Wenn er duschen war, empfand der große Magier es immer noch als großen Segen überhaupt die Möglichkeit dazu zu haben. Es hatte sich offenbar wirklich von seiner Kindheit an so sehr eingebrannt, dass er selbst nach Jahren in der Zivilisation das Gefühl hatte, als wäre eine einfache Dusche besser als das letzte Mahl vor eine Hinrichtung. Darum war seine Laune dabei auch immer ziemlich beschwingt. Er summte, grinste und ließ sich dennoch nicht allzu viel Zeit dabei, weil er nicht verschwenderisch mit einem Gut sein konnte, das für ihn so kostbar war. Dies war wohl der Grund dafür, dass er schon so bald wieder aus der Dusche kam und nur im Handtuch bekleidet wie ein begossener Pudel durch das Zimmer steuerte, um seine Klamotten zusammen zu suchen. Dass er gar nicht so viel suchte, würde Naomi sicher gar nicht ahnen können, aber dazu später mehr…
Spätestens als der Hüne sich jedenfalls ein Paar neue Shorts griff und die alten in seiner Tasche verstaute, erübrigte sich die innere Frage der Magierin, ob er unter dem Handtuch noch bekleidet war. Er selbst merkte noch gar nicht, dass sein Shirt nun erst einmal im Besitz einer anderen Person war. Doch kaum hatte er die Sachen gefunden, die er gesucht hatte, schon erhob Naomi ihre Stimme und entschuldigte sich dafür, dass sie sein Shirt angezogen hatte. Ein wenig skeptisch zog er eine Augenbraue hoch. Welch witziger Zufall, dass sie genau sein Shirt in Griffreichweite hatte, als er aus dem Bad kam, nicht? Aber um das wirklich für voll zu nehmen, war er zu betrunken. Das hieß jedoch nicht, dass es ihm entgangen war! Er sah in ihre Richtung und zuckte gelassen mit den Schultern. „Zum Schlafen trage ich das ohnehin nicht, also stört’s mich auch nicht. Mach nur nichts dreckig oder kaputt, wenn’s geht.“, erklärte er sehr knapp und blickte in ihre Richtung. Man war die klein… In seinem Shirt sah sie aus wie ein Zwerg. Das war sie ja ein wenig sogar, aber das schrumpfte sie noch ein wenig ein. Als er sie genau ansah, bemerkte er, dass ihre Haare ganz anders waren. Es dauerte einen ganzen Moment starren an, dann begriff er es. Sie hatte falsche Haare? So schlimm sah das doch so nicht aus… Ren hatte deutlich längeres Haar als sie, das war irgendwie schon amüsant. Er schnappte sich nun jedenfalls seins Shorts und verschwand noch einige Minuten im Bad, um sich zumindest etwas anzuziehen und sich die Zähne zu putzen. Ja, selbst dabei hörte das Summen nicht auf. Als er erneut aus dem Bad trat, trug er wieder nichts weiter als Unterwäsche, aber warum sollte er auch mit mehr schlafen? Er war es nicht gewohnt nicht allein zu schlafen und für seinen Körper schämte er sich noch nie sonderlich. Die Haare wirkten nun auch ein wenig trockener und er setzte sich gähnend auf die Seite des Bettes, die er für sich auserwählt hatte. Jap, die Türseite. Falls jemand hereinkam, mochte Ren es nicht so weit hinten zu liegen und nicht direkt darauf sehen zu können. Sein Leben war ihm nun mal das Heiligste… Er grinste und blickte in Richtung Naomi… „Und hast du dir schon überlegt was für eine Art von Lied du hören willst? Ich kenne zumindest zu fast jeder Stimmung eines, aber zwing mich nicht dazu von Glück und Fröhlichkeit zu singen, das ist nicht so mein Ding.“, sprach er sie mit recht lockerer Stimmlage an und blickte in ihre Richtung, während er immer noch da hockte, als wäre gar nichts dabei. War es auch nicht… Für ihn zumindest nicht.

Naomi blinzelte als Ren nach einer Shorts griff und eine andere weglegte. Das bedeutet unter diesem Handtuch, sie wagte nicht, den Gedanken zum Ende zu bringen. Dann ermahnte er sie, ja sein Shirt nicht kaputtzumachen und sie schüttelte den Kopf: "Dafür ist es viel zu angenehm, mach dir lieber Sorgen darum, dass ich es behalten könnte." Leicht entfuhr ihr ein Kichern und sie pustet sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Zum Umziehen schien er aber doch das Bad zu bevorzugen. Die Gedanken des blonden Mädchens schwankten zwischen Bedauern und Dankbarkeit. Es war bei Ren sehr oft fraglich, ob man sich mehr freuen oder darum trauern sollte, Dinge die er tat nicht hautnah mitzubekommen. Als sie dann allerdings das typische Putzgeräusch hörte, welches eine Zahnbürste machte. Nun nahm sie ihre eigene zur Hand und tapste zu ihm hinüber ins Bad. Er war nun angezogen nun ja, in Unterwäsche, aber das reichte Naomi und so konnte sie getrost neben ihm ihre Zähne schrubben und dann auch mit ihm ins Zimmer zurückkehren. Dort setzte er sich auf die Türseite des Bettes und sie krabbelte auf die andere. Dann fragte er nach dem Lied, was er für sie singen sollte und ermahnte gleich, dass sie nicht glückliches oder Fröhliches wünschen sollte. Das engte die Auswahl doch ordentlich ein.
Das Mädchen setzte sich auf die Mitte des Bettes und wog sich hin und her. Etwas Gruseliges würde sie nur weiterhin wachhalten und etwas Trauriges würde sie am Ende wahrscheinlich nur zum Weinen bringen und dann musste er sie noch trösten. Also was sollte er ihr für ein Lied singen, wenn es irgendwas sein musste, was traurig, oder erschreckend oder düster, aber dennoch schön sein sollte. Dann fiel ihr etwas ein: "Bitte sing mir doch ein traurig-schönes Lied, irgendwas dazwischen, ich will mir ja nicht sofort die Augen ausweinen, sondern besser schlafen, ansonsten musst du doch als Teddy herhalten, wobei das sowieso mein Plan war, ich mag deine Nähe", sie grinste so unschuldig, wie es nur möglich war. Lautlos ließ sie sich auf die Seite fallen und zog die Beine an, richtete den Blick nach oben auf das Gesicht des jungen Mannes, dessen Haar nun trockener schien. Es war sicher so seidig wie ihr Eigenes. "Du solltest dein Haar öfter offen tragen, es sieht so wunderbar aus, wenn es ein wenig in dein Gesicht fällt", leicht seufzte sie und gähnte dann herzhaft. So langsam wurde sie müde, weshalb sie unter ihre Decke kroch und sich ihre Kissen zurecht rückte.
Dann allerdings saß sie wieder aufrecht und blickte zur Tür, sie sah nicht aus, wie die Tür zu Hause und dies sah auch ihrem Zimmer nicht ähnlich, dennoch, wenn jemand hineinkam, sie blickte zu Ren, er müsste erst an ihm vorbei, nein, eigentlich konnte er auch am Fußende vorbei gehen und zu ihr kommen, aber die Hoffnung war da. Erneut war sie froh, das er wahrscheinlich ohne es zu merken, doch der perfekte Beschützer war. Sicher hatte es bei ihm sicher andere Erklärungen, wohl die, dass er sich selbst beschützte, aber auch Naomi fühlte sich durch seine Anwesenheit viel besser.

Ziemlich gelassen und ein wenig nachdenklich saß Ren auf seinem Bett und blickte in Richtung Naomi. Er merkte so langsam, dass der Alkohol ihn relativ müde machte und warm war ihm ebenso, aber jetzt gerade so direkt nach dem Duschen, störte ihn dies relativ wenig. In seinem Kopf dachte der Hüne reichlich darüber nach was für ein Lied er dem Mädchen zum Schlafen vorsingen wollte. Er kannte so einige schöne Lieder, deren Schönheit nicht nur immer im positiven Sinne des Lieds bestand, also nicht nur von Glück und Zufriedenheit handelte. Aber was würde Naomi wohl hören wollen? Wenn er ehrlich war, war er ziemlich gespannt darauf, denn wenn den Akuma eine Sache interessierte, dann war es Musik. Dabei hegte er sogar einmal eine Neugier gegenüber anderen Menschen, verschiedenen Geschmäckern und so weiter. Umso spannender war es natürlich zu hören was dieses kleine Mädchen mit den vielen Seiten so mochte…
Darüber dass sie sein Shirt behalten würde, machte er sich recht wenig Sorgen. Er würde schon dafür sorgen, dass sie es ihm wiedergab. Immerhin besaß der große Mann nicht besonders viele Klamotten, da konnte er nicht einfach etwas an jedes Mädchen abtreten, welches das gerade gern so hätte. Dann aber lenkte sie ihn ein wenig ab, als sie verkündete, dass sie ein traurig-schönes Lied hören wollte. Einen Moment lang musste er schon überlegen was man darunter wohl verstand. Sie wollte also nicht in Tränen ausbrechen. Ja, damit stimmte er doch überein, denn das musste nicht sein. Damit konnte er ganz sicher nicht umgehen und darum wollte er das nicht unbedingt riskieren. Also nickte er zustimmend und hörte weiter zu, bis sie ausgeredet hatte. Ihr Teddy wollte er auch nicht sein… Da würde der Große wohl Platzangst bekommen. Dann ließ sie sich fallen und sagte etwas über seine Haare. War das ein Kompliment? Er war sich nicht sicher, denn so etwas war er nicht gewohnt. Nicht oft sah jemand seine Haare offen, weil er es einfach normalerweise nicht als besonders zweckmäßig empfand. Leicht schüttelte er den Kopf und murmelte ruhig: „Sie sind zu lang, um sie offen zu tragen. Das würde nur stören… Außerdem sind so lange Haare ziemlich unüblich für Männer. Ich ziehe so schon genug Aufmerksamkeit auf mich.“ Er grinste sie an und stützte sich mit den Händen hinter sich ab, um einmal kurz den Kopf in den Nacken zu legen. Einen Moment lang musste er die Decke anstarren, weil es sich ein wenig drehte. Das war immer ein großer Nachteil an Alkohol: Sobald man zur Ruhe kam, drehte sich alles wie ein Brummkreisel. Aber nun gut… Zurück zu dem Lied, denn Ren hatte sich immer noch nicht wirklich entschieden. Zwar kannte er einige Lieder, die grob in das Schema passen würde, doch dann entschied er sich für etwas sehr Persönliches. Das was er ihr singen würde, war nämlich das Einzige, was ihm seine Mutter so richtig hinterlassen hatte, aber das würde er Naomi nicht auf die Nase binden. Es war ein erstaunlich emotionales Lied für jemanden wie Ren, der ja behauptete keine Gefühle zu haben, aber gut. Immerhin sang er von einer leidenschaftlichen Seele, die er jemandem für immer schenkte. Wie ironisch, wenn gerade Ren so etwas sang, aber naja… Bevor er begann, holte er tief Luft, dann aber war auch schon kein Halten. Wenn er zu singen begann, war der Akuma scheinbar ein anderer Mensch. Er war so viel ruhiger und auch entspannter. So ganz ohne Musik war es recht schwierig die Melodie zu halten, doch darin hatte er Übung. Immerhin hatte er als Kind auch nicht viel davon. Nach einer Weile schloss er sogar die Augen beim Singen, weil er es immer so genoss… Als es zu Ende war, rutschte er unter die Decke und legte sich schon mal hin. Ob sie zufrieden mit seinem Lied war? Das würde sie sicher gleich zeigen…

Er meinte, die Haare wären zu lang, um sie offen zu tragen. Ein wenig konnte Naomi das verstehen, sie trug ihre auch nur selten wirklich offen, aus dem Gesicht mussten die langen Strähnen schon raus. Dennoch sah er so toll damit aus, dass man glatt ins Schwärmen geraten konnte. Doch nichts, was sie sich auch nur ansatzweise vorstellen konnte, sollte das toppen, was gleichkam. Er schien ein Lied gewählt zu haben. Naomi konnte sehen, wie er Luft holte und alles in ihr spannte sich an. Sie war wirklich aufgeregt, was er singen würde. Das Lied war ihr unbekannt, aber das war auch schon das Letzte war ihr auffiel, denn Rens Stimme schlug sie nieder. Immer größter wurden die Augen des Kindes, welches eigentlich in den Schlaf gesungen werden sollte, beim Klang dieser wundervollen Stimme in ihren Ohren. Es war als hätte er damit die Zeit in diesem Zimmer angehalten und ihr damit die Fähigkeit genommen, überhaupt irgendwas zu tun. Der Körper des blonden Mädchens fühlte sich schrecklich träge an, das einzige was scheinbar nicht zur Ruhe kam, war ihr Herz, was ihr scheinbar zeigen wollte, wie sich eine Herzattacke anfühlte. Die braunen Augen fest auf den Magier gerichtet, der so viel entspannter und ruhiger wirkte als zuvor verlor sie doch eine kleine Träne.
In Naomi kämpfte der Wunsch, sich einfach an ihn zu drücken und die Vernunft, dass dies das Lied unterbrechen würde, gegeneinander, es war ein wirklich verwirrendes Hin und Her im Inneren des Mädchens. Was auch immer sie vorher an Ren gefunden hatte, wie sehr sie ihn auch vorher schon gemocht hatte, jetzt war es deutlich schlimmer. Irgendwo auf dieser Welt gab es wahrscheinlich einen Menschen, der sich irgendwann das ganze Vertrauen dieses wundervollen Menschen verdienen würde, der mit all seinen Macken doch so perfekt schien. Das Einzige, was sie daran traurig stimmte, war, dass sie wahrscheinlich nicht dieser Mensch war. Mehr als je zuvor wollte sie es aber sein, doch da kam die Erinnerung, sie würde es nicht schaffen. Als er dann den letzten Ton gesungen hatte, starrte sie ihn immer noch mit großen Augen an. Klar wusste sie, dass er nun ein Statement erwartete, aber sie war innerlich noch so aufgewühlt, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. Das Herz schlug ihr im Hals, als hätte sie einen Marathon hinter sich und ihr Gehirn schien sich kurzfristig einer Themenwoche hinzugeben, die zur Beantwortung der stillen Frage absolut nutzlos war, es sei denn, Ren wollte nun hören, wie vollkommen wundervoll sie ihn fand.
Dann jedoch fand sie ihre Sprache ein wenig wieder und konzentrierte sich, um die richtigen Worte herauszubringen. "Es war, ich weiß nicht, wie ich es passend beschreiben soll. Das Lied war wirklich wundervoll, mehr als das, ich kann es wie gesagt kaum beschreiben", mit den Händen gestikulierend suchte sie nach anderen Worten, aber diese blieben ihr verwehrt. Stattdessen gab sie einfach dem Wunsch nach, den sie schon eine Weile gehabt hatte. Mehr oder minder mit ihrer eigenen Decke noch über sich krabbelte sie zu dem anderen Magier hinüber und kuschelte sich an ihn. Wahrscheinlich wieder etwas was er weder kannte, noch mochte, aber sie mochte es, und wenn er vielleicht wieder etwas strenger zu ihr war, würde dieser Wunsch in seiner Nähe zu sein verschwinden.

Nun wo einen scheinbar unendlich lang währenden Moment lang Stille herrschte, war Ren so wirklich zur Ruhe gekommen. Endlich konnte er mal wieder tief durchatmen und seinen Kopf völlig abschalten. Er war frisch geduscht, lag in einem weichen, bequemen Bett und hatte sich allen Ärger von der Seele gesungen. So richtig wohl fühlte er sich eingemurmelt in seiner Decke... Für einen Moment erschien er all seine Sorgen und die dunkle Vergangenheit zu vergessen und schloss gelassen die Augen. Lang hatte er nicht mehr alles so an sich vorbeiziehen lassen können. Er fühlte sich so unendlich frei in diesem Moment, weil ihn gerade dieses Lied, mit dem er so schreckliche Dinge verband, immer wieder daran erinnerte, was er hatte hinter sich lassen können und wie gut es ihm im Vergleich dazu jetzt ging. Nur er allein hatte sein Leben in der Hand, hatte einen guten Job, eine relativ annehmbare Bleibe und bekam früher oder später all das wonach er sich sehnte. Ihm war sehr wohl bewusst, dass er sein ganzes Leben lang noch nach mehr streben würde, als das was er jetzt hatte und wenn er etwas Neues erlangte, würde er sich gleich nach dem nächsten sehnen... Vielleicht war es sein von Alkohol getrübtes Hirn, welches ihm das Gefühl gab, das die Welt gerade still stand, aber irgendetwas hatte dieses unscheinbare Mädchen in ihm geweckt, was sehr lange Zeit von ihm nicht mehr wiederentdeckt wurde. In diesem Moment sorgte er sich um nichts, nicht einmal mehr um sein Leben, weil er eine komische Art von Sicherheit wiedergefunden hatte, an die er sich nur schwer hatte erinnern können...
Erst als das Mädchen zu sprechen begann, öffnete der junge Mann die Augen und schielte zu ihr herüber. Sie schien ganz schön durch den Wind zu sein, deutlich mehr als Ren erwartet hatte. Als sie begann so aufgebracht zu plappern und mit den Armen zu wedeln, als würde sie über etwas Unglaubliches sprechen, musste sogar Ren leicht schmunzeln, aber nicht nur das. Ein leichtes Lachen entlockte die aufgelöste Naomi dem Jungen. Er war froh, als sie aufhörte zu reden. Nicht etwa weil er ihre Worte oder die Stimme des Mädchens nicht ertragen konnte, sondern viel mehr aus dem Grund, dass er diese unbeschreibliche Ruhe gerade genossen hatte. Wenn er darüber nachdachte, fiel ihm kaum eine Situation ein, in der es so still gewesen war. Selbst sein Leben in der Wüste, bei welcher man glauben könnte, dass der Sand jeden Ton verschluckt, konnte er sich kaum daran erinnern, dass er einmal absolut nichts wahrgenommen hatte. Dass sie ihm so auf die Pelle rückte, erschien dem sonst so scheuen Magier gerade weniger unangenehm, als er gedacht hätte. Gut möglich, dass es am Alkohol lag, aber Ren schien gerade gar nichts aus der Ruhe bringen zu können. Fast so, als würde ihn nichts auf der Welt mehr wirklich stören. Es war wie Naomi dachte, so etwas kannte er nicht, doch wehrte er sich nicht. Aus Trägheit? Trunkenheit? Möglicherweise der Versuchung? Wer weiß. Ren seufzte leise und warf einen letzten Blick auf die zarte Blondine herab, bevor er die Augen schloss. Einen wirklich festen Schlaf hatte er nie, da ihn sehr oft Albträume plagten und er stets darauf bedacht war jedem, der ihm auf eine bestimmte Weise zu nahe trat, die Kehle wenn nötig durchzuschneiden oder auch das Genick zu brechen. Er glaubte nicht daran, dass Naomi ihm etwas tun würde, aber im Fall der Fälle würde er nicht zögern. Aber selbst an so etwas dachte der Akuma gerade nicht... Fast so als hätte er all die bösen Dämonen für einen Moment verjagt. Er lernte in diesem Moment tatsächlich sogar etwas Neues, was er noch nie so erlebt hatte. Die Nähe eines lebendigen Menschen brachte eine Wärme mit sich, die weder mit einem Heizkörper, einer Decke oder der der Wüste zu vergleichen war. Um sich nicht direkt um diese Erkenntnis zu bringen, stieß er sie nicht von sich, sondern schwieg still. Und während sich in seinem Kopf dank des Alkoholpegels alles noch immer drehte, summte er in Gedanken leise ein Liedchen vor sich hin, um sich selbst zum Einschlafen zu zwingen... Man wollte ja am nächsten Tag nicht noch müde zu dem Kater sein, nicht wahr?

Naomi hatte schon ein Donnerwetter erwartet, aber es blieb ruhig. Ren schien es nicht zu stören, dass sie so nah war. Wunderbar, scheinbar war Alkohol doch die Lösung für ein paar Probleme. Es dauerte ein wenig, bis sie sich an seinen Rhythmus gewöhnt und angepasst hatte, aber danach war es wirklich herrlich. In einem Takt atmete sie mit ihm und war sich sogar recht sicher, dass auch ihr Herz sich seinem angepasst hatte. Die Welle der Ruhe, die Ren so genossen hatte, schwappte auch über sie hinweg und ließ sie entspannen. Naomi hatte bisher immer etwas Angst vor Stille gehabt, weil jedes Geräusch, was in diese eindrang, sie unruhig machte, doch diese Stille war nicht stumm. In der Nähe ihres Ohres pochte das Herz des Magiers neben oder unter ihr. So genau konnte Naomi es nicht beschreiben. Außerdem war ihr warm, wohlig warm, es fühlte sich sicher an, fern von zu Hause und nicht allein. Ihre Nase war erfüllt von Rens Geruch, der Alkoholbeigeschmack störte sie nicht. Natürlich war der Geruch für sie nicht so lecker, aber er wurde recht gründlich überdeckt. Schön bald hatten Wärme, der ruhige Herzschlag und wohlige Gerüche das Mädchen in einen doch recht tiefen Schlaf fallen lassen, es war als hätte sie Ewigkeiten nicht wirklich geschlafen.
Ein Traum suchte sie heim, sie hatte schon lang nicht mehr wirklich geträumt. Eine Augenpaar, es sah aus wie ihr Eigenes, blinzelte sie an, eine Stimme, deren Worte sie nicht verstehen und nicht deuten konnte. Goldblonde Haare, wie ihr eigenes schienen überall zu sein und bedeckten die Statur ihres Trägers. Scheinbar hielt man sie im Arm, denn leicht wurde sie hin und her gewogen. Alles schien so vertraut, bis man sie plötzlich weiter reichte, an, Gideon? Er schien jünger und nicht so verbittert, doch mehr konnte Naomi nicht ausmachen, denn ihr Bild wurde Schwarz. Hatte sie die Augen doch geschlossen und wollte sich so sehr zwingen, sie wieder zu öffnen, doch es war unmöglich. Kurz wurde sie wach, ihr Herz raste ein wenig als sie Masaru nicht an ihrem Bett sah, doch dann machte sie eine Bewegung unter sich wieder darauf aufmerksam, dass sie gar nicht zu Hause war. "Ren", murmelte sie erleichtert und kuschelte sich zurück an den Körper des Gildenkollegen. Hier war sie sicher, da war sie sich sicher, auch wenn er sie sicherlich eines Besseren belehren würde, wenn er wieder wach war. Der Rest der Nacht war traumlos und Naomi war recht dankbar dafür, morgen war ein anstrengender Tag.
Der kam schneller als sie gedacht hatte. Ihr war als hätte sie gerade die Augen geschlossen, als frühste Sonnenstrahlen sie dazu brachten, sie wieder zu öffnen. Noch recht eingelullt von der Wärme, die dadurch entstanden war, dass sie so nah zusammen geschlafen hatte, blinzelte Naomi umher. Etwas verschwommen schien ihr alles, war Ren nicht derjenige, der gestern den Wein getrunken hatte? Da fiel es ihr ein, Ren, er war noch da, nun gut, wo sollte er auch hin, ohne sie zu wecken. Aber dennoch freute es sie, aufzuwachen und einen Menschen neben sich zu haben, wie würde es ihm wohl heute gehen, mit dem vermutlich recht dicken Kopf von gestern.

Das mit dem Einschlafen war bei Ren leider immer eine der eher unangenehmeren Angelegenheiten. Selbst jetzt, wo er nicht ganz der Herr seiner Sinne war, fiel es ihm recht schwer sich darauf zu konzentrieren zur absoluten Ruhe zu kommen. Sein Leben lang war er es gewohnt gewesen immer wachsam und vorsichtig sein zu müssen, sodass er sogar im Schlaf, der ruhigsten Phase des ganzen Lebens, nie zu einer absoluten Stille kam. Stattdessen war er immer noch wachsam, hörte jedes Geräusch und schon bei der kleinsten Bewegung wurde sein Schlaf direkt in den Halbschlaf versetzt. Leider hatte er einen so unglaublich leichten Schlaf, dass sogar ein Fliegenfurz ihn hätte wecken können. Es dauerte zwar seine Zeit, doch das Liedchen im Kopf und die entspannende Ruhe, die er jetzt gerade empfunden hatte, half ihm sehr gut dabei endlich einzuschlafen. Nun war es aber auch Zeit, immerhin hatten sie am nächsten Tag noch etwas vor und Ren hatte genug getrunken, was er noch auszunüchtern hatte.
Schon lange hatte Ren keinen Traum mehr gehabt. Vielleicht lag es am Alkohol oder auch an den ungewohnten Ereignissen, dass ihn in dieser Nacht tatsächlich ein solcher erreichte. Es war nichts Unangenehmes, sondern im Gegensatz zu Naomi hatte Ren einen schönen Traum. Er selbst vermutete, dass es an dem Lied lag, welches er gesungen hatte, denn es kam darin wieder vor. Allerdings war nicht er es diesmal, sondern eine zierliche Frau mit blauen Haaren und in leuchtender Rüstung. Das war die winzig kleine Vorstellung, die er von seiner Mutter hatte, nachdem er nur wenige Fotos von der schönen Frau gesehen hatte. Ihre Stimme konnte er nur erträumen… Und so fiel er zwar in einen nicht besonders festen, aber traumhaft schönen Schlaf…
Es war so angenehm warm und er fühlte sich, als wolle er nie wieder aus diesem bequemen, weichen Bett aufstehen. Einen solchen Luxus hatte der Akuma zu Hause nicht, schon allein aus dem Grund, dass er sich nicht einmal dies hatte leisten können. Aber jetzt ging es ihm gut. Diese Quest kam ihm so langsam vor wie ein kleiner Urlaub. Als er am Morgen so langsam aus seinem Komazustand wieder unter die Lebenden zurückkehrte, merkte er, wie ihn die Sonnenstrahlen im Gesicht kitzelten. Aber halt… Das war etwas völlig anderes, wenn man davon sprach, dass hier jemand am gestrigen Abend einen über den Durst getrunken hatte. Das Licht der Sonne hatte dann eher etwas von einem Laserstrahl, der krampfhaft versuchte sich in den Kopf des Dämonenjungen zu brennen. Die erste Reaktion nach dem Erwachen von Ren, war also ein morgenmuffliges Grummeln und schon packte er die Decke, um sie sich über den Kopf zu ziehen. „Ich sterbe…“, murmelte der schlaftrunkene junge Mann und rollte sich immer weiter zusammen, Naomi völlig ignorierend. Vielleicht hatte ja für sie der Morgen so schön begonnen, aber alles in Ren sträubte sich dagegen hier jemals wieder aufzustehen. Das hätte er sich vielleicht vorher überlegen sollen. Nein, wahrscheinlich hatte er das getan und wieder einmal nur seinen Dickkopf durchgesetzt, weil er kriegen wollte, was er gerade haben mochte. Und das hatte er nun davon. Einen Kopf, der so empfindlich war, dass jedes noch so kleine Geräusch klang wie ein zerschlagener Spiegel… Vorsichtig kroch seine Hand unter der Decke vor und suchte nach Naomi. Man musste sich ja vergewissern, ob die Dame überhaupt noch da war. Da es so warm war, war er sich da auch ziemlich sicher, aber man konnte ja nicht wissen, ob sie nicht gerade erst aufgestanden war. Als er ihre Schulter anfasste, wobei er hoffte, dass es auch wirklich diese war, grummelte es aus der Decke hervor: „Du hast nicht zufällig etwas gegen Kopfschmerzen?“Er klang ein wenig heiser, doch das hing sicher auch mit seinem Zustand zusammen. Ernsthaft, vorher kam er da nicht wieder heraus.

Naomi hatte noch etwas gedöst und die Nähe des Akumas genossen, weil sie eigentlich selten sofort aus dem Bett sprang, wenn sich die Gelegenheit bot. Tief und gleichmäßig hatte sie ein und aus geatmet und immer noch ein wenig Alkohol in der Luft gerochen, aber dennoch hatte der allgegenwertige angenehmere Geruch den doch recht stechenden Geruch zu übertünchen. Neben ihr grummelte es, Ren war erwacht. Scheinbar ging es ihm schlecht wegen seines Kopfes. Unter seiner Decke kam seine Hand hervor und griff nach ihrem Arm. Sanft streichelte sie über seine Hand und sagte leise: "Ja hab ich, ich hol dir was. Bleib einfach liegen." Er hätte sich wahrscheinlich auch sowieso nicht aus dem Bett erhoben, also krabbelte sie aus dem Bett und zog erst mal sämtliche Vorhänge zu und dunkelte zumindest so das Zimmer ein wenig ab. Nun ging sie zu ihrer Tasche und kramte in ihrer Tasche nach der Kulturtasche. Damit ging sie ins Badezimmer. Dort füllte sie ihren Zahnputzbecher mit Wasser und brachte diesen zusammen mit der richtigen Tablette zu ihm zurück zum Bett zu gehen. Sanft streichelte sie Ren über den Arm und flüsterte: "Hier ist deine Tablette."
Es würde allerdings noch ein wenig dauern, bis sie wirkte, nun genug Zeit für sie zu Duschen und sich wieder anzuziehen. Etwas was sie am Abend schlichtweg versäumt hatte, weil erst sein Anblick und dann seine Stimme sie total aus den Latschen geholt hatten. Sie trug auch immer noch sein Shirt, aber das machte ihr nichts aus. Ein wenig hatte sie sich daran gewöhnt, es zu tragen und es war angenehm ihn quasi am Leib zu haben. Nachdem sie sicher war, dass er die Tablette geschluckt hatte, meinte sie noch: "Ich geh ins Bad." Dann nahm sie ihre Sachen und ging ins Bad. Es war klar, dass sie sich ruhig Zeit lassen konnte, jede Minute, die sie länger brauchte, konnte Ren noch im Bett verbringen, aber sie hatten auch einen Job zu erledigen, also wollte sie es nicht zu sehr ausweiten. Also genoss sie ihre Dusche, wechselte danach ihre Kleidung und trocknete ihre Haare, soweit es eben ging, bevor sie zu Ren zurückging und ihm hauchzart über den Kopf strich. Hoffentlich ging es diesem inzwischen besser. Dann legte sie sein Shirt zu seinen anderen Kleidungsstücken und setzte sich auf die Bettkante. Ihr Schlaf war erstaunlich gut gewesen und dafür war sie ihm sehr dankbar. Leise erkundigte sich das Mädchen danach, ob er etwas essen wollte. Es war kein Ding hinunter zu gehen und ihm ein Frühstück zu organisieren.

Immer wieder… Diese Berührungen, vorsichtig und sanft. Damit konnte er nicht umgehen. Er versuchte sich davon nicht stören zu lassen, weil er sie aus einer gewissen Sympathie heraus nicht stets und ständig vor den Kopf stoßen wollte, aber es sträubte sich dennoch etwas in ihm dagegen. Sobald sie ihn berührte, so vorsichtig und gar dennoch nicht zaghaft, neigte seine Hand hastig dazu zurückzuschrecken. Ein bisschen wie ein getretener Hund. Doch er versuchte es über sich ergehen zu lassen. Einfach dafür, dass sie so viel Gutes schon für ihn getan hatte ohne ihm etwas anzutun. Da musste er ein bisschen kompromissbereit sein…
Tatsächlich schien er aber noch einmal mehr Glück mit seiner Begleiterin zu haben. Immerhin hatte sie nun für ihn eine Tablette dabei. Erleichterung machte sich bei dem Akuma breit, denn er hatte keine Lust darauf, dass dieser Zustand auf Dauer anhielt. Es brummte, schmerzte und war schrecklich unangenehm. Ruhig versteckte er sich weiterhin unter seiner Decke und wartete darauf, dass sie wieder kam. Wenigstens dauerte es nicht allzu lang und als er es sich wagte wieder unter der Decke hervor zu kommen, war es recht dunkel. Wow, Naomi hatte echt an alles gedacht. Das Zimmer abgedunkelt, etwas zu Trinken und eine Tablette. Etwas Besseres hätte er kaum erwarten können. In dem Moment fühlte sich Ren ein wenig mulmig. Ein unbekanntes Gefühl machte sich in ihm breit… Jemand kümmerte sich um ihn und dabei nicht nur darum, dass schnell alles wieder gut war, sondern es war auch persönlich gutgemeint. Vielleicht wurde er da sogar ein wenig verlegen. Schwer zu sagen, ob er noch rot vom Alkohol war oder ob er tatsächlich in Verlegenheit geriet, doch er sagte dazu auch nichts. „Danke…“, murmelte er knapp und noch immer ein wenig heiser und nahm ihr Getränk und die rettende Tablette ab. Kaum hatte er sie geschluckt, kehrte ein skeptischer Blick zurück. Scheiße. Sie hatte ihn so aus der Bahn geworfen, dass er sich nicht mal nach der Tablette hatte vergewissern können. Sie konnte ihm gerade alles angedreht haben… Vielleicht sogar vergiftet haben! Wie konnte er so nachlässig sein? Während er ein wenig um sein Leben bangte, sagte sie knapp, dass sie nun ins Badezimmer ging. Er schluckte, als sie die Tür schloss. Verdammt… Aber er fühlte sich nicht anders als vorher. Seufzend rutschte er wieder ins Bett und legte sich noch mal hin. Wieder zog er die Decke über den Kopf und schloss die Augen. Es ging ihm gar nicht mal so mies. Bis auf die Tatsache, dass sein Körper angeschlagen war, was aber wohl seine eigene Schuld war, hatte er ein angenehmes Gefühl gehabt. Er war es nicht gewohnt nicht allein zu erwachen, oder dass es nach irgendjemand anderem als ihm roch. Aber es war in Ordnung. Nicht das Beste bisher, aber akzeptabel. Er fühlte sich noch ein wenig müde… Vielleicht doch vergiftet? Ach was… Musste eher am Saufen liegen… Immerhin hatte er noch Zeit bis sie fertig war… Also schlief er direkt noch ein paar Minuten richtig tief ein. So tief, dass er es im ersten Moment gar nicht merkte, dass sie wieder mit ihm sprach und ihn sogar berührte. Dass er so unvorsichtig war, war unüblich. Vielleicht doch nur der Alkohol!

Als Naomi zurückkehrte und ihn vorsichtig nach dem Frühstück fragte schien er schon wieder zu schlafen. Irgendwie war das fast niedlich, half ihr aber nicht bei der Findung einer Antwort. Nun gut, es war davon auszugehen, dass ein großer Kerl wie Ren in der Tat ein Frühstück bedurfte aufzustehen, besonders nach so einer Nacht. Leise verließ sie also das Zimmer und ging hinunter, wo sie zumindest hoffte den Wirt oder seine Tochter anzutreffen. In der Tat fand sie die junge Frau vor, die ebenfalls scheinbar gerade an Frühstück dachte und begrüßte sie freundlich. "Guten Morgen", bekam sie mit einem Lächeln zurück. "Könnte ich mir und meinem Kollegen etwas zum Frühstück machen?", erkundigte sich das kleinere blonde Mädchen und sie nickte: "Natürlich, aber ich kann dir das schon abnehmen." Naomi schüttelte den Kopf, sie bekam es in letzter Zeit immer abgenommen und sie hatte schon eine gefühlte Ewigkeit nichts mehr wirklich selbst gemacht. Irgendwie fühlte es sich toll an, sich ein wenig um Ren kümmern zu können. "Ich denke es tut mir gut, Dinge selbst machen zu können", meinte sie also und bekam gezeigt wo in der Küche die Dinge waren die sie brauchten. Dort konnte sie sogleich feststellen, dass auch in der Küche alles wirklich sauber und ordentlich war, die Gerüchte schienen auf keinen Fall zu zutreffen und nur bösartig zu sein.
Während sie nun ein paar Scheiben Brot abschnitt und diese mit scheinbar hausgemachter Marmelade, Schokolade, lecker riechendem Käse und guter Wurst, bestrich beziehungsweise belegte summte sie das Lied was er am Abend gesungen hatte. Der Text war ihr nicht ganz in Erinnerung geblieben, aber die Melodie würde sie nach Kräften in sich bewahren. Manche Geschenke musste man eben die Geschenke die einem gemacht wurden besonders bewahren. "Ich mache Kaffee, wollt ihr auch welchen?", die Stimme der jungen Frau holte sie zurück in die Wirklichkeit, was eigentlich recht schade war, denn sie hatte gerade an ihre Wundervolle Nacht gedacht, die bis auf einen merkwürdigen Traum wirklich entspannend gewesen war. "Ja, ich denke Ren kann eine Tasse Kaffee gut ertragen, ich mag ihn leider nicht, habt ihr Tee?", erkundigte sich das Mädchen. Die junge Frau stellte ihr zwei Tassen hin und schüttelte den Kopf: "Nein, aber ich könnte dir einen Kakao anbieten." "Das klingt gut", bestätigte Naomi und ordnete die Hälften der gemachten Brote auf zwei Tellern an, wenn er etwas davon nicht mochte, konnte er immer noch etwas von ihrem Teller haben. Die freundliche Tochter des Inhabers legte ihr einen Apfel hin und meinte Vitamine wäre nie verkehrt.
Da hatte sie wohl Recht und Naomi mochte Obst sowieso recht gern leiden. Während sie also auf Kakao und Kaffee wartete schnitt sie den Apfel sorgsam in achtel und entfernte das Kerngehäuse aus dem Apfel und legte diese ordentlich zu den Broten auf den Teller und drapierte sie auf einem Tablett. Die junge Frau stellte ihr zwei Tassen dazu. Die eine enthielt den unwiderstehlichen Geruch von dampfender Schokolade. "Vielen Dank", das kleine blonde Mädchen nahm das Tablett und verschwand wieder nach oben wo sie ihren Gildenkollegen vermutete. Mit dem Rücken gegen die Tür, drückte sie die Klinke mit einem Ellenbogen herunter und trat ein, was würde sich ihr wohl offenbaren, nachdem sie sich herumgedreht hatte und die Tür leise geschlossen hatte.