Tjaja, scheinbar schien das Faulheitsfieber – oder wie auch immer man es nennen sollte – sich in der Gilde zu verbreiten. Auch Lynx hatte sich schon eine ganze Weile zurückgezogen, wenn auch etwas weiter als nur in die eigene Wohnung hinein. Auf Grund ihres letzten Questanlaufs, der für sie ziemlich in die Hose ging, kam dem Drachenweib die glorreiche Idee, ihrem miesen Orientierungssinn ein Ende zu bereiten! Schließlich hatte sie Ren und Maenor in einem Einkaufscenter verloren, und tatsächlich den gesamten restlichen Tag nicht wiederfinden können. Ob dies daran lag, dass sie sich in der neben der Unterwäsche befindlichen Schuh.. oder eher Pantoffelabteilung verloren hatte? Ach Quatsch, niemals! Wie auch immer. Die „Besserungs“-Reise, die man mit solch guten Vorsätzen unternommen hatte, artete leider anders aus als erwartet. Geplant waren wenige Woche.. schon dumm, wenn man sich dann doch wieder verläuft, huh? Die Wochen wurden zu Exakt 62 Tagen, in denen sie durch die Wildnis und verschiedene Städte gereist war. Irgendwann hatte sich dann tatsächlich eine fremde, nette Frau dazu erbarmt, ihr den Heimweg zu zeigen.. oder besser gesagt, sie sogar zu begleiten – bevor ihre weibliche Intuition sie doch wieder zum falschen Zug leitet. Darauf folgte dann erst einmal eine Woche Stubenhockerei. Ganz einfach aus dem Grund, dass Lynx die Schnauze deftig voll von Wald und Stadt hatte. Inzwischen schlug die Erholung jedoch ein, und so entschloss man sich endlich – immerhin das zweite Mal! – das Gildenhaus aufzusuchen um nach gefühlten Jahren der Arbeit nachzugehen. Erfrischt, durch die vorhergegangene Dusche, trugen ihre Füße die Schwarzhaarige zum Fenster, welches geöffnet wurde und die „Außenwelt“ sie sogleich mit einem warmen Windhauch begrüßte. Ein angenehmes Gefühl, als die die vereinzelten Strähnen der Mähne, die unter dem .. naja, mehr oder minder sorgsam zusammengefaltetem Handtuch hervor lugten, verspielt um ihr Gesicht tänzelten. Entspannt sog sie einen tiefen Atemzug ein, ehe sich dem Kleiderschrank gewidmet wurde. „Warmes Wetter, warmes Wetter..“, kam es dabei gedankenverloren zwischen den corall farbenden Lippen hervor, bevor auch schon die ersten Stoffhaufen den Weg auf ihr Bett fanden – dicht gefolgt von Metallschienen und dem restlichen Krimskrams. In guter Laune folgten ihre Füße den Klamotten in einem katzigen Sprung. Noch einmal wurden die Arme gen Himmel – oder eher Zimmerdecke – gestreckt, um die müden Muskeln zum Leben zu erwecken und dann.. ging es an die Schwerstarbeit: das Anziehen. Zu aller erst schlüpfte sie in die schwarzen Hot-Pants, um sich anschließend ein braunes Tanktop überzustreifen. Da seit langem nochmal Arbeit auf dem Programm stand, wurden auch die Metallschienen an die Arme geschnallt, welche von schwarzen Stulpen, die vom Ellebogen bis über das Handgelenk reichten, getrost überdeckt wurden. Wäre ja langweilig, wenn der Gegner ihre kleine Vorspeise sehen könnte. So fehlten nun nur noch die braunen Sneakers, in welchen sogleich die Füße ihr neues Zuhause fanden, und das Bändigen ihrer Haare. Bei der Hitze war es einfach nur eine Qual, diesen riesigen Wärmemagneten im Nacken zu haben. Also schnappte sich Lynx das nächstbeste Haargummi, um sie in einem hohen Zopf zusammenzubinden – schwuppdiwupp, Freiluft im Nacken. Ein Traum. Noch einen letzten Blick warf sie in die Wohnung, ehe diese auch schon voller Enthusiasmus verlassen wurde. Der Weg ins Gildenhaus schien sich einfach nur unglaublich lang zu ziehen, weshalb der Restweg kurzerhand in einem Sprint überwunden wurde, ein bisschen Fitness konnte immerhin nie schaden. Vor der großen Tür angekommen, hielt das Powerweib schließlich an, um die eben verlorene Luft wieder hastig einzuatmen. Okay, auf ging’s also. Tatsächlich kribbelte ihre Haut ein wenig – Aufregung. Klar, sie betrat das Haus gerade zum zweiten Mal! Nicht etwa, dass sie der Typ war, dem gleich das Herz in die Hose sprang, im Gegenteil. Es war einfach die Vorfreude. So wurde die Tür also endlich aufgeschoben und ein.. fast komplett leerer Raum aufgefunden. Seltsamer Weise machte dies sogar wenig aus, da die dunkelgrauen Iriden sogleich einen blauen, irgendwie bekannten Schopf entdeckten. Hmm. Moment. Genau! Ein Grinsen schoss in das Gesicht des Dragonslayers, ehe sie sich auf leisen Füßen versuchte, so nahe wie möglich heran zu schleichen; jedenfalls bis zu den letzten 5 Metern, welche einfach.. naja, überrannt wurden. „Aaakumaaa!“, rief sie noch, ehe sie auch schon die Arme von hinten um ihn schloss – zirka auf Halshöhe – und der eigene Kopf direkt neben dem seinen landete. Die perfekte Stelle, um das Missionsblatt in seinen Händen zu betrachten. Natürlich hatte das Weib noch irgendwo im Kopf, dass der Kerl nicht gerade der größte Fan von Körperkontakt zu sein schien, so ließ sie wieder ab und zog ihm stattdessen das Blatt aus seinen Fingern. „Wann gehen wir?”, fragte sie ihn dabei grinsend. Naja, logisch, dass er hier nicht einfach so mit Missionszettel in der Hand herumsaß, oder? Aaaaber halt. Da war ja sogar noch jemand! Um genau zu sein sogar ein Mädchen. Jünger und irgendwie süß – dafür aber ziemlich groß. Ihre Vorstellung hatte sie wohl perfekt verpasst. „Oh, Hey! Du bist auch dabei? Ich bin Lynx“

Seufzend saß der Hüne auf seinem Platz und wedelte sich mit dem mittlerweile sehr knittrigen Blatt gemütlich Luft zu. Wenn er nun schon ansatzweise ahnen würde, was sein Schicksal für diese Quest sein würde, dann hätte er wahrscheinlich den Zettel genommen und wäre allein losgestürmt. Aber bisher glaubte der arme Tropf, dass er vielleicht ein paar kompetente und starke Teammitglieder für diese Mission bekam. Von Magiern konnte man ja wohl prinzipiell erwarten, dass sie etwas drauf hatten oder nicht? Leider war dem aber nicht immer so und so würde er sich bald so ziemlich in den Arsch beißen für das, was ihn nun erwartete. Aber wer weiß, vielleicht bekam diese Quest ja ein Happy End für den jungen Akuma?
Tatsächlich begann die Show, als der Riese gerade seine Beine überschlug und an einem Glas Wasser nippte. Die Gildentür öffnete sich, doch da er mit dem Rücken zur Tür saß, da es ihn schlichtweg nicht interessierte wer es war, so lang er nicht auf ihn zukam, bemerkte er also gar nicht direkt wer auf ihn zukam. Stattdessen nickte der Hüne erneut an seinem Glas Wasser und blickte die schönen Gemälde an der Wand des Gildenhauses an. Plötzlich bemerkte er aber, dass die Schritte, welche von der Tür ausgegangen waren, nun langsam verdächtig näher kamen. Wollte da etwa tatsächlich jemand zu ihm? Er drehte sich nicht um, dazu war er gerade zu träge, aber wenn diese Person wirklich auf ihn zuhielt, dann würde sie schon den Anstand haben die Füße vor ihn zu setzen. Plötzlich blickte er hinab auf zwei relativ kleine, schmale Füßchen und hörte ein helles Stimmchen, wie es ihm einen guten Tag wünschte. Fast engelsgleich so hoch und freundlich war das Stimmchen dieser weiblichen Person. Er blickte hinauf an einem recht schmalen Körper in ein Gesicht mit unfassbar großen, braunen Augen. Sie hätte direkt in ein Spielzeugregal gepasst, so übertrieben niedlich war sie. Noch dazu war sie sehr höflich, wahrscheinlich so ein typisches Sonnenscheinchen. Nicht unbedingt die Art Mensch, die Ren besonders lag, aber wenn es ihm potentiell dazu verhelfen konnte die Quest bald zu starten, beschwerte er sich nicht, denn er steckte nach wie vor voller Energie und Tatendrang. „Yo.“, begann er knapp und blickte mit seinen schmalen, silberfarbenen Augen in die großen Kulleraugen des Mädchens. Für ihn war sie eine Zwergin, aber wer war das nicht? „Ich bin Akuma und das ist eine Quest, in der es darum geht die Ehre eines Restaurants wiederherzustellen, nachdem üble Gerüchte darüber in die Welt gesetzt worden.“, fasste er es knapp für das Mädchen zusammen. „Ich nehme an du fragst, weil du mitkommen willst? Wenn ja habe ich kein Problem damit, so lang du dich mir nicht unbedingt entgegen stellst.“ Ganz so freundlich wie sie wirkte er sicher nicht und auch seine immer recht grimmige Stimme, welche ziemlich deutlich machte, dass er sich als über allem stehend empfand, machte das wohl nicht besser. Er wusste nicht ganz wie man richtig mit einem solchen Sonnenscheinchen umgeht, aber das musste schon irgendwie funktionieren. Ein Job ist ein Job…
Plötzlich aber fuhr ihm ein schriller Ruf durch Mark und Bein. Sein Name? Wenn jemand seinen Namen rief, bedeutete das selten etwas Gutes und schon fast hätte er nach dem Handgelenk von Naomi gefasst und wäre mit ihr geflüchtet. Dann aber wurde ihm bewusst, dass es eine bekannte Stimme war, die ihm nicht gefährlich werden konnte. Und so verschnaufte er leise und wandte seinen Blick von Naomis zartem Handgelenk ab. Stattdessen zog sich seine rechte Augenbraue gerade immer weiter gen Himmel nach oben, als sich zwei schlanke Arme um seinen Hals schlangen. Ein äußerst grimmiger Blick zeigte sich im Gesicht des jungen Mannes: Richtig, er hasste Körperkontakt. Wäre es nicht diese Person gewesen, die bei ihm Pluspunkte gesammelt hatte, hätte er ihr Handgelenk gepackt und sie vor sich auf den Boden geschleudert. Egal, ob das wieder eine Verwarnung wegen einer Schlägerei in den Hallen der Gilde gab… Ihr Kopf war neben seinem, bedrohlich nahe. So nahe, dass er den Drang unterdrücken musste ihr nicht eine Kopfnuss zu verpassen. Allerdings verzog sie sich so plötzlich wie sie gekommen war auch wieder und fischte das Blatt Papier zwischen seinen Fingern hervor. Die dünne, zarte Blondine stand nun vorm unhöflichen Drachenweib, es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Der junge Mann schlug sein Bein vom anderen herunter, stampfte leicht auf und erhob sich in eine gerade Position, wo wahrscheinlich erst richtig klar wurde, dass er knapp zwei Meter groß war. „Dir auch einen schönen Tag Lynx, freut mich auch dich zu sehen…“, murmelte er sarkastisch und warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Du erwartest also, dass ich dich mitnehme, ja?“, hinterfragte er in einem sehr abgehobenem Ton. „Während die Damen sich kennenlernen und das Questblatt lesen, hole ich euch etwas zu trinken. Und Lynx sollte sich eine gute Ausrede überlegen, sie weiß ja sicher warum.“ Er bedeutete ihnen mit der freien Hand, dass sie sich setzen sollten, denn da gab es noch etwas zu klären. So schritt er langsam mit grimmigem Gesichtsausdruck zur Theke der freundlichen Bardame. Diese schenkte ihm ein freundliches Lächeln und die geflüsterten Worte: „Ein Lächeln würde dir sicher besser stehen Ren.“ Er zwang sich für einen kurzen Moment zu einem eher gequälten Lächeln, welches sicher auch bei ihm eher bedrohlich wirkte, während er sich mit dem Rücken an die Theke lehnte. Mit verschränkten Armen wartete er auf die Getränke der Ladys und seufzte leise… Womit hatte er das verdient?

Vielleicht hatte jemand die Wünsche Akumas erhört, denn auch wenn Naomi vielleicht auf den ersten Blick mehr wie ein Spielzeug wirkte, war sie recht kompetent und stark ebenfalls. Wahrscheinlich die stärkste Magierin der Gruppen, aber das konnte sie nicht ahnen, immerhin, war sie ja klein und niedlich, das würde deutlich von ihr ablenken. Nachdem sie sich vorgestellt hatte, nannte auch er seinen Namen und fasste ihr kurz zusammen, was es mit dem Zettel auf sich hatte, den er in der Hand hielt. Bedächtig nickte sie und meinte: "Ja ich will gerne mitkommen, und wenn ich keinen Grund sehe, mich dir in den Weg zu stellen, laufe ich gerne neben dir." Dafür, dass er keine Ahnung hatte, wie man mit kleinen Sonnenscheinen umging, was wohl einigen jungen Magiern der Gilde so ging, schlug er sich doch recht gut. Fand zumindest Naomi, die ihre erste Quest mit jemandem gemacht hatte, der Kinder nicht ausstehen konnte. Allerdings war sie inzwischen auch so weit, dass sie ihm seine Grenzen zeigen würde, wenn es nötig war, aber im Normalfall ging sie davon aus, dass alles gut war und sie nichts dagegen unternehmen musste. Kurz darauf wurde er überfallen, von einem Mädchen, welche Naomi ebenfalls unbekannt war, ihm allerdings nicht. Sein Gesichtsausdruck schien Bände zu sprechen. Knuddeln würde Naomi ihn sicher nicht, außer, er würde darauf bestehen. Als er das Mädchen von sich loshatte, fragte sie, wann sie losgehen würden, denn sie hatte unterdessen den Zettel stibitzt und schien davon entschlossen mitzukommen. Sehr gut, Naomi wollte schon länger einige der anderen Gildenmitglieder kennenlernen, auch wenn sie sagen musste, dass die ruhige und geordnete Art ihres Lieblingsdragonslayers, ihr bisher die Liebste war.
Nun stand sie dem anderen Mädchen gegenüber, was sich vorstellte und fragte, ob sie auch mitkam. Es schien zumindest so, als würde sie, denn kurz zuvor hatte sich der Riese, welcher wirklich diesen Namen verdient, hatte zur Bar verzogen um Getränke zu holen und damit die Zwei reden konnte. Naomi hatte doch gar nichts bestellt, oder? Nun gut, vielleicht brachte er ja etwas Leckeres mit. Nun blickte sie wieder zu der Magierin. "Ich bin Naomi und ja, ich werde euch diesmal begleiten, ich freue mich schon darauf", dabei lächelte sie wieder freudig. In der Tat war es wie ein neues Leben endlich wieder eine Quest machen zu können und entspannt mit ein paar Gildenkollegen durch die Landschaft zu ziehen. Auch wenn der Riese missmutig und das Mädchen lustig waren. Immerhin war lustig nicht schlecht, vielleicht auf die dauern nervig, aber es war sicher nicht die einzige Facette ihrer Persönlichkeit. So wie Naomi nicht nur karieserregend süß war, aber das mussten die zwei anderen nicht wissen. Naomi wurde noch gerne wie ein kleines knuffiges Mädchen behandelt, besonders, wenn sie den Schein wahren wollte, in welchen sie scheinbar gehüllt schien.
Allerdings schien jemand in der Gruppe deutlich ein bisschen Naomi-Niedlichkeit zu brauchen, denn der große Kerl, schien deutlich ein Muffel zu sein, selbst sein Lächeln schien erschrecken und das musste man doch irgendwie ändern können. Nun kannte Naomi einen jungen Mann, der eigentlich fast immer ein Lächeln zur Schau trug, wenn sie bei ihm war. Klar war es in den meisten Fällen irgendwie falsch und nicht so gemeint, wie es wirkte, aber das war erst mal egal. Immerhin würde sie eine Menge Zeit mit diesen beiden Magiern haben und dann auch sicher die Möglichkeit beide besser kennenzulernen.

Tatsächlich war es eben dieser grimmige Blick des Blauhaarigen, den das Drachenweib erwartet hatte. Naja, oder noch schlimmeres. Metalicana sei Dank blieb es allerdings bei dem kleineren Übel und so konnte man getrost fortsetzen.. oder auch doch nicht? Selbstverständlich hatte sie nicht gerade eine überschwängliche freudige Reaktion seinerseits erwartet, doch etwas positiver hätte es ja doch sein können, mh? Naja im Gegenteil. Das Aufstampfen seines Fußes zog einmal komplett durch ihren Körper und kündigte Übel an. Oh man. Wäre ja auch zu schön gewesen, einfach so davon zu kommen. Klar, sie würde auch eine Erklärung verlangen, wäre man bei einer Reaktion einfach nicht zurückgekehrt und hätte sie damit – fast – allein gelassen. Zumal sie eigentlich eine ziemlich wichtige Rolle hätte spielen sollen: Den Lockvogel. Wie das ganze wohl weitergelaufen war? Vielleicht ein Akuma in Frauenkleidung? Ein Gedanke, der es wirklich schwer machte, sich ein Lachen zu verkneifen. Rosa Röckchen, Schleifchen.. nein nein, es musste anders gelaufen sein. Vielleicht war auch Chibi einfach der Lockvogelersatz gewesen? Irgendwie kriegt man doch jeden Kerl zum weiblichen Auftritt – und bei dem Brünetten wäre es nicht gerade schwer gewesen. Zu gerne hätte sie nachgefragt, doch erst einmal war sie wohl mit Erklären an der Reihe. Sollte der Riese ihr ihre Untat verzeihen, so bliebe wohl immer noch genug Zeit, danach zu fragen. Nun galt es allerdings erst einmal seine Fragen zu beantworten. Selbst, wenn es vielleicht besser wäre, einfach die Klappe zu halten – für’s Erste. Stattdessen schob sie die Hände hinter den Rücken, streckte die Brust leicht raus und sah ihn mit einem engelsgleichen Blick an. „Etwa nicht?“, war die passende Frage dazu, die zwischen den Lippen vorsichtig hervorgeschoben wurde. Der Witz am Ganzen? Lynx nutzte solche Maschen selten – selbst wenn sie ihre Weiblichkeit durchaus ab und an einzusetzen wusste, pfeifte sie oft doch lieber darauf – und wusste haargenau, dass es bei diesem Kerl hier nicht ziehen würde. Und sie war sich ziemlich sicher, dass er wusste, dass sie es wusste. So wurde der Unschuldsblick nach wenigen Sekunden durch ein leichtes Grinsen ersetzt, ehe den Frauen das Feld geräumt wurde.
Ein leises Seufzen verließ sie bei dem Gedanken daran, wie sie sich nun erklären durfte. Resignierend schmiss sie sich regelrecht auf den Sessel, wo zuvor noch der Männerhintern seinen Platz gefunden hatte. Warum? Körperwärme. Eine kleine, mehr oder minder heimliche Vorliebe des Weibsbilds. Also. Solange noch die Ruhe vorm Sturm herrschte, konnte man sich der niedlichen Blondine widmen. Ohja, wirklich niedlich. Jedenfalls äußerlich, doch wie sah es innerlich bei dem Mädchen aus? Kleines Püppchen oder ein typisches Beispiel für den Spruch „Der Schein trügt“? Wie auch immer. Der Blick der Schwarzhaarigen hob sich auf das Mädchen und das lynx-typische Grinsen fand dieses Mal nicht den Weg auf ihre Lippen, sondern musste Platz für ein Lächeln lassen – ein ehrliches Lächeln. „Ich freu‘ mich auch, lieg‘ schon etwas länger auf der faulen Haut…“, gab sie als Erwiderung auf die Worte des recht hohen Stimmchens, wobei ihre Hand während des letzten Teils den Weg an ihren Hinterkopf fand, irgendwie entschuldigend. Die Jüngere vor ihr machte einfach einen fleißigen Eindruck, so fühlte man sich dann doch schlecht, die eigene Faulheit überhaupt auszusprechen. Aber naja. Diente ja auch nur für die folgende Erklärung: „Deswegen hab‘ ich dich vermutlich auch noch nie hier gesehen. Bist du schon lange Mitglied von Blue Pegasus?“. An Gesprächen über die Quest fand sie derzeit kein sonderliches Interesse. Warum auch? Sollte man irgendetwas planen, so würde der Männliche Part des Trupps noch fehlen. Zudem war das Ziel klar und Lynx eher ein Fan von spontanem Handeln. Also solange Naomi das Thema nicht doch anschnitt.. was sollte man auch schon bereden?
Als die Worte ausgesprochen waren, fuhr ihr Blick für einen kurzen Moment an die Decke, um in der eigenen Gedankenwelt zu versinken. Immerhin musste sie sich dann doch mal überlegen, wie sie Akuma von ihrem Dilemma erzählen sollte, ohne, dass er sie für eine Idiotin hielt. Wahrscheinlich war dies erst gar nicht möglich. Nicht, dass es sie kränken oder stören würde, aber wenn man’s doch vermeiden konnte! Oder auch nicht. Ach, wofür auch Gedanken daran verschwenden, letzten Endes würde sie eh das aussprechen, was ihr in den Kopf kam. Stattdessen widmete man sich also lieber wieder dem blonden Geschöpf vor ihr. Immerhin war auch sie an den anderen Gildenmitgliedern interessiert. Schade, dass gerade einfach gar nichts los war..

Ein wenig nachdenklich beobachtete der junge Mann, welcher sich nun mit dem Rücken an den Tresen gelehnt hatte, die Szenerie zwischen den beiden Ladys, die ihn höchstwahrscheinlich auf die Quest begleiten würden. Es hatte ein bisschen was von Tag und Nacht. Auf der einen Seite war da die kleine prollige Braut Lynx und auf der anderen dieses süße kleine blonde Zuckerstück namens Naomi. Die freundliche Bardame lehnte sich hinüber zu Ren, während sie einen kurzen Blick auf die beiden Mädchen warf. „Was denkst du denn von den beiden? Sie wirken ziemlich unterschiedlich oder?“ Er nickte nur nachdenklich und blickte auf die hohen Gläser, in welche die Frau gerade ein paar Eiswürfel kippte. Da hatten sie wohl gerade genau denselben Gedanken. Tatsächlich würde ihm sogar noch eine Person einfallen, die ein drittes Extrem bildete, doch leider war Aurora nicht hier und nicht in dieser Gilde. Er stütze seine Ellenbogen am Tresen ab und beobachtete aufmerksam das Geschehen. Augenscheinlich schienen die beiden sich zu verstehen. Sie trugen beide ein ähnliches Lächeln auf den Lippen, so freundlich und ernstgemeint. Und das obwohl sie so völlig unterschiedlich wirkten. Waren das nur Äußerlichkeiten? Hinter sich hörte er wie die Barfrau ein paar Limetten in Scheiben hackte, während er versuchte das Gespräch zu verfolgen, doch wirklich möglich war das nicht, denn es war zu leise. Wenn er Lynx so ansah, konnte er nicht vergessen, was in der letzten Quest passiert war. So sehr Ren auch eigentlich das Mädchen gemocht hatte, das kam nun wirklich nicht so oft vor, war er aber dann doch ein wenig nachtragend, wenn man ihn hocken ließ. Er war sich eben doch immer selbst der Nächste… Darüber konnte er aber auch immer noch nachdenken, wenn sie sich erklärt hatte. Möglicherweise gab es ja eine annehmbare Ausrede dafür. Also… Explosiver Durchfall oder sowas Ähnliches!
Plötzlich hörte der Akuma wie die beiden Gläser auf der Holzplatte der Theke aufsetzten. Er drehte sich um und schenkte der Bardame beim zweiten Versuch ein Lächeln, doch sie brach nur in einem Kichern aus. Scheinbar wirkte er damit nicht ganz so authentisch wie er sollte? Ren seufzte leise, schmunzelte dann aber und wandte sich ab. Zwei eiskalte Gläser mit Limonade, verziert mit einem Strohhalm und einer Limettenscheibe. Wenn das nicht einen guten Eindruck machte, was dann? Eigentlich scherte er sich nicht darum wie er auf andere wirkte, aber auf der anderen Seite, wollte er es sich mit den Damen auch nicht direkt versauen. Immerhin wusste er nicht wie sie so drauf waren und sie dann ei wenig in der Hand zu haben, war vielleicht gar nicht mal so schlecht, oder? Auf den kleinen Glastisch in der Mitte der beiden Sessel stellte er den Damen jeweils eines der kalten Gläser auf einem Untersetzer vor die Nase und erklärte ruhig: „Geht auf mich.“ Dann wandte er sich ab und angelte sich mit der Hand einen anderen Sessel, den er einarmig zu den beiden Damen trug. Da sie nun einen kleinen Kreis gebildet hatten, setzte er sich und überschlug erneut locker die Beine.
Da sie den Questzettel hatten, wussten sie ja nun hoffentlich worum es ging. Bevor das aber weiter ausgeführt wurde, wollte er erst einmal Lynx hören und das wollte er auch direkt klarmachen. „Okay, soweit ich weiß, liegt dieses Dorf gar nicht soweit weg. Hat jemand von euch von dem Namen schon einmal gehört? Ich bin nicht so bewandert damit, aber die Dame an der Bar hat mir erklärt, dass es nur ein paar Stationen mit dem Zug weit weg ist. Meine Orientierung ist aber nicht die Beste, also werden wir uns rumfragen müssen, wenn nicht zufällig von euch jemand Ahnung hat.“ Er machte eine kurze Pause und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht um einige Haarsträhnen vor den Augen zu entfernen. „Aber bevor wir zum weiteren Geschäftlichen kommen, würde ich doch gern noch Lynx Erklärung hören. Nur um das für Naomi klarzumachen, weil das sonst sicher ein bisschen doof wirkt: Wir waren schon gemeinsam auf einer Quest, bevor es aber richtig losging, war die Gute hier plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Dass sich sie verjagt habe, bezweifle ich. Also, was war das Problem?“ Wieder folgte eine kleine Pause und er blickte sie ernst an. „Wenn ich keine ordentliche Erklärung kriege, liegt es wohl auf der Hand, dass ich dich nicht noch mal „mitschleppe“ oder?“ Dass sie die Dragonslayerkarte noch spielen konnte, wusste Ren nicht. So wenig er auch davon hielt, dass bei Blue Pegasus den Drachenbälgern alles in den Arsch geblasen wurde, hatte er doch nicht genug Macht sich dagegen zu wehren.
Was würde er nun tun? Ren beschloss erstmal ruhig zu sein. Lynx sollte Zeit kriegen sich zu erklären. Er wollte sie nicht in ein falsches Licht rücken, damit machte er mit seiner Skepsis nur klar, um zu zeigen, dass er sich schon für das Wohl einer erfolgreichen Aufgabe schon interessierte. Deswegen ließ er ihr die Chance klarzumachen, wie so etwas passieren könnte. Lynx war allerdings selbstbewusst genug sich so zu präsentieren, dass sie sich wieder ins rechte Licht rücken konnte. Also… Vielleicht hatte auch noch jemand mehr Interesse an der Quest? Erstmal sollten die Damen aber ihr Getränk genießen, nicht wahr?

Länger auf der faulen Haut, so würde Naomi ihren kleinen Zwangsurlaub nicht beschreiben. Nein, es war etwas ganz Unangenehmes gewesen, eingesperrt in diesem Goldkäfig und diese kleine Freiheit weiterhin in der Gilde arbeiten zu dürfen war, als hätte jemand die Tür geöffnet, ihr ein Seil ans Bein gebunden und sie fliegen gelassen. Man konnte nur hoffen, dass es bald riss. Allerdings würde sie Lynx, so nett sie auch schien nicht auf die Nase binden, denn immerhin würde das Naomis Goldkindlein Image sehr beschädigen. Also lächelte sie zärtlich, wog leicht den Körper hin und her, sodass die Zöpfe hin und her schwangen, und meinte: "Ja, ich habe auch ein wenig Urlaub genommen, um mehr Zeit für meine Familie zu haben." Nun, das war nicht ganz falsch, die kleine Kagekami log sehr ungern, aber es war nicht gelogen. Eigentlich hatte sie die Zeit nutzen wollen, um sich um ihren Vater zu kümmern, der im Krankenhaus lag und nicht mehr wach werden wollte. Dass daraus nichts geworden war, hatte sie nicht zu verschulden. Was die Tatsache anging, dass sie sich noch nicht gesehen hatten, konnte das sehr gut bestätigen. Kurz musterte sie das Mädchen und überlegte, ob Seraphim sich mit ihr begnügen würde, allerdings war das Mädchen dort scheinbar noch ein Stück zierlicher als sie, wenn gleich sie etwas älter wirkte. Komplizierte Mischung und nicht genau definierbar. Bei anderen Frauen klappte es inzwischen eigentlich sehr gut, aber sie wollte sich in kein wirkliches Schema quetschen lassen.
"Nun, ich habe etwa ein Jahr pausiert und davor eigentlich immer recht zügig hintereinander Quests mit einem Freund gemeinsam gemacht, es war also recht schwierig mich hier anzutreffen, weil ich selten in der Gilde war, um einfach nur herumzusitzen. Zu der Zeit hatte ich auch noch einen Haushalt zu schmeißen, das war etwas anstrengend. Allerdings ist das alles nun etwas einfacher", in der Tat, man hatte ihr alle Pflichten und Rechte genommen und nun war sie hauptsächlich mit Lesen und Lernen beschäftigt. Ein bisschen trostlos, aber dennoch konnte man sich nach einer Weile damit anfreunden, wenn man denn musste. Das Mädchen mit den blonden Haaren verzog beim Sprechen keine Mine. Niemals sollten Fremde dahinter kommen, was hinter den Mauern des edlen Hauses vor sich ging. Wie gut, dass gerade Akuma wieder zu den Mädchen kam und dabei hatte er Gläser. Limonade, Zuckerwasser mit Zitronengeschmack, so schimpfte Akira immer, wenn er seinen selbst gezüchteten Tee servierte. Seine Schülerin allerdings war erfreut endlich etwas anderes zwischen die Lippen zu bekommen, als bittere und trübe Teewasser. "Vielen Dank, Akuma-san", Naomi strahlte ihn an, als hätte man ihr hinter den Augen Scheinwerfer montiert. Wenn sie nicht gesehen hätte, wie unlieb es ihm war, hätte sie ihn wahrscheinlich angesprungen und geknuddelt. So beließ sie es bei einem Sonnenscheingesicht.
Nun holte er sich einen Sessel heran, als würden sie wirklich noch eine Weile hier herumsitzen. Vorsichtig ließ Naomi sich in einen dritten Sessel sinken und griff nach dem Glas. Das war sie gar nicht gewohnt, wenn sie ehrlich war, hatte sie bisher auch nie wirklich bemerkt, dass es eine Bar gab. Eigentlich war es immer so gewesen. Herkommen, zum Board, Zettel nehmen oder Seraphim finden und dann los. Nun gut, zwischen ihnen war nie wirklich Klärungsbedarf gewesen, er oder sie hatten den Ton vorgegeben und der andere war dem gefolgt und es hatte immer gut funktioniert. Während sie ihre Limo genüsslich durch den Strohhalm aufsog, lauschte sie der Ausführung Akumas und in der Tat, der Name des Dorfes kam ihr bekannt vor. Kurz schloss sie die Augen und dachte zurück, ganz weit an ihre erste Quest, da war sie mit dem Dragonslayer fast bis ans Ende der Welt gefahren, nun es war wahrscheinlich nur die Endhaltestelle, aber es war der Magierin damals so vorgekommen. Eine der vorherigen Haltestellen hatte den Namen dieses Dorfes getragen, ergo, musste es dort sein. "Ich denke ich bin schon mal daran vorbeigefahren, früher", murmelte sie, bevor sie wieder verstummte, weil der einzige Herr im Team ein anderes Problem ansprach.
Das mit dem Verschwinden, bevor es wirklich losging, das hatte die Kleine auch schon hinbekommen. Als damals ihr Vater den Unfall hatte, war sie einfach von einem Turnier zurückgetreten. Es hatte ihr wahrscheinlich das Leben gerettet, denn gegen eine Feuerdragonslayerin zu verlieren in einem Kampf und Leben und Tod war nicht das, was sie für ihr Leben geplant hatte. Was hatte Lynx wohl für Gründe gehabt die Quest zu verlassen und um was es sich wohl gehandelt hatte? Allerdings würde Naomi sich dort nicht einmischen, sondern einfach weiter brav an ihrer Limo trinken. Immerhin war diese noch nicht einmal halb leer und die Blonde nicht die schnellste, wenn es darum ging, Speisen oder Getränke zu vernichten.

Tut mir echt Leid, dass das so lange gedauert hat. >.< Meine Matschehirn wollte mir nie was produktives rausgeben und nebenbei durfte ich mich noch um anderer Leuts Probleme kümmern. -.- ...
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Dem Drachenweib selbst war dieser krasse Kontrast zum blonden Zuckerbonbon gar nicht wirklich bewusst, bzw machte man dem eigenen Köpfchen erst gar nicht die Mühe, Gedanken dazu aufkommen zu lassen. Immerhin schien es die Mädchen ja nicht davon abzuhalten, dass sie sich recht gut verstanden. Selbst, wenn es von außen wohl durchaus ein recht amüsanter Anblick war. Nun ja.. Als die Zöpfe des Mädchens hin und her schwankten, legte sich auch Lynx‘ Kopf leicht in die Schräge. „Irgendwie..fluffig“, fand es dabei den Weg durch ihren Kopf. Das Haarspiel lenkte ganz schön vom Eigentlichen ab: Die Worte des Mädchens! So ermahnt sich das Weib innerlich selbst, ehe man sich dran machte zu überlegen, was da eben ihr Ohr erreicht hatte. Zum Glück gelang es sogar, und so gab es auch eine passende Antwort. Okay, Gegenfrage: „Ah, ich hoffe dein Urlaub war gut? Hätte das Weib gewusst, welche Gedanken gerade durch das blonde Köpfchen gingen, hätte sie sich vermutlich geehrt fühlen können. Wobei. Sie hasste diese dämliche Schubladenschieberei. Alle Menschen irgendwie einordnen und abstempeln? Nä! Immerhin war jeder irgendwie anders, eben individuell. Aber immerhin zählte es ja als gut für sie, wenn eine solche Einschiebung erst gar nicht möglich war, nicht? Also immerhin. Zudem hätte es das Mädchen ja sicherlich nicht böse gemeint. Allerdings konnte man nicht in den Kopf hinein blicken, und so musste sie sich auch erst gar nicht mit solchen Themen auseinandersetzen. Viel wichtiger waren da doch ihre Erzählungen! Diese stießen sogar tatsächlich auf das Interesse der Schwarzhaarigen. Minimale Überraschung schwang in ihrer Stimme mit, als sie darauf einging. „Dann hast du eine Art.. festen Partner? Klingt gut, wenn auch ein bisschen eintönig.“ Okay gut. Mit der richtigen Person und auch so würden die Quests vermutlich nie langweilig werden. Aber wenn man sich doch immer auf die gleiche Person beschränkte, wofür dann eine Gilde? Doch so extrem konnte es bei Naomi ja gar nicht sein, immerhin wollte sie nun mit ihnen auf eine Quest – na ob sie das hinterher noch bereuen würde?
Auch die letzteren Worte des Mädchens überraschten sie. Einen Haushalt schmeißen, allein? Wie alt war sie schon? Jedenfalls jünger als sie. Nun gut, vermutlich war Lynx nicht gerade die, die etwas dagegen sagen oder verwundert reagieren sollte. Bei ihr sah es seit Metallicanas verschwinden immerhin nicht anders aus, jedenfalls wenn man das, was sie führte, einen „Haushalt“ nennen konnte.. Wenn überhaupt, dann nur mit dem Adjektiv chaotisch davor. Diese typischen Frauenkünste lagen ihr einfach nicht. Wenigstens konnte sie noch ab und an für Ordnung sorgen, hey!
Gerade wollten ihre Lippen die nächsten Worte ausspucken, da kam auch schon der Blauschopf zurück und stellte die süße, kühle Flüssigkeit geradewegs vor ihre Nase auf den Glastisch. Der Blick ihrer fast schwarzen Iriden glitt dennoch für einen kurzen Moment zurück zu Naomi, um das bisherige Thema, wenn man es denn so nennen wollte, abzuschließen.„Ganz schön tough für dein Alter.“, sprach sie, wobei ihre Mundwinkel sich zum typischen Grinsen verzog. Dieses war jedoch ausnahmsweise mal nicht für die lange Dauer bestimmt, da man, nachdem die Höflichkeitsrituale mit einem melodischen „Arigatoo~“, eingehalten wurden, den weiteren Worten Akuma’s lauschte. Orientierungssinn, das war wohl ein Schlagwort, was? Ebenso wie das, was man mit dem Zug verband. Ein eisiger Schauer lief durch Lynx‘ Körper, während die fehlende Begeisterung zu offensichtlich ihrem Gesicht abzulesen war. Na klasse. Dennoch kreisten die Gedanken sogar kurz um die eigentliche Frage, wenn auch erfolglos. „Nope, nie gehört.“
Dann war es auch schon so weit: die letzte Quest wurde angesprochen. Als Akuma Naomi von ihrer Untat berichtete, kroch das schlechte Gewissen durch ihren Körper. Fast wie eine Schlange, die ihr lähmendes Gift nach und nach in ihrem Blutkreislauf verbreitete – wobei sie jedoch nicht daran sterben würde. Der Blick wanderte auf die eigenen Knie, welche nun von zu lockeren Fäusten geballten Händen belegt waren. So fühlte man sich dann wohl, wenn man im dunklen Raum saß und das Licht auf einen gerichtet wurde, huh? Ihbäh, ein wirklich ekelhaftes Gefühl.
Ein Seufzen entrann ihrer Kehle – die Einsicht, dass sie eben nicht herum kommen würde, sich zu erklären. „Naja, wie soll ich’s sagen, damit du’s mir glaubst?“ Eine kurze Pause trat ein, während ihre rechte Hand doch leicht verlegen den Weg zu ihrem Hinterkopf fand. Wäre die ganze Situation ein Comic, so wäre das wohl der Moment, in dem ihr der Schweiß von der Stirn läuft. „Ich hab mich wohl irgendwie.. verlaufen?“ Okay, sogar Lynx war klar, dass die’s wohl wirklich als armseelige Erklärung abzustempeln war. Drum herum reden war wohl wirklich nicht angebracht. So fand ihre Hand den Weg zurück auf die Knie, während ihr Blick in’s Bedauern wandelte – in ein ehrliches Bedauern. Als sie also den nächsten Versuch begann, schlossen sich ihre Augen für einen Moment. „Es tut mir wirklich leid, ich wusste vorher selbst nicht, dass man meinen Orientierungssinn so in die Tonne kloppen kann. Keine Ahnung wo ich dann gelandet bin, aber euch hab‘ ich selbst nach Stunden partout nicht wiederfinden können, so dumm es auch klingt.“ Naja, das Einkaufscenter war tatsächlich das größte in Fiore. Es erstreckte sich in einer riesigen Fläche über mehrere Etagen, also war’s auch nicht völlig unmöglich sich dort zu verirren. Ob man dies jedoch über Stunden schaffen konnte, ohne zwei doch recht auffällige Kerle wiederzufinden, darüber konnte man sich nun streiten. Nachdem der zweite Anlauf ausgesprochen war, hob sie ihren Kopf wieder an und blickte dieses Mal direkt in die Augen Akuma’s, wobei man ihr das schlechte Gewissen gut ansehen konnte. Natürlich gehörte es nicht gerade zu der tollen Art, die Begleiter allein zurückzulassen. Schließlich glitten ihre Gesichtszüge ein wenig in ein Grinsen hinein, wenn auch nicht das, was man normal von ihr gewohnt war. Eher konnte man eine Art Schadenfreude daraus lesen – über sie selbst. „Naja, danach hab ich dann versucht, meinen Orientierungssinn irgendwie hinzubiegen. Diese Reise ging allerdings nach hinten los. Statt ein bis zwei Wochen bin ich drei Monate durch die Gegend geirrt - irgendwo im Nirgendwo.“ Das war dann auch das Ende der Kurzfassung ihres ach so tollen „Abenteuers“. „Also ich hoffe du glaubst mir die komische Geschichte, zumal es letztes Mal ziemlich lustig war, und ich dich... irgendwie mag?“ Erst beim letzten Teil des Satzes fanden wieder die gewohnteren Züge in ihr Gesicht. Bei sowas war sie eben knackehrlich und nahm auch kein Blatt vor den Mund – wie eigentlich überall bei. Na ob das allerdings reichte, um den Akuma umzustimmen? Hoffentlich, immerhin hat sie keine Lust, sich allein irgendeine dämliche Quest zu suchen. Wie sie ihn einschätzte, hatte er sich noch das interessanteste von den kläglichen Resten am Questboard gekrallt.

Rens Körperhaltung wirkte gerade, ganz im Gegensatz zu sonst, sehr angespannt und streng. Die Beine überschlagen, die Arme verschränkt, eine gerade Haltung ein strenger Blick, der zwischen den Haarsträhnen hervorblickte, machten gerade ein sehr angespanntes Bild bei dem Wüstenjungen aus. Warum war er aber so knallhart zu Lynx? Wahrscheinlich hätte ihn die Situation nicht so betroffen, wenn er ihre Art nicht irgendwie gemocht hatte. Sie hatte ihn gereizt und sie hatten sich gegenseitig auf einer für ihn sehr angenehmen Ebene herausgefordert. Es hatte ihm Spaß gemacht und das hatte er nicht oft mit anderen Menschen. Dass gerade diese Person ihn dann sitzenließ, traf den jungen Mann sehr hart. Etwas Ähnliches war ihm ja auch mit einer anderen Frau passiert, die er wirklich gern gewonnen hatte. So sehr sogar, dass er sich vor ihr gefürchtet und mit ihr gewetteifert hatte. Aber ganz plötzlich waren die für ihn neugewonnenen Kontakte wieder abgebrochen und das nicht von ihm aus… So etwas kratzte stark an Rens Ehre. Natürlich war er immer sich selbst der Nächste und sich am wichtigsten, aber er war eben auch nur ein Mensch, der irgendwo neben Misstrauen und Hass auch manchmal ein paar positive Gefühle hatte. Damit dass Menschen ihn im Stich ließen, kam er nicht klar und kratzte selbst den starken Hünen sehr an… Doch das würde er natürlich nie im Leben zugeben und überhaupt war er ja eigentlich fast zu stolz um sich das selbst einzugestehen. Aber wer weiß… Vielleicht hatte sie ja eine ordentliche Erklärung für diese Vorkommnisse, die ihm nicht gefallen und möglicherweise sogar Sorgen bereitet hatten. Irgendwie hoffte er darauf… Dass in Ren ein guter Kern steckte, war schon nur schwer zu glauben, oder? Die beiden Ladys bedankten sich beim gerade recht freundlichen Akuma für die Getränke und die kleine Blondine vor allem machte sich recht schnell daran nun auch daran zu arbeiten das Getränk zu vernichten. Nun kam aber endlich das worauf Ren gewartet hatte: Lynx Erklärung.
Es begann recht verlegen, dann wurde es absurd. Lynx schien sich in ihrer Haut ganz offensichtlich gerade nicht wohl zu fühlen. Was sie sagen sollte, schien ihr auch noch nicht so ganz klar zu sein und als sie dann damit rauskam, huschte Rens rechte Augenbraue wieder ein ganzes Stück weit nach oben. Nach einem kurzen Moment Verwunderung tat sich bei Ren ein merkwürdiges Gefühl auf. Das war eine Mischung aus einem schlechten Gewissen und Mitgefühl für ihre Situation. Auch das war etwas, was der junge Akuma für sich selbst nur selten, wenn denn überhaupt, erlebt hatte. Als sie ihm in die silbernen Augen blickte, fühlte Ren sich immer schlechter, denn ihr schlechtes Gewissen konnte man so deutlich erkennen. Und das musste er ihr gerade gemacht haben! Dabei konnte sie ja nichts dafür, dass sie sich verlaufen hatte! Verdammt, Ren war ziemlich weich geworden und das eigentlich so ziemlich gegen seinen Willen. Er war sonst nie der Mensch, der Mitgefühl mit anderen hatte oder sich wegen irgendwas schuldig fühlte. Verfluchtes Drachenweib!
Er hörte ihr weiter zu, konnte aber nicht anders als sich einmal währenddessen mit der Hand an die Stirn zu fassen und über das Gesicht zu fahren. Nicht etwas um sie abzuwerten, sondern um selbst die Fassung zu behalten, weil er mit der Situation etwas überfordert war. Tatsächlich war der starke Hüne ein wenig weicher geworden, doch das hieß noch lang nicht, dass er das zugeben würde! Irgendwie konnte er gar nicht anders als ihr glauben. Lynx war nicht der Typ Mensch, der einen anlog. Sie war schon als er sie das erste Mal traf sehr direkt und herausfordernd gewesen. Also hätte sie sicher keinen Grund ihm ins Gesicht zu lügen… Was ihn allerdings etwas in eine komische Situation brachte, waren die letzten Worte des Mädchens. Ren wurde nicht umsonst Akuma genannt… Er war ein böser, egozentrischer Dämonenmagier und niemand, wirklich kein Mensch auf dieser Welt mochte ihn. Außer vielleicht ein Mädchen, aber die war ebenso komisch wie er… Aber nun sagte auch noch Lynx, dass sie ihn irgendwie mochte? Das war zu viel. Er war sich nicht sicher, ob sie das bewusst tat, um ihn irgendwie um den Finger zu wickeln, damit er ihr verzieh, oder ob sie tatsächlich so treudoof war. Egal was es war, so eine direkte Ansage war dann doch ein bisschen viel für eine Persönlichkeit, die normalerweise jeden nähertretenden Kontakt vermied. Er schnaubte fast, so sehr seufzte er, und vermied es krampfhaft in ihre Richtung zu gucken, weshalb er mit den Augen rollte. „Ich hätte wissen müssen, dass eine Frau sogar die Orientierung in ihrer Handtasche verlieren könnte…“, versuchte er wieder in seiner typische Arschrolle zu schlüpfen, auch wenn er immer noch perplex war und räusperte sich kurz darauf. Gut dass Ren nicht so schnell rot im Gesicht wurde… „Naja, es sei dir verziehen. Ich achte nun auf jeden Fall darauf dich nicht mehr allein gehen zu lassen…“, begann er, fügte noch rechtfertigend murmelnd hinzu: „Nicht dass ich mir da Sorgen mache oder so, aber vielleicht die Quest ja schwerer und man braucht ein paar helfende Hände, die sich sonst im Wald verirren…“
Wieder räusperte er sich, setzte das überschlagene Bein am Boden ab und wechselte langsam die Seite. „Naja, kommen wir lieber zum Geschäftlichen. Wir sind ja hier nicht nur zum Spaß. Das Dorf kennen wir also alle mehr oder weniger nicht… Habt ihr denn schon ein bisschen Erfahrungen im Quest machen? Also auch was so kämpferisches Können angeht… Ich meine, bei zwei Damen sollte ich schon wissen, wie gut ich aufpassen muss, oder?“ Er schaffte es, nachdem er seine Gesichtszüge nicht ganz so gut im Griff gehabt hatte, nun auch endlich wieder sein herablassendes Lächeln aufzusetzen… Was für ein mieser Schachzug von Lynx… Vermutlich interpretierte nur der paranoide Ren das so…

Nein, ein fester Partner war Seraphim eigentlich nicht, aber dennoch eine feste Konstante in ihrem Leben, die immer wieder auftauchte. Allerdings würde sich das wahrscheinlich erledigen, wenn er von ihr genug bekommen hatte. Ihrem Wachstum nach zu urteilen vielleicht schon in einem Jahr. Allerdings gehörte das nun nicht hier her, weshalb sie es einfach abnickte und kurz darauf Lux zuhörte, wie sie erklärte, warum sie verloren gegangen war. Nun verlaufen, das war etwas, was Naomi eigentlich selten tat. Meist informierte sie sich ausreichend, weil es immer so lästig war, wenn man nicht genau wusste, wie man irgendwo hinkam. Entweder war es ein genialer Schachzug oder niedlich, Zweiteres war Naomi lieber. Schön, wenn sich die beiden mochten. Dass er sie mochte, setzte Naomi einfach voraus. Denn jemandem den man nicht mochte, würde man doch nicht so aufwendig eine zweite Chance aufdrängen. So kam es, dass die Schattenmagierin weiterhin auf dem Sessel saß und an ihrem Getränk nuckelte. Irgendwann jedoch war es leer und sie stellte es zurück auf den Tisch vor sich und lauschte, was weiterhin angekündigt wurde. Die nächste Ansage brachte sie zum Schmunzeln. Ja, so langsam sollten sie wahrscheinlich mal losziehen, sonst liefen ihnen die Kakerlaken noch weg. Allerdings war seine Ansage etwas merkwürdig. Wovor wollte er sie bitte beschützen? Beißenden Kritikern, Monsterschaben oder meckerndem Küchenpersonal? "Nun ich habe bereits einige Quetsts hinter mir, eine davon führte mich in ein Räuberlager und wieder hinaus ich denke ich bin stark genug dem entgegen zu sehen, was bei dem Job auf mich wartet. Aber danke für die Sorge", leicht grinste sie in Rens Richtung und erhob sich schwungvoll von ihrem Sitzplatz.
Es war ohne Frage, dass sie dies schon deichseln würde. Immerhin hatte sie einen Ruf zu verlieren ... eigentlich, nein, hatte sie nicht. Ihrer Gilde war sie wahrscheinlich so unbekannt, wie jedem anderen Menschen, den sie zufällig auf der Straße traf und deshalb musste sie absolut niemandem etwas beweisen. Es war nur wichtig sicherzugehen, dass Akuma seine Aufmerksamkeit auf die Person richtete, welche diese wahrscheinlich am meisten brauchte und das war Naomi in diesem Fall wirklich nicht, auch wenn sie zugegeben sehr danach aussah. Gerne würde sie es auch weiterhin so halten und sicher konnte sie es mehr als alles andere genießen umsorgt zu werden, besonders jetzt, wo es zu Hause nicht mehr der Fall war, aber dafür war es noch zu früh. Doch wer es schaffte einen Kinderhasser für sich zu erwärmen, der konnte es bei einem dämonischen Menschenfeind doch auch probieren. Lynx schien sie eh schon zu mögen, da musste keine Arbeit mehr geleistet werden, dies würde sich hoffentlich einfach im Lauf der Zeit ein wenig festigen.

Nun gut, eine solche Reaktion hätte wohl wahrlich niemand erwartet. Naja zumindest Lynx nicht – wenn sie denn überhaupt etwas davon mitbekommen hätte. Wohl oder übel war es einem normalen Menschen – oder auch Dragonslayer - nicht möglich, den Kopf eines anderen einfach aufzuschrauben und einen Blick hinein zu werfen. Okay, das vielleicht schon irgendwie, doch die Gedankenwelt erreichte man durch ein solch makaberes Verfahren trotzdem nicht. Dazu kam noch, dass das Drachenweib nicht gerade die Einfühlsamste und wirklich schlecht im Durchschauen von Anderen war. So blieb ihr nur das nach außen hin Sichtbare – eine Hand im Gesicht, die ihr während ihrer Erzählung nicht gerade das angenehmste Gefühl bereitete. Entweder machte er sich gerade über sie lustig – womit sie sogar leben könnte! – oder ärgerte sich über sie. Oder eben noch eine der restlichen möglichen.. naja, Möglichkeiten. Als sie ihre Geschichte also beendet hatte, hieß es nur noch abwarten und hoffen. Unter seiner selbstgestellten Auswahl würde sie deutlich unter den Punkt „treudoof“ fallen. Ihre Art war es nicht gerade, Leute um den Finger zu wickeln – vor allem keine Gildenkollegen, die ihr wie bereits ausgesprochen sympathisch waren. Und auch anders nicht, vermutlich. Immerhin würde sie denjenigen ziemlich oft sehen, daher war sie nicht gerade darauf angelegt, es sich mit Leuten zu verscherzen. Jedenfalls nicht unbedingt auf Anhieb. Natürlich gab’s da schon den ein oder anderen Punkt, der das Gegenteil ermöglichte. Ja, selbst Lynx besaß wunde Punkte! Naja, aber diese konnte ja niemand erahnen und leicht zu finden waren sie ebenfalls nicht. So auch für Ren.
Der erste Satz, der schlussendlich als Erwiderung kam, ließ zusammen mit dem Schnauben jedoch leider viel zu viele Möglichkeiten offen. Dennoch brachte es die Mundwinkel des Drachenbiests ein wenig zum zucken. Selten, dass man sie in die typische Weiberrolle steckte. Klar, der Körper war definitiv weiblich und als solchen wusste sie ihn auch einzusetzen wenn sie denn wollte, doch der Rest.. entsprach dann wohl dem krassen Gegenteil. Aber hey, zumindest in ihrer Handtasche konnte sie die Orientierung nicht wirklich verlieren! Naja wie auch, sie hatte eben so ziemlich nie eine dabei. Was brauchte sie auch schon, mal abgesehen von Geld und Wohnungsschlüssel, der wiederum gerne mal in dieser liegen gelassen wurde? Eben, nichts. Make-Up wurde auch nicht gerade häufig aufgelegt, und noch seltener für Missionen. Wenn es dann doch mal der Fall war, so hielt diese am Platz oder verschwand eben – ein recht geringer Verlust. Wie auch immer. Schließlich kamen die Worte, die dem Weib den ach so bekannten Stein vom Herzen fallen ließen – er verzieh ihr. Damit waren die Mission und der Tag gerettet, hey! Die nachfolgenden Worte brachten ihr das amüsierte Grinsen zurück auf die Lippen, welches letzten Endes eine doch eher fast tückische Form annahm. Endlich noch einmal eine Gelegenheit, den Blaukopf zu necken.. hatte aber auch gedauert! „Dann streng dich lieber an. Nicht, dass der arme Akuma hinterher doch allein da steht und Prügel kassiert.“
Schließlich wurden die Gedanken endlich zurück zur Mission gelenkt – der unangenehme Part war also offiziell überwunden! Mal sehen, wie oft ihr der super Orientierungssinn nun von an von ihm unter die Nase gerieben werden würde. Sie würde schon immer einen passenden Gegenschlag finden, ganz bestimmt. Wie auch immer. Nun wurde erst einmal die Gelegenheit genutzt, um endlich einige Schlücke der kalten verlockenden Limo zu trinken, während man den Worten zufrieden lauschte. Während die Lippen also am Strohhalm klebten, neigte sie den Kopf leicht schief. Der Herr wollte also auf die Damen aufpassen? Nein, was für ein Gentleman! Erst ließ sie auch Naomi noch ausreden, höflich und nett wie man es ihrem Erscheinen nach vermutet hätte. Bevor die Schwarzhaarige selbst zu Wort kam schlurfte sie auch die letzten Schlücke noch aus dem Getränk. Wenn sie wollte und vor allem auch durst hatte, war es schneller weg als man hinsehen konnte. Gerade war wohl beides der Fall, selbst wenn sie sich wenigstens etwas Zeit dafür nahm. Nun konnte sie jedoch endlich zur Antwort ansetzen: „Naja, ehrlich gesagt war der letzte Questversuch mein erster offizieller. Einige Raufereien hab‘ ich allerdings schon hinter mir. Kein Aufpasser nötig, würde ich sagen.“ Jedenfalls wenn man vom Rest absah. Wie auch Naomi fand schließlich ebenso Lynx‘ Po den Weg vom viel zu gemütlichen Sessel zurück zum weniger gemütlichen Stand. Was sollte man machen, es musste endlich Arbeit verrichtet und die faule Haut verlassen werden. „Aaalso zum Bahnhof!“ wurd’s nun mit doch neu aufgeladener Energie verkündet, ehe sie einfach voran ging. Frauen an die Führung, huh? Hinaus aus dem Gildenhaus direkt in Richtung Bahnhof.. naja oder auch die entgegengesetzte Richtung. Was musste die Stadt auch bloß so.. so halt sein?! Nun gut, eigentlich kannte sie sich dort sogar in gewissem Maße aus. Heute würde man es wohl einfach auf den falschen Fuß aus dem Bett schieben müssen. Um ihre tolle Besserungsreise zu starten musste sie immerhin auch zum Bahnhof – und da hatte sie ihn sogar gefunden! Ebenso wie zum ersten Questversuch..