Taki zeigte ebenfalls einiges an Können beim Kochen und half mit ein kleines, bescheidenes, aber gelungenes! Festmahl zu schaffen. Zumindest so etwas ähnliches. Das Mädchen erwiderte das ihr geschenkte Lächeln und man konnte deutlich erkennen, dass ihr das Kochen viel Freude bereitete und sie in ihrem Element war. Nicht sehr lange dauerte die Zubereitung und der Weg zurück ins Zimmer. Als Melanie die Antwort von Taki hörte, wurde sie jedoch ein wenig von ihm verwirrt. Grübelnd blickte die Blauhaarige ihn an. Jedoch nur einen Moment, bevor sie sich zum essen setzte. Das er vergnügt lächelnd beobachtete, wie sie anfing zu essen merkte das Mädchen nicht, da diese mit Probieren beschäftigt war. Fisch war nicht ihr Lieblingsessen, aber er war lecker! Einige...!
Aufmerksam und neugierig lauschte sie den Antworten, bis Lani sie etwas ablenkte. Melanie fing langsam wieder ihre Konzentration und meinte verlegen:“ Vielen Dank. Ihr seid bisher auch zwei tolle Teampartner!“ Munter lächelte sie freundlich und setzte dann fort:“ Ja, der Bürgermeister ist verdächtig. Die nette Kräuterdame war dagegen schon wieder auffällig unauffällig, aber ich denke nicht das sie es war. Der würde ich eher andere Sachen zuordnen. Meinte nicht auch irgendwer, als wir die Leute befragten, sie rede dauernd mit irgendwelchen Geistern?“ Kurz grübelte Melanie und kam dabei immer mehr ins Grinsen. Amüsiert fragte sie die zwei Jungen:“ Hmm... Macht mich das Benutzen von Magie eigentlich zu einer Hexe?“ Leise kicherte das Mädchen und dachte darüber nach. Hach... es war wunderbar gerade. Alle waren gut drauf und bisher lief alles super. Doch eine Sache war gerade dabei Baum um Baum in das Feuer von Melanies Neugierde zu werfen. Fragend blickte sie nach einiger Zeit Kabuto an und sprach den Gedanken aus:" Was für eine Magie benutzt du eigentlich Kabuto?"
Mit der Zeit endete das Essen und es wurde Zeit zum schlafen. Mit einem kleinen Kuss wurde das Mädchen von Taki verabschiedet, wobei man ihr anmerkte, dass das liebe streicheln ihr gefiel. So sprach Melanie noch zu den Jungen:“ Gute Nacht ihr Zwei. Bis Morgen früh. Taki du darfst Brötchen holen morgen früh. Kabuto darf gerne mitgehen. Vergiss meinen Beutel, denn ich dir gegeben hab nicht! Du brauchst nicht immer alles bezahlen. … Ach und vielleicht könnt ihr den Bäcker dabei gleich auch fragen, ob er etwas weiß.“ Damit lies die Blauhaarige die Zwei alleine und verschwand in ihr eigenes Bett. Zuvor zog sie sich aber noch etwas anderes an. Ein blaues, langes Nachtgewand, welches ihr bis zu den Füßen ging. Ruhig lag sie noch da und dachte über den Tag nach. Ein lauter Ruf durchschnitt die Nacht. Es war ein unheimliches Heulen, welches von einem Wolf kommen konnte oder von einem Werwolf. Aber anscheinend war einer von Beiden ziemlich nah beim Dorf. Nächstes Vorgehen, sobald der nächste Abend kommen würde, würde eine kleine Nachtwanderung sein! Das nahm sich Melanie zumindest vor. Ruhig schlief sie ein und verschwand im Reich ihrer Träume, wo Lani bereits wartete. Heute war ein ruhiger Tag gewesen, und dementsprechend ruhig war auch ihr Traum. Und das Mädchen schlief tief und fest. Gemütlich lag sie da, und würde vermutlich erst später aufwachen, sollte niemand die Schlafende wecken. Wann Taki und Kabuto wohl aufwachen würden?

Glücklich aß Kabuto seinen Fisch, beobachtete seine Kameraden und genoss die Atmosphäre des Abendessens, bis... Was für eine Magie benutzt du eigentlich, Kabuto? Innerhalb eines kurzen Momentes war es, als wäre die Raumtemperatur gerade um zwanzig oder dreißig Grad gefallen, der junge Magier war wie erstarrt, kaum dass er die Worte hörte. Zusätzlich zu den eiskalten Schauern, die ihm gerade über Nacken und Rücken jagten und ihn zum Schaudern brachten, breitete sich gleich darauf eine enorme Hitze in ihm aus, die ihm Schweißperlen auf die Stirn brannte. Oh nein, oh nein, oh nein... Wenn sie erfahren, dass ich Käfermagier bin... obwohl ich solche Angst vor Käfern habe... die beiden müssen mich ja für einen riesigen Idioten halten... Ein offensichtlich gezwungenes Lächeln legte sich auf die Lippen des Kyofu, während sein Körper unweigerlich leicht zu zittern begann. A-Also, ich... A-... Ahaha... Peinlich berührt lachte er, er hatte keine Ahnung, was er jetzt machen sollte. D-die beiden si-sind meine einzigen Freunde... I-ich kann ihnen das eh nicht ewig vorenthalten... Ich glaube, ich muss es ihnen zeigen... Der Grünhaarige schluckte mit zugekniffenen Augen und streckte dann seine Hand hervor, mit dem Handrücken nach oben. Ich... ich bin ein Käfermagier... das heißt, ich kann Käfer beschwören und kontrollieren... Noch immer zitterte er, langsam immer stärker, während er seine Hand so weit von sich weg streckte, wie er nur konnte. I-Insect Inc-cantation!, rief er leise, unsicher, während er sein Mana auf dem Handrücken konzentrierte. Sogleich entstand dort ein himmelblaues Leuchten, welches sich zu einer kleinen Kugel formte, und wie aus einem Kokon schlüpfte sogleich ein kleiner, schwarzer Käfer darauf, kaum dass es sich wieder gelegt hatte. Insect Control!, fuhr der Junge fort, den einen Käfer, den er gerufen hatte, übernehmend. Sogleich entfernte sich dieser von seiner Hand, flog einige Zentimeter darüber, bis Kabuto sie wegzog. Wenn er schon so weit gekommen war, wollte er seinen Freunden auch eine nette Show bieten! Das tat er nun auch, ließ den Käfer in einem Abstand von etwa zwanzig Zentimetern im Kreis um sich herumfliegen, ein paar Loopings schlagen, ehe er einen Sturzflug zu Boden machte und sich kurz vor dem Aufschlagen in einem blauen Leuchten auflöste – nun war das Tier wieder da, wo es hergekommen war. Mit gesenktem Kopf saß Kabuto da und starrte auf den Rest an Fisch auf seinem Teller. Irgendwie hatte er keinen Hunger mehr...

Als Taki ihm später erzählte, warum er Magier geworden war, kamen Kabuto richtig die Tränen. Mit wässrigen, geröteten Augen lag er da, als Taki geendet hatte, und beantwortete seine Frage erst nach ein paar Sekunden. E-Es tut mir so leid, Taki... Ich hätte nicht fragen sollen, aber ich wusste ja nicht, dass es so etwas Schlimmes war... Ein Schluchzen musste er unterdrücken und herunter schlucken, ehe er weitersprechen konnte. I-Ich... naja, ich hatte immer Angst vor allem Möglichen... Vor den Jungs, die mich immer geärgert haben, vor meiner Cousine, vor lauten Geräuschen und vor Allem... vor Käfern... Er zitterte. Taki hatte so eine berührende, tief gehende Geschichte erzählt und er konnte nichts weiter tun, als ihm zu beichten, was er für ein Weichei war... I-Ich ha-habe gedacht... wenn ich ein Magier wäre, da-dann k-könnte ich... stärker werden u-und müsste... k-kei-keine A-Angst mehr haben... Er drehte sich weg von dem Weißhaarigen, damit dieser nicht sah, wie kurz der Käfermagier davor stand, loszuheulen. Die Beleuchtung, die der wesentlich beeindruckendere Magier Taki geschaffen hatte, hätte das ziemlich deutlich gezeigt, hatte sie wahrscheinlich auch schon, und abgesehen davon hörte man es seiner Stimme an, doch was konnte er denn dagegen tun? Auch mit seiner Magie war Kabuto doch nichts weiter als ein kleiner, ängstlicher Junge... Du... du musst mich für einen riesigen Egoisten halten...

Am nächsten Morgen sah das alles schon etwas anders aus. Zusammen mit Taki ging Kabuto zum Bäcker, um, wie Melanie es gewollt hatte, Brötchen zu holen. Die Bäckerei duftete sehr gut nach frisch gebackenem Brot, hier fühlte sich Kabuto viel wohler als am Tag zuvor in der Kräuterhandlung. Er ging vor zum Tresen, hinter dem der leicht dickliche Bäcker stand. Er hatte ein sehr freundliches Gesicht, auch wenn Kabuto fand, dass seine Augen irgendwie klein waren... warum er darauf achtete, wusste er selbst nicht. Guten Morgen, begrüßte das Grünhaar freundlich. Wir bräuchten... sechs?, fragend blickte er zu Taki, wartete, dass dieser nickte, ehe er weitersprach: Sechs Brötchen. Und... wissen sie etwas über den Werwolf, der hier in der Gegend... Noch ehe er die Frage zu Ende gestellt hatte, fiel sein Blick auf etwas in der Auslage; eine Palette verschiedener Arten süßen Gebäcks. Seine Augen wurden groß und er kniete sich hin, um den Duft davon aufzunehmen. Oh, welch süße Köstlichkeiten! Schnell drehte er sich um, lief zu seinem Gildenkollegen und blickte ihn mit großen Augen an. Können wir bitte etwas von dem süßen Gebäck kaufen, Taki-kun?

Die Show über die Magie Kabutos bekam er natürlich mit aber er ging nicht sonderlich darauf ein, da er darüber nachdachte, wie sie am morgigen Tag weiter machen würden. Schließlich war es sehr wichtig sich selbst, darauf vor Zubereiten, das Unmögliche möglich zu machen. Taki war darin wirklich gut aber er war heute wirklich an seine Grenzen gestoßen, er musste sich ausruhen aber genau das wollte er seinem Team nicht zeigen. Er war geistig ausgeschlaucht, er hatte es geschafft eine Freundin zu finden und ihr es zusagen, das er sie liebe und sie erwiderte es sogar. Es war ein sehr schöner Tagesanfang für ihn, wenn man bedachte, dass er Melanie am Anfang des Tages bestohlen hatte. Er wusste zwar, dass sie nicht mehr böse auf ihn war, sondern ihn in den Arm genommen hatte aber dennoch konnte er noch nicht darüber hinweg sehen. Die Ereignisse im Zug waren auch wunderschön und sie waren alleine und er fühlte sich so geborgen in ihrer Nähe, sodass er seit langem Mal wieder, ohne Alpträume einschlafen konnte. Sie hatte es geschafft, das er mal von seiner unruhigen Art runter kam und sich einfach entspannte. Während er darüber nachdachte, stocherte er geistesabwesend in seinem Essen herum und blickte in Richtung Fenster. All dem Anschein nach, sah es so aus, als würde er dort etwas suchen aber das tat er nicht, er sortierte seine Gedanken. Melanie aber holte ihn ganz kurz wieder in diese Zeit zurück, als er sie verabschiedete hatte, sagte sie denn beiden sie sollten Brötchen besorgen und den Bäcker befragen, was die beiden sicherlich tun würden.

Als die beiden Magier alleine in ihrem Zimmer waren, fragte Kabuto ihn, wie er sich entschlossen hatte, Magier zu werden und er erzählte ihm davon, obwohl es ihn immer noch weh tat, darüber zu reden. Er hatte seine Mutter so sehr geliebt und nun war sie einfach nicht mehr hier. Sie konnte ihn nicht mehr auf die Stirn küssen oder ihn in den Arm nehmen. All das vermisste er über alles, er vermisste seine Mutter so sehr, das ihn nun einige Tränen über die Wangen liefen. Aber er konnte sich noch zusammen reisen, als er den Grünhaarigen reden hörte, ihm tat es Leid danach zu fragen und erzählte dem Weißhaarigen, warum er Magier wurde. Seine Geschichte war auch etwas komplex und Taki konnte ihn sehr verstehen. Wenn man vor etwas Angst hatte, sollte man sich damit beschäftigen und das tat der Junge, wenn man seine Magie mit einberechnete. Sich die Tränen wegwischend drehte er sich so hin, dass er denn Jungen sehen konnte, und war etwas erschrocken darüber, dass er ihn nicht direkt ins Gesicht sehen konnte. Er hatte sich weggedreht und Taki konnte in seinem Stimmfall hören, dass er kurz davor war zu weinen. Natürlich würde jeder so reagieren, wenn man die Geschichte von Taki hörte aber er wollte das nicht. Er wollte nicht bemitleidet werden, schließlich war es seine Schuld, dass seine Mutter gestorben war. „Kabuto-san es macht mir einfach nur zu schaffen darüber zu reden. Du hast nichts falsch gemacht, es ist manchmal besser, darüber zu reden. Aber bitte tu mir ein Gefallen, erzähle keinen davon, ja?“, mit diesen Worten drehte er sich wieder um und betrachtete seine Glühwürmchen, die in der Luft umherschwirrten. „Da du uns deine Magie gezeigt hast, erzähle ich dir davon, welche Magien ich beherrsche. Zum einen beherrsche ich eine Art Take Over Magie, die es mir erlaubt die Form eines Engels oder der gleichen anzunehmen. Die zweite hast bis jetzt gerade gesehen, es handelt sich hierbei um Lichtmagie. Man könnte sogar davon reden, das ich ein Engel auf Erden bin, wenn man mein Äußeres miteinbezieht.“

Am nächsten Morgen machten sich die beiden Fairy Tail Magier auf den Weg zum Bäcker, da Melanie den Wunsch geäußert hatte. Sie sollten doch bitte ein Paar Brötchen zum Frühstück besorgen, was natürlich die zwei pflichtbewussten Magier sofort taten. Taki trotte neben Kabuto her und gähnt einmal ganz kurz und streckte sich dabei. Er hatte die Nacht nicht wirklich viel geschlafen aber er war dennoch recht fit. Er hatte über den gestrigen Tag nachgedacht und kam zu dem Entschluss, dass es ein sehr wundervoller Tag war und das hatte er Melanie und zum Teil Kabuto zu verdanken. Als sie im Laden angekommen waren, bestellte der Grünhaarige sofort die Brötchen, sechs an der Zahl, die Taki mit einem Nicken bestätigte. Selbst die Befragung wollte er durchführen aber stoppte mitten darin und Taki vollendete den Satz „Was mein junger Freund sie fragen wollte ist, ob sie etwas über den Werwolf in dieser Gegend wissen? Da wir Informationen über ihn sammeln müssen.“ Als Taki näher an die Theke wollte kam ihn Kabuto entgegen und sah ihn mit großen Augen an. Wie niedlich doch der kleine Junge war. Auf die Frage hin ob sie davon etwas mitnehmen wollten nickte Taki nur ganz kurz und ging näher an die Theke. „Ja wir nehmen davon auch etwas mit, da Melanie Süßes über alles liebt und sie sich bestimmt darüber freuen würde. Packen sie doch auch davon sechs Stück ein.“ Der Bäcker nickte eifrig und begann die Waren einzupacken. Nun war es Zeit das alles zu bezahlen und Taki holte den Beutel hervor, der von Melanie stammte. Irgendwie fühlte er sich unwohl dabei, nicht mit seinem Geld zu bezahlen. Langsam öffnete er den Beutel und der Bäcker sah natürlich direkt in diesen wunderbaren Beutel. Als er jedoch darin eine Kette er blickte, erschreckte der Bäcker und ging weg von den beiden und drückte sich an die Wand. „Das … das … das kann nicht sein!“, stammelte er und Taki sah ihn verwundert an und blickte dann wieder auf den Beutel, als er darin die Kette er blickte. Als er sie hervor holte, sah er wie der Bäcker immer noch zusammenzuckte. Nun betrachtete Taki diese Kette genau und stellte fest, dass sie Silber war, echt Silber, und auf dieser stand der Nachname von Melanie. Die Form des Anhängers erinnerte an einem Mond der gerade, wie eine Sichel aussah und Taki gefiel die Kette recht gut, weshalb er sich zu Kabuto drehte. „Denkst du sie, wollte mir die Kette schenken? Wenn ja bin ich echt darüber erfreut.“, mit diesen Worten lächelte er seinen Partner an und hoffte auf seine positive Antwort.

Huh?... Was war das? Kabuto reagierte sehr verunsichert. Verwundert blickte Melanie den Jungen an und erfuhr nach einigem Gestotter auch warum. Was für ein Zufall. Als Melanie den Grund für das Zögern von Kabuto erfuhr lächelte sie wieder freundlich und beobachtete mehr oder weniger fasziniert das Schauspiel. Das Mädchen beobachtete die Show zuende und sagte dann:“ Ungewöhnlich. Eine ungewöhnliche Magie. So eine Magie habe ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Nur eine andere Magie mit Pflanzen.“ Fröhlich lachte Melanie sanft und setzte fort:“ Ich wünsche dir viel Glück dabei, deine Magie und deine Angst in Einklang zu bringen.“ Schelmisch breitete sich ein Lächeln auf Melanies Lippen aus. Sie mochte nicht wie Kabuto nun auf sein Essen guckte und mit gesenkten Haupt dasaß. Urplötzlich wuschelte sie Kabuto durch sein Haar und sprach:“ Du brauchst nicht so... herab gebeugt hier sitzen. Ich bin auch nicht stark und auch wir anderen haben alle unsere Schwächen. Wir verbergen sie nur, da wir nicht die Stärke besitzen sie offen zu tragen oder weil wir uns ihrer schämen.“ Das Mädchen schubste ihn sanft um und kitzelte ihn fröhlich, während sie sprach:“ Dein Essen wird kalt und Taki wird eifersüchtig und Lani wird noch eifersüchtiger. Und ich... Ich bin dir weder böse, weil du eine Magie hast die eigentlich deine Angst ist, noch weil du keine große Hilfe zu seien scheinst. Du solltest wieder aufstehen. Oder willst du lieber hier liegen bleiben? Und deinen Fisch kannst du auch ruhig noch essen. Oder hast du keinen Hunger mehr?“ Freundlich blickte die Fröhliche ihn erwartungsvoll an. Dem Mädchen war natürlich bewusst, dass der Junge so Probleme haben würde aufzustehen, aber sie lies ihn nun wieder in Ruhe. Lieb guckte Melanie Taki an und sprach, während sie sich zu ihm beugte:“ Ich werde müde. Du auch? „ Sie lehnte sich kuschelnd an ihn und blickte zu Kabuto:“ Ich beherrsche Transformationsmagie. Und ich habe nie vor die stärkste Magierin zu werden. Genau so verlange ich es auch nicht von dir, dass du der „Stärkste“ wirst.“ Seufzend atmete Melanie aus und meinte:“ Ich bin papsatt!“ Dann schmückte ein zufriedenes Lächeln ihr Gesicht.

Taki und Kabuto waren also Brötchen holen...
Der Bäcker antwortete ihnen, dass der Werwolf vermutlich draußen im Wald lebte. Immerhin gab es hier oben genug Höhlen oder andere Orte, an denen er gut leben konnte. Kurze Zeit nachdem er die Kette gesehen hatte beruhigte er sich wieder. Hielt aber immernoch Abstand zu dieser.
Melanie war ebenfalls relativ früh aufgestanden. Sie hatte sich angezogen und nach den zwei jungen geguckt, diese waren aber schon weg. Also machte das Mädchen sich ebenfalls auf den Weg. Gähnend hatte sie beschlossen den Beiden entgegen zu gehen. Bestimmt hatten Taki und Kabuto die Brötchen mittlerweile. Warum Meli nicht einfach wartete bis Taki und Kabuto zurück waren? Betrachtete man den Picknickkorb, welchen sie dabei hatte, so dürfte die Frage leicht zu beantworten sein. Sie hatte nie vorgehabt zu frühstücken. Es gab noch einen Wald in der Nähe zu erkunden. Was bot sich da mehr an, als ein kleines Picknick! Langsam ging das Mädchen den Weg entlang und spielte dabei auf einer Geige eine wunderschöne, ruhige Melodie. Natürlich brachte das einige Leute dazu sie verwundert anzugucken, aber für Melanie gab es gerade nur den Weg zum Bäcker und diese bezaubernde Melodie. Würde man sie jetzt darauf ansprechen, würde die Kleine vermutlich erst einmal erstarren und Panik bekommen, aber zum Glück guckten die Leute lieber ihrerseits versteinert, anstatt sie anzusprechen.

Nachdem er seine Magie vorgeführt hatte, brachte Kabuto nicht mehr viel über die Lippen, ehe das Essen endete, nur ein zurückhaltendes N-nein... ich bin satt... auf die Frage hin, ob er keinen Hunger mehr hatte. So viel Melanie redete, so schweigsam war der Junge, starrte nur weiterhin den leckeren Fisch an, von dem er leider keinen Bissen mehr essen konnte, auch wenn er wollte. Er war zwar noch nicht satt, aber er konnte einfach nichts mehr essen, die ganze Sache mit seiner Magie hatte ihm etwas auf dem Magen geschlagen. Auch, weil er wieder an seinen Sensei denken musste... Akaroshi-sensei war immer gut zu ihm gewesen, hatte ihn gelehrt, voller Geduld, hatte ihm sogar die Angst vor Käfern soweit ausgetrieben, dass er diese auf seinem eigenen Körper beschwören konnte... Ohne ihn wäre Kabuto jetzt ein Nichts, und doch war der beste Magier, den der Junge je gekannt hatte, jetzt tot, während er leben durfte. Diese Welt war manchmal so ungerecht... Alle Versuche Melanies, ihn wieder aufzubauen, halfen nicht besonders. Den ganzen Abend über, von diesem Moment an, war der Kyofu nachdenklich, dachte über seine Motive nach, Magier geworden zu sein, und auch über die Wahl seiner Magie... vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, sich Käfer anzueignen. Vielleicht war es überhaupt ein Fehler gewesen, Magier zu werden und die armen Fairy Tailer mit seiner Unfähigkeit herunterzuziehen, doch für diese Überlegungen war es längst zu spät. Akaroshi hatte sich bereits um ihn gekümmert, diesen Versager gelehrt und im die Möglichkeit gegeben, mehr zu werden, und das war es, was jetzt zählte! Um seinem toten Sensei Ehre machen zu können, war es wichtig, dass er sich nicht zu sehr selbst bemitleidete. Er musste sich darauf konzentrieren, das Beste aus allem zu machen, was ihm möglich war, er musste beweisen, dass dieser brillante Magier nicht seine Zeit mit ihm verschwendet hatte. Trotzdem beschäftigten ihn diese Gedanken noch den ganzen Abend, und so kam es dazu, dass er, während er im Bett lag, Taki fragte: Taki-kun... W-Warum bist du eigentlich Magier geworden...?

Ein nicht allzu langes, aber tiefgründiges Gespräch später lag Kabuto da, mit verheulten Augen und dem Gesicht von Taki abgewendet. K-Keine Sorge, ich werde nie-niemandem davon erzä-zählen... Er rollte sich ein wenig zusammen, spürte die Vorwürfe, die er sich innerlich machte, wie sie aufwallten, sich gegen ihn verbündeten und ihn mit schmerzhaften metaphorischen Steinen bewarfen. Auch wenn der Weißhaarige sagte, es sei okay, so wollte Kabuto es wirklich nicht verantworten, dass er sich so mies fühlte. Er lauschte, als Taki von seinen Fähigkeiten sprach, er beherrschte sogar schon zwei Magiearten... Ja, Kabuto hatte es hier mit jemandem zu tun, der viel erfahrener war als er selbst, und er musste sich anstrengen, ihm, wenn er ihn schon nicht unterstützen konnte, wenigstens nicht im Weg zu stehen. Er schluckte leicht. Taki hatte ihm seine Geschichte dargelegt, vielleicht sollte Kabuto das auch tun... Ich... ich habe meine Eltern seit sechs Jahren nicht mehr gesehen... vor ein paar Jahren hat mich auch ein ehemaliger Magier Fairy Tails unterrichtet, damit ich die Magie erlernen konnte, die ich heute beherrsche... Vielleicht kanntest du ihn, er war wirklich ein toller Magier, Akaroshi Aikami. Er ist leider kurz vor meinem Eintritt bei Fairy Tail gestorben... einen Tag nach seiner Beerdigung wurde ich Mitglied. Das ist jetzt... ein paar Tage her. Es fiel ihm nicht leicht, über den großen Meister zu sprechen, der für ihn so viel auf sich genommen hatte, immerhin war er der wichtigste Mensch in seinem ganzen Leben gewesen. Aber Taki hatte es verdient, dass er ehrlich zu ihm war...

Der nächste Morgen war für den Jungen wesentlich angenehmer, besonders, als Taki tatsächlich etwas von dem süßen Gebäck mitnahm. Was ihm allerdings auffiel, war das seltsame Verhalten des Bäckers der Kette gegenüber. Hieß es nicht, dass Werwölfe ein Problem mit Silber hatten...? Allerdings wurde er durch Takis Frage von seiner Beobachtung abgelenkt, woraufhin er selbst die Kette genauer betrachtete und die Form erkannte, einen Sichelmond. Langsam drehte sich der Anhänger an der Kette, sodass er auch die Gravur sehen konnte, Moonheart... Was das wohl bedeuten sollte? Vielleicht, dass seine Annahme stimmte, die beiden waren möglicherweise wirklich zusammen... seine Antwort war ein langsames Nicken. Ja, es sieht jedenfalls für mich so aus wie ein Geschenk... aber ich glaube, wirklich sicher kann dir das nur sie sagen. Er war also wirklich in die gemeinsame Quest eines jungen Liebespaares geraten, er hatte offenbar ein Talent dafür, sich unangemessen zu verhalten.
Mit den Brötchen und dem Gebäck auf den Armen folgte der Kyofu seinem Mitmagier, als dieser die Bäckerei verließ, achtete darauf, nicht zurückzufallen, bis sie überraschend auf Melanie trafen. Oh, was machst du denn hier, Melanie? Ich dachte, du wartest auf uns..., grüßte er sie hastig, ehe er ihr zeigte, was sie geholt hatten. Die Aussagen des Bäckers konnte Taki ihr ja berichten, sein seltsames Verhalten war dem Kyofu schon wieder entfallen. Immerhin gab es Süßes...

Melanie wuschelte nun Kabuto durch sein Haar und das holte Taki aus seiner Traumwelt wieder zurück, er blickte die beiden an und musste lächeln. Seine Freundin war einfach zu niedlich und zu schön, er konnte es einfach immer noch nicht fassen, so ein Mädchen abbekommen zu haben. Sein Grinsen, auf den Lippen wurde, immer größer und er sah, wie Melanie Kabuto kitzelt umwarf, wodurch Taki ein Stechen in seiner Brust fühlte und ein ungewöhnliches Gefühl, seinen Magen belegte. War dass Eifersucht? Wo möglich, er wollte auch so gekitzelt werden von ihr aber er konnte sie nicht immer nur für sich haben, sie sollte auch machen dürfen, was sie wollte und das ließ er sie auch machen. Als auch noch Melanie sagte, dass Taki und Lani eifersüchtig werden würden, musste Taki schmunzeln und merkte, wie seine Wangen leicht warm wurden. Er war verlegen! Sie hatte recht, er wurde eifersüchtig aber durfte er das nicht? Schließlich war er in sie verliebt und er wollte auch so behandelt werden. Als sich jedoch Melanie zu ihm rüber beugte und sich ankuschelte, legte er automatisch einen Arm um sie und küsste kurz ihr Haar, das nebenbei wunderbar duftete. Als sie sagte sie sei Müde, so musste er komischerweise auch kurz gähnen und küsste sie noch mal auf die gleiche Stelle. „Ja ich werde auch langsam müde, der Tag war wirklich schön für mich besonders im Zug und als wir Kabuto kennengelernt haben.“ Mit diesen Worten drückte er Melanie ganz sanft und blickte zu Kabuto und lächelte ihn fröhlich vergnügt an. Denn Abend verbrachte er noch so lange, wie es ging mit Melanie und Kabuto und machte noch ein paar Späße, sodass sich alle noch bisschen auspowern konnten.

Als die beiden Magier in Bett lagen, hatte Taki ihm davon erzählt, warum er Magier geworden war und hatte sich so hingedreht, dass er Kabuto direkt ansehen konnte. Dennoch blickte er nicht in das Gesicht seines Freundes, nein viel eher auf seinen Rücken. Der Grünhaarige versicherte ihm, dass er niemanden davon erzählen würde und Taki wusste ganz genau, dass er sich daran halten würde. Nun sah der Fairy Tail Magier, dass sich sein Freund zusammenrollte und irgendwie war eine negative Aura um ihn, sodass sich Taki aus seiner Bettdecke befreite und in seinem Nachthemd dastand. Langsam und leise ging er den jungen zu und schleicht sich so geschickt es ging vor ihm und blickte ihn direkt an, als er in die Hocke ging. „Kabuto es ist schon in Ordnung, wirklich. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Hier ein Taschentuch.“ Taki hatte nun zwei Taschentücher in der Hand, das eine wollte er seinen Kameraden geben, das andere benutzte er selbst, um sich die Tränen wegzuwischen, die über die Wange ihre Freiheit genossen haben. Nun hörte Taki sich die Geschichte von Kabuto genau an und er wusste, von wem er sprach, er hatte ihn kurz kennengelernt aber Genaueres über ihn wusste er auch nicht. „Ja ich kannte ihn, er war ein sehr guter Mann, von ihm konnte man so einiges lernen.“ Mit diesen Worten legte er dem Jungen eine Hand auf die Schulter, um ihn auf zu muntern. Er hätte ihn auch umarmt, aber dafür müsste sich Kabuto erst aus der liegenden Position bewegen. Natürlich merkte der Weißhaarige, dass es dem Grünhaarigen nicht besonders gut dabei ging, dass auszusprechen und er wollte ihm zu gerne dabei helfen, damit fertig zu werden, sodass er sich doch entschied, ihn mal zu umarmen, was nicht leicht war. „Ich kann dich verstehen, aber du musst mit anderen darüber reden, damit du es verarbeiten kannst. Ich selbst fühl mich jetzt etwas besser, dass ich das jemanden sagen konnte. Melanie hat mich noch nicht nach meiner Familie gefragt, deswegen weiß sie auch noch nichts darüber.“ Nach dem Taki noch Kabuto etwas aufgebaut hatte, legte er sich wieder in sein Bett und schaute noch etwas, die Glühwürmchen an und schlief dann friedlich ein.

Kabuto bestätigte Taki, das es womöglich ein Geschenk war aber so genau wusste er es auch nicht. Nach dem der Bäcker den Schock überstanden hatte, nahm er das Geld entgegen und gab Taki und Kabuto jeweils eine Tüte. Der Fairy Tail Magier bedankte sich ausreichend bei dem Mann und machten sich auf dem Weg, um zu Melanie zu gelangen. Als die beiden so über Weg schlenderten. Dachte er über etwas nach, der Bäcker war doch ziemlich auffällig, warum erschreckte er sich so, als Taki das Silber hervorholte? Nun dafür gab es nur eine Erklärung aber das wollte er im Moment nicht für wahr haben. Nun hörte er, wie jemand Geige spielte, und lief geradewegs in diese Richtung und er blickte Melanie. „Ohayo Melanie-chan, wie kommt es das du uns entgegen gelaufen bist?“ Mit einem verliebten Blick und einem wundervollen Lächeln, sah er sie an und wollte hören, was sie zu sagen hatte.

Nein er war also satt und wollte nicht mehr Essen... Schade, aber sie wollte den Jungen auch nicht dazu zwingen zu essen. So lies sie ihm seinen Willen und verfolgte an Taki gelehnt weiter den Abend, bis sie ihr eigenes Zimmer aufsuchte. Auch Kabuto bekam den ein oder anderen Gedanken von Melanie ab, bevor sie einschlief und in ihr Spiel mit Lani versank. Am folgenden Morgen geisterte Melanie nun also fröhlich umher, während die zwei Jungs die morgendlichen Brötchen besorgten. Das Mädchen war gespannt was die Beiden gerade machten, und ob sie schon die Brötchen hatten. Wie früh Taki und Kabuto wohl wach geworden sind? … Dies war eine interessante Frage, fiel Melanie in diesem Moment auf. Waren die Jungs Frühaufsteher? Plötzlich wurde Melanie angesprochen und blieb stehen. Da waren die Zwei ja schon. Perfekt! Mit einem zuckersüßen Lächeln blickte sie die Beiden an und hörte auf zu spielen. Kurz überlegte sie... Ihr Blick wanderte zu ihrem Instrument, weiter zu ihrer Hand, dann wieder zu Taki und Kabuto, bis sie endlich sagte:“ Ich wollte euch überraschen.“ Das Mädchen packte die Geige, welche mittlerweile wieder eine Flöte war, weg und nahm den Picknickkorb dafür in Beide Hände und hielt ihn vor sich. „Ich wollte ein gemütliches Picknick im Wald vorschlagen. Dabei können wir gleich den Wald erkunden.“ Fragend wurde ihr Blick, als sie wissen wollte:“ Habt ihr Lust das Frühstück gegen ein Picknick zu tauschen?“ Während das Mädchen auf die Antwort wartete, blickte Melanie neugierig die Brötchen und das Süße an, was Kabuto ihr so nett zeigte. Lani war bei diesem Punkt schon längst nicht mehr dabei. In Gedanken versunken, dachte sie an früher... In letzter Zeit hatte Melanie es zum Leidwesen beider schon lange nicht mehr gemacht... Ein wunderschönes Picknick, bei dem sie sich einfach hinlegte, die Umgebung genoß und etwas futterte. Ach, seufzen könnte man bei diesem wundervollen Gedanken... Einfach nur alleine daliegen und der Zeit beim vergehen zugucken. Die meisten würden dies vermutlich als extrem langweilig bezeichnen, aber wenn man so dalag, dann fliest die Zeit schon von ganz alleine an einem vorbei und ehe man sich versah war die erste, dann die zweite, und wenig später die nächsten paar Stunden verschwunden. Ob es Heute genau so sein würde? Von der Entdeckung der Zwei wusste Melanie ja noch nichts. Auch von der Kette wusste das Mädchen noch nichts. Es war sicherlich eine interessante Frage, wie Melanie reagieren würde. War die Kette nun wirklich für Taki? War es überhaupt ihre Kette??! Moonheart... Es war ihr Nachname, aber den trugen ja bekanntlich mehrere Personen.

Taki kümmerte sich wirklich rührend um den Jungen, der tief gerührt auf dem Bett lag und erfolglos gegen die Tränen zu kämpfen versuchte. Das Ganze nahm ihn einfach so sehr mit... Wenigstens dachte Taki wegen alledem nicht allzu schlecht von Kabuto, das erleichterte diesen sehr. Wenn der Weißhaarige ihn nun nicht mehr schätzen, gar verachten würde, dann wäre das wohl gleich nochmal so schmerzhaft für ihn, doch das tat er nicht, im Gegenteil, er war verständnisvoll, mitfühlend. Er reichte dem Grünschopf sogar ein Taschentuch, mit dem sich dieser seine Tränen abwischen konnte, eine Geste, die Kabuto ein wirklich gutes Gefühl gab. Es war so traurig, zu hören, welchen Hintergrund sein Gildenkollege hatte, und noch schlimmer, an das Schicksal seines eigenen Sensei zu denken... Nein, nein, nein!, schalt sich Kabuto in Gedanken für diese respektlose und egoistische Denkweise. Was den anderen getroffen hatte, war natürlich viel schlimmer als seine eigene Vergangenheit, immerhin war er mit Akaroshi nicht verwandt gegeben und Takis Mutter war... nun ja... seine Mutter gewesen. Er musste aufhören, sich immer selbst zu bemitleiden, er hatte es doch eigentlich so gut, die anderen Leute brauchten jemanden, der für sie da war, sie hatten alle viel schlimmere Schicksale als er. Ihm war doch eigentlich nie wirklich etwas passiert...
Vor Kabutos innerem Auge blitzte seine erste Erinnerung wieder auf, er sah den Baidori vor sich, wie er direkt auf ihn fiel. Dann folgten weitere: Sein Vater, der ihn in einen kleinen Käfig zu etwas größeren Käfern setzte, seine Mutter, die wankend eine leere Flasche fallen ließ. Und dann... sein Kindermädchen. Die große, schlanke Frau mit dem pinken Haar. Sie hatte sich immer so sorgsam um ihn gekümmert, war so gut zu ihm gewesen... Taki hatte sicher nie so jemanden gehabt, nachdem seine Mutter gestorben war. Kabutos Onkel kam ihm wieder in den Sinn, dieser so kalte Mann, der sich doch eigentlich nur um ihn kümmerte, auch wenn er dabei etwas hart und streng war. Kabuto wusste, dass alles, was Anihito tat, nur zu seinem Besten war, und dass es auch das Beste war, auf ihn zu hören, ihm zu folgen. Als nächstes kamen seine Tante und ihre Tochter, die beiden quälten ihn zwar immer wieder, aber immerhin zeigten sie damit, dass er ihnen nicht egal war. Er spürte, dass er seinen Platz hatte, und das vielleicht nur dank ihnen. Wenn er nicht da wäre, dann würden sie jemand anderen zum quälen brauchen, also ersparte er anderen Leuten die Qualen, die er erlitt... also erlitt er sie mit dem erleichterten Gewissen, andere zu schützen. Was erleichterte Takis Gewissen...? Er machte sich immer noch Vorwürfe, weil er seine Mutter nicht hatte schützen können, war deswegen hier... er suchte nach einem Weg, etwas wieder gut zu machen, wofür er nichts konnte. Zu guter Letzt kamen Shiro und Kasumi und auch Kureiji vor sein inneres Auge, und hinter ihnen sah er verschwommen die Umrisse seines verstorbenen Sensei... all diese Leute, die für ihn da waren, ihm halfen, dieses Leben zu überstehen... Und langsam erkannte er auch zwei weitere Schemen am Rand. Es waren nur unscharfe Silhouetten, doch der Kyofu war sich absolut sicher: Das waren Melanie und Taki. Melanie und Taki...

Melanie und Taki und auch Kabuto standen also da, zwei von ihnen auf dem Rückweg vom Bäcker, eine, die ihnen entgegen gekommen war. Überraschen hatte sie die beiden also wollen, mit dem Picknickkorb unter und der Geige im Arm. Erstaunt beobachtete Kabuto, wie diese sich in eine Flöte verwandelte, ehe das Mädchen sie wegsteckte, seine Augen waren recht groß dabei. Wie begeisterungsfähig er noch für Dinge war, die in dieser Welt der Magie eigentlich völlig alltäglich sein sollten, das war wohl das Schicksal der kleinen, jungen, unerfahrenen Menschen – die Zeit als Magier würde ihm das sicher noch austreiben. Vielleicht würde dieser weinerliche, von Angst erfüllte, mitfühlende Junge ja eines Tages noch zu einem bösartigen, kaltherzigen Mann heranwachsen, der schon so viel gesehen hatte, dass ihm nichts mehr etwas zu bedeuten wusste... Doch selbst wenn dem so sein sollte, hier und heute war das noch etwas völlig anderes. Hier und heute beeindruckte ihn noch ein einfaches Musikinstrument, welches sich in ein anderes verwandelte. Und es reichte auch schon das einfache Wort Wald, damit er schluckte, sein Kopf sich erhitzte und Schweiß auf seine Stirn trat. Langsam nickte er, er wollte ja die Gruppe nicht aufhalten, und zog seinen grünen Umhang hervor. Diesen warf er sich über die Schultern, setzte die Kapuze auf, knöpfte ihn vorne zu... Warum musste es ausgerechnet in einen Wald gehen? In Wäldern lauerten Käfer... immer, wenn er in einem Wald war, wurde er so nervös, atmete schwer, erschrak wegen jedem Geräusch. Fehlte eigentlich nur noch eine Allergie, und schon hatte man eine Person, die niemals einen Wald betreten sollte. Doch er wollte die Gruppe nicht aufhalten... J-ja, ein Picknick im Wald klingt wirklich toll! Das konnte was werden...

Die Magier von Faiy Tail standen nun alle auf der Straße und schauten sich alle verwundert an. Die beiden Jungen, der Gruppe, hatten nicht erwartet, dass Melanie ihnen entgegen kommen würde, dennoch standen sie nun vor ihr und sie hatte einen Korb bei sich. Ihre Geige, die sie in der anderen Hand hatte, verwandelte sich gerade wieder in eine Flöte und der Weißhaarige schaute dem verwundert zu. Schnell fasste er sich wieder und lächelte Melanie an und hörte ihr aufmerksam zu. Sie wollte also in den Wald gehen und ein Picknick veranstalten, was sicherlich keine schlechte Idee war, aber er dachte in diesem Moment an Kabuto, der Angst vor Käfern hatte. Deswegen überlegte er auch, was sie machen konnten, damit er sich nicht so wirklich fürchten würde. Vielleicht konnten sie einfach unterstützen und ihm zeigen, dass er keine Angst zu haben braucht, wenn seine Freunde bei ihm waren. Ja, das hörte sich nach einer guten Idee an und er würd diese in die Tat umsetzen, falls sie in den Wald gehen sollten. Plötzlich fiel ihn aber wieder ein, was er wollte aber musste kurz stocken, als er sah, wie Kabuto sich eine grüne Jacke überstülpte und die Kapuze aufsetzte. Mit einem leichten Lächeln betrachtete er seinen Freund und wusste genau, warum er sich die Jacke angezogen hatte. Aber zurück zum Thema, schnell kramte er den Beutel von Melanie hervor und öffnete diesen und holte den Anhänger, mit der Kette hervor. Der Anhänger drehte sich und Taki hielt sie so, dass Melanie sie genau sehen konnte. „Melanie kennst du diese Kette? Ich hab sie in diesem Beutel gefunden und ich hab mich gefragt, für was die ist“, sagte er mit einem sanften Tonfall und blickte sie etwas verlegen an. Schnell veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er wirkte etwas verwirrt. Als er begriff, was mit dem Bäcker los war. Er ist vor dem Silber erschrocken, da Werwölfe empfindlich darauf reagieren und am besten nichts damit zu tun haben wollen. Nun passte alles zusammen und Taki war sich ziemlich sicher, dass sie ihren Werwolf bereits getroffen hatte, aber er aufgrund seiner Freude über die Kette, es nicht bemerkt hatte, dass der Bäcker etwas seltsam war. Wie konnte er nur so dumm sein? Jetzt galt es wieder zu der Bäckerei zurückzukehren, um den Werwolf zu besuchen. „Ehm ich glaub nun zu wissen, wer der Werwolf war … Ich war so dumm und hab es nicht gleich bemerkt … wir müssen wieder zurück in die Bäckerei. Leider wird das nun nichts mehr mit dem Besuch im Wald und mit dem Picknick …“ Leider stimmte das und das wusste er, weswegen sich sein Gesichtsausdruck auch etwas ins traurige veränderte. Er wollte zu gerne wieder die Zuneigung von Melanie spüren, aber das musste nun etwas warten. Er drehte sich auf dem Absatz um und blickte in die Richtung, von der er mit Kabuto gekommen war. Langsam bewegte er sich und hoffte, dass ihn die beiden Folgen würden. Natürlich würde er darauf hören, was Melanie sagen würde aber gerade wollte er nur den Bäcker aufsuchen, denn er so gleich als Werwolf enttarnte würde. Nur wie sollten sie vorgehen? Würd der Bäcker nicht versuchen alles daran zu setzen, seine wahre Gestalt zu verbergen? Natürlich würd er das aber vielleicht zeigt er auch Einsicht und wird sich interviewen lassen, sodass die Quest zu Ende sein wird. Wer weiß das schon …

Melanie musste schmunzeln, als Kabuto und Taki begeistert ihre Flöte beobachteten. Das kleine Instrument war wirklich wunderschön und praktisch. Von Erstaunen zu Unbehagen. Da hatte Melanie aber einen ordentlichen Wandel verursacht. Auf dem Gesicht des Mädchens zeigte sich Erkenntnis und sie sprach:“ Ohh, Verzeih mir bitte. Ich meinte damit natürlich, dass wir außerhalb des Dorfes direkt am Rand des Waldes Picknicken könnten. Dort ist es noch relativ Käferfrei würde ich vermuten. Immerhin sind wir hier in einer ordentlichen Höhe und es ist, wenn ich mich nicht verguckt hatte auf dem Weg hierher, noch nicht so grün bewachsen um die äußeren Bäume.“ Sanft lächelte die Kleine, während sie sich innerlich tadelte. Die Käfer hätte Meli bedenken müssen! Doch bevor das Mädchen sich weiter Gedanken machen konnte wandte sie sich auch schon Taki zu und hörte ihm zu, was er zu sagen hatte. Nachdem die Kette gemustert sowie erkannt wurde und der Junge seinen Redefluss beendet hatte fing Melanie mit einem belustigtem Lächeln an zu antworten:“ Die Kette habe ich von meiner Tante bekommen. Sie meinte das Teil würde Glück bringen und mich beschützen. Es ist eine der Familienketten, von denen jeder aus meiner Verwandtschaft eine besitzt. Ich hatte mich schon gefragt, wo ich das kleine Schmuckstück gelassen hatte. Aber nun zum Werwolf: Du weißt wer es ist?“ Neugierig blickte Melanie den Jungen an und folgte ihm, da sie mitten in ihrem Satz merkte, wie er los ging und anscheinend zurück gehen wollte. Melanie war verwirrt und fragte sich, was Taki wohl bemerkt hatte. Sollte die Aussage von Taki stimmen hatte die Gruppe den Werwolf deutlich schneller gefunden, als erwartet. Verwundert, fragend blickte Melanie Kabuto an und wollte wissen:“ Habt ihr euch zusätzlich auch ein paar schöne süße Sachen ausgesucht? Und weißt du, was Taki bemerkt hat?“ Noch stand das Mädchen vor einem Rätsel, welches hoffentlich Bald von den zwei Jungen geklärt werden würde. Uhhh... Melanie war gespannt wie so ein Werwolf wohl war. Ob sie wohl grimmig und gefährlich sind, wie in den Erzählungen oder ob sie doch eher lieb und freundlich waren?! Vielleicht würden sie kämpfen müssen! Das Mädchen hoffte, das dies nicht der Fall sein würde. Schließlich war ihr Auftrag reden und nicht vertreiben oder töten, und ob sie einen Werwolf im Kampf besiegen könnte wäre dann auch noch eine schwere Frage.