Rei hatte nun einen Sitzpartner. Es war keine, die für die Ewigkeit eine sein würde, aber dafür eine, die wenigstens bis zum Ende des Essens bei ihm sitzen würde. Vielleicht würde sie sogar länger am Tisch sitzen bleiben, aber, ob ihr das überhaupt gefallen würde, neben dem orangehaarigen jungen Mann weiterhin zu sitzen? Wer wusste es schon, denn keiner konnte in die Zukunft sehen. Ihr Name war Melanie, was vielleicht euch Lesern bekannt ist, aber dem armen Rei nicht, bis sie natürlich ihren Namen sagte. Dabei zierte sich Fröhlichkeit über ihr Gesicht und Rei fühlte sich natürlich davon … ungestört. Er konnte mit dem Lächeln eines anderen Menschen nichts anfangen. Es gab Momente, wo Emotionen wie Freude und Heiterkeit eine Bedeutung für ihn hatten, aber im Großen und Ganzen hatte er nie wirklich Interesse an die Emotionen anderer gezeigt. Nun, um aber wieder zum Geschehen zurückzukommen: Rei hatte schon darauf gewartet, dass eine Bedienung endlich zu ihm kam. Es war nicht einfach für ihn gewesen, da er die ganze Zeit lang nur dumm rumsitzen und auf eine einzelne Person warten musste, die seine Bestellung aufnahm. Aber ganz plötzlich erschien ein etwa 16 Jahre junges Mädchen, das sich mithilfe ein paar kleinen Tricks – die nebenbei gesagt Rei immer noch nicht klar sind – einen Kellner beschaffte. War das möglich?! Entweder sie besaß telepathische Kräfte, hatte Augenkontakt mit dem Kellner oder sie hatte Glück. Ihm war das alles nicht Geheuer. Er war sich nicht einmal sicher, was er von den dreien Beispielen nehmen sollte. Er konnte nicht glauben, dass sie das schaffte, weswegen er auf Glück setzte. Er wollte nicht akzeptieren, dass sie Methoden besaß, mit denen man Kellner schnell zu sich lockte – ausgenommen, man benutzt seinen Charme. Aber nicht, dass das hier in die Richtung des Charmes verläuft. Die Bedienung stand nun neben den beiden und Melanie bestellte schon. In dem Moment bemerkte er, dass er nicht einmal sich Gedanken darüber gemacht hatte, was er eigentlich essen wollte. Er klatschte sich auf die Stirn und dachte nach. Ouh Mann, das ist schlecht. Was soll ich mir bestellen … hö? Melanie hatte etwas an die Bedienung weitergeleitet. Es war einmal ein Kirschsaft und Nudeln. Er hatte vielleicht kein Interesse an einen Kirschsaft, da ihm das klare und normale Wasser tausend mal besser schmeckte, aber Nudeln waren perfekt. Er wartete, bis sich der Kellner alles aufgeschrieben hatte. Rei's Sitznachbarin tat es leid, dass sie einfach ihre Bestellung gab, ohne den jungen Mann zu fragen, der schon vor etwa einer halben Stunde hier saß. “Öhm … hehe, kein Problem …, sagte er zu ihr und wendete sich nun zum Kellner, Ich möchte das Gleiche wie meine Partnerin haben. Aber im Gegensatz zum Kirschsaft möchte ich gerne stilles Wasser.“ Sagte er tatsächlich „Partnerin“? Nunja, in gewisser Weise war sie schon seine Partnerin. Beide saßen am gleichen Tisch und schienen noch ganz zufrieden miteinander zu sein, weshalb es gar nicht SO schlimm war. Auf jeden Fall notierte sich der Kellner alles und ging. So, jetzt mussten die beiden natürlich erneut warten, da nicht wenig Gäste hier anwesend waren. Ein Großteil hatte schon sein Essen, aber dennoch blieb ein großer Teil ohne Essen zurück. Rei wusste nicht, was in solchen Situationen zu tun war. Er blickte in die Luft und machte einen nervösen Eindruck auf einen, da er sein linkes Bein die ganze Zeit auf und ab bewegte. Das war nicht nur an dem Bewegen Rei's Körpers zu sehen, sondern auch am Tisch, der vibrierte. Ouh Mann, jetzt auch noch vor jemand sitzen, den ich nicht kenne … uff Hoffentlich sagte Melanie bald etwas, da er nicht die ganze Zeit in die Luft starren konnte.

Anscheinend wusste er nicht, was er haben wollte. Dann hatte er wohl noch keine Speisekarte gehabt oder war schusselig. Sinikka konnte natürlich zuerst die Möglichkeit, dass er sich wegen ihrer Bestellung auf die Stirn klatsche nicht ausschließen, aber, als Rei sich das Gleiche bestellte, war dieser Verdacht wieder hinfort. Die Vermutung, er wüsste nicht was, war aber auch angekratzt. Aber hier blieb noch die Möglichkeit, dass er ihre Bestellung gut fand und damit wusste was. Viel zu viele Gedanken darüber, aber man war eben neugierig. Außerdem war es lustig! Sinikka freute sich irgendwie darüber, dass Rei die Nudelidee gut fand und noch mehr freute sie sich auf ihr Essen. Aber... Nun, da sie mit ihren Gedanken fertig war, bemerkte das Mädchen, dass sie gerade als Partnerin bezeichnet wurde. Verwundert errötete Sinikka leicht und wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte, oder es aufnehmen sollte, während Rei in aller Ruhe seine Ungeduld und/oder Nervosität auslebte. Neugierig und verwundert fragte Sinikka den jungen Mann der mit am Tisch saß: „Partnerin?“ Das Mädchen hielt kurz inne und redete weiter:“ Es ist merkwürdig eine mit am Tisch Sitzende, die man gerade kennen gelernt hat, als Partnerin zu bezeichnen.“ Kurz musterte sie ihn und fragte:“ Oder kennst du mich schon?“ Sie wüsste nichts davon, dass sie ihn kannte. Außerdem war Sinikka ja vollkommen neu hier in der Gegend. Stalkte er sie etwa?! Oder hatte sie ihn auf ihrer Reise getroffen? Sollte er sie hier in der Stadt begrüßen? Wahrscheinlicher war, dass er sich einfach nur bei der Wortwahl vertan hatte. Aber ein Kämpfer war er. Sagte zumindest seine Waffe, aber die konnte ja auch lügen oder missverstanden werden. Wohlmöglich saß da sogar ein anderer Magier. Mittendurch und voll drauf! „Bist du ein Krieger oder ein Magier?“ fragte die Jugendliche offen und schenkte dem jungen Mann einen fragenden Blick. Leicht deutete sie auf seine Waffe, um zu zeigen wie sie zu ihrer Frage kam. Vielleicht würde sie mehr mit ihm zu tun haben, wenn sie erst einmal in einer Gilde sein würde. Falls er überhaupt ein Magier war. Hoffentlich antwortete Rei und blieb freundlich. Das würde die Wartezeit gefühlt sicherlich auf ein Minimum verringern und gut gegen die Nervosität des Tischnachbarn wäre es vermutlich auch. Sie spürte jetzt schon die Vorfreude und Ungeduld, sah das Essen vor sich... Gedanklich lief ihr das Wasser im Mund zusammen und das Kind dachte daran, wie es wohl bei Rei aussah, welcher ja augenscheinlich schon deutlich länger wartete!

Rei wurde doch noch angesprochen. In seinem Zweifel, dass es an diesem Tische einfach um ein gemeinsames Essen ginge, dass von keinem Gespräch begleitet wurde, begann seine Sitznachbarin, die Konversation zu starten. Er hörte somit abrupt auf, sein Bein auf und ab zu bewegen und in die Leere zu starren. Sinikka hatte ihn darauf angesprochen, dass er sie als Partnerin bezeichnet hatte. Sie fand es natürlich sehr ungewöhnlich, da sie keine Partner, sondern nur Sitznachbarn waren. Rei verspürte das Gefühl der Erleichterung, da sie den ersten Schritt zu einer Konversation gemacht hatte, aber er ihm war es auch peinlich, da er sie als „Partnerin“ bezeichnete. “Hehe, n-nein. Ich kenne dich nicht, nun ja bis auf den Namen natürlich. Mir ist das mit „Partnerin“ einfach aus Versehen gekommen.“ Er kratzte sich am Hinterkopf und machte einen eher dämlichen Eindruck. Aber einige Sekunden später, nachdem er geantwortet hatte, kam auch schon die nächste Frage. Rei fühlte sich ein bisschen wie beim Verhör, aber da er in einem Restaurant saß, verflog sofort dieses unwohl-tuende Gefühl. Diesmal war die Frage, ob er Magier oder Krieger war. Sehr komisch, dass es von einer Frau kam. Rei war immer der Ansicht, dass Frauen sich um solche Sachen nicht kümmerten, oder war da etwas, was sie darauf schließen ließ, dass er eventuell eines von beiden war? Er schaute erst einmal in Richtung seiner Brust. Nein, er war nicht selbstverliebt, sondern wollte nur sichergehen, ob man sein Gildenzeichen sehen konnte, dass sich nämlich in der Mitte seiner Brust befand. Er sah es nicht und warf einen fraglichen Blick in Sinikkas Richtung. Nur ein Paar Sekunden später deutete sie mit zuckenden Augen auf die Waffe, die er hinter sich abgestellt hatte. Jetzt war ihm alles klar, er konnte ihr nun, ohne Angst davor zu haben, dass er ausspioniert wurde, antworten. Und das wie gewöhnlich mit einem kurzen Lachen: “Hehe, also im Grunde bin ich Beides. Ich bin von Beruf Magier, aber auch ein Schwertkämpfer, was du wohl unschwer an meiner Waffe erkannt hast.“ Er zog die beiden überlappenden Seiten seines Kimonos, die die Mitte seiner Brust verdeckten, voneinander hinweg, um ihr zu zeigen, aus welcher Gilde er kam. Verstärkt durch seine Muskeln zeigte sich das Gildenzeichen Lamia Scales, was darauf deutete, dass er nicht von hier kam. Er legte die beiden Seiten seines Kimonos wieder in ihre ursprüngliche Form, wobei er nachdachte, sie zu fragen, ob auch sie aus einer Gilde kam und wenn ja, aus welcher. Er vergaß in der Zwischenzeit ganz das Essen und seinen Hunger. Er hatte nur noch das Gespräch im Sinn, was sehr ungewöhnlich für ihn war. Er war nämlich jemand, der keinem Lebewesen große Beachtung schenkte, aber in diesem Fall dennoch den Reiz bekam, sich irgendwie anfreunden zu wollen. Mit einem Räuspern, wollte er nun eine Frage stellen. “Sag mal, bist du zufällig auch Magierin?“, fragte er sie etwas nervös, wobei diesmal die Nervosität abgenommen hatte. “Also, nicht, dass du mich falsch verstehst. Es wäre nämlich nicht übel, wenn sich Magier untereinander kennen würden.“ Er hoffte jetzt nur darauf, dass sie antwortete und dass sie die Frage bejahte. Eventuell würde inzwischen auch schon das Essen erscheinen.

Sinikka schmunzelte amüsiert darüber, dass Rei ihre Frage anscheinend ernster nahm, als sie es selber tat. "Ist Okay." Sie grinste und fügte hinzu:" Und ist leichter zu erklären." Neugierig beobachtete sie, wie er sich weiter verhielt und verwirrt wirkte. Es war sehr interessant mit anzusehen, wie der junge Mann reagierte und letztendlich antwortete. Dank diesem Verhalten achtete Sinikka nur halb auf seine Antwort und blickte lieber weiter amüsiert den Magier an, der mittlerweile seinen Oberkörper etwas enthüllte und ein Gildenzeichen offenbarte. Er hatte sogar Muskeln, auch wenn dies das Mädchen nicht sonderlich beeindruckte. Vermutlich hätte es andere weibliche Artsgenossen mehr beeindruckt. Sein Räuspern lies sie aus ihren neugierigen Gedanken zurückkehren und seiner Frage zuhören, sowie an seine voherige Antwort denken. Ein Schwertkämpfer also... Als Kämpferin war solch eine Information natürlich erst einmal sehr interessant. Seine Frage war eigentlich recht klar gewesen, aber seine Ergänzung war merkwürdig gewesen. Wieso sollte sie ihn falsch verstehen? Sie ignorierte den Teil einfach und antwortete:" Eine angehende Magierin, ja. Noch nicht ziemlich am Anfang, aber ich übe fleißig!" Sie lächelte fröhlich und redete weiter:" Aber nicht als Beruf, eher als Hobby. Im Kampf traniere ich mich auch, aber nicht mit dem Schwert. Ich benutze lieber einen schönen Hammer." Die gute Laune schwand dann aber ein kleines bisschen und Sinikka sagte:" Ich werde aber nicht sehr lange in dieser Stadt bleiben und weiter zu meinem Ziel reisen." Das Rei von dort kam und dort auch wieder hingehen würde, konnte Sinikk nicht ahnen, da sie das Gildenzeichen und die Gilde Lamia Scale noch nicht kannte und bisher nur den Namen gehört hatte.
Kurz nachdem sie geendet hatte kam der Kellner und brachte das bestellte Essen. Leider bemerkte er zu spät, dass einem anderen Gast etwas auf den Boden gefallen war und stolperte. Einen Teller konnte der Mann noch retten, der Zweite jedoch flog direkt auf Sinikka und bedeckte sie mit Essen. Sinikka blickte erschrocken den Teller an und war im nächsten Augenblick nicht mehr ganz so sauber, dafür aber jetzt bestimmt noch mehr zum anbeißen. Der Kellner stellte derweil den anderen Teller auf den Tisch und überhäufte die junge Frau mit lauter Bitten um Verzeihung, die diese aber nicht sonderlich beachtete. Sinikka achtete mehr auf ihre Kleidung und die Soße auf dieser. Sie sagte nur:" Es geht schon. Bringen sie mir das Essen einfach nochmal und lassen es auf dem Teller." Sie grinzte und aß eine der Nudeln. Dann meinte sie zu Rei:" Ich geh das kurz abwaschen. Bin gleich wieder da. Fang ruhig schon an. Die Nudeln sind lecker und bis mein Essen kommt wird deines kalt. Wäre sicherlich schade." Warum Sinikka so ruhig blieb? Es waren nur Nudeln, sie hatte gute Laune und sie war eine Magierin... Ruhig ging sie zu den Toiletten und probierte auf dem Weg noch eine Nudel. Als sie außer Sicht im anderen Raum war, lies sie die schmutzige Kleidung verschwinden und wischte den Rest mit einem Tuch und etwas Wasser weg. Dann kleidete sie sich in komplett neue Kleidung und machte sich eine geistige Notiz, dass sie die andere würde sauber machen müssen. Mit einem immernoch relativ gut gelaunten Lächeln und neuer Kleidung, die immernoch ziemlich sommerlich war, setzte sie sich wieder auf ihren Platz und sprach:" Alles wieder normal. Magie hat schon ihre Vorteile, auch wenn ich genug Menschen kenne, die das selbe Ergebnis wie ich auch ohne Magie erzielt hätten. Es gibt schon clevere Ideen. Es ist faszinierend, was man alles auf..." Sinikka brach mitten im Satz ab und kurz konnte man merken, wie ihre Stimmung kurz schwankte. Ohne Lächeln, aber immernoch mit guter Stimmung beendete sie ihren Satz:" Einer Reise so erlebt." Ihr Blick wanderte ein wenig umher und wieder zu Rei, wobei sie erzählte:" Wenn ich dich schon so damit nerve, dann sollte ich vermutlich auch so höfflich sein und sagen wohin ich gehe. Hosenka Town ist mein Ziel. Weißt du zufällig ob das weit von hier ist? Kartenzeichner haben gelegentlich eine sehr interessante und ... schlecht geschätzte Wahrnehmung für Entfernungen." Als sie dieses mal geendet hatte, zeigte sich sogar wieder ein Schmunzeln in ihrem Gesicht.

Die Antwort auf seine Frage kam recht simpel, aber so simpel wiederum auch nicht. Sie war also eine angehende Magierin, was hieß, dass sie schon in der Kunst der Magie belehrt worden war. Sie schien auch selbst davon überzeugt zu sein, dass sie besser werden konnte und das schien Rei nicht mal ein Bisschen zu interessieren. Jedoch interessierte es ihn, als sie sagte, dass sie die Zauberei nicht als Beruf ausübte, sondern als Sport. Auch interessierte ihn, dass sie ebenfalls eine Waffe benutzte und zwar einen Hammer. Was war aber daran so interessant, dass es ihn reizte, ihr doch seine Aufmerksamkeit zu schenken? Er selbst war ein Fanatiker der Magie und wollte seit Jahren herausfinden wie diese überhaupt entstand, welche Zwecke diese Magie hat und so weiter. Er behauptete vor einiger Zeit, dass die Magie nicht nur für den Kampf Funktion fand, vielmehr wurde sie in Städten wie Hosenka Town oder Magnolia Town für alltägliche Dinge benutzt, wie zum Beispiel das Erhitzen von Wohnanlagen oder von Fleisch und Wasser, auch wurde Magie als eine Alternative für Storm verwendet, damit Menschen im Falle eines Stromausfalls nicht im Dunkeln saßen. Ja, es gab verschiedene Wege, Magie richtig einzusetzen und Rei hatte also recht gehabt, es gab Menschen, die die Magie nicht nur für ihren Beruf erlernten, sondern damit lebten!
Sinikka, Rei's etwas bunte Sitznachbarin, war nicht mehr so froh, als sie noch über ihre Magie und ihren Hammer erzählte. Sie war viel seriöser und erzählte, dass sie noch lange reisen müsste, um ihr Ziel zu erreichen. Welches Ziel?, fragte sich der Orangehaarige und starrte sie mit hochgezogener Augenbraue an. Er wollte ihr, da sie nichts Weiteres zu sagen hatte, diese Frage stellen, aber ihm kam ein etwas schusseliger Kellner in die Quere. Nur Sekunden später hatte Sinikka ihre Speisen bekommen, aber nicht auf dem Teller, auf dem sie dies serviert haben wollte, sondern auf ihrem gesamten Körper. Rei, der bis vor kurzem keine Ahnung hatte, dass dieser stolpern würde und auch mit seinem verbesserten sechsten Sinn nichts bemerkt hatte, schaute nur noch dumm aus der Wäsche. Ihn wunderte es ebenfalls, dass sie dieses Missgeschick so locker nahm und sich halt nicht aufregte. Rei würde sich auch nicht darüber beschweren, da er eher so etwas nicht tragisch sah. Es handelten sich schließlich um Nudeln – nichts weiter – aber es war eine Frau und es wohl bekannt, dass Frauen komplizierte Wesen sind!
Auf jeden Fall ging Sinikka weg, um ihre Kleidung zu säubern und bat ihn schon anzufangen. Großen Hunger hatte der Schwertkämpfer, gewiss, aber er starb nicht davon, weswegen er seine Manieren beibehielt und wartete. Sympathie schien er für sie zu entwickeln, aber das hieß nicht, dass er seine Abneigung bezüglich jeglicher Lebewesen nun ablehnte. Er hasste immer noch alles Lebende um ihn herum, aber zeigen konnte er dies eher nicht. Er würde sich sonst die gesamte Welt zum Feind machen. Auf jeden Fall blieb er dort sitzen und wartete mit verschränkten Armen auf die Magierin. Als sie dann wieder zurückkam, war Rei ganz und gar sprachlos. Von wo hat sie nun die neue Kleidung her? Hä?!, sprach er zu sich selbst und war vollkommen verwirrt. Er wusste noch, dass sie Magierin war, aber dass man mit Magie sich umziehen konnte, war ihm nicht bekannt, weswegen er dies gar nicht als Möglichkeit auffasste, wie Sinikka ihre Kleidung hätte wechseln können. Hätte sie nicht gesagt, dass es mithilfe ihrer Magie ihr gelungen war, sich neue Kleidung zu beschaffen, so würde Rei immer noch im Dunkeln tappen.
Nun, sie schien mitten im Reden irgendwie unsicher zu sein, was sie sagen sollte. Sie war mit heiterer Laune zum Tisch gekommen, aber mit der Zeit schien sie weniger glücklich zu werden. Als sie den Satz beendet hatte, blickte sie sich um, gleichzeitig nahm Rei sein Glas Wasser und trank zwei bis drei Schlücke. Als die Frage gestellt wurde, verschluckte sich der Große und schlug sich auf die Brust, um das Wasser runterzuschlucken.“Hosenka Town?!“, fragte er etwas exzentrisch und blickte sie seltsam an. “Sorry, aber bevor ich dir deine Frage beantworte, was willst du dort eigentlich machen?“, fragte er sie mit leichter ernster Stimmung. Er befürchtete, dass sie… Nein, es war besser, wenn Sinikka es erzählte. Rei war sich mit seiner Theorie zu 100% sicher.

Tief atmete Valerie die frische, klare Luft von Magnolia Town ein. Es war ihr erster Besuch in der großen Stadt und sie war aufgeregt, was sie an diesem hübschen Ort so alles entdecken würde. Die junge Finsternismagierin hatte sich einige Tage von dem Gildenleben in Hosenka Town abgemeldet und war zu ihrer Erholung in den nächsten Zug gestiegen und los gefahren. Wenig Planung oder gar ein Ziel hatten dabei eine große Rolle gespielt, sondern mehr die Neugier, wo sie wohl am Ende ankommen würde. So hatte das Mädchen mehrere Stunden in dem Gefährt gesessen und die Landschaften beobachtete, die sanft vor den Fenstern vorbeizogen, ehe ihr Untersatz schließlich im Bahnhof von Magnolia gehalten hatte und sie ausgestiegen war. Anschließend war sie erst etwas planlos über den Bahnhof geirrt, ehe sie schließlich den Ausgang gefunden und sich auf den Weg in das Zentrum begeben hatte. Nun stand sie in einer der vielen Straßen von Magnolia Town, auf der Suche nach einer Eisdiele oder einem Café, dass ihren Ansprüchen gerecht wurde. Wo sie schließlich schon ein mal hier war, durfte sie selbstverständlich nicht gehen, ohne vorher nicht wenigstens ein Eis gegessen zu haben. "Mhhh, vielleicht sollte ich jemanden fragen...", murmelte das Mädchen so in Gedanken verloren und musterte die Menschen, die geschäftig an ihr vorbei eilten oder ihr entgegen kamen. Keiner von ihnen sah wirklich so aus, als würde er Zeit oder Lust haben, sich mit ihr zu befassen, weshalb Valerie etwas unschlüssig stehen blieb. Wen genau konnte man denn wohl am besten nach einer Eisdiele fragen? Ja, ein Kind vermutlich. Begeistert von dieser Erkenntnis klatschte das Mädchen in die Hände und hatte auch kurz darauf eine passende Gestalt ausgemacht. Ein kleines Mädchen, vermutlich gerade einmal fünf Jahre alt, stand mit ihrer Mutter an der Hand vor dem Schaufenster eines Spielwarenladens. Eilig beschleunigte Valerie ihre Schritte, um die beiden Personen auch ja zu erreichen, bevor diese sich zum weitergehen entschieden. In ihrer Eifer übersah die Sakai jedoch eine Gestalt, die sich von der Seite näherte und rannte doch direkt in die ihr unbekannte Person hinein. Ein erschrockenes Japsen entfuhr dem Mädchen, ehe sie sich gerade noch an einem Umhang festklammern konnte, bevor sie zu Boden fiel. Die Dunkelhaarige landete überraschend weich, weshalb sie erschrocken die Augen öffnete und den jungen Mann unter sich entsetzt musterte. "Oh nein, dass tut mir schrecklich leid.", stieß das Mädchen erschrocken hervor und schlug betroffen die Hände vor den Mund. In ihrem Entsetzen kam sie nicht einmal auf die Idee, sich großartig zu erheben. Viel lieber wollte sie sich bei dem Opfer ihrer Unachtsamkeit entschuldigen. Was würde wohl ihr Vater sagen, wenn er sah, in was für eine entsetzlich beschämende Lage sie sich schon wieder gebracht hatte. Stolz wäre er wohl mit Sicherheit nicht.

Noctis lag in seinem Bett und einige Sonnenstrahlen hatten sich ihren Weg durch die Gardinen der Wohnung gebahnt. Es war noch ziemlich früh am Morgen und der Schwarzhaarige hatte vor, heute ein wenig zu trainieren und sich dann in der warmen Sonne zu entspannen. Er sprang aus seinem Bett und schlenderte in die Küche. Ein ordentliches Frühstück ist schon mal nicht der schlechteste Start in den Tag und so stärkte er sich für sein bevorstehendes Muskeltraining. Als er mit dem Frühstücken fertig war, ging er in sein schlicht eingerichtetes Wohnzimmer und fing an zu trainieren. Er zog sein hautenges Shirt und aus und begann einige Bauchmuskelübungen zu machen. Sein Sixpack war zwar schon sehr gut trainiert, doch versuchte er es stets zu definieren. Danach folgten wie gewohnt Liegestütze und Klimmzüge. Einige Schweißperlen tropften von seinem Körper auf dem Boden, denn er gab bei jeder Übung sein bestes und versuchte stets an seine Grenzen zu gelangen. Nach seinem letzten Satz Klimmzüge suchte der junge Caelum seine Dusche auf. Sein tägliches Muskeltraining hatte er für heute beendet, nun konnte er den Rest des Tages die Sonne genießen. Er zog sich frische Kleidung an, heute trug er mal statt seines Mantels eine schwarze, kurzärmlige Jacke mit Kragen. Auch seine Taschen ließ er zu Hause liegen und so machte er sich auf den Weg in die Stadt. Wie gewohnt musste er erst mal durch den Markt marschieren, um in den Park zu gelangen, wo er oft im grünen, weichen Gras lag, um sich zu entspannen und klare Gedanken zu fassen. Heute war viel los in Magnolia Town und der Marktplatz war von Menschenmengen nur so überfüllt. Noctis versuchte sich einen Weg durch die vielen Menschen zu bahnen, da bemerkte er plötzlich, wie sich jemand von der Seite näherte und ihn daraufhin umrannte. Der junge Caelum fiel zu Boden und mit ihm auch gleich die Person, die ihn umrannte. Er blickte auf und sah ein dunkelhaariges Mädchen auf ihn sitzen, welches sich bei ihm entschuldigte für ihr unachtsames Verhalten. Er musterte sie kurz, blickte in ihre rauchigen schwarzen, violetten Augen und fragte aus reiner Höflichkeit: „Alles in Ordnung?“ Sie war sehr hübsch und hatte schönes dunkles, langes Haar. Auch bemerkte er, dass sie recht klein war. Wahrscheinlich kannte sie sich nicht so gut aus in Magnolia Town und war genau wie er neu hier oder ein Tourist. Jedoch hatte er sich schon etwas eingelebt. Er blickte noch eine Weile in ihre wunderschönen Augen, bevor er seinen Blick von ihr abwendete und kurz in die Menschenmengen spähte. „Ich denke, wir sollten hier nicht so rumliegen“, sprach der Caleum, lächelte leicht und schaute sie mit seinen dunkelblauen Augen wieder an. Er hatte seine Schüchternheit gut überspielt, doch traute er sich nicht nach ihrem Namen zu fragen. Auch die Situation war ihm etwas unangenehm, was er sich aber keinesfalls anmerken ließ.

Mit großen Augen musterte Valerie den Jungen unter sich. Rasch ließ sie ihren Blick über seine blauen Augen und das dunkle Haar wandern, ehe sie ihn vorsichtig anlächelte. "Ja, es geht mir gut, danke. Bist du sicher, dass du dir bei dem Sturz nichts getan hast?", fragte sie besorgt, ehe ihr auffiel, in was für einer Position sich die Beiden noch immer befanden. Rasch rappelte sich die Sakai auf und bot dem Dunkelhaarigen anschließend aus Höflichkeit eine Hand an, um ihm ebenfalls aufzuhelfen. Aus dem Augenwinkel konnte die Finsternismagierin erkennen, dass die Menschen um sie herum schon stehen geblieben waren und das Geschehen neugierig betrachteten, weshalb sie beschämt den Kopf einzog. Das so etwas aber auch immer ihr passieren musste. Nicht einmal konnte sie sich irgendwo hin begeben, ohne sich in irgendeiner Weise ganz schrecklich zu blamieren. Nun, erst einmal musste sie diese Situation retten und dann blieb immer noch die Aufgabe, dass es noch eine Eisdiele zu finden gab. "Ich heiße Valerie. Valerie Sakai und eigentlich bin ich in Magnolia um Urlaub zu machen.", meinte sie freundlich und schenkte ihrem Gegenüber eines ihrer fröhlichen Lächeln. "Ursprünglich komme ich nämlich aus Hosenka Town. Nun ja, eigentlich habe ich ja eben gerade nach einer Eisdiele gesucht, bevor ich so grob in dich hineingestolpert bin. Möchtest du mich vielleicht auf meiner Suche begleiten? Dann würde ich dir ein Eis ausgeben...als eine Entschuldigung, so zu sagen." Ihr Blick fiel auf Mutter und Tochter, welche eben noch vor dem Schaufenster gestanden hatten und nun verschwunden waren. Ein leiser Seufzer entwich der Magierin, ehe sie sich betrübt durch das Haar fuhr. Nun kannte sie niemanden, den sie nach einem geeigneten Café fragen konnte. Leicht deprimiert wandte sie sich wieder zu ihrem Unfallopfer um, ehe sie fragend den Kopf zur Seite kippen ließ. "Sag mal, wie heißt du eigentlich? Du weißt doch bestimmt, wo man hier ein Eis essen gehen kann, oder? Denn ansonsten wüsste ich wirklich niemanden, den ich fragen könnte und ich möchte wirklich, wirklich gerne eines essen, wo ich nun schon mal hier bin. Du musst wissen, ich esse in jeder Stadt, die ich besuche, mindestens einmal ein Eis. So weiß man bei seinem nächsten Besuch schon einmal bescheid, wo genau man hingehen muss." Wie so häufig hatte sich die kleine Sakai wieder einmal festgeklappert und konnte nur hoffen, dass sie ihren Gegenüber damit nicht allzu sehr überforderte. Sie hatte schon öfter feststellen müssen, dass die Leute dazu neigten, ihrem Geplapper oftmals nicht ganz folgen zu können. "Oh nein, ich rede schon wieder so viel. Ich hoffe ich halte dich nicht von irgendetwas wichtigem ab?" Schließlich wäre es doch fürchterlich, wenn er eigentlich dringend an einen anderen Ort müsste und sich nur aus Höflichkeit noch mit ihr unterhielt.

Das dunkelhaarige Mädchen fragte ihn ebenfalls ganz besorgt, ob er sich bei dem Sturz nichts getan hatte, woraufhin Noctis antwortete: „Mir geht es auch gut.“ Schnell wurde dem Mädchen klar, dass sie noch immer auf Noctis saß und huschte schnell von ihm runter. Daraufhin bot ihm das Mädchen ihre Hand an und lächelte. „Ich brauche keine Hilfe“. Es war nicht Noctis Art Hilfe anzunehmen, schließlich brauchte er nach seiner Meinung nie Hilfe. Rasch rappelte er sich auf und wischte sich den Staub von seiner Kleidung. Er bemerkte auch, wie das Mädchen ihren Kopf einzog, die Menschen waren nämlich stehen geblieben um das Schauspiel zu beobachten, es war sicher eine unangenehme Situation für sie. Als sich die Beiden gegenüberstanden, konnte man den Größenunterschied noch besser erkennen. Sie war doch ziemlich klein und zierlich. Noctis lächelte sie ebenfalls leicht an und die Menschen gingen wieder weiter, woraufhin die Dunkelhaarige dem jungen Caelum ihren Namen verriet und den Grund warum sie die schöne Stadt Magnolia Town besuchte. Sie strahlte Noctis an und hörte gar nicht mehr auf zu reden. Das störte dem Schwarzhaarigen aber wenig, er mochte ihre sanfte und weiche Stimme. Sie fragte nach seinen Namen und ob er mit ihr ein Eis essen gehen wollte. Einmal wandte sie ihren Blick kurz zur Seite und Noctis Augen fuhren ebenfalls in diese Richtung. Es war ein Schaufenster, zu dem sie blickte, daraufhin seufzte sie und fuhr sich durchs Haar. Vielleicht wollte sie sich auch noch neue Kleidung in Magnolia besorgen, aber hatte nicht genug Geld für ein schönes Kleid. Sie entschuldigte sich ebenfalls dafür, dass sie so viel redete und ihm mit Sicherheit von irgendetwas wichtigen abhalten würde. Es war recht süß, wie sie sich um ihn besorgte und Noctis mochte sie irgendwie. „Mein Name ist Noctis Lucis Caelum. Und ich gehe gerne mit dir ein Eis essen, wenn ich die Rechnung die bezahlen darf. Ich wohne auch noch nicht lange in Magnolia, aber ich kenne ein gutes Café, es ist gleich um die Ecke. Ich kann dir auch gerne die Stadt zeigen, heute habe ich nichts mehr zu tun“, sprach er zu der kleinen Sakai und lächelte sie an. Noctis blickte in die Richtung des Cafés und nickte leicht hin. Schon wieder musste er durch die Menschenmassen marschieren und dann noch mit der kleinen Valerie. Schon bald standen die Beiden vor dem berühmten Stadt Café Magnolia Towns. „Komm gehen wir rein.“ Er öffnete die Tür des Cafés und hielt sie für Valerie auf. „Such dir einen Platz aus“, forderte Noctis sie freundlich auf und lächelte wieder. Es tat ihm gut mal wieder etwas Ablenkung zu haben. Es waren jetzt schon einige Monate vergangen seitdem Noctis Familie getötet wurde und der Schmerz war noch immer tief in ihm verwurzelt. Wahrscheinlich würde er nie vergehen. Der Caelum setzte sich nun an den Tisch, den Valerie für sie aussuchte. Noctis nahm sich eine Eiskarte und überlegte, was er wohl nehmen sollte. Daraufhin fragte er Valerie mit der Karte vor seinem Gesicht: „Weißt du schon, was du möchtest?“ Ihr gegenüber war er nun nicht mehr so unsicher und seine Schüchternheit hatte sich irgendwie in Luft aufgelöst. Er kam immer sehr selbstbewusst bei seinen Fragen und Antworten rüber. Dann legte er die Karte wieder auf den Tisch und beobachtete Valerie mit seinen dunkelblauen Augen. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen schmalen Lippen, er fühlte sich seit langem mal wieder gut.

Noctis hatte wirklich einen eigenartigen Namen. Lang und so kompliziert auszusprechen. Nachdenklich kippte das Mädchen den Kopf und dachte kurz über einen passenden Spitznamen nach, allerdings wollte ihr auf die Schnelle kein wirklich passender in den Sinn kommen. Nun, sie würde später sicherlich noch genug Zeit haben, sich etwas zu überlegen. Das der Dunkelhaarige nun jedoch das Eis bezahlen wollte, gefiel der Sakai gar nicht. Sie hatte ihn doch extra einladen wollen, als eine Art Entschuldigung, dass sie ihn eben so unbedacht umgelaufen hatte. Missmutig stürzte das Mädchen die Lippen, ehe sie kritisch die Stirn runzelte. Papa hatte ihr einmal gesagt, dass es sich für einen Mann gehört, das Essen der Frau zu bezahlen. Und trotzdem fühlte sich die Sakai irgendwie nicht wohl dabei, dass Geld von einem völlig Fremden anzunehmen. Andererseits hatte es sie bei Emu-chan auch nicht wirklich gestört, also sollte sie sich in diesem Fall vielleicht nicht ganz so anstellen. So lächelte Valerie ihren Gegenüber also freundlich an und meinte schließlich heiter: "Das ist lieb von dir. Das du mich einlädst, meine ich." Kur überdachte die Magierin den Rest seines Angebotes. Er kannte sich in Magnolia aus? Nun, eigentlich würde es sich ja anbieten, sein Angebot anzunehmen. Sie wollte wirklich gerne mehr von der hübschen Stadt sehen und da sie ansonsten niemanden kannte, würde es mit Noctis sicherlich eine menge Spaß machen. "Es würde mich freuen, wenn du mich später ein wenig herumführen würdest.", meinte sie schließlich lieb und folgte ihm kurz darauf, als er die Führung durch die vollen und belebten Straßen Magnolia Towns übernahm. Ihr Weg dauerte nicht allzu lange und kurz darauf waren sie an dem ersehnten Ort angekommen. Das Café, zu welchem Noctis sie geführt hatte, stellte sich als ein schönes, wenn auch recht gut besuchtes Lokal zentral in Magnolia heraus. Es hatte eine fröhliche beige Farbe und als ihr der Caelum ganz gentlemanlike die Tür aufhielt schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln und betrat vor ihrer Begleitung den hübschen Raum. In ihm strömte ihr der Geruch von Kaffee und Kuchen entgegen, weshalb die Sakai erst einmal genüsslich einatmete und sich die verschiedenen Aromen auf der Zunge zergehen ließ. Hier würde es ihr gefallen, entschied sie. Als Noctis ihr schließlich anbot, sie dürfe sich den Platz für ihr Rendevouz aussuchen, entschied sich die Kleine begeistert für einen etwas abgelegenen Tisch direkt am großen Schaufenster. Er stand recht abseits von den anderen Sitzplätzen, so das sie sich ungestört würden unterhalten können. Die wenigen Meter zu ihrem erwählten Platz waren schnell überquert und als Valerie auf einem der gepolsterten Stühle platz nahm, durfte sie glücklich feststellen, dass Noctis es ihr gleich tat und sich ihr gegenüber niederließ. Beinahe grübelnd schien er nach der Eiskarte zu greifen, während Valerie schon ganz genau wusste, was sie bestellen würde. "Ich werde einen Früchtebecher nehmen. Ich liebe Obst einfach und zusammen mit Eis schmeckt mir das Ganze noch besser. Zuhause in Hosenka Town haben wir eine wunderbare Eisdiele die einen Eisbecher namens "Früchtetraum" macht. Er schmeckt wirklich ganz ausgezeichnet. Wenn du bei Gelegenheit mal in Hosenka bist, dann musst du ihn unbedingt probieren." Als die kleine Sakai bemerkte, dass Noctis Blick schon ziemlich lange auf ihr zu liegen schien kippte sie leicht den Kopf und musterte ihren Gegenüber aus ihren rauchigen Augen. "Sag mal, wenn du in Magnolia Town wohnst, was arbeitest du denn dann?" Sie konnte sich beim besten Willen keinen Beruf vorstellen, zu dem er irgendwie passen würde. Darauf, dass er wie sie selbst ein Magier sein könnte, kam das Mädchen nicht einmal.
Es dauerte nicht lange, da gesellte sich auch schon eine Bedienung zu ihnen. Wie bei ihrem letzten Besuch in einer Eisdiele, handelte es sich auch dieses Mal um eine Frau. Allerdings war sie ein noch schöneres Exemplar als die letzte, welche Valerie zu Gesicht bekommen hatte. Ihr honigblondes Haar fiel in sanften Wellen ihre Figur hinunter und die dunkelgrünen Augen musterten neugierig das ungleiche Paar vor ihr. "Habt ihr euch schon entschieden?", fragte sie schließlich freundlich und ganz professionell. "Ich hätte gerne etwas mit Früchten und Joghurteis. Haben sie so etwas?" "Natürlich, ich kann dir gerne eine ganz bunte Früchtemischung zusammenstellen. Und was kann ich dir Gutes tun?", fragte sie schließlich freundlich an die männliche Gestalt am Tisch gewandt. Neugierig linste Valerie zu ihrer Begleitung hinüber. Was er wohl für ein Eis bestellen würde?