Die ersten Zweifel zeigten sich. Yuuki hatte anscheinend Rei anders eingeschätzt. Rei betrachtete Yuuki's Reaktion weiterhin und sah wie eine Augenbraue in die Höhe ging. Es war ihm nicht wirklich peinlich, denn ihm kratzte kein einziger Mensch am Gewissen. Er hatte schon immer Menschen gehasst und das tat er auch dieses Mal. Es ist schwer nachzuvollziehen, dass er Menschen hasste, da er selber einer war, aber wenn man sich seine unmenschliche Vergangenheit anhören würde, würde man auch schnell verstehen, was es mit dieser Abneigung auf sich hatte. Yuuki war keineswegs von dem Hass befreit, den Rei hatte. Nein, er war sogar mehr als sonst davon betroffen. Allein das Zucken seiner Augenbraue war genug um den Klingenkämpfer zu verraten, dass sein Gegenüber nicht gut gelaunt war. Optisch konnte man nichts von dem Hass erkennen, aber innerlich … Ist es wirklich so schwer sich zu wiederholen? Yuuki wiederholte sich und wieder einmal zeigte er, dass er nicht guter Laune war. Sein Gegenüber blieb optisch genauso, wie er war, aber innerlich stieg der Hass und die Wut. Das „Wie ich bereits zuvor sagte …“ hatte diesen Anstieg an Abneigung zu Stande gebracht. Das Rothaar war wirklich nicht bei der rechten Person angetreten. Rei wollte aber nicht seine Gedanken mit seiner Wut und seinem Hass verbringen, weswegen er einmal ausatmete. Er hatte jedoch dieses Mal zugehört und war nun im Begriff des Namens seines Gegenübers und das der Nebeninformationen. Er war nun zufrieden, dass er ihn noch einmal bat, sein Reden zu wiederholen. Er zeigte seine Dankbarkeit mit einem Nicken. Als er nach seinem Namen befragt wurde, stand er auf. Durch das Aufstehen hätte einmal seine enorme Größe und seine weite Kleidung nun mehr in den Vorschein treten müssen. Auch wenn Rei ihn jetzt noch nicht ausstehen konnte, wollte er sich fürs Wiederholen erkenntlich zeigen und stellte sich dementsprechend, wie von ihm „verlangt“, vor. “So, ich scheine mehr als wach zu sein, hehe.“, sagte er mit einem freundlichen Ton und lächelte nebenbei, “Es tut mir leid, dass ich mich nicht schon eher vorgestellt habe. Ich heiß' Rei, Rei Hämon. Also, um nochmal auf deine erste Frage zu kommen: Ich suche selbst nach einer Mission, die mir einen gewissen Lohn einbringt.“, er platzierte beide Hände hinter seinem Kopf und schaute in Richtung Questboard, “Wie man sieht, wimmelt es hier nur so vor „hungrigen“ Magiern.“ Er machte eine Pause und schnappte sich sein Guan Dao, welches er an die Wand angelehnt hatte. Er band es sich um seinen Rücken und sprach dann weiter: “Mir ist jede Mission recht und vor allem, wenn sie vom Meister höchstpersönlich kommt. Um es zu konkretisieren: Ich bin dein Partner! Aber … , etwas stutzig nahm er seine hinter dem Kopf verflochtenen Hände herunter und stand somit aufrecht vor seinem zukünftigen Partner, … wieso? Ich habe dich oft hier in der Gilde gesehen, da ich nicht nur einmal pro Tag in die Gilde hineinschaue. Es ist sehr seltsam, dass du gerade mich als deinen Partner wählst und nicht die übrigen Personen hier im Raum.“, kalt schaute er nun Yuuki an und wartete auf eine Antwort, aber bevor dieser eine geben konnte wollte der Große noch etwas anmerken, “Ach ja, nicht, dass du mich missverstehst …, er lächelte wieder und sein kalter Blick verschwand, … ich finde es natürlich fantastisch, dass du mich als Partner gewählt hast, aber mich würde immer noch interessieren, wieso du das tatst.“ Mit einem sympathischen Blick im Gesicht zeigte er doch noch eine gewisse Bindung zu seinem neuen Kollegen. Sein Hass und seine Wut waren keineswegs verflogen, nur hatte er sie für diese kurzen Momente ignoriert, um sich besser mit Yuuki zu verstehen. Es galt nämlich in naher Zukunft eine Quest zu erledigen. War Yuuki aber überhaupt bereit, dem zuvor planlosen Rei zu antworten?

Rei Hämon? Den Namen hatte er noch nie zuvor gehört, so viel stand auf jeden Fall fest. Auch wenn ihm der andere Magier dann und wann in der Gilde über den Weg gelaufen war – mir seiner orangefarbenen Haarpracht war er schließlich auch nicht zu übersehen und ein echter Hingucker –, da sich der Grynder hier oft aufhielt. Jedoch hatte Yuuki zuvor nie die Notwendigkeit gehabt, mit dem Anderen zu reden, weshalb er das nicht getan hatte. Denn der Rotschopf war nicht unbedingt bekannt dafür, direkt auf Leute zuzugehen oder einen großen Freundeskreis zu besitzen. Oh nein, seine richtigen Freunde konnte man praktisch an einer einzigen Hand abzählen, alle weiteren Leute, die er kannte, fielen entweder in die Kategorie „Bekannte“ und der Rest der Leute, die ihn nicht so recht interessierten. Wie sollte er nun erklären, wie und warum seine Wahl gerade auf Rei gefallen war? Dennoch, wenn man einen Moment genauer darüber nachdachte, ergab die Frage schon einen gewissen Sinn. Warum war Yuuki's Wahl gerade auf ihn gefallen? Weil er der einzige Magier gewesen war, der nicht gerade in einem Kampf um Leben und Tod über einen Questzettel verwickelt war? Oder doch eher, weil er ihn nicht kannte und neue Bekanntschaften schließen wollte? Gewiss gab es den einen oder anderen triftigen Grund, doch er sollte sich am Besten auf eine einzige Sache beschränken, die er seinem Questpartner verriet. "Nun ja, die Entscheidung fiel mir ehrlich gesagt ganz einfach. Du warst keiner von diesen „hungrigen“ Magiern, also warst du ansprechbar und kamst deshalb für mich infrage. Aber es freut mich, dass du dich entschlossen hast, auch an diesem speziellen Auftrag mitzumachen." Und das stimmte auch, es hätte ja auch sein können, dass Rei gar kein Interesse hatte mitzumachen oder dass er sogar schon mit jemand anderem auf Quest ging. Andererseits gab es auch viele Leute, die alleine Aufträge annahmen, um im Endeffekt mehr zu verdienen und alles behalten zu können, doch die Risiken, die damit einhergingen, waren auch nicht zu verachten. Wenn man zum Beispiel in eine schwierige Lage geriet, so gab es niemanden in der Nähe, der einem unter die Arme greifen und ihn unterstützen könnte. Und da er schon gerade beim Thema war, gab es ja auch noch einige Sachen, die es zu besprechen galt. "Liebend gerne würde ich sagen, dass wir uns keine Sorgen um unsere Sicherheit machen müssen, da es ein Auftrag von Meister Gale persönlich ist, aber das kann ich leider nicht." Ja, wenn man sich recht entsann, waren Aurora und Yuuki vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls auf eine Reise geschickt worden, bei der sie buchstäblich an einen höllischen Ort gelangt waren. Um genauer zu sein, hatten sie eine Gruppe gestrandeter Flüchtlinge retten müssen. An sich klang das jetzt auch nicht weiter schlimm, hätte es sich bei der Insel, über die das Luftschiff abgestürzt war, keine prähistorischen Einwohner gehabt. So hatten sich die beiden Magier aus Lamia Scale durch einen Dschungel und sogar einen Canyon voller Dinos kämpfen müssen, nur um am Ende beinahe einem Komplott auf die Schliche zu kommen. Warum nur beinahe? Ganz einfach, am Ende ihres Auftrages hatte eine gigantische Explosion die Insel ausradiert und keinerlei Beweisspuren von ihrer Existenz übrig gelassen. "Da ich nicht weiß, mit was wir konfrontiert werden könnten, sollten wir am Besten genaustens über die Fähigkeiten des jeweils Anderen Bescheid wissen. Ich beherrsche für meinen Teil Magnetismusmagie, kann also Einfluss auf Metalle jeglicher Art nehmen. Und wie schaut es bei dir aus?" Jetzt war doch die Frage, ob der Hämon auch etwas über sich preisgeben würde. Der Grynder hatte mit der Zeit gelernt, dass Leute viel eher dazu bereit waren, etwas über sich preiszugeben, indem man selbst den ersten Schritt tätigte. Aber ob dies auch auf Rei zutraf war eine ganz andere Frage.

Rei war ansprechbar und kam deshalb für Yuuki in Frage. Schön zu hören, dass es doch einen Grund gab, wieso gerade er ausgewählt wurde. Es war eine ehrliche Antwort, die er aus dem Tonfall entnehmen konnte, aber für ihn war es nicht genug. Die Antwort behielt einen Grund, aber keine, die dem Hämon gefiel. Er konnte es sich selber nicht erklären, aber es lag eine seltsame Atmosphäre in der Luft, die ihm dieses Gefühl gab. Er konnte es fühlen, weil ihm sein Bauchgefühl das so sagte. Aber, ob er jetzt wirklich so stur war und erneut nachfragte, ob es alles war, was er ihm als Grund zu liefern hatte? Er wollte es, das ist auf keinen Fall zu verleugnen, aber, ob es sein Partner wollte, war eine andere Frage. Rei hatte nun eine Quest und einen Kollegen, der ihm half die Quest zu bewältigen. Was konnte er sich in einer Lage wieder dieser, in der Menschen und andere magische Wesen versuchten, einen Job zu finden, noch wünschen? Nun, da gab es schon so einiges, was er sich hätte wünschen können, aber zu der Zeit wollte er einfach eine Arbeit finden und Jewel verdienen. Deshalb konnte er sich nicht leisten, Yuuki auf die Nerven zu gehen. Der Rotschopf hatte schon von Beginn an einen schlechten Eindruck von Rei bekommen, weswegen dieser sich nicht leisten konnte, noch einmal solch eine Dummheit zu begehen. Er blieb deshalb still und lächelte seinen Partner an, damit er sehen konnte, dass er mit der Antwort „zufrieden war“. Bevor er aber in Worten seine „Zufriedenheit“ fassen konnte, hatte schon Yuuki das Wort ergriffen. Der Klingenkämpfer hoffte, dass es etwas Wichtiges war und voila, es war etwas Wichtiges, aber etwas, was ihn beunruhigte. Sein Partner sprach davon, dass deren Sicherheit nicht sicherzustellen wäre. Wieso? Bin ich nicht gut genug oder gibt es etwas Anderes, was unsere bzw. seine Sicherheit gefährdet? Gut, ich selbst bin eine unberechenbare, wanderte Bombe, doch kann er nicht über das Wesen wissen, was in mir schlummert, oder doch?! Er sah Yuuki mit ernster Mimik an. Er war nun wirklich beunruhigt, dass entweder sein Partner über sein Geheimnis Bescheid wusste, oder aber es etwas gab, was sie verfolgen würde. Die Unruhe stieg in Rei und der Rhythmus seines Atmens wurde unregelmäßig. Auch begann er sich mehr zu kratzen bzw. schaute er in verschiedene Richtungen, sodass er nicht wusste, wohin zu blicken war. Er merkte, wie dämlich und nervös er aussah und versuchte deshalb sich wieder zu beruhigen. Er dachte sich, dass es nichts Schlimmeres geben konnte, als jemand in sich zu haben, der einem das Leben vermieste. Somit bändigte er seine Nervosität und stand dann wieder genauso da wie zuvor, nur, dass ihm noch ein bis zwei Schweißperlen über die Stirn liefen, die er natürlich abwischte. Nun, nachdem diese kurze Phase der Verzweiflung bei Rei zu Ende war – und nebenbei gesagt keine Minute dauerte – erhob Yuuki wieder seine Stimme. Er sprach davon, dass er nicht wüsste, was auf sie zukäme, weswegen natürlich der Hämon sich fragte, was eigentlich die Quest war. Aber bevor er diese Frage überhaupt stellen konnte, wollte sein Partner erst einmal wissen, was für eine Art der Magie er einsetzte. “Meine Magie … nunja, es sind die Finsternisrunen.“ Er zögerte beim Antworten, da er sich nicht sicher war, was seine Magie war. In den Büchern, die er in seiner Kindheit gelesen hatte, wurde von Finsternisrunen geschrieben, aber ob er sie auch aus dem Buch erlernt hatte, wusste er nicht und deshalb, konnte er nicht richtig sagen, dass es seine Magie war oder nicht. Danach erzählte er: “Ach ja, ehm, ich benutze natürlich auch eine Waffe, wie du unschwer erkennen solltest. Das ist meines Erachtens gut mit deiner Magie zu kombinieren find ich. Also, das ist so ziemlich alles, was ich kann, aber worum geht es eigentlich bei der Quest? Das würde mich sehr interessieren.“ Er schaute ernst und war geduldig, weswegen Yuuki alle Einzelheiten auflisten konnte, er würde ihm zuhören.

Aufgrund von Rei's nervöser Reaktion, wurde er eingehend von Yuuki betrachtete. Warum reagierte der Magier derart seltsam? Wenn er sich recht entsann, hatte er doch nichts anderes getan, als seine eigene Magie offenbart und den Anderen über dessen eigene gefragt. Es konnte natürlich sein, dass das Thema Magie für Rei ein besonderes oder gar unangenehmes Thema war, das konnte der Grynder schließlich nicht wissen. Andererseits würde es ihn nicht wundern, wenn er schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten war, was diese Sachen anging, war er nicht besonders gut. Und das war schon eine sehr großzügige Auslegung seiner Inkompetenz in Bezug auf seine Empathie. Aber vielleicht interpretierte er auch viel zu viel da rein und es handelte sich um etwas Banales, wie zum Beispiel, dass er sie schlicht nicht preisgeben wollte. Für gewöhnlich hätte der Rotschopf auch niemandem sofort über seine eigene Magie erzählt, aber ein Gildenkamerad stellte in diesem Fall eine Ausnahme da. Und das aus gutem Grund, wie er bereits erklärt hatte. Nicht vorzustellen, in wie vielen verzwickten Situationen er sich schon befunden hatte. Und hätte er in diesen nicht genaustens über die Fähigkeit seiner Partnerin Bescheid gewusst – es handelte sich um Aurora, welche die meiste Zeit über diese Funktion erfüllt hatte – so würde er heute nicht hier stehen und sich daran erinnern können. Letzten Endes entschloss sich sein Partner, doch etwas über seine Magie preiszugeben und heraus kam … Finsternisrunen. Davon hatte Yuuki noch nie gehört. Wenn das Mal nicht interessant klang! Da musste er auf jeden Fall mehr darüber erfahren, vielleicht konnten sie sich ja auf dem Weg weiter darüber unterhalten. Nur allzu gerne wäre Yuuki bereits dazu, im Gegenzug mehr über seine eigenen Fähigkeiten zu erzählen. Der Grynder war noch niemandem begegnet, der über dieselbe Magie verfügte wie er selbst. Was dementsprechend bedeutete, dass Magnetismus ziemlich rar und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine der verlorenen Magien war. Das hörte sich ja alles schön und toll an, der Nachteil war jedoch, dass es auch niemanden gab, der ihn unterrichten konnte. Er musste sich alles Selbst beibringen, was nicht wirklich leicht war. Aber mit viel Konzentration, Wille und Zeit würde es ihm letzten Endes gelingen, seine Magie zu meistern. Es gab kein Versuchen, er musste es schaffen, sonst würde er sterben! Doch zurück zum Thema, immer schweifte er ab. Gerade erzählte Rei nämlich noch, dass er auch mit einer Waffe umzugehen wusste. Na, wenn das nicht praktisch war, beinahe genauso, wie es damals mit Aurora gewesen war. Das bedeutete wiederum, dass sie beide durchaus ein gutes Team darstellten, Yuuki konnte den Nahkämpfer aus der Ferne unterstützen und den Gegner unter Druck setzen und stören, während der orangefarbene Magier den Widerstand überwältigte. "Tut mir Leid, ich weiß leider auch nicht mehr über die Quest, als du selbst. Meister Gale war da ziemlich verschlossen und meinte, dass sein Bekannter uns über sein Problem aufklären würde. Also dann würde ich mal sagen, machen wir uns mal auf den Weg, dann werden wir schon bald wissen, womit wir es zu tun haben." Und mit diesen Worten lief der junge Mann in Richtung der großen Gildenportale, hinaus in die große Stadt.

Tbc: Der (Alb)Träumer

*Claire rannte, so schnell sie ihre Füßchen in den niedlichen kleinen Schühchen tragen wollten, und sie kam doch noch nicht schnell genug voran. Dabei war die Möglichkeit gegeben, dass Neon bereits auf sie wartete, und sie musste ihm ihre Entdeckung doch so unbedingt zeigen! Aber sie konnte nicht mehr ... schnaufend und keuchend hielt sie an, stützte sich an einem Laternenpfahl ab und rang nach Luft. Wann war sie das letzte Mal so schnell gerannt? Nun, eigentlich noch nie. Hatte sie deswegen dieses schmerzhafte Stechen in der Brust?
Und überhaupt, wie hatte sie das alles nicht früher erkennen können? Normalerweise hätte sie einen ihrer beiden Brüder um Rat gefragt, aber den einen hatte sie heute schon besucht - er schlief tief und fest, so wie immer. Er befand sich im Auge des Sturms, was in diesem Fall hieß, dass er auf ihre Fragen keine Antwort geben konnte. Und den anderen hatte sie schon eine Weile nicht mehr gesehen ... wahrscheinlich wanderte er in der Weltgeschichte herum. Tristan konnte sehr gut auf sich alleine aufpassen und würde schon beizeiten zu Besuch kommen. Sie musste nur geduldig sein und ihr Keksregal immer gefüllt lassen.
Doch zurück zu Wichtigerem: Neon abfangen. Abermals sprintete die Lichtmagierin los, diesmal etwas langsamer, bis sie das Tempo des gemütlichen Adventuretrabes für sich entdeckt hatte. Was für eine Erfindung! Schnell genug, aber auch nicht so schnell, dass einem die Luft wegblieb. Gleichzeitig aber Laufend und in Bewegung. Vielleicht konnte sie ja Patent dafür anmelden und diese Erfindung für sich beanspruchen?
... Naaaaah.
Und so, in dem neu entdeckten gemütlichen Lauftempo kam Claire letztendlich auf Bobo und Neon zu, winkte schon von Weitem und strahlte übers ganze Gesicht. Wenn sie gekonnt hätte, dann hätte sie sicherlich noch Glitzersternchen gesprüht.
"Huuuuhuuuuu, Neon! Du glaubst ja gar nicht, was ich für dich habe ..."
Eine Vollbremsung später zog sie voller Elan ein Stück Stoff aus ihrem Ärmel - übrigens war ihr Kleidchen heute reinweiß, ebenso wie das Blümchen in ihrem Haar - nur um es vor der Nase der niedlichen Knutschkugel hin und herzuwedeln.
"Stell' dir vor, ich wollte eigentlich nur Eierwärmer für meine Frühstückseier kaufen, aber die nette Verkäuferin hat mir stattdessen das hier gegeben. Ich wusste gar nicht, dass das ein Synonym war. Ich kann sie nicht gebrauchen, also hier."
Und damit überreichte sie ihm ... genau, der Herr in der Zweiten Reihe links bekommt einen Gummipunkt: Eine warme Männerunterhose. Dass Bobo in diesem Moment denken könnte, dass das Verschenken von Unterhosen auf Intimität im Verhältnis schließen lassen könnte, sei mal dahingestellt. Sie hielt auf jeden Fall Neon noch diese Unterhose hin, als sie Bobo erspähte, ihm allerliebst zulächelte und knickste. Seinen Namen kannte sie leider nicht, und selbst wenn, dann hätte sie ihn vergessen. Die Welt war so grausam.

Kuroshinju fest im Griff haltend kam Erin mit nachdenklicher Miene durch die Eingangstür des Gildenhauses in den Eingangsbereich eben dieses Gebäudes hereinspaziert. Ihr Schritt war gemächlich, während sie mit ihrer anderen behandschuhten Hand ihr Kinn wie ein richtiger Denker abstützte. Es war ein Höschenjäger unterwegs… und diesem würde Erin Einhalt gebieten, so hatte sie es sich vorgenommen. Frauen sollten ihrer Meinung nach sowieso einen besonderen Schutz erhalten, weswegen sie gern jeder Mutter, die einen Sohn hatte, gern predigen würde, dass sie ihrem männlichen Balg auf jeden Fall einprägen sollte, dass er sich gegenüber einer Dame wie ein richtiger Gentleman benehmen sollte. Aber der Trieb eines Mannes stellte hierbei das größte Handicap dar. Allein, wenn man sich Katsu schon ansah… Naja.
Weiterhin gemächlich schlenderte sie das schwarze Brett ab, an dem viele verschiedene Zettel hingen. Dort war auch eine Beschreibung zu der Quest, die sie am gestrigen Tag flüchtig überflogen hatte. Dieser perverse Kerl, der sich einfach an der Wäsche von ahnungslosen Damen bediente… Erin zog bei diesem Gedanken nur wütend die Brauen zusammen. Nach außen hin zeigte die Schwertkämpferin aber nichts von ihrer Gefühlslage, sie schaute einfach weiterhin so melancholisch drein wie immer. Sorgfältig faltete die burschikose junge Frau den Quest-Zettel zusammen, ehe sie zu ihren beiden Freunden Claire und Neon herüberging, die sie soeben erblickt hatte.
„Hi, Neon. Hallo, Claire.“ Sie nickte beiden zu, wartete ihre Begrüßungen ab, bevor sie sich anhörte, was der kleine Neon so ärgerlich zu berichten hatte. Der Kleine hatte sich mit Katsu zum Spielen verabredet. Gestern, soso. Während weiter auf sie eingeredet wurde, fiel bei Erin plötzlich der Groschen, sodass sie überrascht die Augen aufriss. Katsu hatte genau dann gefehlt, als die Raubzüge des Sittenstrolches losgingen! Sehr verdächtig… Doch ehe die Schwertkämpferin irgendwie ihre Gedankengänge äußern konnte, stand plötzlich Neon wieder im Mittelpunkt, denn schließlich war er wieder einmal drauf und dran sich in der Öffentlichkeit zu entkleiden und diese Unterhose, die er in den Händen hielt, anzuprobieren. Wo kam die Unterhose plötzlich her?!
„Neon!“, knurrte die Schwertkämpferin verärgert, ließ ihre Hand nach vorne schnellen und riss so dem Jungen die Buchse aus der Hand. „Sowas macht man doch nicht in aller Öffentlichkeit!“, schalt sie ihn mit ernstem Blick, griff nach seinem Koalakopfrucksack und verstaute das Kleidungsstück darinnen, wobei sie sich sehr stark im Zaum halten musste, denn diese süße Tasche… Erin musste sich unbedingt auch so eine zulegen! „Und jetzt zieh dich schnell wieder komplett an.“, ordnete sie ihm streng an, fuhr dann aber sogleich auch fort, indem sie Claire ansah. „Ich habe überlegt, dass wir Katsu vielleicht einen Besuch abstatten sollten… Mir nach!“ Und damit setzte sich einfach in Bewegung ohne darauf zu achten, dass ihr die anderen beiden folgten.
Wenig später hatte sie Katsus Wohngebäude, von welchem sie die Adresse durch das viele Hören Sagen herausgefunden hatte und das einem Badehaus gegenüber stand, erreicht und lief die Treppen etwas außer Puste hoch, wobei sie immer zwei Stufen auf einmal nahm. Die Tür zu seiner Wohnung stand offen. Angespannt verlangsamte sich Erin und ohne einen Mucks von sich zu geben betrat sie die Wohnung, die nur sehr… spärlich eingerichtet war. Entweder hatte der braunhaarige Perversling kein Geld mehr oder einfach nur einen schäbigen Geschmack. „Hallo? Katsu!“, rief sie laut durch seine Wohnung und lief weiter hinein. Kurz darauf fand sie den Gesuchten an einem Tisch sitzend, um welchen bereits mehrere zusammen geknüllte Papierbälle herumlagen. Scheinbar schien er gerade an einem Manuskript dran zu sitzen… Mit verschränkten Armen und einem ernsten Blick stierte Erin den jungen Mann an. „Katsu... Wir müssen reden. Du hast Neon gestern einfach versetzt und das genau zu dem Zeitpunkt, als dieser Höschenjäger zugeschlagen hat… Dir ist klar, dass du momentan mein Hauptverdächtiger bist, oder?“

Zitat

---

Lieber Katsu,
wir sind gestern in Hargeon angekommen und haben außerhalb der Stadt die Zelte aufgeschlagen, morgen werden wir durch die Stadt gehen und die Werbetrommel rühren, auch wenn der Direktor sehr leblos wirkt. Doch ehrlich gesagt, geschieht es ihm Recht und seit Francois weg ist, sind wir alle im Zirkus viel glücklicher, selbst Yoko muss zugeben, dass du uns in dieser Hinsicht sehr geholfen hast.
Auch wenn das Training weiterhin hart und anstrengend ist, ist es viel erträglicher, wenn man sich danach etwas zu Essen gönnen kann, anstatt dass ein Bär dir das stibitzt und die gesamte Atmosphäre ist entspannter, seitdem der Direktor in seiner Lethargie verfallen ist.
Es ist schade, dass wir aber deswegen in Hosenka Town keine weiteren Vorstellungen geben konnten, ich hätte dir gerne das gezeigt. Doch bestimmt ergibt sich dafür noch eine Gelegenheit. Mal schauen wie es jetzt hier ausschaut.
Und tatsächlich haben wir bis zum Aufbau fast frei, solange wir die täglichen Übungen und Proben machen, weswegen ich dir gerne mal ein Foto aus der Stadt schicken mag. Vielleicht warst du ja noch nicht in Hargeon?

Wir bleiben ein paar Wochen hier, ich habe einen Briefumschlag beigelegt, worauf unsere momentane Adresse steht. Hoffe auf eine baldige Antwort.

Nami

---

Katsu schaute den Brief an, den er sauber gefaltet vor sich auf dem Sitztisch hatte, während er mit einem Kugelschreiber im Mund überlegte, was er als Antwort schreiben sollte. Er hatte noch nie so etwas wie einen Brieffreund gehabt und das hier war die sexy Nami, die ihn damals um seine Adresse gebeten hatte und nun ihm tatsächlich schrieb! Das war… er war… so glücklich!
Aber was sollte er als Antwort schreiben? Er legte den Brief weg, nahm ein leeres Blatt Papier und dachte angestrengt nach… Er versuchte es mit ein paar Wörtern, aber irgendwie… Er zerknüllte das Papier. Noch einmal. Wie schreibt man bloß einen Brief vernünftig?
„Also, in meiner Zeit haben wir uns ständig Briefe geschrieben, das waren vielleicht Zeiten!“[/size]
Das kann nicht sein, zu Zeiten der Dinosaurier gab es noch kein Papier. Vielleicht hast du mit einem Faustkeil auf Rinde gehauen und gedacht, das Gekrakel sei ein Brief, aber ich habe hier mit der Realität zu tun! Und noch ein Fehlschlag!
Katsu hatte viel Erfahrung damit, wie es ist, von Frauen verachtet zu werden, aber dummerweise hatte er keine Ahnung, wie er es schafft, dass sie ihn mochten! Er hatte wegen der Sache mit Francois bloß einen kurzweiligen Bonus bei Nami bekommen und den durfte er auf keinen Fall verlieren… Und noch ein fehlgeschlagener Brief.
Er hörte nicht, wie jemand eintrat und nach ihm rief, so konzentriert war er! Er hatte die Tür angelehnt um durchzulüften, doch plötzlich standen vor ihm Neon, Claire und Erin, die Schatten warfen sich auf das Papier, weswegen er hochsah. Und sofort wurde er mit vielen Anschuldigungen konfrontiert und war überrumpelt, aber er musste etwas klarstellen: „Ich hatte Neon gesagt, dass es später sein kann, ich war verhindert worden!“ Tatsächlich war er erst zwei Stunden zu spät gekommen, da war sie schon weggewesen. „Und was meinst du mit Hauptverdächtiger und Höschendieb?“ Erin gewährte ihm einen Blick auf den Anschlag, der bestimmt am Questboard gehangen hatte: „Wie…“, Katsu war schockiert, verletzt: „Wie könnt ihr mir nur so etwas unterstellen! Ich meine, ihr kennt mich doch!“ Uhhh… Wenn man sich ihre Gesichter betrachtete, war der letzte Satz vielleicht nicht so gut. „Ich meine, ich würde doch niemals Höschen klauen, ich meine…“ „Was ist mit der Geschichte in Siegasstadt? Oder Neapoel?“ „…zumindest habe ich es nicht mehr gemacht, seit ich in der Gilde bin!“ [size=80]„Wer will schon Höschen klauen, wenn man die Körper direkt sehen mag, nicht wahr?“ „Und ich war gestern auf keinen Fall Höschenstehlen, ich werde es euch beweisen!“ Damit ging Katsu schnell zum Schrank, legte sich den Schwertgürtel ab und bedeutete den Rest ihm zu folgen.

Badehäuser und Läden

Eine Seefahrt die ist lustig...

Es war Vormittags, die Uhr hatte erst vor wenigen Minuten zehn geschlagen, als eine in schwarz gekleidete, ihr Haupt mit einer ebenso gefärbten Kapuze fast vollständig verhüllende Blondine den Platz vor dem Portal des Hauses der Magiergilde Lamia Scale betrat. Ungewöhnlich dunkel war es für die Tageszeit, der Herbstnebel hielt sich an diesem Morgen hartnäckiger als sonst, und relativ kühl war es auch. Aber weder das eine noch das andere störten die Kabane. Im Gegenteil, sie war so lange nicht mehr da gewesen, dass die strahlende Morgensonne ihr wahrscheinlich nur überflüssige Rührseligkeit entlockt hätte. Auf diese Art und Weise passte ihre Rückkehr wenigstens zu ihrer Persönlichkeit, auch wenn sie eine gewisse Aufregung nicht leugnen konnte. Yureiko wollte gar nicht bestreiten, dass sie sich verändert hatte, obwohl sie noch nicht wusste, wie tiefgreifend und langfristig diese Veränderungen sein würden. Fakt war aber: Die letzten Monate waren turbulent und anstrengend gewesen, angefangen bei den familieninternen Kämpfen bis zu dem mehr oder weniger dramatischen Aufeinandertreffen mit ihrem ehemaligen Stalker Souta. Gerade letzteres konnte sie nicht einschätzen. Umso wichtiger war nun wieder Routine in ihr Leben zu bekommen und im Falle eines Magiers hieß das: Arbeiten, Quests erfüllen. Genau dafür war sie nun hier.
Während die Zauberin gemächlich den Eingang das Gildenhauses durchschritt, streifte sie ebenso langsam die Kapuze vom Kopf, ohne ihrer Umgebung und den Menschen, die sich in ihr bewegten, mehr Beachtung zu schenken als unbedingt nötig war. Ihr war warm, etwas zu warm. Auf Grund der Außentemperatur hatte sie sich für einen langen weiten Mantel entschieden, zwar aus dünnem Stoff, aber immerhin ein Mantel. Draußen hatte sie dennoch gefroren und jetzt war sie kurz davor zu schwitzen. Man konnte manchmal nicht nur nicht alles haben, ab und zu bekam man offensichtlich auch einfach gar nichts. Künstlerpech. Inzwischen war die Alchemistin am Questboard angelangt und ließ ihren Blick über die Aushänge schweifen. Wofür die Leute immer Magier benötigten war allerhand. Eine Frau brauchte einen Partyplaner, irgendwo gab es ein Problem mit tollwütigen Affen... das waren keine Quests für echte Magier. Das war etwas für blutige Anfänger. Sie wollte etwas mit mehr Biss, einen guten Kampf oder zumindest jemanden zum verdreschen. Die Wunden ihres letzten Kampfes waren äußerlich zwar verheilt, aber innerlich brannte sie darauf, diese gefühlte Niederlage wettzumachen. Da, dieser eine klang gut! Mit spitzen Fingern riss sie das Papier von der Wand. Ein Händler, der um Geleitschutz bat, bot zumindest die Chance auf eine ansprechende Schlacht - und wenn nicht, dann schob sie zumindest eine ruhige Kugel. Allerdings sollte sie das nicht alleine machen. Nicht, dass sie Angst vor einer Überzahl hatte, aber sicher war nun mal sicher. Außerdem wollte die Kabane sowieso neue Leute kennen lernen. Wieso also nicht das eine mit dem anderen verbinden?
Ruhig hob die Zauberin den Blick und begann damit nach einem Opfer Ausschau zu halten.

Wenn zwei Menschen ihren Weg kreuzten, die beide von Grund auf verschieden waren, dann musste das schon irgendeine merkwürdige Bestimmung sein. Anders ließ sich eine Situation in der die düstere Alchemistin auf die scheinbar lebensfrohe Eistänzerin traf nur schwer erklären. Wenn Kohana vielleicht später davon erzählte, dass diese Frau dort ihre Begleiteren gewesen war und diese sogar noch lebend davon gekommen war, würde man wohl glauben, dass diese Geschichte an den Haaren herbei gezogen war. Doch es gab wohl tatsächlich eine Art Schicksal, welche Kohana heute erwartete. Allerdings hatte sie jetzt noch keinen Schimmer was am heutigen Tage auf sie zukommen würde…
Bis jetzt sah der Tag noch ganz normal aus. Seit sie in einer Gilde war, war Kohana recht träge geworden. Es war angenehm sich im Gildenhaus aufzuhalten und mit allerlei verschiedenen Leuten zu plaudern. Viele erzählten Geschichten von ihren Erfahrungen und Reisen und Kohana konnte auch hier abschätzen, was es für starke Magier hier gab. Ihre Suche nach den Dragonslayern war allerdings vergeblich gewesen… Und so musste sie feststellen, dass man einer Person nicht auf den Kopf zu sagen konnte, dass sie ein Dragonslayer war. Eine schockierende Erkenntnis, denn entgegen ihrer Erwartungen waren diese edlen und besonderen Magier scheinbar augenscheinlich normal. Etwas in Kohana plädierte allerdings darauf, dass sie nur normal wirken wollten, um sich nicht unter zu ordnen, sondern sich unters schlichte Fußvolk zu mischen. Es konnte nämlich gefährlich sein eine solche Magie zu beherrschen, hatte sie gehört. Kohana würde sonst schon lang damit hausieren gehen!
Am besagten Morgen lief Kohana ziemlich motiviert durch den Vormittagsnebel. Es war angenehm kühl, wie bereits bekannt, mochte das Mädchen aufgrund ihrer Veranlagung die Kälte sehr. Mal wieder trug sie auch viel zu viele Klamotten. Kohana war im Sommer schon oft so angezogen, als würde in Kürze eine Eiszeit ausbrechen und neigte dann dazu Stoff abzulegen, doch sobald es etwas kühler wurde, wurde die Sportart im Zwiebelschichten anlegen noch einmal auf die Spitze getrieben. Mütze, Schaal, Handschuhe, dicker Mantel und Stiefel bis über die Knie zierten das sonst so leicht bekleidete Mädchen… Während sie nun also mit einem strahlenden Lächeln durch den herbstlichen Nebel stolzierte, wippte sie freudig hin und her und summte leise ein Liedchen vor sich hin. In ihrem Kopf malte sie sich einmal mehr Weltherrschaftsszenarien aus, während man auf ihrem Gesicht die Unschuld in Person zu erkennen glaubte…
Freudig kam sie erneut, wie jeden Tag um diese Zeit, im Gildenhaus an. Sie klopfte sich die etwas dreckigen Schuhe vor der Tür ab und durchschritt mit einem Strahlen die Tür, dass wohl kaum jemandem entgehen konnte. Es sei denn man wich diesem krampfhaft aus. Amüsiert bestand ihre erste Aktion darin den Mantel abzulegen, unter dem sich eine normale süße Mädchen Tracht zeigte. Ein Röckchen hinab bis dahin wo die Stiefel endeten und ein dünner Pullover, der recht eng war, aber weit reichte. Natürlich bunt, sodass es in den Augen stach die Dame mit den ohnehin grellen Haaren und der blassen Haut zu betrachten. Ihr erster Gang richtete sich in Richtung der Theke, um die Bardame zu begrüßen, mit der sie häufig plauderte. Allerdings gab diese ihr nach kürzester Zeit denselben, demotivierenden Rat wie immer… Man erinnerte sie daran, dass sie lang nicht auf einer Quest gewesen war und dass sie doch einmal wieder suchen sollte. Nachdem ihre letzte Quest mehr oder minder in die Hose gegangen war, hatte Kohana reichlich wenig Lust gehabt und die Motivation ließ noch immer auf sich warten. Da sie dies aber immer mit einem Lächeln überspielte, war sie schon oft gefragt worden, ob sie jemanden begleiten wollte. Dementsprechend versuchte man ihr unter die Arme zu greifen und sie auf den richtigen Weg zu führen. Doch immer sträubte sich etwas in ihr… Dennoch nahm sie freundlich strahlend und mit einem verlegenen Lachen den Rat an und begab sich ein wenig Steif zum Questboard, das sie nur knapp musterte. Das waren aber auch alles so niedere Aufgaben… Eigentlich wollte sie sich nicht die Hände schmutzig machen. Seufzend las sie davon, wie einige Leute eine Insel oder sowas vor Affen retten sollten und andere sinn- und freudelose Arbeiten. Für einen Moment entglitten ihr die Gesichtszüge, denn sie war unzufrieden, doch kaum war dies geschehen, legte sie wieder die Fassade des Engelchens auf… Dass sie an diesem Tag noch etwas mehr erwartete als das, hätte sie wohl nicht gedacht… Wahrscheinlich hätte sie sich sonst völlig dagegen gesträubt!