Als Sylvana den Türklopfer betätigt, blickte Kazuya uninteressiert in der Gegend herum und fuhr sich mit der rechten Hand durch die rosane Haarpracht an seinem Hinterkopf. Nach mehreren Momenten der Stille konnte Kazuya im Hausflur die kräftigen Schritte eines Mannes vernehmen, die näher kamen. Dieser öffnete die Tür langsam und präsentierte seine muskulöse Statur, die nur von einem ausgewaschenem, blauen T-Shirt verdeckt wurde. Aus dem breiten Gesicht mit dem dunkelbraunen Drei Tage Bart und der ungekämmten Frisur starrten zwei grüne Augen auf die Magier. Mit einem Brummen begrüßte er die Magier abfällig, scheinbar hatte er wenig Lust auf Besuch und das obwohl er noch nicht wusste, weswegen sie hier waren. „Was wollt ihr? Ich kaufe nichts!“ Na das war doch wohl mal freundlich, wie sollte Kazuya, Meister des freundlichen Tons, was für ein Scherz, diese Situation weiterbringen? „Wir sind nicht gekommen, um Ihnen irgendwelchen nutzlosen Krempel zu verkaufen der nach der ersten Benutzung zusammenfällt. Wir wollen Ihnen ein paar Fragen zu den Vorfällen im Zirkus Odoketa stellen.“ Blitzschnell griff der Mann nach der Tür und wollte sie wieder ins Schloss werfen, doch Kazuya hatte nicht vor sich so einfach und unhöflich abspeisen zu lassen. Besonders nicht jetzt, wo er so genervt von der ganzen Aufgabe war. Aus diesem Grund schob er seinen nackten Fuß nach vorne und stellte ihn auf die Türschwelle. Es gab zwei Reaktionen, wenn jemand den Fuß zwischen die Tür schiebt, die man selbst gerade schließt. Entweder man stoppt die Tür oder man kümmert sich nicht darum. Kazuya hoffte inständig, dass der Mann anhalten würde, denn immerhin hatte er nicht einmal Schuhe an, die den Stoß abfedern konnten. Leider schien der Dragonslayer sein Glück vorhin schon aufgebraucht zu haben, denn die Tür raste ungebremst auf seinen Fuß zu und machte nicht einmal Anstalten langsamer zu werden. Um sich den Fuß nicht zu verletzen zog Kazuya ihn instinktiv zurück, doch die Tür schloss sich immer noch, weshalb der junge Mann etwas anderes brauchte, um sie zu stoppen. Leider bot sich dabei nur eine Sache an, seine linke Hand und diese schob er daraufhin in den immer kleiner werdenden Spalt zwischen Türzarge und dem Türblatt. Den Schmerz, den er beim Treffer der Tür verspürte, versuchte er auszublenden, denn immerhin hatte er eine Aufgabe zu erfüllen. Leider konnte er das Blut nicht ignorieren, dass seine Hand herunter lief. Es war nur eine kleine Verletzung, nichts ernstes, aber der metallene Geruch des roten Lebenssaftes schlug dem Dragonslayer auf die Nase. Aber wenigstens hatte diese ganze Aktion etwas positives gehabt, der Feuerspucker öffnete die Tür wieder und nickte sie rein. Scheinbar war er von Kazuya und der Tatsache, dass er sich für eine einfache Befragung verletzt hatte, etwas beeindruckt. „Kommt rein, dann können wir rede. Ich hätte nicht gedacht, dass du dich wegen mir verletzen würdest.“ 'Was bauscht der die ganze Sache auf, das ist nicht mehr als ein kleiner Kratzer. Ich blute nur stark, aber groß ist die Verletzung nicht, einmal kurz Wasser drüber laufen lassen und ein Verband um die Hand würde ausreichen.' Der Mann führte die drei Magier durch den schmalen Flur, der neben der Treppe nach oben nichts außer einer Kommode enthielt. Viele Türrahmen führten in verschiedene Räume, aber die dazugehörigen Türblätter fehlten, wodurch das Haus offener und heller wirkte. Nur eine Tür war wirklich komplett. Auf genau diese deutete Kazuya unauffällig und der Hausbesitzer, der sich merkwürdigerweise noch immer nicht vorgestellte hatte, nickte dazu. Scheinbar hatte der Dragonslayer die Erlaubnis das Badezimmer zu benutzen, wie nett.
Während der Wasser Dragonslayer sich die Hände wusch, einiges von dem Wasser auch trank und einen notdürftigen verband um seine Hand gestaltete, wurden die anderen beiden in ein mediteran gestaltetes Wohnzimmer geführt. Der Hausherr selbst bot den Magier eine kleine Erfrischung, Kekse und Tee, an und verschwand darauf hin in der Küche.

Nachdem Sylvana das Trio zum Haus des Feuerspuckers geführt hatte und mit dem Türklopfer ihre Anwesenheit anmerkte, öffnete sich diese kurz danach. Ein kräftig aussehender Mann stand nun in der geöffneten Tür und schien wenig Lust zu haben, mit den Dreien zu sprechen. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt, in dem er versuchte die Tür wieder zu zuknallen. Doch Kazuya hatte da eine ganz tolle Idee. In dem er seine Hand in die Tür schob, verhinderte er das sich die Tür wieder schloss. Und als dank für seinen tollen Einfall, verletzte er sich eben diese Hand, die auch gleich zu bluten begann. Ob es etwas mit Mitleid zu tun hatte, oder dem Umstand geschuldet war, dass der Pinkschopf hartnäckig blieb, wusste Minato nicht, aber eines davon führte dazu, dass der Mann sie nun doch in sein Haus einlud. Kazuya verschwand kurz darauf im Bad des Hauses, mit hoher Wahrscheinlichkeit um seine Wunde zu versorgen, während Sylvana und er in den Wohnraum des Hauses geführt wurden. Der Hausherr verschwand dann kurz in der Küche, um ihnen Tee und Gebäck zu holen, was Minato etwas irritierte, wollte der Mann sie doch gerade eben noch loswerden und nun wollte er sie beköstigen. Minato setzt sich auf die braune Ledercouch und sah sich etwas genauer um. Schick hat er es ja hier, dachte sich Minato. Die großen bodentiefen Fenster ließen viel Licht in den Raum, der gemütlich eingerichtet war. Vor Minato stand ein kleiner, mit vielen Verzierungen versehender Holztisch, der von der braunen Ledercouch und zwei ebenso gemütlichen, wie stylishen Sesseln umrandet wurde. Unter dem Tisch lag ein Teppich in einem sanften Beigeton. Ein schicker Kamin zu Minatos linken, der links und rechts von kleinen Regalen aus Teakholz, mit einer Menge Bücher flankiert wurde, rundete den gemütlichen Raum ab. Die vorher erwähnten Fenster, die sich Minatos Position gegenüber befanden, waren an ihrem oberen Ende abgerundet und boten einen freien Blick in den Garten, in dem sich eine Schaukel befand. Eine Schaukel, überlegte Minato kurz, hatte der Mann vielleicht Kinder? Doch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, kam auch schon der Herr des Hauses, mit dem Tee und ein paar Keksen, die er auf einem Tablet auf den Tisch stellte. Minato nahm den Tee mit einem kurzen: "Danke", an, nahm einen Schluck und stellte die Tasse dann auf einen der Untersetzer, die der Mann auf den Tisch bereitgestellt hatte. Dann sah er den Mann an, der es sich in einem der Sessel gemütlich gemacht hatte. "Danke das Sie sich doch entschlossen haben, sich etwas Zeit für uns zu nehmen. Ich heiße Minato und dies ist Sylvana, der pinkhaarige junge Mann, den sie eben schon kennenlernen durften, heißt Kazuya." Er hoffte, dass die beiden kein Problem damit hatten, dass er sie hier kurz mit vorstellte, und fuhr fort. "Wie Kazuya gerade an der Tür schon erwähnte, sind wir damit beauftragt worden, die Unfälle in dem Zirkus zu untersuchen. Wissen Sie vielleicht etwas darüber?"

Mit noch ein wenig feuchten Händen, abtrocknen war noch nie wirklich die Lieblingsbeschäftigung des Wasser Dragonslayers gewesen, kam Kazuya aus dem Badezimmer in das mediterran gestaltete Wohnzimmer. Minato und Sylvana hatten auf dem Sofa Platz genommen und entspannten sich mit Tee und Keksen. Wo waren sie hier, beim Kaffeekränzchen? Doch da er es nicht ändern konnte übersah der Dragonslayer das Gebäck und achtete lieber auf den Hausherren und ehemaligen Feuerspucker. Dieser schien nicht gewillt Fragen zu beantworten, warum sollte er sie dann überhaupt in das Haus bitten? Kazuyas Hand konnte ja kaum der Grund dafür sein. Daher beschloss der Dragonslayer einfach einmal nach zu haken. „Was wissen sie über die Vorfälle im Zirkus?“ Der Blick des Feuerspuckers wurde plötzlich genervt und huschte über die Gruppe. „Das geht euch nichts an! Ich habe nichts damit zu tun und am Besten verschwindet ihr jetzt.“ Während er dies sagte wurde er immer lauter und hob die Hand in Richtung seiner Tür. Offensichtlich regte sich der Man ziemlich leicht auf und wollte nichts verraten, doch Kazuya wäre nicht Kazuya, wenn er nicht doch bohren würde. „Wollen Sie, dass Sie der Hauptverdächtige der ganzen Vorfälle sind? Dann würden wir sicherlich nicht aufhören Sie zu nerven, egal, was Sie sagen. Wir würden dann ständig hier bei Ihnen auftauchen, Fragen stellen und nicht mehr verschwinden.“ Zwar hatte Kazuya nicht wirklich vor so lange für diese Quest zu brauchen und er würde den Kerl sicherlich nie einfach nur quälen, weil es ihm zu anstrengend gewesen wäre, aber als Drohung reichte es völlig aus. Der strenge Blick des Mannes schien etwas aufzuweichen, doch noch deutete er unbewegt auf die Haustür und wollte die Magier loswerden. Wollte sich Kazuya wirklich so abschieben lassen? Ganz bestimmt nicht, doch da half ihm der Zufall, denn gerade als Kazuya nachgeben wollte konnten die Magier deutlich das Geräusch eines Schlüssels hören, der im Schloss einer Tür kratzte. Kam etwa noch jemand, der hier lebte? Nach einigen Sekunden kam eine junge Frau mit langen braunen Haaren und ein kleines Mädchen mit ebensolcher Mähne um die ecke. Beide blickten die Magier verwundert an und sahen dann fragend zum Hausherren. Dieser seufzte einmal leise und begann dann zu erklären. „Also, das ist meine Frau, Marta, und meine kleine Tochter Alice. Wisst ihr, nachdem ich aus dem Zirkus ausgetreten bin. ...“ „Wurden sie nicht eigentlich rausgeworfen?“ Kazuya konnte es sich einfach nicht verkneifen. „Ja meinetwegen auch das. Jedenfalls habe ich danach beschlossen mein Leben neu zu organisieren und den Zirkus hinter mir zu lassen. Ich habe einen neuen Job, eine wundervolle Familie und keinen Grund irgendetwas zu ändern. Also würdet ihr bitte gehen?“ Na toll, die Gruppe hatte nur ihre Zeit verschwendet, er selbst hatte sich verletzt und nur noch eine Spur blieb übrig. Irgendwie hatte Kazuya das Gefühl, dass sie irgendetwas übersahen oder noch gar nicht mitbekommen hatten. Doch wenigstens hatten sie noch eine Spur, vielleicht ergab sich dann etwas. Daher verließen die Magier das Haus und berieten sich draußen auf der Straße. „Tja, dann müssen wir uns wohl um den anderen Zirkus, unten am Hafen, kümmern.“

[Out: Sylvana wird mit Absprache einmal übersprungen.]

Stumm saß der Mann in seinem Sessel und regierte gar nicht auf Minatos Fragen, als auch schon Kazuya den Raum betrat. Er sah kurz zu ihm und anscheinend ging es seiner Hand wieder besser. Kazuyas Mundwerk funktionierte eben so gut wie immer, also kam Minato zum Schluss, mit dem Dragonslayer war wieder alles in Ordnung. Frech wie immer fragte dieser den Feuerspucker, gerade heraus, ob er etwas über die Vorfälle im Zirkus wüsste. Erst jetzt reagierte der Hausherr, aber anders als Minato es erwartet hätte. Hatte er ihnen doch Tee und Kekse angeboten und daher dachte Minato er würde doch etwas dazu sagen wollen. Doch das Gegenteil war der Fall, er polterte rum, dass er damit nicht zu tun hätte und das sie doch jetzt besser das Haus verlassen sollten. Doch Kazuya lies sich nicht so leicht abwimmeln und drohte damit, dass der Feuerspucker sich mit seinem Verhalten nur noch verdächtiger machte und sie ihn so lange nerven würden, bis er mit ihnen reden würde. Der Mann schien kurz nachzudenken, blieb dann aber vorerst bei seiner Entscheidung, nichts zu sagen. Die Magier waren fast schon so weit wieder zu gehen, alls das Glück sich einschaltete und von der Haustür her, Geräusche an sein Ohr drangen. Minato sah abwartend zur Wohnzimmertür, als kurz danach eine Frau und ein kleines Mädchen das Zimmer betraten. Wusste ich es doch, er hat ein Kind, stellte Minato zufrieden fest und musste kurz an die Schaukel im Garten denken, die er gesehen hatte. Der Mann stellte die beiden den Magiern vor. Minato nickte den beiden zur Begrüßung zu und musste lächeln, als sich das Kind etwas hinter der Mutter versteckte, als es Kazuya ansah. Jetzt kam auch endlich der Feuerspucker mit der Sprache raus und erklärte den Anwesenden, dass er nichts mit dem Zirkus mehr zu tun hatte und sich nur noch um seine kleine Familie kümmert. Minato hatte nicht das Gefühl, das er ihn und die beiden anderen anlog und Kazuya kam anscheinend zu demselben Endschluss. Sie verließen das Haus, nicht aber ohne das Minato sich noch ein paar Kekse einsteckte und überlegten gemeinsam, ihre nächsten Schritte. Es kam ja jetzt eigentlich nur noch der andere Zirkus infrage, denn eine andere Spur hatten sie nicht mehr, nachdem sich alle anderen im Sand verlaufen hatten. Gemeinsam gingen sie also zu diesem Zirkus, der sich von dem anderen in sofern unterschied, dass er sauber und diesem wirkte und auch das Schild mit der Aufschrift, Zirkus Tanoshi, hing gerade auf dem Dach des Zeltes. Minato wandte sich zu den beiden um, "Gut wie wollen wir weiter vorgehen? Wir können ja nicht einfach da reinplatzen und direkt mit dem Direktor sprechen. Am besten wäre es, wir teilen uns wieder auf und hören uns bei den Darstellern um."

Es gefiel der Dragonslayerin überhaupt nicht, wie sich diese ganze Mission hier entwickelt. Sie liefen wirklich von einer Sackgasse in die nächste. Dass sich der Feuerspucker nun auch als falscher Weg herausgestellt hatte wenigstens einen gewissen positiven Nachgeschmack für Sylvana: Ihr Gefühl war schon mal nicht falsch gewesen. Als der Kerl vorhin die Tür zugeschlagen und damit auch Kazuyas Hand verletzt hatte, schien er mehr oder weniger besorgt um das Wohlbefinden des Dragonslayers gewesen zu sein. Ein Mensch, der so handelte, konnte einfach nicht für Unfälle verantwortlich sein, bei denen sich Menschen verletzen könnten. So hatte es ihr Gefühl geflüstert und so war es auch eingetreten. Und Sylvana war sich sicher, dass er nicht gelogen hatte. Es klang einleuchtend, dass man nicht nach Rache aus war, wenn man sich ein neues Leben aufgebaut hatte.
Ihr neues Ziel war ein weiterer Zirkus. Warum mussten sich in einer Stadt gleich zwei Zirkusse befinden? So etwas wirkte sich doch sicherlich nicht positiv auf die Einnahmen aus. Aber gut, die finanziellen Kalkulationen konnten ihr ja vollkommen egal sein. Wichtiger war, dass sie nun irgendwie schnell herausfinden sollten, ob jemand aus diesem Zirkus mit den Unfällen in Verbindung stand. Schnell einfach aus dem Grund, weil sie so langsam die Nase von Schaustellern, Tieren und Zirkuszelten gestrichen voll hatte. Daher war es auch kein Wunder, dass sie Minatos Vorschlag nicht wirklich entzückte und ihre Gefühle ein wenig in Wallung brachte.
„Um wieder irgendwelche verrückten Leute zu befragen, die uns keine genauen Auskünfte geben? Darauf kann ich gut und gerne verzichten. Ich nehme mir den Direktor vor. Wenn ihr Probleme damit habt, könnt ihr ja stattdessen Darsteller befragen und im Dreck nach Hinweisen suchen!“ Ohne auf die Reaktion Minatos oder auch Kazuyas zu warten, ging Sylvana an den beiden Magiern vorbei ins Zirkuszelt. In der Manege entdeckten ihre Augen sogleich zwei Personen, die sich unterhielten. Die eine war ziemlich groß gebaut, starke Statur und sah aus, als könnte sie ein Pferd mit nur einer Hand ohne große Kraftanstrengung hochheben. Die andere Person jedoch sah eigentlich überhaupt nicht nach jemand aus einem Zirkus aus. Ein edler schwarzer Anzug, keine Schminke und keine anderen Gegenstände, die ihn zum Beispiel für einen Artisten oder Clown machen könnten. Vielleicht war er ein Magier, aber ihre guten Ohren belehrten sie gleich was besseres, als der Muskelprotz noch einige Worte sagte und dann aus der Manege verschwand. Direktor…
„Bingo!“ Mit zufriedenem Grinsen im Gesicht bahnte sich Sylvana einen direkten Weg in die Manege, um den Direktor kräftig auf die Schulter zu klopfen. Dieser drehte sich mit einem genervten Stöhnen um und schaute der Dragonslayerin genauso genervt ins Gesicht.
„Schon wieder ungebetener Besuch? Ihr Kinder habt hier nichts verloren!“
„Wir ermitteln wegen der Unfälle im Zirkus Odoketa und würden gerne ein paar Fragen stellen“, erwiderte Sylvana direkt. Sie blieb ruhig, auch wenn sie dem Kerl am liebsten eine für seinen Ton geknallt hätte.
„Da waren schon viele hier, die meinten ermitteln zu müssen. Werdet erwachsen und lasst jemanden professionelles diese Arbeit verrichten.“ Mit seinen lauten Worten kam auch schon der Muskelprotz und gerade eben wieder in die Manege und stellte sich neben den Direktor. „Ah, Antonio. Dein Timing ist perfekt. Würdest du diesen drei ungebetenen Gästen freundlicherweise den Ausgang zeigen?“
Ohne, dass Antonio auch nur einen Schritt machen musste, ging Sylvana einen Schritt zurück. Sie waren in der Überzahl und hätten bei einem Kampf sicherlich die Oberhand. Aber ein Kampf war unnötig und der Direktor schien nicht wirklich zu einem Gespräch bereit zu sein.
„Schon gut. Wir finden den Ausgang auch alleine.“ Die Dragonslayerin machte auf dem Absatz kehrt, ging zwischen Kazuya und Minato, welche hinter ihr gestanden haben, vorbei in Richtung des Zelteinganges und trat auch anschließend wieder auf den Vorplatz. Das Licht blendete ihre Augen für einen kurzen Moment.
„Lief nicht wie geplant, aber ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind…“ Einmal schnell umgeschaut, ob auch niemand anders außer den drei Magiern in der Nähe war. Sie wollte ja nicht, dass man sie belauschte. Immerhin hatte sie schon einen Ersatzplan, der kein Problem darstellen sollte. „Folgendes… Wir schleichen uns auf das Gelände und lauschen ein wenig. Vielleicht unterhält sich ja der Direktor oder ein Darsteller mit irgendjemand über einen neuen, geplanten Unfall.“

Also hatten sie jetzt schon wieder einen Zirkus an der Backe. Weswegen mussten sie sich schon wieder mit Freaks beschäftigen? Auch Minatos Vorschlag nochmals die Zirkusleute zu befragen stieß bei Kazuya auf Ablehnung, es würde ihnen nichts bringen und höchstens die Zeit der Maghier verschwenden. Besonders wenn man an die Befragungen des letzten Zirkus' dachte. Daher war der Wasser Dragonslayer sogar bereit kurz die Zügel aus der Hand zu geben und Sylvana zum Direktor dieses Zirkus' zu folgen. Leider stellte sich der gute Mann als äußerst abweisend heraus, denn nach einem kurzen, nennen wir es einmal Gespräch, wurden die Magier schon von Antonio nach draußen gescheucht.
Nachdem Antonio die Magier aus der Manege und dem Zelt heraus“begleitet“ hatte, standen die Magier wieder ohne Hinweise da. Es nervte Kazuya, dass sich jede einzelne Spur entweder in Luft auflöste oder es den Magier so schwer wie möglich machen wollte. Wozu half er nochmal dem billigen Zirkus, der keine Besucher hatte? Menschlichkeit? Guter Wille? Nächstenliebe? Ganz bestimmt nicht, aber auch das Geld stelle für den jungen Mann keinen Anreiz dar. Auch wenn sich Kazuya selbst über seinen Beweggrund nicht völlig im Klaren war, machte er einfach weiter. Gut, dass Sylvana gerade einen Vorschlag äußerte, den man gebrauchen konnte. Den Direktor zu belauschen würde ihnen sicherlich Hinweise bringen können, aber er hatte wenig List unbefugt auf das Gelände des Zirkus' zu gehen. Nicht weil es hasste gegen das Gesetz zu verstoßen, eher das Gegenteil war der Fall, aber ohne Karten von einem der Zirkusleute erwischt zu werden würde nur in einer Prügelei enden, die sicherlich nicht angebracht wäre für diese Art von Aufgabe. „Wisst ihr, ich hätte auch eine Idee, wie uns keiner raus werfen kann, solange wir dem Direktor lauschen. Wir gehen während einer der Vorstellungen, am Besten gleich der heute Abend, hinein und können uns in Ruhe umsehen, während die Artisten beschäftigt sind. Natürlich müssen wir uns Karten besorgen, aber das übernehme ich schon, keine Sorge.“ Dafür hatte Kazuya auch schon einen Plan, aber noch hieß es warten, daher wollte er mal nicht so sein und Minatos Wunsch erfüllen. „Bis es soweit ist können wir uns ja in das Café dort setzen und etwas trinken oder essen, damit die Zeit schneller verstreicht.“ Gesagt getan, die kleine Gruppe würde den restlichen Nachmittag in einem kleinen Café verbringen, das Blick auf das Hafenbecken hatte.
Nach einem kühlen Getränk und einem erfrischenden Bad im Salzwasser des Hafenbeckens, was kümmerte es ihn, wenn die Leute ihn anstarrten, machte sich Kazuya auf den weg die Karten für die Vorstellung zu besorgen. Mit einem Fingerzeig gab er seinen Begleitern zu verstehen, dass sie sich zehn Minuten später am Kassenhäuschen des Zirkus treffen sollten. Danach machte sich der Dragonslayer alleine auf den Weg. Das Gedränge vor dem Zirkus wurde immer größer und er konnte sich mit seinen Augen kaum noch zurechtfinden, zum Glück hatte der junge Mann noch seine Nase und war nicht auf seine Augen angewiesen. Er suchte nach einem ganz bestimmten Geruch, der es ihm einfacher machen würde an die Tickets zu kommen. Ein paar Augenblicke hielt er seine Nase etwas in die Höhe und konzentrierte sich, ein Baby in der Nähe hatte in seine Windel gemacht und ein kleines Mädchen, das man schreien hören konnte schien sein Eis, Erdbeere, wenn Kazuya richtig roch, in den Dreck fallen lassen. Der penetrante Geruch von Rum und Wodka wurde von der Meeresbrise über dem gesamten Platz verteilt, das war der Geruch, den er gesucht hatte. Scheinbar konnte nur Kazuya den Geruch wahrnehmen, aber das war nicht wichtig, wichtig war, dass sich drei angetrunkene Männer etwas seitlich des Gedränges hielten und wohl darauf warteten, dass sie eingelassen wurden. Perfekt. Unauffällig näherte sich Kazuya den Männern und drückte sich langsam an den drei Gestalten vorbei, dabei achtete er darauf, dass er nicht zu heftig gegen sie schlug, es aber auch noch glaubwürdig aussah. Während er dies tat langte seine Hand in die Taschen der Männer und griff nach den Tickets, die sie bei sich trugen. Er hatte es nicht verlernt, auch nach einiger Zeit ohne Diebstahl konnte er sich noch Gegenstände beschaffen, ohne dass es jemand bemerkte. 'Ich hab es noch drauf.' Ein paar Meter von den Männern entfernt betrachtete Kazuya seine Beute, viel war es nicht, die drei Tickets, die die Magier benötigten und eine Geldbörse, die mit Geldscheinen gefüllt war. Da der Dragonslayer nichts auf Geld gab entnahm er der Geldbörse die Jewels und warf sie über seien Schulter nach hinten in die Menge. Das Geld hingegen ließ er vor den Füßen einer Bettlerin fallen, die sich in einer Nebenstraße hingelegt hatte, die Dame hatte Glück, dass Kazuya sich heute als Dieb betätigte. Doch nun sollte er sich mit den beiden Fairy Tail Magiern am Kassenhäuschen treffen, immerhin würde die Vorstellung bald losgehen und er wollte noch hinein gelangen bevor die drei Männer einen Aufstand wegen ihrer Tickets machen würden.

Seine Idee, die Zirkusleute zu befragen, wurde wie Minato schon dachte, abgelehnt. Naja, Pläne schmieden war halt noch nie so sein Ding gewesen. Lieber wäre es ihm, wenn sich der Gegner offen zeigen würde und Minato ihn direkt bekämpfen könnte. Aber leider war es bei dieser Quest bisher nicht so einfach gewesen, waren sie doch in eine Sackgasse nach der anderen gelaufen. Anscheinend sah Sylvana das ähnlich, denn sie wollte gleich mit der Tür ins Haus, beziehungsweiße ins Zelt fallen. Sie wollte sich den Direktor dieses Zirkus direkt vornehmen und war auch schon auf den Weg ins Zelt, ohne das er irgendetwas erwidern konnte. Da Kazuya anscheinend kein Problem mit Sylvanas vorhaben hatte, folgte Minato der Dragonslayerin ins Zelt. Wie erwartet, war der Direktor ziemlich abweisend, wie fast alle mit denen sie es während ihrer Arbeit zu tun hatten. Dieser rief gleich seinen Hünen, der die Drei nach draußen begleiten sollte. Minato hatte sich innerlich schon gefreut, endlich ein Kämpfchen, doch Sylvana blies zum Rückzug. Was Minato etwas irritierte, hatte er sie doch ganz anders eingeschätzt, wie sie hier so rein ist und direkt zum Direktor marschierte. 'Aber gut, dann halt ein andermal', dachte er bei sich und folgte den beiden nach draußen vor das Zelt. Sylvana hatte dann den Vorschlag, sich auf das Gelende des Zirkus zu schleichen um den Direktor, oder andere Mitglieder des Zirkus zu belauschen. Woraufhin Kazuya auf die blendende Idee kam, sich doch Karten zu besorgen und am Abend die Vorstellung zu besuchen. Dabei könnte man die Leute belauschen, ohne das sie wieder rausgeworfen werden können, da sie ja Karten hatten. Aber das Beste fand Minato den Schluss des Plans. Denn bis es so weit war, mussten sie die Zeit totschlagen und so schlug der Pinkschopf vor sich doch ins Café zu setzten, um dort etwas zu trinken und zu essen. 'Endlich', dachte er, endlich etwas essen. "Das ist die beste Idee, die du haben konntest", lobte er den Dragonslayer und hoffte, dass es dort was Gutes zu mampfen gab. Minato bestellte sich ein kaltes Getränk und eine große Portion Pasta, die nicht groß genug sein konnte. Während er aß, schwamm Kazuya vergnügt im Hafenbecken umher und zog so einige Blicke auf sich, die ihn aber anscheinend nicht störten. Nach einiger Zeit und drei Portionen Teller Pasta später, die Minato pappsatt machten, machte sich Kazuya alleine auf den Weg um Karten für die Vorstellung zu besorgen. Sie wollten sich dann in zehn Minuten am Kassenhäuschen treffen. Da Minato nun satt und voller Energie war, und Kazuya nach Karten schaute, wandte er sich an Sylvana. "Da Kazuya sich im Hafenbecken vergnügen konnte und sich so satt essen konnte, oder trinken, keine Ahnung wie das bei ihm heißt. Finde ich es nur fair, wenn ich dir ein paar von meinen Blitzen abgebe, du musst doch Hunger haben?"

Während Minato sich den Bauch mit etlichen Portionen Pasta stopfte und Kazuya sich ein Getränk, sowie ein ausgiebiges Bad im Hafenbecken gönnte, nippte Sylvana die ganze Zeit nur an einer großen Tasse Tee. Ein wenig war sie ja wirklich neidisch auf Kazuya, dass es ihm so einfach fiel seinen Durst nach seinem Element stillen zu können. Gut, ehrlich gesagt würde sie in seiner Haut nicht unbedingt in ein Hafenbecken springen und dort den eigenen Hunger stillen, aber ihr Element war ja nun einmal nicht das Wasser. Sie musste auf Gewitter, Stromlakrimas, Kraftwerke und Donnermagier hoffen, die vielleicht ihre Magie gegen sie richten wollten. Etliche Male fiel ihr Blick dabei auf den Pasta in sich schlingenden Minato, der auf der anderen Seite ihres Tisches saß und scheinbar seit einigen Wochen nichts mehr zwischen den Zähnen gehabt zu haben, soviel Pasta er doch verdrückte. Natürlich hatte sie auch Hunger, wollte unbedingt wieder einige Blitze verspeisen und dieses gottgleiche Gefühl verspüren, welches damit gleichkam. Wenn man es sich so ansah waren Blitze und Strom ihre Drogen, ohne die sei eigentlich kaum mehr leben konnte. Die Quelle ihrer Kräfte, die Raiden ihr geschenkt hatte. Für Kazuya war dieses Gefühl sicherlich nicht so stark ausgeprägt, konnte er doch viel öfters in den Genuss seines Elements kommen. Sylvana musste aber manchmal mehrere Wochen ohne Blitze auskommen, wenn sich nicht zufällig ein Gewitter nach Magnolia verirrte und sie darauf hoffte, dass ein Blitz seinen Weg zur ihr finden würde.
Als Minato ihr dann schließlich anbot, ihr ein wenig seiner Magie zum Verspeisen zu geben, setzte ihr Herz für einen kurzen Moment aus. Sie verschluckte sich an ihrem Tee und musste für einige Augenblicke wie wild husten, ehe sie mit weit geöffneten Augen zu Minato schaute. Für einen kurzen Augenblick musste sie mit ihren geweiteten Augen aussehen wie ein kleines Kind, welches ein Geburtstagsgeschenk ausgepackt und ihren größten Wunsch erfüllt bekommen hatte.
„Ähm… Ja, dass wäre sehr nett von dir.“ Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen der Dragonslayerin. „Lass uns nur vorher bezahlen und anschließend auf dem Weg zum Kassenhäuschen diese Angelegenheit klären.“ Scheinbar hatte dieser Tag doch noch eine positive Wendung nehmen könnten. Nach all diesen nervigen Zirkusartisten, Rumgefrage und etlichen Sackgassen war es ihr doch noch vergönnt wieder in den Genuss ihrer geliebten Blitze zu kommen. Eilig zückte sie ihre Geldbörse, legte die ausstehende Summe und ein großzügiges Trinkgeld auf den Tisch und ging dann, nachdem Minato dasselbe getan hatte, mit dem Magier in Richtung des Zirkus. Auf halber Strecke hielt sie dann an, ließ den jungen Donnermagier einen seiner Zauber wirken. Raging Ball, einen der einfacheren Zauber der Donnermagie, der aber von seiner Größe ihr aber schon mehr als genug war. Langsam öffnete die Dragonslayerin ihre Lippen, ließ das genüssliche Mahl zwischen ihnen in ihren Körper verschwinden. Sie konnte es sich dabei nicht verkneifen die Augen zu schließen und einen genussvollen Seufzer aus ihrer Kehle zu entlassen. Es tat einfach zu gut nach dieser gefühlten Unendlichkeit wieder Blitze in ihrer magisch reinsten Form zu verspeisen. Noch eine gute halbe Minute, nachdem sie den letzten Funken der Magie in sich aufgenommen hatte, stand Sylvana dort mit geschlossenen Augen und einem mehr als nur zufriedenen Lächeln auf den Lippen, ehe sie wieder zu Minato schaute. „Vielen Dank, Minato. Du hast mir wirklich einen großen Gefallen damit erwiesen.“
Lange wollte Sylvana aber nicht mehr an diesem Ort verweilen. Kazuya wartete sicherlich schon mit den Karten auf sie und wirklich warten lassen wollte sie ihren Cousin ja nicht. Andersrum wollte sie ja auch nicht wartengelassen werden. Also ging sie zügig voran, hatte schon sehr bald das Kassenhäuschen und den rosahaarigen Haarschopf des Dragonslayers mit ihren Augen als Ziel erfasst. Dort angekommen bekamen Minato und sie auch direkt ihre Eintrittskarten – Sylvana dachte sich nichts dabei, woher Kazuya selbige nun wirklich hatte. Hoffentlich würden sie auf diesem Weg endlich die Antworten auf die gesuchte Frage finden. Probleme beim Eintritt hatten sie nicht, sie wurden einfach wie ganz gewöhnliche Besucher hereingelassen. Einen kurzen Blick mit Kazuya und Minato noch ausgetauscht und schon ging ihr eigentlicher Plan los. Immerhin waren sie nicht hier, um sich eine Zirkusvorstellung anzuschauen.

Das Innere des Zirkuszeltes hatte große Ähnlichkeit mit dem Zirkus, d die Magier beauftragt hatte, um nicht zu sagen, dass eigentlich nichts anders war als der Name. Die Tribünen waren schon gut gefüllt, als die Magier eintraten und sich umblickten. Doch sie hatten keineswegs vor sich über die Vorstellung zu freuen, die gleich beginnen würde, denn immerhin hatten sie noch eine Aufgabe zu erledigen, nämlich den Direktor dieses Zirkus belauschen. Aus diesem Grund stieg der Dragonslayer nicht die Treppe der Tribüne hinauf, um sich und den anderen Plätze zu suchen, sondern drückte sich in den Schatten eben dieser. Als niemand hinsah schob er die Zeltplane ein Stück nach oben und verließ mit Minato und Sylvana das Zelt. Gerade rechtzeitig nach den Geräuschen zu urteilen, denn das Publikum wurde gerade Still und die Stimme des Direktors erscholl. Es blieb nicht mehr viel Zeit, sobald der Mann seine rede beendet hatte, würde er sich zurück ziehen, bis er wieder eine neue Nummer ankündigen musste. Gewöhnlich war die erste Pause für den Direktor die Längste, denn die gesamte Besetzung des Zirkus schien sich erst einmal vorstellen zu wollen, indem sie alle in der Manege etwas kurzes darboten. Daher mussten die Magier fast schon um das Zelt hetzen, um rechtzeitig und vor dem Direktor im Bereich für die Darsteller zu sein, immerhin brauchten sie auch noch ein passendes Versteck. Anders, als der Haupteingang war der Darstellereingang durch ein weiteres Zelt abgetrennt, das auch als Vorbereitungsraum genutzt wurde. Dort würden sich sicherlich die Darsteller aufhalten, wenn sie nicht dran waren und auch der Direktor, wenn er nichts ansagen musste. Dem Geruch nach, den Kazuya wahrnehmen konnte, befand sich gerade niemand i dem kleinen Vorzelt, was bedeutete, dass die Magier sich in Ruhe nach einem Versteck umsehen konnten.
Das Zelt war sehr spärlich möbliert, ein paar Lagerkisten standen herum und ein paar kleinere Kisten und Fässer stellten rudimentäre Möbel dar, die von den Artisten genutzt werden konnten. Ansonsten gab es herzlich wenig in diesem Raum, kein Kühlschrank mit Getränken oder wenigstens eine Schale mit Nüssen. Aber das Mobiliar war nicht Sache der Magier, sie waren hier zum Lauschen, daher reichte es, dass sie sich hinter den Kisten verstecken konnten. Schnell huschten die Magier in ihr Versteck, denn draußen waren Schritte zu hören, die näher kamen. Eine in schwarze Kleider gehüllte Gestalt betrat das Zelt und ließ sich auf einer der kleinen Kisten nieder. Scheinbar erwartete die Person jemanden, höchstwahrscheinlich den Direktor dieses Zirkus. Dieser kam auch nach wenigen Minuten in den Vorbereitungsraum und lächelte die Gestalt an. „Gut, du bist rechtzeitig hier. Dann können wir über das Geschäft reden, bevor meine Artisten mit ihrer Begrüßungsnummer fertig sind. Du solltest dich heute ein wenig mehr anstrengen beim Zirkus, die Trapezzwillinge dürften ein nettes Ziel abgeben und lass dich nicht von den Magiern erwischen!“ Das war praktisch schon ein Geständnis, was bedeutete, dass die Magier nur noch die beiden Kerle aufhalten mussten und dann glücklich nach Hause ziehen. Doch bevor die Magier aufspringen konnten, begann die vermummte Gestalt zu sprechen. „Wann ist das Ganze hier endlich vorbei? Ich möchte endlich bei euch mit der Arbeit anfangen.“ Beschwichtigend hob der Direktor die Hand und sprach in einem ruhigen und selbstsicheren Tonfall. „Bald, bald. Jetzt kümmer dich um deinen Auftrag und wir kümmern uns um deine Zukunft bei uns.“ Noch während der Direktor dies sagte, bedeutete Kazuya den anderen Magier loszuschlagen und dabei warf er die Kisten, hinter denen sie sich versteckt hielten, um. Sie fielen so unglücklich, dass der Zirkusdirektor unter ihnen begraben wurde, so würde er nicht abhauen können, aber leider konnte die Gestalt in der dunklen Kleidung in Richtung Manege verschwinden. „Los hinter her! Aber wir dürfen ihn nicht Ohnmächtig schlagen, also sollten wir uns zurückhalten.“

Nachdem Minato ihr das Angebot gemacht hatte, ihr etwas von seiner Magie abzugeben, verschluckte sich Sylvana vor Schreck an ihrem Tee. Anschließend sah sie ihn mit großen Augen an. Für einen kurzen Moment, dachte er schon er hätte etwas Falsches gesagt und würde gleich die Quittung dafür bekommen, doch das Gegenteil war der Fall. Die Dragonslayerin, nahm sein Angebot dankend an und lächelte sogar. Innerlich schnaufte er kurz durch, hatte er doch im ersten Moment mit dem Schlimmsten gerechnet. Nachdem sie beide bezahlt hatten und beinahe Minatos ganzes Geld für sein Essen drauf ging, gingen sie zusammen zu diesem Kassenhäuschen, wo Kazuya sie treffen wollte. Unterwegs erzeugte er durch seinen Zauber Raging Ball eine Blitzkugel, die Sylvana genüsslich verschlang. Minato musste grinsen, als er sie dabei beobachtete und sie einen gesättigten Seufzer von sich gab. Zufrieden lächelnd sah sie zu ihm und bedankte sich herzlich. Minato kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf und meinte lächelnd: "Ach, das war doch gar nichts. Frag demnächst einfach, wenn du Hunger hast."
Am Kassenhäuschen angekommen, wartete der Pinkschopf schon auf sie und drückte ihnen je eine Eintrittskarte in die Hand. Wo er diese herhatte, verschwieg er dezent und Minato wollte es lieber auch nicht wissen, sie Hauptsache war es, dass sie endlich den Schuldigen finden würden. Sie kamen mit den Karten ungehindert in den Zirkus, der sich nicht unbedingt großartig von dem anderen Zirkus unterschied, außer das er vielleicht sauberer war. Kazuya führte sie hinter die Tribünen und wieder unter der Zeltplane nach draußen. Von dort konnte man hören, wie der Direktor seine Begrüßungsrede hielt. Minato folgte den beiden in ein kleines Nebenzelt, das aller Wahrscheinlichkeit den Artisten als Warteraum diente, bevor sie dann auf die Bühne gingen. Sie betraten das Zelt und legten sich hinter ein paar Kisten auf die Lauer, als auch schon jemand das Zelt betrat. Leider konnte Minato nicht erkennen, wer es war, hatte dieser Fremde sein Gesicht doch durch eine Kapuze verhüllt. Es dauerte nicht lange, da kam auch schon der Direktor in das kleine Zelt. Dieser besprach doch glatt den Plan für ein erneutes Attentat und diesmal hatten sie es auf diese Trapezzwillinge abgesehen. Somit hatten die Magier, was sie wollten, ein Geständnis, das dieser Zirkus dahinter steckte. Kazuya bedeutet ihm und Sylvana, das sie nun zuschlagen sollten, und war mit einer unbedachten Bewegung die Kisten um, die ihnen gerade noch als Versteck gedient hatten. Während der Direktor gleich unter den Kisten begraben wurde, konnte die vermummte Gestalt fliehen und rannte direkt nur Manege. Sofort nahm Minato die Verfolgung auf. Der Fremde raste durch die Manege, wo die Artisten gerade ihre Kunstdrücke vorführten und versuchte so Minato abzuschütteln. Doch der Donnermagier blieb dran, kurz überlegte er ob er Magie einsetzten sollte, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder, als ihm bewusst wurde, dass er Unschuldige dabei verletzen könnte. Der Fremde verschwand hinter einer Mauer aus Strohballen, die der Messewerfer als Ziel benutzte, und versuchte diese umzuschubsen, damit Minato darunter begraben werden würde. Dieser konnte jedoch ausweichen, doch das kostete ihn Zeit, die der Kerl zur Flucht aus dem Zelt nutzte. Er rannte ihm wieder hinterher. 'Hoffentlich würden die anderen ihm den Weg abschneiden.'