Naomi musste sich nicht dafür schämen, dass sie bei einem solchen Gedanken errötete, das ginge wahrscheinlich den meisten jungen Damen so. Es war schon ein Wunder, dass sie sich nicht irgendwo einschloss, um sich umzuziehen, andererseits gehörte sie trotz der Verwandlung in ein etwas weiblicheres Wesen noch nicht komplett in sein Beuteschema, weswegen die Wahrscheinlichkeit gering war, dass er sie dabei stören würde. Wäre sie vielleicht ein, zwei Jahre älter und hätte etwas mehr Vorbau, dann wäre es tatsächlich ratsam gewesen, sich hinter eine Tür mit schwer knackbarem Schoss zu verziehen, aber so… wartete das Weißhaar sogar geduldig, bis sie in einem hübschen Kleidchen wieder zurück kam und sich einmal um die eigene Achse drehte. Die langen, goldenen Haare wirbelten um sie herum, sie lächelte und man hätte beinahe meinen mögen, dass sie sich dabei wohl fühlte. Ob sie das auch wirklich tat, konnte er nicht sagen, immerhin war Naomi für ihr Alter zu gut darin, ihre dunklen Gefühle unter Freundlichkeit und einem niedlichen Lächeln zu verbergen. Vielleicht hoffte er sogar ein bisschen, dass sie sich wohl fühlte, auch wenn er sich nicht erklären könnte warum. Er war ja nicht einmal dazu in der Lage, seine Beziehung zu dem kleinen Mädchen vollends zu definieren! Auf eine etwas verquere Art mochten sie befreundet sein, aber inwiefern sie ihm wichtig war, konnte er nicht beantworten. Er selbst war sich immer der nächste und auch wenn es eine Person gab, die er noch über sein Wohl stellte, so war das nicht Naomi - es war lustig, sie um sich herum zu haben, schön, wenn sie lachte und glücklich schien, aber sein Herz hing nicht daran. Er konnte sich über ihre Situation ärgern, aber nur halbherzig, einen wirklichen Wutausbruch würde er deswegen wohl nie bekommen. Würde man das Mädchen an seiner Seite beschimpfen, würde er wahrscheinlich mit Spott antworten, aber dem Ganzen ansonsten keinerlei Bedeutung zugestehen, während er für dieselbe Aktion gegen jemand Bestimmten, besagten Beleidiger mehrfach gegen eine Wand geschlagen hatte. Er konnte Naomi zu einem Ausflug einladen, darauf warten, dass sie sich amüsierte, aber es war mehr eine Art Zeitvertreib - wahrscheinlich traf diese Beschreibung sein Verhältnis zu Naomi am allerbesten: Sie war eine angenehme Art, die Zeit totzuschlagen, er mochte sie, aber das war es. Gerade die Zeit war ein so entscheidender Faktor, wo er doch darauf wartete, dass sie älter, hübscher, verwertbarer wurde und solange sie das nicht war, spielte er halt nur auf Jugend freiere Art und Weise mit ihr.
"Hübsch, hübsch...", meinte er deswegen, legte den Kopf schief und musterte sie noch einmal von oben bis unten. Es sah wirklich nicht schlecht aus und, was noch viel wichtiger war, es würde nicht verrutschen. Zumindest würde sie nicht vollkommen nackt herumlaufen müssen, sollte der Wind zu heftig gewesen sein, das musste man in jedem Falle positiv anmerken. Nicht, dass nackte weibliche Körper etwas waren, das man verhindern sollte, aber er war sich beinahe sicher, dass es Naomi besser gefallen würde, wenn ihr diese Peinlichkeit erspart bliebe. Er hatte zwar noch keine Ahnung, wohin sie sich bewegen sollten, aber ihm würde schon noch etwas einfallen. "Hast du eine Idee, wohin unser Ausflug gehen soll? Wo würdest du gerne mal wieder ungestört hin?", fragte er deswegen, während er sich wieder aus dem Kleiderzimmer heraus bewegte und zum Fenster ging, um hinaus zu blicken. Der Himmel war nur leicht bewölkt, ideales Flugwetter. Wenn ihr nichts einfiel, würde er erst einmal zu sich nach Hause fliegen, um anschließend einen schönen Park auszumachen, in dem man spazieren gehen könnte.

Naomi war schon ein nettes Hobby, nicht war? Mit wenig konnte man sie zum Strahlen bringen und es war ein leichtes sie zu begeistern. Außerdem hatte das kleine Mädchen eine sehr starke treudoofe Ader, man würde es nennen treu wie Hachiko. Wahrscheinlich wäre es ihr sogar möglich einen bettelnden Hundeblick zu simulieren, der zumindest jedem etwas zartbesaiteten Menschen dahin schmelzen lassen würde, allerdings war dies gar nicht ihr Vorhaben. Je weniger Menschen sich in ihr Leben einmischten, desto weniger musste sie fürchten, dass diese Konsequenzen davon tragen müssten. Nun hatte sie sich vor ihm wie eine kleine Tänzerin gedreht und daraufhin zwei nette Worte daraufhin, die ihr bestätigte, dass es hübsch aussah. Wo sie hin wollte, mal wieder ohne Störung, eine sehr gute Frage, vielleicht würde ihr da etwas, sie ging kurz im Kreis und tippte sich mit dem Finger auf die Nasenspitze. Dann blieb sie plötzlich stehen: "Weiß du ein Spaziergang wäre toll, am besten im Wald oder zu irgendeiner schönen Wiese. Wir könnten auch in ein Café gehen oder durch die Stadt, jeder Ort ist schöner als dieser, wirklich." In diesem Haus war alles etwas trist. Es gab Kinderzimmer ohne Dinge, mit denen man die Zeit totschlagen konnte, es gab einen wundervollen weitläufigen Garten, in dem niemand spielen durfte und einen Kamin, vor dem niemand saß, um sich zu wärmen. Inzwischen war Naomi so weit gegangen, dass wenn Abends Masaru in ihr Zimmer gekommen war, sie die Tür verschloss und das Zimmer mit den Vorhängen abdunkelte. Wenn jemand an der Tür rüttelte, wollte sie sicher sein, dass er nicht sofort hereinkam und wenn jemand durchs Fenster hinein sprang, sollte er zuerst den Vorhang im Gesicht fühlen. Ein milder Schutz, wenn man bedachte, dass sie eingesperrt war wie Rapunzel in ihrem Turm. Allerdings besaß Naomi nicht genug Haar, um daran einen Prinzen emporklettern zu lassen und sie hatte keinen Prinzen, der sie retten würde. Nur einen Engel, der ab und an mal vorbei sah, um ihr das Leben etwas zu erleichtern. Dann allerdings ging er wieder, denn ein Engel gehört einem nicht, er muss sich um viele Menschen kümmern, wobei dieser Himmelsbote dabei sehr egoistisch vorgeht. Was wären wohl ihre Gedanken, wenn sie wüsste, dass es da im Leben, inzwischen in dieser Stadt und auch in ihrer Gilde jemanden gab, der für Seraphim wirklich alles bedeutete? Keiner kann sagen, wann sich der Neid in Menschen so breitmacht, dass sie beginnen dumme Dinge zu tun, aber das wird sich zeigen.

Seraphim war wahrscheinlich das komplette Gegenteil eines Engels, denn selbst wenn er oberflächlich jemandem half, tat er das meist nicht aus dem Wunsch heraus, Gutes zu tun, sondern aus egoistischen Gründen. Das mochte nur ein Zeitvertreib sein, der ihn dazu brachte, sich mit Naomi zu beschäftigen, Neugierde und immer noch ein wenig der Gedanke, dass auch das kleine Mädchen irgendwann älter werden würde und dazu taugen würde, ihn auf eine ihm geläufigere Art zu unterhalten. Insofern war es eigentlich ziemlich unverständlich, warum Naomi scheinbar an dem Weißhaarigen hing, obwohl sie wahrscheinlich genau wusste, dass dieser nicht zu den Leuten gehörte, denen man trauen sollte. Es war nicht gut, sich mit ihm abzugeben, da er eine Veranlagung dazu hatte, den Menschen, die sich emotional an ihn hängten, diese Verbindung wieder zu entreißen, möglichst langsam, qualvoll und grausam. Wahrscheinlich war er in Zwischenzeit nicht mal mehr dazu in der Lage, denjenigen dabei nicht weh zu tun, so sehr war er in seinem Tun fixiert. Es gab nun einmal nicht nur gute Menschen, sondern auch die, deren Charakter so durch und durch schlecht war, dass sie nur Gutes taten, wenn es ihnen entweder half oder wenn eine Wendung ihres Geistes sie dazu zwang. Beispielsweise war er nicht nett zu dem rothaarigen Mitglied seiner Gilde, weil er es gewollt hatte, sondern weil er inzwischen kaum mehr anders konnte. Er war sein bewusstes Leben lang ein narzisstischer Soziopath gewesen, der Freude aus dem Leid anderer sog, wie die Mücke das Blut aus dem Menschen und war nun, wo er sich tatsächlich verliebt hatte, vollkommen aufgeschmissen. Die Moral der Geschichte war wohl vor allem, dass eine vorgetäuschte, gespielte Emotion eine ganz andere Intensität hatte, als eine echte. Dennoch schauspielerte er munter weiter, lächelte, grinste, machte einem kleinen Mädchen Komplimente, die er nur oberflächlich ernst meinte und bescherte ihr einen schönen Tag, der ihr letzten Endes nur noch mehr schaden würde. Zeigte man dem Vögelchen die große weite Welt, sehnte es sich in seinem Käfig danach oft nach mehr - doch es bestand keine Gewähr, dass er in den nächsten Wochen erneut herkommen würde. Seraphim ging und kam wie er wollte, er hielt keine Verpflichtungen ein. Wenn ihm etwas in Greifweite rückte, dass ihn für den Moment mehr interessierte, ihm mehr Genuss versprach, griff er auch ohne zu zögern zu und das Besuchen kleiner Mädchen stand weit unter Matratzensport mit entsprechend attraktiven Menschen. Egal, wie niedlich Naomi war, für Seraphim waren Menschen nur ein Mittel zum Zweck - zumindest solange er sich nicht krankhaft in sie verliebte, was dankenswerterweise nicht besonders oft vorkam.
Naomi würde gerne in einen Park gehen? Das ließ sich machen, allerdings sollte man sich überlegen, welchen von ihnen man sich wohl nähern sollte, immerhin war er mobiler als die meisten anderen Menschen. Allerdings hatte er nicht die rechte Lust, seinen gesamten Manavorrat für eine Spritztour nach Hosenka Town auszugeben - zudem der Hauptgrund, aus dem er die Stadt regelmäßig besucht hatte, nun eh nicht mehr dort verweilte. Also würden sie mit dem Park Oshibanas Vorlieb nehmen, der am weitesten von diesem Haus entfernt war. Das schüttelte mögliche Verfolger ab und ließ außerdem mehr Zeit für den Weg. Außerdem wollte er eh noch einmal zu sich nach Hause. "Komm her, Engelchen~", säuselte er mit breitem Lächeln und streckte die Hand nach ihr aus, während er gleichzeitig das Fenster öffnete. Als sie die Hand in seine gelegt hatte, zog er sie zu sich hin, stellte sich hinter ihren Rücken und schlang die Arme um ihren Körper, einen etwa auf Brust- und einen auf Bauchhöhe, damit sie ihm ja nicht herunter fallen würde. Mit einem Schmunzeln beugte er sich leicht vor und hauchte ein verschwörerisches "Ich sagte Ausflug, weißt du noch?" in ihr Öhrchen und stieß sich einige Augenblicke später vom Boden ab.
Einen Moment schien er einfach nur zu springen, Naomi nur ein paar Zentimeter mit nach oben zu nehmen, um gleich darauf wieder gen Boden zu segeln, nach einem Augenblick jedoch mit einem Ruck anhielt, ohne dass die Füße von einem von ihnen den Boden berührten. Nur eine einzige Sekunde verharrten sie in diesem Schwebezustand, ehe das Fenster auf sie zuzuschießen schien, der Wind die weißen Haare zerzauste und das seltsame Gespann in rasender Geschwindigkeit auf weiße Wolken zuflog, eine Schraube drehend. Ja, der Himmelsmagier konnte fliegen - er verwandte sein Training auch lieber auf solche Spielereien, als auf das Heilen. Die Frage war nur, wie Naomi damit zurecht kam, dass sie sich auf einmal gut hundert Meter über dem Boden befand, nur gehalten von zwei Armen, die jemandem gehörten, der dafür bekannt war, Frauen regelmäßig fallen zu lassen. Wenn auch in einem anderen Zusammenhang.

Sanft legte sie ihre Hand in die Seine. Musste sie sich Gedanken machen, weil er das Fenster öffnete? Nun sie wusste, wie gut er Springen konnte, wahrscheinlich würde er mit ihr hinausspringen oder so ähnlich. Als sie seine Hand ergriffen hatte zog er sie sehr nah zu sich und legte die Arme um sie. Es war ein schönes Gefühl so gehalten zu werden, allerdings tat er das nicht einfach so, wie sie schnell bemerken durften, sondern es hatte einen besonderen Grund. Wieso ließ er das Wort Abflug plötzlich so merkwürdig klingen? Nun sie sollte es bald erfahren, denn schon stieß er sich vom Boden ab. Es war schon komisch, als sie dachte, sie würden nur kurz den Boden verlassen und darauf wartete, wieder Boden unter den Füßen zu spüren und sich dieser Zustand einfach nicht einstellte. Allerdings stoppte der Fall abrupt. Doch bevor Naomi erfassen oder fragen konnte, was passiert war konnte sie es selbst sehen, sie schwebten, nein noch viel mehr, sie bewegten sich sogar, aus dem Fenster den weißen Wolken über dem Haus entgegen. Spielerisch drehte der Dragonslayer sich mit ihr in einer Schraube nach oben, sie flogen. Leicht regungslos hing Naomi in seinen Armen und blickte zum Boden, der sich immer weiter zu entfernen schien, das Haus, was allmählich die Größe eines Puppenhauses annahm schien nicht mehr wie ein Gefängnis zu sein, sie war frei von alledem. Zumindest für diesen einen Moment, in dem der Dragonslayer sie in seinen Armen hielt und sie an seinen Fähigkeiten teilhaben ließ. Erstaunen lag in ihren Augen, als sie zu Seraphim empor sah und ihn anstrahlte: "Das ist wirklich toll, ich wusste gar nicht, dass du fliegen kannst, aber eigentlich, sollte mich das wohl nicht wundern oder?" An dem Magier sollte einem eigentlich nichts mehr wundern, er war immer für eine solche Überraschung gut und meist konnte man nicht wirklich nachvollziehen, wieso er diese Dinge tat, obwohl er sich angeblich nicht um Menschen sorgte, diesen einen besonderen mal ausgenommen. Wobei man wieder beachten musste, dass er noch Erwartungen bezüglich des jungen Mädchens hatte, die noch nicht befriedigt worden waren, weil sie noch ein oder zwei weitere Jahre Geduld erforderten. Allerdings war Naomi selbst nicht ganz sicher, ob sie weitere Jahre erleben würde, oder ob man sie vorher einfach loswerden würde, weil sie störte. Doch diese Sorgen hatte sie gerade hinter sich gelassen, in dem Käfig aus dem man sie gerade befreit hatte und während sie über die Stadt hinweg segelten, glitten ihre Augen neugierig über die Straßen und Plätze um etwas zu finden, was ihr bekannt war. "Wo fliegen wir hin, Seraphim-sama?", nun er hätte sie sicher nicht nach ihren Wünschen gefragt, wenn er nicht einen solchen Ort hätte wählen wollen, aber welcher würde es sein? Vielleicht hatte er auch eine ganz andere Idee? Es war alles möglich. Ihr war es wahrscheinlich auch gänzlich egal, wohin die Reise ging, solang er bei ihr war, ihr Engel, auch wenn er eigentlich mehr ein Teufelchen war, aber das störte das Kind in seinen Armen herzlich wenig.

Tatsache war wohl, dass niemand wusste, dass der Dragonslayer zu dieser Fortbewegungsart in der Lage war, was vor allem daran lag, dass er noch nicht recht wusste, inwiefern er das publik machen wollte. Natürlich konnte man damit sicherlich prima angeben und die Aufmerksamkeit aller auf sich ziehen, aber er fragte sich dennoch, ob das eine kluge Idee war. Ähnlich verhielt es sich ja mit der Fähigkeit zu heilen, die er relativ erfolgreich vor den Leuten verbarg, weil er zu egoistisch war, sie zu teilen und keine Lust hatte, deswegen bedrängt zu werden. Davon abgesehen war er eh noch nicht auf einem Level, auf dem er zu besonders viel nützlich sein konnte, aber darauf würde eh niemand hören. Es ging allein um das Wissen darum, dass er sich rein theoretisch auf eine Stufe trainieren könnte, auf der er geradezu Wunder vollbringen könnte - und das wollte er ungerne in falschen Händen wissen. Was das Fliegen betraf, würde er es wahrscheinlich nicht mit derselben Sorgfalt behandeln, aber noch gehörte es zumindest nicht zur Seraphim-Allgemeinbildung dazu. Insofern war Naomis Unwissenheit vollkommen verzeihlich, weswegen er nur mit einem Lächeln darauf antwortete, das sie wahrscheinlich nicht einmal sehen konnte. Er hatte immerhin mit Bedacht darauf geachtet, dass sie sich vor ihm befand, da er sie so erstens besser festhalten konnte und sie zweitens viel mehr sah. Immerhin sollte man die Möglichkeit, die Stadt mal von oben zu betrachten, auch genießen können, das wäre sonst Verschwendung, vor allem, da es keinesfalls sicher war, dass er das hier wiederholen würde. Naomi gehörte zwar zu den wenigen Menschen, mit denen er eine etwas andere Beziehung teilte, als eine, die auf rein körperlicher Ebene stattfand, aber das bedeutete nicht, dass er plötzlich zu jemandem wurde, der nur gab, statt zu nehmen. "Ich muss noch einmal zu mir nach Hause, aber danach suchen wir uns einen schönen Park, der nicht allzu weit weg ist und gehen spazieren...", rief er gegen das Rauschen des Windes an, das es Naomi wahrscheinlich schwer machen würde, ihn zu verstehen. "Dieser Zauber zieht Mana wie sonst was." Verständlich, immerhin musste er einen ganzen Körper jeden einzelnen Moment durch Manipulation der Winde um sich herum stabilisieren, das kostete nicht nur Konzentration, sondern auch Kraft. Im Moment war diese Art der Fortbewegung also mehr ein Spielzeug, als eine wirkliche Alternative, denn noch zerrte es zu sehr an seinen Reserven, als dass er damit lange Strecken fliegen könnte. Eine halbe Stunde vielleicht, aber mehr hatte er bisher nicht geschafft, ohne danach ausgelaugt auf dem Boden zu liegen, um erst einmal wieder zu Kräften zu kommen. Es war immer ein gewisses Risiko, aber doch war es dieses in jedem Falle Wert, denn fliegen hatte eindeutig etwas. Mit einem unnötigen Looping wechselte er die Richtung und schoss hunderte Meter über dem Boden auf seine eigene Wohnung zu. Er hatte in letzter Zeit genug geübt, als dass er sie nun aus der Vogelperspektive überall wieder erkennen würde. Es wäre schließlich nicht immer vorteilhaft, wenn er auf jemand anderes Dachterrasse landete... es sei denn natürlich, es handelte sich um eine junge Frau, die vor Bewunderung gar nicht dazu kam, die Tür vor ihm zu verschließen.

Tbc: Über den Dächern Oshibana Towns - Drachenhort

Lautes Klopfen drang von der Tür durch das Haus. Akira, der gerade einen Vortrag über die Geschichte Oshibanas begonnen hatte hielt inne. Was war das nun wieder. Jonathan, der eigentlich schon seit dem ersten Wort nicht mehr zugehört hatte, sah erleichtert auf. Geschichte war nicht seine Lieblingsbeschäftigung. Nun regte sich der große Kerl, der bisher nur an der Wand gelehnt hatte. Leicht orientalische Kleidung, ein leicht brauen und muskulöser Körper und weiße Haare waren die Markenzeichen von Naomis neuem Wachhund. Es brauchte nur ein nickten des Lehrers und der Riese, der Ren in Größe ebenbürtig war setzte sich in Bewegung. Noch vor dem Hausmädchen, was bereits losgelaufen war, erreichte er die Tür und öffnete. "Guten Tag, sie wünschen", er sah etwas fragend auf den doch deplatziert wirkenden Magier in der abgerissenen Kleidung. In dem Moment erschienen Jonathan und Naomi hinter ihm, um sich den Besucher anzusehen. "Aus welcher Sammelkiste ist der denn raus gekrochen?", Jonathan war so freundlich wie immer und sein Tonfall so nett wie an jedem dieser langweiligen Tage, die ihn nicht interessierten. Doch Naomi war glücklich, so froh den Gildenkollegen zu sehen. Ein kleiner Sonnenschein für diesen Tag, auch wenn es wohl verrückt war, Akuma als solchen zu sehen. Immer noch etwas verwirrt blickte der wachhabende Ren an und wartete auf eine Erklärung.
Dieser wurde hinfällig, als sich Naomi an ihrem Bewacher vorbei drückte und dem Kerl an der Tür einfach direkt um den Hals fiel. "Es tut gut, dich zu sehen", eröffnete ihm das Mädchen. Im Gegensatz zum letzten Mal schien sie etwas dünner geworden zu sein. Das Lächeln auf ihrem Gesicht war zwar da, aber bis zu seinem Erscheinen kraftlos gewesen und die sonst so strahlenden Augen waren müde. Die letzten Nächte waren schlecht für sie gewesen. Seit man Masaru gegen diesen orientalischen Leibwächter eingetauscht hatte. Der wachte nachts nicht an ihrem Bett, nein er war nicht einmal wach, er schlief in seinem Bett, während sie kaum wagte, selbst ihren Träumen nachzugehen. Glück überflutete sie, als sie sich an die Brust des gerade erschienen drücken konnte, hier war sie sicher. Nein eigentlich nicht, aber es fühlte sich so an, als wäre sie sicher. Bis sich eine Hand auf ihre Schulter legte und sie mit einem bestimmten Ruck zurückzog. "Hauro das tut weh", grummelte sie in die Richtung des Riesen, der davon wenig beeindruckt schien und einfach nur sagte: "Eine junge Dame aus feinem Haus wirft sie unter keinen Umständen einem Mann um den Hals, der noch nicht einmal zur Familie gehört."

Leider wusste Ren sehr wohl in was für eine Gegend er sich hier begeben hatte. Es nervte ihn natürlich sich mit solchen Menschen herumärgern zu müssen, doch Ren wäre nicht er selbst, wenn er nicht auf alles vorbereitet wäre. Man würde sich wohl wundern, wenn man wüsste was alles hinter der Fassade des Mannes steckte. Zugegeben, er hatte nicht unbedingt sanft an die Türe geklopft, aber das hing damit zusammen, dass der Akuma nicht gerade schwächlich in den Knochen war. Also stand er da nun und wartete recht geduldig darauf, dass ihm jemand die Türe öffnete, damit er endlich die Blondine einsacken und zu einer Quest gehen konnte. Wiederrede kam nicht in Frage, doch auch darauf war er vorbereitet. Und wie auch schon erwartet, wurde Ren direkt erst einmal von einer gelungenen Überraschung begrüßt. Vor ihm zog jemand das Tor auf und es blickte ihn ein Mann an, dessen seltener Anblick durch Ren sehr wohl bekannte Kleidung den Akuma kurz aus dem Konzept brachte. Für den Wüstenjungen weckte orientalische Kleidung nahezu Mordlust. Dennoch stand er vor dem Mann, der mit auch mit ihm in Sachen Größe mithalten konnte, und trug ein erstaunlich souveränes Lächeln auf den Lippen. Bevor er dem Herren aber deutlich machen konnte was der Grund für sein erscheinen war, kamen einige mehr oder weniger wichtige Ereignisse dazwischen. Zunächst drängte sich ein kleiner, hässlicher Rotzlöffel ins Bild, welcher meinte Ren zu beleidigen. Normaler Weise hätte Ren ihm vermutlich dafür das Maul mit der Türklinke gestopft, aber er sah davon ab, weil er Naomi nicht in Schwierigkeiten bringen wollte. Stattdessen erwiderte er nur knapp: „Ich wünsche einen angenehmen Nachmittag. Wenn es nichts ausmacht, komme ich gleich zu meinem Anliegen… Allerdings sollten Sie, junger Herr, davon absehen ein Buch nach seinem Einband zu bewerten, denn manchmal kann ein solcher Trugschluss ein bisschen Ärger mit sich bringen.“ Gewählte Sprache, angenehmer Ton und keinesfalls gereizt oder abwertend sprach der junge Mann, nach wie vor mit dem selbstsicheren Lächeln auf den Lippen und verbeugte sich tief vor den Menschen, welche ihm gegenüber standen. Und das ganz so als würde er es ernst meinen, obwohl er ihnen am liebsten allen die Kopfe aneinander aufschlagen würde. Dann jedoch kam ihm die kleine Blondine dazwischen, die ihre Freude über seinen Auftritt offenbar nicht mehr zurückhalten konnte und ihm an den Hals sprang. Rens Lächeln fiel kurz ein und wurde tatsächlich etwas freundlicher aufgrund dieser Tatsache. Dann fing er sich allerdings wieder und versuchte da anzuknüpfen, wo er aufgehört hatte. „Mir scheint man kann ahnen weshalb ich hier bin…“, sagte er lachend und blickte in die Runde bissiger Wachhunde, welche ihn nicht besonders willkommen hießen. War ihm scheißegal. Sobald er Naomi hier weggebracht hatte, konnte er seine Wut immer noch woanders herauslassen. Was ihm jedoch nicht entging, war dass Naomi verändert war. Sie wirkte ein wenig eingefallen und schlapp. Dabei hatte er sie viel energiegeladener in Erinnerung gehabt… Ob sie wohl krank war? Oder stimmte etwas anderes nicht? Ren war immer noch nicht gut darin in anderen Menschen zu lesen. Dennoch war es ziemlich deutlich, dass die Blondine ausgemergelt war… Aber dass das nicht in Ordnung war, hatte Ren schon zehn Meter gegen den Wind gerochen. Kaum war Naomi ihn angesprungen, kam auch schon der Riese und pflückte sie recht grob wieder herunter, was sie auch mit einer Aussage deutlich machte. Noch ein Grund mehr dem Typen den Kopf einzudreschen, aber heute durfte er ausnahmsweise mal nicht machen wonach ihm der Sinn stand. In Oshibana gab es eklige Gesetze, Naomi war nicht volljährig und Ren musste sich daran halten. Aber in den letzten Jahren hatte Ren schon mit mehrfachen Besuchen hinter Gittern lernen müssen, dass Selbstjustiz in der zivilisierten Welt nicht besonders populär war… Was sagte er da? Er sollte sich lieber überlegen, dass man Menschen nicht so grob anfassen sollte, schon gar nicht wenn sie zur Familie gehören. Zumindest hatte Ren so die Wertvorstellungen anderer Menschen gedeutet… „Entschuldigt.“, begann er mit ernüchtertem Gesichtsausdruck. „Ich bin nicht hier um Ärger zu machen. Kein Grund zur Sorge, ich weiß wie man mit einer Dame aus solch edlem Haus umzugehen hat.“ Nun setzte er sogar ein recht charmantes Lächeln auf. „Geschickt wurde ich von der Gilde Blue Pegasus. Ich hatte bereits die Ehre einen Auftrag mit Naomi-sama auszuführen. Da dies recht gut glückte, dachte ich, dass es vielleicht an der Zeit wäre mich hier vorzustellen, bevor ich erneut um eine Zusammenarbeit mit ihr bitte. Sie ist eine großartige Magierin und es wäre eine Bereicherung für meine Arbeit. Es ist keine besonders große Aufgabe und ich werde gut auf Naomi-sama Acht geben. Letztes Mal kam sie ja auch ohne einen Kratzer zurück. Darf ich also darum bitten auf ihre Begleitung setzen zu können?“ Hoffentlich reichte das an Rumgeschleime, denn Ren war drauf und dran seine Galle zu erbrechen. Er konnte, wenn er wollte… Aber wann wollte man das schon?

Ausdruckslos stierte Hauro den Blue Pegasusmagier an. Als würde es ihn wirklich interessieren, warum zur Hölle er hier war. Er war nur an der Tür, weil Akira ihn geschickt hatte und scheinbar zurecht. Naomi kannte diesen Menschen und schien ihn sogar sehr zu mögen. Der Reaktion seinerseits nach zu urteilen, war dies nicht ganz einseitig. Hatte er eben wirklich sanfter gelächelt? Der Orientale schüttelte den Kopf, als sich das Kind über seine grobe Weise sie zurückzuziehen beschwerte. "Ich weiß nicht, wieso du hier bist, aber was es ist, bei mir kommst du damit nicht weiter, deshalb brauch es mich gar nicht interessieren", so einfach konnte er sich allerdings nicht aus der Schlinge ziehen, denn da war neben Naomi noch ein Nervenzwerg. Dieser stieß dem Riesen in die Seite und meinte: "Du darfst zwar keine Entscheidungen treffen, aber du kannst Akira oder Vater Bescheid geben oder glaubst du mein Vater kommt extra an die Tür, um mit einem von Naomi-chans verrückten Freunden zu reden?" Entschuldigens senkte Naomi den Blick. Ren war ein so wundervoller Mensch, diesen Empfang hatte er nicht verdient, wenn doch nur Masaru noch da wäre, der hätte die ganze Angelegenheit bereits über die Bühne gewinkt und sie hätte mit ihm gehen können. So nun allerdings wurde der Magier angehört.
Dieser schien sich erstaunlich wunderbar unter Kontrolle zu haben, wofür Naomi ihn bewunderte, da sie ihn schon ganz anders erlebt hatte, wobei er fast ein wenig zu dick auftrug. Dies war daran zu merken, dass der Rotschopf hinter Naomi begann, zu kichern als er sie Naomi-sama nannte und laut lachte als er meinte sie wäre eine großartige Magierin. Für ihn war sie nur das kleine schwache Mädchen, welches er im Unterricht immer auf die Bretter schickte. Der Ruf des Lehrers von oben ließ ihn verstummen: "Wer Zeit zum Lachen hat, hat auch Zeit zum Lernen, Jonathan komm sofort zurück ins Klassenzimmer." Widerwillig beugte sich der Junge Akiras Willen und schlurfte die Treppe hinauf. Naomi warf nun einen Blick zu Hauro, der scheinbar genug Zeit gehabt hatte sich das Ganze durch den Kopf gehen zu lassen. "Ich werde eben den Hausherren konsultieren", Naomi nickte seufzend und sah zu, wie er davon schritt. Dann wandte sie sich an ihren Gildenkollegen: "Es tut mir so schrecklich leid Ren, diese Behandlung hast du absolut nicht verdient." Leicht lehnte sie sich an den Türrahmen, sie fühlte sich gerädert und die nächste Spitze war eigentlich nur noch Minuten entfernt, denn gerade kam Hauro aus dem Büro zurück.
Doch anstatt zu ihnen zu gehen, schlug er einen anderen Weg ein und ging in die Küche. Was wollte er denn dort? Mittagssnack, bevor er Naomi sagte, ob sie gehen durfte oder nicht? Es dauerte nur kurz, bis er mit Naomis Reisetasche und einem Teller Suppe zurückkam. Die Reisetasche konnte sie nachvollziehen, aber was wollte er mit der Suppe. "Der Herr sagt, wenn du dein Mittagessen noch isst, kannst du gehen", dabei stellte er die Tasche ab und präsentierte einen Silberlöffel. Kurz stierte das Kind auf den Löffel, das Essen würde ihr absolut nicht bekommen, egal wie gut es war. "Ist gut", stimmte sie kraftlos zu, während Hauro sich sogar vor sie kniete und sie unnötigerweise fütterte. Was sollte der Affentanz? Abgesehen davon, dass ihr mit jedem neuen Löffel immer übler wurde und ihr Gesicht wahrscheinlich zwischen bleich und Grün wechselte, würde ihr diese Suppe rein gar nichts bringen. Sobald sie außer Sichtweite waren, würde sie sich wahrscheinlich übergeben. Ein herrlicher Start in eine Quest. Nach einer Weile die ihr viel zu lang vor kam war er leer der verfluchte Teller und Hauro nickte: "Jetzt kannst du gehen." Die Blonde wollte ihm widersprechen, sie fühlte sich eigentlich nicht mehr imstande zu gehen, aber sie wollte mit Ren gehen. Also nahm sie ihre Tasche.

Ehrlich gesagt, musste der Hüne ganz schön mit sich kämpfen, als dieser andere orientalische Riese ihn anstarrte. Schon seine Blicke genügten um Ren auf die Palme zu bringen. Auf der anderen Seite wusste er jedoch, dass es ihm nicht weiterhelfen würde jetzt zu versuchen hier jemanden zu töten. Darum behielt er das Lächeln auf den Lippen und ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Ren wurde zunehmend klarer, dass er sein Pulver an die falsche Person verschossen hatte. Dieser Penner musste sicher nur Naomis Anstandswauwau sein… Er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, dass dieser ihr nachts die Hand hielt. So wie sie aussah, war das auch wohl schon länger nicht mehr so. Verrückter Freund? Dieses Balg nannte ihn einen verrückten Freund? Zunächst einmal hatte Ren in der Regel keine Freunde… Außerdem war er vielleicht verrückt… Nein, sogar wahnsinnig genug, um den Brustkorb des Jungen mit seiner Faust zum Bersten zu bringen. Wäre es nicht das kleine blonde Mädchen, welches ohnehin schon so fertig aussah, hätte er sich sicher nicht mehr zurückgehalten. Der Empfang juckte ihn nicht wirklich. Es störte ihn nicht sonderlich, wenn man ihm auf die Nerven ging, so lang niemand seine körperliche Unversehrtheit bedrohte. Generell ließ er sich das von niemandem gefallen, aber wenn es nötig war, dann konnte er das auch wegstecken… Es ärgerte ihn am meisten, dass er so ein schreckliches Mitgefühl für Naomi hatte, denn das war er nicht gewohnt. Er selbst wollte nicht riskieren eine Beziehung über Gildenkollegialität hinaus einzugehen, aber ihm wurde immer klarer, dass das schwieriger wurde als gedacht. Dass es nicht gerade passend gewesen war sie so anzusprechen, konnte Ren schwer ahnen. Immerhin wusste er zwar, dass sie in dieses Haus gezwungen wurde, nur konnte er nicht wissen, dass sie dort nicht sonderlich willkommen war. Das nervige Balg wurde für sein dämliches Lachen mit Genugtuung bezahlt, damit dass er nun wieder zum Unterricht musste. Am liebsten hätte Ren ihn die Treppe hochgetreten, aber das stand nicht in seiner Macht… Immerhin schien Ren den Muskelprotz ein wenig überzeugt zu haben, denn er sah davon ab ihn direkt wieder wegzuschicken, sondern beschloss den Hausherren danach zu fragen. Nun konnte er ihre Chancen nicht mehr beeinflussen, aber er hoffte, dass das schon werden würde… Als der Mann von dannen schritt, beobachtete Ren das Mädchen, welches sich entschuldigend an den Türrahmen lehnte. Frech grinste er sie an: „Ist halb so wild. Ich habe schon ganz andere Dinge erlebt.“ Da log er nicht mal. Der Akuma war in seinem Leben schon einige Male deutlich schlechter behandelt worden. Der Unterschied lag eigentlich nur darin, dass er sich in diesem Fall hier nicht gegen diese Behandlung wehren durfte. Es wäre auch nicht sonderlich schlau es hier zu tun. Nicht nur, weil er sich um Naomi sorgte, sondern auch, weil er nicht wusste wie viele wie starke Personen es hier gab. Sein Leben war ihm ja doch schon sehr lieb. Bald kam der Riese wieder zu ihnen und schien einen kleinen Schwenker in eine andere Richtung zu machen. Als er an der Türe ankam, erklärte er direkt, dass sie noch essen sollte, bevor sie gehen durfte. Was dann folgte, verstand Ren nur schwer. Er kniete vor Naomi und fütterte sie… An eine solche Behandlung konnte er sich in seinem Leben nicht erinnern… Hinzu kam aber, dass sie es nicht besonders zu genießen schien, sondern noch dazu eine komische Farbe annahm. Ob es nicht gut war? Nicht schmeckte? Ren konnte nicht nachvollziehen, wie man Essen nicht essen wollte oder konnte. Er war immer dankbar für alles was er bekam, weil er wusste wie es war, wenn man lange nichts hatte… Als sie fertig war, stand sie mit ihrer Tasche vor ihm, die er ihr sofort abnahm. Nicht dass das ausgemergelte Mädchen noch umfiel. Sein Blick war nun ernster und er bedeutete ihr zu folgen… Einen letzten Blick warf er auf den Anstandswauwau, der dabei war die Türe zu schließen. Keine Manieren, so ein Penner… „Auf Wiedersehen! Man sieht sich sicher irgendwann noch einmal!“ Ob das eine Drohung war oder nicht sei mal dahingestellt. Jedenfalls präsentierte er es wieder arschfreundlich. Ein wenig gedrückt war die Stimmung nun, als sie dabei waren das Gelände zu verlassen. Ren sagte nichts und schielte nur hin und wieder zu Naomi… Er hatte ein für ihn schreckliches Bedürfnis, das er zu verdrängen versuchte… Irgendwie wollte er sie dort herausholen, aber er wusste, dass das weder in seiner Macht stand, noch irgendwie für ihn möglich war… Außerdem war es absolut untypisch und besorgniserregend für den Akuma… Wieso störte ihn das nur so?