Mit beschwingtem Schritt und einem fröhlichen Lächeln schritt Miyu durch die Straßen von Magnolia Town dem Gildenhaus von Fairytail entgegen. Ihr machte das schlechte Wetter nichts aus, denn sie lebte treu nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Und so trug sie unter heute eine lange schwarze Leggins unter ihrem lilanen Rock und über ihre normale Kleidung noch einen lilanen Regenmantel. Sie war also bestens für dieses feuchtkühle Herbstwetter gerüstet. An ihrem Arm hing ein Korb in dem das Mädchen frisch gebackene Muffins transportiere, die durch ein Tuch vor der freuchtkühlen Luft geschützt wurden. Ihr Einstandsgeschenk sozusagen. Das womit sie einen ersten guten Eindruck bei ihren zukünftigen Kollegen machen wollte.
Dafür war sie schon früh am Morgen aufgestanden und hatte gebacken. Einmal Vanille-Muffins mit weißem Schokoladen-Kern und einmal normale Schokomuffins. Also eigentlich musste hier für jeden Geschmack was dabei sein. Hmm aber was ist mit denen die nichts Süßes mögen?Die hatte sie völlig vergessen! Nun daran war nun nichts mehr zu ändern. Denen würde sie halt morgen etwas Gutes mitbringen. Vielleicht sollte sie morgen v erschiedene Onigiri mitbringen? Da war bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei. Aber vielleicht mochten ja auch alle Fairytailmagier Muffins? Vielleicht waren sie ja auch alle begeistert? Nun das konnte sie erst wissen, wenn es soweit war. Schließlich sollte man immer positiv denken.
Und so holte sie noch einmal kurz Luft ehe sie das Gildenhaus betrat. Sie bemerkte sofort, dass gerade nicht so viel los war. Hätte wohl etwas später kommen sollen... vielleicht wären dann mehr Leute da... Nun daran war ebenfalls nichts mehr zu ändern. Man musste aus der gegebenen Situation nun mal das beste machen und so stellte sie sich einfach mal in die Mitte des Raumes und rief: "Einen schönen guten Morgen. Ich heiße Miyu Hasegawa und bin ganz neu in der Gilde. Ich freue mich eure Bekanntschaft zu machen." Dann verbeugte sie sich ganz artig, ehe sie weitersprach: "Ich habe euch allen Muffins mitgebracht, ich hoffe sie schmecken euch." Kaum ausgesprochen zog sie auch schon das Tuch vom Korb und präsentierte ihr Gebäck, während sie abwartend zu den anderen Gildenmitgliedern schaute. Die schienen im ersten Moment wegen ihres Auftritts ein wenig überrumpelt zu sein, aber der größte Teil lächelte sie an und begrüßte sie, während der eine oder andere Muffin aus dem Korb verschwand.
Miyus Augen begannen zu leuchten und auf ihren Wangen bildete sich eine zarte Röte, als sie von verschiedenen Leuten zudem noch ein Lob für ihre Backware bekam. Genau so hatte sie sich das erhofft, auch wenn sich die meisten Magier wieder zurückzogen und ihren eigenen Dingen nachgingen. Aber sie schienen sich alle über die Muffins zu freuen und das war ja schließlich die Hauptsache. Der Grundstein für viele viele Freundschaften war nun gelegt worden. Mehr konnte ein Mädchen schließlich nicht verlangen.

Mit einer großen Portion Schadenfreude, die sich deutlich auf seinem Gesicht abzeichnete beobachtet Kazuya, wie Minato sich verschluckte und zu husten begann. Zwar hatte er nicht beabsichtigt den Donnermagier auf diese Art und Weise zu ärgern, aber wenn das nicht einmal ein Wink des Schicksals war, er würde sicherlich viel Spaß mit dem jungen Mann auf dieser Quest haben. Doch noch hatte er gar nicht zugestimmt, es war ja auch schwierig zu sprechen, wenn man gleichzeitig husten musste, aber das war ja nur eine kleine Formalität, denn schon nachdem er endlich aufgehört hatte zu husten, antwortete er dem Dragonslayer. "Wir haben heute aber gut Laune, liegt das am Wetter?" Der Dragonslayer bemerkte den Sarkasmus durchaus, es wäre auch sehr schwierig, wenn nicht, obwohl er selbst oft auf dem Schlauch stand, bei Verhaltensweisen der Menschen, Drachen waren deutlich einfacher gestrickt und seiner Meinung nach auch besser dran. „Vielleicht, wenn du es herausfinden willst, musst du mitkommen.“ Seine Laune war heute wirklich gut, es machte ihm nicht einmal etwas aus, das Minato ihm gegenüber sarkastisch gewesen ist. Ob es vielleicht wirklich an dem Wetter lag? Er hatte schon immer Regen und Nebel gemocht, so viel Wasser in der Luft, das zu seiner freien Verfügung stand, das war doch das Paradies.
Nachdem Minato sich den Zettel durchgelesen hatte, bedeutete er dem Dragonslayer, dass er einverstanden war und ihn begleiten würde, dann konnten sie ja endlich aufbrechen. Eigentlich gab es ja nichts mehr zu besprechen, daher machte der Dragonslayer sich auf den weg und durchquerte den großen Aufenthaltsraum, als er eine merkwürdige Geruchsmischung wahrnahm, Katze mit Muffins. Da er sich sicher war, dass niemand eine Katze in Muffins einbacken würde, jedenfalls hoffte er das, musste der Katzenteil des Geruches der Muffinbesitzerin gehören. Schlecht rochen sie ja nicht und Kazuya war sogar versucht einen zu probieren, er hatte, abgesehen von dem Nebel, noch gar nicht gefrühstückt. Daher näherte er sich einem Mädchen mit violettem Regenmantel, das scheinbar den Magiern die Muffins ausgab. Nur nebenbei hatte er mitbekommen, dass sie neu in der Gilde war. 'Will sich wohl einschleimen. Hoffentlich schmecken diese Muffins auch.' Ohne zu fragen langte er in den Korb und griff sich einen der helleren Muffins, wobei er schon darauf achtete, wie die Konsistenz des Backwerks war. Kazuya war keineswegs eigen, bei dem was er aß, während seines Trainings mit Levia war er sogar ab und an gezwungen gewesen Käfer zu essen, aber er wusste dennoch zu schätzen, dass diese Muffins locker luftig waren und sich nicht zu undefinierbarem Matsch verformten, sobald man sie berührte. Auch der Geschmack, eindeutig Vanille, war nicht schlecht auch wenn Kazuya nicht unbedingt Fan von Süßkram war. Nachdem der Muffin verschwudnen war, ob Minato einen probierte bekam er nicht mit, drehte er sich zu dem Mädchen um und blickte sie an. „Die sind nicht schlecht, hast du die gemacht? Du bist neu, nicht wahr, ich kenne deinen Geruch nämlich nicht. Willst du vielleicht mich und Minato dort ...“ Er zeigte auf den Donnermagier, dem vielleicht schon aufgefallen war, dass der Dragonslayer viel freundlicher als sonst sprach. „ … begleiten? Wir wollen gerade aufbrechen und du könntest uns begleiten, wenn du willst. Du hast Glück und bist gleich einem der Dragonslayer der Gilde in die Arme gelaufen, du kannst sicher eine Menge lernen.“ Ob man es glaubte oder nicht, Kazuya war überzeugt von dem, was er da gerade von sich gegeben hatte und da er es freundlicher getan hätte, als er selbst je für möglich gehalten hatte, wusste er nicht einmal, wie das Mädchen reagieren würde. Er kannte nicht einmal ihren Namen, den hatte er einfach nicht mitbekommen. Aber es war schon merkwürdig genug, dass er ihr angeboten hatte mitzukommen, das musste einfach am Wetter liegen.

Die gute Laune des sonst eher nicht so freundlich wirkenden Dragonslayers, verwunderte Minato etwas. Seiner Meinung nach konnte das nur an dem feuchten Wetter draußen liegen, das dieser sich so aufführte, oder er hatte jemanden geärgert und war deshalb so gut gelaunt. Aber der Donnermagier wollte sich ja gar nicht beschweren, im Gegenteil, es freute ihn sogar ein bisschen, dass würde die Zusammenarbeit mit ihm bestimmt leichter machen. Ihm ging es nach der heißen Schokolade schon viel besser, auch wenn er den letzten Schluck, dank der netten Mithilfe des Pinkschopfes, über den halben Tisch verteilt hatte. Zu Kazuyas und seinem Glück hatte seine Jacke nichts abbekommen, denn er hatte sie am Tag zuvor erst gewaschen. Nachdem er die Tasse, zur Bar zurückgebracht hatte, wie er es immer tat und sich anschließend ein paar Tücher geben ließ, um seine Sauerei wegzuwischen, hörte er eine junge Mädchenstimme laut rufen. "Einen schönen guten Morgen. Ich heiße Miyu Hasegawa und bin ganz neu in der Gilde. Ich freue mich eure Bekanntschaft zu machen." Ah wieder ein neues Gesicht, stellte er mit einem zufriedenen Lächeln fest, als ihm auch schon ein Geruch von Frischgebackenem in die Nase stieg. Zwar war sein Geruchssinn nicht so stark ausgeprägt, wie der eines Dragonsalyers, jedoch stark genug um es zu riechen, wenn ein leckerer Duft in der Luft lag. Dann, quasi wie zur Bestätigung, rief sie auch sofort. "Ich habe euch allen Muffins mitgebracht, ich hoffe sie schmecken euch." Oh ja, Muffins waren immer gut, vor allem wenn draußen solch ein scheußliches Wetter herrschte. Minato schmiss die verbrauchten Tücher, die sich nun voll mit Kakao gesogen hatten, neben dem Tresen in einem Mülleimer und begab sich zur neuen Gildenkameradin, um sie zu begrüßen. Wie er mit Verwunderung sah, war Kazuya schon bei ihr und begrüßte sie herzlich. Diese plötzlich aufkommende neue Seite des Dragonslayers, machte ihn immer noch etwas stutzig, und als der Neuen plötzlich anbot, sie beide bei der Quest doch zu begleiten, war die Verwunderung bei Minato komplett. 'Was ist den auf einmal mit dem los?' Doch dann, für einen kurzen Moment, schien er wieder der Alte zu sein, als er sich natürlich gleich mal als Dragonslayer vorstellte und meinte, sie könne von ihm ja bestimmt viel lernen. Minato genehmigte sich auch einen der Muffins, bevor noch alle weg waren, denn die anderen stürzten sich förmlich auf sie. Der Muffin war noch leicht warm und schmeckte wirklich gut, so gut, das Minato nicht lange brauchte, um ihn zu verputzen. 'Vielleicht hätte ich heute Morgen doch etwas essen sollen.' "Ich heiße dich ebenfalls bei uns willkommen", wandte er sich lächelnd an das neue Mitglied. "Unseren kleinen Dragonslayer hast du ja schon kennengelernt", meinte er dann und wies dabei grinsend auf Kazuya. Den Spruch konnte er sich nicht verkneifen. "Du heißt Miyu, wie ich gerade gehört habe, nett dich kenne zu lernen, mein Name ist Minato." Freundlich streckte er ihr seine Hand entgegen.

Miyu war doch ein wenig erstaunt wie viele unterschiedliche Magier hier in der Gilde waren. Es gab männliche und weibliche, große und kleine, alte und junge mit den unterschiedlichstens Haar- und Augenfarben, Kleidungstilen und Staturen. Und natürlich alle mit verschiedenen Namen, so dass sie sich die meisten überhaupt nicht merken konnte, was sie ein wenig ärgerte. Schließlich gehörte es zum guten Ton, wenn man wusste, wie sein Gegenüber hieß. Aber gut, es wäre wohl etwas zuviel verlangt, dass sie sich alle Namen gleich von Anfang an merken würde. Aber ein Name blieb ihr doch haften und das war Minato, weil dieser zunächst von einem rosahaarigen jungen Mann vorgestellt wurde. Innerlich staunte Miyu sehr über diese ungewöhnliche Kombination von Haar und Augenfarbe. Rosa war bekanntlich nicht unbedingt eine Farbe, die besonders männlich wirkte, auch wenn sie fand, dass sie dem Magier sehr gut stand.
Er schien jedenfalls keine Beklemmungen deswegen zu haben und trat ausgesprochen selbstsicher auf als er sie zu einer Quest einlud, was bei Nyu selbst für helle Begeisterung sorgte. Aber zunächst beschäftigte sie doch erst einmal die Sache mit dem Geruch. "Oh du kannst Menschen tatsächlich am Geruch erkennen, nyu? Das ist ja ne tolle Fähigkeit",meinte sie ernsthaft bewundernd zu ihrem Gegenüber ehe sie auf das restliche Gesagte einging: "Ich würde euch sehr gerne begleiten. Ich kann bestimmt sehr viel von euch beiden lernen." Mit diesen Worten blickte sie dann auch wieder zu Minato der an sie heran trat und sich noch einmal formell selbst vorstellte.
Mit dem Begriff "Dragonslayer" konnte das Mädchen nicht so viel anfangen und so fragte sie deshalb bei Minato nach: "Ja, ich heiße Miyu, aber ich könnt mich auch gerne Mi-chan oder Nyu nennen, wenn ihr möchtet. Dragonslayer, nyu? Ist das eine besondere Magieart, nyu?" Nun irgendwas musste es wohl mit Drachen zu tun haben, sonst wäre das Wort "Dragon" wohl kaum drin enthalten. Aber was es genau damit auf sich hatte, wusste sie nicht. Sie hatte von Magie und Gilden und all dem Kram ohnehin kaum Ahnung. Aber sie hoffte so viel wie möglich darüber lernen zu können. Und von wem konnte man das besser, als von zwei eingefleischten Fairytailmagiern, die sie zu einem Auftrag mitnehmen wollte.
Die Künstlerin war nur froh, dass sie heute morgen außer den Muffins sich doch noch die Zeit genommen hatte, Bentos zu machen. So war sie für die Reise wahrscheinlich mehr als genug gerüstet. Und sie war schon sehr gespannt und aufgeregt endlich loslegen zu können. "Also, wohin führt denn die Reise, nyu?", frage sie deshalb die beiden Jungen vor sich.

Mit einem freundlichen Grinsen blickte Kazuya Miyu an, während er den Spruch Minatos, dass der Dragonslayer klein wäre, einfach überhörte. Der Donnermagier würde sein Fett noch wegbekommen, da konnte sich Kazuya ruhig Zeit lassen. Wie das geschehen sollte wusste er zwar noch nicht, aber eine passende Situation würde sich noch bieten, besonders bei dieser Quest, denn soviel stand auf dem Zettel, es ging in ein Fischerdorf. Und wo ein Fischerdorf war, würde der Wasser Dragonslayer sicherlich etwas von seinem geliebten Nass finden, wäre ja auch merkwürdig, wenn nicht. Doch noch war einfach nicht die Zeit um sich an Minato zu rächen, egal wie verlockend es auch sein mochte. Daher wandte er sich der neuen Magierin zu, die wie sie selbst, aber auch Minato sagten, Miyu hieß. Klang schon ein wenig nach einen mauzenden Katze. War das vielleicht die Erklärung für den Katzengeruch, den sie ausströmte? Kazuya könnte jetzt sagen, dass es ein toller und netter Name wäre und er sich tierisch für sie interessieren würde, aber das wäre schlicht und ergreifend gelogen. Die Muffins hatten einen Anreiz dargestellt und das Wetter hatte dem Dragonslayer ein wenig gute Laune verschafft, aber er war noch immer weit vom standardmäßigen netten Jungen entfernt und hatte auch nicht vor jemals in diese Richtung zu gehen. Also sagte er das einzige, was in dieser Situation halbwegs glaubhaft sein konnte und das Mädchen dennoch nicht verschrecken würde. … Jedenfalls würde er das tun, wenn ihm etwas einfallen würde. Zum Glück schwieg die Magierin nicht und verschaffte dem Dragonslayer ein wenig Redestoff, bevor ein peinliches Schweigen alles überschattete. "Oh du kannst Menschen tatsächlich am Geruch erkennen, nyu? Das ist ja 'ne tolle Fähigkeit." Das war ja fast schon eine Einladung anzugeben, doch noch hielt sich Kazuya zurück. Noch.
Doch schnell bot Miyu dem Dragonslayer eine weitere Möglichkeit sich aufzuspielen und diese wollte er nicht ungenutzt verstreichen lassen. Als das Mädchen fragte, was denn ein Dragonslayer sein, straffte sich der junge Mann und begann mit sichtlicher Freude damit zusprechen. „Die Magie eines Dragonslayers ist die herrliche Form der Magie, die über den einfachen und von Menschen entwickelten Magien steht. Beigebracht werden kann einem das nur von einem echten Drachen, sonst kann man kein Dragonslayer werden. Man genießt als Dragonslayer so einige Vorteile, so kann man besser riechen, als normale Menschen und ist auch in der Lage sein Element, jedem Drachen ist ein eigenes zugeordnet, zu verspeisen, um seine Energie wieder aufzufrischen. Ich bin, dank Levia meiner Ziehmutter, für das Wasser zuständig und völlig immun gegenüber Angriffen, die auf Wasser basieren.“ Kazuya hatte ohne Luft zu holen gesprochen und musste endlich einmal durchatmen. Sein Vortrag war länger geworden, als geplant, aber bei dem Thema Drachen konnte er sich einfach nicht zurückhalten. Ein scharfer Stich durch zückte Kazuya, die Erinnerung an Levia, wie sie ihn allein gelassen hatte schmerzte noch immer. Er hasste sie nicht dafür, er hatte gewusst, was kommen würde, aber dennoch tat es weh, sie war die einzige Person, wenn man einen Drachen als Person beschrieb, die ihm jemals gezeigt hatte, wie sehr sie ihn liebte.
Still blickte er nach unten und versuchte seine Fassung wieder zu gewinnen. Gut, dass Miyu eine Frage stellte, die den Dragonslayer aus seiner Ruhe riss. "Also, wohin führt denn die Reise, nyu?" Zwar hatte Kazuya auf dem Zettel bereits gelesen gehabt, dass es in ein Fischerdorf gehen sollte, aber genaueres hatte sich der Dragonslayer nicht zu Gemüte geführt. Also spickte er noch einmal kurz auf den Zettel und informierte sich über ihr Ziel. „So, wie es hier auf dem Questblatt steht, müssen wir nach Hagane, einem Fischerdorf in den Klippen, ganz in der Nähe von Magnolia, daher sollten wir zu Fuß einfach dort hin gelangen, ohne größere Probleme zu bekommen.“ Mit diesen Worten faltete er das Stück Papier zweimal in der Mitte und schob es in die Tasche seiner roten Jacke. Er war bereit loszugehen und sobald es die beiden anderen waren, war alles in Ordnung.

Das Kazuya nicht sofort auf seinen Spruch einging, wunderte Minato. Eigentlich hatte er es auch nur aus Spaß gesagt, um den Dragonslayer aus der Reserve zu locken, aber nichts. Nicht einmal ein böser Blick von ihm und Minato beschlich das ungute Gefühl, das da eventuell noch was kommen würde. Denn so wie er Kazuya kennengelernt hatte, war es nicht seine Art, so etwas unkommentiert zu lassen. Aber fürs erst war alles gut, und als der Pinkschopf anfing, Miyu zu erzählen, was ein Dragonslayer war, kam auch wieder seine angeberische Seite zum Vorschein. Von wegen, die herrlichste Form von Magie ...ok sie war ungewöhnlich, das musste Minato zugeben, aber es gab noch so viele verschiedene Magieformen und jede hatte etwas für sich, egal ob man sie nun von einem Drachen gelernt hatte oder nicht. Auch das diese Magie nur durch einen Drachen zu erlernen war, stimmte so nicht, entweder wusste es Kazuya nicht, oder lies dieses Detail bewusst Außen vor. Minato hatte nämlich mal gelesen, dass man diese Fähigkeiten auch durch eine Lacrima bekommen kann, aber er wollte Kazuya jetzt hier nicht auflaufen lassen, den das passte einfach nicht zu dem Donnermagier. Während sich die beiden unterhielten, ergatterte Minato noch einen Muffin, den die anderen wohl übersehen hatten, und mampfte ihn genüsslich. Wie der Erste schmeckte auch dieser vorzüglich und tat ihm sichtlich gut, den wie erwähnt hatte er ja noch nichts gefrühstückt und was man überhaupt nicht gebrauchen konnte, das war ein hungriger Minato.
Auf Miyu´s Frage hin, um was es bei der Quest denn ginge, rückte der Wasser Dragonslayer, mit den Infos heraus, aber nicht ohne noch einmal einen Blick auf den Zettel zu werden. Wie Minato selbst schon gelesen hatte, ging es in ein Fischerdorf, nicht weit von Magnolia. Der Braunhaarige hatte natürlich nichts gegen einen kleinen Ausflug zu Fuß, trotzdem hoffte er, dass sich das Wetter noch bessern würde. Nachdem also alles so weit geklärt war, sah er mit einem Lächeln zu seiner neuen Teamkameradin. "Mi-chan, die Muffins wahren sehr lecker, vielen dank dafür." Wie es sich gehörte, bedankte er sich für die Köstlichkeit und wandte sich anschließend an beide. "Wollen wir sofort los, oder möchte noch jemand vorher etwas für die Reise einpacken?" Minato selber hatte alles dabei, was er brauchte, und musste somit, nicht unbedingt wieder nach Hause eilen, naja höchstens nur um kurz zu frühstücken.

Miyu staunte nicht schlecht als ihr der Junge mit den rosafarbenen Haaren erklärte was ein Dragonslayer war. Ein Magier der von einem Drachen ausgebildet wurde. Für die Kleine war diese Vorstellung nur schwer unter einen Hut zu bringen, weil sie mit Drachen immer so eine Art Monster verband. Aber wenn sie Menschen ausbildeten, dann konnten sie ja eigentlich nicht so schlimm sein, oder? Nun, sie hielt es für besser das nicht genauer zu erfragen, denn sie wollte den jungen Mann nicht verärgern indem sie irgendwas schlechtes über seine Ziehmutter sagte. Trotzdem fiel es ihr schwer sich ein solches Ungeheuer als treusorgende Mutter vorzustellen. Sie hatte allerdings auch keine Ahnung, dass sich eine Drachen"mutter" doch arg von einer menschlichen Mutter unterschied, auch was die Fürsorge anbelangte. Wie sollte sie auch ahnen, dass eine solche Ausbildung durchaus hart und manchmal auch grausam war, je nachdem bei welchem Drachen man gelandet war. Trotzdem klang die Magie, die der junge Mann hier beschrieb, wirklich großartig. Jedenfalls wesentlich besser als die Pictomagie, die Miyu beherrschte. Aber auch ihre Magie hatte schließlich etwas für sich. Schon allein weil es für sie eine Verbindung zu ihrer toten Mutter war. Und weil ihr hier eigentlich nur die Grenzen ihrer eigenen Phantasie und Kreativität auferlegt waren.
Trotzdem lobte sie natürlich das was der Junge da beschrieben hatte aufrichtig: "Oh, das klingt wirklich großartig. Ich wusste gar nicht das es sowas gibt... Von einem echten Drachen ausgebildet... das ist... hm.... schwer vorstellbar irgendwie... Aber auch echt großartig." Sie wusste nach wie vor nicht was sie davon halten sollte, aber sie wollte den Kerl mit den rosanen Haaren auf keinen Fall verärgern und diese Magie machte ihn tatsächlich zu etwas besonderem. "Du hast mir übrigends immer noch nicht deinen Namen verraten, Dragonslayer-sama", meinte sie dann noch freundlich lächelnd zu dem Magier.
Dieser erklärte ihr dann noch das es zu einem Fischerdorf ganz in der Nähe ging und Mi-Chan war hingerissen. Das war bestimmt total idyllisch und sie konnte dort sicher ein paar tolle Bilder von Booten auf dem Meer bei Sonnenuntergang malen. Minato trat dann auch schon an sie heran und fragte sie, nachdem er ihr ein Kompliment zu den Muffins gemacht hatte, ob sie starten könnten. "Oh, danke. Es freut mich dass sie dir geschmeckt haben. Ich bin bereit, denke ich. Also zumindest habe ich alles dabei, was ich brauche..." Vielleicht hätte sie doch besser Gummistiefel anziehen sollen. Aber gut, dass war jetzt auch egal. Ihre dunkelgrauen Turnschuhe hielten schließlich auch viel Feuchtigkeit aus. Sie würde schon keine nassen Füße bekommen. Also nickte Nyu entschieden mit dem Kopf als sie abermals erklärte: "Ja, ich bin bereit!"

Nach seine ausschweifenden Erklärung, die nichts anderes, als seine eigene, großartige nMagie betraf, schienen auch die anderen Magier bereit zu sein endlich los zu ziehen, doch eine wichtige Sache hatte er noch vergessen. Gut, dass Miyu ihn daran erinnerte. "Du hast mir übrigens immer noch nicht deinen Namen verraten, Dragonslayer-sama" Stimmt, er hatte ganz vergessen sich vorzustellen. Auch wenn er kaum jemanden kannte bildete er sich teilweise ein, dass er bekannt wäre, als der große Wasser Dragonslayer, für den er sich hielt. Aber sein großes Ego sponn sich wieder eine relativ logische Antwort zusammen, warum Miyu einen Namen nicht kannte. 'Sie ist ja erst neu in der Gilde, ich muss ihr ja erst einmal zeigen, warum Dragonslayer anderen Magiern überlegen sind.' Ist er nicht ein Herzchen? Besonders jetzt wo langsam seine normale Persönlichkeit zu Tage trat, der Nebel würde ihn ja schlecht auf ewig in einen, nennen wir es mal Glückszustand, versetzen. Doch bevor er sich wieder nach draußen in den Nebel begeben konnte, musste er der Neuen seinen Namen nennen. „Mein Name ist Kazuya Taizu und wie ich bereits erklärt habe, bin ich der Dragonslayer des Wassers.“ Damit wäre doch alles gesagt oder etwa nicht? Kazuya jedenfalls empfand es so, daher drehte er sich auf der Stelle um und marschierte schnurstracks auf das große Portal der Gilde zu. Gerade als er einen der Türflügel aufstoßen wollte, trat eine junge Frau ein, die Kazuya zwar nicht kannte, aber eindeutig als Mitglied der Gilde identifizierte, da sie auf ihren vollen Lippen das Symbol Fairy Tails in Pink besaß. Ohne Vorwarnung rutschte Kazuyas Laune in den Keller und das hatte rein gar nichts mit dem Mädchen zu tun, denn als er nach draußen blickte fehlte eine entscheidende Kleinigkeit, der Nebel. Es hatte aufgeklärt, während er sich mit Minato und Miyu beschäftigt hatte. Seufzend verließ der Dragonslayer die Gilde und machte sich auf den Weg aus der Stadt, ob ihm die beiden Magier folgten? Nun, das interessierte ihn kaum.

Klippenstraße

Kabuto war nicht früh aufgestanden – nicht für seine Verhältnisse. Wie so oft war der Sonnenaufgang noch lange hin und auch sechs Uhr ließ noch ein paar Stündchen auf sich warten, als der Käferjunge sich aus den Kissen hob und daran machte, den Dreck des letzten Tages aus dem Haus zu entsorgen und den Frühstückstisch reich zu decken, und als Belohnung dafür gab es ein warmes, unbelegtes Brötchen und einen zwei Tage alten Keks. Dann war es auch schon Zeit für ihn gewesen, das Haus zu verlassen – er wollte nicht riskieren, das Erwachen seiner weiblichen Mitbewohner mitzubekommen, denn morgens waren sie noch gruseliger als sonst auch. Auf dem Weg nach draußen fuhr er Kasumi durch ihr kurzes Haar – sie war auf dem Sofa eingeschlafen, das süße Kind. Sie mochte noch jung sein, aber eines Tages würde ein hübsches Mädchen aus ihr werden, ganz sicher. Die Wohnung verließ er lächelnd, zufrieden, auch wenn er aus seinem eigenen Heim fliehen musste – irgendwie war seine Stimmung heute gut.
Die Straßen waren heute sehr nass, Wasser floss in Strömen in die Kanalisation hinab, so sehr, dass der Kyofu fast schon Angst hatte, in den Strom zu geraten und ein Stück mitgezogen zu werden. Es musste wirklich ein ziemlich schlimmes Gewitter gewesen sein, das gewütet hatte, aber er hatte nichts mitbekommen, die Nacht selig durchgeschlafen. Stellte sich die Frage, was er jetzt tun sollte – die Sonne war noch nicht aufgegangen, die Geschäfte hatten zu und bis auf das Plätschern des Wassers gab es hier nichts zu hören. Nichts, dass auf irgendwelche anderen Menschen schließen ließ. Die Gilde war eigentlich immer offen, doch um diese Zeit würde sicher niemand dort sein, abgesehen von ein paar Leuten, die die Nacht hindurch gefeiert hatten, und wenn noch ein Betrunkener da war, dann wäre das sicher unangenehm... Leicht zitterte der Grünschopf. Nein, mit Betrunkenen wollte er sich lieber nicht auseinander setzen müssen, andererseits gab es aber auch keinen anderen Ort, an den er jetzt könnte. Also wurde es Zeit, das einzige zu befragen, das immer bei Kabuto war und das ihm keine Angst machte: Sein Herz! Er legte eine Hand auf das Schwert in seiner Brusttasche, schloss die Augen, konzentrierte sich auf den Herzschlag. Durch die Gegend laufen? Nichts. Er hatte keine Angst vor einem leeren, dunklen Magnolia Town, das war gut, aber heute gab es auch nicht das Gefühl, dass es sich lohnen würde, da zu bleiben. Zweite Option: Gildenhaus. Wenn da auch nichts passieren würde, musste er sich was anderes überlegen – doch dazu kam es nicht. Das Herz klopfte, und wie es klopfte – aber nicht aus Angst vor Betrunkenen. Es war ein Klopfen freudiger Erwartung, ein Klopfen, das sagte: Geh dahin, das ist heute der richtige Ort für dich. Also tat der Kyofu eben das. Flink und erwartungsvoll flog er die Wege geradezu entlang, lief einmal sogar durch eine Pfütze, die spritzend auf ihn reagierte, bis er vor der Tür des großen Gebäudes stand, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Es wurde Zeit, den neuen Tag zu grüßen und in die Arme zu schließen!
Leise betrat der Junge die große Halle, die den größten Teil der Gilde darstellte, und sah sich um. Tatsächlich lagen hier einige Leute, die es offenbar mit dem Alkoholkonsum hatten übertreiben müssen, aber wach war keiner davon – Glück gehabt. Trotzdem war er immer noch etwas vorsichtig, während er tiefer in das Gebäude schritt, dann blickte er in Richtung des Questboardes. Er erhoffte sich nicht viel davon, denn gemessen an der Zeit war es unwahrscheinlich, jemanden zu finden, der auf eine Quest wollte, das wusste der Grünschopf noch von vorherigen Besuchen zu unterschiedlichsten Uhrzeiten. Die besten Chancen gab es am frühen Nachmittag, etwa eine Stunde nach dem Mittagessen – aus welchen Gründen auch immer. Doch heute hatte er Glück. Und zwar nicht nur ein bisschen Glück, sondern richtig großes, nein, riesiges Glück! Im ersten Moment erkannte er nur, dass jemand am Questboard stand, sah eine Person im Profil, konnte aber bei dem Licht keine Details ausmachen. Dann erkannte er erst einmal die Haare, dann auch ein bisschen das Gesicht – und schon nach wenigen Augenblick war er sich absolut sicher! Sylvana!, rief er aus Reflex sofort, sehr glücklich, doch sofort war es ihm peinlich, so laut reagiert zu haben, und aus einem weiteren Reflex heraus duckte er sich hinter den nächsten Tisch, nur seine Augen und seine Frisur ragten noch darüber. Er war einfach zu schüchtern...