen und dann mache ich uns etwas zu essen und wir besprechen, was wir Morgen alles genauer angucken, und wenn wir noch genauer befragen könnten. Okay?“ Gut gelaunt drehte sie sich schon einmal ein wenig in Richtung Ausgang und, würden keine anderen Wünsche noch kommen, würde gleich losgehen um zum ersten Ziel, dem Bürgermeister zu gehen. Das Haus des Bürgermeisters war relativ normal gehalten und unterschied sich nicht so sehr von den anderen Häusern der Stadt. Zumindest solange, bis man es von innen sah. Es war ein relativ sonniger Tag. Es war zwar kalt hier im Norden in dem eisigen Bergen, aber der Himmel war klar und es waren nur wenige Wolken zu sehen. Das Haus des Bürgermeisters lag direkt vor ihnen, nur ein Stück entfernt von ihrer Unterkunft. Was sie drinnen wohl erwarten würde? Sollte die beiden Jungen Melanies Vorschlag annehmen und mit ihr in das Haus gehen, so würde das erste auffällige wohl eindeutig schon im Eingangsbereich zu sehen sein. Das innere der Hütte sah aus, wie das innere einer alten Jagdhütte. Überall waren Tierfelle zu sehen und auch andere Jagdtrophäen waren zu genüge vorzufinden. Ob die wohl etwas mit einem Werwolf zu tun hatten? Wolfsfelle gab es hier jedenfalls auch mehr als genug. Aufjedenfall war sicher, dass hier jemand Felle sehr gerne mochte! Der Bürgermeister trat zu ihnen und begrüßte die Drei mit einem freundlichen Hallo. Melanie erwiderte die Begrüßung ebenfalls freundlich und blickte immer mal wieder erstaunt im Raum umher. Der Mann bemerkte ihren umherschweifenden Blick und meinte:“ Beeindruckend nicht wahr? Ab und zu bin ich selber ein wenig über all das erstaunt. Setzt euch doch und dann reden wir in Ruhe.“ Er zeigte auf ein paar Stühle, welche ebenfalls mit Pelzen ausgelegt waren und bei einem Tisch, welcher einen Pelz als Tischdecke hatte, standen, und setzte sich auf einen der Stühle. Zuvorkommend fragte er noch, bevor die Drei mit ihrer Fragerei beginnen konnten, ob einer von ihnen etwas trinken wolle.

Sehr gut, Kabuto hatte großes Glück gehabt, dass die beiden ihn nicht hassen, sie schienen ihn sogar irgendwie zu mögen. Ging das, konnte ihn jemand mögen? Sein einziger Freund war jemand, der seine Existenz höchstens peripher wahrnahm... Ob er wohl in diesen beiden neue Freunde finden konnte? Es fing auf jeden Fall doch ganz gut an, dieser Taki erlaubte ihm sogar, ihn bei einem Spitznamen zu nennen, auch wenn Kabuto bei dem tatsächlichen Namen bleiben würde. Und dass er keine Angst zu haben brauchte, ließ er sich ebenfalls sagen. J-ja, danke. I-ich we-werde es versuchen, antwortete er schüchtern, noch immer stotternd, aber er fühlte sich schon viel wohler. Dass die sogenannte Melanie das Ganze drollig fand, war ja irgendwie etwas Gutes, auch wenn der Kyofu etwas Angst hatte, als putziger, kleiner Junge abgestempelt zu werden, der nichts draufhatte. Aber er würde ihr halt das Gegenteil beweisen müssen, so schwer konnte das doch nicht sein! I-ich freue mich sehr, euch ke-kennen zu lernen. Ihr seid sehr nett, vielen Dank, war seine Antwort auf ihre kurze Rede, und gleich darauf ging es auch schon los mit dem Questspezifischen. Zuerst einmal die Frage nach den Schlafgelegenheiten, eine Frage, bei der das inzwischen wieder recht normal gefärbte Gesicht des Jungen einen leichten Rotton aufkommen ließ. Ähm, also... ich richte mich da ganz nach Taki-kun..., sagte er und zuckte kurz zusammen. Taki-sempai. Damit konnte man doch wohl nichts falsch machen, hoffte er zumindest, doch was, wenn Taki das nicht wollte? Oder ihm das -kun schon zu nahe getreten war und eine nachträgliche Verbesserung das nicht wieder rausriss? Wenn er wütend wurde? Wenn Kabuto damit das bisschen Sympathie zwischen ihnen vernichtet hatte? Schon wieder glitzerte leichter Schweiß auf seiner Stirn, doch mit gesenktem Kopf versuchte er, das zu kaschieren. Sollte auch recht gut funktionieren, also wartete er einfach stumm ab, was Taki dazu sagen würde, und hörte dann auch Melanie wieder zu. Sie war in diesem Team offensichtlich die Anführerin, das war wohl auch vor seinem Beitritt schon so gewesen und hatte sicher etwas zu tun mit der Tatsache, dass sie die Quest aufgenommen hatte. Ob Taki wohl ein Problem damit hatte, von einem Mädchen Befehle entgegen zu nehmen? Sah nicht so aus, eigentlich hatte er ganz glücklich gewirkt mit ihr. Vielleicht waren die beiden ja sogar zusammen und hatten sich gefreut, die Zeit zu zweit zu verbringen, hatten deshalb eine Quest gewählt in einem abgeschiedenen Dorf mit nicht allzu vielen Einwohnern, auf einem Berg, die perfekte romantische Atmosphäre, und dann tauchte plötzlich ein Grünschopf auf und störte ihre gewünschte Zweisamkeit. Ein Zittern setzte bei dem Kyofu ein, während er den Worten des Mädchens lauschte. Ihre Haare waren zwar blau, allerdings war es ein ziemlich heller Grauton... Etwas zu hell für ihn. Nicht außergewöhnlich genug, aber auch nicht so gewöhnlich, dass er es nicht wenigstens interessant fände. Ihre Aussagen waren für ihn allerdings doch interessanter, immerhin legten diese fest, was als nächstes geschehen würde. Sie wollte wohl zum Bürgermeister und danach noch zu anderen Leuten gehen, das klang eigentlich nach einem guten Plan und es würde Kabuto ermöglichen, vielleicht wieder etwas in der Achtung der beiden zu steigen, nachdem er alles so vermasselt hatte. Während er dem Mädchen also folgte, überlegte er sich einen etwas genaueren, raffinierten Plan, um für die beiden auch ja keinen Störfaktor mehr darzustellen!

Das Haus sah nicht viel anders aus als die anderen auch, eher selten für den Wohnsitz eines Oberhauptes, aber sowas gab es wohl auch. Als Kabuto jedoch ins Innere trat, ließ er gleichzeitig Überraschung und Bewunderung über ein gestrecktes Ooh ertönen, denn er erblickte sofort überall Felle, ein paar ausgestopfte Tierköpfe an der Wand und auf einer größeren Kommode, und weiter hinten im Raum, ganz am Ende, einen ehemaligen Elch, der nun tot und präpariert dastand. Was ihn allerdings am Meisten faszinierte, war ein dünner Glaskasten, welche einen Teil der linken Mauer bedeckte und voll war mit verschiedenen Schmetterlingen, welche jemand dort angepinnt hatte. Schmetterlinge waren doch auch Insekten, so ähnlich wie Käfer, es erfüllte ihn irgendwie mit Freude, Stolz und auch Mut, sie so machtlos zu sehen, während er selbst noch hier herumstand und so viel stärker war, als sie es je gewesen waren. Erst einen Moment später erwachte er aus dieser kurzen Starre, folgte den anderen zu dem Tisch und setzte sich auf einen der fellbesetzten Stühle, so dass die beiden anderen sich nebeneinander setzen konnten und er dem, der neben ihm saß, nicht so nahe kam, dass er diesen bedrängen würde. Auf die Frage, ob sie Getränke wollten, antwortete er mit einem I-Ich...Ich würde gerne etwas trinken. Nun gut, nur eines der fünf Worte war tatsächlich über seine Lippen gekommen, aber es sollte reichen, um klar zu machen, was er wollte. Die Befragung überließ er jedoch besser den anderen beiden... er war nicht unbedingt gut in so etwas, und wie Melanie vorgehen wollte, wusste er auch nicht.

Wieso lachte Melanie auf einmal, er kann sich nicht erinnern, dass er das bisher auch geschafft hatte. Viel eher hatte er sie dazu gebracht, dass sie kicherte oder einfach nur lächelte. Kabuto hatte also schon etwas geschafft, was der junge Yuudai nicht geschafft hatte, aber das würde sich im Laufe der Mission bestimmt noch ändern. Aber das er vergessen hatte, Melanie seinen Spitznamen zu nennen, war schon etwas peinlich. Dennoch konnte sie ihn so nennen, wie sie wollte, er würde keinesfalls darüber böse sein. Nein viel eher würde er sich freuen, einen neuen Spitznamen zubekommen, der von seiner Liebsten kommt und somit ein Unikat für ihn darstellen würde. Jeder Spitzname ist etwas Besonderes und er würde gerne einen besonderen für sich haben, nur wollte ihm keiner den Wunsch erfüllen, allein seine Schwester nannte ihn oft Near oder einfach nur Angel, wegen seiner Take Over Magie. Der kleine Junge, der nun zu der Gruppe gehört, war doch etwas niedlich und belustigend, das musste Taki zugeben, denn er war ziemlich schüchtern und traute sich nur mühsam mit ihnen zu reden. Worauf Taki seine Hand von seiner Schulter nahm und wieder zu Melanie linste, die erneut lachte. Was war nur heute los, wieso fühlte er gerade ein kleinwenig Eifersucht, es gab nichts zu beneiden. Er musste sich zusammenreißen, auch wenn es etwas Überwindung kostete. Der Kleine half ihn aber, in dem er sich nach ihm richten würde, aber warum nannte er ihn „Sempai“ er wollte es zwar nicht, da er sich nicht als älteres Mitglied fühlte, aber würde ihn seinen Willen lassen. Nun galt es also zu entscheiden, was für ein Zimmer sie haben wollten. Nun ein Doppelzimmer wäre für ihn durchaus in Ordnung so konnte er wenigsten, den Kleinen helfen, etwas offener zu werden und es ihm zu erleichtern, mit ihm zu sprechen. Der Weißhaarige konnte es gut genug, wenn man sich nicht traute mit Personen zu reden aber das hatte er sich seit dem Tag abgewöhnt, an dem seine Mutter starb. Genau dieser Tag stand auch sehr bald auf dem Plan und er musste unbedingt zu ihrem Grab, da es sein Ritual für jegliches Jahr war und einfach seine Verpflichtung als Sohn. Seine Familie musste er eh einmal besuchen kommen, da sie in einer anderen Stadt wohnten, als er selbst. „Nun ich würde sagen, dass Kabuto-kun und ich ein Zimmer zusammennehmen und du ein Einzelzimmer, außer du willst es irgendwie anders Regeln.“, bei diesen Worten streckte er ihr erneut die Zunge raus, da er sie ein kleinwenig ärgern wollte, was eigentlich kindisch war aber dennoch zu den beiden passte. Nun galt es also zum Bürgermeister zu gehen, da dieser als Erster befragt werden sollte, was durchaus sehr vorteilhaft war. Taki als Taktiker würde alles genauer betrachten, um vielleicht etwas zu finden, was sagt, dass der Bürgermeister der Werwolf war oder der Werwolf in seinem Haus war oder sogar lebt. Genau das würde er tun aber dafür musste er sich sehr gut konzentrieren können und keinen negativen Gedanken haben, der ihn daran hinderte. Also folgte er Melanie und Kabuto, aber für seine Verhältnisse ziemlich still.
Beim Bürgermeister angekommen, betrachtete er das Gebäude genau, aber konnte nichts erkenne, was auffällig war, da das Haus ziemlich schlicht war und nicht zu unterscheiden war, von den anderen. Aber das Innere war einfach bombastisch überall waren Felle und andere Jagtutensilien. Die ganzen Felle konnte Taki nicht mal zählen, da er aus denn Staunen nicht mehr herauskam. Melanie hinterher stolpernd sah er sich immer mehr um. Der Hirschkopf mochte Taki etwas ungeheuer sein aber dennoch fand er ihn sehr interessant. Nun wurden die Magier zu Tisch gebeten, da sie dort ihre Fragen stellen konnten und so eine Chance hatten, mehr herauszufinden. Am Tisch angekommen zog er einen Stuhl zurück und blickte zu Melanie, sodass sie sich dort hinsetzen konnte. Als das erledigt war, tänzelte er um den Stuhl und setzte sich an den noch freien Stuhl. Die Frage, ob er was trinken mochte, beantwortete er einfach und schlicht „Sehr gerne.“ Nun was würden sie nun alles fragen können? Sollte jeder ihn was Fragen oder sollte Melanie die Befragung übernehmen?

Die Freude von Taki und Kabuto war auch Melanies Freude. Ja in diesem Fall war sie das mit Sicherheit. Nur weil sie Beide als drollig bezeichnet hatte waren die Zwei zwar keine kleinen, putzigen Jungen in ihren Augen, aber das würde Kabuto hoffentlich noch merken. Wenn nicht würde es es Melanie und Taki beweisen, was sicherlich auch nicht so schlecht wäre. Bei den Zimmern wollte er sich nach Taki richten? Neugierig wartete sie ab, was Taki sagte. Meli schüttelte den Kopf und antwortete:“ Nein ist okay. Aber nichts anstellen ja?!“ Melanie lächelte und meinte fröhlich:“ Da kommt man sich fast vor wie...“ Sie hielt inne und anstatt weiter zu sprechen gefror ihr das Lächeln und betrübt wandte sie sich um und regelte alles mit den Zimmern. Melanie wirkte leicht abwesend und nachdenklich, was sich auch auf dem Weg nicht sehr viel änderte. Da alle Drei sich ruhig verhielten waren sie eine stumme Gruppe und die Konversation hielt sich gegen nicht vorhanden. Doch beim Bürgermeister angekommen blickte sie wieder etwas besser gelaunt und trat mit den Beiden ein. Nicht nur sie schien von all den Jagdtrophäen erstaunt zu sein. Vom neu dazugekommenen Grünschopf kam sogar ein Überraschung verkündendes Ooh. Mit einem freundlichen, dankbaren Lächeln setzte sie sich auf den angebotenen Platz und nahm ebenfalls das Angebot für etwas zu Trinken an. Die Frau des Bürgermeisters stand plötzlich ebenfalls im Raum, wenn auch relativ weit am Rande. Nett fragte sie: „Was hättet ihr den gerne zu trinken? Wir haben alles mögliche an Säften oder Wasser.“ Melanie entschied sich für Apfelsaft und blickte dann wieder den Mann an. „Ihr scheint Felle gerne zu mögen?“ stellte Meli fest. Der Bürgermeister nickte und antwortete: „Ja, dass stimmt. Sie sind wie eine zweite Haut für uns. Etwas, was uns nicht fehlen darf. Schon seit meiner Kindheit sammle ich sie. Aber nun zu euch. Ihr seid doch sicherlich nicht nur wegen der Felle hier oder?“ Melanie antwortete zustimmend:“ Ja. Ich heiße Melanie und wir sind auf der suche nach einem Werwolf. Angeblich soll es hier einen geben. Wir sollen ihn ein wenig über sein Leben fragen. Wissen sie zufällig etwas über einen Werwolf oder können sie uns vielleicht sogar sagen wo wir ihn finden können?“ Der Mann blickte sie nachdenklich an und antwortete:“ Auf der suche nach einem Werwolf... Nein ich kann euch leider nicht sagen, wo einer ist. Aber davon, dass sich einer hier befinden soll habe ich auch schon gehört. Es ist aber ziemlich ruhig und wir haben keine Verluste zu beklagen, weshalb ihr euer Glück vielleicht im umliegenden Wald und Gebirge versuchen solltet. Vielleicht auch im Dorf, aber dann dürfte es schwer werden und der Werwolf ist gut versteckt.“ Die Frau des Mannes kam wieder in den Raum und hatte das Trinken dabei. Als Melanie sich umwand bemerkte sie, dass ihre Haare wieder blauer waren. Sie hätte ihre Haare wieder Grau färben können, lies es aber erst einmal sein und nahm dankend das Trinken. Diese ergriff auch sogleich das Wort:“ Ihr wollt wirklich einen Werwolf suchen? Schwere Aufgabe die ihr euch da gesucht habt. Ich denke ihr solltet mal in der Bibliothek vorbeischauen. Es gibt ein nettes Mädchen in deinem Alter.“ Sie blickte Melanie an. „Dort, welches sich ziemlich gut mit allem möglichen auskennt und sicherlich kann sie euch viel über das Dorf erzählen. Ich wäre mir zumindest nicht sicher, dass sie die Geschichte unseres kleinen Dorfes deutlich besser kennt als ich. Vielleicht weiß sie auch etwas über den Werwolf?“ „Danke. Wir werden unser Glück probieren. Ein wenig Hilfe ist immer gut.“ Die Dame lächelte sanft und sagte:“ Gerne. Es freut mich das ich euch helfen konnte. Ich wünsche euch viel Glück. Passt auf euch auf.“ Melanie nickte und die Frau ging zufrieden wieder in die Küche. Dem Geruch nach würde es bald Essen geben für die Beiden. Zu lange sollten sie sich auch nicht mehr Zeit lassen, damit sie noch gemütlich essen konnten. Melanie blickte neugierig zu Taki und Kabuto und fragte sich, ob die Zwei noch eine Frage hatten.

Nachdem sie beim Bürgermeister gewesen waren kam der nächste Punkt. Die Kräuterhexe! Auf dem Weg begegneten sie nicht sehr vielen Passanten. Die Stadt war Momentan ziemlich ruhig. Viele arbeiteten oder waren schon Zuhause und saßen gemütlich bei ihrer Familie. Ein, zwei Leuten begegneten sie, doch diese konnten ihnen nicht weiter helfen. Der Laden der scheußlichen Hexe war bald erreicht! Naja eigentlich war es nur eine nette Frau, welche in einem kleinen waldigen Laden ihre Kräuter verkaufte. Der gesamte Laden stand voll mit Kräutern, Kräuterpflanzen, Kräuterpacketen, Kräuterflaschen, Kräuterlikören, Kräuter... Wer hier etwas nicht findet, solange es mit Kräutern zu tun hat, der war wahrscheinlich nur zu faul zu suchen oder zu schüchtern zum nachfragen. Die Verkäuferin trat plötzlich erschreckend zwischen zwei Pflanzenreihen hervor und stand neben Taki und Kabuto, welche sich ziemlich erschreckt haben dürften. Melanie drehte sich fragend um und erblickte die Frau. „Ich Grüße euch kleines Junggemüse. Was führt solch junge Kundschaft zu mir?“ Würden Kabuto oder Taki das Wort ergreifen? Oder würden Beide Melanie antworten lassen? Vorallem wirkte die Dame nicht sehr altm obwohl sie die Drei als Junggemüse betitelt hatte. Eher jung sogar.

(Wollt ihr etwas vom Bürgermeister noch wissen? Dann fragt ruhig. Immerhin suchen wir einen Werwolf =P)

Kabuto zuckte zusammen, als plötzlich wie aus dem nichts die Stimme der Frau des Bürgermeisters zu hören war, welche fragte, was sie denn trinken wollten. Melanie orderte einen Apfelsaft und der Grünschopf entschloss sich, es ihr gleichzutun. F-Für mich dasselbe, bitte..., brachte er heraus, während sein gesenkter Blick die Tischkante fixierte. Seine Hände hatte er in den Schoß gelegt, immerhin war er bei einer wichtigen Person zu Besuch, wenn er sie auf den Tisch legte oder baumeln ließ, würde er seinen Kameraden vielleicht noch alles versauen, und wer würde ihn dann noch leiden können? Bisher lief es ja noch ziemlich gut mit den beiden, aber Kabuto gab sich ja auch die größte Mühe, um von ihnen gemocht zu werden... hoffentlich würde das auch auf Dauer funktionieren. Während Melanie bereits mit der Befragung begann, begann er damit, sich gedanklich Notizen zu machen – er hätte es auch wirklich gemacht, doch dafür fehlten ihm Papier und Stift. Nächstes Mal würde er an so etwas denken müssen, wenn sie überhaupt nochmal eine Quest mit ihm zusammen machen wollten. Er fasste sich kurz an die Brusttasche über seinem Herzen, direkt über dem Gildenzeichen, und drückte sie etwas zusammen, um den Anhänger zu spüren, der sich darin befand. Schwerter waren ja angeblich ein Zeichen für Mut, aber dieser Anhänger war anders. Die "Dancing Blade", tanzende Klinge, wie er sie ihrer Form wegen nannte, sah immer so aus, als würde sie erzittern, sich winden, wie auch er war sie der Angsthase unter vielen Mutigen, und doch spürte man auch immer die Entschlossenheit, die ihr innewohnte. Deswegen war genau das sein Glücksbringer und kein Löwenkopf - so einen sah man hier übrigens nicht - oder etwas anderes, das man eindeutig als mutig definieren konnte. Es gab ihm ein gutes Gefühl, dieses Kleinod zu erfühlen, und etwas ruhiger ließ er ihn wieder los. Was der Bürgermeister und dessen Frau sagten, hörte der Käfermagier sich genau an und versuchte, sich möglichst alles zu merken, auch wenn er nicht davon ausging, das zu schaffen. Für das Getränk bedankte er sich natürlich höflich, auch wenn seine Gedanken eher als unhöflich gelten würden: Einerseits fragte er sich, ob vielleicht der Bürgermeister oder seine Frau der Werwolf waren oder ihn vielleicht nur vorspielten, bei all diesen Fellen dürfte das möglich sein und die Aussage, dass diese wie eine zweite Haut waren, war irgendwie suspekt. Die Wortwahl konnte viele Menschen verraten, wenn man ein bisschen hinter das ging, was man normalerweise mit solchen Worten ausdrückte. Andererseits bestand ja auch die Möglichkeit, dass die beiden nichts damit zu tun hatten, der Bürgermeister aber Interesse am Fell des Tieres hatte; vielleicht würde er die Magier ausnutzen, um das Tier ausfindig zu machen und es dann jagen! Ein schrecklicher Gedanke, immerhin waren sie ja hergekommen, um friedlich mit diesem Wesen auszukommen, ohne irgendwelche Kämpfe. Und dass es dann ihretwegen getötet werden könnte, verursachte dem Kyofu Bauchschmerzen und ließ das Zittern wieder einsetzen. Ähm... E-entschuldigung..., begann er mit recht leiser Stimme, räusperte sich dann kurz und sprach in einer Lautstärke weiter, die fast als normal angesehen werden konnte: I-ich habe eigentlich k-keine Frage mehr offen, a-aber... Wir werden sicher wieder auf sie zurückkommen müssen und deshalb wäre es gut, zu wissen, wo wir sie wann finden könnten... Nur für die nächsten Tage, natürlich! Wie so oft war seine Stimme gegen Ende hektischer und lauter geworden, weshalb er wieder errötete und seine Lippen schnell mit dem Glas Apfelsaft versiegelte. Der Bürgermeister würde das schon nicht als beabsichtigte Respektlosigkeit auffassen. Hoffentlich...

Kaum hatten sie den Bürgermeister verlassen, hing der Kyofu in seinen Gedanken fest; er dachte wieder einmal darüber nach, wer ihn mochte und wer nicht, und das bezog sich derzeit einzig und allein auf die Leute, welche eben bei der kleinen Recherche dabei war; Stadtoberhaupt, Frau, und die beiden anderen Magier. Außerdem dachte er auch noch an die sogenannte Hexe, welche sie gerade aufsuchten, und das Mädchen, welches sich wohl in der Bibliothek finden lassen sollte. Was für Menschen das wohl waren? Was sie von ihm halten würden? Wie sie wohl aussahen und welche Gründe sie finden könnten, ihn nicht zu mögen? Das alles schwirrte ihm durch den Kopf, während er hinter seinen Partnern hertrottete, ehe er sich daran erinnerte, dass er ja einen Plan hatte, um sich die Gunst der beiden zu erspielen. Ü-übrigens, Melanie-sempai... Taki-sempai... I-Ich glaube, ich könnte schon... schonmal in die Stadt gehen und Passanten befragen oder dieses Mädchen suchen, wenn ihr wollte... so würden wir Zeit sparen, ich arbeite schonmal daran, während ihr zu zweit hier weiter macht... Sonst bin ich euch ja eh keine große Hilfe... Am Ende versiegte Kabutos Stimme in einem kaum hörbaren Murmeln, was auch gut war, diesen Satz hatte er nämlich eigentlich gar nicht sagen wollen und wenn sie ihn nicht verstanden, war das umso besser für ihn...
Plötzlich, wie aus dem Nichts, trat jemand neben ihn, jemand fremdes, und ein kurzer Blick reichte, dass sich Kabuto die Nackenhaare aufstellten. Einen Augenblick später stand er bereits hinter Melanie, geduckt, an sie geklammert und die alte Frau anstarrend, ehe er zu zittern aufhörte und erkannte, dass es sich dabei um die Kräuterhexe handeln musste. O-Oh... entschuldigen sie!, sagte er, während er an Melanie vorbeitrat und der Frau zunickte. Sie hatte ihn ganz schön erschreckt...